Montag, 03 April 2017 15:08

Russischer Desman

Überordnung: Insektenfresser (INSECTIVORA / EULIPOTYPHLA)
Ordnung: Spitzmausverwandte (SORICOMORPHA)
Familie: Maulwürfe (Talpidae)
Unterfamilie: Altweltmaulwürfe (Talpinae)

D EN 650

Russischer Desman

Desmana moschata • The Russian Desman • Le desman de Moscovie

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Russischer Desman (Desmana moschata) in der Forschungsstation Cernogolovka © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Approximative Verbreitung des Russischen Desmans (Desmana moschata)

 

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Russischer Desman (Desmana moschata) in der Forschungsstation Cernogolovka © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Russischer Desman (Desmana moschata) in der Forschungsstation Cernogolovka © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Männlicher Russischer Desman (Desmana moschata) schwimmend in der Forschungsstation Cernogolovka © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Männlicher Russischer Desman (Desmana moschata) schwimmend in der Forschungsstation Cernogolovka © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Schädel eines Russische Desmans (Desmana moschata) im Zoologischen Museum Moskau © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Russische Desmane (Desmana moschata). Abbildung aus aus BREHMs Thierleben (1882-1887)

 

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Der Russische Desman ist eine hochinteressante, allerdings dem Publikum nur schwierig zu präsentierende Tierart, die außerhalb Russlands kaum je in einem Zoo gezeigt worden ist

Körperbau und Körperfunktionen

Der Russische Desman erreicht eine Kopf-Rumpflänge von (18-)20-23 cm, eine Schwanzlänge von (17-)18-21 cm und ein Gewicht von 315-485 g. Die Nase endet in einem langen, aus zwei Knorpelröhren zusammengesetzten, vorne verbreiterten Rüssel, der nach allen Seiten beweglich ist und ausgeprägte Vibrissen trägt. Die Augen sind sehr klein, die Ohrmuscheln fehlen. Ohr- und Nasenöffnungen können beim Schwimmen verschlossen werden. Die Füße haben Borstensäume. Die Vorderfüße sind mit kurzen Schwimmhäuten und langen Krallen ausgestattet, die Hinterfüße mit voll ausgebildeten Schwimmhäuten. Der lange Ruderschwanz ist seitlich abgeflacht, schuppig, nur spärlich behaart und mit einem Borstenkiel an den Kanten versehen. Nahe der Schwanzwurzel befindet sich eine große, aus mehreren Säckchen bestehende Moschusdrüse. Die Weibchen haben 8 Zitzen. Das Fell ist dicht und seidig, oberseits grau- bis kastanienbraun, am Bauch silbrig weiß [1; 2; 3].

Verbreitung

Westliche Paläarktis: Kasachstan, Russland; ausgestorben und in den 1950er-Jahren wiederangesiedelt in der Ukraine; ausgestorben in Weißrussland [4].

Lebensraum und Lebensweise

Der Russische Desman ist überwiegend nachtaktiv, im Frühjahr öfter auch tagaktiv. Er besiedelt stehende oder langsam fließende Gewässer mit natürlichen Ufern, vorzugsweise Altwässer. Er ist ein guter Schwimmer und Taucher, der nur selten an Land geht. Seinen Rüssel kann er als Tastorgan, Schnorchel und zum Nahrungserwerb einsetzen. "Oft steckt er ihn in das Maul und läßt dann schnatternde Töne hören, welche denen einer Ente ähneln. Reizt man ihn oder greift man ihn an, so pfeift und quiekt er wie eine Spitzmaus, sucht sich auch durch Beißen zu vertheidigen" [1]. Zu seinem Speiseplan gehören Würmer, Schnecken, Muscheln, Insektenlarven, Krebse, Frösche und kleine Fische, ferner Material von mindestens 30 Pflanzenarten. Er legt Nahrungsdepots an [2; 3; 4].

Der Desman errichtet seinen Bau, dessen Eingänge 10-40 cm unter der Wasseroberfläche liegen, in Uferböschungen mit Wurzelwerk von Bäumen, auch in Biberburgen. Der Bau umfasst Gänge von 2-15 m Länge und eine oder mehrere mit Pflanzenmaterial ausgepolsterte Nist- und Schlafkammern von etwa 30 cm Durchmesser, die sich über dem Hochwasserspiegel befinden, und weitere Kammern zum Fressen. Die Paarungszeit fällt auf April/Mai und September/Oktober. Pro Jahr bringt ein Weibchen 1-2 Würfe bestehend aus jeweils 2-4(-7) Jungen, die mit einem Monat selbständig werden. Wildlebende Desmans können ein Alter von 4-5 Jahren erreichen [2; 3; 5].

Gefährdung und Schutz

Die Verbreitung der Art ist fragmentiert und ihr Bestand hat in Russland innerhalb eines Jahrzehnts um rund 50% abgenommen. Die Lebensraumqualität nimmt ab, viele Tiere sterben als Beifang und es besteht eine Konkurrenz durch Neozoen. Ab 1986 galt die Art als gefährdet, aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2016 jetzt als stark gefährdet [4]. Von 1929 wurden in vielen Teilen der damaligen Sowjetunion gegen 10'000 Desmane freigesetzt [7]. 2020 wurde sie auch als stark gefährdet in das Rote Buch Russlands aufgernommen. Der russische Bestand wird auf 8'000-10'000 Individuen geschätzt. Über die Bestandgrößen in der Ukraine und in Kasachstan  liegen keine aktuellen Daten vor [5].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Bis zu seiner Unterschutzstellung durch die sowjetische Regierung war der Desman ein begehrtes Pelztier, das durch übermäßige Nachstellung regional ausgerottet wurde. Um 1900 wurden jährlich rund 20'000 Desmanfelle verarbeitet, danach nahmen die Jahresstrecken ab. Die Moschusdrüsen wurden in der Parfum-Industrie verarbeitet [3].

Haltung

Ein in Russland gehaltener Desman erreichte ein Alter von 8 Jahren [5].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wurde außerhalb Russlands kaum je in einem Zoo gezeigt. Gegenwärtig (anfangs 2023) wird die Art nirgendwo mehr gehalten, aber es besteht die Absicht, in Russland eine Zuchtstation zu bauen [5]. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen für die Haltung von Desmanen.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Russische Desman wurde 1758 von Carl von  LINNÉ als "Castor moschatus" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Der heute gültige Name Desmana moschata geht auf den deutschbaltischen Naturforscher Johann Anton Güldenstädt aus Riga (1777) zurück. In der Folge wurden 11 verschiedene Gattungsbezeichnungen vorgeschlagen, darunter die von BREHM verwendete "Myogale". Die Art ist monotypisch [1; 6; 7].

Literatur und Internetquellen

  1. BREHM, A. E. (1882-1887)
  2. GRIMMBERGER, E. & RUDLOFF, K. (2009)
  3. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  4. KENNERLEY, R. & TURVEY, S.T. (2016). Desmana moschata. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T6506A22321477. http://www.iucnredlist.org/details/6506/0. Downloaded on 15 April 2018.
  5. RUTOVKAYA, M. (2021, in litt.)
  6. WILSON, D. E. & REEDER, D. M. (2005)
  7. WILSON, D. E. et al. eds. (2009-2019)

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Montag, 03 April 2017 14:49

Moschusspitzmaus

Überordnung: Insektenfresser (INSECTIVORA / EULIPOTYPHLA)
Ordnung: Spitzmausverwandte (SORICOMORPHA)
Familie: Spitzmäuse (Soricidae)
Unterfamilie: Weißzahnspitzmäuse (Crocidurinae)

D LC 650

Moschusspitzmaus

Suncus murinus • The Asian House Shrew • La musaraigne des maisons

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Moschusspitzmaus (Suncus murinus) im Zoologisch-Botanischen Garten Pilsen © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

 

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Approximative Verbreitung der Moschusspitzmaus (Suncus murinus). Dunkelblau: autochthone Verbreitung; rot: eingeführte Populationen

 

 

 

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Moschusspitzmaus (Suncus murinus) im Zoologisch-Botanischen Garten Pilsen © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

 

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Schädel einer Moschusspitzmaus (Suncus murinus. Quelle: https://www.darwinandwallace.com. Wird in den USA für USD 25.00 angeboten.

 

 

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Die Moschusspitzmaus war in europäischen Zoos nie häufig und wurde bisweilen zwar gehalten, aber selten ausgestellt. Gegenwärtig (2023) gibt es keine mehr.

Körperbau und Körperfunktionen

Die Moschusspitzmaus ist eine sehr große Art. Die Kopf-Rumpflängen liegen zwischen 98 und 155 mm, die Schwanzlängen zwischen 50 und 85 mm und die Gewichte zwischen 30 und 147(-170) g. Es besteht ein ausgeprägter Geschlechtsdimorphismus, indem die Männchen sehr viel größer sind  als die Weibchen. Augen und Ohren sind sehr klein. Der relativ kurze Schwanz ist an der Basis sehr dick. An den Flanken sind stark nach Moschus duftende Drüsen vorhanden. Die Fellfarbe ist recht variabel [1].

Verbreitung

Asien: Afghanistan, Bangladesh, Bhutan, Brunei Darussalam, China, Indien, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, Nepal, Pakistan, Singapur, Sri Lanka, Taiwan, Thailand, Vietnam. Eingeführte oder eingeschleppte Populationen in Ägypten, Bahrain, Dschibuti, Eritrea, Guam, Irak, Japan, Jemen, Kenia, den Komoren, Kuwait, Madagaskar, Mauritius, Oman, den Philippinen, Réunion, Ruanda, Saudi-Arabien, Sudan, Tansania [2].

Lebensraum und Lebensweise

Die Moschusspitzmaus ist ein anpassungsfähiger Kulturfolger, der nebst Wäldern, Busch- und Grasland im menschlichen Umfeld,  sowohl in Gebäuden als auch in Gärten oder auf Feldern, anzutreffen ist. Sie ist überwiegend nachtaktiv und verbringt den Tag in ihrem Nest, das sie  in Spalten und Höhlungen baut. Sie ernährt sich von Insekten, Fröschen, Echsen, Jungmäusen, Früchten und anderem Pflanzenmaterial, Lebensmitteln und Abfällen. Nach einer Tragzeit von etwa 30 Tagen bringen die Weibchen 1-2 mal jährlich einen Wurf von 3-4(-8) Jungen zur Welt, die mit 15-20 Tagen entwöhnt werden [1].

Gefährdung und Schutz

Die Art hat eine weite Verbreitung und eine mutmaßlich große Population. Sie kommt mit vom Menschen modifizierten Habitaten zurecht und kommt in einer Reihe von Schutzgebieten vor. Sie wurde deshalb aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2016 als nicht-gefährdet eingestuft [2].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Moschusspitzmaus ist ein ausgesprochener Kulturfolger, der auch in Gebäuden auf Nahrungssuche geht. Die Art wird häufig als Labortier für genetische, neuroanatomische und andere Forschungsarbeiten eingesetzt [1].

Haltung

Eine im National-Zoo Washington DC geborene Moschusspitzmaus erreichte ein Alter von 3 Jahren und 3 Monaten [3].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wurde während des ersten Jahrzehnts des 2. Jahrtausends in ein paar Zoos gehalten, ist aber um 2016 verschwunden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: Nach Säugetiergutachten 2014 des BMEL soll ein Gehege für ein Paar und dessen Nachwuchs mindestens 100x50x50 cm (LxBxH) messen. In Österreich und der Schweiz gibt es keine spezifischen Anforderungen.

 Taxonomie und Nomenklatur

Die Moschusspitzmaus wurde 1766 von Carl von LINNÉ als "Sorex murinus" beschrieben. Später wurde sie der 1832 vom Theologen und Naturwissenschafter Christian Gottfried EHRENBERG aus Deltzsch geschaffenen Gattung Suncus zugeteilt. Es gibt über 50 Synonyme, die Art gilt als monotypisch [4; 5].

Literatur und Internetquellen

  1. GRIMMBERGER, E. & RUDLOFF, K. (2009)
  2. HUTTERER, R., MOLUR, S. & HEANEY, L. (2016). Suncus murinus. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T41440A22287830. http://www.iucnredlist.org/details/41440/0. Downloaded on 15 April 2018.
  3. WEIGL, R. (2005)
  4. WILSON, D. E. & REEDER, D. M. (2005)
  5. WILSON, D. E. et al. eds. (2009-2019)

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Montag, 03 April 2017 14:48

Langohrigel

Überordnung: Insektenfresser (INSECTIVORA / EULIPOTYPHLA)
Ordnung: Igelverwandte (ERINACEOMORPHA)
Familie: Igel (Erinaceidae)
Unterfamilie: Stacheligel (Erinaceinae)

D LC 650

Langohrigel

Hemiechinus auritus • The Long-eared Hedgehog • Le hérisson à grandes oreilles

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Langohrigel (Hemiechinus auritus aegyptius) im Zoo Dresden © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Approximative Verbreitung des Langohrigels (Hemiechinus auritus aegyptius)

 

 

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Langohrigel (Hemiechinus auritus ssp.) im Zoo St. Petersburg © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Langohrigel (Hemiechinus auritus aegyptius) im Zoo Dresden © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Langohrigel (Hemiechinus auritus ssp.) aus Astrachan im Forschungszentrum Cernoglovka © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Langohrigel (Hemiechinus auritus ssp.) aus Astrachan im Forschungszentrum Cernoglovka © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Der Langohrigel ist ein hübscher, kleiner Stacheligel, der gern in Privathand gehalten wird, in Mitteleuropa aber nur ausnahmsweise in einem Zoo zusehen ist.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Langohrigel ist mit einer Kopf-Rumpflange von 14-20 cm, einer Schwanzlänge von 11-37 mm und einem Gewicht von 110-275 g einer der kleineren Vertreter der Stacheligel. Auffällig sind seine großen, 30-43 mm langen Ohren, welche die Stacheln deutlich überragen. Die Tiere sind relativ langbeinig und haben ein kurzes Gesicht mit spitzer Schnauze. Das Gesicht ist hell gelblichbraun gefärbt, Bauch und Beine sind weiß [1; 2].

Verbreitung

Paläarktis: Afghanistan, Ägypten, China, Irak, Iran, Israel, Kirgistan, Libanon, Libyen, Mongolei, Pakistan, Syrien, Tadschikistan, Türkei, Turkmenistan, Ukraine, Usbekistan, Zypern [2].

Lebensraum und Lebensweise

Der Langohrigel besiedelt Trockensteppen, Halbwüsten und Wüsten, wo er in Trockentälern aufgegebenen Bewässerungskanäle, Waldstücke oder Gebüsche nutzt. Wie andere Igel ist er ein Kulturfolger, der sich gerne in der Nähe menschlicher Siedlungen aufhält. Langohrigel sind im Wesentlichen nachtaktive Einzelgänger. Zum Schlafen ziehen sie sich in selbstgegrabene oder von anderen Tieren verlassene Baue zurück. Sie sind Winterschläfer und können auch einen Sommerschlaf machen. Die Nahrung besteht aus Wirbellosen aller Art und kleinen Wirbeltieren, vermutlich v. a. Echsen und Schlangen, in geringem Umfang aus Pflnzenmaterial [1; 2; 3].

Ab Mai, meist im Juni/Juli werden nach einer 35-42 Tage dauernden Tragzeit 1-6 Junge geboren. Diese öffnen am Ende der 3. Lebenswoche die Augen und werden mit 6 Wochen selbständig [1].

Gefährdung und Schutz

Die Art hat eine weite Verbreitung und einen großen Bestand, und es gibt keine Anhaltspunkte für eine Bestandsabnahme. Aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2016 wurde sie deshalb als nicht-gefährdet eingestuft [2].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Langohrigel werden rasch zahm und werden deshalb gerne als Heimtiere gehalten - in den Ländern des Nahen Ostens auch zur Schabenvertilgung [2].

Haltung

Ein im Zoo Tallinn geborener Langohrigel erreichte dort ein Alter von 7 Jahren und 7 Monaten [4].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in etwa 15 Zoos gehalten, die meisten davon in Russland. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: Das Säugetiergutachten 2014 gibt für 1-2 Tiere eine Mindestfläche von 2 m², für für jedes weitere Tier 1.5 m² zusätzlich an. Die Tierschutzverordnung der Schweiz (Stand 01.06.2022) schreibt für ein Tier ein Gehege von 2 m² und für jedes weitere Tier zusätzlich 1 m² vor. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2023) verlangt für ein Tier 6 m². Für jedes weitere Tier ist die Fläche  um 0.6 m² zu erhöhen. Die österreichische Vorschrift ist insofern unlogisch, als der etwas größere Afrikanische Weißbauchigel mit nur 2 m² auskommen muss.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Langohrigel wurde 1770 von dem aus Tübingen stammenden deutschen Naturforscher Samuel Gottlieb GMELIN als "Erinaceus auritus" beschrieben. Eine zweite Beschreibung als "Erinaceus platyotis" erfolgte 1842 durch den schwedischen Zoologen Carl Jakob SUNDEVALL. Der Wiener Zoologe Leopold Joseph Franz Johann FITZINGER stellte die Art 1866 in die neue Gattung Hemiechinus. Es werden 4-5 Unterarten differenziert [5; 6].

Literatur und Internetquellen

  1. GRIMMBERGER, E. & RUDLOFF, K. (2009)
  2. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  3. STUBBE, M. et al. (2016). Hemiechinus auritus (errata version published in 2017). The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T40607A115174672. http://www.iucnredlist.org/details/40607/0. Downloaded on 15 April 2018.
  4. WEIGL, R. (2005)
  5. WILSON, D. E. & REEDER, D. M. (2005)
  6. WILSON, D. E. et al. eds. (2009-2019)

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Montag, 03 April 2017 14:48

Gescheckte Wüstenspitzmaus

Überordnung: Insektenfresser (INSECTIVORA / EULIPOTYPHLA)
Ordnung: Spitzmausverwandte (SORICOMORPHA)
Familie: Spitzmäuse (Soricidae)
Unterfamilie: Weißzahnspitzmäuse (Crocidurinae)

D LC 650

Gescheckte Wüstenspitzmaus

Diplomesodon pulchellus • The Piebald Shrew • La musaraigne tachetée

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Gescheckte Wüstenspitzmaus (Diplomesodon pulchellus) im Zoo Moskau vertilgt eine Heuschrecke © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

 

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Aproximative Verbreitung der Gescheckten Wüstenspitzmaus (Diplomesodon pulchellus)

 

 

 

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Gescheckte Wüstenspitzmaus (Diplomesodon pulchellus) im Zoo Moskau © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

 

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Gescheckte Wüstenspitzmaus (Diplomesodon pulchellus) im Heimattiergarten Bierer Berg, Schönebeck © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

 

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Gescheckte Wüstenspitzmaus (Diplomesodon -pulchellus) mit Jungen im Zoo Moskau © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Die Gescheckte Wüstenspitzmaus ist eine attraktive Spitzmaus, für die sich qualifizierte Privathalter interessieren, die aber bei uns nur ganz ausnahmsweise in Zoos gezeigt wird. Tierhaltungen zum Thema eurasische Grasländer fokussieren in der Regel auf Huftiere und haben keine für die Besucher zugänglichen Gebäude, sodass die Präsentation dieses Kleinstsäugers in einem zoogeografisch / ökologischen Rahmen schwierig ist.

Körperbau und Körperfunktionen

Die Gescheckte Wüstenspitzmaus ist eine mittelgroße Spitzmaus, die eine Kopf-Rumpflänge von 60-72 mm, eine Schwanzlänge von 26-33 mm und ein Gewicht von 7-13 g erreicht. Ihre Füße sind als Anpassung an das Leben auf Sandboden durch einen seitlichen Saum aus steifen Haaren verbreitert. Ihre Färbung weicht von der aller anderen Spitzmäuse ab, indem das feine, graue Rückenfell etwa ab Körpermitte einen längsovalen weißen Fleck von rund 5x20 mm aufweist. Körperunterseite und Füße sind weiß, der fleischfarbene Schwanz ist nur spärlich behaart [1].

Verbreitung

Zentralasien: Kasachstan, Russland, Turkmenistan, Usbekistan [3].

Lebensraum und Lebensweise

Die Gescheckte Wüstenspitzmaus ist überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Sie besiedelt aride Steppen und Wüsten mit festem oder halbfestem Boden, die z.B. mit dem Fuchsschwanzgewächs Saxaul (Haloxylon) bestanden sind. Als Wohnung benutzt sie meist Nagetierbaue. Sie ernährt sich hauptsächlich von Insekten und deren Larven, gelegentlich fängt sie eine kleine Echse, die sie durch Nackenbiss tötet. Die Fortpflanzung fällt in den Zeitraum Mai bis Oktober. Pro Jahr fallen 1-2 Würfe an, die zumeist aus 4-5 Jungen bestehen. Wenn die Jungen mit ihrer Mutter das Nest verlassen, bilden durch durch Festbeißen an der Schwanzwurzel des Vordertieres eine Karawane [1; 2; 3].

Gefährdung und Schutz

Die Gescheckte Wüstenspitzmaus ist eine natürlicherweise seltene Art. Es gibt aber keine Anhaltspunkte für eine Bestandsabnahme. Aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2016 wurde sie deshalb als nicht-gefährdet eingestuft [3].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Abgesehen davon, dass sich manche Kleinsäugerhalter für sie interessieren, hat die Gescheckte Wüstenspitzmaus kaum eine unmittelbare Bedeutung für den Menschen.

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird nur ganz ausnahmsweise in europäischen Zoos gezeigt, gegenwärtig (2023) gibt es keine mehr. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: Nach Säugetiergutachten 2014 des BMEL soll ein Gehege für ein Paar und dessen Nachwuchs mindestens 100x50x50 cm (LxBxH) messen. In Österreich und der Schweiz gibt es keine spezifischen Anforderungen.

Taxonomie und Nomenklatur

Diplomesodon ist eine monotypische Gattung. Die Art wurde 1823 von Martin Hinrich Carl LICHTENSTEIN, dem ersten Direktor des Berliner Zoologischen Gartens als "Sorex pulchellus" beschrieben. Die Gattung Diplomesodon wurde 1852 von dem aus Jüterborg stammenden und in Russland tätigen Zoologen Johann Friedrich von BRANDT aufgestellt. Die Art wurde oft als Diplomesodon pulchellum bezeichnet, da aber die griechische Bezeichnung für "Zahn" (δούς) nicht sächlich ist, wir neuerdings für das Artepitheton wieder das originale Maskulinum verwendet. Die Art ist monotypisch [5; 6].

Literatur und Internetquellen

  1. GRIMMBERGER, E. & RUDLOFF, K. (2009)
  2. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  3. TSYTSULINA, K., FORMOZOV, N. & SHEFTEL, B. (2016). Diplomesodon pulchellum (errata version published in 2017). The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T41448A115186837. http://www.iucnredlist.org/details/41448/0. Downloaded on 15 April 2018.
  4. WEIGL, R. (2005)
  5. WILSON, D. E. & REEDER, D. M. (2005)
  6. WILSON, D. E. et al. eds. (2009-2019)

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Montag, 03 April 2017 14:41

Nord-Weissbrustigel

Überordnung: Insektenfresser (INSECTIVORA / EULIPOTYPHLA)
Ordnung: Igelverwandte (ERINACEOMORPHA)
Familie: Igel (Erinaceidae)
Unterfamilie: Stacheligel (Erinaceinae)

D LC 650

Nord-Weißbrustigel

Erinaceus roumanicus • The Northern White-breasted Hedgehog • Le hérisson de Roumanie

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Nord-Weißbrustigel (Erinaceus roumanicus) in der Forschungsstation Cernogolovka © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

 

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Approximative Verbreitung des Nord-Weißbrustigels (Erinaceus roumanicus)

 

 

 

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Nord-Weißbrustigel (Erinaceus roumanicus) im Zoo Moskau © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

 

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Nord-Weißbrustigel (Erinaceus roumanicus) in der Forschungsstation Cernogolovka © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Der Nord-Weißbrustigel vertritt in Osteuropa bis Zentralasien den bei uns heimischen Braunbrustigel. Da er diesem sehr stark gleicht, besteht in Mitteleuropa keinerlei Interesse an seiner Haltung.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Nord-Weißbrustigel unterscheidet sich vom westlichen Braunbrustigel durch einen leuchtend weißen Fleck auf der Brustmitte, der sich deutlich von seiner braungrauen ode braunen Umgebung abhebt. Bisweilen ist die Weißfärbung ausgedehnter und kann fast die ganze Unterseite und die Flanken umfassen. Auch kann er helle Flecken am Kopf haben. Ansonsten gibt es relevante Unterschiede zum Braunbrustigel nur im Schädelskelett [2; 3; 6].

Verbreitung

Westliche Paläarktis: Von Ost-Mitteleuropa bis ins westliche Sibirien. Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Estland, Georgien, Griechenland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Mazedonien, Moldawien, Montenegro, Österreich, Polen, Rumänien, Russland, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Türkei, Ukraine, Ungarn, Weißrussland [1].

Lebensraum und Lebensweise

Der Nord-Weißbrustigel ist ein Kulturfolger, der auf Landwirtschaftsland, in Parks und Gärten häufiger ist, als an Waldrändern oder anderen Lebensräumen, die vom Menschen weniger beeinflusst sind. Er ist ein echter Winterschläfer [1]. Mehr zu diesem Thema unter Braunbrustigel.

Gefährdung und Schutz

Der Nord-Weißbrustigel hat eine weite Verbreitung, ist gebietsweise häufig und es gibt keine Anhaltspunkte für eine Bestandsabnahme. Aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2008 wurde er deshalb als nicht-gefährdet eingestuft [1].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Igel wurden früher in Europa gegessen und es kursieren im Internet allerlei Rezeptvorschäge, wie "Igel im Lehmmantel", die zumeist Sinti, Roma oder anderen im Verbreitungsgebiet des Nord-Weißbrustigels lebenden Völkern zugeschrieben werden, aber nicht allzu ernst genommen werden sollten. Ansonsten sei auf den Braunbrustigel verwiesen.

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird selten und ausschließlich in osteuropäischen Ländern gehalten. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: Das Säugetiergutachten 2014 des BMEL gibt für 1-2 Tiere eine Mindestfläche von 2 m², für für jedes weitere Tier 1.5 m² zusätzlich an. Die Tierschutzverordnung der Schweiz (Stand 91.06.2022) schreibt für ein Tier ein Gehege von 2 m² und für jedes weitere Tier zusätzlich 1 m² vor. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2023) verlangt für ein Tier 6 m². Für jedes weitere Tier ist die Fläche  um 0.6 m² zu erhöhen.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Nord-Weissbrustigel wurde bis vor einigen Jahren als Unterart von Erinaceus europaeus angesehen, dann aber aufgrund molekulargenetischer und morphologischer Unterschiede als eigene Art abgetrennt. Es werden 5 Unterarten differenziert [1;5; 6].

Literatur und Internetquellen

  1. AMORI, G., et al. (2016). Erinaceus roumanicus (errata version published in 2017). The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T136344A115206348. http://www.iucnredlist.org/details/136344/0. Downloaded on 15 April 2018.
  2. GRIMMBERGER, E. & RUDLOFF, K. (2009)
  3. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970) 
  4. WEIGL, R. (2005)
  5. WILSON, D. E. & REEDER, D. M. (2005)
  6. WILSON, D. E. et al. eds. (2009-2019)

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Samstag, 01 April 2017 16:08

Antilopenkänguru

Unterklasse: Beuteltiere (MARSUPIALIA)
Ordnung: Känguruverwandtschaft (DIPROTODONTIA)
Unterordnung: Känguruartige (Macropodiformes)
Familie: Kängurus (Macropodidae)
Unterfamilie: Eigentliche Kängurus (Macropodinae)

D LC 650

Antilopenkänguru

Macropus (Osphranter) antilopinus • The Antilopine Kangaroo • Le kangourou antilope

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Antilopenkänguru (Macropus antilopinus) im Mataranka Wildlife Park, Northern Territory © Ulrich Schürer, Solingen

 

102 012 011 002 macropus antilopinus map
Approximative Verbreitung des Antilopenkänguru (Macropus antilopinus)

 

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Antilopenkänguru (Macropus antilopinus) im Territory Wildlife Park, Berry Springs NT © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

102 012 011 002 macropus antilopinus NTWP PD3
Antilopenkänguru (Macropus antilopinus) im Territory Wildlife Park, Berry Springs NT © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Antilopenkänguru (Macropus antilopinus) im Yarrawonga Wildlife Park, NT © Ulrich Schürer, Solingen

 

102 012 011 002 macropus antilopinus Yarrawonga US2
Antilopenkänguru (Macropus antilopinus) im Yarrawonga Wildlife Park, NT © Ulrich Schürer, Solingen

 

102 012 011 002 macropus antilopinus Yarrawonga US3
Antilopenkänguru (Macropus antilopinus) im Yarrawonga Wildlife Park, NT © Ulrich Schürer, Solingen

 

102 012 011 002 macropus antilopinus GOULD2
Antilopenkänguru (Osphranter antilopinus) aus GOULD, J. (1863) The mammals of Australia, Vol. 2.

 

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Das auch als Antilopenwallaru bezeichnete, nicht gefährdete Antilopenkänguru wird seit über 100 Jahren in Europa nicht mehr gehalten. Es war auch zu Beginn des 20. Jahrhunderts nur in wenigen Institutionen zu sehen. Auch in Australien wird die Art nicht häufig gehalten.

Körperbau und Körperfunktionen

Das Antilopenkänguru gehört zu den großen Vertretern der Familie. Böcke können von 18 bis 51 kg schwer werden und liegen damit im Mittel etwas unter den Roten und Grauen Riesenkängurus. Ihre Kopf-Rumpflänge beträgt 83-120 cm, die Schwanzlänge 74-96 cm. Die Weibchen bleiben mit 73-94 cm Kopf-Rumpf- und 66-81 cm Schwanzlänge deutlich kleiner und mit 14-25 kg entsprechend leichter. Ein weiterer Sexualdimorphismus besteht hinsichtlich der Färbung: Die Böcke haben oberseits ein rötlichbraunes Fell, bei den Weibchen ist es blasser und oft gräulich. Ferner haben die Männchen eine Schwellung auf der Nase, die bei den Weibchen fehlt. Die Pfoten und Fußenden der Antilopenkängurus sind schwarz [1; 3; 6].

Verbreitung

Australien: Nördliches West-Australien, Northern Territory, nördliches Queensland. Die Art ist in zwei geografisch getrennten Gebieten beheimatet, hat aber keine verschiedenen Unterarten gebildet [1; 7].

Lebensraum und Lebensweise

Das Antilopenkänguru besiedelt offene, mit Eukalypten bestandene tropische Monsunwälder mit einer Grasdecke, Aufwüchse von Jungwald und Grasland im Norden Australiens, wo es die ökologische Stellung des Roten Riesenkängurus einnimmt. Es ist sozial und wird in Gruppen bis zu 30 Tieren beobachtet. Die Tiere sind hauptsächlich nachts aktiv und ruhen tagsüber in Sassen unter Bäumen oder Büschen. Sie fressen hauptsächlich Gräser, nehmen aber auch Kräuter. Die Fortpflanzung kann zu jeder Jahreszeit erfolgen, hauptsächlich aber zu Ende der Regenzeit im März April. Nach einer Trächtigkeit von (33-)34 Tagen wird in der Regel ein einzelnes Junges geboren. Dieses verlässt den Beutel definitiv nach 9 Monaten und wird mit etwa 15 Monaten entwöhnt [3; 6].

Gefährdung und Schutz

Das Antilopenkänguru hat eine weite Verbreitung, einen mutmaßlich großen Bestand und kommt in mehreren Schutzgebieten vor. Es wurde deshalb aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2015 als nicht-gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) eingestuft, obwohl die Bestände etwas abnehmen [7].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Es gelten die restriktiven Ausfuhrbestimmungen Australiens.

Bedeutung für den Menschen

Traditionell wurde die Art von den Aborigines bejagt [7]. Es wurden keine Quoten für eine kommerzielle Bejagung festgelegt.

Haltung

Lebenserwartung und Zucht: Das älteste bekannte Antilopenkänguru wurde 1999 im Zoo Perth geboren, an den Zoo Singapur angegeben und war im September 2004 immer noch am Leben, wurde also über 19 Jahre und 9 Monate alt [4].

Haltung in europäischen Zoos: Antilopenkängurus wurden in Europa nur in der Zeit vor dem 2. Weltkrieg gehalten und auch damals nur in sehr wenigen Zoos. Im Frankfurter und im Kölner Zoo kam es zur Zucht. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: Das Säugetiergutachten 2014 des BMEL gibt für das Außengehege eine Mindestfläche von 300 m² für bis 5 Tiere und 30 m² für jedes weitere Tier an. Das Innengehege soll 30 m² groß sein und für jedes weitere Tier ist die Fläche um 4 m² zu erhöhen. Es soll zudem in mehrere miteinander verbundene Abteile unterteilt sein. Die Tierschutzsachverständigen der Zoos hielten zu diesen Vorgaben im Differenzprotokoll fest, dass die Praxiserfahrung mehrerer Riesenkängurus haltender Zoos zeigt, dass eine Stallfläche von 4 m² pro Tier, wie sie z.B. die schweizerische Tierschutzverordnung vorschreibt, ausreichend ist. Eine Unterteilung des Innengeheges in mehrere miteinander verbundene Abteile ist nach langjähriger Haltungserfahrung für Großkängurus nicht erforderlich.

Die Tierschutzverordnung der Schweiz (Stand 01.06.2022) schreibt für bis 5 Tiere ein Außengehege von ebenfalls 300 m² und für jedes weitere Tier zusätzlich 30 m² vor. Das Innengehege muss 20 m² groß sein und für jedes weitere Tier ist die Fläche um 4 m² zu erhöhen. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2023) verlangt für bis 5 Tiere ein Außengehege von 500 und ein Innengehege von 25 m². Für jedes weitere Tier ist die Fläche außen wie innen um 10% zu erhöhen.

Nach JACKSON soll für 5 Tiere eine Gehegefläche von 340 m² nicht unterschritten werden [3].

 Taxonomie und Nomenklatur

Das Antilopenkänguru wurde 1842 vom britischen Ornithologen und Tiermaler John GOULD als Osphranter antilopinus beschrieben. DAWSON und FLANNERY stellten Osphranter als Untergattung in Macropus, aber neuerdings wird Osphranter von manchen Autoren wieder als eigene Gattung angesehen [2; 5; 6].

Literatur und Internetquellen

  1. CURTIS, L. K. (2006)
  2. DAWSON, L. & FLANNERY, T. (1985)
  3. JACKSON, S. M. (2003)
  4. WEIGL, R. (2005)
  5. WILSON, D. E. et al. eds. (2009-2019)
  6. WILSON, D.E. & REEDER, D. M.  (2005)
  7. WOINARSKI, J., RITCHIE, E. & WINTER, J. (2016). Macropus antilopinus. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T40561A21953729. http://www.iucnredlist.org/details/40561/0. Downloaded on 15 April 2018.

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Freigegeben in Kloaken- und Beuteltiere
Samstag, 01 April 2017 16:07

Hübschgesichtswallaby

Unterklasse: Beuteltiere (MARSUPIALIA)
Ordnung: Känguruverwandtschaft (DIPROTODONTIA)
Unterordnung: Känguruartige (Macropodiformes)
Familie: Kängurus (Macropodidae)
Unterfamilie: Eigentliche Kängurus (Macropodinae)

D LC 650

Hübschgesichtswallaby

Macropus (Notamacropus) parryi • The Whiptail Wallaby • Le wallaby de Parry

102 012 011 011 macropus parryi koeln PD
Hübschgesichtswallabies (Macropus parryi) ehemals im Kölner Zoo © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

102 012 011 011 macropus parryi map
Approximative Verbreitung des Hübschgesichtswallabys (Macropus parryi)

 

 

102 012 011 011 macropus parryi Quartl
Hübschgesichtswallaby (Macropus (N) parryi) im Lone Pine Koala Sanctuary, Brisbane © Quartl, Veröffentlicht unter Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license.

 

 

102 012 011 011 macropus parryi gould1
Hübschgesichtswallaby (Macropus (N) parryi) aus GOULD, J. (1863) The Mammals of Asutralia, Vol. 2. Public Domain.

 

 

102 012 011 011 macropus parryi gould2
Hübschgesichtswallaby (Macropus (N) parryi) aus GOULD, J. (1863) The Mammals of Asutralia, Vol. 2. Public Domain.

 

 

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Das Hübschgesichtskänguru oder -wallaby ist ein ausgesprochen attraktives, mittelgroßes Känguru, das in Australien nicht gefährdet ist und in Europa seit 1994 nicht mehr gezeigt wird.

Körperbau und Körperfunktionen

Das Hübschgesichtskänguru, wegen seines langen, dünnen, spitz zulaufenden Schwanzes auf Englisch auch als "Whiptail Wallaby" bezeichnet, ist ein mittelgroßes Känguru und gehört innerhalb der Gruppe der Wallabies zu den größeren Arten. Die Böcke haben eine Kopf-Rumpflänge von etwa 74-100 und eine Schwanzlänge von 86-105 cm, die Weibchen von 61-88 cm und 73-86 cm, die Körpergewichte liegen bei rund 14-26 kg bzw. 7-15 kg. Der Name Hübschgesichtskänguru bzw. "Pretty-face Wallaby" bezieht sich auf die auffällige Gesichtszeichnung. Das dunkle Gesicht wird von weißen Wangenstreifen, die sich von der Schnauze bis unter die Augen erstrecken, eingerahmt. Die langen Ohren haben schwarze Spitzen. Ansonsten ist das Fell der Oberseite blassgrau bis hellbraun, Brust und Bauch sind weißlich und auf dem Oberschenkel verläuft ein heller Streifen Richtung Schwanz [1; 5].

Verbreitung

Australien: Von Nordost-Queensland bis ins nördliche New South Wales [6].

Lebensraum und Lebensweise

Das Hübschgesichtswallaby lebt in offenen Wäldern mit grasbedecktem Boden vom Tiefland bis auf eine Höhe von 1'400 m und gelegentlich auf Agrarland. Es kann sich sehr rasch fortbewegen und sehr hoch springen. Die Tiere sind tagsüber und nachts unterwegs. Sie sind sozial und bilden Gruppen bis zu 50 Individuen. Ihre Nahrung besteht aus Gräsern, Kräutern und Farnen. Weibchen werden mit 17 Monaten geschlechtsreif. Junge Männchen werden von älteren unterdrückt und werden erst im Alter von 2-3 Jahren sexuell aktiv. Die Trächtigkeit dauert 38 (36-41) Tage. Das Junge bleibt 8.5-9 Monate im Beutel und wird mit 15 Monaten entwöhnt. Die Weibchen werden erst 118-215 Tage nach der Geburt wieder brünstig [6].

Gefährdung und Schutz

Die Art hat eine weite Verbreitung, mutmaßlich einen großen Bestand und kommt in mehreren Schutzgebieten vor. Aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2015 wurde sie deshalb als nicht-gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) eingestuft [6].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Das Hübschgesichtswallaby soll in Queensland kommerziell bejagt werden [6].

Haltung

In Australien halten einige Zoos "Pretty-faces" in begehbaren Anlagen, wo sie sich den Besuchern gegenüber teils vertraut zeigen, teils scheu sind [3].

WEIGL nennt als ältestes bekanntes Hübschgesichtswallaby ein Tier, das im Zoo von Philadelphia ein Alter von 9 Jahren und 8 Monaten erreichte [4].

Haltung in europäischen Zoos: Das Hübschgesichtswallaby war in Zoos außerhalb Australiens stets ein seltener Gast. In Europa wurde es bis in die 1990er-Jahre gehalten, zuletzt im Kölner Zoo. Seitdem gibt es keine mehr. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: Das Säugetiergutachten 2014 des BMEL gibt für das Außengehege eine Mindestfläche von 200 m² für bis 5 Tiere und 20 m² für jedes weitere Tier an. Das Innengehege soll 15 m² groß sein und für jedes weitere Tier ist die Fläche um 3 m² zu erhöhen.

Die Tierschutzverordnung der Schweiz (Stand 01.06.2022) schreibt für bis 5 Tiere ein Außengehege von 250 m² und für jedes weitere Tier zusätzlich 15 m² vor. Das Innengehege muss 15 m² groß sein und für jedes weitere Tier ist die Fläche um 3 m² zu erhöhen. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2023) verlangt für bis 5 Tiere ein Außengehege von 300 und ein Innengehege von 20 m². Für jedes weitere Tier ist die Fläche außen wie innen um 10% zu erhöhen.

Nach JACKSON soll für 5 Tiere eine Gehegefläche von 120 m² nicht unterschritten werden [4].

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1835 von dem englischen Arzt und Zoologen Edward Turner BENNETT als Macropus parryi beschrieben [5].

Zur Gattung Macropus, die sowohl die kleinsten, wie die größten Vertreter der Familie umfasst, gehören 16 Arten. Acht kleinere bis mittelgroße Arten, darunter parryi, werden in der Untergattung Notamacropus DAWSON & FLANNERY, 1985, zusammengefasst. Bei WILSON & MITTERMEIER (2015) wird diese Untergattung zu einer Gattung erhoben. Nicht alle Referenzwerke /-datenbanken haben diesen Schritt mitgemacht [2; 5; 7].

Literatur und Internetquellen

  1. CURTIS, L. K. (2006)
  2. DAWSON, L. & FLANNERY, T. (1985)
  3. JACKSON, S. M. (2003)
  4. WEIGL, R. (2005)
  5. WILSON, D. E. et al. eds. (2009-2019)
  6. WINTER, J., BURNETT, S. & MARTIN, R. (2016). Macropus parryi. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T40564A21953894. http://www.iucnredlist.org/details/40564/0. Downloaded on 15 April 2018.
  7. INTEGRATED TAXONOMIC INFORMATION SYSTEM (ITIS)

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Freigegeben in Kloaken- und Beuteltiere
Samstag, 01 April 2017 16:02

Tammarwallaby

Unterklasse: Beuteltiere (MARSUPIALIA)
Ordnung: Känguruverwandtschaft (DIPROTODONTIA)
Unterordnung: Känguruartige (Macropodiformes)
Familie: Kängurus (Macropodidae)
Unterfamilie: Eigentliche Kängurus (Macropodinae)

D LC 650

Tammar-, Derby oder Damawallaby

Macropus (Notamacropus) eugenii • The Tammar or Dama Wallaby  • Le wallaby de l'île Eugène

102 012 011 005 macropus eugenii adelaide PD1
Tammarwallaby (Macropus eugenii) im Zoo Adelaide © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

102 012 011 005 macropus eugenii map
Aproximative Verbreitung des Tammarwallabys (Macropus eugenii)

 

102 012 011 010 macropus parma budapest PD2
Tammarkänguru (Macropus (N.) eugenii) im Zoo Budapest © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

102 012 011 010 macropus parma budapest PD1
Sich paarende Tammarkänguru (Macropus (N.) eugenii) im Zoo Budapest © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

102 012 011 010 macropus parma budapest PD3
Tammarkängurus (Macropus (N.) eugenii) im Zoo Budapest © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

102 012 011 005 macropus eugenii KIWR PD2
Tammarwallaby beim Kangaroo Island Wilderness Retreat, Südaustralien © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

102 012 011 005 macropus eugenii KIWR PD4
Tammarwallaby (Macropus eugenii) beim Kangaroo Island Wilderness Retreat © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

102 012 011 005 macropus eugenii KIWR PD3
Wo man sie nicht verfolgt, werden wild lebende Kängurus sehr zahm, hier ein Tammarwallaby (Macropus eugenii) beim Kangaroo Island Wilderness Retreat © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

102 012 011 005 macropus eugenii KIWR PD5
Hinterfuß eines Tammarwallabys (Macropus eugenii), Kangaroo Island Wilderness Retreat © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

102 012 011 005 macropus eugenii gould
Tammarwallabies (Macropus eugenii) Illustration von H.C. RICHTER für John GOULD (1849-1861): The Mammals of Australia, vol.2, pl.29

 

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Das Tammar ist ein kleines Wallaby, das in seiner Heimat dank guten Beständen auf verschiedenen Inseln nicht gefährdet ist.  Als durch den Rotfuchs auf dem Kontinent weitgehend ausgerottete Art ist es interessant für die Zoopädagogik. In europäischen Zoos ist es aber deutlich seltener anzutreffen als das noch etwas kleinere Parmawallaby.

Körperbau und Körperfunktionen

Das Tammarwallaby gehört zu den Kleinkängurus. Männchen erreichen eine Kopf-Rumpflänge von 59-68 cm, eine Schwanzlänge von 38-45 cm und ein Gewicht von 6-10 kg. Bei den Weibchen liegt die Kopf-Rumpflänge bei 52-63 cm, die Schwanzlänge bei 32-44 cm cm und das Gewicht bei 4-6 kg. Das Fell ist dick mit viel Unterwolle. Auf dem Rücken ist es dunkel graubraun, am Bauch grau und auf den Seiten hell- oder rotbraun. Es ist ein heller Wangenstreifen vorhanden [7].

Verbreitung

Australien: Früher weit verbreitet in West- und Südaustralien. Heute noch auf Kangaroo Island, einigen weiteren Inseln und lokalisierten Gebieten in Westaustralien. Außerhalb des natürlichen Areals auf einer Insel vor Neuseeland [1].

Lebensraum und Lebensweise

Um sich zu verstecken und zu weiden benötigen Tammarwallabies einen Mix aus Dickicht und Grasflächen. Jedes Tier hat ein definiertes Streifgebiet, das sich mit jenen benachbarter Tiere überlappt. Die Nahrung besteht überwiegend aus Gräsern, es werden aber auch die Blätter von Büschen abgeweidet. Gelegentliche Buschfeuer helfen, Dickichte als Rückzugsgebiete zu erhalten [1]. Nach einer Tragzeit von 29 (28-31) Tagen wird in der Regel ein einzelnes Junges geboren. Die Beuteltragzeit beträgt etwa 250 Tage. Etwa drei Monate später wird das Junge entwöhnt [5; 7].

Gefährdung und Schutz

Das Tammatwallaby ist zwar in weiten Teilen seines ursprünglichen Areals ausgestorben, kommt aber in guten Beständen auf Kangooroo Island und weiteren Inseln vor und wurde stellenweise auf dem Festland wiederangesiedelt. Aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2014 gilt es daher nicht als gefährdet [1].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Bei Lodges angefütterte Tammarwallabies werden sehr zahm und haben sich stellenweise haben sich z.B. auf Kangaroo Island zu einer Touristenattraktion entwickelt.

Haltung

Im Adelaide Zoo werden Tammarwallabies in einem begehbaren Gehege gehalten [4]. Das älteste bekannte Tammarwallaby erreichte im Zoo Johannesburg ein Alter von über 15 Jahren [6]. Die Zucht ist unproblematisch.

Haltung in europäischen Zoos: Der Kölner Zoo erhielt 1860 sein erstes Paar. Bereits im Folgejahr gab es zum ersten Mal Nachwuchs. Aktuell werden Tammarwallabies in rund 10 eruropäischen Zoos gehalten. Für Details siehe Zootierliste. 2020 wurde ein am Zoo Berlin geführtes Europäisches Zuchtbuch (ESB) geschaffen, das allerdings bereits 2022 wieder aufgegeben wurde.

Mindestanforderungen an Gehege: Das Säugetiergutachten 2014 des BMEL gibt für das Außengehege eine Mindestfläche von 150 m² / 1-5 Tiere und zusätzlich 15m² für jedes weitere Tier an. Das Innengehege soll für 1-5 Tiere 10 m² groß sein und für jedes weitere Tier soll die Fläche um 2 m² erhöht werden. Die Stalltemperatur soll mindestens 15°C betragen. Hierzu bemerkten die Tierschutz-Sachverständigen der Zoos: „Im natürlichen Verbreitungsgebiet liegen die mittleren Nachttemperaturen von Mai bis Oktober unter 10°C. Die Anforderung an die Innentemperatur ist daher zu relativieren.“ (Auf der Île Eugène beträgt die mittlere Tiefsttemperatur im Juli und August 5°C [NASA Earth Observations]).

Die Tierschutzverordnung der Schweiz (Stand 1.2.2022) schreibt für 5 Tiere ein Außengehege von 40 m² und für jedes weitere Tier zusätzlich 4 m² vor. Das Innengehege muss für 5 Tiere 10 m² groß sein und für jedes weitere Tier ist die Fläche um 2 m² zu erhöhen.

Die Anforderungen der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2022) sind etwas abstrus. Verlangt werden für fünf Tiere ein Außengehege von 200 m² und ein Innengehege von 4 m². Für jedes weitere Tier ist die Fläche außen wie innen um 10% zu erhöhen.

Nach JACKSON soll für 5 Tiere eine Gehegefläche von 60 m² nicht unterschritten werden [4].

Taxonomie und Nomenklatur

Das Tammar war das erste Känguru, das ein Europäer zu Gesicht bekam: Der aus Antwerpem stammende Kaufmann François PELSAERT erlitt 1629 mit seinem Handelsschiff "Batavia" an in einem Riff vor der westaustralischen Küste Schiffbruch und konnte sich mit einem Großteil seiner Mannschaft auf eine von Menschen unbewohnte, aber von Tammar-Wallabies besiedelte Insel retten. Die Inselgruppe wird heute als "Wallabi-Inseln" bezeichnet

1817 wurde das Tammarwallaby vom französischen Zoologen Anselme Gaëtan DESMAREST als "Kangurus eugenii" beschrieben. Später wurde es der von George SHAW vom Britischen Museum bereits 1790 aufgestellte Gattung Macropus zugeteilt. Die Artbezeichnung eugenii bezieht sich auf die Île Eugène, eine kleine Insel vor der Küste Südaustraliens westlich der Eyre-Halbinsel. Es wurden drei Unterarten differenziert, nach neueren Untersuchungen wird jedoch vorgeschlagen, zwei davon zusammenzulegen. Demnach gibt es noch die Nominatform in Südaustralien, auf Kangaroo Island und einigen weiteren Inseln und M. e. derbianus in West-Australien [1; 7].

Zur Gattung Macropus, die sowohl die kleinsten, wie die größten Vertreter der Familie umfasst, gehören 16 Arten. Acht kleinere bis mittelgroße Arten, darunter eugenii, werden in der Untergattung Notamacropus DAWSON & FLANNERY, 1985, zusammengefasst. Bei WILSON & MITTERMEIER (2015) wird diese Untergattung zu einer Gattung erhoben. Nicht alle Referenzwerke /-datenbanken haben diesen Schritt mitgemacht [3; 7; 8].

Literatur und Internetquellen

  1. BURBIDGE, A.A. & WOINARSKI, J. (2016). Macropus eugenii. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T41512A21953803. http://www.iucnredlist.org/details/41512/0. Downloaded on 15 April 2018.
  2. CURTIS, L. K. (2006)
  3. DAWSON, L. & FLANNERY, T. (1985)
  4. JACKSON, S. M. (2003)
  5. PUSCHMANN, W., ZSCHEILE, D., & ZSCHEILE, K. (2009)
  6. WEIGL, R. (2005)
  7. WILSON, D. E. et al. eds. (2015)
  8. INTEGRATED TAXONOMIC INFORMATION SYSTEM (ITIS)

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Freigegeben in Kloaken- und Beuteltiere
Samstag, 01 April 2017 15:59

Braunes Buschkänguru

Unterklasse: Beuteltiere (MARSUPIALIA)
Ordnung: Känguruverwandtschaft (DIPROTODONTIA)
Unterordnung: Känguruartige (Macropodiformes)
Familie: Kängurus (Macropodidae)
Unterfamilie: Eigentliche Kängurus (Macropodinae)

D LC 650

Braunes Buschkänguru

Dorcopsis muelleri • The White-striped Dorcopsis • Le wallaby à raie blanche

102 012 007 002 dorcopsis muelleri best KR3
Braunes Buschkänguru (Dorcopsis muelleri) im Best Zoo © Klaus Rudloff, Berlin

 

102 012 007 002 dorcopsis muelleri map
Approximative Verbreitung des Braunen Buschkängurus (Dorcopsis muelleri)

 

102 012 007 002 dorcopsis muelleri best KR1
Braunes Buschkänguru (Dorcopsis muelleri) im Best Zoo © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Braunes Buschkänguru (Dorcopsis muelleri) im Dehiwala-Zoo, Colombo © Ulrich Schürer, Solingen

 

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Braunes Buschkänguru (Dorcopsis muelleri), Beuteljunges im Best Zoo © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Braunes Buschkänguru (Dorcopsis muelleri) im Zoo Prag © Elias Neideck

 

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Braunes Buschkänguru (Dorcopsis muelleri) im Zoo Prag © Wolfgang Dreier, Berlin

 

102 012 007 002 dorcopsis hageni Baier River uSchuerer1
Hagens Weißstreifen-Buschkänguru (Dorcopsis hageni)im Baiyer-River-Schutzgebiet in Papua-Neuguinea © Ulrich Schürer, Solingen

 

Weitere Bilder auf BioLib

Buschkängurus verschiedener Arten wurden früher in einigen Zoos gehalten und gezüchtet. Gegenwärtig (2023) sind sind sie nur in wenigen Zoos vertreten. Wahrscheinlich wurde die Artzugehörigkeit dieser Tiere nicht richtig bestimmt, anstatt um D. hageni, wie von den Zoos angegeben, dürfte es sich um D. muelleri handeln.

Körperbau und Körperfunktionen

Das Braune Buschkänguru ist ein kleines, kurzhaariges Wallaby mit schlanker Schnauze, das bei den Männchen eine Kopf-Rumpflänge von 71-77 cm und eine Schwanzlänge von 42-54 cm, bei den Weibchen eine Kopf-Rumpflänge von 54-65 cm und eine Schwanzlänge von 32-47 cm aufweist. Weibchen haben eine Gewicht von 5-6.8 kg. Seine Färbungvariierrt je nach Unterart [2].

Verbreitung

Neuguinea: Indonesien (West-Papua sowie die Inseln Misool Japen und Salawati) [2; 3].

Lebensraum und Lebensweise

Das Braune Buschkänguru lebt in primären Regenwäldern und Sekundärwäldern des Tieflands bis auf eine Höhe von etwa 400 m. Über seine Lebensweise ist nur wenig bekannt [2; 3].

Gefährdung und Schutz

Die Art ist weit verbreitet, hauptsächlich in dünn besiedelten Gebieten, kommt aber auch mit vom Menschen modifizierten Lebensräumen zurecht. Sie wurde deshalb aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2015 als nicht-gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) eingestuft [2; 4].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Buschkängurus wird gebietsweise als Fleischlieferant gejagt. Das Fleisch wird z.T. leicht angeräuchert vermarktet [2; 4].

Haltung

Für die verwandte Art Dorcopsis luctuosa wird ein Höchstalter von 13 Jahren und 11 Monaten angegeben [1].

Haltung in europäischen Zoos: Buschkängurus waren in Europa stets selten und wurde nur mit Unterbrüchen gezeigt. Der gegenwärtige Bestand, bei dem es sich nicht, wie ursprünglich angenommen, um D. hageni, sondern um D. muelleri handeln dürfte, geht auf Importe in den Jahren 2013 und 2015 zurück [4]. Die Art wird in nur wenigen Zoos gehalten. Für Details siehe Zootierliste

Mindestanforderungen an Gehege: Die behördlichen bzw. gesetzlichen Vorgaben für die Haltung werden diesen Arten des tropischen Tieflandes nicht unbedingt gerecht. Es wäre wohl zweckdienlicher, ein kleineres Außen- und dafür ein größeres Innengehege vorzuschreiben.

Das Säugetiergutachten 2014 des BMEL gibt ein Außengehege vor, das für 5 Tiere eine Fläche von 150 m² und für jedes weitere zusätzlich 15 m² aufweisen soll. Das Innengehege soll eine Fläche von 10 m² und für jedes weitere Tier zusätzlich 2 m² haben.

Die Tierschutzverordnung der Schweiz (Stand01.06.2022) schreibt für 5 Tiere ein Außengehege von 40 m² und für jedes weitere Tier zusätzlich 4 m² vor. Das Innengehege muss für 5 Tiere 10 m² groß sein und für jedes weitere Tier ist die Fläche um 2 m² zu erhöhen.

Die Anforderungen der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2023)
sind etwas abstrus. Verlangt werden für fünf Tiere ein Außengehege von 200 m² und ein Innengehege von 4 m². Für jedes weitere Tier ist die Fläche außen wie innen um 10% zu erhöhen.

Taxonomie und Nomenklatur

Dorcopsis muelleri wurde 1827 vom französischen Arzt und Naturforscher René Primevère LESSON als "Macropus muelleri" erstmals wissenschaftlich beschrieben, nach anderen Quellen 1866 von dem aus Thüringen stammenden, am Naturhistorischen Museum Leiden tätigen Zoologen Hermann SCHLEGEL. Die heute vier Arten (D. atrata, D. hageni, D. luctuosa und D. muelleri) umfassende Gattung Dorcopsis wurde 1845 von Hermann SCHLEGEL und dem badisch-stämmigen Forschungsreisenden Salomon MÜLLER eingeführt. Von D. muelleri sind vier Unterarten anerkannt. Die in europäischen Zoos gehaltenen Tiere werden oft als Dorcopsis hageni bezeichnet. D. hageni wurde 1897 von dem amerikanischen Zoologen Edmund HELLER beschrieben und zu Ehren des Landeshauptmanns der deutschen Kolonie Kaiser-Wilhelms-Land, Curt von HAGEN, benannt [2; 3].

Literatur und Internetquellen

  1. WEIGL, R. (2005)
  2. WILSON, D. E. et al. eds. (2009-2019)
  3. LEARY, T.et al. (2016). Dorcopsis muelleri. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T6800A21952423. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-2.RLTS.T6800A21952423.en . Accessed on 28 December 2021.
  4. SCHÜRER, U. (2020)

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Samstag, 01 April 2017 15:52

Graues Baumkänguru

Unterklasse: Beuteltiere (MARSUPIALIA)
Ordnung: Känguruverwandtschaft (DIPROTODONTIA)
Unterordnung: Känguruartige (Macropodiformes)
Familie: Kängurus (Macropodidae)
Unterfamilie: Eigentliche Kängurus (Macropodinae)

D VU 650

Graues Baumkänguru

Dendrolagus inustus • The Grizzled Tree Kangaroo • Le dendrolague gris

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Graues Baumkänguru (Dendrolagus inustus) im Taman Safari Indonesia, Bogor © Johannes Pfleiderer, Zoo Duisburg

 

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Approximative Verbreitung des Grauen Baumkängurus (Dendrolagus inustus)

 

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Graues Baumkänguru (Dendrolagus inustus) im Taman Safari Indonesia, Bogor © Johannes Pfleiderer, Zoo Duisburg

 

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Graues Baumkänguru (Dendrolagus inustus) im Port Moresby Adventure Park © Wolfgang Dreßen, Zoo Krefeld

 

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Graue Baumkängurus (Dendrolagus inustus) im Port Moresby Adventure Park © Wolfgang Dreßen, Zoo Krefeld

 

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Graues Baumkänguru (Dendrolagus inustus) im Taman Safari Indonesia, Bogor © Johannes Pfleiderer, Zoo Duisburg

 

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Graues Baumkänguru (Dendrolagus inustus). Illustration aus GOULD, J. (1863). The Mammals of Australia, Vol 2. Public Domain

 

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Da relativ wenige Zoos Baumkängurus halten, wurde im Sinne einer Konzentration der Kräfte in Europa die Haltung des Grauen Baumkängurus zugunsten des Goodfellow-Baumkängurus aufgegeben. Auch in Nordamerika, wo die Haltung des Matschie-Baumkängurus gefördert wird, ist das Graue Baumkänguru mittlerweile verschwunden.

Körperbau und Körperfunktionen

Dendrolagus inustus ist eine größere Baumkänguru-Art mit langem Schwanz, relativ langen Extremitäten und großen Füßen. Es besteht win deutlicher Dimorphismus zwischen den Geschlechtern. Die Kopf-Rumpflänge beträgt etwa 55-89 cm und die Schwanzlänge 84-97 cm, das Gewicht liegt bei den Männchen zwischen 11 und 23 kg, bei den Weibchen zwischen 7 und 14 kg. Die Färbung des Fells ist auf der Kopfoberseite und dem Rücken dunkel graubraun, auf Wangen, Kehle, Bauch und Extremitäten heller [5].

Verbreitung

Neuguinea: Indonesien (West-Papua) und und Papua-Neuguinea in den nördlichen Tiefländern und auf der Vogelkop-Halbinsel [2].

Lebensraum und Lebensweise

Das Graue Baumkänguru besiedelt tropische Primär- und Sekundärwälder des Tieflands und der Hügelzone in Höhenlagen von 100-1'400 m. Es ernährt sich von Blättern von Bäumen und Büschen, Schlingpflanzen und Früchten. Die Weibchen werden mit 17 Monaten geschlechtsreif. Es wird in der Regel ein Jungtier geboren, das etwa 6 Monate im Beutel bleibt und die Mutter während mindestens 6 weiteren Monaten begleitet [2; 5].

Gefährdung und Schutz

Als Folge nicht-nachhaltiger Bejagung und Lebensraumverlust nehmen die Bestände laufend ab. Die Art wurde deshalb aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2016 als gefährdet eingestuft [2].

Der internationale Handel ist nach CITES-Anhang II geregelt.

Zoogestütztes Artenschutzprojekt (Beispiel):

  • Zum Schutz der bedrohten Baumkängurus tragen unter anderem die Gründung von Nationalparks mit Rangern und die umfassende Information der heimischen Bevölkerung über die Zusammenhänge des Naturschutzes bei. Für die lokale Bevölkerung im Regenwald Neuguineas sind Baumkängurus ein wichtiger Fleischlieferant. Die Einrichtung von Farmen, die andere Tiere, namentlich Hauskaninchen und Hühner, als alternative Fleischquellen züchten, schafft direkte Abhilfe für dieses Problem. Jedes Jahr fließen Spendengelder des Krefelder und anderer Zoos an dieses Schutzprojekt vor Ort, das von der Tenkile Conservation Alliance in den Toricelli Mountains betrieben wird und sich u.a. auf Dendrolagus inustus bezieht [6].

Bedeutung für den Menschen

Das Graue Baumkänguru wird von der einheimischen Bevölkerung stark zur Fleischgewinnung bejagt [2].

Haltung

Die Art wird weltweit nur noch in wenigen Zoos in Papua-Neuguinea, Indonesien und China gehalten. Das älteste bekannte Graue Baumkänguru starb im Gladys Porter Zoo, Brownsville (Texas), im Alter von 23 Jahren und 9 Monaten [4].

Haltung in europäischen Zoos: Der Londoner Zoo erhielt sein erstes Graues Baumkänguru bereits 1848. Es lebte dort vier Jahre. Auf dem europäischen Festland gab es die erste Haltung ab 1856 im Amsterdamer Zoo [3]. In den 1970-80er Jahren war die Art in Europa relativ gut vertreten. Im Krefelder Zoo wurde sie regelmäßig gezüchtet. 1992 wurden die beiden letzten Tiere an den Zoo von Jacksonville in Florida abgegeben, wo der Bestand jedoch mittlerweile auch erloschen ist. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: Nach dem Säugetiergutachten 2014 des BMEL muss für 1-2 Baumkängurus ein Innengehege von mindestens 16 m² Fläche und 3 m Höhe vorhanden sein. Für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um 8 m² zu erhöhen. Wird fakultativ ein Außengehege angeboten, so soll dieses mindestens 40 m² groß sein.

Die Tierschutzverordnung der Schweiz (Stand 01.06.2022)schreibt für zwei Baumkängurus sowohl ein Innen- wie ein Außengehege von 16 m² und für jedes weitere Adulttier zusätzliche 4 m² vor, wobei die Gehegehöhe mindestens 2.5 m betragen muss.

Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2023) verlangt für ein Paar eine Mindestfläche von 20 m² bei einer Höhe von 3 m.

Nach JACKSON soll für 5 Tiere eine Gehegefläche von 40 m² nicht unterschritten werden [1].

 Taxonomie und Nomenklatur

Es gibt zwei Unterarten. Die Nominatform lebt auf der Vogelkop- und Fakfak-Halbinsel sowie den vorgelagerten Inseln Waigeo, Misool, Salawati und möglicherweise Batanta. Die Unterat D. i. finschi kommt auf der Insel Japen und entlang der Nordküste Neuguineas vor [2; 5].

Literatur und Internetquellen

  1. JACKSON, S. M. (2003)
  2. LEARY, T. et al. 2016. Dendrolagus inustus. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T6431A21957669. http://www.iucnredlist.org/details/6431/0. Downloaded on 15 April 2018.
  3. SCHÜRER, U. (2019)
  4. WEIGL, R. (2005)
  5. WILSON, D. E. et al. eds. (2009-2019)
  6. ZOO KREFELD - PRESSEMITTEILUNG (29.05.2008)

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx