Donnerstag, 14 Februar 2019 09:48

WAGENKNECHT, E. (1996)

Der Rothirsch.

Die Neue Brehm-Bücherei 129. 156 Seiten, 1 Farbtafel, 50 Abbildungen.
3., überarb. Auflage. VerlagsKG Wolf, ISBN-10: 3894325003, ISBN-13: 9783894325008.

Aus dem Inhalt:

Name und Bezeichnung, Systematische Stellung und Stammesgeschichte, Verbreitung, Körperbau, Stoffwechsel und Ernährung, Das Geweih, Sinnesleistungen und Verhalten, Fortpflanzung und Populationsentwicklung, Gefahren Feinde Krankheiten, Anthropogene Einflüsse und ihre Auswirkung auf das Rotwild. Zitat: Das Rotwild ist heute im weitaus grössten Teil seines europäischen Verbreitungsgebietes gezwungen, unter den Bedingungen einer dicht besiedelten verkehrserschlossenen, technisierten und somit tiefgreifend veränderten Landschaft zu leben. Zitat: Glücklicherweise haben sich die pessimistischen Stimmen, die dem Rotwild im Hinblick auf diese Entwicklung schon vor vielen Jahrzehnten die letzte Stunde in unserer Kulturlandschaft voraussagten, nicht bestätigt. Es hat vielmehr eine erstaunliche Anpassungsfähigkeit bewiesen und zeigt heute in vielen Gebieten Europas sogar eine beachtliche Ausbreitungstendenz. Die veränderten Lebensbedingungen haben sich aber in zweierlei Hinsicht ausgewirkt: Einerseits ist das Verhältnis des Wildes zu seiner Umwelt weitgehend gestört, das hat zu bestimmten Aenderungen im Verhalten und insbesondere zu einer Zunahme der Wildschäden in Wald und Feld geführt. Und zum anderen ist das Wild selbst in weiten Gebieten in seiner körperlichen Entwicklung und Konstitution mehr oder weniger beeinträchtigt. Die Bewältigung der daraus resultierenden Probleme in der jagdlichen Bewirtschaftung des Rotwildes hat umfassende Kenntnisse der Biologie, insbesondere auch des Verhaltens dieser nach dem Elch grössten Hirschart zur Voraussetzung. Hier für gewisse Grundlagen zu liefern und Verständnis zu wecken, ist Anliegen dieser Schrift.

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Donnerstag, 07 Februar 2019 23:02

GRZIMEK, B. (1975)

Mit Grzimek durch Australien - vierfüßiger Australier. Abenteuer mit Tieren und Menschen des 5. Kontinents.

310 Seiten. Mit 107 Zeichnungen  und Fotos, von denen Alan Root 62 für den Verfasser aufnahm.

Kindler Verlag GmbH, München.

Inhalt: 

Sprung auf die Känguruhinsel; Großfußhühner erfanden den Brutapparat; Dreimal lernten Neuteltiere das Fliegen; Der Beutelwolf stirbt auf einer fernen Insel; Das Wundertier Känguruh, Unter Paradiesvögeln und Steinzeitmenschen; Säugetiere legen Eier; ferner über Dingo, Wildkaninchen, Beutelteufel, Wombat, Gleibeutler etc.

 

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Evidence of two genetically deeply divergent species of warthog, Phacochoerus africanus and P. aethiopicus (Artiodactyla: Suiformes) in East Africa.

Mammalian Biology 67 (2): 91-96.
https://doi.org/10.1078/1616-5047-00013

Summary:

Two species of warthogs (Phacochoerus), differing by the number of functional incisors, were described in the Holocene fossil record: the common warthog (P. africanus), widespread in sub-Saharan Africa, and the Cape, or desert warthog (P. aethiopicus), which was considered extinct since 1896, but was recently rediscovered in East Africa by morphological analyses. Mitochondrial and single-copy nuclear DNA sequences show that common and desert warthogs belong to two deeply divergent monophyletic lineages, that might have originated in the last part of the Pliocene. The finding of two genetically divergent extant species of warthogs highlights the importance of molecular methods applied to the knowledge and conservation of biodiversity in Africa, to uncover the tempo and mode of its species evolution.

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Donnerstag, 31 Januar 2019 14:28

MAYER, J. J. & WETZEL, R. M. (1986)

Catagonus wagneri.

Mammalian Species 259: 1-5. 3 Abb.

Veröffentlicht am 16.06.1986 durch die American Society of Mammalogists.

mayer-biblio

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Mittwoch, 28 November 2018 09:34

Neotropische Sukkulenten

Allgemeines

 ALLG Yucca varanus albigularis PD1
Mit Sukkulenten können Trockenhabitate dargestellt werden, nur passt eine Yucca aus Mexiko eher schlecht zu einem Weißkehlwaran (Varanus albigularis) aus Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Die Kakteen mit ihren gegen 1'800 Arten sind die bekanntesten Sukkulenten. Ihr natürliches Vorkommen ist, mit Ausnahme von Rhipsalis baccifera, auf den amerikanischen Kontinent beschränkt. Dabei sind sie nicht nur in Trockengebieten zu finden, sondern es gibt auch Arten, die in die Spritzzone der Meeresküsten, die oft mit Schnee- und Eis bedeckten Hochanden über 4'000 m oder das  Amazonas-Tiefland vorgedrungen sind.

Ebenfalls zur neotropischen Flora gehören die Agavoideen, zu denen u.a. die Gattung Agave mit rund 200 Arten, Yucca mit etwa 50 Arten und Nolina mit 26 oft stammsukkulenten Arten zählen. Auch unter den epiphytisch wachsenden Bromelien hat es einige Gattungen mit ausgesprochen sukkulentem Charakter. Die Palmlilien (Yucca spp.) sind bis auf eine Art nicht sukkulent, werden aber wegen ihrer systematischen Zugehörigkeit und Ähnlichkeit mit Agave trotzdem hier abgehandelt.

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Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Spargelgewächse (Asparagaceae)

AGAVACEAE Agave attenuata Sanary PD1
Drachenbaum-Agave (Agave attenuata) im ZoA-Zoo, Sanary-sur-Mer © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

AGAVACEAE Agave attenuata Sanary PD2
Drachenbaum-Agave (Agave attenuata) im ZoA-Zoo, Sanary-sur-Mer © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Agavengewächse (Agavoideae)

Drachenbaum-Agave

Agave attenuata

CITES: Die Art ist nicht in den Anhängen aufgeführt.

Verbreitung: Mexiko (Bundesstaaten Jalisco, Michoacán, México) in Höhenlagen von (400-)1'900-2'500 m.

Winterhärte: Die Art ist nur bedingt frostresistent.

Die Drachenbaum-Agave entwickelt in vielen Jahren einen oder mehrere aufrechte, dicke, bis zu (1.2-) 1.5 m hohe Stämme, an deren Spitze sich eine Rosette von 40-70 cm langen und 12-16 cm breiten, hellgrauen, eiförmigen und spitz zulaufenden Blättern befindet. Bei alten Pflanzen entwickelt sich der oft gebogene, bis zu 3.5 m hohe Blütenstand mit grünlichgelben Blüten [2; 8].

Die Art gilt nicht als gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN), zumal der Pflanzenhandel weitestgehend auf kultivierten Pflanzen beruht [5].

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AGAVACEAE Agave parryi truncata Lalonde PD1
Meskal-Agave (Agave parryii var. truncata) im Jardin zoologique tropical, La Londe-les-Maures © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

AGAVACEAE Agave parryi truncata Lalonde PD2
Meskal-Agave (Agave parryii var truncata) im Jardin zoologique tropical, La Londe-les-Maures © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Agavengewächse (Agavoideae)

Meskal-Agave

Agave parryi

CITES: Die Art ist nicht in den Anhängen aufgeführt.

Verbreitung: Südwestliche USA (Arizona, New Mexico) und Nordmexiko.

Winterhärtezone 6 für var. cousei (erträgt bis -18ºC).

Die nach dem amerikanischen Botaniker Charles Christopher PARRY (1823-1890) benannte Art ist eine kleine, kugelige Agave mit einer Höhe von 20-30 cm und einem Durchmesser von 30-80 cm. Sie steht einzeln oder in größeren Gruppen. Ihr rispiger Blütenstand wird 3-5 m hoch. Es werden zwei Unterarten und drei Varietäten unterschieden [6; 8].

Aus dem Herzen der Agave wird, nachdem sie im Alter von 6-10 Jahren zum ersten und letzten Mal geblüht hat, Alkohol (Meskal) destilliert.

Die Art gilt nicht als gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) [5].

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AGAVACEAE Agave striata Lalonde PD1
Gestreifte Agave (Agave striata) in Jardin zoologique exotique, La Londe-les-Maures © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Agavengewächse (Agavoideae)

Schmalblättrige Agave

Agave striata

CITES: Die Art ist nicht in den Anhängen aufgeführt.

Verbreitung: Nordmexiko (Coahuila, Durango, Hidalgo, Nuevo León, Puebla, Querétaro, San Luis Potosí, Tamaulipas und Zacatecas).

Winterhärtezone 8 (erträgt bis -8ºC).

Die Schmalblättrige Agave kommt in Trockenwäldern und im Chaparral in Höhenlagen von 700-2'300 m vor. Sie bildet einen kurzen Stamm und erreicht eine Wuchshöhe von 1-2 m. Sie steht einzeln oder in größeren Gruppen. Ihre hellgrünen bis rötlichen, gestreiften und an den Rändern fein gezahnten Blätter sind 25-60 cm lang und nur 7 (5-10) mm breit. Sie haben einen braunen Endstachel. Ihr rispiger Blütenstand wird 1.5-2.5 m hoch. Es werden zwei Unterarten unterschieden [2; 5].

Die Art gilt nicht als gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) [5].

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AGAVACEAE Agave lophanta Lalonde PD1
Dornkamm-Agave ( Agave unifilis) im Jardin zoologique tropical, La Londe-les-Maures © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

AGAVACEAE Agave lophanta Lalonde PD1
Dornkamm-Agave ( Agave unifilis) im Jardin zoologique tropical, La Londe-les-Maures © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Agavengewächse (Agavoideae)

Dornkamm-Agave

Agave univittata

CITES: Die Art ist nicht in den Anhängen aufgeführt.

Verbreitung: Südwestliche USA (Texas) Und Nordmexiko (Coahuila, Nuevo León, Tamaulipas, San Luis Potosi, Veracruz, Puebla).

Winterhärtezone 8 (erträgt bis -11ºC).

Die Dornkamm-Agave (Thorncrest Agava) besiedelt felsige Gelände und lockere Eichenwälder vom Tiefland bis auf eine Höhe von ca. 1'500 m. Sie ist in der Regel stammlos und bildet Wurzeltriebe, aus denen undurchdringliche Pflanzenpolster entstehen. Sie wird 60-90 cm hoch und erreicht einen Durchmesser von 60 cm. Die Blätter enden in einer scharfen Spitze und haben stachelige Ränder. Die Art ist auch unter dem Synonym Agave lophanta bekannt. Es gibt mehrere Varietäten [5; 8].

Die Art gilt nicht als gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) [5].

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AGAVACEAE victoriae reginae Sanary PD1
Königin-Viktoriua-Agave (Agave victoriae-reginae) im ZoA-Zoo, Sanary-sur-Mer © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

AGAVACEAE victoriae elfenau PD1
Königin-Viktoriua-Agave (Agave victoriae-reginae) im ZoA-Zoo, Sanary-sur-Mer © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Agavengewächse (Agavoideae)

Königin-Viktoria-Agave

Agave victoria-reginae

CITES: Die Art fällt unter Anhang II (mit bestimmten Ausnahmen #4 ).

Verbreitung: Chihuahua-Wüste Mexikos (Bundesstaaten Durango, Nuevo León und Coahuila).

Winterhärte: Die Art ist nur bedingt winterhart.

Die Königin-Viktoria-Agave besiedelt bergiges Gelönde in Höhenlagen von 500-1'700 m. Sie hat nur 15-25 cm lange und 4-6 cm breite, eine dichte Rosette bildende, dicke Blätter mit weißen Rändern und meist ohne Randzähne. Der aufrecht stehende Blütenstand erreicht eine Höhe von 3 bis 5 m. Sie ist eine der am langsamsten wachsenden Agaven [2; 6; 8].

Die Art gilt nach IUCN nicht als gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) [5], wohl aber nach der nationalen Roten Liste Mexikos. Gründe dafür sind Lebensraumverluste durch die Ausdehnung der Städte und das Sammeln wilder Exemplare für den Handel.

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AGAVACEAE Hesperaloe furnifera Lalonde PD1
Riesen-Hesperaloe (Hesperaloe funifera) im Jardin zoologique tropical, La Londe-les-Maures © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Agavengewächse (Agavoideae)

Riesen-Hesperaloe

Hesperaloe funifera

CITES: Die Art ist nicht in den Anhängen aufgeführt.

Verbreitung: Mexiko (Bundesstaaten Nuevo León und Coahuila) und vermutlich Südwest-Texas

Winterhärtezone 7 (erträgt bis -15ºC).

Die Riesen-Hesperaloe ist eine stammlose, ca. 1.8 m hohe, Polster bildende Sukkulente mit aufrechten, steifen, hell- bis gelbgrünen, lanzettförmigen Laubblättern, die in einem spitzförmigen Dorn enden, ansonsten aber keine Stacheln haben. Die Blattränder sind weiß, grau bis braun mit starken, variablen Fasern. Der Blütenstand ist 2 bis 4 m hoch. Das Wurzelwerk besteht aus einer sukkulenten Hauptwurzel und zahlreichen Faserwurzeln [8].

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AGAVACEAE Yucca baccata Lalonde PD1
Blaue Palmlilie (Yucca baccata) im Jardin zoologique tropical, La Londe-les-Maures © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Agavengewächse (Agavoideae)

Blaue Palmlilie

Yucca baccata

CITES: Die Art ist nicht in den Anhängen aufgeführt.

Verbreitung: Südwestliche USA und Nordmexiko in Höhenlagen von 1'400-1'600 (-2'500) m.

Winterhärtezone 6 (erträgt bis -20ºC).

Die Blaue Palmlilie ist meist stammlos oder bildet selten einen kurzen Stamm. Die Laubblätter sind blau bis grün, 30-70 cm lang und bilden an ihren Rändern Fasern. Die Blüten sind glockenförmig und weiß, wobei die äußeren Blütenblätter einen rötlichen oder violetten Farbton aufweisen [4; 10].

Die Art gilt nicht als gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) [5].

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AGAVACEAE Yucca decipiens Lalonde PD1
Schwarze Palmlilie (Yucca decipiens) im Jardin zoologique tropical, La Londe-les-Maures © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

AGAVACEAE Yucca decipiens Lalonde PD2
Schwarze Palmlilie (Yucca decipiens) im Jardin zoologique tropical, La Londe-les-Maures © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Agavengewächse (Agavoideae)

Schwarze Palmlilie

Yucca decipiens

CITES: Die Art ist nicht in den Anhängen aufgeführt.

Verbreitung: Mexiko (Durango, Zacatecas, San Louis Potosí, Aguascalientes, Jalisco, Guanajuato).

Winterhärtezone 7 (erträgt bis -15ºC).

Die Schwarze Palmlinie besiedelt Ebenen mit sandigen Böden in Höhenlagen zwischen 1'750 und 2'650 m. Die Pflanzen stehen solitär, bilden einen schwarz-grauen Stamm mit einem Durchmesser von 1-2 m aus und erreichen eine Wuchshöhe von 8-12 m. Die Laubblätter sind grün, steif, rinnig, 30-50 cm lang und bilden an ihren Rändern Fasern. Der Blütenstand ist hängend, die Einzelblüten haben weiße bis cremefarbene Hüllblätter [9].

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AGAVACEAE Yucca elephantipes Porquerolles PD1
Riesen-Palmlilie (Yucca elephantipes) im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Agavengewächse (Agavoideae)

Riesen-Palmlilie

Yucca elephantipes

CITES: Die Art ist nicht in den Anhängen aufgeführt.

Verbreitung: Südliches Mexiko bis Panama.

Winterhärtezone 10 (erträgt bis -1ºC).

Die Riesen-Palmlilie kommt in Höhenlagen bis 2'700 m vor. Die bevorzugte Niederschlagsmenge liegt bei 1'000-1'600 mm/Jahr, das optimale Temperaturspektrum bei 18-32ºC. Die Pflanze bildet zahlreich Stämme von 2-10 m Höhe aus. Die gezahnten, grünen Laubblätter befinden sich schopfartig oben am Stamm oder den Seitentrieben. Sie sind weich und werden 60-110 cm lang und 2-3 cm breit. Die Blütenknospen und die weichen Ansätze der Laubblätter sind essbar. Je nach Autor wird die Art auch als Yucca gigantea oder Yucca guatemalensis bezeichnet [3; 7; 8].

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AGAVACEAE Yucca gloriosa ruelz PD1
Kerzen-Palmlilie (Yucca gloriosa) in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

AGAVACEAE Yucca gloriosa ruelz PD2
Kerzen-Palmlilie (Yucca gloriosa) in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Agavengewächse (Agavoideae)

Kerzen-Palmlilie

Yucca gloriosa

CITES: Die Art ist nicht in den Anhängen aufgeführt.

Verbreitung: Ursprünglich südöstliche USA (Alabama, Florida, Georgia, Louisiana, Missisippi, South Carolina). In vielen Ländern eingeführt und verwildert.

Winterhärtezone 6 (erträgt bis -20ºC).

Die Kerzen-Palmlilie wächst während Jahren stammlos mit einer grundständigen Blattrosette. Später bildet sie einen bis etwa 2 m hohen Stamm Alte Pflanzen verzweigen sich und bilden Horste aus mehreren Blattrosetten. Die blaugrünen Laubblätter sind schwertförmig und werden etwa 0.3-0.5 m lang und 2-3.5 cm breit. Die glockenförmigen, cremfarbenen, bisweilen rot oder purpurn überhauchten Blüten hängen an bis zu 2 m langen rispigen Blütenständen. Die Bestäubung erfolgt an den Naturstandorten durch Yuccamotten (Prodoxidae). In Mittelamerika wird die Art als Faserlieferant und Medizinalpflanze kultiviert. Die Früchte, Blüten und Blütenstandstengel können roh oder gerkocht gegessen werden, die Wurzeln nur gekocht. Die Fasern der Blätter werden für die Produktion von Kleidung, Körben und Matten verwendet. Die Wurzeln enthalten für den Menschen geringgradig giftige Saponine, sind aber für Fische sehr toxisch [7; 8; 10].

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AGAVACEAE Yucca linearifolia Lalonde PD3
Gezahnte Schmalblättige Palmlilie (Yucca linearifolia) im Jardin zoologique tropical, La Londe-les-Maures © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

AGAVACEAE Yucca linearifolia Lalonde PD2
Gezahnte Schmalblättige Palmlilie (Yucca linearifolia) im Jardin zoologique tropical, La Londe-les-Maures © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

AGAVACEAE Yucca linearifolia Lalonde PD1
Gezahnte Schmalblättige Palmlilie (Yucca linearifolia) im Jardin zoologique tropical, La Londe-les-Maures © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Agavengewächse (Agavoideae)

Gezahnte Schmalblättige Palmlilie

Yucca linearifolia

CITES: Die Art ist nicht in den Anhängen aufgeführt.

Verbreitung: Mexiko (Coahuila, Nuevo León)

Winterhärtezone 6 (erträgt bis -20ºC).

Die Gezahnte Schmalblättrige Palmlilie ist ein Endemit der Chihuahia-Wüste, wo sie an wenigen Stellen in Höhenlagen von 1'100-1'300 m vorkommt [5]. Sie ist nahe verwandt mit Yucca rostrata und ist wie diese stammbildend. Die Stämme erreichen eine Höhe von 2-3 m. Die gezahnten, grau- oder blaugrünen bis grünen Laubblätter sind 30-45 cm lang und 0.5 cm breit. Der Blütenstand ist 60–80 cm hoch, wenig verzweigt, mit rund 3 cm großen, weißen Blüten. Blütezeit ist von April bis Juni. Die Früchte sind fleischige, nicht aufreißende Beeren von bis zu 7 cm Länge. [13]

Die Art gilt in der Natur als gefährdet (Rote Liste: VULNERABLE), weil größere Exemplare für den Handel der Natur entnommen werden. Sie wird jedoch häufig als als Zierpflanze kultiviert, wobei es sich beim Samen sehr oft ebenfalls um Naturentnahmen handelt. In Mitteleuropa kann sie allerdings nur mit mäßigem Erfolg im Freiland gepflegt werden und ist daher hierzulande selten geworden [5].

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AGAVACEAE Yucca rostrata Lalonde PD2
Blaublättrige Palmlilie (Yucca rostrata) im Jardin zoologique tropical, La Londe-les-Maures © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

AGAVACEAE Yucca rostrata Lalonde PD1 (2)
Blaublättrige Palmlilie (Yucca rostrata) im Jardin zoologique tropical, La Londe-les-Maures © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

AGAVACEAE Yucca rostrata Lalonde PD3
Blaublättrige Palmlilie (Yucca rostrata) im Jardin zoologique tropical, La Londe-les-Maures © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

AGAVACEAE Yucca rostrata ruelz PD1
Blaublättrige Palmlilie (Yucca rostrata) in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Agavengewächse (Agavoideae)

Blaublättrige Palmlilie

Yucca rostrata

CITES: Die Art ist nicht in den Anhängen aufgeführt.

Verbreitung: Nordmexiko und USA (Texas).

Winterhärtezone 6 (erträgt bis -20ºC).

Die Blaublättrige Palmlilie ist ein Endemit der Chihuahua-Wüste in Mexiko und der benachbarten steinigen, wüstenähnlichen Gebiete von Texas. Am Naturstandort wächst sie meist solitär, stammbildend und langsam bis zu 4 m Stammhöhe. Selten verzweigt sich der Stamm zu dicken Seitenarmen und erscheint dann fast kandelaberförmig. Die mehr als 100 linearen, blauen bis blaugrünen, 25-60 cm langen und 10-15(-17) mm breiten Blätter bilden einen endständigen, kompakten Schopf.  Sie sind weich und ihre Ränder sind meist glatt, gelegentlich fein gezähnt. Terminal sind die Laubblätter meist nicht stechend, gelegentlich haben sie einen stechenden Dorn. Die Pflanze blüht  erstmals im Alter von etwa 10 Jahren. Blütezeit ist von März bis Mai. Der traubige Blütenstand wird 1-2 m lang und trägt viele große, hängende, cremefarbene Blüten mit rund 5 cm langen, zugespitzten Hüllblättern. Die Bestäubung erfolgt durch Yuccamotten (Prodoxidae). Die Früchte sind oval bis elliptisch, bis 7 cm lang, selten eingeschnürt, an der Spitze mit einem starken, gebogenen Schnabel, was zum Artnamen "rostrata" geführt hat [8; 11; 13].

Yucca rostrata ist nahe verwandt mit Y. linearifolia sowie mit Y. thompsoniana, die im Habitus deutlich kleiner ist und wesentlich kürzere, steifere, stechendere und deutlicher gesägte Blätter hat [13].

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AGAVACEAE Yucca treculiana Lalonde PD1
Bajonett-Palmlilie (Yucca treculiana) im Jardin zoologique tropical, La Londe-les-Maures © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

AGAVACEAE Yucca treculiana Lalonde PD2
Bajonett-Palmlilie (Yucca treculiana) im Jardin zoologique tropical, La Londe-les-Maures © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Agavengewächse (Agavoideae)

Bajonett-Palmlilie

Yucca treculiana

CITES: Die Art ist nicht in den Anhängen aufgeführt.

Verbreitung: Nordmexiko (Chihuahua, Coahuila, Nuevo León, Durango, Zacatecas, Tamaulipas) und südwestliche USA (New Mexico, Texas).

Winterhärtezone 7 (erträgt bis -15ºC).

Die Bajonett-Palmlilie bildet einen oder einige wenigen Stämme  aus und erreicht eine Wuchshöhe von 2.5-6(-7) m. Die Laubblätter stehen in großen, ausladenden Rosetten. Sie sind lang, starr, rinnig und variieren in der Farbe von gelb- bis blaugrün. Die Blattränder sind hellbraun und haben spitze Enddornen. Im Gegensatz zu ähnlichen Arten fehlen die randständigen Fäden an den Blättern. Der Blütenstand ist bis 120 cm hoch, traubenförmig, mit Teilblütenständen und mit großen, dunkelbraunen Hochblättern im unteren Bereich, die mit dem Aufblühen abfallen. Die Einzelblüten stehen dicht, sind (halb-)rund und haben weiße oder gelegentlich violett überhauchte Perigonblätter. Später bilden sich zylindrische, fleischige, bis 10 cm lange Beerenfrüchte [9; 13].

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AGAVACEAE Nolina longifolia Sanary PD1
Mexikanischer Grasbaum (Nolina longifolia) im ZoA-Zoo, Sanary-sur-Mer © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Nolinoideae

Mexikanischer Grasbaum

Nolina longifolia

CITES: Die Art ist nicht in den Anhängen aufgeführt.

Verbreitung: Mexiko (Bundesstaaten Oaxaca und Puebla) in Höhenlagen von 800-900 m.

Winterhärtezone 9 (erträgt Temperaturen bis -8ºC).

Nolina longifolia bildet einen 1-3 m langen, unten verdickten Stamm mit korkiger Rinde. Die am Rand fein gezähnten, herabfallenden Blätter stehen in einem endständigen Schopf. Sie haben eine Länge von 50-250 cm und eine Breite von 10-30 mm. Der Blütenstand wird 1 bis 2 m hoch. Die Blätter werden gesammelt und zu Besen, Körben, Hüten etc. verarbeitet oder zum Eindecken von Dächern verwendet [7].

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NOLINACEAE Nolina microcarpa
Sacahuista-Bärengras (Nolina microcarpa) im Jardin zoologique tropical, La Londe-les-Maures © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Nolinoideae

Sacahuista-Bärengras

Nolina microcarpa

CITES: Die Art ist nicht in den Anhängen aufgeführt.

Verbreitung: Mexiko (Bundesstaaten Chihuahua und Sonora), USA (Arizona, Nevada, New Mexico, Texas) in Höhenlagen von 1'000-2'000 m.

Winterhärtezone 5 (erträgt Temperaturen bis -20ºC.

Das Socahuista-Bärengras ist eine stammlose, buschbildende Art, die wegen ihrer 60-140 cm langen und 5-12 mm breiten, fein gezahnten Blätter mit den trockenen, auffällig gedrehten Blattspitzen n den USA als  "Sawgrass" (Sägegras) bezeichnet wird. Sie bildet Horste bis 2 m Durchmesser. Der Blütenstand wird 30-80 cm lang. Die cremig-weißen Blüten erscheinen bereits im Vorfrühling [9].

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Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Kakteengewächse (Cactaceae)

CACTACEAE echinocactus grusonii Sanary PD1
Goldkugelkaktus (Echinocactus grusonii) im ZoA-Zoo, Sanary-sur-Mer © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

CACTACEAE echinocactus grusonii Sanary PD2
Goldkugelkaktus (Echinocactus grusonii) im ZoA-Zoo, Sanary-sur-Mer © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie:  Cactoideae
Tribus: Cacteae

Goldkugelkaktus, Schwiegermutterstuhl

Echinocactus grusonii

CITES: Die Art fällt unter Anhang II.

Verbreitung: Mexiko (Bundesstaaten Hidalgo und Querétaro).

Echinocatus grusonii ist ein kugeliger bis kurz zylindrischer Kaktus, der bis 130 cm hoch werden und einen Durchmesser von 80 cm erreichen kann. Junge Pflanzen haben Warzen, ähnlich wie Kakteen der Gattung Mamillaria, die sich nach einigen Jahren zu 21 bis 37 Rippen ordnen. Die Stacheln sind dicht und goldgelb, ebenso der wollige Scheitel. Die gelben Blüten sind bis 5 cm groß und haben einen Durchmesser von 4 cm. Die 1-2 cm großen Früchte sind grünlich, mit weißem Filz bedeckt und kugelig bis oval geformt. Im Inneren sitzen glänzende braune Samen [1; 2; 3; 4; 8].

Die Art gilt in der Natur als stark gefährdet (Rote Liste: VULNERABLE), wird jedoch häufig als Zierpflanze angepflanzt. Es gibt verschiedene Kulturformen: Echinocactus grusonii f. alba ist eine weißbedornte Form, der seltene Echinocactus grusonii cv. nudum eine Züchtung mit sehr kurzen Dornen [3; 5].

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CACTACEAE melocactus disciformis Sanary PD1
Melonenkaktus (Melocactus violaceus subsp. margaritaceus) Zuchtform "disciformis" im ZoA-Zoo Sanary-sur-Mer © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Cactoideae
Tribus: Cereeae

Melonenkaktus

Melocactus violaceus

CITES: Die Art fällt unter Anhang II.

Verbreitung: Nordost-Brasilien (Bahia, Pernambuco, Rio Grande do Norte, Paraíba, Alagoas, Minas Gerais, Espírito Santo, Sergipe).

Melocactus violaceus besiedelt sandige Standorte der Mata Atlântica und des Cerrado vom Meeresspiegel bis auf eine Höhe von 1'100 m [5]. Er ist ein klein bleibender Katus der eine Höhe und einen Durchmesser von jeweils bis zu 20 cm erreichen kann. Er hat 10-12 scharfkantige Rippen. Die etwa 2 cm langen Dornen stehen in Gruppen zu 5-8 Randdornen und einem Mitteldorn. Der Blütenstand ist ein bis 5 cm hohes Cephalium mit einem Durchmesser von 7 cm und roten oder violetten derben Borsten Die Blüten sind tiefrosa und ragen nur wenig aus dem Cephalium heraus. Die Früchte sind rot [12].

Die Art mit ihren vier Unterarten gilt in der Natur wegen Lebensraumverusts als gefährdet (Rote Liste: VULNERABLE), wird jedoch häufig als Zierpflanze angepflanzt [5].

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CACTACEAE Cephalocereus senilis Sanary PD1
Greisenhaupt (Cephalocereus senilis) im ZoA-Zoo Sanary-sur-Mer © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Cactoideae
Tribus: Pachycereeae

Greisenhaupt

Cephalocereus senilis

CITES: Die Art fällt unter Anhang II.

Verbreitung: Mexiko (Bundesstaaten Hidalgo, Guanajuato und Veracruz).

Cephalocereus senilis kann bei einem Durchmesser von bis zu 30 cm eine Höhe bis zu 15 m erreichen. Der blassgrüne Stamm mit seinen gelben Stacheln ist völlig unter langen weißen Haaren verborgen, die mit zunehmendem Alter ihre Farbe verlieren. Die weißen Blüten erscheinen erst, wenn der Kaktus 6 m hoch ist [1; 2; 4; 8]

Die Art gilt in der Natur als stark gefährdet (Rote Liste: VULNERABLE), wird jedoch häufig als Zierpflanze angepflanzt [5].

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CACTACEAE Opuntia ficus indica Porquerolles1
Kaktusfeige (Opuntia ficus-indica) im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

CACTACEAE Opuntia ficus indica giens PD1
Kaktusfeige (Opuntia ficus-indica) in Blüte, Presqu'île de Giens © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

CACTACEAE Opuntia ficus indica giens PD2
Kaktusfeige (Opuntia ficus-indica) während der Fruchtbildung, Presqu'île de Giens © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

CACTACEAE Opuntia ficus indica Porquerolles2
Kaktusfeige (Opuntia ficus-indica) mit noch unreifen Früchten im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Opuntioideae

Kaktusfeige

Opuntia ficus-indica

CITES: Die Art fällt unter Anhang II, ausgenommen Stengel, Blüten sowie Teile und Erzeugnisse.

Verbreitung: Ursprünglich vermutlich Mexiko, was wegen der Jahrhunderte langen Kultivierung nicht ganz sicher ist. Molekulargenetische Untersuchungen deuten darauf hin, es sich eine domestizierte Form von Opuntia megacantha handelt.

CITES: Die Art fällt unter Anhang II.

Winterhärtezone 10 (erträgt nur kurzfristig geringe Minustemperaturen).

Die Kaktusfeige ist eine strauch- oder baumartige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 1-6 m. Sie verzweigt sich regelmäßig in Sprossen, die normalerweise mit feinen, stechenden Borsten versehen sind und ihrer Form wegen auch als „Ohren“ bezeichnet werden. Meist ist ein deutlicher Stamm  vorhanden. Die unterschiedlich geformten "Ohren" sind schmal bis breit verkehrt eiförmig oder länglich. Sie sind 20-60 cm lang und 10-25 cm breit. Die Früchte sind essbar. Sie werden mit den Samen roh verzehrt und zu Marmelade oder Spirituosen verarbeitet. Die jungen Sprossen können als Gemüse gekocht werden. Regional wird die Pflanze auch als Viehfutter angebaut. Auf den Opuntien leben Cochenille-Schildläuse (Dactylopius coccus), aus denen der Farbstoff Karmin gewonnen wird [2; 3; 4; 7].

In der Roten Liste der IUCN konnte die Art aufgrund mangelhafter Daten bzw. der Unmöglichkeit, zwischen echten wilden und domestizierten bzw. verwilderten Individuen zu unterscheiden, keiner Gefährdungskategorie zugeordnet werden [5].

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CACTACEAE Opuntia microdasys albispina bogabe PD1
Hasenohr-Kaktus (Opuntia microdasys var. albispina) im Botanischen Garten Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

CACTACEAE Opuntia microdasys pallida botanicactus PD2
Hasenohr-Kaktus (Opuntia microdasys var. pallida) im Botanischen Garten "Botanicactus", Ses Salines, Mallorca © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

CACTACEAE Opuntia microdasys pallida botanicactus PD1
Hasenohr-Kaktus (Opuntia microdasys var. pallida) mit noch unreifen Früchten im Botanischen Garten "Botanicactus", Ses Salines, Mallorca © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Opuntioideae

Hasenohrkaktus

Opuntia microdasys

CITES: Die Art fällt unter Anhang II.

Verbreitung: Mexiko (Tamaulipas, Zacatecas, Hidalgo, Querétaro, Nuevo León, Coahuila, San Luis Potosí, Jalisco).

CITES: Die Art fällt unter Anhang II, ausgenommen sind Kulturpflanzen.

Winterhärtezone 9 (erträgt Temperaturen bis -8ºC).

Der Hasenohr-Kaktus ist ein strauchig wachsender und stark verzweigter Vertreter der Opuntien. Er bildet niedrige, bis 80-100 cm hohe Polster. Die länglichen bis runden, bis 15 cm langen "Ohren" sind blassgrün und fein behaart. Sie sind mit vielen großen, runden filzigen Areolen besetzt, die in der Regel keine Dornen tragen, sondern zahlreiche goldgelbe, oder weiße (var. albispina), hellgelbe (var. pallida) oder bräunliche (var. rufida) Glochidien, d. h. mit Widerhaken besetzte Haare, die leicht abbrechen und sich in die Haut einbohren. Die zahlreichen, hell bis rötlichgelben Blüten sind bis 5 cm lang und haben einen Durchmesser von ca. 4 cm. Die kugelförmigen Früchte sind dunkelrot und mit vielen, dicht mit Glochidien besetzten Areolen bedeckt [2; 4].

Die Art ist weit verbreitet und häufig und gilt daher nicht als gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) [5].

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Literatur und Internetquellen:

  1. CHAPMAN, P. & MARTIN, M. (1982)
  2. HERBEL, D. (1978)
  3. MEIN SCHÖNER GARTEN
  4. RAUH, W. (1979)
  5. ROTE LISTE DER IUCN
  6. ROWLEY, G. (1979)
  7. USEFUL TROPICAL PLANTS
  8. WORLD OF SUCCULENTS
  9. GARTENYUCCA
  10. ZIMMERPALMEN
  11. DEUTSCHE DAHLIEN-, FUCHSIEN- UND GLADIOLEN- GESELLSCHAFT E.V.
  12. KAKTEENSAMMLUNG HOLZHEU
  13. TROPENGARTEN

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Freigegeben in Sukkulenten
Donnerstag, 15 November 2018 09:25

DE LA ROSA, C. & NOCKE, C. C. (2000)

A Guide to the Carnivores of Central America Natural History, Ecology, and Conservation.

262 Seiten, 117 Strichzeichnungen, 25 Verbreitungskarteb, 2 Tabellen.
University of Texas Press. ISBN: 978-0-292-71605-6

Inhalt:


Carnivores such as pumas, jaguars, and ocelots have roamed the neotropical forests of Central America for millennia. Enshrined in the myths of the ancient Maya, they still inspire awe in the region's current inhabitants, as well as in the ecotourists and researchers who come to experience Central America's diverse and increasingly endangered natural environment.

This book is one of the first field guides dedicated to the carnivores of Central America. It describes the four indigenous families -- wild cats, raccoons and their relatives, skunks and their relatives, and wild canids -- and their individual species that live in the region. The authors introduce each species by recounting a first-person encounter with it, followed by concise explanations of its taxonomy, scientific name, English and Spanish common names, habitat, natural history, and conservation status. Range maps show the animal's past and current distribution, while Claudia Nocke's black-and-white drawings portray it visually.

The concluding chapter looks to the carnivores' future, including threats posed by habitat destruction and other human activities, and describes some current conservation programs. Designed for citizens of and visitors to Central America, as well as specialists, this book offers an excellent introduction to a group of fascinating, threatened, and still imperfectly understood animals.

The authors have studied Central American carnivores for many years. Carlos L. de la Rosa is Director of the Florida Center for Environmental Studies' Riverwoods Field Laboratory in south Florida, where Claudia C. Nocke is currently working on a Ph.D.

delarosa-biblio

Freigegeben in D
Montag, 05 November 2018 10:23

Paläotropische Sukkulenten

 

Allgemeines

Aloen (Xanthorrhoeaceae) und Euphorbien (Euphorbiaceae) gehören zu den bekanntesten Sukkulenten der Paläotropis. Die Aloen umfassen rund 500 Arten, die Euphorbien über 2'100, von denen allerdings nicht alle sukkulent sind. Eine weitere große Gruppe, von der viele in der Paläotropis vorkommen, sind die Dickblattgewächse (Crassulaceae) mit rund 1'400 Arten und die Mittagsblumengewächse (Aizoaceae) mit etwa 1'800 Arten, deren Verbreitungsschwerpunkt in Südafrika liegt. Weniger bekannt ist die erst vor wenigen Jahren als eigene Familie beschriebene kleine Gruppe der Anacampserotaceae. Es gibt in der Paläotropis viele weitere Pflanzenfamilien, die hauptsächlich aus Nicht-Sukkulenten bestehen, daneben aber auch einige sukkulente Vertreter haben. Auf diesem Blatt werden neben paläotropischen Sukkulenten einstweilen auch solche des benachbarten Kap-Florenreichs (Capensis) abgehandelt.

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Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Grasbaumgewächse (Xanthorrhoeaceae)

ASPARAGALES Xanthorrh aloe arborescens hilltops PD1
Blühende Baum-Aloe (Aloe arborescens) im Ewanrigg Botanical Gardens, Simbabwe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ASPARAGALES Xanthorrh aloe arborescens Sanary PD1
Baum-Aloe (Aloe arborescens) im ZoA-Zoo, Sanary-sur-Mer © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ASPARAGALES Xanthorrh aloe arborescens Lalonde PD1
Erdmännchen (Suricata suricatta) auf Baum-Aloe (Aloe arborescens) im Jardin zoologique tropical, La Londe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Affodillgewächse (Asphodeloideae)

Baum-Aloe

Aloe arborescens

CITES: Die Art fällt unter Anhang II.

Verbreitung: Südliches Afrika: Botswana, Lesotho, Malawi, Mosambik, Simbabwe, Swasiland, Südafrika. Hauptsächlich in bergigen Landschaften.

Aloe arborescens bildet einen 2-3 m langen, an der Basis bis zu 30 cm dicken und auf einer Länge von 30-60 cm mit toten Blättern bedeckten Stamm und ist stark verzweigt. Die lebenden, graugrünen bis grünen Blätter sitzen in Rosetten am Ende der Zweige. Sie sind am Rand mit Zähnen bewehrt. Der Blütenstand ist bis 90 cm lang und meistens einfach, er kann  aber auch bis zwei Seitentriebe haben. Auf dem Stengel sitzen die zahlreichen, meist scharlachroten, gelegentlich orange- oder rosafarbenen oder gelben Blüten in einer etwa 20-30 cm langen, konischen Traube. Die Einzelblüten sind gestielt und haben eine Länge bis 4 cm. Blütezeit ist von Mai bis Juli. Die Bestäubung erfolgt hauptsächlich durch Vögel [1; 5; 9; 10].

Die Pflanze hybridisiert leicht mit anderen Aloe-Arten, namentlich mit Aloe ferox. Sie gehört zu den medizinisch interessanten Aloe-Arten. Sie wurde bereits im 17. Jahrhundert als Arzneipflanze verwendet. Eingesetzt wird sie bei Verbrennungen der Haut, z.B. bei Röntgen-Dermatitis [1; 10].

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ASPARAGALES Xanthorrh aloe ferox kleinkaroo PD1
Blühende Kap-Aloe (Aloe ferox) in der Klein-Karoo, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

ASPARAGALES Xanthorrh aloe ferox Sanary PD1
Kap-Aloe (Aloe ferox) im ZoA-Zoo, Sanary-sur-Mer © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

ASPARAGALES Xanthorrhoeaceae aloe ferox umgeni PD1
Kap-Aloen (Aloe ferox) mit Stämmen im Umgeni Valley Nature Reserve bei Howick, Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Affodillgewächse (Asphodeloideae)

Kap-Aloe

Aloe ferox

CITES: Die Art fällt unter Anhang II.

Verbreitung: Südliches Afrika: Lesotho, Südafrika (Westkap, Ostkap, Freistaat, KwaZulu-Natal).

Die Kap-Aloe wächst baumförmig mit einem einfachen, oft von abgestorbenen Blättern verdeckten Stamm bis auf eine Höhe von etwa 3-4 m, selten höher. Der Stamm selbst ist etwa 2-3 m hoch. Die bis 1 m langen und 15 cm breiten, lanzettlich-schwertförmigen Blätter sind mattgrün oder graugrün, bei Trockenheit rötlich überhaucht. Sie haben einen buchtig gezähntem Rand und meistens eine unregelmäßig stachelige Oberfläche. Sie stehen alle dicht gedrängt in einer endständigen Rosette. Der Blütenstand ist in 5-12 aufrechte Teilblütenstände verzweigt. Die Blüten stehen in bis zu 80 cm langen Trauben. Sie sind scharlachrot bis orange, gelegentlich gelb oder weiß. Die Befruchtung erfolgt durch Insekten oder Nektar saugende Vögel [1; 5; 9].

Aus Aloe-Blättern können Saft und Bittersaft gewonnen werden. Saft ist der gelartige, farblose Saft aus dem Blattinnern, Bittersaft der gelbliche Saft aus der grünen Epidermis des Blatts. Beide Safttypen waren bereits in der Antike bekannt. In Südafrika wurden Blätter, Saft und Bittersaft der Kap-Aloe traditionell von der indigenen Bevölkerung und seit etwa 1650 durch die europäischen Einwanderer als Heilmittel genutzt. 1772 wurde in der Nähe von Albertinia in der heutigen Westkap-Provinz die erste Aloe ferox-Farm gegründet. Eingesetzt werden die Mittel bei Hautentzündungen. Das in der Aloe enthaltene Aloin wirkt stark abführend, weswegen Aloe-Zubereitungen auch zur kurzfristigen Behandlung von Verstopfung verwendet werden können. Im Falle von Vergiftungen bei Tieren kann es zu Blutiger Diarrhoe, Polyurie und Hämaturie kommen [1; 3].

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ASPARAGALES Xanthorrhoeaceae aloe pillansii goegap PD1
Riesenköcherbaum (Aloe pillansii) im Hesters Malan Wild Flower Garden des Goegap-Naturschutzgebiets, Nordkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ASPARAGALES Xanthorrhoeaceae aloe pillansii bogabe PD1
Riesenköcherbaum (Aloe pillansii), Jungpflanze im Botanischen Garten Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ASPARAGALES Xanthorrhoeaceae aloe pillansii bogabe PD2
Riesenköcherbaum (Aloe pillansii), Jungpflanze im Botanischen Garten Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Affodillgewächse (Asphodeloideae)

Riesenköcherbaum

Aloe (= Aloidendron) pillansii

CITES: Der internationale Handel ist nach Anhang I eingerschränkt.

Verbreitung: Südliches Afrika: Südafrika (Nordkap), Namibia.

Der Riesenköcherbaum besiedelt die heißen und trockenen Gebiete von Namib, Vornamib und Sukkulentenkaroo in Höhenlagen von 250-1'000 m. Er ist eine stammbildende Aloe, die eine Höhe bis zu 10 m oder mehr erreicht. Der Stamm alter Bäume hat an der Basis einen Durchmesser von 1-2 m, teilt sich ab der Mitte mehrfach in jeweils zwei nach oben gerichtete Äste und verjüngt sich weiter nach oben hin auf etwa 20 cm Durchmesser. Die glatten, lanzettlich verschmälerten, graugrünen bis bräunlich grünen, 50-60 langen und an der Basis 10-12 cm breiten Laubblätter sind leicht sichelförmig und sitzen rosettenförmig zusammen. Sie haben glatte Oberflächen und weiße Blattränder, die in Abständen von 5-8 mm mit kleinen Zähnchen besetzt sind. Die ca. 50 cm langen, traubigen Blütenstände gehen horizontal auf der Höhe der untersten Blätter der Rosetten ab und sind  stark verzweigt. Die lockeren, zylindrischen Blütentrauben sind bis 15 cm lang und bestehen aus etwa 30 gelben, in der Mitte ausgebuchteten  Einzelblüten [9; 12].

Der Riesenköcherbaum ist die seltenste Aloe-Art im südlichen Afrika. Sein Hauptbestand konzentriert sich im Richtersveld-Nationalpark. Die Population soll bei nur noch 200 Exemplaren liegen. Junge Pflanzen kommen keine mehr auf und die alten sterben ab. Mögliche weitere Vorkommen bis zum Brandberg in Namibia bedürfen der Bestätigung.  Die Gefährdung beruht zum Teil auf einer Überweidung des Artareals duch Esel und Ziegen, aber auch Paviane und Stachelschweine, Bergbauaktivitäten und der Klimawandel setzen der Art zu. Vermutlich werden auch Pflanzen von Sammlern ausgegraben. Die Art wurde deshalb bereits 1998 als vom Aussterben bedroht eingestuft [Rote Liste: CRITICALLY ENDANGERED) [7; 12].

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ASPARAGALES Xanthorrhoeaceae aloe vera pierrelatte PD1
Echte Aloe (Aloe vera) in der Ferme aux Crocodiles, Pierrelatte © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Affodillgewächse (Asphodeloideae)

Echte Aloe

Aloe vera

CITES: Die Art ist als einzige Aloe explizit von den Anhängen ausgenommen.

Verbreitung: Ursprünglich wohl auf der Arabische Halbinsel, dies ist aber nicht gesichert. Die auch als Aloe barbadensis bezeichnete Art wird seit sehr langer Zeit kultiviert und ist heute weltweit in subtropischen und tropischen Ländern anzutreffen, insbesondere in der Karibik [8].

Die Echte Aloe hat keinen oder nur einen kurzen Stamm. Sie vermehrt sich nicht nur durch Samen, sondern auch durch Kindel und Wurzelausläufer, was zu Bildung dichter Gruppen führt. Die bis 50 cm langen, rosettenartig angeordneten Blätter laufen spitz zu und besitzen bedornte Blattränder. Im Januar bildet sich zwischen den Blättern ein lang gestielter, bis 90 cm langer Blütenstand, der senkrecht nach oben wächst und manchmal ein bis zwei Seitenzweige bildet. An den Enden sitzen je nach Sorte gelbe, rote oder orangefarbene, in Trauben angeordnete Röhrenblüten [6].

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Ordnung: Malpighienartige (Malpighiales)
Familie: Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae)

EUPHORBIACEAE Euphorbia milii milii elfenau PD1
Christusdorn (Euphorbia milii var. milii), Blüten, im ehemaligen Schauhaus der Stadtgärtnerei Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

EUPHORBIACEAE Euphorbia milii milii palmengarten PD1
Christusdorn (Euphorbia milii var. milii) im Palmengarten Frankfurt © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Euphorbioideae
Tribus: Euphorbieae
Untertribus: Euphorbiinae

Christusdorn

Euphorbia milii

CITES: Die Art fällt unter Anhang II, ausgenommen sind Sendungen von 100 oder mehr offensichtlich künstlich vermehrten Exemplaren.

Verbreitung: Madagaskar, in 11 verschiedenen Varietäten.

Winterhärtezone 10 (erträgt bis -1ºC).

Euphorbia milii ist ein dorniger, aufrecht wachsender Trockenstrauch, der bis zu 60 hoch wird und verdickte und wenig verzweigte, dornige Triebe bildet, die mit der Zeit verholzen. Zwischen den Dornen sitzen die gegenständigen, länglich-runden hellgrünen Blätter. Bei den scheinbaren Blütenblättern handelt es sich in Wirklichkeit um rote, rosafarbene, gelbe oder weiße, nierenfömige Hochblätter, also umgewandelte Laubblätter. Die gelblichen Blütenstände werden von jeweils zwei Hochblättern umschlossen. Sie bestehen aus einer von 5 Gruppen männlicher Blüten umgebenen weiblichen Blüte. Die Blütenstengel tragen ab den Enden oft Seitenzweige mit weiteren, kleineren Blütenständen [2; 5; 6].

Der deutsche Name "Christusdorn" kommt daher, dass die dornigen Triebe der Zimmerpflanze an die Dornenkrone Jesu erinnern. Dass sie tatsächlich dafür verwendet wurden, ist natürlich auszuschließen, da die Pflanze damals im Mittelmeerraum noch unbekannt war. Erst 1821 wurde sie erstmals nach Europa eingeführt [6].

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Ordnung: Steinbrechartige (Saxifragales)
Familie: Dickblattgewächse (Crassulaceae)

SAXIFRAGALES Crassulaceae crassula arborescens sanary PD1
Blauer Jadestrauch (Crassula arborescens) im ZoA-Zoo, Sanary-sur_mer © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAXIFRAGALES Crassulaceae crassula arborescens sanary PD2
Dachwurz (Aeonium urbicum) im ZoA-Zoo, Sanary-sur_mer © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Crassuloideae

Blauer Jadestrauch, Pfennigbaum

Crassula arborescens

CITES: Die Art ist nicht in den Anhängen aufgeführt.

Verbreitung: Südafrika vom Westkap bis nach Kwazulu-Natal.

Winterhärte: Crassula arborescens ist nicht winterhart und erträgt keine Minustemperaturen. Vorzugstemperatur im Winter 5-13°C.

Der Blaue Jadestrauch wächst als sukkulenter Strauch mit dicken holzigen Stämmen und erreicht eine Höhe von 0.6-1.2 m, im Freiland bis 3-4 m. Der blaugraue Belag auf den rundlich-verkehrt eiförmigen, fleischigen, bis 7 cm langen und oft rot gerandeteten Blättern schützt vor starker Sonenneinstrahlung und sollte nicht unötig angefasst werden. Der sehr kurze Blütenstiel trägt eine sternförmige Blütenkrone. Die Blüten sind weiß bis rosa Es gibt zwei Unterarten und diverse Kultursorten [2; 5].

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SAXIFRAGALES Crassulaceae Kalanchoe tomentosa sanary PD1
Behaartes Katzenohr (Kalanchoe tomentosa) im ZoA-Zoo, Sanary-sur-Mer © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Kalanchoideae

Behaartes Katzenohr

Kalanchoe tomentosa

CITES: Die Art ist nicht in den Anhängen aufgeführt.

Verbreitung: Zentral-Madagaskar. Es gibt zahlreiche Kulturformen.

Winterhärte: Kalanchoe tomentosa ist nicht winterhart und sollte bei 10-15ºC überwintert werden.

Das Behaarte Katzenohr ist eine strauchartig verzweigte, bis 1 m hohe  Blattpflanze mit lockeren Rosetten lang-ovaler Blätter an verholzenden bis zu 45 cm langen Stengeln. Die 5-7 cm langen Blätter sind mit feinen, borstigen und meist silbrigen Haaren filzig bedeckt, an manchen Randstellen sind diese Haare jedoch bei jungen Blättern rostig orangerot und bei älteren schokoladenbraun. Die Blattfarbe variiert je nach Standort, weißlich im Schatten, an vollsonnigen Standorten tiefbraun. Blüten werden von einer Kalanchoe tomentosa nur selten ausgebildet [5; 8; 11].

Es gibt zahlreiche Kultursorten.

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Literatur und Internetquellen:

  1. BOTHA, M. C. & KOGLER, L. K. (1998)
  2. CHAPMAN, P. & MARTIN, M. (1982)
  3. CLINI TOX
  4. GARTEN-LEXIKON
  5. HERBEL, D. (1978)
  6. MEIN SCHÖNER GARTEN
  7. ROTE LISTE DER IUCN
  8. ROWLEY, G. (1979)
  9. VAN WYK, B.-E. & SMITH, G. (1996)
  10. WEST, O. (1974/1992)
  11. PFLANZENFREUNDE
  12. PLANTZAFRICA

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Freigegeben in Sukkulenten
Montag, 05 November 2018 10:23

Tropenwald-Stauden und -Kräuter

 

Allgemeines

Auf diesem Blatt werden terrestrische und aquatische Krautpflanzen des Tropen- und Subtropengürtels vorgestellt, die in der Regel ganzjährig unter klimatisierten Bedingungen gehalten werden und entweder nebst Bäumen und Sträuchern zum Bestand von Tropenhallen oder dann zur Einrichtungen von Terrarien oder Aqua-Terrarien gehören. Ganz unter Wasser lebende Pflanzen sind nicht berücksichtigt. Epiphyten werden auf einem separaten Blatt abgehandelt.

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Ordnung: Froschlöffelartige (Alismatales)
Familie: Aronstabgewächse (Araceae)

ALISMATALES Araceae alocasia odora PAP PD1
Duftendes Elefantenohr (Alocasia odora) im Papiliorama Kerzers © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ALISMATALES Araceae alocasia odora PAP PD2
Duftendes Elefantenohr (Alocasia odora) im Papiliorama Kerzers © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Aroideae
Tribus: Colocasieae

Duftendes Elefantenohr

Alocasia odora

Verbreitung: Ost- und Südostasien von Assam bis zu den Ryukyu-Inseln, Taiwan und Borneo.

Das Duftende Elefantenohr ist eine immergrüne, rhizombildende, 120-240 cm hohe Staude, mit großen, saftig-grünen, glänzenden Blättern. Diese befinden sich an langen Stielen, sind pfeilförmig und werden ca. 60 cm lang und 30 cm breit. Die Pflanze ist einhäusig getrenntgeschlechtig. Der Blütenstand besteht aus dem Schaft, einem Hochblatt (Spatha) und dem Kolben (Spadix).  Im Kolben gibt es je einen weiblichen, sterilen und männlichen Abschnitt. Die Blüten duften besonders nachts sehr stark. Es werden große, rote Beeren gebildet. Wegen seines Gehalts an Kalzium-Oxalat ist die Pflanze in rohem Zustand ungenießbar bzw. giftig [4; 8].

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ALISM araceae typhonodorum lindleyanum pierrelatte PD1
Duftendes Elefantenohr (Alocasia odora) im Papiliorama Kerzers © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Aroideae

Aronstab-Scheinbaum

Typhonodorum lindleyanum

Verbreitung: Madagaskar, Komoren, Mauritius, Sansibar

Der Aronstab-Scheinbaum lebt in Sümpfen und an schlammigen Flussufern. Er kann eine Höhe von 1.5-2.5 m, selten bis 4 m erreichen. Es handelt sich um eine Staude, die einer Bananenpflanze ähnelt und einen bis 30 cm dicken Scheinstamm und ein Rhizom hat. Die Samen, können schwimmen, was neue Besiedlungssorte ermöglicht. Samen und Knollen werden als Nahrungsmittel verwendet, enthalten aber Kalzium-Oxalat und müssen daher gekocht oder getrocknet werden. Die Blätter werden zum Decken von Hütten verwendet und die Stärke aus dem Rhizom gilt in der Volksmedizin als Heilmittel gegen Schlangenbisse [11].

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ALISM araceae monstera deliciosa pierrelatte PD1
Köstliches Fensterblatt (Monstera deliciosa) in der Ferme aux Crocodiles, Pierrelatte © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ALISM araceae monstera deliciosa pierrelatte PD2
Köstliches Fensterblatt (Monstera deliciosa) in der Ferme aux Crocodiles, Pierrelatte © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Monsteroideae

Köstliches Fensterblatt

Monstera deliciosa

Verbreitung: Mittelamerika: Ursprünglich von Mexiko (Oaxaca, Veracruz und Chiapas) bis Panama. Eingeführt und verwildert in den USA (Florida, Hawaii), Süd- und Südostasien, Australien, Ascensión, den Gesellschaftsinseln, und im westlichen Mittelmeerraum (Portugal, Marokko, Madeira).

Das Köstliche Fensterblatt ist eine immergrüne Kletterpflanze mit Luftwurzeln, die bis 20 m lang werden kann. Die jungen Blätter sind herzförmig und ungeteilt. Die ausgewachsenen Blätter sind groß und löchrig zerschlitzt. Die Blütenstände sind denen des Aronstabs ähnlich, jedoch größer. Sie haben einen von einem großen weißen Hüllblatt umgebenen gelblichen, langgestielten Blütenkolben, an dem sich später violette Beeren bilden [5; 8].

Diese schmecken nach Ananas und sind im Prinzip essbar, enthalten jedoch Kalziumoxalatnadeln, die die Rachenschleimhaut reizen. Abgesehen von den Früchten sind alle Teile der Monstera giftig und könen bei Mensch und Tier zu klinischen Symptomen wie Erbrechen, Durchfall und Blutungen, nach Aufnahme hoher Dosen zu Krämpfen, Ataxie, Hypotonie, Herzrhythmusstörungen sowie Leber- und Nierenschäden führen [3; 5].

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Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Sterngräser (Hypoxidaceae)

ASPARAGALES Hypoxidaceae molineria capitulata PAP PD1
Palmgras (Molineria capitulata) im Papiliorama Kerzers © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ASPARAGALES Hypoxidaceae molineria capitulata PAP PD2
Palmgras (Molineria capitulata) im Papiliorama Kerzers © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: entfällt, die Familie weist nur ca. 7-8 Gattungen auf.

Palmgras

Molineria capitulata

Verbreitung: Südostasien, Australasien bis zu den Salomonen sowie  und Nord- und Ostaustralien, in anderen tropischen Ländern eingebürgert.

Das Palmgras besiedelt schattige und feuchte Stellen in Wäldern, meist in Höhenlagen von 800–2’200 m, gelegentlich schon ab 300 m. Es handelt sich um eine stengellose, immergrüne Staude die direkt von den Wurzeln aus ein Büschel bis 1 m langer Blätter bildet. Aus den Blättern werden  Naturfasern gewonnen und die Früchte sind essbar [11].

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Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Orchideen (Orchidaceae)

ORC papiopedilum Xmonarch wilhelma presse
Paphiopedilum X "Monarch" in der Wilhelma Stuttgart © Wilhelma (Pressefoto)

ORC papiopedilum Xmonarch wilhelma presse2
Paphiopedilus X "Monarch" in der Wilhelma Stuttgart © Wilhalma (Pressefoto)

Unterfamilie: Cypripedioideae
Tribus: Cypripedieae
Untertribus: Paphiopedilinae

Frauenschuh-Hybride

Paphiopedilum X "Monarch"

Verbreitung: Zuchtform, Ausgangsarten Südostasien.

Die Gattung Paphiopedilum umfasst rund 140 Arten und unzählige Varietäten und Zuchtformen. Die meisten Arten wachsen terrestrisch  oder halbterrestrisch. An der Basis des Sprosses befindet sich eine Blattrosette und die Erneuerungsknospe, aus der neue Rosetten entstehen können. Der Spross ist unverzweigt. Die großen Blüten sind spiegelsymmetrisch und dreizählig. Ihr wichtigstes Merkmal ist das untere Kronblatt, das eine schuhähnliche Gestalt hat. Die beiden äußere Kronblätter sind länglich und bisweilen gedreht. Von den ursprünglich sechs Staubblättern sind noch zwei fertil, d.h. pollenbildend. Das dritte ist zu einem schildartigen Deckel umgebildet. Das obere Kelchblatt, ist viel größer als bei anderen Orchideen [7; 9; 10].

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Ordnung: Enzianartige (Gentianales)
Familie: Rötegewächse (Rubiaceae)

GENTIANALES Rubiaceae pentas lanceolata PAP PD1
Stern von Ägypten (Pentas lanceolata) im Papiliorama Kerzers © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie

Fünfzahlstrauch, Stern von Ägypten

Pentas lanceolata

Verbreitung: Afrika, Jemen

Der Fünfzahlstrauch ist ein immergrüner, dichtbuschig wachsender und reich verzweigter Halbstrauch, der eine Höhe von 0.5-2 m erreicht. Die Triebe verholzen von unten her. Die dunkelgrünen Blätter sind länglich. Sie werden bis 15 Zentimeter lang und sind vorne zugespitzt. Die kleinen Blüten sind fünfzählig, daher auch der deutsche Name Fünfzahlstrauch. Sie sitzen in dichten Dolden nebeneinander. Ihre Farbe ist variabel. Es dominieren Rot, Rosa und Weiß. Die Bandbreite reicht jedoch bis ins Magentafarbene, Pink und Violette und variiert in den Farbtönen, sodass manche Pflanzen bisweilen zweifarbig erscheinen. Die Halbsträucher bevorzugen einen sonnigen Standort auf feuchten Böden. Das Substrat sollte sandig-lehmig sein. Die Pflanzen ertragen Temperaturen nur über mindestens 1°C [6; 8].

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Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Akanthusgewächse (Acanthaceae)

LAMIALES Acanthaceae Brillantaisia lamium PAP PD1
Brillantaisia (Brillantaisia lamium) im Papiliorama Kerzers © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Acanthoideae
Tribus: Ruellieae

Brillantaisia

Brillantaisia lamium

Verbreitung: Westafrika, eingebürgert in Nordost-Australien und auf einigen Pazifischen Inseln.

Die Brillantaisia wächst als Staude oder Halbstrauch bis zu einer Höhe von 80-150 (-200) cm. Sie hat einfache, gegenständig angeordnete, behaarte Blätter von 5-14 cm Länge und 3.5-8 cm Breite. Diese sind eiförmig, fein gezähnt und gestielt. Von April bis September trägt sie hellpurpurne, in Rispen angeordnete, ca. 30 mm lange, zweilippige Blüten, aus denen nach der Befruchtung fachspaltige Kapselfrüchte gebildet werden [1; 6].

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Ordnung: Malpighienartige (Malpighiales)
Familie: Passionsblumengewächse (Passifloraceae)

MALPIGHIALIS Passifloraceae turnera ulmiflora pierrelatte PD1
Westindische Safranmalve (Turnera ulmiflora) in der Ferme aux Crocodiles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

MALPIGHIALIS Passifloraceae turnera ulmiflora pierrelatte PD2
Westindische Safranmalve (Turnera ulmiflora) in der Ferme aux Crocodiles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Safranmalvengewächse (Turneroideae)

Westindische Safranmalve

Turnera ulmiflora

Verbreitung: Florida, Mexiko, Mittelamerika und Karibische Inseln. Eingeschleppt und sich zum Teil invasiv verhaltend in Südamerika, Australien, Indonesien, Malaysia, Madagaskar, Neukaledonien und diverse Inseln im Pazifik.

Die Westindische Safranmalve ist eine ausdauernde Staude mit aromatischem, dichtem Laub, die eine Höhe von ca. 120 cm erreichen kann. Die wechselständig und spiralig angeordneten Laubblätter sind schmal-elliptisch bis lanzettförmig, haben einen gezähnten Rand und sind mit  feinen kleinen Borsten bedeckt. Die Blüten sind fünfzählig. Sie haben eine doppelte Blütenhülle, der Blütenbecher ist 5-8 mm lang,  der Blütenkelch etwa 20 mm. Die Kronblätter sind gelb. Es werden dreifächerige Kapselfrüchte mit vielen Samen gebildet [2]

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Literatur und Internetquellen:

  1. AUSTRALIAN NATIONAL BOTANIC GARDENS
  2. CABI - INVASIVE SPECIES COMPENDIUM
  3. CLINI TOX
  4. GARDENIA.NET
  5. GARTENJOURNAL
  6. HORTIPEDIA
  7. Internet Orchid Species Photo Encyclopedia
  8. MEIN SCHÖNER GARTEN
  9. ORCHIDS FANDOM
  10. SCHINZ, C. (1984)
  11. USEFUL TROPICAL PLANTS
  12. ZIMMERPFLANZEN-LEXIKON

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Freigegeben in Tropenwaldpflanzen
Montag, 05 November 2018 10:08

Tropenwaldgehölze - Afrika

 

Allgemeines

Hier werden nicht nur Bäume und Sträucher im eigentlichen Sinn vorgestellt, sondern auch verholzende Kletterpflanzen, wie die Würgefeigen,und  nicht verholzende, baumartige Krautpflanzen, wie die Bananen oder Strelitzien, die ursprüglich aus Afrika, Madagaskar und anderen im westlichen Indischen Ozean gelegenen Inseln (Westliche Palaeotropis) stammen.  Die aufgeführten Arten werden im Zoo mehrheitlich ganzjährig in klimatisierten Tropenhallen gehalten.

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Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)

FABALES fabaceae tamarindus indica blatt frutigen PD1
Tamarindenbaum (Tamarindus indica), Blätter, im Tropenhaus Frutigen BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FABALES fabaceae tamarindus indica stamm frutigen PD1
Tamarindenbaum (Tamarindus indica), Stamm, im Tropenhaus Frutigen BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Johannisbrotgewächse (Caesalpinioideae)
Tribus: Detarieae

Tamarindenbaum

Tamarindus indica

Verbreitung: Ursprünglich Ostafrika. Bereits in prähistorischer Zeit nach Indien eingeführt und von dort aus weiter verbreitet. Heute Tropen und Subtropen weltweit und teilweise auch mediterrane Regionen.

Winterhärtezone: Nicht winterhart, schon Temperaturen unter +10ºC können problematisch sein.

Wuchshöhe: 25-30 m.

Der Tamarindenbaum kann einen Stammumfang von 8 m erreichen. Die Äste erinnern an die Gleditschie, sind aber unbewehrt. Die immergrünen Blätter sind paarig gefiedert. Die Zahl der Foiederpaare beträgt 12-15, fener sind kleine Nebenblättchen vorhanden. Die gelblichen, rot gezeichneten Blüten stehen in Trauben. Aus dem einzigen Fruchtblatt entstehen hellbraune, abgerundete Hülsenfrüchte, die im Inneren nebst den Samen ein breiiges Fruchtmus enthalten [4].

Das "Pulpa tamarindorum" genannte Fruchtmus war früher als leicht abführendes Heilmittel weit verbreitet. Es wird regional gegessen oder zu süß-säuerlichen Erfrischungsgetränken verarbeitet. Das schere, dauerhafte Kernholz wird zur Herstellung unterschidlicher Gerätschaften verwendet [4].

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Ordnung: Enzianartige (Gentianales)
Familie: Rötegewächse (Rubiaceae)

GENTIANALES rubiaceae coffea arabica frutigen blatt PD1
Bergkaffee (Coffea arabica) im Tropenhaus Frutigen BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Ixoroideae
Tribus: Coffeeae

Bergkaffee

Coffea arabica

Verbreitung: Ursprünglich Südwest-Äthiopien, östlicher Südsudan und Nordkenia. Heute befinden sich die hauptsächlichen Anbaugebiete im tropischen und subtropischen Amerika von Südmexiko und der Karibik bis Paraguay und Südbrasilien, in Zentral-, Ost- und Süpdostafrika sowie in Indien, Indonesien und auf den Philippinen.

Winterhärtezone: Nicht winterhart.

Wuchshöhe: Bis 5 m.

Kaffeepflanzen wachsen als immergrüne Sträucher oder kleine Bäume. Sie haben gegenständige, glänzende, elliptische bis breit-lanzettliche, zugespitze und gewellte Blätter von 10-15 cm Länge. In den Blattachseln entwickeln sich die in Dolden stehenden weißen, sternförmigen Blüten. Blütezeit ist bei ins im April und Mai. Aus den Fruchtknoten entstehen rote Steinfrüchte mit zwei als Kaffeebohnen bezeichneten Samen, die nach 8-12 Monaten reif sind. Diese werden geröstet und als Genussmittel vewendet. Da sie Coffein enthalten, sind sie auch pharmakologisch wirksam [4; 5].

Coffea arabica ist ein vor 10-15'000 Jahren entstandener natürlicher Hybride  aus Coffea eugenioides und Coffea canephora [9].

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Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Akanthusgewächse (Acanthaceae)

LAMIALES Acanthaceae  whitfieldia elongata PAP PD2
Weißer Kerzenstrauch (Whitfieldia elongata) im Papiliorama Kerzers © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

LAMIALES Acanthaceae  whitfieldia elongata PAP PD3
Weißer Kerzenstrauch (Whitfieldia elongata) im Papiliorama Kerzers © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Tribus: Whitfieldieae

Weißer Kerzenstrauch

Whitfieldia elongata

Verbreitung: Tropisches Westafrika.

Wuchshöhe: 1 m.

Der Weiße Kerzenstrauch ist ein immergrüner Strauch mit dunkelgrünen, glänzenden, eiförmigen bis länglichen Blättern und endständigen 8 bis 20 cm langen Blütenständen. Die Blüten und Hochblätter sind weiß. Die Pflanze ist lichtbedürftig. Sie kann im Sommer als Kübelpflanze im Freien gehalten werden. Der optimale Temperaturbereich liegt bei 18 bis 22°C, Temperaturen unter 15°C sind zu vermeiden [2].

Die Äste werden als Brennholz gesammelt, die Blätter werden gegessen, als Färbemitteln verwendet oder zu Präparaten verarbeitet, die in der traditionellen afrikanischen Medizin für verschiedene Indikationen eingesetzt werden [6]

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Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Lippenblütler (Lamiaceae) 

LAMIALES Lamiaceae clerodendrum thomsoniae pierrelatte PD1
Kletternder Losbaum (Clerodendron thomsoniae) in der Ferme aux Crocodiles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Günsel (Ajugoideae)

Kletternder Losbaum

Clerodendrum thomsoniae

Verbreitung: Westafrika von Kamerun bis Senegal

Wuchshöhe: bis 4 m hohe Schlingpflanze.

Die Kletternde Losbaum hat gegenständige, gestielte Blätter mit dunkelgrüner, einfacher, eiförmiger und ganzrandiger Spreite. Die in Rispen angeordneten Blüten sind intensiv rot mit schneeweißen Kelchblättern. Blütezeit ist von Juni-August. Es werden Steinfrüchte gebildet. Die Pflanze ist vermutlich ungiftig, aber nicht als Tierfutter geeignet [1].

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Ordnung: Schraubenbaumartige (Pandanales)
Familie: Schraubenbaumgewächse (Pandanaceae)

PANDANALES pandanus utilis pierrelatte PD1
Madagaskar-Schraubenbaum (Pandanus utilis) in der Ferme aux Crocodiles, Pierrelatte © Peter Dollinger, Zoo Office Ben

 

PANDANALES pandanus utilis pierrelatte PD2
Madagaskar-Schraubenbaum (Pandanus utilis) in der Ferme aux Crocodiles, Pierrelatte © Peter Dollinger, Zoo Office Ben

 

PANDANALES pandanus utilis pierrelatte PD3
Madagaskar-Schraubenbaum (Pandanus utilis) in der Ferme aux Crocodiles, Pierrelatte © Peter Dollinger, Zoo Office Ben

Gattung: Schraubenbäume (Pandanus)

Madagaskar-Schraubenbaum

Pandanus utilis

Verbreitung: Inseln des westlichen Indischen Ozeans (Madagaskar, Mauritius, Réunion, Rodrigues), sumpfige Standorte im Regenwald und in Strandregionen in Meeresnähe. In vielen Gebieten mit tropischem oder subtropischem Klima eingeführt, z.B. in der Karibik, in Zentralamerika und den südlichen USA.

Wuchshöhe: Der Stamm kann bis 6 m hoch werden.

Der Schraubenbaum verdankt seinen Namen der gewundenen Anordnung seiner Blätter in drei schraubenartigen Zeilen. Es handelt sich um eine zweihäusige, immergüne Pflanze, die im Sprossbereich Stelzwurzeln ausbildet, die bis zum Erdboden herabwachsen, den eher schmalen Baumstamm stützen und so ein Umstürzen verhindert. Die schwertförmigen Blätter sind sehr lang, scharfrandig und am Rand mit einzelnen Dornen bewehrt. Die Blüten beider Geschlechter wachsen in Kolbenform, wobei die männlichen Blütenkolben verzweigt, die über 100 Einzelblüten umfassenden weiblichen Blütenstände einfach sind. Die Bäume tragen kopfgroße, kugelige Fruchtstände, die polyedrisch aus zahlreichen Einzelfrüchten zusammengesetzt sind [3; 4; 5]. 

Der Schraubenbaum ist vielseitig nutzbar, daher das Art-Epitheton "utilis". Die Blätter werden als Gemüse und Gewürz verwendet, sie dienen auch als Flecht- und Baumaterial und aus ihren Fasern können Kleiderstoffe hergestellt werden. Die männlichen Blütenkolben duften angenehm, weshalb sie auch als Aphrodisiakum dienen oder zu Parfüm, Gewürz oder Sirup verarbeitet werden. Die Früchte liefern ein Mehl zur Herstellung von Brot, Stärke und Speiseöl und werden in der Volksmedizin verwendet. Aus den Stelzwurzeln werden Pinsel, aus den Wurzeln Arzneien und dem Holz Schwimmer für Fischernetze hergestellt [3].

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Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Maulbeergewächse (Moraceae)

ROSALES Moraceae ficus lyrata frutigen baum PD1
Geigen-Feige (Ficus lyrata) im Tropenhaus Frutigen BE © Peter Dollinger, Zoo Office Ben

 

ROSALES Moraceae ficus lyrata frutigen blatt PD1
Geigen-Feige (Ficus lyrata), Blätter, im Tropenhaus Frutigen BE © Peter Dollinger, Zoo Office Ben

 

ROSALES Moraceae ficus lyrata frutigen stamm PD1
Geigen-Feige (Ficus lyrata), Stamm, im Tropenhaus Frutigen BE © Peter Dollinger, Zoo Office Ben

Tribus: Ficeae

Geigen-Feige

Ficus lyrata

Verbreitung: Ursprünglich tropisches Westafrika von Sierra Leone bis Kamerun. Heute als Zierpflanze in vielen tropischen und subtropischen Ländern verbreitet.

Wuchshöhe: 12-15 (-25) m.

Winterhärtezone: Die Geigenfeige ist nicht winterhart. Die Umgebungstemperaur sollte auch im Winter nicht längere Zeit unter 18ºC fallen.

Die Geigen-Feige wächst als immergrüner mittelgroßer Baum, Kulturformen zum Teil als kompakter Kleinbaum von 2-4 m Höhe un bis 1 m Breite. Ihre geigenkastenförmigen Blätter sind wechselständig angeordnet, dunkelgrün glänzend und ledrig. Sie werden zwischen 30 und 50 cm lang und mehr als 20 cm breit. Die Blattspreite wirkt mit den deutlich erkennbaren Blattadern etwas zerknittert und ist leicht wellig. Die Blüten sind becherförmig und unscheinbar. Nach der Blüte bilden sich runde, grünliche Feigenfrüchte, die 3-4 cm groß werden [4; 5].

Die Geigen-Feige gilt als schwach giftig, weil sie Triterpene und Proteasen (Ficine) enthält, die bei Tieren Erbrechen und Durchfall, bei Aufnahme großer Mengen auch Krämpfe und Lähmungen verursachen [1].

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Ordnung: Ingwerartige (Zingiberales)
Familie: Bananengewächse (Musaceae)

ZINGIBERALES musaceae ensete ventricosum frutigen PD1
Zierbanane (Ensete ventricosum) im Tropenhaus Frutigen BE © Peter Dollinger, Zoo Office Ben

 

 

Unterfamilie: Entfällt, die Familie besitzt nur 3 Gattungen.

Zierbanane

Ensete ventricosum

Verbreitung: Ursprünglich von Nordostafrika (Äthiopien, Südsudan) bis ins nördliche Südafrika und nach Angola. In offenen Berg- und Galeriewäldern in Höhenlagen von 1'000-1'850 gebietsweise bis 3'100 .

Wuchshöhe: bis 4-6 m.

Winterhärtezone: Nicht winterhart. Die Umgebungstemperatur sollte im Winter bei 10-18ºC liegen.

Die Zierbanane ist kein Baum, sondern eine immergrüne ausdauernde krautige Pflanze, die sich kontinuierlich durch Wurzelausläufer aus ihrem Rhizom vermehrt. Der aus den Blattscheiden gebildete Scheinstamm ist konisch. Die etwa 3 Meter langen Laubblätter haben eine rote Mittelrippe. Nach 6 bis 8 Jahren bilden die Pflanzen große gelbliche Blüten mit dunkelroten Tragblättern, aus denen sich kleine, ledrige Früchte entwickeln, die ungenießbar sind. Danach sterben die Pflanzen ab, haben aber meistens Ableger gebildet, so dass Ersatzpflanzen bereitsteht [5; 6].

Die Zierbanane wird seit etwa 8'000 Jahren kultiviert, um daraus Nahrung, Heilmittel und Fasern zu gewinnen. Als Nahrungsmittel dienen das Rhizom, aus dem ein Mehl gewonnen wird, und junge Scheinstämme, die gekocht als Gemüse gegessen werden. Die Blätter werden an das Vieh verfüttert oder zum Dachdecken verwendet. Oft wird sie als Zier- und Schattenpflanze angebaut {6].

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Ordnung: Ingwerartige (Zingiberales)
Familie: Strelitziengewächse (Strelitziaceae)

ZINGIBERALES strelitziaceae ravenala zrh PD2
Baum der Reisenden (Ravenala madagascariensis) im Maoala-Regenbwald des Zoo Zürich © Peter Dollinger, Zoo Office Ben

ZINGIBERALES strelitziaceae ravenala zrh PD1
Blattansatz des Baums der Reisenden (Ravenala madagascariensis) im Masoala-Regenwald des Zoo Zürich © Peter Dollinger, Zoo Office Ben

ZINGIBERALES strelitziaceae ravenala zrh PD3
Baum der Reisenden (Ravenala madagascariensis) im Masoala-Regenwald des Zoo Zürich © Peter Dollinger, Zoo Office Ben

Unterfamilie: Entfällt, die Familie besitzt nur 3 Gattungen.

Baum der Reisenden

Ravenala madagascariensis

Verbreitung: Madagaskar. Als Zierpflanze in vielen Ländern der Tropen und Subtropen eingeführt.

Wuchshöhe: 10-15 m.

Der Baum der Reisenden kommt vom Tiefland bis auf eine Höhe von 1'600 m vor. Er ist der Nationalbaum Madagaskars, obwohl er eigentlich kein Baum ist, sondern eine Staude, die einen 8-10 m hohen, nicht-verholzenden Stamm ausbilden kann. Die riesigen, bananenähnlichen Blätter bilden einen bis 6-8 m breiten Fächer. In  dem kahnförmigen Blattgrund der dicht ineinander geschachtelten Blätter sammelt sich Flüssigkeit , die als Trinkwasser für Reisende diente. Daher der deutsche bzw. englische (Traveller's Tree oder Traveller's Palm) Name, für den es aber auch die Erklärung gibt, dass Reisende die Pflanze a s Kompass brauchen konnten, weil sie ihren Blätter meist ost-westlich ausrichtet. In den Ansatzsatzstellen der Laubblätter bilden sich die Blütenstände, die zahlreiche dreizählige, weiße Blüten umfassen. Der unterständige, dreiteilige Fruchtknoten sondert Nektar ab und entwickelt sich nach Bestäubung durch Vögel oder durch Lemuren zu einer holzigen Kapsel [3; 4].

Aus den Samen wird ein antiseptisch wirkendes Fett gewonnen, aus dem Stamm ein zuckerhaltiger Saft [4].

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Literatur und Internetquellen:

  1. CLINI TOX
  2. DEGA GARTENBAU 3/2015
  3. GRAF, R. (2005)
  4. LÖTSCHERT, W. & BEESE, G.(1981)
  5. MEIN SCHÖNER GARTEN
  6. USEFUL TROPICAL PLANTS
  7. STEINECKE, H. (2016)
  8. WASSERAGAMEN-FORUM
  9. COFFEE PLANTS OF THE WORLD

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Freigegeben in Tropenwaldpflanzen
Samstag, 03 November 2018 14:14

Laubgehölze aus Afrika

 

Allgemeines

Da der größte Teil Afrikas in den Tropen und Subtropen liegt und im Norden die mediterrane Flora vorherscht, ist die Auswahl an afrikanischen Gehölzen limitiert, und oft handelt es sich um Arten, die frostfrei überwintert werden müssen. An geschützten Orten in klimatisch günstigeren Regionen lassen sich eventuell manche Arten aus der Kapregion auch ganzjährig im Freien halten.

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Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Bleiwurzgewächse (Plumbaginaceae)

CARYOPHYLLACEAE Plumbago capensis porquerolles PD3
Kap-Bleiwurz (Plumbago auriculata) im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

 

CARYOPHYLLACEAE Plumbago capensis porquerolles PD1
Kap-Bleiwurz (Plumbago auriculata), Blüten, im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Plumbaginoideae

Kap-Bleiwurz

Plumbago auriculata (Syn.: Plumbago capensis)

Verbreitung: Südafrika.

Winterhärtezone 10 (sollte möglichst frostfrei überwintert werden).

Wuchsklasse 3: 1-2, seltener bis 4 m.

Die Kap-Bleiwurz ist ein immergrüner Strauch. Sie ist sehr starkwüchsig und kann als Busch oder Kletterpflanze gezogen werden. Ihre langen Triebe wachsen dicht, erst aufrecht und später kaskadenartig überhängend. Die wechselständigen Blätter sind 4-7 cm lang, ganzrandig und spatelförmig. Die Bleiwurz ist einhäusig zwittrig. Blütezeit ist von Mai bis September-Oktober. Die in Trauben stehenden Blüten sind bei der Wildform himmelblau, daneben gibt es Zuchtformen mit dunkelblauen, violetten oder weißen Blüten. Die Früchte sind unscheinbare fünfklappige Kapselfrüchte. Die Blüten werden gerne von Schmetterlingen besucht, die Blätter sind in Südafrika eine Futterpflanze für die Raupen des Kleine Wanderbläulings (Leptotes pirithous) [1; 3; 5].

Die pflegeleichte Kübelpflanze wird von Oktober bis April/Mai in einem Raum überwintert. Sie verträgt zwar leichte Fröste bis -5°C, optimal sind aber Überwinterungstemperaturen von 4-10°C [3].

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Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Trompetenbaumgewächse (Bignoniaceae)

BIGNONIACEAE kigelia serengeti toerrissen
Leberwurstbaum (Kigelia africana) im Serengeti-Nationalpark, Tansania © Bjørn Christian Tørrissen, veröffentlicht unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license.

 

 

 

BIGNONIACEAE kigelia tarangire PD1
Leberwurstbaum (Kigelia africana) im Tarangire-Nationalpark, Tansania © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

 

BIGNONIACEAE kigelia katima PD1
Leberwurstbaum (Kigelia africana) bei der Lianshulu Lodge, Katima Mulilo, Namibia © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Tribus: Coleeae

Leberwurstbaum

Kigelia africana

Verbreitung: Savannen und offene Wälder Afrikas südlich der Sahara, in vielen tropischen und subtropischen Regionen außerhalb Afrikas eingebürgert.

Winterhärtezone 12 (sollte bei mindestens 10ºC überwintert werden).

Wuchsklasse 2(1): 15-18(-25) m.

Der Leberwurstbaum hat eine breit ausladende, lockere Krone mit einem Durchmesser bis zu 20 m. In Gebieten mit ausgeprägter Trockenzeit ist er laubabwerfend, bei ausgeglicheneren Niederschlägen immergrün. Die zunächst sehr glatte, mit dem Alter längsrissig werdende Rinde ist graubraun. Die gefiederten Blätter sind je nach Standort unterschiedlich groß, bei Bäumen auf der Savanne sind sie kleiner als bei solchen, die im Wald stehen. Der Baum ist einhäusig zwittrig. Blütezeit ist von Juni bis August. Die unangenehm riechenden, becherförmigen Blüten mit einem Durchmesser bis zu 13 cm sind violett, gelb oder rot. Sie öffnen sich abends. Die Bestäubung erfolgt u. a. durch Nektarvögel, Großfledermäuse und Affen. Aus den Blüten bilden sich lange, feste, wurstartige Früchte, die an langen Stielen herabhängen und ein Gewicht bis zu 9 (-12) kg erreichen können. Diese haben eine braune, verholzte Schale und weißes, faseriges Fruchtfleisch, in das zahlreiche braune, glatte Samen eingebettet sind. Die Früchte werden von Elefanten, Giraffen und Pavianen gefressen. Für den Menschen sind sie in rohem Zustand ungeeignet oder giftig, getrocknete und fermentierte Samen können jedoch als Würze zum Brauen von Bier verwendet oder in geröstetem Zustand gegessen werden. Früchte, Rinde und Wurzeln enthalten verschiedene pharmakologisch wirksame Substanzen und werden in der afrikanischen Volksmedizin als Heilmittel eingesetzt. In Malawi glaubt man, dass am Haus aufgehängte "Würste" gegen Sturmschäden schützen. Aus den Stämmen werden Einbäume hergestellt [3; 5; 6].

In Mitteleuropa wird der Leberwurstbaum zumeist als Kübelpflanze kultiviert, da er sehr frostempfindlich ist. Als Kübelpflanzen wachsen die Bäume deutlich schwächer und werden selten höher als drei Meter. Die "Leberwürste" können auch bei Kübelpflanzen recht groß werden, bilden sich aber erst, wenn die Pflanzen über zehn Jahre alt sind [3].

Der Leberwurstbaum ist nicht gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN).

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Ordnung: Malvenartige (Malvales)
Familie: Malvengewächse (Malvaceae)

MALVACEAE adansonia mahango PD1
Kahler Baobab (Adansonia digitata) in der Mahangno-Sektion des Bwabwata-Nationalparks, Namibia © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

 

MALVACEAE adansonia messina PD1
Mächtiger, belaubter Baobab (Adansonia digitata) im Musina-Naturschutzgebiet, Limpopo-Provinz, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

 

MALVACEAE adansonia kronberg PD1
Replik eines Baobabs (Adansonia digitata) auf der Afrika-Savanne des Opel-Zoos Kronberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Bombacoideae

Afrikanischer Affenbrotbaum, Baobab

Adansonia digitata

Verbreitung: In Trockenwäldern, Savannen und Trockensavannen Afrikas südlich der Sahara.

Winterhärtezone je nach Quelle 10-11-13 (muss bei mindestens 1.7-4.5ºC oder mehr frostfrei überwintert werden).

Wuchsklasse 1: bis 25 m.

Der Baobab hat einen nicht sehr hohen, aber enorm dicken Stamm, der einen Durchmesser von über 10 m erreichen kann. Seine Krone ist locker und breit ausladend. Es sind Durchmesser bis zu 38 m bekannt. Sie besteht aus an der Basis ziemlich unförmigen, an ein Wurzelgeflecht erinnernden Ästen, was zur Sage führte, der Baum sei von Gott verkehrtherum eingepflanzt worden, und zum englischen Namen «Upside-down Tree». Der Stamm besteht aus schwammigen wasserspeichernden Fasern und einer 5-10 cm dicken, faserigen Borke, die im Ursprungsgebiet oft von Elefanten geschält wird. Die handgroßen, bei Jungbäumen einförmigen, bei älteren Individuen 5-7-fach gelappten Blätter werden während der Trockenzeit, bei uns im Winter, abgeworfen. Der Baobab ist einhäusig zwittrig. Blütezeit ist von Mai bis Juni. Seine in Grüppchen stehenden, glockenförmigen, nach unten hängenden, weißen Einzelblüten riechen unangenehm. Sie öffnen sich am späten Nachmittag und werden meist von Flughunden bestäubt. Die kugel- bis eiförmigen, bis 12 cm langen Früchte – eigentlich Beeren – hängen an langen Stielen herab. Sie haben eine verholzte, von gelbbraunen Härchen bedeckte Kapsel und weißes, in frischem oder getrockneten Zustand essbares Fruchtfleisch, in dem sich die braunen Samen befinden [3; 5].

Unter mitteleuropäischen Bedingungen kann der Baobab im Freiland nur als Kübelpflanze gepflegt werden. Dabei kann er zwar Blüten entwickeln, erreicht aber nur eine Maximalhöhe von 1.5 bis 2 Metern [3], was natürlich keinen rechten Eindruck von der Mächtigkeit dieses landschaftsprägenden Baums gibt. Die Zoos behelfen sich daher zunehmend damit, dass sie auf ihren Savannenanlagen - zum Teil recht naturgetreue - Nachbildungen von kahlen Baobabs aufstellen, so etwa im Opel-Zoo Kronberg, im Zoo Zürich, im Zoo Frankfurt oder im Zoo Osnabrück.

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Ordnung: Silberbaumartige (Proteales)
Familie: Malvengewächse (Malvaceae)

PROTEACEAE leucadendron argenteum ramskop PD1
Echter Silberbaum (Leucadendron argenteum) im Naturgarten Ramskop, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

 

PROTEACEAE leucadendron argenteum kirstenbosch PD1
Echter Silberbaum (Leucadendron argenteum) im Botanischen Garten Kirstenbosch bei Kapstadt © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Silberbaumgewächse (Proteaceae)

Echter Silberbaum

Leucadendron argenteum

Verbreitung: Westkap, Südafrika, hauptsächlich am Tafelberg bei Kapstadt.

Winterhärtezone 9-11 (-3,8ºC bis +4.5ºC, erträgt nur kurzfristig Minustemperaturen und sollte frostfrei überwintert werden).

Wuchsklasse 3(2): erreicht eine Höhe von 7-10 (-12) m.

Der Silberbaum ist ein immergrüner Baum mit silbergrauen, lanzettlichen, etwa 15 cm langen Blättern, der im maritimen Klima der Kapregion, hauptsächlich in Höhenlagen von 100-500 m gedeiht. Dabei steht er meistens in Gruppen. Er wächst etwa 50 cm pro Jahr, dürfte also mit 15-20 Jahren ausgewachsen sein und kann dann noch etwa 30 weitere Jahre leben. Seine glatte Rinde ist hell- bis dunkelgrau. Er ist zweihäusig getrenntgeschlechtig. Männliche und weibliche Blüten sind unauffällig. Die eiförmigen, schwarzen Zapfen sind ca. 9 cm lang und haben einen Durchmesser von 6 cm. Der Silberbaum benötigt einen sonnigen Standort, gut drainierten Boden und erträgt Trockenheit. Er ist anfällig für Wurzelfäule (Phytophthora) [4; 5].

Aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 1998 gilt der Echte Silberbaum als gefährdet (Rote Liste: VULNERABLE) [2].

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Nachfolgend eine Auswahl afrikanischer Laubgehölze nach Größe:

Kleine Laubbäume uns Sträucher (bis 10 m, Wuchsklasse 3):

  • Kap-Bleiwurz (Plumbago auriculata)
  • Nadelkissen (Leucospermum cordifolium, L. glabrum, L. grandiflorum u.a.)
  • Schneeprotea (Protea cryophila)
  • Königsprotea (Protea cynaroides)

Mittelgroße Laubbäume (bis 20 m, Wuchsklasse 2):

  • Echter Silberbaum (Leucadendron argenteum)

Große Laubbäume (über 20 m, Wuchsklasse 1):

  • Leberwurstbaum (Kigelia africana)
  • Afrikanische Affenbrotbaum, Baobab (Adansonia digitata)

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Literatur und Internetquellen:

  1. BAUMKUNDE
  2. HILTON-TAYLOT, C. et al. (1998). Leucadendron argenteum. The IUCN Red List of Threatened Species 1998: e.T30350A9539214. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.1998.RLTS.T30350A9539214.en . Downloaded on 15 May 2020.
  3. MEIN SCHÖNER GARTEN
  4. REBELO, T. (1995)
  5. SOUTH AFRICAN NATIONAL BIODIVERSITY INSTITUTE
  6. URBAN FOREST ECOSYSTEMS INSTUTE

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx