Riesendrückerfisch (Balistoides viridescens) im Roten Meer
© Richard Field. Übernommern aus Fish Base unter der CC-BY-NC-Lizenz
Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Kugelfischverwandte (Tetraodontiformes)
Familie: Drückerfische (Balistidae)
Riesendrückerfisch
Balistoides viridescens • The Titan Triggerfish • Le baliste à tête jaune
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der nicht-gefährdete Riesen-, Titan-, Tüpfel- oder Grüne Drückerfisch reicht größenmäßig zwar nicht an den bis einen Meter langen Steindrückerfisch (Pseudobalistes naufragium) heran, ist aber innerhalb seines Areals der größte Vertreter der Drückerfische. Entsprechend ist sein Platzbedarf, weshalb er nur für Schauaquarien mit großen Becken geeignet ist, was die Häufigkeit, mit der er gezeigt wird, einschränkt. Körperbau und KörperfunktionenRiesen-Drückerfische erreichen eine Länge um die 70-80 cm und ein Gewicht von 10 kg. Sie besitzen große und kräftige Schuppen, die eine Art Panzer bilden. Vor dem Auge befindet sich eine tiefe Furche, um die Lippen ein schuppenloser Bereich, der sich nach hinten zum Mundwinkel fortsetzt und verengt, ein kurzes Stück vor dem komprimierte Schwanzstiel kleine, nach vorne gebogene Stacheln in etwa fünf Reihen. Die Rückenflosse weist drei Stachel- und 24-26 Weichstrahlen auf, die Afterflosse 22-24 Weichstrahlen [1; 2; 3]. VerbreitungIndo-Pazifik: Von der Küste Süd- und Ostafrikas bis nach Tahiti: Ägypten, Amerikanisch Samoa, Australien, British Indian Ocean Territory, Brunei Darussalam, Cocos-(Keeling)inseln, Cool-Inseln, Dschibuti, Eritrea, Fidschi, Französisch Polynesien, Guam, Indien, Indonesien, Israel, Japan, Jemen, Jordanien, Kenia, Kiribati, Komoren, Madagaskar, Malaysia, Malediven, Marshallinseln, Mauritius, Mayotte, Mikronesische Föderation, Mosambik, Nauru, Neukaledonien, Niue, Nördliche Marianen, Palau, Papua-Neuguinea, Philippinen, Réunion, Salomonen, Saudi Arabien, Seychellen, Somalia, Sri Lanka, Sudan, Taiwan, Tansania, Thailand, Timor-Leste, Tokelau, Tonga, Tuvalu, Vanuatu, Wallis und Futuna, Weinachtsinsel [1; 4; 6]. Lebensraum und LebensweiseDer Riesendrückerfisch bewohnt einzeln oder paarweise Korallenriffe von der Lagune bis zum Außenriff in Tiefen bis zu 50 m. Er ist aber häufiger an der Riffkante und am oberen Hang anzutreffen. Zu seiner Beute zählen unter anderem Steinkorallen, vor allem die ästigen und stachligen Acropora- und Pocillopora-Arten, die er mit seinem kräftigen Gebiss vom Stock bricht, Seesterne, Seeigel, Schnecken, Borstenwürmer, Muscheln, Algen und Detritus. Beute, die sich im Sand verbirgt, wird mit einem kräftigen Wasserstrahl aus seinem Maul freigelegt. Die Nester haben einen Durchmesser von fast zwei Metern und eine Tiefe bis zu 75 cm. Das Gelege wird vom Männchen bewacht und - auch gegen Menschen - verteidigt. Sie wurden in Korallenriffausläufern in einer Tiefe von 3.7–15.2 Metern beobachtet. Drücker sind tagaktiv. Nachts schlafen sie in Höhlen oder Spalten, in denen sie sich mit ihren Rückenstacheln verkeilen, wobei der zweite Stachel gegen den ersten gestützt wird, sodass sich dieser nicht mehr einklappen lässt [2; 5; 6]. Gefährdung und SchutzDer Riesendrückerfisch ist weit verbreitet und in Teilen seine Verbreitungsgebiets häufig. Er wird gebietsweise von der Fischerei genutzt und könnte lokal durch die fortschreitende Zerstörung der Korallenriffe beeinträchtigt sein. Bei der letzten Beurteilung (2022) wurde aber nicht vermutet, dass diese Bedrohungen einen nennenswerten weltweiten Populationsrückgang verursachen. Daher wurd er als nicht gefährdet Rote Liste (LEAST CONCERN) eingestuft [6]. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenDer Riesendrückerfisch wird auf den Philippinen und in Indonesien, wo er häufig auf Fischmärkten zu finden ist, sowie auf den Salomonen gezielt als Speisefisch gefangen. Auf den Ryūkyū-Inseln wird er gelegentlich gefangen Im Aquarienfischhandel spielt er eine untergeordnete Rolle. Der Verzehr dieses Fischs kann zur Ciguatera, einer Vergiftung durch Ciguatoxin führen. Dieses Gift gelangt durch die Nahrung, mit Dinoflagellaten, in Fische und wird in der Nahrungskette immer mehr angereichert [2; 5; 6]. HaltungHaltung in europäischen Zoos: Die Art wird in weniger als 10 europäischen Einrichtungen gezeigt. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestnormen. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs fordert für Arten bis 50 cm Länge ein Beckenvolumen von mindestens 5'000 l, für größere 10'000 l, wobei die Tiere ohne weitere Artgenossen zu halten sind. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen. Taxonomie und NomenklaturDer Riesenrückerfisch wurde 1801 von den deutschen Naturforschern Marcus Élieser BLOCH (1723-1799) und Johann Gottlieb Theaenus SCHNEIDER (1750-1822) als "Balistes viridescens" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Später kam er in die 1935 von dem britischen Ichthyologen Alec FRASER-BRUNNER, der u.a. Kurator des Aquariums von Singapur und jenem des Edinburgh Zoos war, neu aufgestellte Gattung Balistoides [3]. |
Literatur und Internetquellen
- EICHLER, D. (1997)
- FISCH-LEXIKON
- FISH BASE
- GLOBAL BIODIVERSITY INFORMATION FACILITY
- MEERWASSER-LEXIKON
- MATSUURA, K. (2022). Balistoides viridescens. The IUCN Red List of Threatened Species 2022: e.T193639A2251503. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2022-2.RLTS.T193639A2251503.en. Accessed on 10 May 2025.
- WOOD, E. & AW, M. (2002)