Berg-Puffgotter (Bitis atropos) im Reptilienzoo Scheidegg
© Peter Dollinger, Zoo Offfice Bern
Ordnung: Schuppenkriechtiere (SQUAMATA)
Unterordnung: Schlangen (SERPENTES)
Überfamilie: Nattern- und Vipernartige (Colubroidea oder Xenophidia)
Familie: Vipern (Viperidae)
Unterfamilie: Echte Vipern (Viperinae)
Berg-Puffotter
Bitis atropos • The Mountain Adder • La vipère des montagnes
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Die Berg-Puffgotter ist eine kleine Puffotter die auf verschiedene Teilareale im südlichen Afrika beschränkt ist.Ihr Lebensraum ist größtenteils dünn besiedelt und wenig vom Menschen beeinträchtigt. Die für Privathalter attraktive Art wird in Zoos nur sehr selten gezeigt. Körperbau und KörperfunktionenMit einer Länge von 35-45 , maximal 60 cm, ist die Bergpuffotter nur halb so lang wie die Gewöhnliche Puffotter. Ihr Körper ist schlanker als bei den meisten anderen Bitis-Arten. Ihr länglicher Kopf ist deutlich vom Rumpf abgesetzt. Oberhalb der Augen keine Hörnchen Die Grundfarbe der Oberseite ist variabel, dunkelbraun bis grau, an Rücken und Flanken mit dreieckigen dunkelbraunen Flecken und mit weißen Längslinien gemustert. Der Bauch ist einfarbig weißlich oder mit dunkler Sprenkelung [3; 6; 8]. VerbreitungSüdliches Aarika: Lesotho, Mosambik, Simbabwe, Südafrika, Swasiland (Eswatini) [7]. Lebensraum und LebensweiseDie Berg-Puffotter bewohnt gras- oder fynbosbewachsene Berghänge und -gipfel und sucht Schutz unter Felsplatten und Grasbüscheln. Sie kommt vom Meeresspiegel bis in Höhen von 3.000 m vor. Erwachsene ernähren sich hauptsächlich von Kleinvögeln, Echsen und Nagern, Jungtiere bevorzugen Frösche. Die Art ist ovovivipar. Die Paarung findet im Herbst vor der Winterruhe statt. Im südafrikanischen Spätsommer bringt das Weibchen 4-9(-15) schlupfreife Eier oder Junge zur Welt [3; 7; 8 ]. Gefährdung und SchutzDie Berg-Puffotter ist weit verbreitet und kommt in mehreren Schutzgebieten sowie in Bergregionen mit geringen menschlichen Einflüssen vor. Daher wurde sie 2010, letztmals überprüft und bestätigt 2021, als nicht gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) eingestuft, obwohl in der Vergangenheit aufgrund von Lebensraumverlust einige Subpopulationen ausgestorben sind [7]. Der internationale Handel wird durch CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenDie Art befindet sich im nationalen und internationalen im Heimtierhandel. Es gibt Hinweise darauf, dass Tiere illegal aus den südafrikanischen Provinzen Mpumalanga, Limpopo und Westkap geholt wurden, was sich negativ auf die Subpopulationen auswirken könnte [7]. Ein Biss durch die Schlange muss als sehr gefährlich eingeschätzt werden, obwohl keine Todesfälle bekannt sind. An der Bissstelle kommt es zu lokalen Schwellungen, Blutungen und Schmerzen. Allgemeine Symptome sind Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, abdominale Schmerzen, Durchfall, Schwindel und Kreislaufstörungen bis hin zum Kollaps [5]. HaltungDie Berg-Puffgotter gehört zu den "Gefahrtieren", deren Haltung in manchen deutschen Bundesländern unter sicherheitspolizeilichen Aspekten eingeschränkt oder geregelt ist. Die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) und der Verband Deutscher Verein für Aquarien- und Terrarienkunde (DVA) haben zu dieser Thematik einen Leitfaden herausgegeben [4]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird nur in zwei deutschen Reptilienzoos gezeigt (2025). Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: Nach Reptiliengutachten 1997des BMELF soll ein Terrarium für zwei etwa gleich große Tiere mindestens gleich lang und halb so breit sein wie die Gesamtlänge eines Tieres Die Höhe soll die Hälfte der Gesamtlänge betragen. Für jedes weitere Tier ist das Terrarienvolumen unter Beibehaltung der Proportionen um 20% zu erhöhen. Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 06.12.2024) schreibt für 1-2 Tiere ein Gehege mit denselben Dimensionen wie das BMELF-Gutachten vor. Für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um das 0.5x0.2-fache einer Gesamtlänge zu erhöhen. In derr 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2025) ist die Art nicht erwähnt. Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1758 von Carl von LINNÉ als "Coluber atropos" erstmals wissenschaftlich beschrieben.1826 stellte sie Andrew SMITH vom südafrikanischen Museum in die Gattung Vipera, und 1845 der Schweizer Naturforscher Johann Jakob von TSCHUDI in die Gattung Echidna, Die Zuordnung zur Gattung Bitis geschah wohl 1959 als Vivian Frederick Maynard FITZSIMONS eine neue Unterart als Bitis atropos unicolor beschrieb. Akuell werden zwei Unterarten, atropos und unicolor, anerkannt. [2; 6; 10]. |
Literatur und Internetquellen
- AFRICAN SNAKEBITE INSTITUTE
- BITIS.ORG.ZA
- BRANCH, B, (1988)
- DGHT/DVA (Hrsg. 2014)
- GIFTE.DE
- GLOBAL BIODIVERSITY INFORMATION FACILITY
- MARITZ, B. & TURNER, A.A. (2022). Bitis atropos. The IUCN Red List of Threatened Species 2022: e.T178597A197408695. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2022-1.RLTS.T178597A197408695.en. Accessed on 06 June 2025,
- PATTERSON, R. & BANNISTER, A. (1988)
- REPTILES OF SOUTH AFRICA
- THE REPTILE DATA BASE