Blaupunktrochen

Balupunktrochen (Taeniura lymma) im Ozeanarium Misdroy
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Klasse: Knorpelfische (Chondrichthyes)
Teilklasse: Plattenkiemer (Elasmobranchii)
Taxon ohne Rang: Rochen (Batoidea)
Ordnung: Stechrochenartige (Myliobatiformes)
Familie: Stechrochen (Dasyatidae)

D LC 650

Blaupunktrochen

Taeniura lymma • The Blurspotted Lagoon Ray  • La Raie pastenague à taches bleues

605 001 004 002 taeniura lymma misdroy PD2Blaupunktrochen (Taeniura lymma) im Ozeanarium M isdroy © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

605 001 004 002 taeniura lymma mapApproximative Verbreitung des Blaupunktrochensd (Taeniura lymma)

 

 

605 001 004 002 taeniura lymma TPB KR1Blaupunktrochen (Taeniura lymma) im Tierpark Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

605 001 004 002 taeniura lymma anvers KR1Blaupunktrochen (Taeniura lymma) im Zoo Antwerpen © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Der Blaupunktrochen ist ein kleiner  Stechrochen mit einer weiten Verbreitung im Indischen und Westpazifischen Ozean. Eerist n icht gefährdet und ist der einzige Vertreter seiner Gattung, der relativ häufig in europäischen zoologischen Einrichtungen gezeigt

Körperbau und Körperfunktionen

Der Blaupunktrochen ist ein kleiner Stachelrochen mit einer Scheibenbreite bis 35 cm bei den Weibchen und 20 cm bei den Männchen. Allerdings variieren die Größenangaben in der Literatur erheblich, z.B. hinsichtlich Länge zwischen 70 cm und 2 m. Die Augen sind mäßig groß und hervorstehend, die direkt hinter den Augen gelegenen Spritzlöcher sind groß. Die Schnauze ist kurz und breit eckig, das Maul sehr klein. Die Zahnreihen beider Kiefer sind pflastersteinartig; 15 Reihen am Oberkiefer, 16 am Unterkiefer. Die Brustflosse ist horizontal verlängert mit glatten, abgerundeten Rändern. Bauchflosse eckig. Schwanz kurz und kräftig; untere Schwanzflossenfalte ausgeprägt, reicht bis zur Schwanzspitze; normalerweise ein mittelgroßer Stachel am Schwanz weiter hinter der Basis als bei den meisten anderen Stachelrochen. Kiemenspalten auf der Unterseite klein, mit fünf Schlitzen auf jeder Seite. Die Rückenkörperoberfläche ist braun bis olivgrün, die Scheibe mit hellen, großen blauen Flecken bedeckt. Die Unterseite ist weiß [1; 2; 4; 5].

Verbreitung

Indischer und westlicher Pazifischer Ozean, östliches Mittelmeer: Ägypten, Australien (Northern Territory, Queensland, Western Australia), Bahrain, Bangladesh, Brunei Darussalam, Dschibuti, Eritrea, Indien, Indonesien, Irak, Iran, Israel, jemen, Kambodscha, Katar, Kenya, Kuwait; Madagaskar, Malaysia, Mosambik, Myanmar, Oman, Pakistan; Papua-Neuguinea (mit Bismarck Archipela), Philippinen, Saudi Arabia; Seychellen, Singapur, Somalia, Sri Lanka, Südafrika, Sudan; Tansania, Thailand, Viet Nam, diverse weitere Inseln im Indo-Pazifik [2; 3].

Lebensraum und Lebensweise

Der Blaupunktrochen lebt benthisch an küstennahen Riffen bis zu einer Tiefe von 20 (50) m. Er hält sich hauptsächlich in der Nähe von Korallenriffen auf. Bei steigender Flut wandern die Tiere in Gruppen in flache Sandgebiete, um sich von Weichtieren, Würmern, Garnelen und Krabben zu ernähren; bei fallender Flut zerstreuen sie sich, um in Höhlen und unter Felsvorsprüngen Schutz zu suchen. Er ist lebendgebärend (ovovivipar oder vivipar), die Geburtsgröße der Jungen beträgt 13–14 cm Scheibenbreite [1; 2; 3].

Gefährdung und Schutz

Gestützt euf eine Beurteilung aus dem Jahr 2020 wurde der Blaupunktrochen 2021 als nicht-gefährdet eingestuft (Rote Liste: LEAST CONCERN), weil angenommen wird, dss seine Bestände wegen der Abnahme der stark bejagten Haie zugenommen haben [3].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Art wird im Rahmen der handwerklichen Fischerei gezielt gefangen und wird selten als Beifang der kommerziellen Fischerei im Indopazifik zurückbehalten. Der Fang erfolgt hauptsächlich mit Langleinen, Hartleinen, Kiemennetzen, Stellnetzen und Harpunen. Das Fleisch des Blaupunktrochens wird in den meisten Teilen seines Verbreitungsgebiets frisch oder gesalzen und getrocknet für den menschlichen Verzehr verwendet [3].

Haltung

Blaupunktrochen sind für die Haltung durch Privatpersonen wenig geeignet. Das Becken sollte ein Volumen von etwa 10'000 l haben [5].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 40 europäischen Einrichtungen gezeigt, die sich zu etwa einem Viertel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen: In Deutschland und Österreich gibt es keine konkreten Mindestnormen. Die "Mindestanforderungen für das Halten von Fischen zu Zierzwecken" der Schweizerischen Tierschutzverordnung dürften auf Knorpelfische nicht anwendbar sein, jedoch ist für das private Halten von Haien und Rochen eine Bewilligung erforderlich.

n Bayern gelten Blaupunktrochen wie alle Stechrochen als gefährliche Tiere im Sinne des Landesstraf- und Verordnungsgesetzes und ihre Haltung bedarf einer Bewilligung der Gemeinde.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1775 durch den schwedischen Naturforscher Peter FORSSKÅL unter der Bezeichnung Raja lymma erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die Veröffentlichung erfolgte erst nasch seinem Tod in NIEBUHR und wird J. C. FABRICIUS zugeschrieben Die heutige Gattungsbezeichnung wurde 1837 vo den deutschen Forschern J. P. MÜLLER und F. G. J. HENLE eingeführt [1].

Literatur und Internetquellen

  1. FISH BASE
  2. GBIF
  3. SHERMAN, C.S. et al. (2021). Taeniura lymma. The IUCN Red List of Threatened Species 2021: e.T116850766A116851089. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2021-1.RLTS.T116850766A116851089.en . Accessed on 05 May 2025..
  4. MEERWASSER-LEXIKON
  5. VILCINSKAS, A. (2011)