Feuerschwanz-Fransenlipper

Feuerschwsanz-Fransenlipper(Epalzeorhynchos bicolor) im Tierpark Gotha
© Klau Rudloff, Berlin

Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Karpfenfische (Cypriniformes)
Familie: Karpfen (Cyprinidae)
Unterfamilie: Fransenlipper oder Saugbarben (Labeoninae)

D CR 650

Feuerschwanz-Fransenlipper

Epalzeorhynchos bicolor • The Redtail Sharkminnow • Le labéo à queue rouge

516 011 092 004 epalzeorhynchos bicolor cottbus PD1Feuerschwanz-Fransenlipper (Epalzeorhynchos bicolor) im Tierpark Cottbus © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

516 011 092 004 epalzeorhynchos bicolor mapVorkommen (blau) und mögliche Vorkommen (gelb) des Feuerschwanz-Fransenlippers (Epalzeorhynchos bicolor)

 

516 011 092 004 epalzeorhynchos bicolor koeln KR1Feuerschwanz-Fransenlipper (Epalzeorhynchos bicolor) im Kölner Zoo © Klaus Rudloff, Berlin

 

516 011 092 004 epalzeorhynchos bicolor cottbus PD2Feuerschwanz-Fransenlipper (Epalzeorhynchos bicolor) im Tierpark Cottbus © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

516 011 092 004 epalzeorhynchos bicolor BER KR1Feuerschwanz-Fransenlipper (Epalzeorhynchos bicolor) im Zoo Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Der Feuerschwanz-Fransenlipper ist ein kleiner Karpfenfisch aus Thailand. Er ist nicht gefährdet. Wegen seiner auffälligen,leuchtend-roten Schwanzflosse wird er gerne in Privathand gehalten und ist auch in zoologischen Einrichtungen recht häufig anzutreffen. Als Handelsname wird oft das Synonym "Labeo bicolor" verwendet.

Körperbau und Körperfunktionen

Feuerschwänze werden 13-16 cm lang, manche Exemplare erreichen jedoch auch 18–20 cm. Ihr schwarzer, länglicher Körper ist leicht zusammengedrückt, ihr Maul ist unterständig und mit zwei Paar Barteln darum. Als Jungtiere sind die Fische dünn und stromlinienförmig. Mit zunehmendem Alter wird ihr Körper jedoch im Mittelteil tiefer, was vor allem bei bei Weibchen am deutlichsten ist. Die rote Färbung der Schwanzflosse erscheint ab der 7. Lebenswoche [1; 2; 3].

Verbreitung

Südostasien: Thailand, im unteren Mae Khlong-, Chao Phraya- und Bangpakong-Becken [1; 4].

Lebensraum und Lebensweise

Dieser Fisch bewohnt Hauptflüsse und Tieflandbäche mit felsigem oder sandigem Kiesboden sowie Überschwemmungsgebiete. Er ist ein Allesfresser und ernährt sich von Pflanzen und kleinen Bodentieren. Erwachsene leben solitär und bilden Reviere, die sie gegen Artgenossen verteidigen [1; 2; 3].

Gefährdung und Schutz

Die Art galt seit Mitte des 20. Jahrhunderts als in der Natur ausgestorben und wurde erst 2011 wiederentdeckt. Historisch war sie durch die starke Befischung für den Aquarienhandel bedroht, heute wird die Nachfrage jedoch ausschließlich durch Nachzuchten gedeckt. Die größte Bedrohung für die Wildpopulation stellt derzeit die Verschmutzung durch Landwirtschaft und Haushalt dar [4; 6].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Der Feuerschwanz ist ein beliebter Aquarienfisch. 1952 wurde er erstmals nach Deutschland eingeführt. Die heute importierten Tiere stammen ausschließlich aus Fischfarmen in Thailand [3; 4].

Haltung

Erwachsene Feuerschwänze sind unter sich unverträglich, große Exemplare können auch artfremde Mitbewohner bedrängen [2; 3].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in etwa 70 europäischen Einrichtungen gezeigt, die sich zu gegen einem Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste

Mindestanforderungen: In Deutschland und Österreich gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der für aquaristische Zwecke gehaltenen Fische angeboten werden müssen. Für Speise- und Besatzfische gilt Anhang 2, Tabelle 7.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1931 von dem südafrikanischen Ichthyologen J. L. B. SMITH als "Labeo bocolor" beschrieben und kam später in die von Pieter BLEEKER 1855 aufgestellte Gattung Epalzeorhynchos. Im Handel wird meistens noch der weniger sperrige alte Gattungsname verwendet. Aufgrund einer auf molekulargenetischen Kriterien beruhenden taxonomischen Revision aus dem Jahr 2015 wird die Familie Labeoninae in die Unterfamilie der Cyprininae integriert und bildet innerhalb dieser die aus rund 35 Gattungen bestehende Tribus Labeonini [5].

Literatur und Internetquellen

  1. FISH BASE
  2. GILBERT, J. & LEGGE, R. (1981)
  3. RIEHL, R. & BAENSCH, H.A. (1985)
  4. VIDTHAYANON, C. (2011). Epalzeorhynchos bicolor. The IUCN Red List of Threatened Species 2011: e.T7807A12852157. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2011-1.RLTS.T7807A12852157.en. Accessed on 05 May 2025.
  5. YANG, L., SADO, T., HIRT, M. V., PASCO-VIEL, E., ARUNACHALAM, M., LI, J., WANG, X., FREYHOF, J., SAITOH, K., SIMONS, A. M., MIYA, M., HE, S. & MAYDEN, X. (2015)
  6. KULABTONG, S., SUKSRI, S., NONPAYOM, C.& SOONTHORNKIT, Y. (2014)