Goldstaub-Taggecko (Phelsuma laticauda) im Tierpark Berlin
© Klaus Rudloff, Berlin
Ordnung: Schuppenkriechtiere (SQUAMATA)
Unterordnung: Echsen (SAURIA)
Zwischenordnung: Geckoartige (Gekkota)
Haftfingergeckos
Unterfamilie: Gekkoninae
Goldstaub-Taggecko
Phelsuma laticauda • The Gold-dust Day Gecko • Le gecko diurne à poussière d'or
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der mit einem massigen Schwanz versehene Goldstaub-Taggecko gehört zu den kleineren Phelsumen-Arten. Er ist im Freiland nicht gefährdet. Bei Privathaltern ist er sehr beliebt, in Zoos wird er weniger häufig gezeigt. Körperbau und KörperfunktionenEigentlich ist der wissenschaftliche Artname "laticauda" unpassend, denn Ph. dubia und mutabilis besitzen wesentlich breitere Schwänze. Passender ist der deutsche Name, denn die etwa 12 cm lange, laubgrüne Echse erscheint bei entsprechender Beleuchtung wie mit Goldstaub überpudert. Sie ist auch sonst prächtig gefärbt, hat sie doch auf dem hinteren Rückenteil leuchtend rote Flecken und hellblaue Ränder um die Pupillen. Der Schwanz ist zuweilen hellgrünblau. Selten gibt es auch ganz blaue Individuen. Die Männchen sind an ihren deutlich sichtbaren Hemipenes-Taschen kenntlich [4: 6; 7]. VerbreitungNordmadagaskar mit Nosy Be, Seychellen; eingeführt auf den Komoren, Mayotte, Mauritius, Gesellschaftsinseln (Moorea) und US-amerikanischen Besitzungen im Pazifik [3; 9]. Lebensraum und LebensweiseDer tagaktive Goldstaub-Taggecko ist ein wahrer Sonnenanbeter. Er lebt auf gut besonnten Laubbäumen, Palmen oder Bananenstauden, wird aber auch an Gartenzäunen oder Häusern angetroffen. Dichter Wald wird von ihm gemieden. Goldstaub-Taggeckos vertragen sich nicht mit anderen Phelsumen, und Männchen unter sich sind höchst unverträglich. Die Weibchen legen zwei hartschalige Eier an einem Versteck ab. Das erste Ei wird mit den Hinterbeinen solange festgehalten, bis es ausgehärtet ist. Dann wird das zweite Ei daran geklebt [4; 5; 8]. Gefährdung und SchutzDie Art ist relativ weitverbreitet, anpassungsfähig, häufig und somit nach einer Beurteilung aus dem Jahr 2011 nicht gefährdet [3]. Der internationale Handel ist nach CITES Anhang II geregelt. Bedeutung für den MenschenSeit 1984 werden aus Madagaskar jährlich etwa 400 lebende Tiere ausgeführt, fast alles Wildfänge, aus den Komoren waren es von 1981-2007 jährlich 1'336 Stück. Ausfuhren aus andern Ländern sind von geringer Beeutung [2]. HaltungFür die paarweise Haltung wird ein z.B. mit Bromelien und Sansevieren bepflanztes Halbfeucht-Terrarium ab einer Größe von 40x40x60 cm empfohlen, wobei nach oben keine Grenzen gesetzt sind. Das Terrarium sollte mit Wärme- und UV-Strahlern versehen und mit Bambusrohren und Ästen zum Klettern, einem Wasserschälchen und einem Schälchen mit Kalk ausgestattet sein. Rück- und Seitenwände können mit Naturkorkplatten verkleidet werden. Als Bodengrund eignet sich z.B. eine Sand-Kokoshumus-Mischung. Tagsüber soll die Temperatur bei 24-30°C, lokal bei 35-40°C liegen, nachts ist sie auf etwa 18-20°C abzusenken. Die relative Luftfeuchtigkeit soll zwischen 50 und 70 % betragen [1]. Die Tiere können sehr streitsüchtig sein. Eine Gemeinschaftshaltung von einem Männchen mit mehreren Weibchen ist aber eventuell möglich [5; 6]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 20 Institutionen gezeigt, von denen sich etwa 40% im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: Nach Reptiliengutachten 1997 des BMELF soll ein Terrarium für ein Paar mindestens 6x so lang und 6x so breit sein wie die Kopf-Rumpflänge der Tiere. Die Höhe soll das Achtfache der Kopf-Rumpflänge betragen. Für jedes weitere Tier kommen 15% zur Basisfläche dazu. In der Schweizerischen Tierschutzverordnung (Stand 01.02.2024) ist die Art nicht erwähnt. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) schreibt für ein Paar erwachsene Tiere der Art madgascariensis eine Grundfläche von 0.5 m² bei einer Höhe von 80 cm vor. Für jedes weitere Tier ist die Fläche um 0.2 m² zu erhöhen. Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1880 von dem am Frankfurter Senckenberg-Museum wirkenden Herpetologen Oskar BOETTGER als Pachydactylus laticauda beschrieben. Der in London tätige belgische Zoologen George Albert BOULENGER stellte sie 1885 in die Gattung Phelsuma. Heute wird nebst der Nominatform noch die von Robert MERTENS 1964 beschriebene Unterart angularis anerkannt [9]. |
Literatur und Internetquellen
- BIOTROPICS
- CITES TRADE DATA BASE
- GERLACH, J., INEICH, I. & VENCES, M. (2011). Phelsuma laticauda. The IUCN Red List of Threatened Species 2011: e.T61433A12483895. http://www.iucnredlist.org/details/61433/0. Downloaded on 03 August 2017.
- GLAW, F. & VENCES, M. (2007)
- HENKEL, F. H. & SCHMIDT, W. (2003)
- HENKEL, F. H. & SCHMIDT, W. (2007)
- NIETZKE, G. (1969)
- O'SHEA, M. & HALLIDAY, T. (2002)
- THE REPTILE DATA BASE