Chaco-Guan (Ortalis casnicollis) im Monkey Park, Los Cristisnos, Tenerife
© Klaus Rudloff, Berlin
Ordnung: Hühnervögel (GALLIFORMES)
Familie: Hokkos (Cracidae)
Unterfamilie: Schakuhühner (Penelopinae)
Chaco-Guan
Ortalis canicollis • The Chaco Chachalacha • L'ortalide du Chaco
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Wegen seines unscheinbaren Aussehens wurde der Chaco-Guan nur selten importiert. Da er auch nicht gefährdet ist, hält sich des Interesse der Zoos, ihn zu halten, in Grenzen. Körperbau und KörperfunktionenDer Chaco-Guan erreicht eine Gesamtlänge von 50-56 cm, wovon 23-27 cm auf den Schwanz entfallen, und ein Gewicht von etwa 480-600 g. Der Schnabel und die unbefiederte Augenumgebung sind hell bräunlich, die Iris ist braun, die nackte Kehlhaut purpurrosa, die Beine sind rötlich-gelb, das Gefieder ist an Kopf und Hals gräulich mit einem schwarzen Stirnstreif, am Körper braun [3; 4; 5]. VerbreitungTropisch-subtropisches Südamerika: Argentinien, Bolivien, Brasilien, Paraguay, angesiedelt in Uruguay [2]. Lebensraum und LebensweiseDer Chaco-Guan besiedelt Feuchtgebiete, diverse Waldtypen, dort haptsächlich deckungsreiche Waldränder, Feuchtsavannen, Chaco seco, umgebende Monte-Strauchsteppe, Palmhaine, Galeriewälder und Cerrado in Höhenlagen bis 1500 m. Er wird in Trupps von 4-8 Vögeln angetroffen, die sich zur Brutzeit auflösenr. Ihr hauptsächlich morgens erklingender Ruf tönt wie "tschata-ra-ta", was sich im lokalen Namen "Charata" widerspiegelt. Als Nahrung dienen Blätter, Blüten, Früchte, Sämereien und Käfer. Im Freiland wird während der Regenzeit, in Nordargentinien zwischen November und Februar, gebrütet. Das kleine Nest wird 3-4 m über dem Boden im Geäst von Bäumen und Sträuchern erstellt. Das Gelege besteht aus 3-4 isabell-weißen, ca. 39-43 x55-64 mm großen Eiern [2; 3, 4, 5]. Gefährdung und SchutzDer Chaco-Guan hat eine weite Verbreitung. Die Populationsgrösse ist nicht bekannt. Es wird vermutet, dass die Bestände abnehmen, jedoch nicht so stark, als dass die Art als gefährdet angesehen werden müsste. Nach einer Beurteilung aus dem Jahr 1988, letztmals überprüft und bestätigt 2024, wird sie daher als nicht-gefährdet eingestuft (Rote Liste: LEAST CONCERN) [2]. Der internationale Handel ist nicht unter CITES geregelt. Bedeutung für den MenschenChaco-Guane werden zur Fleischgewinnung bejagt. Der Fang für den internationalen Tierhandel ist unerheblich [2]. HaltungHaltung in europäischen Zoos: Der Tiergarten Schönbrunn hielt die Art bereits vor dem Ersten Weltkrieg, um 1970 importierte der Parc de Clères welche [5]. Heute wird der Chaco-Guan in etwa 15 Zoos gehalten, von denen sich nur wenige im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Hühnervögel. Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2025) sind Hühnervögel ihren sozialen Bedürfnissen entsprechend paarweise, in Gruppen oder außerhalb der Brutzeit einzeln zu halten. Die Volieren müssen für ein Paar eine Mindestfläche 18 m² m, eine Höhe von 2.5 m und einen Schutzraum aufweisen. Für jeden weiteren Adultvogel ist die Fläche um 8 m² zu erweitern Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1830 von dem an der Ludwig-Maximilians-Universität in München tätigen Zoologen Johann Georg WAGLER unter dem Namen Penelope canicollis erstmals wissenschaftlich beschrieben. Später kam er in die von dem deutschen Zoologen Blasius MERREM bereits 1786 aufgestellte Gattung Ortalis. Es gibt zwei Unterarten [1]. |
Literatur und Internetquellen
- AVIBASE
- BIRDLIFE INTERNATIONAL (2024). Ortalis canicollis. The IUCN Red List of Threatened Species 2024: e.T22678328A264068076. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2024-2.RLTS.T22678328A264068076.en. Accessed on 16 May 2025..
- DEL HOYO, J., COLLAR, N., CHRISTIE, D.A., ELLIOTT, A. & FISHPOOL L.D.C. (2014)DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
- GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
- RAETHEL, H. S. (1988)