Montag, 25 Mai 2020 10:21

SCHINZ, C. (1984)

Orchidaceae. Fachtechnische Instruktion für den Pflanzenschutzdienst.

243 Seiten, mit zahlreichen Strichzeichnungen.

Bundesamt für Veterinärwesen, Liebefeld-Bern.

Die Instruktion wurde seinerzeit von der Sektion Artenschutz (Sektionschef damals P. Dollinger) in einer Auflage von 120 Exemplaren nur für den dienstlichen Gebrauch in Zusammenhang mit dem Vollzug von CITES produziert.

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Dienstag, 24 März 2020 09:10

Tropenwald-Epiphyten

 

 

Allgemeines 

Zu den bekanntesten Epiphyten zählen die Orchideen (Orchidaceae), von denen rund 70% an ihren Naturstandorten auf Bäumen leben, und Bromelien (Bromeliaceae), bei denen mehr als die Hälfte baumlebende Aufsitzpflanzen sind. Auch bei den Farnen (Pteridophyta), den Aronstabgewächsen (Araceae) und den Gesnerien (Gesneriaceae) gibt es viele epiphytisch lebende Formen und einzelne sogar bei den Kakteen (Cactaceae). Epiphyten sind in der Regel keine Parasiten im eigentlichen Sinn, weil sie die in den Leitbündeln der Wirtspflanzen fließende Nährflüssigkeit nicht anzapfen. Die auf der Rinde von Gefäßpflanzen wachsenden Moose und Flechten sind hier nicht berücksichtigt, nicht-epiphytische tropische Orchideen sind unter Tropenwald-Stauden und -Kräuter zu finden.

Orchideen aus der Neotropis

Orchideen aus der Paläotropis - Indomalayische Region

Bromelien

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Epiphyten aus dem Neotropis

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Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Orchideen (Orchidaceae)

ORC comparettia speciosa wilhelma presse
Comparettia speciosa in der Wilhelma Stuttgart © Wilhelma (Pressefoto)

Unterfamilie: Epidendroideae
Tribus: Cymbidieae
Untertribus: Oncidiinae

Pracht-Comparettia

Comparettia speciosa

Verbreitung: Tropisches Südamerika  - Ekuador und Peru.

Die Pracht-Comparettia lebt als kleiner bis etwa 25 cm langer, hängend wachsender Zweig-Epiphyt in sehr feuchten Bergnebelwäldern in Höhenlagen von 1’000-1'500 (700-2'000) m. Sie weist länglich-zylindrische, leicht komprimierte Pseudobulben, d. h. verdickte Teile der Sprossachse, auf, die in einer länglichen, schmalen, gestielten Spitze enden. Sie hat 10-25 cm lange Blätter und bildet im Sommer an einem zarten, basalen, aufrechten, bis zu 30 cm langen, manchmal unregelmäßig verzweigten, traubenartigen Blütenstand bis zu 8 aufeinanderfolgenden Blüten, die sich öffnen, wenn sie allein gelassen werden, verzweigen und wieder blühen. Die hellorangen Blüten sind ca. 3.5 cm hoch und 3 cm breit [1; 2].

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Epiphyten aus der Paläotropis - Indomalayische Region

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Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Orchideen (Orchidaceae)

ORC galeandra lawesii wilhelma presse
Galeandra lawesii in der Wilhelma Stuttgart © Wilhelma (Pressefoto)

Unterfamilie: Epidendroideae
Tribus: Dendrobieae
Untertribus: Dendrobiinae

Lawes-Dendrobium

Dendrobium (Galeandra) lawesii

Verbreitung: Nördliches Papua-Neuguinea mit Bougainville.

Das nach einem englischen Missionar und Orchideensammler benannte Lawes-Dendrobium ist eine im kühlen bis mäßig warmen Nebelwald in Höhenlagen von 800-200m m an der Unterseite von Baumästen epiphytisch lebende Orchidee, die das ganz Jahr durch blühen kann. Sie hat einen dünnen, abgeflachten Stengel mit zwei Zeilen wechselständiger, ovaler, dicker und fleischiger Blätter, die sich an der Basis überlappen. Die bis zu 6 ca. 1.25-1.75 cm breiten Blüten hängen in einer kurzen Traube. Sie sind bei der Wildform dunkel rosafarben, es gibt aber auch weiße, gelbe, violette oder zweifarbige Zuchtformen [1; 3].

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ORC cymbidium grandiflora wilhelma presse
Cymbidium grandiflora in der Wilhelma Stuttgart © Wilhalma (Pressefoto)

Unterfamilie: Epidendroideae
Tribus: Cymbidieae
Untertribus: Cymbidiinae

Hookers Kahnorchidee

Cymbidium hookerianum

Gebräuchliche Synonyme sind Cymbidium giganteum und Cymbidium grandiflorum.

Verbreitung: Südostasien - Von Assam über das östliche Nepal, Thailand, Myanmar bis nach Süd- China und Vietnam.

Die Hookers Kahnorchidee lebt als Epiphyt oder Lithophyt in relativ kühlen, dichten Feuchtwäldern in Höhenlagen von 1’500-2'600 m. Sie hat lang-ovale, abgeflachte Pseudobulben mit zweizeilig angeordneten, schmalen, elliptischen Blättern. Sie blüht im Winter oder zeitigen Frühling. Der bis 75 cm lange Blütenstand umfasst 6-15, meist nickende, bis 14 cm breite, dreizählige Blüten, die lange ausdauern und stark duften. Es existieren mehrere Varietäten [1; 2].

In Bhutan werden die Pseudobulben und Blüten von Cymbidium hookerianum gesammelt und entweder selbst verzehrt oder als Delikatesse zu Konsumationszwecken auf dem Markt verkauft [4].

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Literatur und Internetquellen:

  1. Internet Orchid Species Photo Encyclopedia
  2. ORCHID-IDEA
  3. ORCHIDS FANDOM
  4. SCHINZ, C. (1984)
  5. THAPA, L. (2009)

 

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Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Bromeliengewächse (Bromeliaceae)

POALES Bromeliaceae guzmania lingulata PAP PD1
Guzmania (Guzmania lingulata) im Papiliorama Kerzers © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Bromelien (Tillandsioideae)

Guzmania

Guzmania lingulata

Verbreitung: Neotropisch, von Guatemala bis Kolumbien und Brasilien sowie auf Karibischen Inseln.

Die Guzmania erreicht eine Wuchshöhe von 30-50 (20-60) cm und eine Breite von 20-50 cm. Sie besteht aus dichten Blattrosetten, die trichterförmig angeordnet sind. Die Blätter sind ganzrandig, lang und schmal. Sie sind kräftig grün und glänzend. Aus ihrer Mitte erheben sich leuchtend bunte Hochblätter, die sich nach oben hin strahlenförmig öffnen. Ihre Form gleicht der der anderen Blätter, farblich jedoch zeigen sie intensive Rot-, Rosa-, Gelb- oder Orangetöne. Die eigentlichen Blüten sind kurzlebig und unscheinbar. Blütezeit ist Dezember-Februar. Die Guzmania benötigt ganzjährig Temperaturen zwischen 20-22°C und Luftfeuchtigkeit von mindestens 50- 60% [1; 2].

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Literatur und Internetquellen:

  1. MEIN SCHÖNER GARTEN
  2. PFLANZENFREUNDE

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx