Theater mit Wölfen

Wolfsrudel im Calandagebiet
© Amt für Jagd und Fischerein Graubuünden und KORA

Theater mit Wölfen

zooschweiz

11-6-11-1 wolfHerdenschutzhund _Foto: zooschweiz

112 001 003 005 canis lupus Goldau Konzept PDSachliche Information über Wolf und Wolfsproblematik im Natur- und Tierpark Goldau © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

112 001 003 005 canis lupus Garenne PD1Wolf im Zoo la Garenne, Le Vaud VD © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

112 001 003 005 canis lupus juraparc PD2Wolfsrudel im JuraParc Mont d'Orzeires, Vallorbe © Peter Dollinger Zoo Office Bern

zooschweiz - die Vereinigung der wissenschaftlich geleiteten Zoos der Schweiz - wollte ab 2009 mit dem breit angelegten Projekt "Theater mit Wölfen" das Verständnis für den Wolf in der Bevölkerung und den direkt betroffenen Regionen fördern und einen konkreten Beitrag zur friedlichen Koexistenz von Mensch und Wolf leisten.

Das Projekt "Theater mit Wölfen" beinhaltete drei Teile:

  • Theater-Wettbewerb für Schulklassen: Vier Schulklassen führten ihre selbstgeschriebenen Stücke zum Thema "Mensch und Wolf" im Juni 09 auf.

  • Wolfschutz konkret: zooschweiz unterstützt den Herdenschutz, um so die Rückkehr der Wölfe indirekt zu erleichtern. Für diesen Zweck werden ca. 20'000 EURO zur Verfügung gestellt

  • Informationen für Zoobesucher: Die damals vier Mitgliedzoos informierten ihre Besucher über den Wolf. Die meisten Angebote stehen weiterhin zur Verfügung oder wurden ergänzt. So widmete z. B. der Natur- und Tierpark Goldau ein Heft seiner Zeitschrift "Streifzüge" dem Thema Wolf mit besonderer Berücksichtigung des Herdenschutzes.

Auf der politischen Bühne ging das Theater weiter. Die Anwesenheit des Wolfs in der Schweiz und sein wachsender Bestand waren Anlass für zahlreiche parlamentarische Vorstöße und eine geplante Revision des eidgenössischen Jagd- und Schutzgesetzes (JSG). Diese schoss aber weit über das ursprüngliche Ziel des pragmatischen Umgangs mit dem Wolf hinaus. Eine als moderate Teilrevision gestartete Gesetzesarbeit hätte nach der Bearbeitung im Parlament den Artenschutz als Ganzes gefährdet. Zusammen mit Pro Natura, WWF Schweiz, BirdLife Schweiz und Gruppe Wolf Schweiz hat zooschweiz/zoosuisse das Referendum ergriffen. In der Volksabstimmung vom 27. September 2020 wurde die Gesetzesvorlage mit einem Neinstimmenanteil von 52% abgelehnt. In der Folge wurden am 30. Juni 2021 unter Berücksichtigung der Volksabstimmung die Vorgaben für den Abschuss von Wölfen und den Herdenschutz auf Verordnungsstufe angepasst.

Wolfsschutzorganisationen haben die Bedeutung der Zoos als Informationsplattformen erkannt. Der Schweizer Wolfsschutzverein CHWOLF z.B. stellt im Rahmen seines  Internetauftritts Zoos vor, in denen Wölfe beobachtet werden können.

Literatur und Internetquellen:

1139