Überordnung: LAURASIATHERIA
Taxon ohne Rang: CETARTIODACTYLA
Ordnung: Paarzeher (ARTIODACTYLA)
Unterordnung: Wiederkäuer (Ruminantia)
Familie: Hornträger (Bovidae)
Unterfamilie: Echte Rinder (Bovinae)
Tribus: Rinder i. e. S. (Bovini)
Taurines Hausrind
Bos primigenius f. taurus • The Domestic Cattle • Le boeuf domestique
- Stammformen und Domestikation
- Körperbau und Körperfunktionen
- Rassen und Bestände in Mitteleuropa
- Wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung
- Haltung im Zoo
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
- Einzelne Rassen
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Mit einem Weltbestand von (einschließlich Zebus) rund 1.5 Milliarden Individuen ist das Rind das häufigste Haussäugetier. Die Biomasse seiner Gesamtpopulation ist fast doppelt so groß wie die des Menschen. Wegen seiner vielfältigen wirtschaftlichen und kulturellen Bedeutung ist es von großem Interesse für die Zoopädagogik und wird entsprechend häufig in Zoos, Tier- und Wildparks gezeigt. Stammformen und DomestikationDas Rind wurde in verschiedenen Regionen der Erde domestiziert. Die Überreste der ersten bekannten, von der Nominatform des Auerochsen (Bos p. primigenius) abstammenden Hausrinder wurden in der neolithischen Siedung Argissa Magoula in der nordgriechiechischen Landschaft Thessalien gefunden. Sie sind etwa 9'000 Jahre alt. In Anatolien und Südwestasien gab es domestizierte Rinder vor 7'000, in Ägypten vor 6'000, in China vor mindestens 4'000 Jahren. Ob diese bereits als Haustiere importiert oder mehrfach lokal domestiziert wurden, ist ungewiss. Manche Forscher vertreten die Ansicht, dass das Rind primär nicht als Nutztier, sondern aus kultischen Motiven domestiziert worden sei [3; 5]. Körperbau und KörperfunktionenJe nach vorgesehenem Verwendungszweck werden unterschiedliche Zuchtziele verfolgt und Rinder mit höchst unterschiedlicher Konstitution gezüchtet. Im 19. und anfangs des 20. Jahrhundert geschah dies hauptsächlich durch die Kreuzung verschiedener Rassen. Dank der künstlichen Besamung, in der intensiven Landwirtschaft die Regel, können heute die Ziele auch bei Reinzucht innert kurzer Zeit erreicht werden, wodurch sich das Erscheinungsbild einer Rasse innerhalb weniger Jahre ändern kann. Vielfach wird versucht, zur Erhaltung der Biodiversität neben der modifizierten auch noch einen kleinen Bestand der ursprünglichen Rasse zu erhalten [5; 6]. Es wird unterschieden zwischen Fleisch-, Milch und Zweinutzungsrassen, wobei letztere früher als Zugtiere noch einem dritten Zweck dienten, es aber in der modernen Landwirtschaft zunehmend schwer haben. Es gibt Kurzhorn- und Langhornrassen, selten auch hornlose. Im Gegensatz zu den asiatischen Zebus und den afrikanischen Sangarindern sind sie brachycephal, haben also einen breiten, etwas bist stark verkürzten Schädel. Das Euter der Kühe hat vier Zitzen, gelegentlich gibt es auch hinter diesen liegende, sogenannte Afterzitzen. Die Fellfarbe ist sehr variabel. Es gibt weiße, gelbbraune, rotbraune, graubraune, graue und schwarze Rinder. Sehr häufig sind gefleckte Rassen, bei manchen gibt es auch spezielle Zeichnungen, wie etwa "Blüm" und "Gurt" beim Braunvieh. Bei manchen Rassen gibt es noch einen Geschlechtsdichromatismus, bei anderen ist er verschwunden [3; 5; 6]. Wie bei den meisten Haustieren ist die innerartliche Variabilität der Körpergröße enorm. Bei der italienischen Chianina, der größten Rinderrasse der Welt, werden die Bullen 180 cm hoch und bis 1'500 kg schwer, die Kühe 160 cm hoch und 800 kg schwer. Bei der kleinsten europäischen Rasse, dem irischen Dexter-Rind werden die Kühe gerade mal 92-106 cm hoch und 270-315 kg schwer, und die Bullen bringen es auf 101-11 cm und bis 450 kg. Stiere der in unserer Landwirtschaft häufigsten Rassen erreichen eine Widerristhöhe von 150-158 cm, einen Brustumfang von 230-250 cm und ein Gewicht von 1’000-1'200 kg, Kühe eine Widerristhöhe von 136-146 cm, einen Brustumfang von 190-210 cm und ein Gewicht von 600- über 700 kg [3; 5; 6]. Rassen und Bestände in MitteleuropaVon der Vielzahl der in Deutschland gehaltenen Rinderrassen gelten, einschließlich der unterschiedlichen Nutzungstypen, 26 offiziell als einheimisch. Von diesen sind 11 gefährdet (Erhaltungspopulationen) und 9 potenziell gefährdet (Beobachtungspopulationen). Die traditionellen Rinderrassen der Schweiz sind das rotbunte Simmentaler und das schwarzbunte Freiburger Fleckvieh, das Braunvieh, das Rätische Grauvieh, das Eringer und das Évolèner Rind. Die Freiburger Rasse ist ganz im Holsteiner Rind aufgegangen, mit der Schlachtung der letzten reinrassigen Kuh im Jahr 1975 waren daher von den ursprünglich 35 dokumentierten Schweizer Rinderrassen deren 30 ausgestorben. Bei den Simmentalern und den Braunen gibt es jeweils einen Originalstamm, bei dem es sich um klassische Zweinutzungsrinder handelt, sowie einen auf hohe Milchleistung getrimmten Stamm, in den Hochleistungsrassen eingekreuzt wurden. Bei den Rotbunten wurden ab Beginn der 1970er-Jahre vor allem Stiere der Red Holstein-Rasse eingekreuzt, wodurch das Swiss Fleckvieh entstand. Zur Bewahrung des Originalstamms bildete sich 1978 die Schweizerische Vereinigung zur Erhaltung und Förderung der reinen Simmentaler Fleckviehrasse. Im Falle des Braunviehs erfolgte die Einkreuzung ab 1965, zuerst in Baden-Württemberg, mit der in den Vereinigten Staaten gezüchteten Rasse Brown Swiss. Das Original-Braunviehl gilt in Deutschland mittlerweile als stark gefährdete Rasse. In Österreich gibt es nebst den Hochleistungs- oder eingeführten Rassen noch neun gefährdete einheimische, nämlich die Ennstaler Bergschecke, das Kärntner Blondvieh, das Original Brauvieh, das Murbodner Rind, das Original Pinzgauer Rind, die Pustertaler Sprinze, das Tiroler Grauvieh, das Tux-Zillertaler Rind und das Waldviertler Blondvieh. Bei Mastrassen macht man sich oft den Heterosiseffekt zunutze, indem man Gebrauchskreuzungen verschiedener Rassen durchführt [6; 7; 12]. Für 2019 werden in Deutschland 11'639'532 Rinder in 135'768 Haltungen ausgewiesen, in Österreich 1'879'520 Rinder in 56'389 Haltungen, Mitte der 1980er-Jahre waren es dort noch rund 2.6 Millionen Stück gewesen. In der Schweiz wurden 2019 laut offizieller Nutztierzählung 1'525'000 Rinder in rund 34'890 Betrieben gehalten, davon waren 682'909 Milchkühe. Deren Bestand hat seit Mitte der 1980er-Jahre um etwa 20% abgenommen [8; 9; 10]. Wirtschaftliche und kulturelle BedeutungDas Rind ist ein bedeutender Lieferant von Fleisch, Milch, Häuten und Dünger. Gebietsweise wird es immer noch als Zugtier eingesetzt. In der Schweiz z.B. kommen 75% des Endrohertrags der Landwirtschaft aus der Tierhaltung, über 50% allein aus der Rindviehproduktion [6]. Der Weltbestand an Hausrindern, einschließlich Zebus, Balirindern und Gayalen nahm laut FAO von 1961 bis 2014 von 950 Millionen auf 1.5 Milliarden Individuen massiv zu. Die globale Rindfleischproduktion liegt bei etwa 65 Milliarden kg, die Kuhmilchproduktion bei 625 Milliarden kg. In Deutschland wurden 2019 über 3.43 Millionen Tiere der Rindviehgattung geschlachtet, die einen Fleischertrag von 1.1 Milliarden kg ergaben, in Österreich 680'528 Tiere. In der Schweiz waren es 2018 628'000 Tiere mit einem Netto-Fleischertrag von 96 Millionen kg. Die durchschnittliche Milchleistung liegt bei den modernen Milchrassen bei etwa 6-8'000 kg pro Kuh und Jahr [1; 8; 9; 10]. Haltung im ZooHausrinder können mit vielen andern Haus- und Wildtierarten (z.B. Wildpferden oder Hirschen) vergesellschaftet werden. Auf Kinderbauernhöfen kann es unter Aufsicht zu direktem Besucherkontakt kommen. Haltung in europäischen Zoos: In europäischen Zoos, Tier- und Wildparks werden über 100 Rinderassen des taurinen Typs gehalten. Am beliebtesten sind - nebst dem andernorts besprochenen "Rückgezüchteten Auerochsen" - das Schottische Hochlandrind mit rund 150 Haltungen, davon 40% im deutschsprachigen Raum, das Ungarische Steppen- oder Szilayrind mit über 40 Haltungen, wovon gegen die Hälfte in Deutschland oder Österreich und das Dahomeyrind mit rund 30 Haltungen, wovon zwei Drittel im deutschsprachigen Raum. Viele Rassen werden nur in wenigen oder gar nur einer einzigen Haltung gezeigt, oft beschränkt auf ihr Ursprungsland, so das Altdeutsche Schwarzbunte, das Glan- oder das Rote Harzer Höhenvieh in Deutschland, das Rätische Grauvieh, das Eringer und das Évolèner Rind in der Schweiz und das Montafoner Braunvieh sowie das Murbodner und das Tuxer Rind in Österreich. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: In Österreich und der Schweiz sind die minimalen Dimensionen von Boxen, Fressplätzen etc. mit dem Tiergewicht korreliert. Die entsprechenden Angaben finden sich in Anlage 2 der 1. Tierhaltungsverordnung Österreichs bzw. in Tabellen 1 und 2 der Schweizerischen Tierschutzverordnung. Zoogestütztes Schutzprojekt (Beispiel):
Taxonomie und NomenklaturDas Hausrind wurde von Carl von LINNÉ 1758 als Bos taurus erstmals wissenschaftlich beschrieben. 1827 führte der aus dem Elsass stammende Zoologe Ludwig Heinrich von BOJANUS für den Auerochsen, die Wildform des Hausrinds, den Namen Bos primigenius ein. 1958 wurde vorgeschlagen, dass grundsätzlich der Name der Wildform Vorrang vor dem Namen der Haustierform haben soll, was, wie im vorliegenden Fall, der Prioritätsregel widerspricht, wenn das Haustier vor dem Wildtier beschrieben wurde. 2003 legte die Internationale Nomenklaturkommission Bos primigenius als offiziellen Namen der Art fest [GROVES, WILSON]. Nach der Nomenklatur von BOHLKEN ist das Hausrind als Bos primigenius forma taurus zu bezeichnen. In der Literatur und auf Gehegeschildern findet man allerdings auch die Bezeichnungen Bos taurus, oder Bos primigenius taurus. Für die Rassen gibt es keine gültigen wissenschaftlichen Bezeichnungen [1; 11]. |
Literatur und Internetquellen
- AGRECOL
- BOHLKEN , H. (1958)
- GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
- GROVES, C.P. & GRUBB, P. (2011)
- HERRE, W. & RÖHRS, M. (1990)
- HOFMANN, H. (1991)
- RINDERZUCHT AUSTRIA
- SCHWEIZERISCHES BUNDESAMT FÜR STATISTIK
- STATISTISCHES BUNDESAMT (DEUTSCHLAND)
- STATISTIK AUSTRIA
- WILSON, D. E. et al. eds. (2009-)
- ZENTRALE DOKUMENTATION TIERGENETISCHER RESSOURCEN
- KÖGLER, J. (2021)
Altdeutsches Schwarzbuntes Niederungsrind
Camargue-Rind
Dahomeyrind
Eringer
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Die aus dem Val d'Hérens im Kanton Wallis stammenden Eringer sind urtümliche, brachycephale Rinder. Ihre Rasse gehört zu den kleinwüchsigsten in Europa. Sie geht zurück auf Rinder, die im Wallis bereits vor 5'000 Jahren vertreten waren und ist nahe verwandt mit den autochthonen Rassen Castana und Pezzatanera des Aostatals sowie dem österreichischen Tuxer-Rind. 1835 wurde die Zulassung von Zuchtstieren reglementiert, seit 1885 ist die Zucht durch ein kantonales Gesetz geregelt und seit 1885 gibt es einen Rassestandard, der wesentlich durch das Interesse der Züchter an kräftigen und kampfeslustigen, für die traditionellen Kuhkämpfe geeigneten Tieren bestimmt wurde. 1920 schlossen sich die Züchter zu einem Verband zusammen. Die Eringer sind stämmige Rinder mit kurzem und breitem Kopf, kräftigen Hörnern, einem breiten, muskulösen Körper und kurzen und kräftigen Gliedmaßen mit harten Klauen. Stiere erreichen eine Widerristhöhe von 127-137 vcm, einen Brustumfang von 185-220 cm und ein Gewicht von 650-950 kg. Kühe werden 124-133 cm hoch, haben einen Brustumfang von 180-215 cm und ein Gewicht von 480-800 kg. Kälber wiegen bei der Geburt zwischen 30 und 50 kg. Das Fell ist einfarbig, meistens schwarz, kann aber über helles kastanienbraun bis ziegelrot variieren. Oft weist es einen hellen Streifen auf dem Rücken auf. Das Milchproduktivitätsziel wurde auf 3'500 kg Milch während der Standardlaktation (240 bis 305 Tage) mit einem durchschnittlichen Fettgehalt von 3,9 % und einem Proteingehalt von 3,5 % festgelegt. Die besten Milchkühe erreichen Mengen von 5'400 bis über 6'200 kg. Für die Mast wird ein täglicher Zuwachs von 1'100 g angestrebt. Beim Alpaufzug im Frühling machen die Eringerkühe die Hierarchie innerhalb der Herden aus. Dies führte zur Tradition der Ringkuhkämpfe im ganzen Kanton. Eingeteilt in Alters- und Gewichtskategorien, suchen sich dabei die Kühe ihre Gegnerinnen im Ring selbst aus. Wer sich nicht zum Kampf stellt oder ihn verliert, scheidet aus. In jeder Kategorie wird die stärkste Kuh zur Königin erkoren. Im Mai findet im Dorf Aproz der nationale Final statt, bei dem die Siegerinnen der ersten vier Kategorien den Titel der «Königin der Königinnen» (reine des reines) unter sich ausmachen. Eringer sind nach Zootierliste (2021) nur in zwei zoologischen Einrichtungen in der Schweiz zu sehen. Literatur und Internetquellen: |
Glanrind
Rätisches und Tiroler Grauvieh
Hinterwälder Rind
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Kleine, trittsichere Rinder waren früher in vielen Alpentälern und Mittelgebirgen verbreitet. Die meisten sind ausgestorben. Überlebt hat aber z. B. im südlichen Hochschwarzwald das Hinterwälder Rind, das dank seiner Isoliertheit auch die Rinderpestepidemie von 1814 bis 1816 überstand, welche ansonsten dem badischen Rindviehbestand arg zusetzte. Seine größte Verbreitung hatte es mit ca. 30'600 Tieren wohl zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die organisierte Zucht begann im Jahr 1889, kam aber während des Zweiten Weltkriegs zum Erliegen und musste in der Folge neu aufgebaut werden. Um 1960 war der Bestand wieder auf über 1’300 Tiere angestiegen, sank aber danach, bis 1975 nur noch 298 Herdbuchkühe vorhanden waren. Durch staatliche Förderung und das Aufkommen der Mutterkuhhaltung gab es ab den 1980er Jahren eine Zunahme, und 2018 zählte das deutsche Herdbuch wieder 89 Bullen und 2'252 Kühe. 1984-87 importierten PRO SPECIE RARA und engagierte Züchter 102 Tiere in die Schweiz. 1988 wurde ein Zuchtverein gegründet, der nach zwei weiteren Importen 1998 offiziell als Zuchtverband anerkannt wurde, was mit einer Förderung der Zucht durch den Bund einherging. 2015 umfasste das Herdbuch 9 Bullen und 647 Kühe. Hinterwälder sind robuste, genügsame und langlebige, bestens zur Mutter- und Ammenkuhhaltung geeignete Zweinutzungsrinder mit hoher Fruchtbarkeit, die auch in der Landschaftspflege eingesetzt werden. Sie sind falb bis rot gesprenkelt, gescheckt oder gedeckt mit meist weißem Kopf. Sie sind die kleinsten Rinder Mitteleuropas. Kühe haben eine Widerristhöhe von 115-125 cm und erreichen ein Gewicht von 380-490 kg. Die Milchleistung liegt bei etwa 3'400 kg mit 3.99% Fett- und 3.40% Eiweißgehalt. In zoologischen Einrichtungen Deutschlands und der Schweiz sind sie relativ gut vertreten. Literatur und Internetquellen:
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Schottisches Hochlandrind
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Das Schottische Hochlandrind ist durch ein langes, dichtes Fell gegen Kälte, Regen und Hitze geschützt. Die vorherrschende Farbe ist Rot. Gelb, Dunkelbraun und Schwarz sind auch relativ häufig, während Graubraun und Weiß seltener vorkommen. Der kurze dreieckige Kopf trägt einen buschigen Haarschopf, der die Augen bedeckt. Die Ohren haben einen auffallend langen Behang. Die extrem langen, symmetrisch geschwungenen Hörner ähneln jenen des Auerochsen und verleihen dem klein- bis mittelrahmigen Schottischen Hochlandrind sein charakteristisches Aussehen. Kühe haben eine Kreuzbeinhöhe von 110-128 cm und ein Gewicht von 450-650 kg, Bullen werden um die 138 cm hoch und 650-850 kg schwer. Das Geburtsgewicht der Kälber liegt bei 22-25 (20-30) kg. Hochlandrinderherden werden ganzjährig im Freien gehalten und werden gerne zur Landschaftspflege eingesetzt. Die Kälber verbleiben bei ihren Müttern und werden von diesen gesäugt. Da die Bullen ruhige und umgängliche Tiere sind, können sie ganzjährig in der Herde stehen. Jungbullen werden auf gesonderten Flächen gehalten, um Rivalitäten zu verhindern. Die Rinder sind spätreif. Bullen und Ochsen sind nur weidemasttauglich und für eine Intensivmast nicht geeignet. Ihr ideales Schlachtalter liegt bei 24 bis 30 Monaten. Schriftliche Belege für das Schottische Hochlandrind gibt es seit dem 18. Jahrhundert. Das Erste Zuchtbuch wurde 1885 veröffentlicht. In der Schweiz wird die Haltung durch den Verein "Highland Cattle Society Switzerland" mit über 200 Mitgliedern gefördert, in Deutschland und Österreich gibt es entsprechende Vereine. In Deutschland wurden die ersten Hochlandrinder 1978 nach Schleswig-Holstein eingeführt, in Zoos, Tier- und Wildparks wurde die Rasse ab den 1990er Jahren in größerem Umfang gehalten. Um höhere Erträge zu erzielen werden in Schottland neben der Reinzucht auch Gebrauchskreuzungen mit Fleischrassen, z. B. Beef Shorthorn, durchgeführt Literatur und Internetquellen:
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Limpurger oder Leintäler Rind
Englisches Parkrind
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Das Englische Parkrind ist eine sehr ursprüngliche Rasse. Es wird vermutet, dass es in vorchristlicher Zeit durch die Kelten eingeführt und dann wild oder halbwild lebte, bis es ab dem 12. Jahrhundert in großflächigen Parks gehalten wurden, wo es dem Adel als Jagdwild diente. Wegen seiner Ursprünglichkeit wurde das Englische Parkrind das bereits von Conrad GESSNER als "Bison albus scoticus" beschrieben worden war, von Lutz und Heinz HECK, den ehemaligen Direktoren des Berliner Zoos und des Tierparks Hellabrunn, als eine der Ausgangsrassen für die "Rückzüchtung" des Auerochsen eingesetzt. Das Englische Parkrind ist cremeweiß mit schwarzer oder rotbrauner Pigmentierung an den Ohren, um das Flotzmaul, an den Sprunggelenken und den Zitzen. Möglich sind unregelmäßige, kleine schwarze Pigmentflecken an anderen Körperstellen. In seinem Körperbau ähnelt es relativ stark dem Typ des Auerochsen. Bullen werden ca. 143 cm hoch und 950 kg schwer, Kühe erreichen eine Höhe um die 132 cm und ein Gewicht um 630 kg. Die Tiere sind mittelrahmig mit auffallender Brusttiefe versehen und zeigen eine gerade Oberlinie. Charakteristisch ist die relativ schwach ausgeprägte Bemuskelung der Hinterhand. Die stark ausgeprägten Hörner sind sehr lang und variieren in ihrer Stellung. Englische Parkrinder werden in gegen 10 britischen und deutschen zoologischen Einrichtungen gehalten. Die größte Herde in Deutschland besitzt die Arche Warder. Literatur und Internetquellen: |
Ungarisches Steppenrind
Vogtländisches Rotvieh
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