Kaisersalmler

Kaisersalmler (Nematobfrycon palmeri) im Tiergartern Ulm
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Salmlerartige (Characiformes)
Familie: Südamerikanische Salmler (Characidae = Acestrorhamphidae)
Unterfamilie: Rhoadsiinae

Die Unterfamilie Rhoadsiinae besteht aus vier Gattungen mit zusammen acht Arten. Davon ist eine gefährdet und sechs konnten aufgrund ungenügender Datenlage keiner Gefährdungskategorie zugeordnet werden. In europäischen Zoos und Schasuaquarien werden nur zwei Arten gezeigt.

D DD 650

Kaisersalmler

Nematobrycon palmeri • The Emperor Tetra • Le tétra-empereur

516A 056 039 001 Nematobrycon palmeri ulm PD1Kaisersalmler (Nematobfrycon palmeri) im Tiergartern Ulm © Peter Dollinger, Zoo Officer Bern

 

 

516A 056 039 001 Nematobrycon palmeri mapApproximatve Vorkommen des Kaisersalmler (Nematobrycon palmeri)

 

 

516A 056 039 001 Nematobrycon palmeri LPT KR1Kaisersalmler (Nematobfrycon palmeri) im Zoo Leipzig © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

516A 056 039 001 Nematobrycon palmeri ulm PD3Kaisersalmler (Nematobfrycon palmeri) im Tiergartern Ulm © Peter Dollinger, Zoo Officer Bern

 

 

 

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Der Kaisersalmler ist ein kleiner, farbenprächtiger Schwarmfisch, über den so wenig bekannt ist, dass er keiner Gefährdungskategorie hzugeordnet werden konnte. Er ist einfach zu halten und in Privathaltungen häufig anzutreffen. In Zoos und Schauaquarien ist  er dagegen nicht sehr häufig zu sehen .

Körperbau und Körperfunktionen

Der Kaisersalmler erreicht eine Gesamtlänge bis zu 4.2-5 cm, wobei die Männchen etwas größer werden als die Weibchen und auch eine größere Rücken- und Afterflosse haben. Die Schwanzflosse ist dreizipfelig, eine Fettflosse ist nicht vorhanden. Die Flanken sind schimmernd blau gefärbt, unterhalb der Seitenlinie befindet sich ein schwarzes Längsband, das vom Kopf bis zum mittleren Schwanzzipfel reicht. Die Iris der Männchen ist leuchtet blau, die der Weibchen grün. Beim Männchen intensivieren sich die Farben während der Balzzeit stark, der Bauch wird purpurrot und die Flossen sind kontrastreich gemustert [1; 2].

Verbreitung

Nördliches Südamerika westlich der Anden: Kolumbien im Einzugsgebiet des Rio Atrato und des Rio San Juan [2; 4].

Lebensraum und Lebensweise

Der Kaisersalmler lebt in Fließgewässern mit klarem Wasser über felsigen, sandigen und schlammigen Böden mit reichlich verrottenden Pflanzen. Er ernährt sich hauptsächlich von Insekten und anderen kleinen Wirbellosen und nimmt auch pflanzliches Material. Er ist ein Freilaicher. Meistens werden nur einzelne Eier zwischen Pflanzen abgelegt. Der Laichvorgang dauert mehrere Stunden. Die Larven schlüpfen nach 24-36 Stunden. Kaisersalmler sind Laichräuber, welche auch die eigenen Eier verzehren [1; 2; 3].

Gefährdung und Schutz

Im Rahmen einer revisionsbedürftigen Beurteilung aus dem Jahr 2014 konnte die Art aufgrund mangelnder Daten keiner Gefährdungskategorie der Rote Liste der IUCN zugeordnet werden und figuriert daher seit 2016 als "DATA DEFICIENT" [4].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Art befindet sich im Aquarienfischhandel [4]. Kaufangebote liegen bei etwa 2-5 € pro Fisch [Online-Inserate 2025].

Haltung

Der Kaisersalmler ist einfach zu haltender und zu züchtender, friedlicher Schwarmfisch, der seit 1959 in Europa gepflegt wird. Die Wassertemperatur sollte bei 23-27 C liegen, der PH-Wert um 5.5-7.5 und die Wasserhärte bei 5-15° dGH. [3].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in gegen 35 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich etwa zehn im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen: In Deutschland und Österreich gibt es keine konkreten Mindestnormen. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Kaisersalmler wurde 1911 von dem deutsch-US-amerikanischen Ichthyologenn Carl Henry EIGENMANN unter seinem heute noch gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben [2].

Literatur und Internetquellen

  1. FISCH-LEXIKON
  2. FISH BASE
  3. RIEHL, R. & BAENSCH, H.A. (1985)
  4. VILLA-NAVARRO, F. (2016). Nematobrycon palmeri. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T49830589A61474073. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-1.RLTS.T49830589A61474073.en. Accessed on 18 May 2025...