Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Barschartige (Perciformes)
Unterordnung: Lippfischartige (Labroidei)
Familie: Buntbarsche (Cichlidae)
Unterfamilie: Afrikanische Buntbarsche (Pseudocrenilabrinae)
- Sechsstreifen-Buntbarsch (Cynotilapia afra)
- Beulenkopfmaulbrüter (Cyrtocara moorii)
- Gelber Malawibarsch (Labidochromis caeruleus)
- Chipoka-Maulbrüter (Melanochromis chipokae)
- Pfauenmaulbrüter (Nimbochromis venustus)
Vorbemerkung
Malawisee- Buntbarsche sind attraktive Fische, die - oft in Kombination mit anderen Tieren - gut als Botschafter für Natur- und Gewässerschutz in ihrem Ursprungsgebiet eingesetzt werden können, und die als Maulbrüter auch zoopädagogisch interessant sind. In europäischen Zoos und Schauaquarien werden daher viele Arten in zahlreichen Zoos und Schauaquarien gezeigt.
Sechsstreifen-Buntbarsch
Cynotilapia afra • The Afra Cichlid • Le cobué
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Körperbau und KörperfunktionenDer Sechsstreifen-Buntbarsch erreicht eine Länge von 10 cm. Es besteht ein deutlicher Geschlechtsdichromatismus: Die Männchen sind leuchtend hell bis türkisblau gefärbt mit 7 seitlichen schwarzen Querstreifen, die nicht alle deutlich ausgeprägt sind und gelben Flecken auf der Afterfloss. Die Weibchen sind unauffällig taubenblau bis schiefergrau [1; 2]. VerbreitungSüdostafrika: Im Malawisee. Malawi, Mosambik, Tansania [3]. Lebensraum und LebensweiseDer Sechsstreifen-Buntbarsch lebt gewöhnlich in den oberen Bereichen der Felsküste, die in der Regel frei von Sedimenten sind. Territoriale Männchen fressen hauptsächlich Kleinlebewesen, die sie auf den Felsen finden, die anderen Fische leben in Gruppen und ernähren sich von Plankton [3]. Gefährdung und SchutzDer Sechsstreifen-Buntbarsch wird nach einer revisionsbedürftigen Beurteilung aus dem Jahr 2006 nicht als gefährdet eingestuft. Dieser Status wurde 2018 bestätigt [3]. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenDie Art wird für den Eigenbedarf und lokale Märkte kommerziell gefischt und befindet sich im internationalen Aquarienfischhandel [2; 3]. In Deutschland liegen Angebote bei 1-8 € pro Tier (Online-Inserate 2018). HaltungHaltung in europäischen Zoos: Die Art wird in etwa 10 europäischen Einrichtungen gezeigt. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen: In Deutschland und Österreich gibt es keine konkreten Mindestnormen. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen. Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1894 von dem aus Esslingen stammende und am British Museum of Natural History tätige Albert Karl Ludwig Gotthilf GÜNTHER als "Hemichromis afer" beschrieben und 1922 von dem englischen Ichthyologen Charles Tate REGAN in die neue Gattung Cynotilapia gestellt [2]. Literatur und Internetquellen
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Beulenkopfmaulbrüter, Malawi-Delfin
Cyrtocara moorii • The Malawi Blue Dolphin • Le suiveur bleu du Malawi
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Körperbau und KörperfunktionenDer Beulenkopfmaulbrüter wird 12, gelegentlich bis 20 cm lang. Männchen und Weibchen sind schwer zu unterscheiden, Männchen sind oft etwas größer und heller gefärbt. Ein Stirnbuckel kann bei beiden Geschlechtern auftreten [1; 3]. VerbreitungSüdost-Afrika: Malawisee und Malombesee: Malawi, Mosambik, Tansania [2] Lebensraum und LebensweiseDer Beulenkopfmaulbrüter lebt in Tiefen von 3-15 m über Sandböden. Die Männchen sind territorial und polygam, die Weibchen legen 20-90 Eiere die sie im Maul ausbrüten und betreiben Brutpflege [3]. Gefährdung und SchutzDer Malawi-Delfin ist im Malawisee weit verbreitet und war dort vor allem im Süden recht häufig. Er wurd deshalb nach einer Beurteilung aus dem Jahr 2006 nicht als gefährdet eingestuft. Nachdem innerhalb von 10 Jahren die Bestände deutöoch abgenommen haben, was hauptsächlich auf die vermehrte Fischerei mittels Strandwaden zurückgeführt wird, wurde die Art 2018 als gefährdet (Rote Liste: VULNERABLE) taxiert [2]. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenDie Art wird für den Eigenbedarf und lokale Märkte kommerziell gefischt und befindet sich im internationalen Aquarienfischhandel [1; 2]. In Deutschland liegen Angebote im Bereich von etwa 10-20 € (Online-Inserate 2018). HaltungHaltung in europäischen Zoos: Die Art wird in gegen 40 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich ein paar wenige im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen: In Deutschland und Österreich gibt es keine konkreten Mindestnormen. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen. Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1902 von dem am British Museum tätigen belgischen Zoologen George Albert BOULENGER unter ihrem heute noch gültigen Namen beschrieben [1]. Literatur und Internetquellen
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Gelber Malawibarsch
Labidochromis caeruleus • The Yellow Cichlid • Le labido jaune
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Körperbau und KörperfunktionenDer Gelbe Malawibarsch wird 8-10 cm lang. Es gibt eine blassblaue und eine zitronengelbe Farbmorphe. Bei der blauen sind auf dem Körper sechs schwach sichtbare Querstreifen vorhanden, bei der gelben können die Flossen eine schwarze Zeichnung aufweisen. Männchen und weibchen sind nur schwierig zu unterscheiden [1;2; 3]. VerbreitungSüdostafrika: Im Malawisee. Malawi, Mosambik, Tansania [3]. Lebensraum und LebensweiseDer Gelbe Malawibarsch ist ein Bewohner des Felslittorals, der in etwa 25 m Tiefe über Felsboden oder Vallisneria-Wiesen lebt. Er ernährt sich von anderen Fischen und von Wirbellosen, wie Schnecken oder Krebschen [3]. Gefährdung und SchutzDer Gelbe Malawibarsch wurde 2006 nicht als gefährdet eingestuft, obwohl über die Bestandsentwicklung nichts bekannt war und im Prinzip die Gefahr des Überfischens gesehen wurde. 2018 konnte aufghrund einer erneuten Überprüfung der Status bestätigt werden [3] Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenDie Art wird für den Eigenbedarf und lokale Märkte kommerziell gefischt und befindet sich im internationalen Aquarienfischhandel [1; 2]. In Deutschland liegen Angebote im Bereich von etwa 2-8 € (Online-Inserate 2018). HaltungHaltung in europäischen Zoos: Die Art wird in gegen 80 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich etwa ein Viertel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen: In Deutschland gibt das Gutachten über die Haltung von Zierfischen für eine Haremsgruppe eine Beckenkantenlänge von 80 cm vor (= ca. 112 l). Dieser Wert wurde in die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs übernommen. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen. Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1956 von dem britischen Biologen Geoffrey FRYER unter ihrem heute noch gültigen Namen beschrieben [2]. Der wissenschaftliche Name "caeruleus" bedeutet himmelblau, was eine eigenartige Bezeichnung für den "Gelben" Malawibarsch zu sein scheint. Der Grund dafür ist der, dass je nach Lokalität unterschiedlich gefärbte Populationen vorkommen, und dass die Fische, die 1956 der Artbeschreibung zugrunde lagen, eben himmelblau waren. Literatur und Internetquellen
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Chipoka-Maulbrüter
Melanochromis chipokae • The Chipoka Cichlid • Le cichlidé de Chipoka
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Körperbau und KörperfunktionenDer Chipoka-Maulbrüter wird bis 12-15 cm lang. Es besteht ein deutlicher Geschlechtsdichromatismus: Die Männchen sind überwiegend blauschwarz mit zwei hellblauen Längesstreifen auf der oberen Körperhälfte, die Weibchen sind sand- bis goldgelb mit zwei schwarzen Längsstreifen [1]. VerbreitungSüdostafrika: Im Süden des Malawisees, Malawi [3]. Lebensraum und LebensweiseDer Chipoka-Maulbrüter bevorzugt sandige Stellen zwischen Felsen. Die Männchen sind territorial und polygam. Sie heben Laichgruben aus, in welche die Weibchen ihre 20-40 Eier ablegen. Dann nehmen diese die befruchteten Eier ins Maul und brüten sie während drei Wochen aus. Danach leisten sie nur noch für wenige Tage Brutpflege [1; 3]. Gefährdung und SchutzDer Chipoka-Maulbrüter ist endemisch im Malawisee und kommt dort nur an vier oder fünf Orten vor. Dieser Fisch wird für den Aquarienfischhandel und von lokalen Fischern für den Eigenbedarf gefangen. Eine weitere Bedrohung stellen auch eingeführte Arten dar, die um dieselben Ressourcen konkurrieren. Er wurde 2006 als gefährdet in die Rote Liste aufgenommen. Eine Überprüfung im Jahr 2018 ergab, dass der Bestand innerhalb von 10 Jahren um 90% abgenommen hatte, was die Einordnung in die Kategorie "vom Auissterben bedroht" zur Folge hatte [3]. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenDer Chipoka-Maulbrüter wird für den Eigenbedarf und allenfalls lokale Fischmärkte gefangen. Er befindet sich im internationalen Aquarienfischhandel [2; 3]. In Deutschland liegen Angebote bei etwa 7-14 € (Online-Inserate 2018). HaltungHaltung in europäischen Zoos: Die Art wird nur in wenigen europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich welche im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen: In Deutschland enthält das Gutachten über die Haltung von Zierfischen keine Angaben zu Melanochromis chipokae, gibt aber für eine Haremsgruppe von Melanochromis auratus eine Beckenkantenlänge von 1000 cm vor (= ca. 200 l). Dies wurde in die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs übernommen. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen. Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1975 von Don S. JOHNSON, dem Autor des Buchs "Mbuna: The colorful rock-dwelling Cichlid fishes of Lake Malawi" unter ihrem heute noch gültigen Namen beschrieben [2]. Literatur und Internetquellen
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Pfauenmaulbrüter
Nimbochromis venustus • The Venustus, or Giraffe, Hap • Le haplo-léopard ou haplo-pâon
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Körperbau und KörperfunktionenMännchen des Pfauenmaulbrüters werden 22.5, im Extremfall 25 cm lang, Weibchen sind etwas kleiner. Erwachsene Tiere zeigen einen deutlichen Sexualdichromatismus: Die Männchen sind gelblich bis gelblich-braun gefärbt, ihr Kopf ist an den Seiten leuchtend blau bis türkisfarben, ihre Oberseite mit gelb bis orangefarbenem Streifen bis zum Ansatz der Rückenflosse. Auf den Körperseiten ist die Fleckenzeichnung nur schwach ausgeprägt oder fehlt ganz. Die Weibchen sind meist beige-gelblich, bisweilen silbrig-grau mit deutlichen dunkelbraunen bis dunkelgrünlichen, oft rautenförmige Flecken an den Körperseiten [1; 4]. VerbreitungSüdostafrika: Malawisee und Malombesee, Malawi [3]. Lebensraum und LebensweiseDer maulbrütende Pfauenmaulbrüter wird hauptsächlich über sandigen Böden oder Vallisneria-Wiesen in Tiefen von 6-23 m angetroffen, Jungfische auch dicht unter der Wasseroberfläche. Er ist ein Lauerjäger, dessen Nahrung aus kleineren Fischen und Wirbellosen besteht. Pfauenmaulbrüter bilden Harems, die sich gegenüber Artgenossen territorial verhalten. Die Weibchen brüten ihre etwa 120 Eier im Maul aus, sie sorgen während etwa 10 Tagen intensiv für ihren Jungen und nehmen sie nachts ins Maul [3;3]. Gefährdung und SchutzDer Pfauenmaulbrüter ist weit verbreitet. Im südlichen Teil des Malawisees wird er stark befischt, nicht aber im übrigen Areal. Er gilt daher aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2006, bestätigt 2018, nicht als gefährdet [4]. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenDie Art wird lokal für Speisezwecke gefangen und befindet sich im internationalen Aquarienfischhandel [2; 4]. In Deutschland liegen die Angebote zwischen 1 € für Jungtiere und 50 € für Zuchtpaare (Online-Inserate 2018). HaltungHaltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 30 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich etwa ein Viertel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen: In Deutschland gibt das Gutachten über die Haltung von Zierfischen für eine Haremsgruppe eine Beckenkantenlänge von 80 cm vor (= ca. 112 l). Dieser Wert wurde in die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs übernommen. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen. Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1908 von dem am British Museum tätigen belgischen Zoologen George Albert BOULENGER als "Haplochromis venustus" beschrieben und kam später in die von Ethelwynn Trewavas, 15 Jahre nach BOULENGERS Pensionierung Ichthyologin am British Museum, aufgestellte Gattung Nimbochromis [2]. Literatur und Internetquellen
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