Sonntag, 26 September 2021 08:58

BECKER, R. (2016)

„Der mit dem Jaguar tanzte ...“

Z. Kölner Zoo 59 (2): 87-113.

Zusammenfassung:

Nicolas Funck, von 1870 bis 1886 zweiter Kölner Zoodirektor, wurde 1816 − vor 200 Jahren − in Luxemburg geboren. Nach dem Studium der Architektur in Brüssel nahm er zwischen 1835 und 1846 an vier Expeditionen durch Mittel- und Südamerika teil. Zurück in Europa lehrte er am Luxemburger Athenäum und wurde 1857 (zunächst stellvertretender) Direktor des Zoologisch-Botanischen Gartens in Brüssel.
Der Beginn seiner Kölner Amtszeit fiel in die Zeit des preußisch-französischen Krieges. Sie war auch geprägt durch die Fertigstellung des größten bis dahin realisierten Bauvorhabens, der Restauration. Als Zoodirektor in Köln legte er sowohl Wert auf eine ansprechende gärtnerische Gestaltung als auch auf einen ausgewogenen, reichhaltigen Tierbestand. Mit 29 % der gehaltenen Säugetiere stellten die Raubtiere (Carnivora) einen Schwerpunkt in der Tierhaltung dar. Insbesondere bei Großkatzen, z. B. Löwe (Panthera leo) und Jag uar (Panthera onca), konnten bereits früh lange Haltungsdauer und regelmäßige Nachzuchten  verzeichnet werden. 1871 wurden zum ersten Mal in Köln Afrikanische Wildhunde (Lycaon pictus) gehalten und 1881 erstmals gezüchtet.
Im 1874 durch einen Anbau erweiterten Elefantenhaus lebten neben Giraffen  (Giraffa camelopardalis) auch ein Afrikanischer (Loxodonta africana) und zwei Asiatische Elefanten (Elephas maximus) sowie ein Panzernashorn (Rhinoceros unicornis). Bemerkenswert im ehemaligen Antilopenhaus war die Haltung von Hirschebern (Babyrousa celebensis), Saiga- (Saiga tatarica) und Mendesantilopen (Addax nasomaculatus) sowie von zwei Gnu-Arten, dem Weißschwanzgnu (Connochaetes gnou) und dem Südlichen Streifengnu (Connochaetes taurinus). Säbelantilopen (Oryx dammah) züchteten hier regelmäßig ab 1877. 1878 wurde zum ersten Mal in der Geschichte des Kölner Zoos ein Zebra (Equus quagga ssp.) geboren. Bei den erstmals während der Amtszeit Funcks gehaltenen Beutelteufeln (Sarcophilus harrisii) gab es 1883 eine Geburt. Von den traditionell in Köln gut vertretenen, in zwei Zwingerkomplexen gehaltenen Großbären (Ursidae) waren 1877/78 Kragenbär (Ursus thibetanus), 1879 Malaienbär (Helarctos malayanus) und 1880 Brillenbär (Tremarctos ornatus) zum ersten Mal zu sehen. 1880 hielt ein Großer Ameisenbär (Myrmecophaga tridactyla) und 1881 ein Südlicher Tamandua (Tamandua tetradactyla) zum ersten Mal Einzug ins Affenhaus des Kölner Zoos. Zu den bemerkenswerten Bewohnern dieses Hauses gehörten 1871 zwei Goldgelbe Löwenäffchen (Leon topithecus rosalia) und wenig später eine Familie Hoffmann-Zweifingerfaultiere (Choloepus hoffmanni).
Zweimal in Funcks Amtszeit (1876 und 1882) wurde der Kölner Zoo vom Rheinhochwasser weitgehend überflutet. Funck konnte den wirtschaftlich gesunden Zoo 1871 um ein Areal von 1,5 ha erweitern, das zunächst nur über eine Brücke erreichbar war. Hier entstanden 1885 drei Rinderhäuser als letzte Neubauten seiner Amtszeit.
Die Fertigstellung des Seelöwenbeckens, dessen Planung Funck begonnen hatte, blieb seinem Nachfolger Ludwig Heck vorbehalten. Im Alter von 70 Jahren nahm Funck 1886 seinen Abschied und kehrte zurück nach Luxemburg, wo er seinen Lebensabend verbrachte. Er starb zehn Jahre später, am 10. August 1896 − vor 120 Jahren.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 15:01

EHRET, S.A. (2014)

Untersuchungen zum Sozialverhalten bei Varecia variegata subcincta. Vergleichende Untersuchungen im Zoo Heidelberg und Zoo Köln.

Bachelorarbeit

62 Seiten

Fachbereich Biowissenschaften, Ruprecht Karls Universität Heidelberg
Erstprüfer: Prof. Dr. Braunbeck
Zoo Heidelberg, Zoo Köln

Ganze Arbeit

Zusammenfassung:

In dieser Arbeit wurde zunächst das Verhalten der Gürtelvaris (Varecia variegata subcincta) im Heidelberger Zoo im Hinblick auf die sozialen Interaktionen untersucht und anschließend versucht das Sozialverhalten der Varis durch Behavioral Enrichment zu stärken. Um eine fundiertere Aussage über die sozialen Interaktionen machen zu können, wurde darüber hinaus ein Vergleich mit einem weiteren Gürtelvari Paar in Köln vorgenommen. Nachdem ein umfassendes Ethogramm erstellt wurde, wurde für die Untersuchung die Focus Tier Methode ausgewählt, die bei Bedarf mit Ad libitum Sampling ergänzt wurde. Die Hypothesen lautete, dass die Interaktionen der Heidelberger Gürtelvaris zu wenig sein könnten und dass sie sich durch entsprechendes Behavioral Enrichment verbessern lassen. Dass die sozialen Interaktionen zu gering bei den Heidelberger Varis ausfallen, kann am Beispiel der Kölner Tiere nachgewiesen werden, die allerdings im gewählten Beobachtungszeitraum besonders viele sozionegative Interaktionen zeigten und der Vergleich daher nicht eindeutig ist. Es fand eine Verbesserung der Qualität des Sozialverhaltens, insbesondere des Kommunikationsverhaltens, durch Behavioral Enrichment statt. Bei der Jungenaufzucht von Varis spielen Nester eine entscheidende Rolle, die in dieser Arbeit als Enrichment Anklang gefunden haben und besonders von dem Heidelberger Weibchen genutzt wurden. Auch konnte eine erhöhte Lokomotion, Spiel- und Neugierverhalten, ähnlich wie bei Jungtieren, bei dem Heidelberger Weibchen festgestellt werden, was darauf schließen lässt, dass das Heidelberger Weibchen vermutlich noch nicht zur Zucht bereit ist.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 12:42

WELTER, M. (2010)

Food intake and feeding behaviour in captive Andean bears (Tremarctos ornatus) and Malayan sun bears (Helarctos malayanus).

Master Thesis

124 Seiten

Zoologisches Institut Universität Köln
Betreuung: T. Ziegler, L. Kolter, H. Arndt
Kölner Zoo

Zusammenfassung:

Der in Südamerika beheimatete Brillenbär (Tremarctos ornatus), einziger noch lebender Vertreter der Kurzschnauzenbären (Tremarctinae), gehört mittlerweile zu den bedrohten Tierarten dieser Erde (IUCN Red List, 2009). Um die noch existierenden Bärenpopulationen Südamerikas noch weitestgehend erhalten zu können, ist es von Nöten, möglichst viele Informationen über die Ökologie dieser Tierart zu sammeln. In diesem Zusammenhang beobachteten Paisley und Garshelis 2006 Brillenbären, welche sich in eine höher gelegene Graslandschaft Boliviens zurückgezogen hatten und sich hier fast ausschließlich von Bromelien ernährten. Die beiden Forscher gingen davon aus, dass die Brillenbären in solchen Gebieten aufgrund der hohen Futterdichte schneller gesättigt seien als Bärenarten, die auf der Futtersuche weite Strecken zurücklegen müssen (Welch et al., 1997). Folglich müssten Brillenbären weniger Zeit in Nahrungssuche investieren und könnten den Rest des Tages im Ruhezustand verbringen. Die Ergebnisse von 2006 zeigten jedoch, dass das Aktivitätsbudget der Brillenbären dem aller anderen Bären sehr stark ähnelt, so dass Paisley und Garshelis ihre Anfangshypothese verwerfen mussten. Warum die Brillenbären jedoch so ein derart hohes Aktivitätsbudget trotz hoher Futterdichten aufwiesen ist bis heute nicht geklärt. In der folgenden Studie soll nun geklärt werden, ob das Aktivitätsbudget der Brillenbären möglicherweise durch ein, im Gegensatz zu anderen Bären, verändertes Nahrungsaufnahmeverhalten zustande kommt. Es wäre durchaus möglich, dass der Brillenbär die Nahrung mechanisch besser verarbeitet. Folglich würde er mehr Zeit benötigen um eine gewisse Menge an Futter aufzunehmen, was die von Paisley und Garshelis (2006) gemessene erhöhte Aktivität zumindest teilweise erklären würde. Um diese Hypothese zu testen, werden in dieser Studie die Anzahl der Bissen pro Futtermittel, die Kauzeit (min) pro Futtermittel, die Kauschläge pro Futtermittel sowie die Gesamtfresszeit (min) pro Futtermittel von vier Brillenbären aus dem Zoo Zürich mit den Werten von vier Malaienbären aus dem Kölner Zoo verglichen. Um weitere Vergleiche mit früheren Studien zu ermöglichen, werden die Daten in die folgenden sechs Variabeln umgerechnet: Kaufrequenz [Kauschläge/Kauzeit (min)], Kaurate (Kauschläge/ g Trockengewicht), Bissgröße  (g Trockengewicht/Bissen), Bissrate (Bissen/min), Aufnahmerate [g Trockengewicht/ Kauzeit (min)] und Manipulationszeit (min). Zusätzlich werden die beiden Arten auch noch im Hinblick auf unterschiedliche Kotpartikelgrößen untersucht (Vibrotronic Typ VE 1; Retsch; Germany). Anhand dieser Studie konnte die Hypothese belegt werden, dass Brillenbären eine geringere Aufnahmerate [g Trockengewicht/ Kauzeit (min)] als Malaienbären haben. Dabei wird die Aufnahmerate [g Trockengewicht/ Kauzeit (min)] der Brillenbären einmal durch ein spezielles Kauverhalten mit einer geringeren Kaufrequenz [Kauschläge/Kauzeit (min)] und einer erhöhten Kaurate (Kauschläge/ g Trockengewicht) beeinflusst. Des Weiteren zeigen sich auch im Bissverhalten Unterschiede zum Malaienbären insofern, dass die Brillenbären eine geringere Bissgröße (g Trockengewicht/Bissen) sowie eine geringere Bissrate (Bissen/min) haben. Da sie zusätzlich auch noch eine höhere Manipulationszeit (min) aufweisen, können sie in einem gewissen Zeitraum nicht so viel Futter aufnehmen wie Malaienbären. Was jedoch die Kotpartikelgröße betrifft, so konnte die der Studie zugrunde liegende Hypothese nicht bestätigt werden. Tatsächlich waren die Kotpartikel der Brillenbären in dieser Studie größer als die der Malaienbären. Die unterschiedlichen Fressverhalten dieser Studie lassen sich wahrscheinlich auf die spezielle Schädelmorphologie der Brillenbären zurückführen. Da Brillenbären im Vergleich zu Malaienbären ein höher gelegenes Kiefergelenk haben, können sie ihr Maul nicht derart weit öffnen (Engels, 2007). Dies würde erklären, warum sie im Vergleich zum Malaienbären kleinere Bissgrößen (g Trockengewicht/Bissen) aufweisen. Des Weiteren erlaubt die Kiefergelenkhöhe ein energiesparenderes Kauen (Arendsen de Wolff-Exalto, 1951 cf. Davis, 1955), so dass die Brillenbären möglicherweise länger kauen können und deshalb einen erhöhte Kaufrate (Kauschläge/g Trockengewicht) haben. Zusätzlich dazu sind die Kaumuskeln der Brillenbären besser entwickelt, (Davis, 1955) so dass die Brillenbären fester zubeißen können. Da intensives Kauen jedoch zeitaufwendig ist, haben die Tiere eine geringere Kaufrequenz [Kauschläge/Kauzeit (min)]. Das zeitaufwendigere Kau- und Beißverhalten der Brillenbären führt letztendlich dazu, dass sich auch ihre Aufnahmerate [g Trockengewicht/Kauzeit (min)] verringert. Im Hinblick auf die Kotuntersuchungen kann festgehalten werden, dass trotz des intensiven Kauverhaltens, Brillenbären größere Kotpartikel haben als Malaienbären. Deshalb wird davon ausgegangen, dass das intensive Kauverhalten nicht primär dazu dient die Nahrung möglichst weit zu zerkleinern, sondern nötig ist, um das Futter überhaupt auf eine verdaubare Partikelgröße zu reduzieren.

Abstract:

Little is known about the ecology and distribution of the Andean bear (Tremarctos ornatus), the only surviving of the family of Ursidae in South-America (Wilson & Mittermeier, 2009). Yet, as for many vulnerable species, the lack of information about ecology and distribution often makes it really difficult to develop adequate management strategies and conservation plans (IUCN Red List, 2009). Therefore, research on ecology of wild Andean bear population is still going on these days. In this context, a recent study (Paisley & Garshelis, 2006) analyzed feeding behaviour of Andean bears living in bromeliad-rich high altitude mixed grassland-cloud forests of Bolivia where researchers assumed bears to “fulfil their foraging needs in less time (…) than bears that depend mainly on small, scattered fruits, which take more time to find in quantities sufficient to satiate a bear” (Welch et al., 1997). However, their results revealed similar activity patterns for Andean bears and other foraging bear species (Paisley & Garshelis, 2006). In this study, I hypothesise that the fine structure of feeding behaviour, in particular the masticatory behaviour, of Andean bears is different from that of the ursinae species in a way that Andean bears need more time to process a certain amount of food. In other words, Andean bears have lower intake rates than the ursinae bears, explaining thereby at least partly the amazingly high activity patterns found by Paisley and Garshelis (2006). To test this hypothesis, the bite number per food item, the chewing time (min) per food item, the chewing slaps per food item and the feeding time (min) per food item of four captive Andean bears from Zurich Zoo are determined by means of the focal sampling method and continuous recording (Martin & Bateson, 1994) and compared to that of four captive Malayan sun bears from Cologne Zoo. For further comparison with other studies, these data are transformed into the six variables chewing frequency [slaps/chewing time (min)], chewing rate (slaps/g dry weight), bite size (g dry weight/bite), bite rate (bites/min), intake rate [g dry weight/chewing time (min)] and manipulation time (min). Additionally, scat particle size of both bear species is determined by means of the filter machine Vibrotronic Typ VE 1 (Retsch; Germany). The present study reveals that Andean bears effectively have lower intake rates [g dry weight/chewing time (min)] in comparison to Malayan sun bears. Principal causes are differences in chewing and biting activity as well as in food manipulation. The study clearly shows that Andean bears have lower bite sizes (g dry weight/bite) and lower bite rates (bites/min) and additionally display lower chewing frequencies [slaps/chewing time (min)] and higher chewing rates (slaps/g dry weight). Moreover, Andean bears manipulate more while feeding. Thus, in comparison to Malayan sun bears, Andean bears take smaller bites and process them more intensively, so that they need more time to ingest a certain food quantity. However, even though their food is highly processed, Andean bears produce bigger scat particles than Malayan sun bears. This particular feeding behaviour can at least be partly explained by the particular cranio-dental morphology of Andean bears. In fact, the skull morphology of Andean bears differs from that of the ursinae species in the position of the mandibular articulation (Engels, 2007) and the development of the different masticatory muscles (Davis, 1955). Thereby, the higher mandibular articulation reduces the relative muzzle opening (Engels, 2007), so that Andean bears are not able to ingest big food bites. Furthermore, the high mandibular articulation allows a better distribution of the masticatory pressure over the whole toothrow (Arendsen de Wolff-Exalto, 1951 cf. Davis, 1955), allowing Andean bears to save energy while chewing and thus explaining the elevated chewing rates (slaps/g dry weight). In addition, the masticatory muscles, especially the masseter zygomaticomandibularis (Davis, 1955) are highly developed and create such intense forces that fast chewing is not possible, so that the chewing frequency [slaps/chewing time (min)] is reduced. As the food intake and consequently the intake rate [g dry weight/chewing time (min)] are influenced simultaneously by chewing and biting behaviour, the differences measured in chewing and biting activities lead to the observed reduction in food intake. However, even though Andean bears intensively process their food, their scat particle size is not reduced in comparison to Malayan sun bears. In contrast, their scat particles are even bigger. Thus, I assume that the intense chewing and biting activities of Andean bears are not primarily thought to crush the food into extremely small particles. I rather suppose that Andean bears need to perform these intensive behaviour to reduce the food into particles small enough to be digested.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 12:39

TIFLOVA, L, (2012)

Conservation breeding of the Philippine crocodile: Social behaviour investigations at the public exhibit of the Cologne Zoo.

Masterarbeit

57 Seiten.

Zoologisches Institut Universität Köln
Betreuung: T. Ziegler
Kölner Zoo

Abstract:

This study presents an overview on the past and current conservation measures undertaken to prevent the critically endangered Philippine crocodile from extinction. It emphasizes the necessity of the conservation breeding of the species in the light of lacking suitable nature habitats currently. In order to conserve a species a sufficient knowledge on its ecology is crucialy needed. Thus, this work investigates the social behaviour of the Philippine crocodile at the public exhibit of the Cologne Zoo. The analysis discusses occurred tendencies in the nesting activities of the female crocodile during the reproduction period. It also points out the controversial nature of the bubbling and snapping behavioural patterns manifested by both individuals. The research contributes to the general knowledge on the species as well as can provide some practical hints for the common conservation breeding practices of the Philippine crocodile.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 12:27

SCHNEIDER, M. (2015)

Behavioural and autonomic thermoregulation in Malayan sun bears (Helarctos malayanus) and polar bears (Ursus maritimus).

Dissertation

85 Seiten

Zoologisches Institut Universität Köln
Betreuung: T. Ziegler, L. Kolter
Kölner Zoo

Zusammenfassung:

Ziel der Studie war es, den Einfluss meteorologischer Variablen auf verhaltensgesteuerte und autonome Thermoregulation bei Eisbären (Ursus maritimus) und Malaienbären (Helarctos malayanus) zu untersuchen und zu bestimmen, bis zu welchem Grad Verhalten autonome Mechanismen ergänzt, um die energetischen Kosten für die Aufrechterhaltung der Körpertemperatur möglichst gering zu halten. Die Untersuchungen wurden in neun Europäischen Zoos an insgesamt 17 Eisbären und zehn Malaienbären durchgeführt. Mithilfe der Infrarotthermographie, einer nicht invasiven Methode zur Ermittlung von Oberflächentemperaturen in Abhängigkeit von der Außentemperatur sowie von Oberflächen, die auf die Abgabe überschüssiger Wärme spezialisiert sind, wurden zehn adulte Malaienbären zwischen 5°C und 30°C und elf adulte Eisbären und zwei Jungtiere zwischen 0°C und 20°C untersucht. Zur Ermittlung von Verhaltensweisen, die zur Thermoregulation beitragen, wurden Verhaltensbeobachtungen mithilfe von instantaneous scan sampling bei Temperaturen zwischen 5°C und 34°C bei neun adulten Malaienbären und zwischen −2°C und 35°C bei zehn adulten Eisbären durchgeführt.
Aktivität sowie Körperhaltung, Wahl des Substrates und das Aufsuchen von Schatten beim Ruhen und das Auftreten von Hecheln wurden mittels direkter Verhaltensbeobachtungen alle 60 Sekunden über insgesamt 721 Stunden protokolliert. Lufttemperatur, relative Luftfeuchte, Windgeschwindigkeit und Sonnenstrahlung wurden viermal stündlich gemessen.
Die thermographischen Untersuchungen ergaben, dass die thermoneutrale Zone von Malaienbären zwischen 24°C und 28°C liegt. Die Annahme, dass Eisbären Oberflächen, auf die Abgabe überschüssiger Wärme spezialisiert sind, so genannte Thermofenster, in der Schulterregion und den Beinen besitzen, konnte bestätigt werden.
Die Beobachtungen konnten zeigen, das Verhaltensweisen, welche zur Thermoregulation beitragen, wie Änderungen der Aktivität, Körperhaltung beim Ruhen und das Aufsuchen schattiger Ruheplätze, auftreten bevor Wärmeabgabe und Hecheln, was energetisch kostspielig wäre, eingesetzt werden und stark mit Lufttemperatur und Sonnenstrahlung korrelieren. Es konnten Temperaturschwellen für den Einsatz verschiedener thermoregulatorischer Mechanismen bestimmt werden. Die Ergebnisse wurden mit Hinblick auf ex‒situ und in‒situ Artenschutz diskutiert.

Abstract:

The aim of the study was to examine the effect of different meteorological variables on behavioural and autonomic thermoregulatory mechanisms in polar bears (Ursus maritimus) and Malayan sun bears (Helarctos malayanus) and to determine to which degree behavioural thermoregulation complements autonomic mechanisms to keep energy expenditure for the maintenance of body temperature low.
The study took place in nine European zoos including a total of 17 polar bears and 10 sun bears. Infrared thermography was used to non‒invasively determine surface temperature distribution in relation to ambient temperature and to detect body surfaces specialized for heat dissipation. Thermographic measurements were made on 10 adult Malayan sun bears at air temperatures between 5°C and 30°C and on 11 adult polar bears and two cubs between 0°C and 20°C.
To assess behaviours that contribute to thermoregulation, observations were conducted by instantaneous scan sampling at ambient temperatures ranging from 5°C to 34°C in nine adult sun bears and between −2°C and 35°C in 10 adult polar bears. Activity, body posture while resting, selection of substrate to rest on, choice of shady resting places, and the occurrence of shivering and panting were recorded in 60 second intervals for a total of 721 hours of direct observations. Simultaneously, ambient temperature, humidity, wind speed and solar radiation were recorded four times per hour.
Thermographic measurements revealed that the thermoneutral zone of sun bears that lies between 24 °C and 28 °C. The assumption that polar bears possess body surfaces specialised for the dissipation of excess heat in the shoulder region and limbs, so called thermal windows, could be confirmed.
Behavioural data showed that behaviours related to thermoregulation, such as changes in activity, body posture while resting, and the choice of shade and substrates for resting occurred in advance of heat dissipation and panting, which would increase the physiological costs, and were highly correlated to ambient temperature and solar radiation. Temperature thresholds for the initiation of various thermoregulatory behaviours could be defined. The results are discussed with respect to ex‒situ und in‒situ conservation.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 12:23

SCHNEIDER, M. (2004)

Einfluss der Fütterungsmodi auf die Aktivität von Malaienbären (Helarctos malayanus) im Zoologischen Garten Köln.

Diplomarbeit

64 Seiten

Zoologisches Institut Universität Köln
Betreuung: G. Nogge, L. Kolter
Kölner Zoo

Zusammenfassung:

Über die Nahrungsökologie von Malaienbären im Freiland sowie im Zoo liegen bisher nur wenige Kenntnisse vor. Ein Haltungsproblem bei Malaienbären in menschlicher Obhut ist, dass sie deutlich schwerer sind als ihre wild lebenden Artgenossen.
Im Zoo steht den Tieren das ganze Jahr über hoch qualitatives Futter zur Verfügung. Während Bären im Freiland viel Geschicklichkeit brauchen, um an ihre Nahrung zu gelangen und mit der Suche nach Nahrung fast den ganzen Tag beschäftigt sind, sind sie in Zoos oft unterfordert. Die Tiere im Kölner Zoo zeigten im Vergleich zu wild lebenden Bären eine relativ geringe Aktivität und damit einen geringeren Energieverbrauch. Durch Reduktion der Futtermenge sollte im Rahmen dieser Studie eine Gewichtsabnahme der Tiere erreicht werden.
Es wurden Fütterungsmodi entwickelt mit dem Ziel, das Erkundungsverhalten der Tiere zu fördern und evtl. auftretende Stereotypien und Nahrungskonkurrenz zu reduzieren. Zwischen April und Oktober 2003 wurde der Einfluss unterschiedlicher Fütterungsmethoden auf Nahrungsaufnahmeverhalten, Aktivität und Sozialverhalten der Malaienbären im Kölner Zoo untersucht. Die Verhaltensbeobachtungen wurden mittels der Methode des Scan-Sampling und des Focal Animal Sampling durchgeführt (MARTIN & BATESON, 1988). Insgesamt gingen 17280 Scandatenpunkte und 4320 Fokustierprotokolle à 5 Minuten in die Bewertung ein.
Das Auftreten bestimmter Verhaltensweisen während drei verschiedener Fütterungstechniken wurde verglichen. Die Untersuchungen konnten zeigen, wie durch Änderung der Fütterungsart das natürliche Nahrungssuchverhalten der Tiere stimuliert werden kann. Eine Steigerung der Aktivität konnte durch Erhöhung der Unvorhersagbarkeit des Nahrungsangebotes durch das Legen von Duftspuren und Verstecken des Futters erreicht werden. Die Futterobjekte stellten verschiedene Ansprüche an die manipulativen Fähigkeiten der Tiere. Darüber hinaus bewirkten die Fütterungen, dass die Futtersuchaktivitäten sich über den ganzen Tag erstrecken. Diese Art der Fütterung weckte auch bei wiederholtem Einsatz über lange Zeit das Interesse der Bären.
Die Ergebnisse wurden abschließend diskutiert und mit denen vorliegender Studien verglichen. Es konnte auf Fütterungsmethoden hingewiesen werden, die das natürliche Verhalten von Malaienbären in menschlicher Obhut fördern.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 12:13

SCHLOTZ, M. (2014)

The effect of α-Casozepin on zoo animals with differently motivated stereotypies.

Master Thesis

79 Seiten

Zoologisches Institut Universität Köln
Betreuung: T. Ziegler, L. Kolter
Kölner Zoo

Abstract:

During this study, the effect of Zylkène® was investigated on different animals in the Cologne Zoo. Zylkène® is a feed adaptive with a relaxing and calming effect on anxiety. Another investigation of the study was to move two of three Malayan sun bears to different enclosures, which resulted in co-housing of two young females.
During several months three Malayan sun bears and two South African cheetahs with different motivated stereotypies were observed without and with application of Zylkène® and the behaviours were analysed. Stereotypies are classified as abnormal behaviours, in this case stereotypic pacing, which are initiated by different motivations. The effect of Zylkène® was tested on stereotypies with following assumed motivations: anxiety-induced, feeding-motivated and unknown motivations for the stereotypies.
The anxiety-induced stereotypy of the sun bear was indeed reduced with Zylkène®. However the sun bear increased pacing again after eight months. After changing the enclosure the sun bear ceased stereotypic behaviour. Neither co-housing with the conspecific (a potential aversive stimulus), nor discontinuation of Zylkène® initiated the stereotypic behaviour again.
The non-anxiety-induced stereotypies of the other two Malayan sun bears displayed no modifications with application of Zylkène®. But the assumed basic motivation of the stereotypy of one sun bear could be confirmed. The pacing is induced by routine feeding schedule, which results in a feeding anticipation and therefore stereotypic behaviour. The underlying motivation of the stereotypy of the third sun bear could not be determined.
Zylkène® had no effect on the stereotypy as well as on the remaining behaviour patterns of the South African cheetahs. During the observation a correlation of the stereotypy and the appearance of the keepers was detected. Therefore the underlying motivation is probably caused by feeding anticipation.
Consequently Zylkène® has only an effect on anxiety-induced stereotypies. Therefore it should only be applied on animals with acute stress-symptoms for calming. Additionally the aversive conditions that cause anxiety have to be determined and eliminated in order to treat successfully the anxiety-induced stereotypy and insure the welfare of the animal.
The number of animals available for investigation was small; therefore further studies should be made in order to verify these conclusions.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 12:08

RAUCAMP, M. (2012)

Strategien der Przewalskipferdstuten (Equus ferus przewalskii) zur Vermeidung von Infantizid im Biosphärenreservat Pentezug (Nationalpark Hortobágy, Ungarn).

Diplomarbeit

136 Seiten.

Zoologisches Institut Universität Bonn
Betreuung: T. Ziegler, L. Kolter, G. von der Emde
Kölner Zoo

Zusammenfassung:

In dieser Diplomarbeit wurden Strategien der Przewalskipferdstuten zur Vermeidung von Infantizid im Biosphärenreservat Pentezug des Nationalparks Hortobágy (Ungarn) untersucht. Insgesamt wurden neun Fokustierpaare (Mutterstuten & Fohlen) beobachtet. Fünf der Stuten hatten potentielle Helfer, welche die älteren ein- und zweijährigen Geschwister der Fohlen waren, die sich noch in der Geburtsgruppe befanden. Mittels der Fokustiermethode wurden gesendete und empfangene agonistische und nicht-agonistische Verhaltensweisen sowie das Schützen jeweils für die Stute und das Fohlen aufgenommen. Mit der Intervallmethode wurden die Abstände der Fokustiere zu anderen Pferden ermittelt.
Die Population der in Pentezug lebenden Przewalskipferde wächst jedes Jahr, obwohl durch Infantizide die Anzahl der geborenen Fohlen reduziert wird. Im Beobachtungsjahr starben 34% der geborenen Fohlen, von denen vermutlich 56% durch Infantizid ums Leben kamen. Die Wahrscheinlichkeit für Infantizid war in der ersten Lebenswoche des Fohlens am höchsten und sank danach rapide ab. Als kritischster Zeitpunkt stellte sich der Tag der Geburt bzw. der erste Lebenstag des Fohlens heraus. Die Stuten hatten mehrere Strategien, um ihre Fohlen vor den infantizidalen Hengsten zu schützen.  So konnte in der ersten Lebenswoche der Neugeborenen eine deutliche Verhaltensänderung der Mutterstuten beobachtet werden. In dieser Zeit bestand eine sehr enge Bindung zwischen den Stuten und ihren Fohlen. Die Abstände zwischen ihnen zeigten einen hochsignifikanten Unterschied im Vergleich zum Zeitraum nach der ersten Woche. Eine Strategie der Stuten bestand darin, die Fohlen in der ersten Woche auffallend mehr zu schützen, als in den folgenden Wochen, in denen die Gefahr für Infantizid geringer war. Am gefährlichsten scheinen fremde Hengste für die Fohlen zu sein, da diese in der ersten Woche signifikant häufiger von den Stuten abgewehrt wurden als die Haremshengste.
Eine weitere Strategie war, dass die Mutterstuten die potentiellen Helfer schon kurz nach der Geburt bei den Fohlen tolerierten. Die ermittelten Abstände zeigten, dass diese im Vergleich zu den übrigen Haremsmitgliedern in beiden Zeiträumen höchstsignifikant mehr Kontakt zu den Fohlen hatten.  
Anhand der beobachteten Verhaltensweisen konnte festgestellt werden, dass sowohl die Fohlen als auch die Mutterstuten sehr häufig nicht-agonistisches Verhalten zu den potentiellen Helfern zeigten und diese zu ihnen. Im Gegensatz dazu kam es zwischen den übrigen Haremsmitgliedern und den Fokustierpaaren selten zu Kontakten. Der Unterschied des Verhaltens war von den potentiellen Helfern zu den Mutterstuten in beiden Zeiträumen hochsignifikant. Für den späteren Zeitraum zeigten die potentiellen Helfer sogar höchstsignifikant mehr Kontaktaufnahme in nicht-agonistischer Weise zu den Fohlen als die anderen Haremsmitglieder.
Nach den Untersuchungen kann nicht festgestellt werden, ob das Interesse der potentiellen Helfer an den Fohlen nur auf der Verwandtschaft basierte und sich dadurch die enge Beziehung der Helfer und Fohlen zu den Mutterstuten und untereinander ergab. Vielleicht lag zwischen einigen doch eine wirkliche Helferbeziehung vor, aber das Schützen der Fohlen seitens der potentiellen Helfer konnte nur in einigen Ausnahmefällen beobachtet werden.
Tatsächliche Helferbeziehungen scheinen selten vorzukommen und nur eine (Eper/Helka) konnte im Beobachtungsjahr festgestellt werden. Die Helferstute Eper beteiligte sich zu 25% aktiv am Schutz des Fohlens der Stute Helka und es konnte sogar „Allonursing“ beobachtet werden. Es müssen demnach mehrere Voraussetzungen gegeben sein, damit wirkliche Helferbeziehungen entstehen können. Im beobachteten Fall hatte die Helferin die Motivation, sich um das unverwandte Fohlen zu kümmern, weil ihr eigenes Fohlen drei Tage zuvor gestorben war. Die Mutterstute duldete die Helferbeziehung, da zwischen den beiden Stuten schon vor der Geburt des Fohlens eine enge Bindung bestand. Durch das Zulassen dieser Helferbeziehung erhöhten sich die Überlebenschancen des Fohlens.

Abstract:

This diploma thesis examines the infanticide avoiding strategies of Przewalski´s mares in the Pentezug biosphere reserve of the Hortobágy National Park (Hungary). In total, nine pairs of animals (mother mares & foals) were observed. Five of the mares had potential helpers, which were the older one- and two-year-old siblings of the foal, who were still in the group. Using the focus animal method, sent and received agonistic and non-agonistic behaviours and protection were recorded for the mare and foal respectively. The distance of the focus animals in relation to other horses was calculated using the interval method.
The population of Przewalski´s horses living in Pentezug is increasing every year, though infanticide is reducing the number of foals born. During the observation year, 34% of the foals that were born died, 56% of which were probably killed by infanticide. The probability of infanticide was highest in the foal’s first week of life and then declined rapidly. The most critical time proved to be the day of birth or the first day of the foal’s life. The mares had several strategies for protecting their foals from infanticide by the stallions. Thus a significant change in the behaviour of the mother mare could be observed in the first week of the newborn’s life. During this time a very close bond existed between the mares and their foals. The distances between them showed a highly significant difference when compared to the period following the first week. One strategy of the mares was to protect the foals significantly more in the first week than in the following weeks, when there was less risk of infanticide. Stranger stallions seem to present the most danger to the foals because they more often were repelled by the mares during the first week than the harem stallions.
Another strategy was that the mother mare would tolerate potential helpers shortly after the birth of the foal. The identified distances showed that they had significantly more contact with the foals in both periods compared to the other members of the harem.
On the basis of the observed behaviours, it could be ascertained that the foals as well as the mother mare frequently showed non-agonistic behaviour to the potential helpers and these to them. On the other hand, contact between the remaining members of the harem and the of focus pairs was rare. The difference in behaviour of the potential helpers to the mother mare in both periods was highly significant. For the later period, the potential helpers displayed significantly more contact with the foal in a non-agonistic way than the other members of the harem.
Following the investigation, it cannot be determined whether the interest of the potential helper in the foal is based solely on their relationship and arose as a result of the close relationship of the helpers and foals to the mother mare and with each other. Perhaps a real helper relationship was nevertheless present between some, but protecting the foal on the part of potential helpers was observed only in a few exceptional cases.
Real helper relations seem to occur rarely and only one (Eper/Helka) was discovered during the year of observation. The helper mare Eper actively participated up to 25% in protecting the foal of the mare Helka and could even be observed allonursing. Several conditions must therefore be present for real helper relations to develop. In the case observed, the helper was motivated to look after the unrelated foal because her own foal had died three days earlier. The mother mare tolerated the helper relationship because a close bond had existed between the two mares even before the birth of the foal. Allowing this helper relationship increased the foal’s chances of survival.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 09:26

PERL, B. (2012)

Interspezifisches Verhalten zwischen Rotkappenfruchttauben (Ptilinopus pulchellus) und anderen tropischen Kleinvögeln in Gemeinschaftshaltung: Wie stark sind die Einflüsse auf trophischer, räumlicher und reproduktiver Ebene?

Interspecific behaviour between Beautiful Fruit-doves (Ptilinopus pulchellus) and other softbills in mixed aviaries: How severe are the impacts on the trophic, spatial and reproductive level? 

Bachelorarbeit

94 Seiten.

Zoologisches Institut Universität zu Köln.
Betreuung: T. Ziegler, B. Marcordes
Kölner Zoo

Abstract:

Ex-situ breeding programmes that are aimed at augmenting natural populations are important means to conserve species. Therefore, studies that give some indication of the animals’ behaviour may lay the foundation for possible future breed-and-release programmes that can only be properly applied to species whose ecological and behavioural requirements are sufficiently known, i.e. for which husbandry practices are well established.
This study focuses on the impact of other softbills on the trophic, spatial and reproductive behaviour of Beautiful Fruit-doves (Ptilinopus pulchellus). Based on the relatively low ex-situ breeding success of this species it is assumed that there is a relation between the behavior of P. pulchellus and the presence of other birds – particularly other dove species – within the same aviary. For the purpose of this investigation data were collected on three adult couples and a single adult female of Beautiful Fruit-doves under four different husbandry conditions at Cologne Zoo.
The results of this study support the assumption of behavioural differences among differently housed individuals, although not all presuppositions could be accepted without reservation. Thus, the observed differences in behaviour patterns were not strictly due to the presence of other birds within the respective aviary. Regarding the trophic level, the assumption of a lower energetic requirement in separately kept P. pulchellus was validated, whereas the supposition of differences in frequencies and duration of ingestion periods among individuals was refuted. In addition, an analysis of the spatial level confirmed a rather distinct spatial distance between co-housed species. On the contrary, the investigation of general, sociopositive and attentive behaviour patterns only revealed significant differences regarding the birds’ locomotive behaviour. Against all expectations, the separately kept Beautiful Fruitdoves did not display the highest frequencies of locomotive behaviour, but merely the longest durations of movements. However, the respective manners of movement clearly indicated different behaviour patterns among focal animals. Whereas co-housed individuals were rather covering short distances, separately kept birds used the whole enclosure while moving, on average, for longer periods. Lastly, the investigation of the reproductive level revealed no clear proof of the impact of other species on the breeding success of P. pulchellus which might have been due to the short observation period.

In conclusion, the impacts of other softbills on the behaviour of Beautiful Fruit-doves might be less severe as previously assumed, although long-term studies are indispensable to verify these findings. However, information available for this species is still extremely sketchy. Thus, the here obtained results provide a good basis for the development of new strategies to improve the husbandry conditions of Ptilinopus pulchellus and possibly other related species for which conservation actions are needed.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 09:23

NIENHAUS, Y. (2009)

Aktivitätsbudgets bei Erdmännchen – (Suricata suricatta) Vergleich in situ und ex situ.

Diplomarbeit

118 Seiten

Zoologisches Institut Universität zu Köln.
Betreuung: P. Kloppenburg, L. Kolter
Kölner Zoo

Zusammenfassung:

Ziel dieser Arbeit war die Ermittlung und der Vergleich des Aktivitätsbudgets und des
Tagesrhythmus von Erdmännchen (Suricata suricatta) im Freiland und im Zoo. Die sehr energieintensiven kooperativen Verhaltensweisen und das Sozialspiel wurden genauer untersucht, da hier die größten Unterschiede auf Grund der besseren Nahrungsversorgung und des reduzierten Feinddrucks im Zoo zu erwarten sind.
Es wurden drei wild lebende Erdmännchengruppen mit einer im Kölner Zoo lebenden Erdmännchengruppe verglichen. Der Beobachtungszeitraum erstreckte sich für die frei lebenden Erdmännchengruppen vom 24. Dezember 2007 bis zum 22. Februar 2008 und fand im Kalahari Meerkat Project (Südafrika), einem Forschungsprojekt der Cambridge University (UK), statt. Daran schloss sich der Beobachtungszeitraum im Kölner Zoo vom 13. Mai bis 26. Juni 2008 an. Die Verhaltensbeobachtungen wurden mittels der Scan-Sampling- Methode (Martin & Bateson, 1988) durchgeführt. Insgesamt wurden 162240 Scans in einminütigen Intervallen während insgesamt 316 Beobachtungsstunden aufgenommen. Die Verhaltensweisen wurden den Kategorien Nahrungssuche, kooperatives Verhalten, Spiel und anderen aktiven und inaktiven Verhaltensweisen zugeordnet. Die Aktivitätsbudgets wurden in Prozentwerten errechnet und dargestellt. Das Aktivitätsbudget der Erdmännchengruppe des Kölner Zoos wurde mit dem der Freilandgruppe „Lazuli“ verglichen. Zum statistischen Vergleich der beiden Gruppen wurde der Mann-Whitney-U-Test verwendet. Die Beziehung zwischen dem Sozialspielverhalten und den Körpergewichten der Erdmännchen wurde mittels
der Spearman- Rangkorrelation geprüft.
Es wurde gezeigt, dass die Kölner Erdmännchen einen anderen Tagesrhythmus haben und sich das Aktivitätsbudget dieser von dem der frei lebenden Erdmännchen unterscheidet. In Bezug auf die vier untersuchten kooperativen Verhaltensweisen konnte gezeigt werden, dass alle Formen des diese Art auszeichnenden kooperativen Verhaltens auch im Zoo auftreten. Allerdings wurde zu Beginn der Diplomarbeit angenommen, dass im Zoo die Verhaltensweisen zur Feindvermeidung (Wachen und Graben) abnehmen und die Verhaltensweisen zugunsten der Jungtieraufzucht (Babysitting und Jungtierfütterung)
zunehmen würden. Dies konnte nicht bestätigt werden. Stattdessen traten folgende
Aktivitätsbudgets bei Erdmännchen (Suricata suricatta) – Vergleich in situ und ex situ
Unterschiede ein: Graben trat im Zoo weniger häufig auf, das Wachen dagegen vermehrt und die Jungtierfütterung unterschied sich nicht wesentlich von der im Freiland. Das Babysitting fand im Zoo aufgrund fehlender Jungtiere im Bau weniger häufig statt. Die Ergebnisse zur Verteilung der kooperativen Verhaltensweisen auf die vier Tierkategorien erbrachten für die frei lebenden Erdmännchen weitestgehend die gleichen Ergebnisse wie die bisherigen Freilandforschungen. Im Kölner Zoo bestand der Sonderfall, dass die Erdmännchengruppe keine Helferweibchen aufwies. Dennoch wurde die in der Literatur beschriebene Tendenz stärkerer Beteiligung der männlichen Helfer an der Verhaltensweise
Wachen und die insgesamt geringere Beteiligung des dominanten Paares an den kooperativen Verhaltensweisen nachgewiesen. Die Abweichungen der Kölner Zoogruppe lassen sich mit dem dortigem Geschlechterverhältnis, der Gruppengröße und dem optimalen Ernährungszustand der Erdmännchen erklären.
Zudem konnte der Nachweis erbracht werden, dass alle vier Tierkategorien im Zoo mehr Sozialspiel zeigten als die frei lebenden Erdmännchen. Es ließ sich jedoch keine Korrelation zwischen Körpergewicht und Sozialspiel für die Kölner Erdmännchen nachweisen. Die nichtzugefütterte Freilandgruppe „Lazuli“ zeigte eine negative Korrelation, d.h. je schwerer das Erdmännchen war, desto weniger Spielverhalten zeigte es. Die spezifische Verteilung der Spielhäufigkeiten auf die Tierkategorien nach Wemmer & Flemming (1974) wurde wie angenommen für die Kölner Zoogruppe erfüllt. Die Jungtiere spielten vermehrt, das dominante Weibchen weniger als alle anderen Erdmännchen und das dominante Männchen spielte mehr als das dominante Weibchen. Bis auf einen Unterschied zeigte „Lazuli“ dieselbe
Verteilung des Sozialspielverhaltens auf die vier Tierkategorien. Das dominante Männchen zeigte, genau wie das dominante Weibchen, nur sehr wenig Sozialspielverhalten im Beobachtungszeitraum.
Die Ergebnisse wurden abschließend diskutiert und mit denen vorliegender Studien
verglichen.

Abstract:

The aim of this study was to investigate and compare the activity budgets and the diurnal rhythm of the social meerkat (Suricata suricatta) in the wild and in captivity. Additionally the energetically costly behaviour social-play and the cooperative behaviour were included in this studie. Because of the optimal food availability and the low predator pressure in captivity, the biggest differences were expected for these energetically costly areas. The data of the wild living meerkats were collected and compared with the captive living Cologne Zoo meerkat group. The observation period for the three wild meerkat groups reached from December 24th to February 22nd 2008 and took place at the Kalahari Meerkat Project (South Africa). The Kalahari Meerkat Project is the south-african research area of the Cambridge University (UK). The data collection at the Cologne Zoo took place from May
13th to June 26th 2008. The scan-sampling method (Martin & Bateson, 1988) was used to collect the behavioural data. On the whole there were made 162240 one-minute scans in altogether 316 hours of observation. All behaviour which belongs to the categories foraging, cooperative behaviour, active and inactive had been collected (see ethogramm). The activity budgets of the zoo group and the wild living group “Lazuli” were compared and the results are shown in percentages. For the statistical comparison of the two groups the Mann-Whitney-U-Test was used. The Spearman-Rank-Correlation was used to check if there is a correlation between the bodyweight and the frequency of social-play behaviour of the meerkat groups.
The results showed that the zoo group had a completely different diurnal rhythm and therefore also a different activity budget than the wild group. The results clearly displayed that all cooperative behaviour were also shown in the zoo. However, at the beginning of the study it was expected that the behaviour for lowering the risk of predation (like guarding and digging) would be less shown and the behaviour to support the breeding success (like babysitting and pup feeding) would be shown to a greater extent in the zoo than in the wild. This did not prove to be right. Instead the following differences between the two groups could be established: digging was much rarer in the zoo, but guarding was shown to a much greater extent in the zoo than in the wild. There hasn’t been a significant difference in pup feeding.Due to the fact that the zoo didn’t have pups in the natal burrow, the babysitting was not so
often shown in the zoo.
The allocation of the cooperative behaviour to the four animal-categories of the wild group has mainly shown the same results as other existing studies did. During the observation period, the zoo group did not have any helper females. Due to that
special case the allocation of the cooperative behaviour was slightly different. Nevertheless the zoo group showed all the expected tendencies referring to the dominant male, the helper males and the dominant female. The minor variations of the allocation could all be explained by the gender ratio, the group size and the optimal food situation at Cologne Zoo.
Furthermore evidence could be provided that all animal-categories of the zoo showed more social-play than all the wild groups. There was no evidence of a correlation for the zoo group, but the group “Lazuli” showed a negative correlation. This means: The heavier and older a meerkat was the less it played. Other field studies also approved that older meerkats play less than young ones.
The specific allocation of the social-play behaviour on the four animal-categories, as
predicted by Wemmer & Fleming (1974) also appeared in the zoo. Pups played more than all the others; the dominant female played less than all the others and the dominant male played more than the dominant female. Except for one difference “Lazuli” also showed the same allocation. But like the dominant female, the dominant male also played very seldom. Finally the results were discussed and compared with the results of other field studies about meerkats.

 

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx