Freilandterrarien

Smaragd- (Lacerta viridis) und Mauereidechsen (Podarcis muralis) im ehemaligen Freilandterrarium des Zoo Zürich 
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Sommerterrarium für Strahlenschildkröten (Asterochelys radiata), ehemals im Zoo Zürich © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Ehemaliges Freilandterrarium im Zoo Zürich, Aufnahme aus dem Jahr 1967 © Peter Dollinger, Zoo Office Bern 

Einheimische, in klimatisch günstigen Gegenden auch mediterrane Reptilien und Amphibien können ganzjährig in Freilandterrarien gehalten werden, sofern ihnen frostfreie Überwinterungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Tropische und subtropische Arten werden bisweilen während der warmen Jahreszeit tagsüber in ein Freilandterrarium und während der Nacht zurück in ein klimatisiertes Haus verbracht, was zumindest bei zahmen Tieren (z.B. Leguane) kein Problem darstellt. Vielfach wird ihnen aber im Anschluss an das Freilandterrarium ein Unterstand mit Strahlungswärme oder Bodenheizung oder eine Unterkunft in einem beheizbaren Gebäude angeboten, in die sie sich zurückziehen können. Dies ist namentlich bei Schildkröten der Fall. 

Freilandterrarien sind entweder nach dem Prinzip der Grube mit Einblick von oben konstruiert, oder es handelt sich um ebenerdige oder erhöhte Behälter oder ummauerte Anlagen mit Glasfront. Seltener sind begehbare, mit engmaschigem Gitter überdeckte Volieren, wie z.B. im Papiliorama Kerzers. Früher wurden Freilandterrarien oft recht großzügig dimensioniert (ca 50 m²) und mit einer Vielzahl von Arten bestückt. Das hat sich nicht bewährt: kleinere Echsen und Amphibien wurden von Schlangen oder größeren Echsen gefressen, einfliegende Reiher und Krähen verpflegten sich ebenfalls aus dem Terrarium, viele Insassen überlebten den Winter nicht, und an eine Zucht war nicht zu denken. Als Folge davon war jeweils im Frühjahr ein Neubesatz erforderlich. Heute geht der Trend dahin, kleinere und mit nur wenigen Arten besetzte Anlagen zu bauen, mit denen man den Bedürfnissen der Insassen besser gerecht werden kann, so etwa in der Stuttgarter Wilhelma, im Tiergarten Augsburg, im Tierpark Bern oder im Alpenzoo Innsbruck.

Literatur und Internetquellen:

  1. CONWAY, W. G. (1973, Volltext als Download)
  2. EINRICHTUNGSBEISPIELE 
  3. EINHEIMISCHE LACERTEN IM FREILANDTERRARIUM 
  4. HALLMEN, M. (2011) REILANDTERRARIEN FÜR SCHLANGEN 

Anlagen:

Lebensräume:

Flora

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Die Freilandterrarien im Alpenzoo sind als Lebensraumausschnitte der darin gehaltenen Arten, hier der Perleidechse, konzipiert © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Beschilderung der Freilandterrarien im Alpenzoo Innsbruck © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Freilandterrarien im Alpenzoo Innsbruck

Eröffnung Mai 1968, Umbau und Erweiterung 2007. Die ursprünglich fünf, jetzt acht geräumigen Terrarien sind ummauerte Anlagen mit Frontscheiben. Sie zeigen einen für die jeweiligen Reptilienarten typischen Lebensraum mit der dazugehörigen Pflanzenwelt. Sie sind nach Südosten exponiert und werden dadurch von der Morgensonne aufgewärmt, was für die „Betriebstemperatur“ der wechselwarmen Reptilien günstig ist. Die Gestaltung und Bepflanzung bieten Sonnenplätze und Schattenflächen in Kombination mit Wärmestrahlern und Dachabdeckungen als Regenschutz. Sie eröffnen den Tieren Rückzugsmöglichkeiten, aber auch Lieblingsplätze, an denen sie sich länger und gut sichtbar aufhalten. Sämtliche Arten pflanzen sich in den Terrarien fort. Die Eier werden meist in der Nähe der Wärmestrahler plaziert, wo sie sich bis zur Schlupfreife entwickeln. Zur Überwinterung stehen frostsichere Höhlen, die mit Laub und Streu gefüllt sind, zur Verfügung. Pro Terrarium werden in der Regel nur ein bis zwei Arten gezeigt.

Smaragdeidechse, Perleidechse, Schlingnatter, Vipernatter, Ringelnatter, Würfelnatter, Eidechsennatter, Äskulapnatter, Sandotter, Kreuzotter.

Literatur und Internetquellen:

PD/15.07.2025

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