Palawan-Stachelschwein

Palawan-Stachelschwein (Hystrix pumila) im Zoologisch-Botanischen Garten Pilsen
© Klaus Rudloff, Berlin

Überordnung: EUARCHONTOGLIRES
Taxon ohne Rang: Nagetiere und Hasen (GLIRES)
Ordnung: Nagetiere (RODENTIA)
Unterordnung: Stachelschweinverwandte (Hystricomorpha)
Familie: Stachelschweine (Hystricidae)

D VU 650

Palawan-Stachelschwein

Hystrix pumila • The Philippine Porcupine • Le porc-épic des Philippines

110 017 003 001 hystrix pumila NKN NKN1Palawan-Stachelschwein (Hystrix pumila) im Zoo Neunkirchen © Zoo Neunkirchen

 

110 017 003 001 hystrix pumila mapVerbreitung des Palawan-Stachelschweins (Hystrix pumila)

 

110 017 003 001 hystrix pumila NKN NKN2Palawan-Stachelschwein (Hystrix pumila) im Zoo Neunkirchen © Zoo Neunkirchen

 

110 017 003 001 hystrix pumila LD LDPalawan-Stachelschwein-Paar (Hystrix pumila) im Zoo Landau © Zoo Landau (Pressefoto)

 

110 017 003 001 hystrix pumila NKN NKN3Palawan-Stachelschwein (Hystrix pumila) im Zoo Neunkirchen © Zoo Neunkirchen

 

110 017 003 001 hystrix pumila NKN NKN4Palawan-Stachelschwein (Hystrix pumila) im Zoo Neunkirchen © Zoo Neunkirchen

 

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Das Palawan-Stachelschwein ist der kleinste, in seiner Heimat gefährdete Vertreter der Gattung Hystrix. Die gegenwärtige Zoopopulation ist noch unbedeutend und geht auf einen Import im Jahr 2008 zurück.

Körperbau und Körperfunktionen

Das Palawan- oder Philippinen-Stachelschwein unterscheidet sich von den Festland-Stachelschweinen dadurch, dass es deutlich kleiner ist und ein weniger ausgeprägtes, fast ganz schwarzes Stachelkleid hat.

Es erreicht eine Kopf-Rumpflänge von 45-67 cm, eine Schwanzlänge von 6-19 cm und ein Gewicht von 3.8-5.4 kg. Eine Kopfmähne fehlt und die Stacheln auf dem Rücken sind kurz und wenig zahlreich. [2; 4].

Verbreitung

Philippinen: Auf den Inseln Palawan, Balabac und Busuanga [1; 4].

Lebensraum und Lebensweise

Das Palawan-Stachelschwein besiedelt Primär- und Sekundärwälder, auch stark beeinträchtigte, sowie Wald-Grasland-Mosaike des Tieflands und der Hügelzone. Über Biologie und Verhalten im Freiland gibt es so gut wie keine Informationen [1; 4].

Gefährdung und Schutz

Das Palawan-Stachelschwein ist zwar lokal noch häufig, leidet aber unter Lebensraumverlust, nicht-nachhaltiger Bejagung für den nationalen Fleischmarkt sowie Lebendfang für den Tierhandel. Der Gesamtbestand nimmt daher ab, und die Art gilt aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2017 als gefährdet (Rote Liste: VULNERABLE) [1].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Das Palawan-Stachelschwein wird zur Fleischgewinnung gejagt und für den nationalen Tierhandel gefangen [1].

Haltung

WEIGL gibt das Höchstalter mit 9 Jahre und 6 Monaten an, erreicht von einem im Zoo von Washington DC gehaltenen männlichen Tier [3]. In Zoologisch-Botanischen Garten Pilsen werden die Palawan-Stachelschweine vergesellschaftet mit Pallashörnchen und Nördlichen Riesenborkenratten gehalten, in Landau mit Riesenborkenratten.

Haltung in europäischen Zoos: Die Zahl der Haltungen nimmt zu. Wurde 2020 die Zahl der Haltungen noch mit 6 angegeben, sind es gegenwärtig (2024) bereits 10, von denen 5 Nachzuchten verzeichnen konnten. Diese Zoos befinden sich hauptsächlich in Tschechien und in Deutschland. Der Bestand geht im Wesentlichen auf ein Paar zurück, das der Zoo Pilsen 2008 aus den Philippinen eingeführt hatte. Für Details siehe Zootierliste.

Nach Säugetiergutachten 2014 können Stachelschweine der Gattung Hystrix ganzjährig in Außengehegen gehalten werden, wenn sie im Winter Zugang zu einem frostfreien Schutzraum haben. Für 2 Stachelschweine kleinerer Arten soll eine Mindestfläche von 10 m² angeboten werden, für jedes weitere Tier 2 m² mehr.

Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2022) schreibt für 2 Stachelschweine generell ein Gehege mit einer Mindestfläche von 40 m², Grabgelegenheit und Schlafboxen vor. Zu weiteren Tieren macht die Verordnung keine Angaben. Falls für nicht winterharte Arten Aussengehege vorgesehen sind, ist zusätzlich ein heizbarer Innenraum erforderlich.

Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2023) ist für ein Paar oder eine Familiengruppe kleiner Stachelschweine ein Außengehege mit einer Mindestfläche von 15 m² mit einer Sand- oder Erdschicht als Bodengrund und Unterstand erforderlich. Tropische Arten sind zumindest zur Winterzeit in Innenräumen nicht unter 18°C zu halten.

Taxonomie und Nomenklatur

Das Palawan-Stachelschwein wurde 1879 von dem aus Esslingen stammenden und am Natural History Museum in London tätigen Zoologen Albert Carl Ludwig Gotthilf GÜNTHER unter seinem heute noch gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die Art wurde zeitweilig in die Gattung Thecurus gestellt. Sie ist monotypisch [4].

Literatur und Internetquellen

  1. CLAYTON, E. (2018). Hystrix pumila. The IUCN Red List of Threatened Species 2018: e.T10753A22231557. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2018-1.RLTS.T10753A22231557.en . Downloaded on 13 June 2020.
  2. MOHR, E. (1965)
  3. WEIGL, R. (2005)
  4. WILSON, D. E. et al. eds. (2009-2019)