Donnerstag, 14 Juni 2018 10:52

Territorium

Territorium oder Revier bezeichnet in der Verhaltenslehre einen definierten räumlichen Bereich, auf den ein oder mehrere Tiere gemeinsam einen Anspruch erheben und den sie gegen Artgenossen, bisweilen auch gegen Artfremde verteidigen. Territorien von Tieren derselben Art überlappen sich nicht, ausgenommen eventuell Territorien von Männchen mit jenen von Weibchen. Die Größe eines Territoriums kann saisonal schwanken. Es gibt permanente und saisonale Territorien, letztere namentlich in Zusammenhang mit der Fortpflanzung (Brunft, Brut, Jungenaufzucht).

Fixpunkte, also Plätze, welche für Tiere wichtig sind (wie zum Beispiel Futter-, Trink- und Badestellen, Vorratslager oder Orte, wo das Reviert markiert wird) sind durch Wechsel miteinander verbunden. Ein Tier bewegt sich meist immer auf den selben Wegen, um den Ort zu wechseln. Dies hinterlässt die (oft arttypischen) Pfadspuren in der Landschaft. Ein Tier verlässt nur selten die Wechsel, auf denen es sich auskennt.

Markieren ist ein Verhalten, das der Verteidung des Territoriums dient. Es soll Individuen der gleichen Art, des gleichen Geschlechts oder manchmal einer anderen Art davon abzuhalten, das eigene Revier zu betreten und dessen Ressourcen zu nutzen.

Markiert wird unterschiedlich:

  •     mit geruchlichen Markierungen (z.B. Urin, Drüsenabsonderungen)
  •     mit akustischen Markierungen (z.B. Gesang bei Vögeln, Röhren der Hirsche)
  •     mit visuellen Markierungen (z.B. Kothaufen, Kratzspuren an Bäumen)

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 10:41

Streifgebiet

Streifgebiet oder Aufenthaltsgebiet, auf Englisch Home Range, bezeichnet einen räumlichen Bereich, in dem sich ein Tier aufhält, den es aber nicht gegen Artgenossen verteidigt. Die Streifgebiete mehrerer Tiere können sich überlappen.

Das Streifgebiet muss so groß sein, dass das Tier alle Ressourcen darin vorfindet, die es zum Überleben und gegebenenfalls zur Fortpflanzung braucht. Innerhalb des Areals können Streifgebiete je nach Ressourcenangebot sehr unterschiedlich groß sein. Aus der Größe des Streifgebiets kann man keine Schlussfolgerungen auf die in Menschenobhut notwendige Gehegegröße ziehen, da der Tierhalter die erforderlichen Ressourcen dem Tier zur Verfügung stllen muss.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 10:39

Stenök

Stenöke Lebewesen oder Arten können nur geringe Schwankungen eines oder mehrerer Umweltfaktoren ertragen. Denn diese Spezialisten haben sich optimal an eine bestimmte ökologische Nische angepasst, in welcher nur geringe Schwankungen dieser Faktoren herrschen. In einer anderen Umgebung sind diese Arten aber nicht überlebensfähig. Ein Beispiel einer stenöken Art ist der Koala, der nur in subtropischen Wäldern leben kann, wo bestimmte Eukalypusarten vorkommen, die er als Nahrung braucht.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 10:14

Revier

Revier

  • oder Territorium bezeichnet in den Verhaltenslehre einen definierten räumlichen Bereich, auf den ein oder mehrere Tiere gemeinsam einen Anspruch erheben und den sie gegen Artgenossen, bisweilen auch gegen Artfremde verteidigen. Territorien von Tieren derselben Art überlappen sich nicht, ausgenommen eventuell Territorien von Männchen mit jenen von Weibchen.
  • bezeichnet im Jagdrecht Bezirke, in denen die Jagd ausgeübt werden darf. Reviere sind in Deutschland entweder entweder Eigenjagdbezirke (mindestens 75 ha Fläche) oder gemeinschaftliche Jagdbezirke, bei denen mehrere Grundstücke zu einem genügend großen Jagdbezirk zusammengeschlossen sind. In Österreich sind Reviere Eigenjagden (je nach Bundesland mindestens 115 oder 300 ha Fläche) oder Gemeindejagden. In der Schweiz ist das Jagdrecht nicht an den Grundbesitz gebunden. In den sogenannten "Revierkantonen" werden die Jagdrechte vom Kanton als Einzelreviere, die gewöhnlich eine politische Gemeinde umfassen, an Jagdgesellschaften verpachtet, die dafür einen Pachtzins entrichten.
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Donnerstag, 14 Juni 2018 09:36

Kulturfolger

Kulturfolger sind Tier- oder Pflanzenarten, die in der vom Menschen besiedelten und veränderten Umwelt geeignete Lebensbedingungen vorfinden und ihm deshalb in seine Kulturlandschaft folgen. Je nach Art besiedeln sie Agrarland (z.B. Feldhase, Rebhuhn), Verkehrswege (z.B. Mauereidechse) den Siedlungsraum (z.B. Amsel, Rotfuchs) oder Gebäude (z.B. Mauersegler, Hausmaus, Hausratte).

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 09:35

Kulturflüchter

Kulturflüchter sind Tier- oder Pflanzenarten, welche bei Veränderungen ihres Lebensraumes empfindlich reagieren oder infolge der Konkurrenz von Kulturfolger sogar aus der Landschaft verschwinden. Kulturflüchter haben oft eine geringere Anpassungsfähigkeit und meiden den Menschen. Ein Beispiel dafür wäre der Baummarder.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 09:15

Isotherme

Isothermen sind Linien gleicher Temperatur. In der Meteorologie werden sie verwendet, um auf den meteorologischen Wetterkarten die Gebiete gleicher Temperatur zu kennzeichnen.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 09:14

Invasive Arten

Invasive Arten sind gebietsfremde Tier- oder Pflanzenarten, welche sich ausbreiten und potenziell unerwünschte Auswirkungen auf andere Arten, Lebensgemeinschaften oder Biotope haben. Sie können in Konkurrenz um Lebensraum und Ressourcen zu einheimischen Arten treten und diese verdrängen.

Siehe Blatt Invasive Pflanzen.

Erwerb und Abgabe, Haltung, Zucht, Aufzucht, Transport und Freilassen von bestimmten invasiven Arten sind nach Verordnung (EU) Nr. 1143/2014 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Oktober 2014 betreffend invasive Arten verboten. Die EU-Kommission hat dazu am 13. Juli 2016 eine nicht durchwegs sinnvolle Durchführungsverordnung (EU) 2016/1141 zur Annahme einer Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung (ABl. L 189/4 vom 14. Juli 2016) erlassen und weitere Listen nachgeschoben.

Eigentlich ist die Verordnung mitsamt der ersten Liste invasiver Arten seit 2016 in Kraft und weitere Listen wurden nachgeschoben. Da aber nationale  Ausführungsbestimmungen vielfach fehlen, sich die Praxis für das Erteilen von Ausnahmegenehmigungen noch nicht eingespielt hat oder die vorgeschriebenen Maßnahmen als unverhältnismäßig angesehen werden, sind die tatsächlichen Auswirkungen auf die Zoos noch nicht abschätzbar. Die EU-Verordnung gilt in der Schweiz nicht. In Deutschland werden die Zoos vom Verband der Zoologischen Gärten ermuntert, Anträge auf Ausnahmegenehmigungen zu stellen.

Literatur dazu:

RABITSCH, W., GOLLASCH, S., ISERMANN, M., STARFINGER, U & NEHRING, S. (2013)

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 07:47

Feuchtgebiete

Unter Feuchtgebieten versteht man im deutschen Sprachgebrauch Lebensräume, die im Übergangsbereich von trockenen zu dauerhaft feuchten Ökosystemen liegen. Dazu gehören Sumpf, Flach- und Hochmoor, Bruchwald, Feuchtwiese, Ried (Röhricht), Hart- und Weichholzaue.

Dem Übereinkommen über Feuchtgebiete, insbesondere als Lebensraum für Wasser- und Watvögel, von internationaler Bedeutung (Ramsar-Übereinkommen) liegt der breiter gefasste englische Begriff "wetland" zugrunde, der auch stehende und fließende Binnengemässer sowie Flachwasserzonen der Meere (Wattenmeer) miteinschließt.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 07:24

Euryök

Euryöke Organismen können grosse Schwankungen einer oder mehrerer Umweltbedingungen ertragen. Dadurch können diese Generalisten viele unterschiedliche Biotope besiedeln. Ein Beispiel für eine euryöke Art ist der Wolf, welcher in den meisten Ökozonen zu finden ist. Der Gegensatz dazu sind die stenöken Lebewesen.

 

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx