Marmorierte Forelle

Regenbogenforelle Oncorhynchus mykiss) im Nationalparkhaus Aquaprad, Prad am Srilfserjoch
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Lachsartige (Salmoniformes)
Familie: Lachsähnliche, Forellenfische (Salmonidae)
Unterfamilie: Salmoninae

D VU 650

Marmorierte Forelle

Salmo marmoratus • The Marbled Trout • La truite marbrée

514 020 007 029 salmo marmoratus aquaprad PD1Marmorierte Forelle im Nastionalparkhaus Aquaprad, Prad am Stilfserjoch © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

514 020 007 029 salmo marmoratus mapApproximative Verbreitung der Marmorierten Forelle (Salmo marmoratus) 

 

514 020 007 029 salmo marmoratus SLO mJus CCBYNCMarmorierte Forelle (Salmo marmoratus), Wildfang aus Slowenien © M. Jus. Übernommen aus FishBase unter der CC-BY-NC-Lizenz

 

514 020 007 029 salmo marmoratus SMNH CCBYNCMarmorierte Forelle (Salmo marmoratus), Wildfang aus Slowenien © Naturhistoriska riksmuseet Stockholm. Übernommen aus FishBase unter der CC-BY-NC-Lizenz

 

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Die hauptsächlich durch Hybridisierung mit der Bachforelle gefährdete Marmorierte Forelle übertrifft alle Forellen anderer Art an Größe. Sie hat ein limitiertes Verbreitungsgebiet südlich der Alpen bzw. im Adriaraum, und wird außerhalb ihrer Heimatländer in Zoos nicht gezeigt.

Körperbau und Körperfunktionen

Die Marmorforelle ist der größte Vertreter des Forellenkomplexes. Sie kann bis zu 130 cm lang und 22 kg, im Extremfall bis 50 kg schwer werden und hat ein ausgeprägtes olivgrünes Marmormuster, das sie von anderen Mitgliedern ihrer Familie abhebt [3].

Verbreitung

Südeuropa: Albanien, Bosnien und Herzegowina, Italien, Kroatien, Montenegro, Schweiz (Tessin, Gondo (VS) und Bündner Südtäler), Slowenien [2; 4; 5].

Lebensraum und Lebensweise

Die Marmorforelle bewohnt in Höhenlagen bis 1'500 m kalte Bäche und Flüsse sowie Seen in Berg- und Vorgebirgslandschaften, deren Temperatur im Sommer normalerweise nicht über 15°C steigt. Sie lebt in Bodennähe über sandigem und kiesigem Boden. Sie ernährt sich von einer Vielzahl aquatischer und terrestrischer Wirbelloser, und stellt im Erwachsenenalter auf Fisch um. Sie unternimmt keine oder nur sehr kurze Laichwanderungen. Die in Seen (z.B. Lago Maggiore, Lago di Como, Lago d'Iseo, Lago die Garda, Lago di Poschiavo) lebenden Individuen ziehen zum Laichen in Seezuflüsse. Die Männchen beginnen etwa eine Woche vor den Weibchen mit der Besiedlung der Laichgründe. Gelaicht wird im Kies von Flüssen und Bächen mit schnell fließendem Wasser (0.4–0.5 m/s) in mäßiger Tiefe (0.6–0.8 m). Die Larven schlüpfen nach etwa 45 Tagen. Die Brutlinge beginnen 59–63 Tage nach dem Laichen bei 10 °C mit der Nahrungsaufnahme [2; 4].

Gefährdung und Schutz

Gestützt auf eine Beurteilung aus dem Jahr 2024 wurde die Art im selben Jahr als gefährdet (VULNERABLE) in die Rote Liste der IUCN aufgenommen. Die größte Gefahr geht von der Hybridisierung mit eingesetzten Bachforellen aus [4].

In Slowenien werden reine Marmorforellen aus der Soča, die isoliert lebten und sich noch nicht mit Bachforellen gekreuzt hatten, in andere Flüsse eingesetzt. In Tessiner Fließgewässern wird die Art in geringem Umfang durch Besatz gefördert [1; 3]

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Für die Sportfischerei und die Aquakultur ist die Marmorierte Forelle von großer Bedeutung. Für die kommerzielle Fischerei spielt sie seit den 1980er-Jahren keine Rolle mehr [4].

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 5 ausschließlich italienischen Einrichtungen gezeigt. Für Details siehe Zootierliste

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und Österreich gibt es keine konkreten Mindestnormen. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der für aquaristische Zwecke gehaltenen Fische angeboten werden müssen. Für Speise- und Besatzfische gilt Anhang 2, Tabelle 7.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Marmorierte Forelle wurde 1829 vom französischen Naturforscher und Direktor der Ménagerie von Paris, Georges CUVIER als Salmo marmoratus bzw. Salmo trutta marmoratus erstmals wissenschaftlich beschrieben. Der Status der Populationen im südlichen Adriaraum ist unklar [2; 6].

Literatur und Internetquellen

  1. BAFU / INFO FAUNA (2022). Rote Liste der Fische und Rundmäuler. Gefährdete Arten der Schweiz.
  2. FISH BASE
  3. FISHING GUIDES SLOVENIA
  4. FORD, M. (2024). Salmo marmoratus. The IUCN Red List of Threatened Species 2024: e.T19859A275821793. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2024-2.RLTS.T19859A275821793.en. Accessed on 07 July 2025.
  5. GLOBAL BIODIVERSITY INFORMATION FACILITY (GBIF)
  6. SCHÖFFMANN, J. (2007)