Captive breeding of pangolins: current status, problems and future prospects.

ZooKeys 507: 99-114 (08 Jun 2015).
https://doi.org/10.3897/zookeys.507.6970.

Abstract:

Pangolins are unique placental mammals with eight species existing in the world, which have adapted to a highly specialized diet of ants and termites, and are of significance in the control of forest termite disaster. Besides their ecological value, pangolins are extremely important economic animals with the value as medicine and food. At present, illegal hunting and habitat destruction have drastically decreased the wild population of pangolins, pushing them to the edge of extinction. Captive breeding is an important way to protect these species, but because of pangolin’s specialized behaviors and high dependence on natural ecosystem, there still exist many technical barriers to successful captive breeding programs. In this paper, based on the literatures and our practical experience, we reviewed the status and existing problems in captive breeding of pangolins, including four aspects, the naturalistic habitat, dietary husbandry, reproduction and disease control. Some recommendations are presented for effective captive breeding and protection of pangolins.

Ganzer Text: http://zookeys.pensoft.net/articles.php?id=5419

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Donnerstag, 14 Juni 2018 13:31

LANTERMANN, W. (2016)

Die Haltung von Bartvögeln (Capitonidae, Piciformes) in deutschen Zoos und in Privathand – ein unbewältigtes Problem.
Keeping and Breeding Barbets in German Zoos and Private Aviaries as an Undissolved Problem.

Der Zoologische Garten 85 (5): 197-209.

Abstract:

No less than 52 species of barbets have been imported and kept in German zoos during the period between 1960 and 2000. In the first years some (world) first breeding records came from several zoos, Frankfurt with six world first records as the most successful one. Today only two species, the Bearded Barbet (Lybius dubius) and the Red-and-yellow Barbet (Trachyphonus erythrocephalus), breed regularly in ten respectively 14 German zoos and bird parks. The majority of the other species have been lost since, e.g. for future breeding projects. There are also some records of successful broods of barbets in private facilities, but the two species mentioned above are also on top of the list of the breeding records. The problems of keeping and breeding barbets in captivity, their life span, diseases and adequate housing conditions are compiled from data of the literature.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:45

MARTYS, M. (1996)

Haltungserfolge und seltene Nachzuchten.

Monticola 7: 275-277.

Einleitung:

Dank seiner thematischen Ausrichtung hat der Alpenzoo innsbruck seit jeher in der Vogelhaltung eigene Wege beschritten. Unter den zahlreichen Erfolgen in der Haltung und Zucht alpiner Vogelarten lassen sich nicht nur eine Reihe von weltweit erstmals in menschlicher Obhut geglückten Bruten verzeichnen, es hat auch zu einer Reihe von wissenschaftlichen Arbeiten und Publikationen über verschiedene Aspekte der Verhaltensentwicklung bei Vögeln geführt. Die bemerkenswertesten Nachzuchtergebnisse aus den vergangenen 35 Jahren seit Gründung des Alpenzoos sollen nachfolgend kurz erörtert werden.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 14:52

MÜLLER, M. (2010)

Ratgeber zur Haltung von Steppenlemmingen.

63 Seiten; 49 Farbfotos
Thorsten Geier Kleintierverlag; ISBN: 9783981121230

Inhalt (Verlagstext):

Dieses Buch ist Ergebnis langer Erfahrung der Autorin in artgerechter Haltung ihrer grauen Steppenlemminge. Ausgehend von der natürlichen Lebensweise dieser liebenswerten Tiere informiert dieser Ratgeber Sie zu allem, was Sie für den täglichen Umgang mit Steppenlemmingen wissen müssen. Sie erfahren, wie Sie Lemminge

► artgerecht unterbringen,
► fit und gesund halten,
► beschäftigen und ernähren,
► zähmen und züchten,

damit Sie und Ihre Lieblinge gemeinsam
viel Spaß haben.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 14:41

HONIGS, S. (2008)

Stachelmäuse - Biologie, Haltung, Zucht.

1. Auflage; 79 Seiten; 107 Fotos.
Natur- und Tier-Verlag GmbH, D-48157 Münster; ISBN: 978-3-86659-040-3.

Inhalt (Verlagstext):

Stachelmäuse liegen im Trend: Immer mehr Tierfreunde interessieren sich für die interessanten Nager mit dem ungewöhnlichen Aussehen und dem spannenden Familienverhalten. Sandra Honigs, Diplom-Biologin und bekannte Nager-Expertin, vermittelt dem Leser dieses Ratgebers alles Wissenswerte über die Biologie, Haltung und Zucht der verschiedenen Stachelmausarten in leicht verständlicher und äußerst fachkundiger Art und Weise.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 09:35

HONIGS, S. (2003)

Zwerghamster - Biologie, Haltung, Zucht.

3. überarbeitete und erweiterte Auflage; 88 Seiten; 94 Fotos; 3 Grafiken.
Natur- und Tier-Verlag GmbH, D-48157 Münster; ISBN: 978-3-86659-159-2.

Inhalt (Verlagstext):

Die Zwerghamster sind auf dem Vormarsch! Unaufhaltsam machen sie es sich frech in den Herzen der Kleinsäugerfreunde breit und sichern sich dort ein warmes Plätzchen. Kein Wunder, sind sie doch nicht nur allerliebst anzuschauende, putzmuntere und hochinteressante Kerlchen, sondern darüber hinaus auch noch relativ einfach zu pflegen und nachzuzüchten. Dies gelingt mittlerweile in schöner Regelmäßigkeit, und sogar etliche attraktive Farbschläge sind schon erhältlich.

Zwerghamster-Expertin Sandra Honig stellt Ihnen in diesem ausführlichen Ratgeber praxisnah alles rund um Biologie, Haltung und Zucht der kleinen Pelzkugeln vor, beschreibt sämtliche bekannten Arten und Farbformen, gibt Tipps zur artgerechten und erfolgreichen Pflege der Tiere – von der Anschaffung über die Gesunderhaltung bis hin zum tiergerechten Käfig und einer abwechslungsreichen Fütterung – und zeigt Ihnen die netten Minihamster in zahlreichen brillanten Fotos.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 06:36

MATSCHEI, C. (2005)

Bemerkungen zur Zucht der Himalaya-Tahre Hemitragus jemlahicus im Zoologischen Garten Berlin.

BONGO Berlin, 35: 43-48.

Zusammenfassung:

Berichtet wird über die Zucht des Himalaya-Tahres (Hemitragus jemlahicus) im Berliner Zoo. 1955 gelangten die ersten Tiere nach dem 2. Weltkrieg in den Zoo. Die jüngste Geiß brunstete erstmals mit anderthalb Jahren. Bis 2004 wurden 83 Würfe mit 97 Kitzen gemeldet. Unter den Jungtieren hab es 70 Einzelkitze, 12 Zwillingspaare und eine Drillingsgeburt. Die Wurfzeit liegt zwischen April und Augist, der Schwerpunkt liegt im Juni (57.8%).

Abstract:

A report of breeding effort at Berlin Zoo by Himalayan tahrs (Hemitragus jemlahicus) is given. Berlin received the first animals after World War II. in 1955. Since then there are noticed 83 births with 97 offsprings. The youngest female show breeding behaviour at the age of 1 1/2 year. 70 singles, 12 twins and 1 triplet were born till now (2004). The breeding saison is from April to August, by the main emphasis of June (57,8 %).

 

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Oriental white ibis Threskiornis melanocephalus (Latham, 1790) at Opel-Zoo Kronberg – Experiences, observations and data since 1982.

Zool. Gart. N.F. 84 (2015), 3-4: 107-116. ISSN 0044-5169

Abstract

In 1982 Opel-Zoo Kronberg started keeping Oriental white ibis in central European climate. Since then at least 61 ibis hatched, the total 30-day-mortality was 25% (N = 15). As far as known changes in diet over time and their effects are listed as well as dates of hatching since 1994. Unknown behavior such as allogrooming in young non-siblings, overlapping brood and feeding on willow leafs is described, as well as wing-claws in juvenile Oriental white ibis. In addition we added information from literature to give an overview of this particular ibis species. Oriental white ibis is listed as near threatened since 2004.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 07:25

DOLLINGER, P. (2014)

Nachhaltige Zucht im Zoo – ein Zukunftsprojekt?

Seiten 71-77 in: DVG ( Hrsg., 2014): Tierschutz in Zirkus und Zoo : am 23. - 24. Mai 2014 in Duisburg / Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V. (TVT), Deutschen Gesellschaft für Zootier-, Wildtier- und Exotenmedizin (DVG-ZWE) und Akademie für tierärztliche Fortbildung (ATF) Bundestierärztekammer e.V. in Zusammenarbeit mit der Zoo Duisburg AG. Gießen. 85 S. : Ill., graph. Darst. ; 21 cm. ISBN 978-3-86345-200-1

Voller Text:

Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts war die Lebenserwartung vieler Zootiere gering und galt die Zucht vieler Tierarten noch als schwierig. Andererseits war der Bezug von Tieren aus der Natur damals noch vergleichsweise problemlos. Es gab noch keine einschränkenden Artenschutz- und nur minimale Veterinärvorschriften für den Wildtierhandel, die Zootiere vieler Arten stammten daher ausschließlich oder hauptsächlich aus der Wildbahn. Durch die Umsetzung der Prinzipien der von Heini HEDIGER 1942 begründeten wissenschaftlichen Disziplin der Tiergartenbiologie, den weitestgehenden Verzicht auf Einzeltierhaltung und die laufende Gewinnung neuer Erkenntnisse wurde die dauerhafte Haltung und Zucht vieler Tierarten, die früher als "nicht haltbar" gegolten hatten, plötzlich selbstverständlich. Die Zahl der Tierarten, die nach 1950 erstmals gezüchtet wurden, ist deshalb außerordentlich groß. 1952 wurde der erste Guereza in Menschenobhut geboren, 1954 das erste Okapi, 1956 folgten die Erstzuchten bei Flachlandgorillas und Brauner Hyäne, 1957 bei der Giraffengazelle, 1958 beim Lippenbären, 1960 beim Koala und der Schwarzfußkatze, 1962 beim Bonobo und 1963 bei Riesenpan-da und Nebelparder, um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Die Wildtierhaltung bedurfte damals keiner Tierschutzgenehmigung. Dank Wirtschaftswun-der gab es viele neue Zoos und einen florierenden Tierhandel, und es bestanden keine Bedenken, Tiere an Zirkusse oder Privatleute abzugeben. Der Absatz der Jungtiere war daher leicht möglich. Es herrschte Freude über jede Geburt, die Zoos wollten möglichst viele Tiere züchten und zogen auch bedenkenlos verwaiste Jungtiere von Hand auf.

Die Zoos waren also ab den 1960er-Jahren in der Lage, Tiere der meisten Arten erfolgreich zu züchten und aufzuziehen. Mit der Zeit wurde es aber immer schwieriger, Nachzuchttiere an geeignete Haltungen abzugeben. Da immer mehr Zoos züchteten, kam es zu einer Bedarfssättigung. In Deutschland und der Schweiz wurde überdies die Nachfrage durch den Erlass von Tierschutzgesetzen gehemmt, die zu Recht forderten, dass, wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat, dieses seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen muss. In der Schweiz kam die Pflicht einer an Bedingungen und Auflagen gebundenen Genehmigung für das Halten von Wildtieren in öffentlichen Einrichtungen und das Halten bestimmter Wildtiere durch Private hinzu. In Deutschland wurde die Tötung überzähliger Jungtiere erschwert durch § 17 des Tierschutzgesetzes, der als Voraussetzung für eine Tötung den Nachweis eines „vernünftigen Grundes“ verlangte. Auch die allgemeine Einstellung der verstädterten Bevölkerung zum Tier änderte sich, nicht zuletzt als Folge des Bambi-Trickfilms, der in Deutschland 1950 in die Kinos kam, und der Flipper-Serie, die ab 1964 im Fernsehen zu sehen war, und die sich beide durch eine stark vermenschlichende Sichtweise von Tieren auszeichneten. Bei Tierarten mit einem hohen emotionalen Stellenwert geriet daher jeder Todesfall zum Drama. Parallel dazu verbreitete sich ab 1970, ausgehend von der Universität Oxford die Tierrechtstheorie, die eine Tierrechtsbewegung auslöste, was sich in einer zunehmend kritischen Betrachtungsweise der Zoos und ihrer Handlungen äußerte. Dass einzelne an Tierhändler verkaufte Tiere ihre Karriere auf den Tellern von Gourmet-Restaurants beendeten, wird auch heute, 50 Jahre später, noch thematisiert.

Andererseits wurde der Nachschub aus der Wildbahn ab 1975 durch internationale Artenschutzregelungen und immer strenger werdende Veterinärvorschriften der EU zunehmend eingeschränkt. Die Zoos, die zur Erfüllung ihrer Aufgaben auf einen vielfältigen Tierbestand angewiesen sind und ihren Tieren den essentiellen Verhaltenskreis der Fortpflanzung nicht vorenthalten wollen, sahen sich also mit dem Problem konfrontiert, eine Eigenversorgung aufzubauen und gleichzeitig die Zahl der nicht platzierbaren Jungtiere soweit als möglich zu minimieren. Dazu bedurfte es einerseits der Einrichtung gesamteuropäischer Erhaltungszuchtprogramme, andererseits der Erarbeitung von Entscheidungshilfen für die Regulierung von Zootierpopulationen durch die Zooverbände, wie sie etwa vom Verband Deutscher Zoodirektoren am 24. Juli 2008 in zweiter Auflage verabschiedet wurden.

Bereits 1905 war in den USA ein Zuchtbuch als Voraussetzung für die Erhaltung des Bisons geschaffen worden. 1932 wurde das erste Internationale Zuchtbuch veröffentlicht und unter die Schirmherrschaft des Internationalen Zoodirektorenverbandes (heute WAZA) gestellt, um den Wisent zu retten. Es folgten Internationale Zuchtbücher für das Urwildpferd (genehmigt 1959), die Asiatischen Wildesel (1961), Zwergflusspferd, Leierhirsch, Okapi, Gaur, Arabi-sche Oryx, Breitmaul-, Spitzmaul und Panzernashorn (1966), Bonobo, Gorilla, Orang-Utan und Tiger (1967), Vikunja und Pudu (1969). Erst 1971 kam mit dem Mandschurenkranich der erste Vogel und erst 1982 mit dem China-Alligator das erste Reptil zum Zuge.

Eine neue Dimension eröffnete sich in den 1980er Jahren, als die Zuchtbücher durch auf regionaler Basis betriebene Zuchtprogramme ergänzt wurden, zuerst 1981 durch den amerikanischen Species Survival Plan (SSP) und 1985 durch das Europäische Erhaltungszuchtpro-gramm (EEP). Währenddem es bei den Zuchtbüchern lediglich um das Sammeln von Daten ging, erlaubten die Zuchtprogramme ein aktives Management, mit der Zielsetzung, 90 % der genetischen Variabilität einer Zoopopulation über 100 Jahre oder, bei kurzlebigen Arten, über 200 Generationen hinweg zu erhalten und im Bedarfsfall Tiere für Wiederansiedlungen zur Verfügung zu stellen (SCHMIDT, 2011).

Weltweit führen die Zoos oder private Halterorganisationen heute rund 1800 internationale oder regionale Zuchtbücher und / oder betreiben regionale Zuchtprogramme für über 1'000 Tierarten. Unter der Schirmherrschaft des Weltzooverbandes (WAZA) wurden am 1.1.2013 126 aktive internationale Zuchtbücher für insgesamt 160 Arten oder Unterarten geführt. Unter dem Europäischen Zoo- und Aquarienverband (EAZA) bestehen (Stand März 2014) 190 Europäische Erhaltungszuchtprogramme (EEP) für 211 Arten oder separat gemanagten Unterarten, wovon 163 in einer höheren Gefährdungskategorie der Roten Liste eingereiht sind, und 198 Europäische Zuchtbücher (ESB) für weitere 201 Arten oder Unterarten, von denen 86 in einer höheren Gefährdungskategorie figurieren. Die Satzung und die Ethischen Richtlinien der WAZA verlangen, dass sich Mitglieder wo möglich an koordinierten Zuchtprogrammen beteiligen. EAZA-Mitglieder sollen sich an den EEP und ESB beteiligen.

82% aller von Zoos dem International Species Information System (ISIS) gemeldeten Neuzugänge an Säugetieren sind Nachzuchten, bei den Vögeln sind es 64 % und bei den Reptilien auch schon über die Hälfte. 49 Tierarten und einige Unterarten, die in der Natur ausgestorben sind oder waren, haben – die meisten dank koordinierter Zucht - in menschlicher Obhut überlebt. Etwa 20 davon konnten erfolgreich wieder in freier Wildbahn angesiedelt werden, z.B. Kalifornischer Kondor, Rotwolf, Schwarzfußiltis, Urwildpferd, Davidshirsch, Wisent, Arabische Oryx, Mendesantilope und Mhorrgazelle. Bei mindestens 200 lokal oder regional ausge-storbenen Arten wurden gezüchtete Tiere mit Erfolg für  Wiederansiedlungsprojekte verwendet, z.B. Zwergmaus, Europäischer Biber, Europäischer Nerz, Wildkatze, Luchs, Steinbock, Bartgeier, Weißstorch, Uhu, Europäische Sumpfschildkröte, Kammmolch oder Feldgrille.

Damit wäre eigentlich alles in Ordnung, und wir könnten „Nachhaltige Zucht“ als Tatsache und nicht, wie im Titel dieses Vortrags als „Zukunftsprojekt?“ bezeichnen. Leider stimmt das nicht ganz, es gibt nämlich verschiedene Probleme, die sich in Zukunft verschärfen werden.

  •  Ein EEP für Säugetiere umfasst im Mittel 128 lebende Individuen, die sich auf 27 Institutionen verteilen. Der Betrieb eines solchen Programms bedingt einen sehr hohen administrativen Aufwand. Programmkoordinatoren sind bisweilen überfordert und Programmteilnehmer nicht immer genügend kooperativ, um ein gutes Funktionieren der Programme zu gewährleisten. RÜBEL (2010) fordert deshalb eine Reduktion der intensiv bewirtschaft-ten europäischen Programme auf 100 und eine Konzentration auf weniger Zuchtstätten, die aber über größere Bestände verfügen sollten als heute.
  • Nach Untersuchungen von LEUS et al. (2011) sind manche Zoobestände so klein, dass die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass sie aufgrund von Ereignissen, die den Gesamtbestand oder eine einzelne Zuchtstätte betreffen können, innerhalb der nächsten 100 Jahre aussterben. Dies betrifft 28 % der Säugetier- und 36 % der Vogelpopulationen, von denen weniger als 50 Individuen in europäischen Zoos gehalten werden.
  • Hinzu kommt, dass bei vielen Arten der Anteil der Individuen, die aktiv am Zuchtgeschehen teilnehmen, in 25 % der Säugetier- und 73 % der Vogelpopulationen unter einem Viertel des Bestandes liegt.
  • Bei 16% der Säugetier- und bei 37% der Vogelarten ist die Sterberate höher als die Geburtenrate.
  • 85% der Säugetier- und 94% der Vogelpopulationen gehen auf weniger als 30 Gründertiere zurück, was in der Regel den Erhalt von wenigstens 97.5 % der ursprünglichen genetischen Bandbreite über 100 Jahre nicht erlaubt.

Ein Teil dieser Probleme ist von den Zoos hausgemacht oder ist historisch vorgegeben. So führt z.B. die Abschottungspolitik der meisten EEP, die eine Teilnahme von Nicht-EAZA-Zoos oder von Privatpersonen nur in Ausnahmefällen zulassen, dazu, dass nur relativ wenige Tierplätze zur Verfügung stehen. Auch kann man die Zahl der Gründertiere nicht erhöhen, wenn die Art in der Wildbahn mittlerweile ausgestorben ist oder aus anderen Gründen keine Tiere mehr aus dem Freiland beschafft werden können.

Andere Hindernisse für eine nachhaltige Zucht sind aber durch das gesellschaftliche Umfeld oder die die Gesetzgebung bedingt.

Die Schlachtung des Giraffen-Jungbullen „Marius“ und die Tötung von vier Löwen aus Gründen des Populationsmanagements im Zoo Kopenhagen haben uns wieder einmal vor Augen geführt, wie sensibel die Öffentlichkeit auf die Tötung von Zootieren reagiert und wie der Volkszorn durch die sensationsorientierte Berichterstattung mancher Medien geschürt wird.

In Deutschland werden jährlich rund 50 Millionen domestizierte Huftiere und 600 Millionen Stück Hausgeflügel zur Verwertung getötet, 5,5 Millionen Stück Feder- oder Haarwild auf der Jagd erlegt, 200.000 Stück Gehegewild geschlachtet und 50 Millionen männliche Eintagsküken von Legerassen geschreddert oder vergast. Alles in allem werden weit über eine Milliarde Wirbeltiere aus mehr oder weniger vernünftigen Gründen absichtlich oder aber fahrlässig getötet, Fische nicht mitgerechnet. Das mag die kleine Gruppe der Tierrechtler aufregen, ist aber kein Thema in der Öffentlichkeit. Dass jedoch in den rund 600 deutschen Zoos jährlich schät-zungsweise 30-40.000 Tiere - Wildtiere, domestizierte Säugetiere (ohne Kaninchen und Nagetiere) und Hausgeflügel - ohne medizinische Indikation getötet und überwiegend im eigenen Betrieb als Tierfutter oder Nahrungsmittel verwertet werden, beansprucht viel Druckerschwärze und Sendezeit.

Die Problematik liegt bei der Wahrnehmung und der Kommunikation: manche Tierarten haben einen hohen emotionalen Stellenwert, Zootiere sind individuell bekannt und haben einen Namen, der Zoodirektor ist prominent und daher ein gutes Ziel für die Skandalpresse. Bei in der Natur bedrohten Arten wird nicht verstanden, dass das Töten von Tieren, die in der ex situ-Population überzählig sind, dem Überleben der Art nicht abträglich ist.

Im klassischen Griechenland führte XENOPHON im 4. Jahrhundert v. Chr. in Anlehnung an das Altpersische für Tiergärten die Bezeichnung παράδεισος ein. Offensichtlich sehen viele Menschen und Medien auch heute noch den Zoo als Paradies, in dem Tiere ein ewiges Leben haben. Dass Tiere auch im Zoo sterben, wird ausgeblendet. Besondere Empörung ruft hervor, wenn ein junges, gesundes Tier geschlachtet und verfüttert wird, auch wenn es den zumeist Fleisch essenden Fremdschämern nie in den Sinn käme, selbst ein steinaltes, krankes Tier zu essen, und sie verdrängen, dass das Schnitzel, das sie im Supermarkt kaufen von einem Schwein stammt, das im zarten Alter von etwa 270 Tagen „ermordet“ worden ist, oder dass ihr Brathähnchen ein „Hühnerbaby“ ist, das schon mit fünf Wochen sein Leben lassen musste.

Gar nicht als Paradies, sondern als Hölle wird der Zoo von Tierrechtlern und der Fraktion der Zoogegner innerhalb der Tierschützer gesehen. Diese wollen die Zoos zum Verschwinden bringen. Sie fordern immer größere Gehege und ein generelles Verbot der privaten Wildtierhaltung, wodurch die Zahl der Tierplätze verringert wird und die Bestände unter das kritische Minimum fallen. Sie wollen die prominentesten Arten aus den Zoos verbannen und nehmen in Kauf, dass diese „in Würde aussterben.“ Sie sind gegen eine „Breed and Cull“-Politik und verlangen, dass Zoos erst Tiere zur Paarung zulassen, wenn eine definitive Unterbringung für die prospektiven Nachkommen gewährleistet ist. Es ficht sie nicht an, dass dies gar nicht möglich ist, weil niemand weiß, welches Geschlecht die Jungtiere haben werden und wer in drei Jahren ein Tigerweibchen oder in sechs Jahren einen Elefantenbullen benötigt, oder weil bei vielen Arten die Jungenzahl enorm variiert, beim Afrikanischen Wildhund etwa von 2 – 20. Um sich nicht unzumutbarem Druck auszusetzen, der sich gelegentlich in Morddrohungen äußert, verzichten manche Zoodirektoren weitgehend oder ganz auf die Zucht bestimmter Tierarten und sehen davon ab, überalterte Tierbestände zu verjüngen. Kastrierte Tiere, die genetisch eigentlich tot sind, belegen daher wertvolle Tierplätze. Da die Lebenserwartung von Zootieren deutlich höher ist als im Freiland, werden die Zoos leicht zu Seniorenresidenzen, d.h. zu viele der knappen Tierplätze stehen postreproduktiven Tieren zur Verfügung.

Dabei stellt das Töten von Zootieren objektiv gar kein Tierschutz-Problem dar, wenn es verantwortungsbewusst gehandhabt wird: Löwen, Tiger, Wölfe fressen keine Möhren. Das Futterfleisch muss von irgendwoher kommen. Die Produktion von Fleisch von Zootieren im eigenen Betrieb ist aus Tier- und Umweltschutzgründen dem Ankauf von Fleisch aus dem Schlachthof vorzuziehen, denn die Tiere werden stress- und schmerzfrei in ihrer gewohnten Umgebung getötet, die Tötung erfolgt vorzugsweise an biologischen Schnittstellen, bei denen auch in der Natur die Sterblichkeit erhöht ist wie Geburt, Entwöhnung, Entlassung aus dem Familienverband, und der Verlust von Jungtieren ist bei Wildtieren weder für die Mütter noch für die Gruppen außergewöhnlich. Da Wildtiere Krankheitssymptome zu kaschieren versuchen, bleibt alten Tieren, die bei Nachlassen ihrer Kondition nicht eingeschläfert werden, langes Leiden oft nicht erspart. Es gibt kaum einen über 30 Jahre alten Bären, der nicht chronisch an Karies, Arthrosen, einer Nephropathie oder Leberzirrhose erkrankt ist (IPPEN et al., 1986).

Ein weiteres Problem sind Gesetzgeber, Behörden und Gerichte. Einerseits schreiben die Zoo-Richtlinie 1999/22/EG und das Bundesnaturschutzgesetz vor, dass die Zoos Maßnahmen zur ex situ Erhaltung treffen und die Tiere unter Bedingungen halten, die den biologischen und Erhaltungsbedürfnissen der Art Rechnung tragen. Auch die Nationale Strategie Deutschlands zur Biologischen Vielfalt führt als Maßnahme der Zoos auf: Erhaltung von Tierarten im Rahmen von EEP einschließlich Wiederansiedlungsprojekte.

Andererseits veröffentlicht das BMEL ohne zu erheben, wo tatsächlich Handlungsbedarf besteht, ein Säugetiergutachten, das in weiten Teilen nicht auf wissenschaftlicher Basis oder auf der Grundlage empirischer Evidenz sowie tierhalterischer und tierärztlicher Erfahrung beruht, sondern viele Mindestanforderungen an Gehegedimensionen enthält, die arbiträr, oft als Kompromiss zwischen überzogenen Forderungen der Vertreter der Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen und den auf tierhalterischer Erfahrung beruhenden Positionen der Zoovertreter, festgelegt wurden. Dies, ebenso wie die geplante konsequente Durchsetzung des Verbots, Vögel flugunfähig zu machen (DOLLINGER et al., 2014), wird die schon seit Jahren bestehende Schrumpfungstendenz der Zootierbestände beschleunigen und wird negative Auswirkungen auf die Erhaltungszuchtprogramme haben.

Eine andere Herausforderung stellt die Vorgabe des Artikels 17 TierSchG dar, wonach Tiere nicht ohne vernünftigen Grund getötet werden dürfen. Der „vernünftige Grund“ ist als Kriterium eigentlich unvernünftig, weil vernünftiges Handeln stets auf der individuellen Lebenserfahrung beruht und daher nicht objektivierbar ist. Ein kurzer Blick in die Geschichte zeigt, dass gesellschaftliche Akzeptanz bisweilen mit Vernunft wenig bis gar nichts zu tun hat. Dass sich der Staat in Deutschland herausnimmt, dem mündigen Bürger vorzuschreiben, was er als vernünftig anzusehen hat, lässt sich daher mit dem Verständnis, dass der Mensch ein vernunftbegabtes Individuum ist, kaum in Einklang bringen. Es ist schwer nachzuvollziehen, dass ein Richter einen Zoodirektor mitsamt Mitarbeitern verurteilt, der nach sorgfältiger Abwägung aller Gründe im Rahmen einer betriebsinternen Ethikkommission, nach Konsultation der einschlägigen Zooverbände, des internationalen Zuchtbuchführers und des europäischen Zuchtkoordinators, sowie vorheriger Information des Oberbürgermeisters und des Amtstierarztes drei neugeborene Tiger-Unterarthybriden hat töten lassen. Wenn man dann der Begründung entnimmt, man hätte die Tiere noch zwei Jahre leben lassen sollen und es hätte keine Rolle gespielt, wenn die an Zoos nicht vermittelbaren Tiere dann an einen Zirkus oder nach China gegangen wären, wirkt das Urteil völlig grotesk (HILDEBRANDT et al., 2012). Dass ein Richter qua officio vernünftiger ist als ein halbes Dutzend Zooleute mit Hochschulabschlüssen in Biologie oder Veterinärmedizin darf man wohl in Frage stellen.

Die Gewinnung von Fleisch oder von Tierfutter wird in aller Regel als vernünftiger Grund für die Tötung von Tieren akzeptiert. Als Folge der BSE-Krise war allerdings das Verfüttern von Zootieren an Zootiere auf Grund der Verordnung (EG) 1774/2002 verboten. Immerhin realisierte man in Brüssel, dass das Verfüttern von ganzen Tierkörpern an Zootiere, die ihrerseits nicht in den menschlichen Nahrungskreislauf gelangen, kein Risiko für die öffentliche Gesundheit darstellt, und hob mit der Verordnung (EG) Nr. 1069/2009 vom 21. Oktober 2009 mit Hygienevorschriften für nicht für den menschlichen Verzehr bestimmte tierische Nebenprodukte das Verfütterungsverbot mit Wirkung auf den 4. März 2011 wieder auf.

Wenn eine nachhaltige Zucht im Zoo auch in Zukunft möglich sein soll, muss sich die Gesellschaft darüber im Klaren sein und akzeptieren, dass Erhaltungszucht stets auf einer Überschussproduktion beruhen muss. In der Natur werden wesentlich mehr Tiere geboren, als für die Arterhaltung notwendig sind. Wo geboren wird, wird aber auch gestorben. Dies ist erforderlich für das Aufrechterhalten des ökologischen Gleichgewichts und des Nahrungskreislaufs und ist der Motor der Evolution. Auch Erhaltungszucht im Zoo funktioniert nur, wenn mehr Tiere geboren werden, als man für die Zucht benötigt. Produktion auf den Punkt ist nicht möglich und auch ein Zoo muss selektieren können. Die Zoos bemühen sich zwar, zumindest bei Arten, die Emotionen wecken, die Zahl der nicht-platzierbaren Tiere gering zu halten. Sie stoßen aber an Grenzen: Geschlecht und bei vielen Arten Wurfgröße sind nicht vorhersehbar, bei Zuchtunterdrückung können Sterilität und soziale Dysharmonie auftreten. Weil im Zoo viele Risiken ausgeschaltet wurden, sterben nur wenige Jungtiere aus natürlichen Ursachen, ohne Interventionen verkommt aber die Alterspyramide zum Pilz und der Bestand stirbt aus demographischen Gründen aus.

Nachdem der Staat die Zoos verpflichtet, Erhaltungszucht zu betreiben, müsste das Töten von für die Zucht nicht verwendbaren, überzähligen Tieren als vernünftiger Grund gelten. Dies umso mehr, als Artikel 20a des Grundgesetzes, der oft für das Argument herhalten muss, Tierschutz hätte Verfassungsrang und habe daher Priorität gegenüber dem Artenschutz, eigentlich kein Tierschutz- sondern ein Arten- und Populationsschutzartikel ist. Denn er lautet: „Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung ….“. Eine Spitzmaus mit einer mittleren Lebenserwartung von 15 Monaten, oder einen Tiger, der vielleicht 15 Jahre alt wird, kann man als Individuen gar nicht für künftige Generationen schützen, das geht nur, wenn man Tiere nicht als Individuen, sondern als Populationen begreift.

Literatur und Internetquellen:

  • Dollinger, P. (2012) Zucht und Aufzucht. In: Dollinger, P. (Red. 2012) Gärten für Tiere - Erlebnisse für Menschen: Die Zoologischen Gärten des VDZ. J.P. Bachem Verlag, Köln. ISBN 978-3-7616-2555-2.
  • Dollinger, P., Pagel, T., Baumgartner, K., Encke, D., Engel, H. & Filz, A. (2014) Flugunfähigmachen von Vögeln – Für und Wider. Der Zoolog. Garten 82 (2013), pp. 293-339.
  • Hediger, H. (1942) Wildtiere in Gefangenschaft. Ein Grundriss der Tiergartenbiologie. Verlag Benno Schwabe, Basel.
  • Hildebrandt, G., Perret, K., Eulenberger, K., Junhold, J. & Luy, J. (2012) Individualtierschutz contra Arterhaltung - Das Dilemma der überzähligen Zootiere. Schüling Verlag, Münster. ISBN 978-3-86523-213-7.
  • Ippen , R. & Henne, D. (1986) Obduktionsbefunde bei Bären (Procyonidae, Ailuridae und Ursidae). VISZ 28: 89-98.
  • Leus, K., Bingaman Lackey, L., van Lint, W., de Man, D., Riewald, S. Veldkam, A. & Wijmans, J. (2011) Sustainability of European Association of Zoos and Aquaria Bird and Mammal Populations. WAZA Magazine 12: 11-14.
  • Rübel, A. (2010) Die Aufgaben der Zoos und die Arterhaltungsprogramme, eine kritische Sicht. In: Dollinger, P. (Hrsg.) Die Rolle der Zoos für die Erhaltung der Biodiversität. Verhandlungsbericht IV. Rigi-Symposium, 28.-30. Jan. 2010: 49-50. Zoo Office Bern.
  • Schmidt, C. R. (2010) Zuchtprogramme, ein Meilenstein der Tiergartenbiologie. In: Dollinger, P. (Hrsg.) Die Rolle der Zoos für die Erhaltung der Biodiversität. Verhandlungsbericht IV. Rigi-Symposium, 28.-30. Jan. 2010: 51-54. Zoo Office Bern.
  • EAZA: www.eaza.net;     ISIS: www2.isis.org;     VDZ: www.zoodirektoren.de

Anschrift des Verfassers:

Dr. Peter Dollinger, Zoo Office Bern, Postfach 23, CH-3097 Liebefeld,
Email: zoo_office@bluewin.ch

 

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Dienstag, 26 Juni 2018 08:09

SCHÜRER, U. (2012)

Erstzuchten in Zoologischen Gärten des Verbands Deutscher Zoodirektoren seit 1975.

BONGO Berlin 43: 39-78.

Einleitung:

Erstzuchten in Zoos oder Aquarien, seien es solche, die im VDZ- Bereich (VDZ), in Europa (E) oder weltweit (W) gelungen sind, sind ein Nachweis für die tiergärtnerische Leistungsfähigkeit dieser Einrichtungen. Da es sie immer noch gibt, sind sie aber auch ein Hinweis darauf, dass wir noch nicht alles wissen und können. Noch sind nicht alle Arten in unserer Obhut auch nachgezogen worden. Schuhschnäbel (Abb.1) z. B. noch nicht im VDZ- Bereich und nur einmal in Belgien und in den USA.

Weltweit haben sich die Zoos und Schauaquarien die Erhaltung der Biodiversität auf ihre Fahnen geschrieben, oder wenigstens die Botschaft an ihr Publikum, dass diese wichtig und wertvoll ist. Dabei müssen wir feststellen, dass die Diversität unserer eigenen Tierbestände aus verschiedenen Gründen, die jetzt nicht unser Thema sein können, eher rückläufig als zunehmend ist.

Eine Erstzucht an sich ist noch keine Garantie dafür, dass es gelingt, eine Art in Zoos längerfristig zu erhalten. Sie ist aber Voraussetzung für ein koordiniertes erfolgreiches Zuchtbemühen, insbesondere wenn die Erfahrungen auch publiziert werden, vorzugsweise natürlich in unserem eigenen Verbandsorgan, dem „Zoologischen Garten“. Wir sehen Erstzuchten als Meilensteine und Bestätigung des tierpflegerischen Könnens an.

Änderungen in der Taxonomie, wie wir sie 2011 bei den Huftieren zu verzeichnen hatten (Groves & Grubb 2011, Wilson & Grubb 2011), beeinflussen natürlich auch den Status von Nachzuchten. Sie bleiben in diesem Vortrag unberücksichtigt.

Wenn man zurückblickt auf Welterstzuchten, z. B. die des Afrikanischen Elefanten am 11.4.1943 im Münchner Tierpark Hellabrunn oder die des Zwergschimpansen am 22.12.1963 im Zoo Frankfurt, so erkennt man, dass Zoologische Gärten inzwischen große Fortschritte beim Aufbau sich selbst erhaltender Zuchtgruppen gemacht haben (Abb. 2 Afrikanische Elefanten,  Abb.3 Bonobo mit Zwillingen). Das gilt auch für viele andere Arten von großen und mittelgroßen Säugetieren und Vögeln (Abb.4  Großer Ameisenbär, Abb.5 Geparden). Hier haben auch die Europäischen Erhaltungszuchtprogramme, die EEPs, segensreich gewirkt, viele davon, aber immer noch zu wenige EEPs, mit unseren Verbandsmitgliedern als Koordinatoren.

Wir sollten aber auch nicht übersehen, dass bei manchen Tiergruppen, z.B. Kleinsäugern, Wassergeflügel, Fasanen, Papageien, Tauben, Sperlingsvögeln, Reptilien Amphibien und Fischen viele Erstzuchten bei kenntnisreichen privaten Tierliebhabern gelungen sind, so z. B. die des Japanischen Riesensalamanders 1995 bei einem Privatmann in NRW. Auch hier gibt es durch Zusammenarbeit noch viel zu lernen. Vor allem für die Tiergruppen, die häufig in Privathand gehalten werden, sind die nun folgenden Listen mit Vorbehalt zu bewerten.

Etwa die Hälfte der Kolleginnen und Kollegen haben auf meine Anfrage vom Dezember 2011 geantwortet und wertvolle Mitteilungen gemacht. Einiges habe ich der Literatur entnommen. Wenn Sie sich wundern, dass Ihr Zoo in den Listen nicht erscheint, so liegt das an der fehlenden Rückmeldung, die aber gerne nachgeholt werden kann. Besonders dankbar bin ich denen, die mich mit schönen Fotos versorgt haben. Es war nicht meine Absicht, die Bildauswahl allzu „Wuppertal- lastig“ zu gestalten, ich hatte aber nicht genug Bilder aus anderen Zoos. Die Listen sind sicher nicht vollständig, ebenso wenig das Literaturverzeichnis.

 

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx