Montag, 25 September 2023 09:38

Amphibienprogramm der Zooverbände


Das Amphibienprogramm der deutschsprachigen Zooverbände

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Die Prinzessin und der Frosch. Xenia von Sachsen posiert für die Amphibienkampagne der Zoos © Benjamin Weinkauf, Leipzig (https://www.benjamin-weinkauf.de)

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In Chemnitz führten WAZA und VDZ gemeinsam einen Amphibienkurs durch, dem bald weitere folgten

Der Weltverband der Zoos und Aquarien (WAZA) und die IUCN hatten 2008 zum Jahr des Frosches ausgerufen. Während dieses Jahres führten Zooverbände, Zoos, Tier- und Wildparks zahlreiche Projekte durch und sammelten Geld sowie Unterschriften für eine weltweite Petition.

Der Europäische Zoo- und Aquarienverband (EAZA) sammelte 418'000 €, mit denen 29 Projekte gefördert wurden. Die Zoos und Verbände sammelten, nebst Geldern, die sie in den gemeinsamen EAZA-Topf abführten, rund 41'000 €, mit denen sie vier Feldprojekte in den Alpen, in Bolivien, Guyana und Vietnam sowie eine Analyse des regionalen Handels mit Krokodilmolchen in Südostasien tatkräftig unterstützten.

Aus dieser Aktion entwickelte sich ein langfristiges Deutschsprachiges Amphibienschutz-Programm (DASP) das in Zusammenarbeit des Verbands der Zoologischen Gärten (VdZ) mit den anderen Zooverbänden im deutschsprachigen Raum (Deutsche Tierpark-Gesellschaft (DTG), Deutscher Wildgehege-Verband (DWV), Österreichische Zoo-Organisation (OZO) und zooschweiz), den Berufsverbänden der Zoopädagogen (VZP) und der Zootierpfleger (BdZ), der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) sowie der Stiftung Artenschutz durchgeführt wurde.

Es wurden Kurse für Tierpfleger durchgeführt. Die WAZA-Geschäftsstelle in Bern stellte deutschsprachiges Lehrmaterial bereit. Viele Zoos errichteten neue Anlagen oder werteten ihr Gelände als Lebensraum für Amphibien auf. Nicht zuletzt wurden Geldmittel bereitgestellt, um gemeinsam Feldprojekte zu fördern.

Insgesamt wandte das DASP von 2009 bis 2017 für die Förderung von 52 Feldprojekten einen Betrag von 231'211 EURO auf, wovon ein Viertel vom VdZ, der Rest von den übrigen beteiligten Verbänden und einzelnen Zoos, namentlich dem Aquazoo Düsseldorf und den Tiergärten Augsburg, Nürnberg, Straubing und Schönbrunn sowie dem Zoo Berlin kam.

2009/2010 wurden fünf Projekte mit einem Gesamtbetrag von 32'500 gefördert:

  • Begleitende Freilanduntersuchungen zum Erhaltungszuchtprojekt des "purple frog" (Atelopus flavescens) vom östlichen Guyana-Schild - Projektbericht 
  • Beurteilung der Risiken und des Schutzstatus des Titicaca-Riesenfroschs in Bolivien
  • Einfluss bioklimatischer Faktoren auf Chytrid-Befall beim Alpensalamander - Projektbericht
  • Analyse des lokalen Handels mit indochinesischen Molchen - Projektbericht; Publikation
  • Amphibienprojekt Vietnam(Amphibienstation Hanoi) - Projektbericht

2010/2011 wurden vier Projekte mit total 14'600 € unterstützt:

  • Naturschutz-relevante Grundlagenforschung an Harlekinfröschen (Atelopus) in Peru - mehr Arten als gedacht? - Projektbericht
  • Histologische Phalanxquerschnitte als Zeitzeugen: trat die Chytridiomykose schon in den 1980ern in einer bayerischen Geburtshelferkrötenpopulation auf? - Projektbericht
  • Lückenhafte Verbreitung des Europäischen Laubfrosches (Hyla arborea) in Brandenburg - isolierte Reliktvorkommen oder anthropogene Ausbreitungsbarrieren? Ungeklärte Fragen im angewandten Artenschutz - Projektbericht
  • Untersuchung von Entwicklung und Konstanz des Zeichnungsmusters von Neurergus kaiseri (Zagros-Molch) - Projektbericht

2011/2012 konnte fünf entsprochen werden. Dafür standen 20'160 € zur Verfügung:

  • Erfassung der Amphibiendiversität des Pu Hu Naturschutzgebietes in Nordvietnam - 4'300 EURO - Projektbericht
  • Restoration of crested newt populations in the St. Petersburg region - 3'960 EURO
  • Evaluation of the Mt Moreland Wetland as Potential Protected Area for the Critically Endangered Pickersgill's Reed Frog (Hyperolius pickersgilli) - 4'300 EURO
  • Die schwimmenden Wiesen Amazoniens - Unbeachteter Amphibienreichtum in Gefahr - 3'300 EURO
  • Saving the small and isolated populations of the spadefoot toad (Pelobates fuscus) outside protected areas in the northern range edge in Estonia - 4'300 EURO

2012/2013 wurde den folgenden Projektanträgen mit einer Fördersumme von 21'360 entsprochen:

  • Untersuchungen für den Schutz von Ranodon sibiricus in Kasachstan-  4'160 EURO - Projektbericht, Poster
  • Ersatz für die IEBR Amphibienschutzstation in Hanoi - 4'300 EURO - Projektbericht
  • Vereinbarkeit von Ökotourismus und Amphibienschutz in Guyana - 4'300 EURO
  • Monitoring des Titicaca-Riesenfroschs - 4'300 EURO - Projektbericht - VIDEO
  • Habitatmanagement zur Erhaltung der Amphibienvielfalt in Hohenau (AT):4'300 EURO - Projektbericht

2013/14 standen 19'743 € für folgende Projekte zur Verfügung:

  • Ex situ-Zucht und in situ-Schutz des vom Aussterben bedrohten Froschs Alsodes vanzolinii  (Donoso- Barros, 1974) (Anura: Alsodidae) - 4'050 € - Projektbericht
  • Ausrottung des invasiven Amerikanischen Ochsenfroschs(Lithobates catesbeianus), um gefährdete Amphibien in der Sologne (Frankreich) zu schützen - 4'300 € - Projektbericht
  • Titicaca-Riesenfrosch-Projekt (Telmatobius gigas) in Bolivien - 4'300 € - VIDEO
  • Status und Verbreitung der vom Aussterben bedrohten Tai-Kröte (Amietophrynus taiensis) in und um den Gola:Regenwald-Nationalpark in Sierra Leone, Westafrika - 2'793 €
  • Wiederherstellung des Lebenraums für den  vom Aussterben bedrohten Riesen-Langfingerfrosch in Ghana (Arthroleptis krokosua) - 4'300 €

2014/15 wurden folgende Projekte mit insgesamt 22'720 € gefördert:

  • Schutzbedürfnisse für Salamander-Arten (Paramesotriton, Tylototriton) in Vietnam - eine unmittelbare Handlungsstrategie - 4'300 €
  • Schutz einer Wiederentdeckten Froschart (Latonia nigriventer) in Israel - 4'300 €
  • Untersuchungen zur Reaktion von Amphibien (Mantella aurantiaca) auf Klimawandel in Madagaskar - 4'300 € - Projektbericht
  • Quantifizierung des Erfolgs von Amphibienschutzprogrammen anhand der Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans) in der Schweiz - 5'220 €
  • Breitet sich die tödliche Salamander-Chytridiomykose in Deutschland und Belgien weiter aus? - 4'600 € - Projektbericht ; Publikation

2015/16 reichten die Mittel, 29'902 €, um sieben Projekte zu unterstützen:

  • Long-term monitoring of the Critically Endangered Pickersgill's Reed Frog (Hyperolius pickersgilli) populations using passive acoustic monitoring techniques (Südafrika) - 4270 €
  • Central Range Amphibian Preserve (Panama) - 4300 €
  • Untersuchung zum Vorkommen des gefährdeten und europäisch geschützten Kleinen Wasserfrosches an ausgewählten Gewässern im Münsterland als Grundlage für Artenschutzmaßnahmen (Deutschland) - 4350 €
  • Conservation of the Togo slippery frog (Conraua goliath) in Missahohe and Assime forests areas (Togo) - 4100 €
  • Improving the conservation management relevant knowledge of threatened amphibian assemblages in the 2 Republic (Dominikan. Republik) - 4282 €
  • Kamm on, hilf dem Molch. Aktivitäten rund um den kleinen "Wasserdrachen" in Österreich (Triturus cristatus) - 4300 € - Projektbericht
  • Titicaca water frog project (Bolivien) - 4300 €

2016/17 standen 31'053 € für sieben Projekte zur Verfügung:

  • Teilentlandung und Erweiterung des Lieslsees südlich Oberhafing zur Optimierung als Laichgewässer für den Kamm-Molch, Oberbayern -  4300 €
  • Beurteilung von Status und Schutz von Atelopus eusebianus (CR),  Kolumbien - 4300 €
  • Verbreitung, Ökologie und Schutz der Amphibien des Ambodiriana-Waldes, Madagaskar - 4750 €
  • Auswirkungen der Chytrid-Pilze auf Vietnamesische Salamander-Populationen und Abschätzen der Gefahr einer Übertragung auf europäische Urodelen - 5300 €
  • Schutz gefährdeter Frösche in Westkolumbien  - 4300 €
  • Kammmolche (Triturus cristatus) in Baden-Württemberg: Ein Vergleich von Populationen verschiedener Höhenstufen - 3800 €
  • Einfluss von Landschaftsstruktur, Verbreitung und genetischer Variation auf den Zagros-Molch (Neurergus kaiseri), Iran - 4300 €

2017/18 erhielten 9 Projekte zusammen 38543 €:

2017 -38'543 € - 9 Projekte

 

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Terrarien für einheimische Amphibien und Reptilien im Tierpark Lange Erlen, Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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The Great Gorilla Challenge.

ZOOQUARIA 114: 16-17.

Inhalt:

Das Gorilla-EEP ist eines der am intensivsten betreuten EEPs. Es umfasst derzeit 212 männliche und 250 weibliche Tiere in 69 Institutionen. Ein Problem ergibt sich dadurch, dass die Tiere in Harems bestehend aus einem erwachsenen Mann und mehreren Weinbchen mit deren Nachwuchs leben, aber in etwa gleich viele männliche wie weibliche Jungtiere zur Welt kommen. Es wird diskutiert, wie mit diesem Männerüberschuss umzugehen ist, um das Töten nicht-plazierbarer Tiere zu verhindern.

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Donnerstag, 10 Februar 2022 16:00

Indochina-Serau

Überordnung: LAURASIATHERIA
Taxon ohne Rang: CETARTIODACTYLA
Ordnung: Paarzeher (ARTIODACTYLA)
Unterordnung: Wiederkäuer (Ruminantia)
Familie: Hornträger (Bovidae)
Unterfamilie: Ziegenartige: (Caprinae)
Tribus: Gemsenverwandte (Naemorhedini)

D VU 650

Indochinesischer Serau

Capricornis maritimus • The Indochinese Serow • Le saro d'Indochine

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Indochinesischer Serau (Capricornis maritimus) im Dusit-Zoo, Bangkok, Aufnahme aus dem Jahr 2007 von Melanochromis aus Wikimedia Commons. Gemeinfrei

 

 

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Approximative Verbreitung des Indochinesischer Seraus (Capricornis maritimus). Im Norden Abgrentung zu C. milneedwarsi unklar

 

 

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Indochinesischer Serau (Capricornis maritimus) im Korat-Zoo, Nakhon Ratchasima, Thailand © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Indochinesischer Serau (Capricornis maritimus) im Korat-Zoo, Nakhon Ratchasima, Thailand © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Indochinesischer Serau (Capricornis maritimus) im Korat-Zoo, Nakhon Ratchasima, Thailand © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Indochinesischer Serau (Capricornis maritimus) im Endangered Primate Rescue Centre, Cuc Phong, Vietnam © Wolfgang Dreier, Berlin

 

 

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Indochinesischer Serau (Capricornis maritimus) im Endangered Primate Rescue Centre, Cuc Phuong, Vietnam © Wolfgan g Dreier, Berlin

 

 

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Drei Monate alter Indochina-Serau (Capricornis maritimus) im Bach Mã-Nationalpark, Vietnam © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Drei Monate alter Indochina-Serau (Capricornis maritimus) im Bach Mã-Nationalpark, Vietnam © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

 

Weitere Bilder auf BioLib.cz

Der Indochinesische Serau ist ein in seiner Heimat nicht gefährdeter Gemsenverwandter, der in Japan in vielen Zoos gezeigt wird, in Europa aber stets nur selten zu sehen war und gegenwärtig (2019) nicht mehr gehalten wird. Ein Grund für die geringe Beliebtheit der Art dürfte ihre einzelgängerische Lebensweise und ihre hohe innerartliche Aggression sein.

Körperbau und Körperfunktionen

Beim Indochina-Serau gibt es praktisch keinen Geschlechtsdimorphismus. Die Tiere erreichen eine Kopf-Rumpflänge von 140-155 cm, eine Schulterhöhe von 85-94 cm und ein Gewicht von 85-140 kg. Die leicht gekrümmten Hörner sind kurz, die Ohren deutlich länger. Der Schwanz ist mit 11-16 cm länger als beim Japan-Serau. Stark ausgeprägte Voraugendrüsen finden sich bei beiden Geschlechtern, ebenso Zwischenzehendrüsen. Das Fell ist kurz mit einer langen, aber schütteren Nackenmähne. Die Farbe ist grauschwarz mit weißen Haaren in der Mähne und weißen Abzeichen im Maulbereich, ev. an Kehle und Brust. Läufe sind vom Karpal- bzw. Tarsalgelenk an rotbraun, dies im Gegensatz zum südlich anschließenden Sumatra-Serau, der schwarze Beine hat [6; 9].

Verbreitung

Südostasien: Kambodscha, Laos, Myanmar, Thailand, Vietnam [5; 7; 9]. Wegen der unklaren Abgrenzung gegenüber anderen Festlandformen variieren die Angaben zur Verbreitung.

Lebensraum und Lebensweise

Der Indochinesische Serau besiedelt Wälder im Tiefland und im Gebirge, dort vorzugsweise steile Hänge mit eingesprengten Felspartien, ferner Gebüsch mit Rhododendron- und Heidelbeersträuchern. Er kommt auch auf Karstinseln in Küstennähe vor, z.B. auf Cat Ba in Vietnam. Er ist hauptsächlich während der Dämmerung aktiv, ist überwiegend ein Einzelgänger und ein selektiver Laubäser, der z.B. auf Cat Ba Zweige und Blätter von 34 Strauch- und Baumarten konsumiert. Die Trächtigkeit dauert je nach Quelle 197-240 Tage, meistens werden Einzelkitze geworfen [6].

Gefährdung und Schutz

Der Indochina-Serau ist unter der Bezeichnung Capricornis sumatraensis seit 2020 als gefährdet (VULNERABLE) in der Roten Liste der IUCN aufgeführt. Zuvor figurierte er als C. milneedwardsi in der Kategorie "potenziell gefährdet" (NEAR THREATENED). In der Beurteilung der IUCN/SSC Caprinae Specialist Group wurde C. s. maritimus als gefährdet eingestuft, allerdings mit dem Hinweis, dass über die Bedrohungslage in den einzelnen Ländern zu wenig bekannt sei.  Gefährdungsursachen sind nicht-nachhaltige Bejagung bzw. Fang mit Schlingen und Lebensraumverlust [5; 7].

Festlandseraue sind unter den Bezeichnungen Capricornis milneedwardsi, C. rubidus, C. sumatraensis und C. thar in CITES-Anhang I aufgeführt.

Zoogestütztes Artenschutzprojekt (Beispiel):

  • Die französische Association Anoulak engagiert sich im Schutz des 3'500 km² großen Nakai-Nam Theun-Nationalparks in Laos. Seit 2016 setzt sie in Zusammenarbeit mit den lokalen Behördee Patrouillen aus ausgebildeten lokalen Dorfbewohnern zur Bekämpfung der Wilderei ein, bietet Umweltbildung in den Dorfschulen und ein entsprechendes Ausbildungsprogramm für die Lehrkräfte an, und führte ein dreijähriges Programm zur nachhaltigen Entwicklung der Dorfgemeinschaften im Nakai-Distrikt durch. Von diesen Maßnahmen profitiert u.a. der Indochina-Serau. Anoulak wird von rund 15, hauptsächlich europäischen Zoos, vom französischen Zooverband und von der ZGAP unterstützt. mehr ...

Bedeutung für den Menschen

Festlandseraue werden zur Gewinnung von Fleisch, Fellen und von Körperteilen, vor allem Knochen, für die Zwecke der traditionellen orientalischen Medizin bejagt. In Vietnam gibt es auch einen Markt für lebende Tiere [5]. Laut CITES-Handelsstatistik wurde in den Jahren 1997-2007 ein gewisser Handel mit Teilen und Erzeugnissen registriert, aber von 1975-2020 wurde kein einziger lebender Wildfang und nur ein Nachzuchttier aus Thailand erfasst [1].

Haltung

Bei der Gehegegestaltung ist zu berücksichtigen, dass Seraue wenig sozial sind. Abtrenngehege und Einzelboxen sind daher Pflicht [6]. Gehege für kleine Gruppen sollten größer sein, als in den Mindestanforderungen vorgegeben und sollten über Sichtblenden und Rückzugsmöglichkeiten verfügen.

WEIGL gibt als Höchstalter im Zoo über 19 Jahre an, erreicht von einem Wildfangbock im Dusit Zoo in Bangkok, der nach einer Haltungsdauer von 18 Jahren und 5 Monaten abgegeben wurde [8].

Der Dusit Zoo hielt und züchtete Seraue vor 1974, als der ganze Bestand von 9 Tieren an einer Krankheit verendete. Danach hielt er ein als Capricornis sumatranus milneedwardsi bezeichnetes Paar, das 1979 Nachwuchs brachte. Außerhalb der Brunftzeit wurde das Paar getrennt gehalten [4].

Haltung in europäischen Zoos: Festlandseraue waren in europäischen Zoos stets extrem selten. Laut Zootierliste. wurde seit dem Zweiten Weltkrieg nur ein einziges Exemplar kurz im Tierpark Berlin gehalten.

Mindestanforderungen an Gehege: Nach Säugetiergutachten 2014 des BMEL soll für bis zu 5 Tieren ein Gehege von mindestens 250 m² zur Verfügung stehen, für jedes weitere Tier 20 m² zusätzlich. Ein Stall ist nicht erforderlich.

Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2022) schreibt für bis zu 4 Tieren ein Gehege vor, dessen Grundfläche 500 m² misst. Für jedes weitere Tier kommen 50 m² zur Basisflächen dazu. Es sind natürliche oder künstliche Unterstände anzubieten, in denen alle Tiere gleichzeitig Platz finden. Werden die Tiere aufgestallt, ist eine Grundfläche von mindestens 4 m²/Tier vorgeschrieben.

Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2023) sind für bis zu 10 Tiere 500 m² erforderlich, für jedes weitere 50 m² mehr. Es müssen Unterstände zum Schutz gegen Witterungsverhältnisse wie Regen, Wind, Sonneneinstrahlung und Hitze angeboten werden, so dass alle Tiere bei Bedarf darin gleichzeitig Unterschlupf finden können. Die Haltung hat in Herden zu erfolgen.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Indochinesische Serau wurde 1888 von dem bretonischen Missionar und Naturforscher Pierre Marie HEUDE, der lange Zeit in China und Indochina tätig war, anhand eines Exemplars aus Tonkin (Nordvietnam) unter seinem nach HANDBOOK heute noch (bzw. wieder) gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben. Zeitweilig wurde er als Unterart von C. sumatraensis, zeitweilig als solche von C. milneedwardsi eingestuft. Die Rote Liste der IUCN subsumiert ihn seit 2020 wieder unter C. sumatraensis. Die gegenwärtig gültige Gattung Capricornis wurde 1836 von dem aus Irland stammenden Naturforscher William OGILBY aufgestellt [2; 3; 5; 7; 9; 10].

Die Systematik der Seraue ist nicht ganz klar. Früher wurden alle Festland-Seraue als eine einzige Art betrachtet. Die Caprinae Spezialisten-Gruppe der IUCN ging von 3, die Rote Liste von 4, WILSON & REEDER von 6 und das Handbook of the Mammals of the World von 7 Arten aus. Bisweilen werden Seraue und Gorale in einer Gattung (Naemorhedus) zusammengefasst [3; 5; 7; 9; 10].

Literatur und Internetquellen

  1. CITES TRADE DATA BASE
  2. HALTENORTH, T. & TRENSE, W. (1956)
  3. MATSCHEI, C. (2012)
  4. MECKVICHAI, C. & MAHANNOP, A. (1987)
  5. PHAN, T.D., NIJHAWAN, S., LI, S. & XIAO, L. (2020). Capricornis sumatraensis. The IUCN Red List of Threatened Species 2020: e.T162916735A162916910. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2020-2.RLTS.T162916735A162916910.en. Accessed on 10 February 2022.
  6. PUSCHMANN, W., ZSCHEILE, D., & ZSCHEILE, K. (2009)
  7. SHACKLETON, D.M. (1997)
  8. WEIGL, R. (2005)
  9. WILSON, D. E. et al. eds. (2009-2019)
  10. WILSON, D. E. & REEDER, D. M. (2005)

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Freigegeben in Schaf- und Ziegenartige
Freitag, 07 Januar 2022 08:18

MARCORDES, B. et al. (2020)


Regional Collection Plan of the EAZA Waterfowl and Pelecaniformes Taxon Advisory Group

344 Seiten. EAZA, Amsterdam.

Aus der Einleitung:

The need for a new Regional Collection Plan was also linked to the outcome of the report ‘Future prospects of commonly kept pinioned bird species in EAZA collections’ (Dekker, 2016). The report made clear that waterfowl collections are clearly impacted by the legislative restrictions and/or institutional ambitions to work towards the EAZA Standards (EAZA, 2014) and move away from pinioning versus the growing legislative limitations towards pinioning. For that reason clear guidance from the TAG isneeded regarding priority species.

EAZA members are expected to follow up on the EAZA position statement on ‘Intentional Breeding for the Expression of Rare Recessive Alleles’(2013)for their waterfowl collection, and are encouraged to phase out any color mutations in their collections(e.g. white Mandarin ducks). As some of the duck, goose species hybridize rather easily, special attention is needed to prevent this.

The TAG is covering 240 species falling under different taxonomic groups (varying from Anatidaet o Prodicipedidae and Procellariidae). The taxonomy used is as proposed by the Handbook of the Birds of the World and BirdLife International “Illustrated Checklist of the Birds of the World Vol. 2” (del Hoyo &Collar, 2016).

A total of 54taxa are the subject of this RCPand have been discussed individually. With the main focus on threatened waterfowl species.

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Sonntag, 02 Januar 2022 10:07

BROUWER, K. et al. (2020)

EAZA Hornbill TAG - Regional Collection Plan.

June 2020, 1st Edition. 350 Seiten. EAZA Executive Office, Amsterdam.

Inhalt:

Das Dokument gibt einen Überblick üner die in EAZA- sowie in weiteren Zoos im April 2019 gehaltenen Hornvögel. Es handelt die einzelnen Arten individuell ab und priorisiert ihre Relevanz für Zuchtprogramme, indem es sie in 7 Kategorien unterteilt. Kategorie 1 umfasst die 10 Arten, für die es bereits Zuchtprogramme oder Zuchtbüchert gibt, Kategorie 2 gefährdete asiatische Arten, von denen bereits ein Bestand in EAZA-Zoos vorhanden ist, Kategorie 3 sonstige gefährdete asiatische Arten etc. ...

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Sonntag, 26 Dezember 2021 16:51

ROWLANDS, T. & HUMPHREYS, A. (2020)

Banteng (Bos javanicus) - European Studbook / Studbook Report 2019.

177 Seiten. Chester Zoo - EAZA Amsterdam

Inhalt:

This studbook report includes population updates from 2019 with detailed demographic and genetic analysis of the current European population, highlighting changes since the 2018 report. The EEP is hoping to welcome two new holders for 2020/2021; Marwell Zoo and Paignton Zoo - both UK institutions, recommendations for these new holders are currently being considered.

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Montag, 13 Dezember 2021 18:47

VOLF, J. (2010)

Sixty years of kulan, Equus hemionus kulan (Groves et Mazák, 1967) breeding at Prague Zoo.

Equus 2010: 31-55.

Der Artikel enthält zahlreiche Informationen über die Haltung und Zucht des Kulans im Prager Zoo. Diese begann 1951 und endete 2010. 1953 wurde ein Mischling E. h. kulan X E. africanus f. asinus geboren.

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Mittwoch, 17 November 2021 11:18

ISMAIL, A., RAHMAN, F. (2016)

Current Status of the Milky Stork Re-introduction Programme in Malaysia and Its Challenges.

Trop Life Sci Res. 27(2): 13–24. doi: 10.21315/tlsr2016.27.2.2

Abstract:

This review discussed the current status of the Milky Stork Re-introduction Programme in Malaysia and the challenges it faced. Although it has continued for almost seven years, more challenges appeared as time elapsed mainly due to the arising conflicts between the implementation of conservation policy versus the development projects in Kuala Gula. Hence, the released population is struggling to adapt mainly due to the reduction of suitable habitat for nesting and disturbed foraging areas by the continuous anthropogenic activities. Furthermore, the lack of appropriate training among captive storks prior to being released also slows the adaptation of the birds in their new habitat. The increasing pattern of pollution in the area is also highlighted. Several suggestions were given to help improve the current re-introduction programme. These include improvements to the captive training method, improvement of the existing enclosure’s condition and environment, protection of remaining mangrove forest, creation of a buffer zone to mitigate the increasing pollution level in the area, close monitoring of the released population, and maintaining continuous support and awareness among the public. Considering the ongoing anthropogenic activities that may impair the status of Kuala Gula as an important bird sanctuary, emphasis should be given to achieve sustainable development throughout the area.

ismail-biblio

Freigegeben in I

Current Status of the Milky Stork Captive Breeding Program in Zoo Negara and its Importance to the Stork Population in Malaysia.

Tropical Natural History 11(1): 75-80.

Auszug:

The Malaysian government has the intention to increase the Milky Stork numbers and to this end several actions have been taken, such as a Milky Stork captive breeding and reintroduction program. With the support from both government and non-government agencies the first actual captive breeding and reintroduction program was done between 1998 and 2004 in Kuala Selangor Nature Park. The effort however had failed due to several problems and constraints. The program continues today in Kuala Gula, Perak. Before such initiative was taken, the captive breeding program in Zoo Negara was given less priority in solving the Milky Stork issue. After the first reintroduction in Kuala Selangor Zoo Negara focusses on the captive breeding for conservation purposes. This paper aims to analyse and report the Milky Stork breeding program in Zoo Negara and its success.

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Samstag, 25 September 2021 14:42

COOTE, T., GARCÍA G. & CLARKE, D. (2019)

Fourth year of Partula species reintroductions into natural habitat on Tahiti and Moorea.

Tentacle 27 (February 2019): 35-38. ISSN 0958-5079.

Conclusion:

The Partula tree snail reintroduction programme is almost unprecendented in the world of conservation in terms of the number of species extinct in the wild being repatriated to their ancestral home. After four years of reintroductions onto three of the four Society Islands where all 12 of the released taxa originated, the rapid dispersal and very low mortality rate on Tahiti and Moorea has transcended expectations. However, the failure on Raiatea due to predation by the New Guinea flatworm Platydemus manokwari highlights the need for constant vigilance. The first in a series of surveys on Raiatea and Huahine into the status of P. manokwari on those islands took place in 2018 and will continue early in 2019 in preparation for releases later in the year. Reintroduction in itself does not guarantee reestablishment but early results certainly give hope.  

This conservation progress has only been possible because of the long-term collaboration between the French Polynesian environmental agencies and the international zoo community together with IUCN’s SSC Conservation Planning, Mollusc and Reintroduction Specialist Groups, with additional funding support from the Mohamed bin Zayed Species Conservation Fund.

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx