Donnerstag, 14 Juni 2018 14:34

FRIESENBICHLER, K. (2014)

Verhalten, Stereotypien und Environmental Enrichment bei Brillenbären in der Tierwelt Herberstein.

Bachelorarbeit

Karl-Franzens-Universität Graz
Betreuer:
Tierwelt Herberstein

Zusammenfassung:

Im Rahmen dieser Bakkalaureatsarbeit wurde der Brillenbär Andi, der von Juni 2008 bis Juli 2010 in der Tierwelt Herberstein lebte, über einen längeren Zeitraum beobachtet. Andi zeigte zu Beginn der Beobachtungen stark ausgeprägte abnormale Verhaltensweisen –sogenannte Stereotypien. Diese äußerten sich so, dass er sehr viel Zeit damit verbrachte, an einem bestimmten Ort im Gehege im Kreis zu gehen. Dieses Verhalten ist bei Bären keine Seltenheit und es kann aus Gründen wie Stress, Frustration oder auch Langeweile entstehen. In Andis Fall ist es sehr wahrscheinlich, dass seine Stereotypien schon vor seiner Ankunft in der Tierwelt Herberstein tief verwurzelt und daher umso schwerer wieder abzugewöhnen waren. Es wurde jedoch versucht, mittels Environmental Enrichment - darunter versteht man die Bereicherung der Umwelt und somit die Beschäftigung des Tieres - Andi auf andere Gedanken zu bringen und von seinem „Rundengehen“ abzulenken. Besonders wichtig war es dabei, ihn nicht durch Absperrungen von seinem bevorzugtem „Trampelpfad“ fernzuhalten, da dadurch nur ein noch größerer Stress in ihm ausgelöst hätte werden können. Um Andi zu beschäftigen, wurde zum Beispiel sein Futter weit im Gehege verstreut, damit  er  lange  danach  suchen  konnte.  Bei  Brillenbären  in  der  freien  Natur beansprucht die Nahrungssuche schließlich auch viel Zeit. Weiters wurden Gerüche, wie etwa Zimt, auf Andis Trampelpfad verstreut, um ihm einen Anreiz zu geben, mit dem gleichmäßigen Marschieren aufzuhören und nach der Ursache der Gerüche zu forschen.  Auch  eine  Kratzbürste  wurde  in  der  Nähe  installiert,  da  aus  den Beobachtungen hervorgegangen war, dass Andi sein Rundengehen oft unterbrach, um sich an nahe gelegenen Ästen zu kratzen. Eine wirkliche Veränderung seiner Verhaltensweisen trat jedoch erst nach ein paar Monaten ein. Andi begann weniger im Kreis zu gehen und stattdessen viel mehr zu ruhen und zu entspannen. Diese Umlagerung des Verhaltens kann verschiedene Gründe als Ursache haben: Andi war ab einem gewissen Zeitpunkt viel regelmäßiger im Außenbereich des Geheges und dadurch möglicherweise weniger gestresst. In dem Zeitraum, in dem sich sein Verhalten änderte, sanken die Temperaturen und es wurde kälter. Eine solche Temperaturveränderung kann das Verhalten eines Tieres auch beeinflussen. Ebenso könnte eine hormonelle Umstellung in dem Bären, die mit den  wechselnden  Jahreszeiten  eintritt,  für  das  ausgeprägtere  Ruheverhalten verantwortlich sein. Besonders wichtig ist es, dass man Environmental Enrichment sowohl bei Tieren mit, als auch ohne offensichtliche Stereotypien anwendet und nicht aufgibt, wenn sich nicht sofort eine Veränderung einstellt. Aufmerksame Beobachtung der Reaktionen des Tieres auf Enrichment ist von großer Bedeutung. Falls das Tier nämlich in offensichtlichen Stress gerät und mit der Beschäftigung überfordert ist, sollte man sich eine andere Möglichkeit überlegen, wie man die Umwelt des Tieres noch artgerechter und abwechslungsreicher gestalten könnte.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 09:41

SCHERER, F. (2008)

Beschäftigung von Brillenbären (Tremarctos ornatus) im Basler Zoo.

Diplomarbeit

88 Seiten

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Forstzoologisches Institut, Arbeitsbereich Wildtierökologie und Wildtiermanagement
Referent: Prof. Dr. Ilse Storch, Korreferent: Prof. Dr. Dr. h.c. Dieter R. Pelz
Zoo Basel

Zusammenfassung: siehe hier

Summary: see here

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:56

EHLERT, K. (2005)

Chronoethologie und Environmental Enrichment in der Tiergartenbiologie und die Anwendung in der Haltung des Sibirischen Luchses (Lynx lynx wrangelii).

Diplomarbeit

91 Seiten

Fachbereich Biologie und Informatik, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
betreuung: Prof. Dr. G. Fleissner
Zoo Heidelberg

Ganze Arbeit

Zusammenfassung:

Das Ziel der Diplomarbeit war es, durch Anwendung von chronoethologischen Methoden das Raum-Zeit-System von Luchsen in Zootierhaltung zu bestimmen. Es wurden zwei adulte Luchse (1,1) im Tiergarten Heidelberg über 50 Tage beobachtet. Dazu wurden die Aktivitätsmuster der Tiere über 24 Stunden durch direkte Beobachtungen und indirekt mit Hilfe von Infrarot- Video-Zeitrafferaufnahmen erfasst. Durch Anwendung von Environmental Enrichment sollte das Verhaltensrepertoire der Luchse bereichert sowie auftretenden Stereotypien entgegengewirkt werden. Die Beeinflussung des Verhaltens durch exogene Faktoren (Klima, Zoobesucher, Tierpfleger) wurde untersucht. Im ersten Teil der Arbeit wurden die circadianen Rhythmen der Tiere bestimmt. In der zweiten Phase wurde regelmäßig Environmental Enrichment angewandt und bewertet. In den Anteilen der Verhaltensweisen am 24-Stunden-Tag waren sich die Tiere relativ ähnlich. Bei beiden Tieren konnte eine mittlere bis erhöhte Aktivität etwa 1,5 bis 2 Stunden vor der Fütterung festgestellt werden, woraus auf eine Antizipation der Fütterung geschlossen wurde. Stereotypien wurden bei beiden Tieren festgestellt. Mit Hilfe der chronoethologischen Methoden konnte ein Rhythmus im Auftreten dieses Verhaltens festgestellt werden. Dadurch konnte die genau festgelegte Fütterungszeit am Nachmittag als Ursache für das nachmittägliche Pacing bei einem Tier erkannt werden. Die einmalige Fütterung zu festgelegten Zeiten wirkte wahrscheinlich als Zeitgeber. Nach einer Umstellung der Fütterung in auf zweimal täglich, reduzierte sich das Pacing vor der Fütterung um ca. 80 %, wie die Ergebnisse der Nachuntersuchungszeit zeigen. Nach Angaben der Tierpfleger wirkte sich diese Umstellung auch positiv auf das Verhalten und Wohlbefinden beider Tiere aus. Enrichment wurde mit verzehrbaren und nicht verzehrbaren Objekten durchgeführt. Den Tieren wurden vermehrt Möglichkeiten zu Erkundungs- und Komfortverhalten gegeben, sowie Gelegenheiten, Verhaltensweisen des Beutefangverhaltens (z.B. Nahrungserwerb, Nahrungsaufnahme) auszuführen. Die Ergebnisse zeigen, dass die durch das Enrichment gebotenen Gelegenheiten zumeist genutzt wurden. Es wurden individuelle Unterschiede im Verhalten gegenüber den Enrichment-Objekten beobachtet. Bei einem Tieren konnte auch eine Reduktion von Pacing beobachtet werden. Die Ergebnisse zeigen, wie wichtig die Anwendung von chronoethologischen Methoden für die Kenntnis des Wohle rgehens von Tieren in Menschenobhut sein kann und welchen Beitrag sie zusammen mit Environmental Enrichment für die Tiergartenbiologie leisten können. So können die Haltungsbedingungen für eine Tierart im Allgemeinen und für ein Individuum im Speziellen verbessert werden.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 15:06

MOSTERT, N. (2014)

Environmental Enrichment bei im Zoo gehaltenen Nasenbären.

Masterarbeit

99 Seiten

Universität Wien
Betreuer: ao. Univ.-Prof. i.R. Dr. Helmut Kratochvil
Zoo Wien, Aachener Tierpark Euregiozoo, Zoo Berlin

Ganze Arbeit

Zusammenfassung:

Die Verwendung von Environmental Enrichment, wie das Anbieten von Spielzeugen, futterenthaltenden Objekten, Kletter- oder Versteckmöglichkeiten, ist eine weitver-breitete Methode zur Verbesserung der Lebensbedingungen zoolebender Tiere. Be-sonders Fütterungsenrichment hat nachweislich eine reduzierende Wirkung auf das Auftreten stereotyper Verhaltensweisen. Stereotypien, also starre, sich wiederholen-de Bewegungsmuster, die scheinbar keinen Zweck erfüllen, treten vermehrt bei Carnivoren auf und wurden ausführlich bei Bären und Großkatzen untersucht.
In dieser Arbeit wurden Verhaltensbeobachtungen bei Nasenbären des Tiergartens Schönbrunn, Wien, Österreich und des Aachener Tierparks Euregiozoo, Aachen, Deutschland, durchgeführt. Zur Untersuchung der Auswirkungen von Futterenrichment auf auftretende Verhaltensauffälligkeiten wurden drei hölzerne Fut-terkisten mit verschiedenen Öffnungsmechanismen angefertigt. Diese wurden mit Futter gefüllt und – nach einer ersten Phase der Beobachtung des alltäglichen Ver-haltens der Tiere – an zufällig ausgewählten Tagen anstatt einer regulären Fütterung in die Gehege eingesetzt.
Vorher beobachtete Verhaltensauffälligkeiten konnten in ihrer Auftretenshäufigkeit signifikant verringert werden, jedoch blieb die erwartete Aktivitätssteigerung der Tiere aus. Es gab keine signifikanten Unterschiede zwischen der Häufigkeit stereotyper Verhaltensweisen in der letzten Woche mit den Kistenversuchen und der dritten Be-obachtungsphase, in der keine Kisten angeboten wurden. Es war demnach ein län-ger anhaltender positiver Effekt des Futterenrichments zu beobachten.
Innerhalb weniger Versuchstage entwickelten die Tiere Öffnungstaktiken, um inner-halb möglichst kurzer Zeit an das in den Kisten enthaltene Futter heranzukommen. Eine direkte Öffnung der Mechanismen fand bei zwei der drei Kisten statt. Die dritte Kiste wurde durch wahlloses Wenden, anstatt durch direkte Betätigung des Öff-nungsmechanismus, entriegelt. Es fand keine weitere Modifikation dieser Herange-hensweise hin zu einer direkten Öffnung des Verschlussmechanismus statt.
Das Interesse an den Futterkisten variierte zwar, zeigte zum Ende der Versuchsreihe hin aber keine deutliche Abnahme. Somit verloren die Kisten auch nach mehrfacher Anwendung durch die häufigen kistenfreien Tage nicht an Reiz für die Tiere.

Abstract:

The use of environmental enrichment, giving animals toys, food-containing objects, climbing devices or places to hide, is a widespread method of improving animal wel-fare in zoos. Especially the presentation of feeding enrichment verifiably reduces the appearance of stereotypic behaviour patterns. Stereotypies are invariable repetitive behaviour displays that do not seem to serve any purpose. Increased performances of stereotypic behaviour can be observed in carnivores and were studied extensively in bears and big cats.
In this thesis, behavioural observations of coatis were conducted in two zoos, Tiergarten Schönbrunn, Vienna, Austria and Aachener Tierpark Euregiozoo, Aachen, Germany. To analyse the effect of feeding enrichment on zoo-living coatis, three wooden boxes with different fastening-mechanisms were offered. After creating an ethogramm of the coatis’ everyday behaviour, the food-filled boxes were presented to the experimental animals at haphazardly chosen days. The regular feeding was paused during these days.
Established stereotypic behaviour patterns, as pacing or “dental-floss behaviour”, were reduced by the presentation of feeding-enrichment-boxes. An expected in-crease in activity did not occur. No significant differences between the behaviour in the last experimental week and stage 3, when no boxes were offered, were found. Thus, a long-term positive effect of the feeding boxes could be demonstrated.
Within a few days of the experiment, the animals learned a purposeful use of the boxes, which allowed them to attain the contained food within the shortest possible time. Two of the three feeding items were opened directly by unlocking the fastening mechanisms. The third box was not opened directly, but by chance. The coatis turned the box over and over again until the mechanism accidentally unlocked. This strategy was not modified, because it led to the desired result.
The animals showed a varying interest in the boxes, but no decline in interest to-wards the end of the experimental period could be detected. Even though the same feeding boxes were presented multiple times, the coatis were consistently interested in them, which could result from the irregular presentation times.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 07:40

BROOCKMANN, L. (2010)

Untersuchungen zum Werkzeuggebrauch beim Kea (Nestor notabilis): Einsatz von verschiedenen Spielaufbauten im Zoo.

Studies on the use of tools in Kea (Nestor notabilis): Use of different game structures at the zoo

Bachelorarbeit

48 Seite

Ganzer Text

Institut für Hirnforschung, Abteilung Verhaltensphysiologie und Entwicklungsneurobiologie, Prof. Dr. Ursula Dicke
Universität  Bremen
Zoo am Meer Bremerhaven

Zusammenfassung:

Mit den Versuchen dieser Arbeit, sollte herausgefunden werden, ob der neuseeländische Bergpapagei Kea (Nestor notabilis) in der Lage ist, Werkzeug zu gebrauchen. Die Versuche wurden im Zoo am Meer Bremerhaven mit vier der dort lebenden Keas durchgeführt.
Bei den Versuchen wurden die vier Keas an acht unterschiedlichen Aufbauten getestet. Bei vier der Aufbauten, kamen die Keas nur an das Belohnungsfutter, wenn sie ein Werkzeug benützten. Bei den anderen vier Aufbauten, brauchten die Keas kein Werkzeug zu verwenden, sondern konnten per Geschick und Muskelkraft an die Belohnung gelangen.
Die Aufbauten wurden abwechselnd für jeweils 3 Stunden pro Tag in das Außengehege gestellt und per Videoaufzeichnung wurde deren Verhalten an den Aufbauten dokumentiert. Für die Auswertung wurden die Manipulationen des jeweiligen Hilfsmittels und die Kontakte mit dem Aufbau, Futter und Hilfsmittel gezählt.
Die Auswertung ergab, dass bei den Werkzeug-Aufbauten keines der Tiere das gegebene Hilfsmittel als Werkzeug verwendete, um an das Futter zu gelangen. Die Tiere beschäftigten sich vermehrt mit dem Aufbau und dem Futter. Das Hilfsmittel wurde meistens eher als Spielzeug verwendet. Bei den Nicht-Werkzeug-Aufbauten zeigte sich, dass sie viel Zeit mit den Aufbauten und dem Futter verbrachten. Meistens stand mindestens eines der Tiere für einen längeren Zeitraum mit dem Aufbau in Kontakt.
Anhand der Ergebnisse konnte festgestellt werden, dass diese Tiere nicht in der Lage sind hier Werkzeug zu gebrauchen, da sie keinen sinnvollen Zusammenhang zwischen Hilfsmittel und Aufbau herstellen konnten. Da die Gruppe ein Kea-typisches Verhalten zeigte, lässt sich eventuell daraus schließen, dass für die Keas Werkzeuggebrauch nicht notwendig ist. Alles, was die Tiere benötigen, können sie mit Hilfe ihres Schnabels erreichen.

Abstract:

This thesis should find out whether the parrot kea (Nestor notabilis) is able to use tools. The experiments were carried out at the Zoo am Meer Bremerhaven with four living keas.
In the experiments, the four animals were tested on eight different constructions. In four objects, the keas could only get the treats with the help of a tool. In the other four objects, the birds were not supposed to use any tool but rather had to use other skills and muscle strength in order to earn the reward.
The objects were presented in turn for 3 hours per day in the outdoor enclosure.  Video recording documented their behavior. Manipulations of the respective tools and contacts with construction, food and aid were evaluated.
Results showed that none of the animals used a tool to get to the food. The animals kept themselves busier with the construction and food. The tool was mostly used as a toy. At the non-tool-constructions they spent much time with the structures and the food. At least one of the animals was in contact with the structure for a longer period of time.
This study showed that these four birds were not able to use tools, maybe because they could not produce a meaningful relationship between aid and construction. The group showed a kea-typical behavior, so it can possibly be concluded that it is not necessary for the kea to use a tool. Everything keas need or want, they can get with the help of their beaks.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 13:07

KLUGER, L.C. (2009)

Die „Puzzlebox“ als Futter-Anreicherung bei Krallenaffen (Callithrix geoffroyi).

The puzzlebox as feeding enrichment for common marmosets (Callithrix geoffroyi).

Bachelorarbeit

Ganzer Text

Universität Bremen, Institut für Hirnforschung, Abteilung Verhaltensphysiologie und Entwicklungsneurobiologie
Leitung: Prof. Dr. Ursula Dicke
Zoo am Meer Bremerhaven

Zusammenfassung:

Eine für die vorliegende Arbeit entwickelte Puzzlebox wurde in zwei verschiedenen Familiengruppen von Krallenaffen (Weißgesichtsseidenaffen, Callithrix geoffroyi ) angeboten. Um die Anwendbarkeit besser evaluieren zu können, wurde zunächst die Futtersituation unter Standardbedingungen aufgenommen. Anschließend wurde die Box in verschiedenen Sequenzen den Tieren gleichzeitig mit regulärem Futter präsentiert, so dass die Affen sich zwischen der Entnahme von Futter aus der Futterschale und aus der Puzzlebox entscheiden konnten. Die Puzzlebox wurde in den meisten Sequenzen mit einer höheren Frequenz als die Futterschale besucht und erwies sich außerdem insofern als erfolgreich, als dass sie die Verweildauer eines Tieres an der Futterquelle bei gleichzeitiger Reduktion der Entnahme-Häufigkeit verlängerte. Auch wenn die verwendete Apparatur nicht auf ein bestimmtes arttypisches Verhalten der Versuchsstiere abzielte, so zeigte sich dennoch in ihrer Anwesenheit eine erhöhte Aktivitätsrate. Diese Ergebnisse helfen bei dem Verständnis des Nutzens und der Effektivität von Futter-Anreicherungen und leisten einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Situation von in Menschenobhut lebenden Krallenaffen durch Erhöhung der Zeiten, die mit Futtersuch-Verhalten verbracht werden.

Abstract:

For this work, a puzzlebox was developed that was presented to different family groups of white-fronted marmosets (Callithrix geoffroyi ). In order to evaluate the applicability, situation of feeding was recorded for standard (normal) conditions before starting the experiment. The box was then presented to the groups of marmosets in different sequences, while regular food was additionally provided. The marmosets could accordingly choose between regular food and targeting the puzzlebox. The box was visited with a higher frequency than regular food and was also successfully prolonging time spent while number of food items taken was simultaneously decreased. Although the equipment did not aim at enhancing any particular species-specific behaviour, a generally higher activity rate of the marmosets was observed at its presence. The results help in generating knowledge about the potential utility and effectivity of environmental enrichments items. This study represents an important contribution for the improvement of the situation of marmosets living in captivity by increasing time intervals spent with species-specific forage behaviour.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 12:42

WENDLANDT, C. (2011)

Sozialverhalten und die Effekte von “environmental enrichment” auf das Verhalten von Haubenkapuzinern (Cebus apella).

Social behavior and the effects of environmental enrichment on the behavior of captive tufted capuchin monkeys (Cebus apella).

Bachelor-Thesis

72 Seiten

Evolution und Systematik der Tiere, Prof. Dr. Lothar Beck
Philipps-Universität Marburg
Opel-Zoo Kronberg

Zusammenfassung:

Insgesamt war es schwierig brauchbare Daten unter Anwendung der “focal animal sampling” Methode innerhalb von fünf Wochen zu erhalten. Durch die Anzahl der Individuen (9 Tiere) und der Schwierigkeiten bei den Beobachtungen, war die Anwendung der „focal animal sampling“ Methode die einzige Möglichkeit das Verhalten der Haubenkapuziner aufzuzeichnen, eine Beobachtung von allen Individuen zur gleichen Zeit war nicht möglich.
Andererseits bestand durch die Anwendung dieser Methode die Möglichkeit das Beobachtungsintervall auf fünf Sekunden zu reduzieren und es war dadurch möglich auch kurze Verhaltensweise mittels „instantaneous sampling“ aufzuzeichnen. Außerdem konnte das Focus Tier die ganze Zeit im Kontext beobachtet und einige Verhaltensweisen so erklärt werden.

Wie auch immer, es ist sicherlich Wert zu erwähnen, dass die Methode des „instantaneous sampling“ nicht einfach ist und eine Menge Disziplin vom Beobachter erfordert.

Eine weitere Herausforderung war die Bewertung des Erfolgs der angewendeten „environmental enrichment“ Maßnahmen, da ich nur Aufzeichnungen machen konnte wenn sich ein Focus Tier mit diesen beschäftigt hat. Auch bei der Beobachtung eines  Focus Tieres war es schwierig den Erfolg einer Maßnahme zu ermessen, da es ein glücklicher  Zufall war das Tier gerade während einer Phase zu erwischen in der es sich mit dem Objekt beschäftigte.

Aus diesen Gründen ist die Bewertung der „environmental enrichment“ Maßnahmen mehr oder weniger subjektiv.
Es war schwierig alle meine Ideen zu „enrichment“ Maßnahmen umzusetzen, da auch die Konzeption und Richtlinien des Zoos, der Aufwand für eine Umsetzung der Idee und die zeitlichen Vorgaben durch die Pfleger berücksichtigt werden mussten.

Die Wahl von Protokollblättern anstatt digitaler Aufzeichnungen hat zwei Seiten. Einerseits sind die Protokollblätter einfach zu handhaben da ich während der Aufzeichnungen oft um das Gehege laufen musste um das Tier im Blick zu behalten und dies nur im stehen möglich war. Dies in Verbindung mit den 5-sekündigen Aufzeichnungsintervallen machte es schwierig die Daten direkt in einem Computer zu erfassen. Die Protokollblätter ermöglichten es mir die Verhaltensweisen und zusätzliche Kommentare schnell zu erfassen, auch wenn diese Art der Aufzeichnung an Regentagen sehr mühsam war. Andererseits war die Übertragung von den Protokollblättern in einen Computer sehr zeitaufwendig.

Abstract:

All in all, it was difficult to achieve expedient data via focal animal sampling during a period of five weeks. Because of the number of individuals (9 individuals) and the difficulties while recording, focal animal sampling was the only way tp record the capuchin monkeys’ behaviors; sampling all individuals at the same time would have been impossible.

On the other hand, because of this method it was possible to reduce the length of intervals to five seconds and therefore it was also possible to sample short behavioral events quite often via instantaneous sampling. Also, the focus animal could be watched all the time, so that the context during the five seconds could sometimes explain the behavior of the individual.

However it is worth mentioning that instantaneous sampling method is quiet spiteful since I sometimes found myself sampling that the instantaneous sampling method requires some discipline.
Another problem was the evaluation of success of the different kinds of environmental enrichment, since I only sampled interactions with enrichment objects when the focal animal performed these interactions. Also, when sampling a focal animal, the apparent success of environmental enrichment somewhat depended on luck, i.e. if I coincidentally sampled an individual during an exploration phase or not.

For this reason I only took a more or less subjective evaluation of the success of the different kinds of environmental enrichment.

The proposal of the different kinds of environmental enrichment has already been discussed, but I Would like to mention that it was difficult to put all my ideas into practice since I had to act in accordance with the conceptions and guide lines of the Opel zoo and the amount of work and timeline of the keepers of course had to be considered.

The choice of protocol sheets instead of digital data acquisition had two sides: On the one hand, the protocol sheet was rather easy to handle since I had to walk around most of the time to keep a focal animal in sight and always had to stand. This, in connection with the five-second-intervals, would have made insert the data into a portable computer very difficult. The protocol sheets enabled me to write down the behaviors and additional comments very fast; also, rainy days data acquisition was rather uncomfortable. On the other hand, inserting the data from the protocol sheets into the computer was very time-consuming

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 07:22

LUEDICKE, T. (2005)

Chronoethologie und Environmental Enrichment in der Tiergartenbiologie und die Anwendung in der Haltung des Karpatischen Luches (Lynx lynx carpathicus).

Chronoethology and environmental enrichment in zoos and the use in husbandry of Carpathian Lynxes (Lynx lynx carpathicus).

Diplomarbeit

95 Seiten

Neurobiologie Circadianer Rhythmen, Prof. Dr. G. Fleissner
Johann Wolfgang Goethe-Universität
Opel-Zoo Kronberg

Zusammenfassung:

Das Ziel der Diplomarbeit war es die Nutzung des Geheges in Verbindung mit dem Aktivitätsrhythmus von Luchsen in Menschenobhut und die Bedeutung chronoethologischer Methoden. Insgesamt vier adulte Luchse (1.3) im Opel-Zoo wurden kontinuierlich über 61 Tage beobachtet.
Die Aktivitätsrhythmen wurden über 24 Stunden registriert, mittels direkter Beobachtungen und indirekt über infrarot Zeitraffer-Videoaufnahmen. Ein Ziel war es die Phase der erhöhten Aktivität der Luchse in auf den Tag zu verschieben. Durch die Anwendung von Maßnahmen zum environmental enrichment sollte das typische Verhalten von Luchsen bereichern. Der Einfluss von externen Faktoren (Besucher, Pfleger, Wetter) wurde ebenfalls untersucht. Im ersten Teil der Studie wurden die circadianen Rhythmen der Luchse aufgenommen und im zweiten Teil wurden die Fütterungszeiten von morgens auf nachmittags verlegt. Die Hypothese war, dass die Tiere ebenfalls ihre Aktivitätsphase verlagern und die Besucher somit eine größere Chance hätten die Luchse auch zu sehen. Im letzten Teil der Studie wurden Maßnahmen zum environmental enrichment angewendet und ausgewertet.

Ein Vergleich der verschiedenen Verhaltenskategorien zeigte, dass die Tiere sich über einen 24 Stunden Tag im Verhalten gleichen. Eine erhöhte Aktivität vor der Fütterung war bei allen Luchsen gleich und kann als Antizipation der Fütterung bezeichnet werden. Das Tagesmuster im Verhalten änderte sich mit der Verschiebung der Fütterungszeiten. Die Luchse verschoben nicht nur einen Teil ihrer Aktivität in den Tag kurz vor der Fütterung, sondern teilten ihren nächtlichen Aktivitätspeak des vorher monopasischen Rhythmus in zwei Aktivitätspeaks, einen höheren in den frühen Morgenstunden und einen zweiten kleineren am Nachmittag. Dieser biphasische Rhythmus ist typisch für diurnale Tiere. Die tägliche Fütterung gilt vermutlich als Zeitgeber. Environmental enrichment wurde durch die Anwendung von fressbaren und nicht fressbaren Gegenständen erreicht. Die Tiere hatten dadurch mehr Möglichkeiten zum Erkunden und zeigten mehr Komfortverhalten. Außerdem hatten die Luchse mehr Möglichkeiten ihr Jagdverhalten auszuleben. Die Ergebnisse zeigen, dass das die angebotenen enrichment Maßnahmen die artspezifischen Verhaltensmuster bereichern. Es konnten auch individuelle Unterschiede in der Reaktion auf die enrichment Maßnahmen beobachtet werden. Das hin und herlaufen sowie Aggressionen zwischen den Tieren konnten durch die Maßnahmen bei manchen Tieren reduziert werden.
Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen wie hilfreich die Anwendung chronoethologischer Methoden für das Wohlbefinden und die Haltung im Zoo ist. Angewandte Chronobiologie und „environmental enrichment“ können zusammen einen enormen Beitrag leisten, zur Verbesserung der Haltung und zur Verbesserung des Wohlbefindens für das einzelne Individuum.

Abstract:

The objective of the Diplomarbeit was to examine the use of the enclosure in relation to the activity rhythm of lynxes in captivity by the means of chronoethological methods. A total of four adult lynxes (1.3) were continuously observed in Georg von Opel-Freigehege für Tierforschung e.V. over 61 days. The 24 hour activity rhythms of the animals were registered in direct observation and indirectly with the support of infrared-time-lapse-videorecording. One aim was to try to shift the phase of higher activity of lynxes into daytime hours. By providing environmental enrichment for the lynxes, species-specific behavior patterns were supposed to be enhanced. The influence on the behavior by external factors (visitors, keepers, climate) was examined.
In the first part of the study the circadian rhythms of the animals were recorded. Then in the second part the feeding time was shifted from morning to afternoon. It has been hypothesized that the activity of the animals would then also shift and visitors would have higher chance to see the animals. Environmental enrichment was provided and evaluated on a regular basis in the last part of the study.
The relation of the different behavioral components displayed by the animals over the 24 hour day was relatively similar. An increase of activity prior to feeding was observed in all animals and identified as food-anticipatory activity. The daily pattern of behavior change with shifting the feeding time. The animals not only shifted a part of their activity into daytime hours prior to feeding, they also split up (i.e. splitting) the single peak of nocturnal activity of the previous monophase rhythm into one higher peak in the early daytime hours and one lower peak in the afternoon, i.e. a biphase rhythm that is typical for diurnal species. The scheduled once-a-day feeding probably functioned as a Zeitgeber
Enrichment was probably by applying consumable and non-consumable items. The animals had more opportunities to display exploratory and comfort behaviors; they also had opportunities to show predatory behavior patterns of food acquisition. The results demonstrate that the provided enrichment enhanced species-specific behavior patterns in the majority of all opportunities. Individual differences of behaviors as response to enrichment was observed. Pacing and inter-individual aggression were also reduced in some animals.
The results show important the application of chronoethological methods can be for the welfare of animals in zoo husbandry, and that applied chronoethology and environmental enrichment together can make an enormous contribution to zoo biology. Zoo husbandry can be improved for a species in general and individual in particular.

 

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx