Riesenblauzungenskink

Riesenblauzungenskink (Tiliqua gigas) im Zoo Dresden
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ordnung: Schuppenkriechtiere (SQUAMATA)
Unterordnung: Echsen (SAURIA)
Zwischenordnung: Skinkartige (Scincomorpha)
Familie: Skinke (Scincidae)
Unterfamilie: Egerniinae

D LC 650

Riesenblauzungenskink

Tiliqua gigas • The Indonesian Blue-tongued Skink • Le scinque géant

303 014 080 005 tiliqua gigas gigas DD KR1Riesenblauzungenskink (Tiliqua gigas) im Zoo Dresden, man beachte die blaue Zunge © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

303 014 080 005 tiliqua gigas gigas mapApproximative Verbreitung des Riesenblauzungenskinks (Tiliqua gigas)

 

 

303 014 080 005 tiliqua gigas gigas dresden1Riesenblauzungenskink (Tiliqua gigas) im Zoo Dresden © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

303 014 080 005 tiliqua gigas gigas DD KR2Riesenblauzungenskink (Tiliqua gigas) im Zoo Dresden © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

303 014 080 005 tiliqua gigas gigas DD KR3Riesenblauzungenskink (Tiliqua gigas) im Zoo Dresden © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Der Riesenblauzungenskink ist der größte Vertreter der Gattung Tiliqua. Er ähnelt stark dem gewöhnlichen Blauzungenskink, als dessen Unterart er bisweilen angesehen wurde. Er ist eine attraktive Echse, die sich gut als Botschafterart für Naturschutzprojekte auf Neuguinea eignet und wird relativ oft in europäischen Zoos gezeigt.

Körperbau und Körperfunktionen

Die Riesenblauzunge wird 55 (50-60) cm lang, wovon ca. 31 cm auf Kopf und Rumpf entfallen. Sie ist eine kräftige, kurzbeinige Echse, deren Färbung variiert, wobei fast stets dunkle Querbänder auf dem Rücken vorhanden sind [1; 4].

Verbreitung

Australasien: Papua-Neuguinea (mit Bismarck-Archipel) und Indonesien (Ambon, Ceram, Ternate, Halmahera, Ke, Aru) [1; 5].

Lebensraum und Lebensweise

Riesenblauzungenskinke besiedelt Wälder, Savannen und Pflanzungen. Sie ernähren sich von allerlei Wirbellosen und von Pflanzenmaterial, wie Blüten und Früchten. Die Art ist lebendgebärend, ein Wurf besteht aus 5-25 Jungtieren. Beim Drohen öffnen die Tiere ihr Maul und zeigen ihre blaue Zunge, wobei sie zischende Laute von sich geben [1; 4].

Gefährdung und Schutz

Gestützt auf eine Beurteilung aus dem Jahr 2019 wurde die Art 2021 als nicht-gefährdet (LEAST CONCERN) in die Rote Liste der IUCN aufgenommen [6].

Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt

Bedeutung für den Menschen

Wegen seines Drohverhalten wurde der Riesenblauzungenskink von der lokalen Landbevölkerung als "Schlange mit vier Beinen" (Bahasa Indonesia: “ular kaki ampat”) taxiert und fälschlicher Weise als extrem giftig angesehen [1].

Haltung

Es wird empfohlen, Riesenblauzungen in einem Tropenwald- oder Halbfeuchtterrarium zu halten. Das Bodensubstrat soll locker und saugfähig sein. Das Terrarium soll mit stabilen Kletterästen, unterschiedlichen Verstecken und einem flachen Wasserbecken ausgestattet sein. Es kann bepflanzt werden z.B. mit Ficus benjamina, Ficus pumila oder Scindapsus sp.. Die Temperatur soll tagsüber zwischen 26-28°C, lokal bis 30°C liegen und nachts geringfügig abgesenkt werden [3].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 45 Institutionen gezeigt, von denen sich etwa ein Fünftel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: Nach Reptiliengutachten 1997 des BMELF soll ein Terrarium für ein Paar mindestens 6x so lang und 4x so breit sein wie die Kopf-Rumpflänge der Tiere. Die Höhe soll das Dreifache der Kopf-Rumpflänge betragen. Für jedes weitere Tier kommen 15% zur Basisfläche dazu, bei unverträglichen Tieren Einzelhaltung.

Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.02.2024) schreibt für 1-2 Tiere ein Gehege vor, dessen Grundfläche das 7x4-fache der Kopf-Rumpflänge und dessen Höhe das Dreifache der Kopf-Rumpflänge messen. Für jedes weitere Tier kommt das 2x2-fache der Kopf-Rumpflänge zur Basisflächen dazu.

In der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) ist die Art nicht erwähnt.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Riesenskink wurde 1801 vom sächsischen Naturforscher vor Johann Gottlob Theaenus SCHNEIDER als "Scincus gigas" beschrieben. 1912 führt ihn dann der amerikanische Herpetologe Thomas BARBOUR in seinem Werk "Contribution to the Zoögeography of the East Indian Islands" als Tiliqua gigas auf. Zeitweilig wurde er als Unterart von Tiliqua scincoides angesehen. Heute gilt er als Art, von der drei Unterarten anerkannt werden [2; 5].

Literatur und Internetquellen

  1. ENCYCLOPEDIA OF LIFE
  2. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  3. LUCKY REPTILE
  4. O'SHEA, M. & HALLIDAY, T. (2002)  
  5. THE REPTILE DATA BASE
  6. SHEA, G., ALLISON, A., TALLOWIN, O. et al. (2021). Tiliqua gigas. The IUCN Red List of Threatened Species 2021: e.T196646A2470298. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2021-3.RLTS.T196646A2470298.en. Accessed on 16 August 2023.