Siam-Rüsselbarbe

Siam-Rüsselbarbe (Crossocheilus oblongus) in der Biosphäre Potsdam
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Karpfenfische (Cypriniformes)
Familie: Karpfen (Cyprinidae)
Unterfamilie: Fransenlipper oder Saugbarben (Labeoninae)

D LC 650

Siam-Rüsselbarbe

Crossocheilus oblongus • The Siamese Algae-eater, or Siamese Flying Fox • Le barbeau à raie noire

516 011 Crossocheilus oblongus BOC PD1Siam-Rüsselbarbe (Crossocheilus oblongus) im Tierpark + Fossilum Bochum © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

516 011 052 006 crossocheilus oblongus mapApproximative Verbreitung der Siam-Rüsselbarbe (Crossocheilus oblongus)

 

516 011 516 011 Crossocheilus oblongus BOC PD1Siam-Rüsselbarben (Crossocheilus oblongus) im Tierpark + Fossilum Bochum © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

516 011 052 006 crossocheilus oblongus potsdam PD2Siam-Rüsselbarbe (Crossocheilus oblongus) in der Biosphäre Potsdam © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

516 011 052 006 crossocheilus oblongus potsdam PD3Siam-Rüsselbarbe (Crossocheilus oblongus) in der Biosphäre Potsdam © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Als für Gesellschaftsbecken geeignete Art und effizienter Algenfresser ist die Siam-Rüsselbarbe bei Privathaltern sehr beliebt und wird auch In Zoos und Schauaquarien recht häufig angetroffen. Die nicht-gefährdete Art wird oft unter dem Synonym Crossocheilus siamensis gehandelt.

Körperbau und Körperfunktionen

Die Siam-Rüsselbarbe erreicht eine Länge von 15-16 cm. Sie ähnelt der Schönflossigen Rüsselbarbe und wird oft mit dieser verwechselt. Im Gegensatz zu jener hat sie keinen dunkeln Rücken, sondern nur einen breiten  schwarze Längsstreifen, der durchgehend vom Maul bis zur Schwanzspitze verläuft, und die Flossen sind transparent und nicht dunkelbraun. Sie hat zwei Barteln an der Maulspitze, jedoch keine maxillare Barteln. Männchen und Weibchen sehen gleich aus [2; 3].

Verbreitung

Südostasien: Indonesien (Sumatra, Java, Kalimantan), Kambodscha, Malaysia (Halbinsel, Sarawak), Thailand [3].

Lebensraum und Lebensweise

Siam-Rüsselbarben leben normalerweise in Gebirgsbächen oder in der Nähe von Stromschnellen in klarem, schnell fließendem, sauerstoffreichem Wasser. Sie ernähren sich von Aufwuchs (Periphyton) und Phytoplankton. Insbesondere langfädige Grünalgen und Pinselalgen werden gerne gefressen. Als Jungtiere leben sie in Gruppen, im Alter bilden sie Territorien [1; 2; 3].

Gefährdung und Schutz

Die Art wurde im Jahr 2012 als nicht-gefährdet (LEAST CONCERN) in die Rote Liste der IUCN aufgenommn. Dies wurde 2018 überprüft und, obwohl die Bestände gebietsweise abgenommen haben, bestätigt [4].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Siam-Rüsselbarbe ist ein beliebter Aquarienfisch. Sie gilt als der beste Algenfresser im Aquarium. 1962 wurde sie erstmals nach Deutschland eingeführt. Die heute importierten Tiere stammen überwiegend aus Thailand [3; 4].

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 80 europäischen Einrichtungen gezeigt, die sich zu etwa einem Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste

Mindestanforderungen: In Deutschland und Österreich gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der für aquaristische Zwecke gehaltenen Fische angeboten werden müssen. Für Speise- und Besatzfische gilt Anhang 2, Tabelle 7.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1823 von den Naturforschern Heinrich KUHL und Johan Coenraad van HASSELT unter ihrem heute noch bzw. wieder gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben. Zeitweilie wurde sie Crossocheilus bzw. Epalzeorhynchos siamensis genannt. "siamensis" lässt sich aber nicht eindeutig zuordnen, sondern wurde für verschiedene Fischarten verwendet. Aufgrund einer auf molekulargenetischen Kriterien beruhenden taxonomischen Revision aus dem Jahr 2015 wird die Familie Labeoninae in die Unterfamilie der Cyprininae integriert und bildet innerhalb die aus rund 35 Gattungen bestehende Tribus Labeonini. Neu [5].

Literatur und Internetquellen

  1. FISCH-LEXIKON
  2. FISH BASE
  3. RIEHL, R. & BAENSCH, H.A. (1985)
  4. AHMAD, A.B. (2019). Crossocheilus oblongus. The IUCN Red List of Threatened Species 2019: e.T181162A89812734. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2019-2.RLTS.T181162A89812734.en. Accessed on 06 May 2025.
  5. YANG, L., SADO, T., HIRT, M. V., PASCO-VIEL, E., ARUNACHALAM, M., LI, J., WANG, X., FREYHOF, J., SAITOH, K., SIMONS, A. M., MIYA, M., HE, S. & MAYDEN, X. (2015)