Die Tuberkulose ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die zwischen Mensch und Tier wechselseitig übertragbar ist, also eine Zoonose. Die eigentlichen Tuberkulose-Erreger werden aufgrund ihrer engen Verwandtschaft zum „Mycobacterium tuberculosis-Komplex“ zusammengefasst. Sie gehören taxonomisch gesehen alle zu einer Spezies, Mycobacterium (M.) tuberculosis, unterscheiden sich jedoch in ihrer Adaptation an verschiedene Wirte und ihrer Pathogenität für einzelne Säugerspezies bzw. den Menschen. Daher werden sie in verschiedene "Spezies" eingeteilt, benannt jeweils nach ihren Primärwirten bzw. Erstbeschreibungen:
M. tuberculosis (Mensch, andere Primaten, Robben, Elefanten), M. africanum (Mensch, andere Primaten; Afrika), M. bovis (Rind, Primaten, Robben, Carnivoren (v.a. Katzen), Elefanten, Nashörner), M. caprae (Rind, Ziege), M. orygis (Antilope), M. microti (Maus), M. pinnipedii (Robben), Dassie bacillus (Klippschiefer), Chimpanzee bacillus (Schimpanse), M. mungi (Mangusten) und M. suricattae (Erdmännchen). Ebenfalls in den Komplex zählt der in seiner Virulenz stark abgeschwächte Impfstamm M. bovis BCG.
Die Geflügeltuberkulose (Mycobacterium avium) kann auch bei Säugdetieren als Krankheitserreger auftreten und Parastuberkulose (Johne's Disease) vderursachen.
Gemäß der Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH, gegründet als OIE) ist die Rindertuberkulose eine übertragbare Krankheit, die von sozio-ökonomischer Bedeutung und/oder von Bedeutung für die öffentliche Gesundheit und für den internationalen Handel mit Tieren und tierischen Produkten ist. Nach dem neuen Tiergesundheits-Recht der EU zählen seit dem 21. April 2021 Infektionen mit M. tuberculosis, M. bovis oder M. caprae (MTBC) bei Rindern der Gattungen Bison ssp., Bos ssp. und Bubalus ssp. zu den „gelisteten“ der Kategorie B, D und E, mit dem Ziel diese innerhalb der gesamten Union zu tilgen.Im Zoo spielte die Tuberkulose früher eine große Rolle bei Großraubtieren. Die Infektion erfolgte über dss Fleisch. Nachdem die Rindertuberkulose bei uns getilgt wurde, ist dies nicht mehr der Fall. Nach wie vor ein Problem ist sie .bei Primaten und Elefantgen, was u. a. mit der schwierigen Diagnostik zusammenhängt.
Literatur und Internetquellen: