Mittwoch, 06 Mai 2020 15:39

Waldblumen

 

Allgemeines

Auf diesem Blatt werden nur in Mitteleuropa vorkommende Arten vorgestellt

 

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Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie:  Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae)

AMARYLL allium ursinum lfeld PD3
Bärlauch (Allium ursinum), Anfang Mai, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

AMARYLL allium ursinum lfeld PD2
Bärlauch (Allium ursinum), Anfang Mai, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

AMARYLLIDACEAE allium ursinum steinhoelzli PD1
Bärlauch (Allium ursinum) im Steinhölzliwald, Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Lauchgewächse (Allioideae)
Tribus: Allieae

Bärlauch

Allium ursinum

Verbreitung: Europa und Kleinasien, fehlt in Teilen des Mittelmeerraums und in der ungarischen Tiefebene.

Standorte: Bevorzugt werden halbschattige Standorte auf trockenen bis frischen Böden. Flächendeckend im Aronstab-Buchenwald (Aro-Fagetum). Die Pflanzen ertragen Temperaturen bis -29°C.

Blütezeit: April-Mai.

Der Bärlauch ist eine ausdauernde, sommergrüne Zwiebelpflanze, die eine Wuchshöhe von etwa 20-30 (15-40) cm erreicht. Die sehr schlanke, längliche von Häuten umgebene Zwiebel wird aus den Ansätzen der beiden Laubblätter gebildet und ist 2-4, selten bis 6 cm lang. Die einfachen, grundständigen Blätter sind dunkelgrün, lineal und ganzrandig, gestielt und parallelnervig. Die sechszähligen, weißen und radförmig Blüten sind in Dolden angeordnet. Die Pflanzen bilden fachspaltige, meist sechssamige Kapselfrüchte[2; 3; 4; 6; 11]

Bärlauch enthält schwefelhaltige, nicht-proteinogene Aminosäuren, welche  die Schleimhaut des Magen-Darmtrakts reizen, was sich in Erbrechen und Durchfall äußert. Der Haupteffekt ist aber die oxidative Denaturierung des Hämoglobins, was zu einer hämolytischen Anämie führen kann. In der Praxis braucht es aber wohl große Mengen, bis es zu Vergiftungen kommt, denn die grünen Blätter des Bärlauchs können in der Küche wie Knoblauch, Zwiebeln, Schnittlauch und Lauch als Gemüse verwendet, zu Pesto verarbeitet und gegessen werden. In der Volksmedizin wird Bärlauch als Heilpflanze eingesetzt, mit der u. a. Bluthochdruck, Herzinfarkten und Schlaganfällen vorgebeugt werden soll [1; 4]

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AMARYLLIDACEAE galanthus nivalis lfeld PD1
Kleines Schneeglöckchen (Galanthus nivalis), Ende Februar in Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

AMARYLLIDACEAE galanthus nivalis lfeld PD4
Kleines Schneeglöckchen (Galanthus nivalis), Ende Februar in Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

AMARYLLIDACEAE galanthus nivalis lfeld PD3
Kleines Schneeglöckchen (Galanthus nivalis), Ende Februar in Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Amaryllidoideae
Tribus: Galantheae

Kleines Schneeglöckchen

Galanthus nivalis

Verbreitung: Europa: Balkanhalbinsel, Frankreich, Südwest-Deutschland, Italien, Österreich, Südpolen, Schweiz, Westukraine. In weiteren Gebieten Europas und in Nordamerika verwildert.

Standorte: vom Tiefland bis in die montane Stufe. In Rotbuchen- und Flaumeichenwäldern. In Obstgärten und Auenwäldern meist in größeren Beständen.

Blütezeit: (Januar-) Februar-März.

Das Schneeglöckchen ist eine mehrjährige, 10-20 cm hohe, einblütige Zwiebelpflanze mit meistens 3 grundständigen, linealen und fleischigen Blättern. Die meist von einem Hochblatt überragte Blüte hängt nickend an einem dünnen Stengel. Sie hat je 6  Staub- und Perigonblätter. Die drei äußeren Perigonblätter sind rein weiß und stehen ab, die inneren sind an der Spitze ausgerandet und haben einen grünen Fleck. Die Frucht ist eine dreifächrige, mehrsamige Kapsel. Die natürliche Verbreitung erfolgt durch Ameisen: Nach der Blüte senkt sich der Blütenstengel nach unten, der Fruchtknoten platzt auf und die Ameisen machen sich über die Samen her, die einen Fortsatz besitzen, der von den Ameisen gefressen wird. Die Zwiebel hat einen Durchmesser von etwa 1 cm [2; 3; 4].

Die ganze Pflanze enthält die Alkaloide Galanthamin und Lycorin. In der Zwiebel findet sich zudem Galanthamin, das hitzebeständige Lycorin, Tazettin, Magnarcin und Nartazin. Klinische Symptome bei Vergiftungen sind Pupillenverengung, Schwindel, Erbrechen, Durchfall, in Einzelfällen Fieber und verstärkter Speichelfluss. Bei sehr großen Mengen kann es zu Lähmungserscheinungen und Kollaps kommen [1].

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Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie:  Spargelgewächse (Asparagaceae)

ASPARAGALES convallaria majalis lfeld PD2
Maiglöckchen (Convallaria majalis), Anfang Mai, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ASPARAGALES convallaria majalis lfeld PD1
Maiglöckchen (Convallaria majalis), Anfang Mai, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Nolinoideae

Maiglöckchen

Convallaria majalis

Verbreitung: Europa, fehlt im Hohen Norden, Teilen des Mittelmeergebiets und ausgesprochenen Grasländern wie der ungarischen Tiefebene und den Steppen nördlich des Schwarzen Meers. Isoliertes Vorkommen im Kaukasus. Eingebürgert im Osten der USA.

Standorte: Wälder, Bergwiesen, Geröllhalden vom Tiefland bis zur subalpinen, stellenweise alpinen Stufe. Das Maiglöckchen ist eine Charakterpflanze des Weißseggen- und des Linden-Buchenwalds. Bevorzugt werden halbschattigen bis schattigen Standorte auf feuchten Böden. Das Substrat sollte lehmig oder lehmig-tonig sein. Die Pflanzen ertragen Temperaturen bis -40°C.

Blütezeit: Mai.

Das Maiglöckchen ist eine mehrjährige, Rhizome bildende Staude, die vergleichsweise langsam wächst. Sie hat einen 10-25 (-30) cm hohen, aufrechten Stengel, der von zwei übereinander stehenden, breit-lanzettlichen, bis 10 cm breiten und 20 cm langen Laubblättern scheidig umfasst wird. Die Blätter nehmen im Herbst eine attraktive gelbe Färbung an. Die Blüten sitzen nickend in einer 5-10-blütigen, endständigen, langgestielten, einseitswendigen Traube. Sie haben 6 weiße Perigonblätter, die zu einer halbkugeligen Glocke mit einem Durchmesser von 5-10 mm und nach außen gebogenen Zipfeln verwachsen sind, und 6 Staubblätter. Die Frucht ist eine dreifächerige, vielsamige, leuchtend rote Beere [2; 3; 4; 8; 10].

Das Maiglöckchen enthält Herzglykoside und toxische Aminosäuren. Es ist in allen Teilen giftig. Zu Vergiftungen kommt es namentlich durch die Blätter. Vergiftungsfälle sind u.a. bei Schwein, Kaninchen, Geflügel, Hund und Katze bekannt. Die Beeren haben sich beim Menschen als wenig giftig erwiesen [1].

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LILIACEAE polygonatum multiflorum seleger PD1
Vielblütiges Salomonssiegel (Polygonatum multiflorum) im Park Seleger Moor, Rifferswil ZH © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

LILIACEAE polygonatum multiflorum mulhouse PD1
Vielblütiges Salomonssiegel (Polygonatum multiflorum) Ende Juni im Zoo Mülhausen im Elsass © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

LILIACEAE polygonatum multiflorum steinhoelzli PD1
Vielblütiges Salomonssiegel (Polygonatum multiflorum), Anfang Mai, Steinhölzliwald, Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

LILIACEAE polygonatum multiflorum steinhoelzli PD2
Vielblütiges Salomonssiegel (Polygonatum multiflorum), Anfang Mai, Steinhölzliwald, Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

LILIACEAE polygonatum multiflorum auwald belp PD1
Vielblütiges Salomonssiegel (Polygonatum multiflorum) mit noch unreifen Früchten, Ende Mai, Auwald, Belp BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Nolinoideae

Vielblütiges Salomonssiegel

Polygonatum multiflorum

Verbreitung: Gemäßigte Zonen Eurasiens und Nordamerikas.

Standorte: Halbschattige bis schattige, mäßig feuchte bis feuchte Standorte in Wäldern und Gebüschen vom Tiefland bis in die montane Stufe. Das Salomonssiegel ist eine Charakterart des Waldmeister-Buchenwalds (Galio odorati-Fagetum) und ist auch häufig in Eichen- und Nadel-Mischwald-Gesellschaften.

Blütezeit: Mai-Juni (-Juli).

Die Vielblütige Weißwurz bzw. das Vielblütige Salomonssiegel ist eine sommergrüne, ausdauernde, 30-60 (-80) cm hohe und 20-30 cm breite Staude, die sich über Rhizome ausbreitet. Diese sind knotig verdickt, auffällig weiß und gaben der Pflanze einen ihrer deutschen Namen. Der Stengel ist überhängend, unverzweigt und bis zur Spitze zweizeilig beblättert. Die 10-15 cm langen Blätter sind wechselständig, eiförmig oder breit-lanzettlich. Die Blüten hängen in 2-5-blütigen, Trauben in den Blattwinkeln. Sie haben 6 zu einer Röhre verwachsene, 1-2 cm lange, über dem Fruchtknoten verengte, weisse und in grünlichen Zipfeln endende Perigonblätter und 6 Staubblätter mit flaumig behaarten Staubfäden. Die Früchte sind dunkelblaue bis schwarze, dreifächerige, vielsamige Beeren mit einem Durchmesser von 8 (7-9) mm. Es gibt verschiedene Kultursorten, von denen manche zweifarbiges, grün-weiß gestreiftes Laub aufweisen [2; 3; 4; 5; 10]

Die ganze Pflanze ist leicht giftig, vor allem die sehr süßen Beeren enthalten Steroid-Saponine, die wegen ihrer desinfizierenden Wirkung zur Wundheilung eingesetzt werden können, und andere Giftstoffe wie Chelidonsäure und Glykoside. Bei Tieren gehen Vergiftungen mit Erbrechen, Durchfall und Koliken einher [1; 4].

Bei der Kulturform "Weihenstephan" handelt es sich um eine Kreuzung von Polygonatum multiflorum mit dem Echten Salomonssiegel (Polygonatum odoratum) [4]. Die zwar seltene, aber von der IUCN nicht als gefährdet eingestufte Mauerbiene Osmia pilicornis sammelt Pollen der Vielblütigen Weißwurz, desgleichen die Hummeln (Bombus spp.) [12].

Die von dem englischen Botniker und Gärtner Philip MILLER 1754 aufgestellte Gattung Polygonatum umfasst etwa 70 Arten.

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Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Schwertliliengewächse (Iridaceae)

ASPARAGALES IRIDACEAE crocus tommasinianus lfeld PD4
Elfen-Krokusse (Crocus tommasinianus), Ende Februar in Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ASPARAGALES IRIDACEAE crocus tommasinianus lfeld PD1
Elfen-Krokusse (Crocus tommasinianus), Ende Februar in Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ASPARAGALES IRIDACEAE crocus tommasinianus lfeld PD3
Elfen-Krokusse (Crocus tommasinianus) mit Bienen, Ende Februar in Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Crocoideae
Tribus: Croceae

Elfen-Krokus

Crocus tommasinianus

Verbreitung: Bosnien, Bulgarien, Kroatien, Süd-Ungarn. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wird der Elfen-Krokus auch in Mittel- und Westeuropa kultiviert und ist an vielen Orten verwildert.

Standorte: Sommergrüne Laubwälder, im Ursprungsgebiet bis auf eine Höhe von 1'500 m

Blütezeit: Februar-März

Der Elfen-Krokus ist ein Geophyt, also eine ausdauernde, krautige Pflanze, die im Sommer ihre oberirdischen Teile einzieht und bis zum Neuaustrieb im Folgejahr dank ihrer Tochterknollen bildenden, unterirdischen Zwiebelknolle überdauert. Er wird 5-15 cm hoch und ist einblütig. Die Blätter sind grundständig, grasartig, mit weissem Mittelnerv und nach unten gerollten Rändern. Sie sind zur Blütezeit noch wenig entwickelt. Die Blüten sind aufrecht, trichterförmig und öffnen sich nur bei gutem Wetter. Sie haben 6 Perigonblätter, deren 2-5 cm langer, freier Teil bei der Wildform hellviolett und deren unterer Teil zu einer langen, weißen Röhre verwachsen ist, sowie 3 Staubblätter. Die Frucht ist eine dreifächerige, häutige, vielsamige Kapsel. Die kugeligen Samen sind trübrot. Die Vermehrung kann auch durch Tochterknollen erfolgen. Als Frühblüher ist der Elfen-Krokus eine wichtige Bienenweide [2; 4].

Der Elfen-Krokus ist schwach giftig [1].

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Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Orchideen (Orchidaceae)

ASPARAGALES orchidaceae cypripedium calceolus BOGAFRI PD1
Gelber Frauenschuh (Cypripedium calceolus) im Botanischen Garten Freiburg i.Ue. © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ASPARAGALES orchidaceae cypripedium calceolus BOGAFRI PD2
Gelber Frauenschuh (Cypripedium calceolus) im Botanischen Garten Freiburg i.Ue. © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Cypripedioideae

Gelber Frauenschuh

Cypripedium calceolus

Verbreitung: Eurasien, ostwärts bis Japan.

Standorte: Wälder und Gebüsche vom Tiefland bis in die subalpine Stufe.

Blütezeit: Mai-Juni(-Juli).

Der Gelbe Frauenschuh ist eine ausdauernde, krautige Staude, die 15-50 cm hoch wird. Im Gegensatz zu den meisten anderen Orchideen bildet sie keine Knollen, sondern ihr Überdauerungsorgan ist ein Rhizom. Der Stengel weist 2-4 breit-elliptische, spitze, ungestielte, fein behaarten Blätter und 1-2, selten 3 Blüten auf. Die 3 äusseren Perigonblätter der Blüte sind bis 5 cm lang, breit-lanzettlich, abstehend, die beiden inneren auf ca. 4/5 der Länge verwachsen und abwärts gerichtet, alle purpurbraun. Die gelbe Lippe ist sehr gross, bauchig aufgeblasen und 3-4 cm lang. Die Blüte hat keinen Sporn. Die Früchte reifen zwischen Juli und September. Es handelt sich um einfächrige Trockenkapseln mit winzigen Samen. [1; 2; 3]

Der Gelbe Frauenschuh ist ungiftig [1].

In der Roten Liste der IUCN ist der Gelbe Frauenschuh auf Artniveau als nicht-gefährdet (LEAST CONCERN) eingestuft, die europäische Population als potenziell gefährdet (NEAR THREATENED).

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Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Glockenblumengewächse (Campanulaceae)

CAMPANULACEAE Phyteuma spicatum steinhoelzli PD1
Ährige Rapunzel (Phyteuma spicatum) anfangs Mai im Steinhölzliwald, Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

CAMPANULACEAE Phyteuma spicatum steinhoelzli PD2
Ährige Rapunzel (Phyteuma spicatum) anfangs Mai im Steinhölzliwald, Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Campanuloideae

Ährige Rapunzel oder Weiße Teufelskralle

Phyteuma spicatum

Verbreitung: Mitteleuropa, in Nordwest-Deutschland selten bis fehlend.

Standorte: Wälder, Hochstaudenfluren und Bergwiesen vom Tiefland bis in die subalpine, stellenweise alpine Stufe. Vorzugsweise im Waldmeister-Buchenwald (Galio odorati-Fagetum) und Eschen-Mischwald (Ulmo-Fraxinetum literosum).

Blütezeit: Mai-Juni (-Juli).

Die Ährige Teufelskralle ist eine ausdauernde, 30-70 (20-80) cm hohe Staude. Ihr Stengel ist aufrecht und kahl. Die grundständigen Blätter sind herzförmig, langgestielt, unregelmässig doppelt gezähnt, oft dunkel gefleckt. Die Stengelblätter sind kleiner, die obersten schmal-lanzettlich, sitzend. Die grünlichen oder weißen bis gelblichen, selten blauen zwittrigen Blüten stehen in einer dichten, zunächst eiförmigen, später zylindrischen, 6-20 cm langen Ähre. Sie sind fünfzählig. Die Kronblätter sind zu einer ca. 10-15 mm lange Kronröhre verwachsen und sind vor dem Aufblühen nach oben gekrümmt. Die Hüllblätter sind schmal-lanzettlich und kürzer als die Ähre. Die zweifächrige Kapselfrucht öffnet sich am oberen Ende mit zwei Poren, durch welche die winzigen Samen entlassen werden. Die dürren Griffel dienen als Widerhaken, mit denen die Früchte im Fell von Tieren hängenbleiben und die Samen so verbreitet werden [2; 3; 5; 10]

Die jungen Blätter und die Wurzelrüben sind essbar und werden als Wildgemüse konsumiert [5].

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Ordnung: Kreuzblütlerartige (Brassicales)
Familie: Kreuzblütler (Brassicaceae)

BRASSICACEAE alliaria petiolata bannholz PD1
Knoblauchhederich (Alliaria petiolata) Im Mai am Lehrpfad "Naturvielfalt Bannholz", Wahlern BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

BRASSICACEAE alliaria petiolata bannholz PD2
Knoblauchhederich (Alliaria petiolata) Im Mai am Lehrpfad "Naturvielfalt Bannholz", Wahlern BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

BRASSICACEAE alliaria petiolata bannholz PD3
Knoblauchhederich (Alliaria petiolata) Im Mai am Lehrpfad "Naturvielfalt Bannholz", Wahlern BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Tribus: Thlaspideae

Knoblauchhederich, Knoblauchsrauke

Alliaria petiolata

Verbreitung: Europa, West- und Zentralasien bis China und Indien, Nordafrika.

Standorte: Laubwälder, Gebüsche und Ruderalstandorte vom Tiefland bis zur montanen Stufe. Häufig in Weichholz-Auenwäldern.

Winterhärtezone 6 (erträgt bis -20ºC).

Blütezeit: April-Juni.

Der Knoblauchhederich wächst als zweijährige, krautige Pflanze bis zu einer Höhe von 20-90 (-100) cm. Aus einer langen Pfahlwurzel treibt im ersten Jahr eine Rosette aus langestielten, dunkelgrünen, herz- bis nierenförmigen Blättern und ein vierkantiger, schwach behaarter Stengel. Im zeitigen Frühjahr des zweiten Jahres schiebt sich der Blütentrieb mit helleren, gezackten Blättern hervor. Die Blätter riechen beim Zerreiben nach Knoblauch.  Die weißen Blüten stehen in endständigen, traubigen Blütenständen. Ihre 4 weißen Kronblätter sind 4-6 mm lang. Aus den befruchteten Blüten entwickeln sich 3-6 mm lange, dünne, erst grüne, dann bräunliche Schoten. Diese platzen bei Reife und setzen kleine, schwarzbraune Samen frei. Mit der Samenreife im Mai bis Juni stirbt die Pflanze ab [2; 3; 4].

In früheren Jahrhunderten war der Knoblauchhederich eine wichtige Nutzpflanze, da er im Gegensatz zu anderen Gemüsepflanzen bereits im März erntereif ist. Weil seine Blätter nach Knoblauch und Pfeffer schmecken, wurden sie im Mittelalter auch häufig als Ersatz für den teuren und raren Pfeffer verwendet [4].

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Ordnung: Heidekrautartige (Ericales)
Familie: Primelgewächse (Primulaceae)

PRIMULACEAE primula elatior gantrisch PD1
Waldprimel (Primula elatior) im Gantrischgebiet, BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

PRIMULACEAE primula elatior ettiswil PD1
Waldprimel (Primula elatior) im April im Naturlehrgebiet Buchwald, Ettiswil LU © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

PRIMULACEAE primula elatior VWS PD1
Waldprimel (Primula elatior) im April im Besucherzentrum der Vogelwarte Sempach © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Primuloideae

Hohe oder Wald-Schlüsselblume

Primula elatior

Verbreitung: Europa und Westasien bis Iran.

Standorte: Halbschattige Standorte auf feuchten Wiesen, Wäldern und Gebüschen vom Tiefland bis in die subalpine, stellenweise alpine Stufe. Typische Art für den Lungenkraut-, Aronstab- und Ahorn-Buchenwald, den Ahorn- und Traubenkirschen Eschenwald, den Eschen-Mischwald und den Hochstauden Tannen-Fichtenwald.

Blütezeit: März-Mai.

Die Hohe Schlüsselblume ist eine mehrjährige, krautige kleine, 10-25 (-30) cm hohe Staude. Die bis zu 20 cm langen, runzeligen Laubblätter bilden eine grundständige Rosette. Sie sind auf beiden Seiten behaart und ihr Rand ist fein gezähnt. Sie trägt an aufrecht stehenden, kahlen Stengeln Dolden mit 2 bis 12 hell-gelben, trichterförmigen Blüten mit eng anliegendem Kelch und fünf Zipfeln. Die zylindrisch geformten Kapselfrüchte sind 10-15 mm lang und damit meist deutlich länger als der Kelch [2; 3; 5; 7; 10]

Die Pflanze dient den Raupen des gefährdeten Schlüsselblumen-Würfelfalters (Hamearis lucina) als Futterpflanze, ihre Blüten werden von langrüsseligen Hummeln und verschiedenen Schmetterlingen aufgesucht [9]. Sie enthält einige pharmakologisch wirksame Stoffe. Sie ist für den Menschen ungiftig und wird volksmedizinisch und medizinisch genutzt, insbesondere wird aus den Blüten und Wurzeln der ein Heiltee hergestellt, der schleimlösend wirken soll [5; 7].

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Ordnung: Enzianartige (Gentianales)
Familie: Rötegewächse (Rubiaceae)

GENTIANALES Rubiaceae galium odoratum NMS1
Waldmeister (Galium odoratum) im Juni © Tierpark Neumünster

 

GENTIANALES Rubiaceae galium odoratum NMS3
Waldmeister (Galium odoratum) im Juni © Tierpark Neumünster

 

GENTIANALES Rubiaceae galium odoratum NMS2
Waldmeister (Galium odoratum) im Juni © Tierpark Neumünster

 

Unterfamilie: Rubioideae
Tribus: Rubieae

Waldmeister

Galium odoratum

Verbreitung: Eurasien und Nordafrika, eingebürgert in Nordamerika.

Standorte: Wälder, besonders Buchenhaine (Galio odorati-Fagetum) vom Tiefland bis zur montanen, stellenweise subalpinen Stufe.

Blütezeit: April-Juni.

Der Waldmeister ist eine duftende, ausdauernde krautige Pflanze, die eine Höhe von 10-30 cm erreicht und über ein Rhizom verfügt, mit dem sie sich auch vegetativ vermehren kann. Die Stengel sind unverzweigt, an den Knoten behaart, sonst kahl. Die lanzettlichen, 2-4 cm langen Blätter stehen zu 6-8(-10) in Quirlen. Der Blütenstand ist locker doldenrispig, mit wenigblütigen Teilblütenständen. Die weiße Blütenkrone ist weit-trichterförmig, mit ca. 1 mm langer Röhre und spitzen Zipfeln. Sie hat einen Durchmesser von 4-6 mm. Die Früchte reifen von Juni bis September aus. Die nur 2-3 mm großen, runden Teilfrüchte sind mit langen, hakigen Borsten versehen, welche sich als Klettfrüchte an Fell, Kleidung und Gefieder festhalten können. So werden die Samen über weite Strecken verbreitet. [2; 3; 4].

Bestäubt wird der Waldmeister vor allem durch Bienen und einige Blatt- und Labkrautspanner-Arten (Geometridae) [4; 9].

Waldmeister enthält Cumarin (etwa 1 % der Trockenmasse), das bei Überdosierung zu Schwindel und Kopfschmerzen bis hin zu Leberschäden führen kann. In niedrigen Dosen hingegen wirkt Waldmeister entzündungshemmend, krampflösend, gefäßerweiternd und beruhigend und findet daher Verwendung in der Volksmedizin und Homöopathie [4].

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Ordnung: Storchschnabelartige (Geraniales)
Familie: Storchschnabelgewächse (Geraniaceae)

GERANIACEAE geranium robertianum bannholz PD1
Ruprechtskraut (Geranium robertianum) im Mai am Lehrpfad "Naturvielfalt Bannholz", Wahlern BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

GERANIACEAE geranium robertianum bannholz PD2
Ruprechtskraut (Geranium robertianum) im Mai am Lehrpfad "Naturvielfalt Bannholz", Wahlern BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

GERANIACEAE geranium robertianum bannholz PD3
Ruprechtskraut (Geranium robertianum) im Mai am Lehrpfad "Naturvielfalt Bannholz", Wahlern BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ruprechtskraut

Geranium robertianum

Verbreitung: Eurasien und Nordamerika.

Standorte: Hecken, Mauern, Schuttplätze, Schluchtwälder  (Tilio-Acerion) und Hartholzauen (Alno-Ulmion), in Mitteleuropa hauptsächlich der kollinen und montanen, stellenweise subalpinen Stufe.

Blütezeit: Mai-Juli.

Das Ruprechtskraut oder der Stinkende Storchschnabel eine stark und unregelmäßig verzweigte, einjährige Pflanze oder zweijährige Halbrosettenpflanze, die eine Höhe von (10-)20-50 cm erreicht und über Blattgelenke verfügt, mittels derer sie ihre Blätter zum größten Lichteinfall hin ausrichten kann. Die Blätter und Stengel  sind meist weich behaart. Die gestielten, ca. 4 cm langen Blätter sind 3-5 teilig handförmig gelappt. Bei felsigen Standorten dienen die Blattstiele der unteren Blätter als Spreizklimmer, die die Pflanze auf dem Substrat abstützen.  Die radiärsymmetrisch fünfzähligen Blüten stehen paarweise. Sie sind zwittrig, wobei in der Regel die Staubbeutel vor den Fruchtblättern reifen, damit eine Selbstbestäubung ausgeschlossen wird. Die Kronblätter sind rosafarben, die Staubbeutel violett [2; 3; 4; 5].

Die Blüten werden gerne vom Alpen-Perlmuttfalter (Boloria thore) und dem Schwarzfleckigen Golddickkopffalter (Carterocephalus silvicola) aufgesucht [9].

Alle Pflanzenteile enthalten herb riechende ätherische Öle, deren Duft oft als unangenehm empfunden wird In der Volksheilkunde kam das Ruprechtskraut bei vielerlei Beschwerden als Tee, Tinktur oder Frischsaft zum Einsatz.  Die Blüten und Knospen werden als gewürzartige Beigabe für Salate und Gemüse genutzt [4; 5; 11].

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GERANIACEAE geranium sanguineum PAP PD1
Blutroter Storchschnabel (Geranium sanguineum) im Juni im Papiliorama Kerzers © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

GERANIACEAE geranium sanguineum BOGAFRI PD1
Blutroter Storchschnabel (Geranium sanguineum subsp. striatum) Ende Mai im Botanischen Garten Freiburg i. Ue. © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Blutroter Storchschnabel

Geranium sanguineum

Verbreitung: Europa bis zum Kaukasus und nordöstlicher Türkei.

Standorte: Lichte Eichen und Föhrenwälder der kollinen und montanen (-subalpinen) Stufe bis auf eine Höhe von über 1'500 m. Vorzugsweise an besonnten, felsigen Stellen mit lockerem, nährstoffarmem Boden .

Blütezeit: Mai-Juli.

Der Blutrote Storchschnabel ist eine mehrjährige, robuste, buschig wachsende Staude, die sich durch Rhizome unterirdisch ausbreitet. Er hat einen 30-50 cm langen, niederliegenden oder aufsteigenden, meist gabelig verzweigten Stengel, der abstehend behaart ist. Die im Umriss rundlichen bis nierenförmigen Blätter sind fast bis zum Grund siebenteilig, die einzelnen Abschnitte mit 2-4 lineal-lanzettlichen, ganzrandigen Zipfeln. Die einzeln stehenden Blüten haben purpurrote, 15-20 mm lange Kronblätter. Die Frucht ist mit Schnabel 3-4 cm lang [2; 3; 4].

Als attraktiver und ausdauernder Sommerblüher ist der Blutrote Storchenschnabel in Kultur weitverbreitet. Es gibt zahlreiche Sorten mit unterschiedlichen Blütenfarben [4].

Die Raupen des Westliches Blutstorchschnabel-Grünwidderchens (Zygaenidae: Adscita dujardini), des Storchschnabel-Bläulings (Lycaenidae: Polyommatus eumedon) sowie des verwandten Polyommatus anteros nutzen die Art als Nahrungspflanze [9].

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GERANIACEAE geranium sylvaticum auried PD1
Wald-Storchschnabel (Geranium sylvaticum) im Mai, Naturschutzgebiet Auried, Kleinbösingen FR © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

GERANIACEAE geranium sylvaticum auried PD2
Von Insekten besuchte Blüte des Wald-Storchschnabels (Geranium sylvaticum) im Mai, Naturschutzgebiet Auried, Kleinbösingen FR © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

GERANIACEAE geranium sylvaticum agroscope PD3
Wald-Storchschnabel (Geranium sylvaticum) im Mai, angepflanzt im Agroscope Campus, Liebefeld © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

GERANIACEAE geranium sylvaticum agroscope PD2
Wald-Storchschnabel (Geranium sylvaticum) im Mai, angepflanzt im Agroscope Campus, Liebefeld © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Wald-Storchschnabel

Geranium sylvaticum

Verbreitung: Europa bis Westsibirien.

Standorte: Vorzugsweise halbschattige bis schattige Plätze auf Wiesen, Weiden, Hochstaudenfluren und an Waldrändern, Wälder, namentlich Tannen-Buchenwald (Abieti-Fagenion) und Ahorn-Buchenwald (Aceri-Fagetum), sowie Gebüsche, in Mitteleuropa hauptsächlich der montanen und subalpin, stellenweise alpinen Stufe, im Norden seines Areals auch im Tiefland.

Blütezeit: Mai-Juli.

Der Wald-Storchschnabel ist eine mehrjährige, horstartige Staude mit dickem Wurzelstock, deren Erneuerungsknospe auf dem Boden liegt (Hemikryptophyt). Die oberirdischen Pflanzenteile sind mit Drüsenhaaren ausgestattet, die bei Berührung einen ätherischen Duft verströmen. Er erreicht eine Höhe von 30-60 cm. Seine Stengel sind meist gabelig verzweigt. Die handförmigen, 6-15 cm breiten Blätter sitzen gegenständig an den Trieben, besitzen ein kräftiges Grün und sind fiederspaltig gelappt. Ihre Blattzipfel sind eingeschnitten und der Rand gesägt. Die fünfzähligen, bis zu dreieinhalb Zentimeter großen, rotvioletten Blüten stehen meist zu zweit am Ende der Blütenstiele. Die ca. 25-35 mm langen Früchte haben eine storchschnabelähnliche Gestalt. Bei Samenreife öffnen sich die Kapseln oft explosionsartig und schleudern die Samen weit heraus. Es gibt Kulturformen u.a. mit weißen Blüten [3; 4; 5; 10].

Der Gelbgefleckte Mohrenfalter (Mymphalidae: Erebia manto) legt seine Eier am Waldstorchenschnabel ab und die Blüten werden häufig vom Alpen-Perlmuttfalter (Nymphalidae: Boloria thore) aufgesucht [9].

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Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Lippenblütlergewächse (Lamiaceae)

LAMIACEAE Lamium galeobdolon wolfurt PD1
Goldnessel (Lamium galeobdolon) im April im Doppelmayr-Zoo, Wolfurt © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

LAMIACEAE Lamium galeobdolon wolfurt PD2
Goldnessel (Lamium galeobdolon) im April im Doppelmayr-Zoo, Wolfurt © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

LAMIACEAE Lamium galeobdolon wolfurt PD3
Goldnessel (Lamium galeobdolon) im April im Doppelmayr-Zoo, Wolfurt © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Lamioideae

Goldnessel

Lamium galeobdolon

Verbreitung: Gemäßigte Breiten Europas und Asiens.

Standorte: Wälder, Hecken.

Winterhärtezone 6 (erträgt bis -20ºC).

Blütezeit: April-juli.

Die Goldnessel ist eine 20-60 cm hohe, ausdauernde Staude, die Ausläufer bildet. Ihr niederliegender oder aufsteigender Stengel ist an der Basis behaart. Die langgestielten Blätter sind eiförmig bis lanzettlich mit unregelmäßigem,  grob gezähntem Rand. Sie sind kreuzgegenständig angeordnet. Sie haben stellenweise silbrig-weiße Blattflecken, welche durch die Abhebung der Blattoberhaut vom Blattgewebe zustande kommen, und sind auch noch im Winter grün. Die angenehm duftenden Blüten stehen in quirligen Teilblütenständen in den oberen Blattwinkeln. Ihre 1.2-2.5 cm lange Krone ist hellgelb, dieUnterlippe mit rötlichen Flecken, die Oberlippe aufrecht, helmförmig, meist lang behaart. Die ca. 3 mm langen Teilfrüchte sind glatt [2; 3; 4].

Die Goldnessel ist eine Futterpflanze für die Raupen der Eulenfalter Autographa jota, Diachrysia chrysitis und Xestia rhomboidea [9].

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Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Wegerichgewächse (Plantaginaceae)

PLANTAGINACEAE digitalis purpurea messel PD1
Roter Fingerhut (Digitalis purpurea) im Juni, Welterbe Grube Messel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

PLANTAGINACEAE digitalis purpurea steinen PD1
Roter Fingerhut (Digitalis purpurea) im Juni, Vogelpark Steinen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

PLANTAGINACEAE digitalis purpurea messel PD3
Roter Fingerhut (Digitalis purpurea) im Juni, teilweise mit weißen Blüten, Welterbe Grube Messel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

PLANTAGINACEAE digitalis purpurea messel PD2
Roter Fingerhut (Digitalis purpurea) im Juni, Welterbe Grube Messel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Tribus: Digitalideae

Roter Fingerhut

Digitalis purpurea

Verbreitung: Europa, Nordafrika, in Südamerika gebietsweise eingeschleppt.

Standorte: Lichte Wälder, Kahlschläge, Waldwege, vor allem der kollinen und montanen Stufe bis auf eine Höhe von etwa 1'000 m.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Blütezeit: Juni-September.

Der Rote Fingerhut ist eine wintergrüne, zweijährige Staude, die im ersten Jahr lediglich eine Blattrosette bildet und im zweiten Jahr eine Höhe von 40-150 cm und eine Breite von 30 cm erreicht. Ihr  unverzweigter Stengel und die Blattunterseiten sind graufilzig. Die Blätter sind runzelig, eiförmig, unregelmässig fein und stumpf gezähnt, die unteren lang gestielt, die oberen sitzend. Die kurz gestielten Blüten stehen in einer langen Traube. Die Blütenkronen sind bauchig erweitert, 35-50 mm lang, hellpurpurn, selten weiss, innen mit dunkelroten, weiss umrandeten Flecken, außen kahl, innen bärtig. Der Kelchzipfel ist oval. Die zahlreiche winzige Samen enthaltende Fruchtkapsel hat drüsige Haare und öffnet sich mit 2 Klappen [2; 4].

Der Rote Fingerhut ist sehr stark giftig. Er enthält primäre, herzaktive Glykoside und deren Derivate, Steroidsaponine, Gerbstoffe, Flavonderivate und andere Stoffe. Trocknen, Lagern oder Kochen inaktiviert diese Toxine nicht. Die Aufnahme von Pflanzenmaterial führt zu Erbrechen, blutig-wässriger Diarrhoe, Dyspnoe, Benommenheit, Bradykardie, Herzrhythmusstörungen, Taumeln, Tremor, Konvulsionen und schliesslich zum Tod durch Herzstillstand. Die tödliche Dosis bei peroraler Aufnahme ist beim Hund 5 g trockene Blätter, beim Pferd 25 g trockene oder 100-200 g frische Blätter und beim Rind 150-200 g trockene Blätter [1].

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Ordnung: Lilienartige (Liliales)
Familie: Germergewächse (Melanthiaceae)

MELANTHIACEAE paris quadrifolia steinhoelzli PD1
Vierblättrige Einbeere (Paris quadrfolia) anfangs Mai im Steinhölzliwald, Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

Tribus: Parideae

Vierblättrige Einbeere

Paris quadrifolia

Verbreitung: Europa, West- und Zentralasien.

Standorte: Feuchte Stellen in Wäldern vom Tiefland bis zur montanen, stellenweise subalpinen Stufe. Vorzugsweise im Waldmeister- und Aronstab-Buchenwald sowie im Ahorn-Eschenwald und Eschenmischwald.

Blütezeit: Mai-Juni.

Die Vierblättrige Einbeere ist eine ausdauernde Staude, die etwa 10-30 cm hoch wird. Die Wurzel ist als waagrechtes bzw. kriechendes Rhizom ausgebildet. Oben an einem Stengel stehen 4 (selten 5 oder 6) einfache und ganzrandige Blätter in einem Quirl und nur eine endständige, grüne Blüte mit meist je 4 freien äußeren und inneren Perigonblättern. Vier Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen und es sind vier langlebige Narben vorhanden. Die Früchte sind vierfächrige, vielsamige, blauschwarze, heidelbeerähnliche Beeren, die einzeln stehen und einen Durchmesser von bis zu 1 cm erreichen [1; 3; 5; 10].

Die Einbeere wurde früher in der Volksmedizin als "Pestbeere" gegen ansteckende Krankheiten angewandt. Das Rhizome von Einbeeren werden auch heute in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet. Die Pflanzen enthalten örtlich reizende Steroid-Saponine sowie Glykoside. Alle Pflanzenteile sind für den Menschen mäßig, für Krebse, Insekten und Fische stark giftig. Beim Hund kann die Aufnahme zu Lähmungserscheinungen führen. Vergiftungserscheinungen sind auch beim Geflügel und experimentell vom Pferd bekannt [1; 5].

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Ordnung: Malpighienartige (Malpighiales)
Familie: Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae)

MALPIGHIALES euphorbiaceae e amygdaloides weissenfels PD1
Mandelblättrige Wolfsmilch (Euphorbia amygdaloides) im April im Heimatnaturgarten Weißenfels © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

MALPIGHIALES euphorbiaceae e amygdaloides weissenfels PD2
Mandelblättrige Wolfsmilch (Euphorbia amygdaloides) im April im Heimatnaturgarten Weißenfels © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Euphorbioideae
Tribus: Euphorbieae
Subtribus: Euphorbiinae

Mandelblättrige Wolfsmilch, Mandel-Wolfsmilch

Euphorbia amygdaloides

Verbreitung: Süd- und Mitteleuropa, Südwestasien.

Standorte: Hartholzauen, Buchenwälder, Eichen-Hainbuchenwälder, auf kaklhaltigen Böden bis zur montanen Stufe.

Blütezeit: April-Juni.

Die Mandelblättrige Wolfsmilch ist eine ausdauernde, 30-60 cm hohe Staude mit zahlreichen sterilen Trieben, die überwintern, dann verholzen und blühende Stengel treiben. Überwinterte Blätter sind verkehrt eilanzettlich, in einen Stiel verschmälert, 3-7 cm lang, dunkelgrün und derb. Blätter an den blühenden Stengeln sind kleiner, hellgrün und weich. Die Teilblütenstände sind end- und seitenständig. Die Tragblätter sind verwachsen, die Hüllbecher mit sichelförmigen, gelben oder roten Drüsen.3.5-4 mm langen  Frücht sind glatt [3; 4].

Der bei Verletzungen austretende Milchsaft kann bei manchen Menschen eine unangenehme Kontaktallergie auslösen.

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Ordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales)
Familie: Ranunculaceae

RANUNCULACEAE anemone nemorosa kunsterspring PD1
Buschwindröschen), Anfang Mai im Tierpark Kunsterspring, Neuruppin © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

RANUNCULACEAE anemone nemorosa ettiswil PD1
Buschwindröschen) im April im Naturlehrgebiet Ettiswil LU © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

RANUNCULACEAE anemone nemorosa steinhoelzli PD1
Buschwindröschen (Anemone nemorosa), Ende März im Steinhölzliwald, Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Ranunculoideae
Tribus:  Anemoneae

Buschwindröschen

Anemone nemorosa

Verbreitung: West- und Mitteleuropa, teilweise Asien.

Standorte: Wälder, Baumgärten und Wiesen vom Tiefland bis in die montane, stellenweise subalpine Stufe. Vorzugsweise im Waldmeister-Buchenwald (Galio odorati-Fagetum), auch in anderen Buchenwaldtypen und Eschen-Mischwäldern.

Blütezeit: (Februar-) März-Mai.

Das Buschwindröschen ist ein 10-25 cm hoher, ausdauernder krautig wachsender Geophyt, der nach der Blüte seine oberirdischen Teile einzieht, währenddem die unterirdischen Rhizome als Speicher- und Überlebensorgane fungieren. Sein Stengel weist im obersten Drittel einen Quirl von 3 gestielten, dreiteiligen, grob gezähnten Hochblättern auf. Die aus 6-8(-12) kahlen, weißen, außen oft rosafarbenen Blumenblättern, zahlreichen Staub- und Fruchtblättern zusammengesetzten, meist einzeln stehenden Blüten haben einen Durchmesser von 2-3 cm. In einer Sammelfrucht entwickeln sich kleine, einsamige Nüsschen, die dicht kurz und borstig behaart sind. Neben der Wildform gibt es auch vom Buschwindröschen einige Zuchtsorten, die teilweise andere Blütenfarben haben und zum Teil auch gefüllt sind [2; 3; 4; 6; 7].

Wegen seines Gehalts an Protoanemonin, einem Haut- und Schleimhäute reizenden glykosidiertem Lakton, das aber beim Trocknen der Pflanze zerfällt, ist das Buschwindröschen giftig und kann bei Aufnahme in großen Mengen bei Pflanzenfressern zu klinischen Sympromen führen [1].

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RANUNCULACEAE anemone ranunculoides lfeld PD1
Winterling (Eranthis hyemalis) Ende Februar in Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

RANUNCULACEAE anemone ranunculoides lfeld PD2
Winterling (Eranthis hyemalis) Ende Februar in Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

RANUNCULACEAE anemone ranunculoides lfeld PD3
Winterling (Eranthis hyemalis) Ende Februar in Liebefeld-Bern, vormittags mit noch geschlossenen Blüten © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Ranunculoideae
Tribus:  Anemoneae

Winterling

Eranthis hyemalis

Verbreitung: Oberitalien und Südosteuropa. In Mittel- und Westeuropa sowie Nordamerika aus Kulturen verwildert und eingebürgert

Standorte: Feuchte Laubwälder, Gehölze, Parkanlagen und Weinberge, vom Tiefland bis in die Hügelzone, auch in Alpentälern. Die Pflanzen gedeihen am besten in Halbschatten und auf Lehmböden.

Blütezeit: Januar-März.

Der Winterling ist ein Geophyt, also eine mehrjährige, krautige Pflanzen, die im Sommer ihre oberirdischen Teile einzieht und bis zum Neuaustrieb im Folgejahr dank ihrer unterirdischen Knolle überdauert. Er ist ein frostharter Frühjahrsblüher, der oft noch vor dem Schneeglöckchen blüht. An einem 5-15 cm hohen Stengel bildet er eine einzelne gelbe Blüte, die 6 (5-8) ca. 1-2 cm lange Blumenblätter, trichterförmige Honigblätter und zahlreiche Staubblätter aufweist. Die Blüte ist von einem sternartigen Quirl aus 3 tief geteilten Hochblättern umgeben. Die grundständigen Blätter sind kreisrund, vielspaltig und lang gestielt. Nach dem Verblühen öffen sich die 4-8 mehrsamigen Kapselfrüchte und die Samen werden bei Regen herausgeschleudert. Es dauert 3-4 Jahre bis die Sämlinge blühreif sind. [2; 3; 4].

Wie alle Hahnenfußgewächse ist der Winterling giftig, namentlich die Knolle. Die Hauptwirkstoffe sind Herzglykoside aus der Gruppe der Bufadienolide, Eranthin A und B. Klinische Symptome  sind Übelkeit, Erbrechen, Koliken, unregelmäßiger, verlangsamter Puls, Herzschwäche, Sehstörungen, Atemnot, bei letaler Dosis Zusammenbruch und Herzstillstand  [5].

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RANUNCULACEAE hepatica nobilis lfeld PD1
Leberblümchen (Hepatica nobilis), Ende Februar in Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

RANUNCULACEAE hepatica nobilis lfeld PD2
Leberblümchen (Hepatica nobilis), Ende Februar in Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

RANUNCULACEAE hepatica nobilis lfeld PD3
Leberblümchen (Hepatica nobilis), Ende Februar in Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Ranunculoideae
Tribus:  Anemoneae

Leberblümchen

Hepatica nobilis

Verbreitung: Eurasien und Nordamerika

Standorte: Eichen- und Buchenwälder, auf kalkhaltigen Lehmböden und auf Sandböden in schattigen bis halbschattigen Lagen vom Tiefland bis in die Subalpine Stufe.

Blütezeit: (Februar-) März-Mai.

Das Leberblümchen ist ein wintergrüner Hemikryptophyt, dessen Überdauerungsknospen sich am Boden im Schutz der überdauernden Blätter befinden. Er besitzt ein kurzes Rhizom, von dem lange Wurzeln ausgehen. Die dreilappigen, in ihrer Form an eine Leber erinnernden, grundständigen Laubblätter vertrocknen nach der Blüte und werden durch neue ersetzt. Die schalenförmigen und zwittrigen Blüten sind endständig und radiärsymmetrisch. Sie sind 2-3 cm groß und bestehen aus 6-9 in Mitteleuropa in der Regel blauvioletten Blütenhüllblättern und haben im Zentrum zahlreiche freie Fruchtblätter, die von einem Kreis weißlicher Staubblätter umgeben sind. Dicht unter der Blüte befinden sich 3 kleine, grüne Hochblätter, welche die Funktion des Blütenkelchs übernehmen. Nach der Blüte bildet sich ein Fruchtstand in Form einer Sammelfrucht. Es gibt zahlreiche Kultursorten. Die Vermehrung ist durch Teilung des Rhizoms oder durch Aussaat möglich [2; 3; 4;].

Wegen seines Gehalts an Protoanemonin, einem Haut- und Schleimhäute reizenden glykosidiertem Lakton, das aber beim Trocknen der Pflanze zerfällt, ist das Leberblümchen schwach giftig [5].

Das Leberblümchen ist in Deutschland sowie in manchen Bundesländern Österreichs und Kantonen der Schweiz geschützt.

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RANUNCULACEAE helleborus foetidus agroscope PD1
Stinkende Nieswurz (Helleborus foetidus) im Mai, angepflanzt auf dem Agroscope Campus, Liebefeld © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

RANUNCULACEAE helleborus foetidus agroscope PD2
Stinkende Nieswurz (Helleborus foetidus) im Mai, angepflanzt auf dem Agroscope Campus, Liebefeld © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

RANUNCULACEAE helleborus foetidus vuedesalpes PD1
Stinkende Nieswurz (Helleborus foetidus) auf der Vue des Alpes im Neuenburger Jura © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Ranunculoideae
Tribus: Helleboreae

Stinkende Nieswurz

Helleborus foetidus

Verbreitung: Südwest- bis Mitteleuropa.

Standorte: Auf Kalkböden in Wäldern und buschigen Hängen vom Tiefland bis zur montanen Stufe. Vorzugsweise an sonnigen bis halbschattigen Standorten an feuchten Stellen. Die Stinkende Nieswurz ist eine typische Art des Lungenkraut-, des Weißseggen- und des Linden-Zahnwurz-Buchenwalds soweie des Ahorn-Sommerlindenwalds. Die Pflanzen ertragen Temperaturen bis -23°C.

Blütezeit: (Februar-) März-April.

Die Stinkende Nieswurz ist ein immergrüner, buschig wachsender 30-60(-80) cm hoher und 40-50 cm breiter Halbstrauch. Die Stengel sind dicht beblättert und vielblütig. Die überwinternden unteren Blätter sind fußförmig geteilt, die mittleren nur an der Spitze geteilt, die obersten ungeteilt und ganzrandig oval. Die duftenden Blüten sind hängend, grün, mit 5 zusammenneigenden, ca. 2 cm langen, oft rot berandeten Blumenblättern (eigentlich Kelchblätter), welche 5-15 trichterförmige Honigblätter, zahlreiche Staubblätter und 3-8 Fruchtknoten umschließen. Aus den bestäubten Blüten bilden sich jeweils 2-3 Balgfrüchte [2; 3; 8; 10].

Wegen ihres Gehalts an Protoanemonin, einem Haut- und Schleimhäute reizenden glykosidiertem Lakton, das aber beim Trocknen der Pflanze zerfällt, sowie Steroid-Saponinen ist die Stinkende Nieswurz giftig. Die Letaldosis liegt für Rinder bei 250 g, für Schwein und Hund bei 4-8 g frischen Wurzeln, für Schafe und Ziegen bei 10-12 g Frischpflanzen. Der Tod tritt meist nach 3-4 Tagen ein. Bereits 8-10 g frische Wurzeln können bei Pferd und Rind zu klinischen Symptomen führen [1]. 

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RANUNCULACEAE aquilegia vulgaris Belpau PD1
Gemeine Akelei (Aquilegia vulgaris) im Waldreservat "Obere Belpau", Belp BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

RANUNCULACEAE aquilegia vulgaris lfeld PD1
Gemeine Akelei (Aquilegia vulgaris) in Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

RANUNCULACEAE aquilegia vulgaris BOGABE PD1
Gemeine Akelei (Aquilegia vulgaris) im Botanischen Garten Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Isopyroideae
Tribus: Isopyreae

Gemeine Akelei

Aquilegia vulgaris

Herkunft: Europa, Maghreb. In der Schweiz hauptsächlich im Jura und Mittelland. In Deutschland in Brandenburg vermutlich ausgestorben

Standorte: Lichte Wälder, Wiesen und Gebüsche vom Tiefland bis zur montanen (subalpinen) Stufe. Im Garten halbschattig auf kalkhaltigem, sandigem bis lehmigem Boden

Blütezeit: Mai-Juni.

Die Gemeine Akelei ist eine zweijährige oder kurzlebige, aufrechte, horstbildende Staude, die eine Höhe von 40-70(-90) cm erreicht. Die Blätter sind dreilappig, doppelt dreizählig und lang gestielt. 3-12 einzeln stehende, glockenförmige Blüten mit 5 abstehenden äußeren und 5 zusammenneigenden und gespornten inneren Blumenblättern und einem an der Spitze hakig eingerollten Sporn. Die Blütenfarbe ist blauviolett, selten rosa oder weiß. Es werden braune Balgfrüchte gebildet [4; 5; 6].

Die Gemeine Akelei ist in allen Teilen schwach giftig [1]. Sie ist reich an Nektar und daher eine gute Bienenweide [6]. Sie ist auch eine Nahrungspflanze für die Raupen der Wiesenrauten-Goldeule (Noctuide: Lamprotes c-aureum) [9].

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RANUNCULACEAE ficaria verna ettiswil PD1
Scharbockskraut (Ficaria verna) im April im Naturlehrgebiet Ettiswil LU © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

RANUNCULACEAE ficaria verna lfeld PD2
Scharbockskraut (Ficaria verna), Ende März in Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

RANUNCULACEAE ficaria verna lfeld PD1
Scharbockskraut (Ficaria verna), Ende März in Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

Unterfamilie: Ranunculoideae
Tribus: Ranunculeae

Scharbockskraut

Ficaria verna

Verbreitung: Europa, Kleinasien, Nordafrika (in mehreren Unterarten).

Standorte: Feuchtwiesen, feuchte, lichte Laubwälder, Auenwälder, Hecken, Gebüsche und Baumgärten vom Tiefland bis in die montane, stellenweise subalpine Stufe. Eine typische Art des Lerchensporn-Ahornwalds, des Eschenmischwalds und von Trauben- und Flaumeichenwäldern. Die Pflanzen ertragen Temperaturen bis -29°C.

Blütezeit: März-April (-Mai).

Das Scharbockskraut ist ein 10-35 cm hoher, ausdauernder krautig wachsender Geophyt, der nach der Blüte seine oberirdischen Teile einzieht, währenddem die unterirdischen Rhizome als Speicher- und Überlebensorgane fungieren. Die Stengel sind niederliegend, in den unteren Blattwinkeln entwickeln sie nach der Blütezeit kugelige Brutknöllchen, sogenannte Bulbillen, mittels derer sich die mitteleuropäische Unterart fast ausschließlich vermehrt. Die Blätter sind rundlich bis herzförmig, die unteren ausgeschweift-gezähnt, die oberen eckig. Die Blüten sind goldgelb, mit 8-12 Kronblättern und meist 3 Kelchblättern. Die Früchte (Nüsschen) sind bei uns für die Fortpflanzung unbedeutend. Es gibt eine ganze Reihe von Zuchtsorten, die eine abweichende Blütenfarbe in Orange oder Weiß oder gefüllte Blüten haben [2; 3; 7; 8; 10].

Das Scharbockskraut gilt als schwach giftig, denn alle Teile der Pflanze enthalten Protoanemonin, insbesondere der Wurzelstock und die Brutknospen. Blätter können vor der Blütezeit genossen werden. Sie enthalten viel Vitamin C und wurden früher zur Vorbeugung und Heilung von Skorbut eingesetzt, daher der deutsche Name "Scharbockskraut" [1; 7].

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Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)

ROSALES Rosaceae fragaria vesca wolfurt PD1
Walderdbeere (Fragaria vesca) im April im Doppelmayr-Zoo, Wolfurt © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ROSACEAE fragaria vesca bannholz PD1
Walderdbeere (Fragaria vesca) im Mai am Lehrpfad "Naturvielfalt Bannholz", Wahlern BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ROSALES Rosaceae fragaria vesca wolfurt PD2
Walderdbeere (Fragaria vesca) im April im Doppelmayr-Zoo, Wolfurt © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ROSACEAE fragaria vesca bannholz PD2
Walderdbeere (Fragaria vesca) im Mai am Lehrpfad "Naturvielfalt Bannholz", Wahlern BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Rosoideae

Wald- oder Monatserdbeere

Fragaria vesca

Verbreitung: Europa, Asien.

Standorte: Feuchte Stellen in Wäldern vom Tiefland bis zur  subalpinen Stufe. Häufig in Lindenmischwäldern und Eichen-Hagenbuchenwäldern.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Blütezeit: April-Juni.

Die Walderdbeere ist eine mehrjährige, krautig wachsende Staude mit langen oberirdischen Ausläufern. Sie erreicht eine Höhe von 5-25 cm. Ihr Wuchs ähnelt dem der Gartenerdbeere, sie ist jedoch im Vergleich deutlich kleiner. Sie ist stark ausläuferbildend, weshalb sie im Wald oft in dichten Matten wächst. Die wintergrünen, grundständigen, Blätter sind langgestielt und dreiteilig. Die Teilblätter sind 2-5 cm lang, verkehrt-eiförmig, am Grund keilförmig und gezähnt. Die zwittrigen Blüten bestehen aus fünf weißen Kronblättern und in der Mitte aus gelben Staubblättern. Sie haben einen Durchmesser von ca. 10-18 mm und stehen in wenigblütigen, doldigen Blütenständen. Die Blütenstiele haben aufrechte oder anliegende Haare. Die Frucht ist eine rote, fleischige, süsse Scheinbeere. Der Kelch ist an der reifen Frucht abstehend und reißt nicht mit dieser ab [2; 3; 4].

Die Walderdbeere wurde über viele Jahrhunderte zu Speisezwecken und als Heilpflanze kultiviert, wurde dann aber im 18. Jahrhundert durch die aus der Kreuzung zweier amerikanischer Erdbeer-Arten entstandene, großfruchtige Gartenerdbeere schlagartig verdrängt. In jüngerer Zeit erlebte sie als Zuchtgrundlage für verschiedene Sorten der kleinen, aber sehr schmackhaften Monatserdbeere einen Aufschwung [4].

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Literatur und Internetquellen:

  1. CLINI TOX
  2. INFO FLORA
  3. LAUBER, K. & WAGNER, G. (1991)
  4. MEIN SCHÖNER GARTEN
  5. PFLANZEN-VIELFALT
  6. GARTENLEXIKON
  7. GARTEN-WISSEN
  8. HORTIPEDIA
  9. PYRGUS.DE
  10. STEIGER, P. (1994)
  11. KRÄUTERLEXIKON
  12. GARTENFREUD - GARTENLEID

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Freigegeben in Krautige Waldpflanzen
Mittwoch, 06 Mai 2020 15:36

Asterngewächse auf Feld und Wiese

 

Allgemeines

Auf diesem Blatt sind auch Pflanzen aufgeführt, die an Ruderalstandorten wie Wegrändern, Kiesgruben etc. gedeihen.

 

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Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie:  Korbblütler (Asteraceae)

ASTERACEAE achillea millefolium agroscope PD3
Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium), Blüten im Mai, Agroscope Campus Liebefeld © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ASTERACEAE achillea millefolium agroscope PD1
Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium) im Mai, Agroscope Campus Liebefeld © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ASTERACEAE achillea millefolium sauvabelin PD2
Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium), Blüten im Juni, Parc animalier de Sauvabelin, Lausanne © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Asteroideae
Tribus: Anthemideae

Gewöhnliche Schafgarbe

Achillea millefolium

Verbreitung: Eurasien, eingebürgert in Australien und Neuseeland.

Standorte: Sonnige Wiesen, Weiden, Wegränder, Schuttplätze mit eher trockenen Böden vom Tiefland bis zur subalpinen, stellenweise alpinen Stufe. Die Pflanze erträgt Temperaturen bis -45ºC.

Blütezeit: Mai-September.

Die Gewöhnliche Schafgarbe bildet eine Artgruppe, die zahlreiche Kleinarten umfasst. Sie ist eine ausdauernde, 20-80(-120) cm hohe und (40-)60-100 cm breite Staude. Ihre Überwinterungsknospen liegen auf oder über der Erde. Die grundständigen Blätter sind ca. 15-35 mm breit. Am Stengel befinden sich wechselständig angeordnete, einfache, mittelgrüne Blätter. Diese sind lanzettlich, fiederschnittig, haben eine glatte bis filzige Oberfläche und nehmen im Herbst eine attraktive gelbe Färbung an. Die vielzähligen, in Schirmtrauben angeordneten Zungenblüten sind weiss, seltener rosa und verströmen einen angenehmen Duft. Die Früchte sind 1.5-2 mm lange Kapselfrüchte [3; 4; 10].

Die Raupen des Schafgarben-Blütenspanners und des Smaragd-Grünspanners (Geometridae: Eupithecia icterata und Thetidia smaragdaria) leben an den Blättern, Blüten und Früchten der Schafgarbe [11].

Die Gewöhnliche Schafgarbe ist nicht nur eine dekorative Wildstaude für den Garten von der es mehrere Kultursorten mit unterschiedlichen Blütenfarben gibt, sondern findet auch als Heilpflanze Verwendung. Sie gilt nicht als Giftpflanze, obwohl sie etwas Blausäure enthält, weshalb ihr Anteil Anteil im Futter etwa 10% nicht übersteigen sollte [2; 5].

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ASTERACEAE anthemis tinctoria bannholz PD2
Färberkamille (Anthemis tinctoria), im Juni am Lehrpfad "Naturvielfalt Bannholz", Wahlern BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ASTERACEAE anthemis tinctoria bannholz PD1
Färberkamille (Anthemis tinctoria), Ende Juli am Lehrpfad "Naturvielfalt Bannholz", Wahlern BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ASTERACEAE anthemis tinctoria bannholz PD3
Färberkamille (Anthemis tinctoria) im Juni am Lehrpfad "Naturvielfalt Bannholz", Wahlern BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Asteroideae
Tribus: Anthemideae

Färberkamille

Anthemis tinctoria

Verbreitung: Europa, West- und Zentralasien, eingebürgert auf den Kanaren, Tasmanien und Nordamerika.

Standorte: Die Färberkamille ist kalkliebend. Sie bevorzugt sonnige Standorte auf Trockenrasen, Äckern, an Wegrändern und auf Ödland der kollinen und montanen, stellenweise subalpinen Stufe und erträgt Temperaturen bis -23°C.

Blütezeit: Juni-September.

Die Färberkamille ist eine sommergrüne, in der oberen Hälfte graufilzig behaarte, vergleichsweise kurzlebigen Staude mit buschigem Wuchs. Sie wird 30-60 (20-90) cm hoch, 45-50 cm breit und ist oben meist verzweigt. Die wechselständig angeordneten Blätter sind ungestielt, verkehrt eilanzettlich und fiederschnittig. Die Blütenköpfe stehen einzeln. Sie haben einen Durchmesser von ca. 25-40 mm. Die Zungenblüten sind goldgelb, ausgebreitet, die Röhrenblüten dunkler gelb. Der Blütenboden ist halbkugelig. Die Früchte sind einsamige Schließfrüchte (Achänen) ohne Flugschirm. Sie werden 2-3 mm lang. Neben der gelb blühenden Wildform gibt es auch Sorten mit cremeweißen, blassgelben oder zweifarbigen Blüten [3; 4; 5; 10]. 

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ASTERACEAE buphthalmum salicifolium bannholz PD1
Ochsenauge (Buphthalmum salicifolium), im Juni am Lehrpfad "Naturvielfalt Bannholz", Wahlern BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ASTERACEAE buphthalmum salicifolium bannholz PD2
Ochsenauge (Buphthalmum salicifolium) im Juni am Lehrpfad "Naturvielfalt Bannholz", Wahlern BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ASTERACEAE buphthalmum salicifolium bannholz PD3
Ochsenauge (Buphthalmum salicifolium) im Juni am Lehrpfad "Naturvielfalt Bannholz", Wahlern BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Asteroideae
Tribus: Anthemideae

Ochsenauge

Buphthalmum salicifolium

Verbreitung: Süd- und Mitteleuropa.

Standorte: Das Ochsenauge ist kalkliebend. Es kommt an sonnigen Standorten auf Trockenrasen und lockeren Wäldern der kollinen bis subalpinen Stufe vor.

Blütezeit: Juni-September.

Das Ochsenauge ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die eine Höhe von etwa 30-50 (20-60) cm erreicht. Der aufrechte, meist verzweigte Stengel ist mit abstehenden kurzen Haaren bedeckt oder fast kahl. Die Laubblätter haben eine lanzettliche, ganzrandige oder fein gezähnte Spreite. Sie sind zerstreut behaart, die unteren in einen langen Stiel auslaufend, die oberen sitzend. Die Blütenköpfe befinden sich einzeln oder zu wenigen am Ende der Zweige. Röhren- und Zungenblüten sind gelb. Die strahlig ausgebreiteten Zungenblüten sind 2-3 mm breit und 11-16 mm lang. Die Früchte werden 3-4 mm lang, sie haben einen sehr kurzen Haarkelch (Pappus), die äusseren sind dreikantig-geflügelt [3; 4].

Das Ochsenauge ist eine beliebte Saugpflanze des Kreuzdorn-Zipfelfalters (Lycaenidae: Satyrium spini) [11].

Es enthält ätherische Öle und wird wie Arnika in der Volksmedizin verwendet .

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ASTERACEAE leucanthemum vulgare PAP PD3
Wiesenmargerite (Leucanthemum vulgare), Blütenstand im Juni, im Papiliorama Kerzers © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ASTERACEAE leucanthemum vulgare PAP PD2
Wiesenmargerite (Leucanthemum vulgare) im Mai, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ASTERACEAE leucanthemum vulgare lfeld PD2
Wiesenmargerite (Leucanthemum vulgare) im Mai, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Asteroideae
Tribus: Anthemideae

Wiesenmargerite

Leucanthemum vulgare s. l.

Verbreitung: Europa. Urspüngliche Verbreitung unklar, ev. Nordafrika.

Standorte: Magerwiesen, Fettwiesen, Weiden, Schuttplätze, vom Tiefland bis in die kolline und subalpine, stellenweise alpine Stufe.

Blütezeit: Mai-Oktober.

Es gibt mehrere Formen der Wiesenmargerite, die heute als Gruppe eigenständiger Arten aufgefasst werden. In der Schweiz kommen fünf Arten vor: die weitverbreiteten Gemeine Margerite (L. vulgare s. str.) und Berg-Margerite (L. adustum) sowie die auf kleine Vorkommen beschränkten L. gaudinii, L. heterophyllum und L. praecox) [3].

Die Wiesen-Margerite ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die eine Höhe von 10-80 cm erreicht. Sie hat einfache oder verzweigte Stengel, die kahl oder beblättert sind. Die Blütenstand sitzen einzeln am Ende der Zweige. Sie sind körbchenförmig, haben einen durchmesser von 2-7 cm und bestehend aus zahlreichen gelben Röhrenblüten und weißen Zungenblüten [3; 4].

Die Wiesenmargerite ist eine beliebte Zierpflanze. Sie ist nicht giftig, kann jedoch Allergien auslösen.

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ASTERACEAE matricaria chamomilla mulhouse PD1
Echte Kamille (Matricaria chamomilla), Ende Juni im Zoo Mülhausen im Elsass © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ASTERACEAE matricaria chamomilla mulhouse PD2
Echte Kamille (Matricaria chamomilla), Ende Juni im Zoo Mülhausen im Elsass © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ASTERACEAE matricaria chamomilla agroscope PD1
Echte Kamille (Matricaria chamomilla) im Mai Agroscope-Campus, Liebefeld © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Asteroideae
Tribus: Anthemideae

Echte Kamille

Matricaria chamomilla

Verbreitung: Ursprünglich vermutlich östlicher Mittelmeerraum, heute ganz Europa, eingebürgert in Nord- und Südamerika und in Australien.

Standorte: Äcker, Ödland, Wegränder; vom Tiefland bis in die kolline und subalpine Stufe.

Blütezeit: Mai-September.

Die Echte Kamille ist eine 15-40 cm hohe, einjährige, kahle, stark aromatische Pflanze. Sie hat gefiederte Blätter mit linealen Zipfeln. Die Blüten stehen in Körbchen mit 15-25 mm Durchmesser. Die Röhrenblüten sind gelb, die 5-10 mm langen Zungenblüten weiß [3; 4].

Die Blüten enthalten Kamillenöl, ein ätherisches Öl mit verschiedenen pharamakologisch wirksamen Substanzen. Gebietsweise wird die Kamille deshalb kultiviert. Die Blütenköpfchen werden gesammelt und getrocknet oder das Öl wird durch Wasserdampfdestillation aus den frischen oder getrockneten Blütenköpfchen der Kamille gewonnen. Der Einsatz als Heilmittel erfolgt in Form von Tee, Pulver in Tabletten, Dragées und Salben, als Flüssig- und Trockenextrakte, Rektalgel und Tinktur. In der traditionellen  Human- und Veterinärmedizin gibt es verschiedene innerliche oder äußerliche Anwendungen etwa bei Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes, infizierten Wunden und Hautentzündungen oder als Dampfinhalation bei Erkrankungen des Respirationstrakts [2].

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ASTERACEAE tanacetum vulgare lfeld PD1
Rainfarn (Tanacetum vulgare), Blüten im Juli, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ASTERACEAE tanacetum vulgare lfeld PD2
Rainfarn (Tanacetum vulgare) im Juli, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ASTERACEAE tanacetum vulgare lfeld PD3
Rainfarn (Tanacetum vulgare), Fruchtstönde im September, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Asteroideae
Tribus: Anthemideae

Rainfarn

Tanacetum vulgare

Verbreitung: Eurasien, eingebürgert den gemäßigten Klimazonen der anderen Erdteile.

Standorte: Wegränder, Unkrautfluren, Schuttplätze, Dämme, Waldlichtungen, Gewässerufer; vom Tiefland bis in die monatne (subalpine) Stufe.

Blütezeit: Juni-September.

Der Rainfarn ist eine stark wuchernde, ausdauernde Staude, die eine Höhe von 40-120 (30-130) cm erreicht. Ihre Stengel sind nur oben verzweigt. Die stark duftenden Blätter sind dunkelgrün, wechselständig und fiederschnittig, jederseits mit 7-15 schmal-lanzettlichen, eingeschnitten-gezähnten Abschnitten. Die goldgelben, aus etwa 100 zwittrigen Röhrenblüten bestehenden Blütenköpfe stehen in dichten, doldigen Rispen. Sie haben einen Durchmesser ca. 1 cm. Zungenblüten fehlen. Die Hüllblätter sind hell berandet. Die Früchte werden 1.5-2 mm lang. Sie sind meist 5kantig haben einen kurzen, gezähnten Rand und in der Regel keinen Pappus. Der Rainfarm bildet ein Rhizom, das bis 90 cm tief wurzelt [3; 4; 6].

Der Rainfarn ist giftig. Die ganze Pflanze enthält stark riechende ätherische Öle (Campher, Borneol, Thujon) und Bitterstoffe. Bei Rindern kann es zu Benommenheit, Taumeln, Kaukrämpfen, Nystagmus, Miosis, Erblindung, Schleimhautreizung, Nieren- und Leberschäden kommen. Milch und Milchprodukte nehmen einen intensiven Geruch und bitteren Geschmack an. Beim Menschen wurde Rainfarn früher in kleinen Mengen bei Wurmerkrankungen (besonders bei Maden- und Spulwürmern) eingesetzt. Verbreitet war auch seine Verwendung gegen Ungeziefer. Eine Waschung sollte Flöhe und Kopfläuse vertreiben. Als Breiumschlag soll Rainfarn bei Quetschungen, Rheuma und Krampfadern helfen. Eine neuere Studie zeigt, dass Rainfarnextrakte in vitro Herpesviren hemmen [2; 6].

Die Raupen des Eulenfalters (Noctuidae) Eucarta virgo leben an Rainfarn [11].

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ASTERACEAE bellis perennis BOGABE PD1
Gänseblümchen, Maßliebchen (Bellis perennis) Blüten im Mai, Botanischer Garten Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ASTERACEAE bellis perennis lfeld PD1
Gänseblümchen, Maßliebchen (Bellis perennis) Blüten im Mai, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ASTERACEAE bellis perennis lfeld PD2
Gänseblümchen, Maßliebchen (Bellis perennis) Im Mai, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Asteroideae
Tribus: Astereae

Gänseblümchen, Maßliebchen

Bellis perennis

Verbreitung: Ursprünglich Mittelmeerraum, heute auch im übrigen Europa, angesiedelt oder eingeschleppt in u.a. Nord- und Südamerika, Australien, Neuseeland, China.

Standorte: Wiesen, Weiden, Rasen; vom Tiefland bis in die kolline und subalpine, gebietsweise alpine Stufe.

Blütezeit: Februar-November.

Das Gänseblümchen ist dank seines Rhizoms eine ausdauernde, krautige Pflanze, die 5-15 cm hoch wird. Die Laubblätter stehen in einer dichten, grundständigen Rosette zusammen. Die Stengel sind blattlos, unverzweigt und enden in einem einköpfigen Blütenstand. Die Blütenköpfe haben einen Durchmesser von 10-30 mm und bestehen aus zahlreichen gelben Röhrenblüten und weißen, außen oft roten Zungenblüten [3; 4].

Bellis perennis-Hybriden sind Zuchtsorten auf der Basis des in Mitteleuropa heimischen gewöhnlichen Gänseblümchens. Sie werden mit 15 bis 30 Zentimetern deutlich größer als die Wildform und haben eine auffällige, große, doch kompakte Blüte. Die meisten der im Handel angebotenen Sorten sind ein- oder zweijährig. Die gefüllten oder ungefüllten Blütenbälle sind rosafarben, rot, purpur, weiß oder zweifarbig [5].

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ASTERACEAE erigeron annuus PAP PD1
Einjähriges Berufskraut (Erigeron annuus) im Juni, im Papiliorama Kerzers © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ASTERACEAE erigeron annuus PAP PD2
Einjähriges Berufskraut (Erigeron annuus) im Juni, im Papiliorama Kerzers © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Asteroideae
Tribus: Astereae

Einjähriges Berufskraut

Erigeron annuus

Verbreitung: Nordamerika. In Europa, asiatischen Ländern, Neuseeland, réunion und Mittelamerika eingebürgert. Steht in der Schweiz als invasiver Neophyt auf der Schwarzen Liste.

Standorte: Wegränder, Schuttplätze, Ufer, feuchte Wiesen, Auwälder; vom Tiefland bis in die montane Stufe.

Blütezeit: Juni-Oktober.

Das Einjährige Berufkraut wächst als ein- oder zweijährige krautige Pflanze. Es wird 30-100(-150) cm hoch und ist oben meist verzweigt. Die Blätter sind hellgrün, beidseits behaart, die unteren lanzettlich oder verkehrt-eiförmig bis rundlich, in den Stiel verschmälert, meist grob und stumpf gezähnt, die oberen lanzettlich bis lineal, sitzend oder kurz gestielt. Die im Durchmesser 1-2 cm großen Blütenköpfe stehen in einer doldigen Rispe. Die weißen oder lilafarbenen Zungenblüten sind ausgebreitet und nur ca. 0,5 mm breit; die  Röhrenblüten sind gelb. Früchte ca. 1 mm lang, mit weissem, ca. 2 mm langem Pappus [3; 4].

Das Einjährige Berufskraut ist ungiftig. Es wird gelegentlich in der Pflanzenmedizin zur Heilung von Erkältungen und aller möglichen anderer Gebresten eingesetzt [1]. Nutzt's nüt, so schadt's nüt.

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AsTERALES ASTERACEAE Solidago lfeld PD2
Spätblühende Goldrute (Solidago gigantea) im August in Privatgarten, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ASTERALES ASTERACEAE Solidago lfeld PD3
Spätblühende Goldrute (Solidago gigantea) im August in Privatgarten, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ASTERALES ASTERACEAE Solidago lfeld PD4
Honigbiene (Apis mellifera) auf Spätblühender Goldrute (Solidago gigantea) im August in Privatgarten, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ASTERALES ASTERACEAE Solidago lfeld PD5
Spätblühende Goldrute (Solidago gigantea) im August in Privatgarten, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ASTERALES ASTERACEAE Solidago lfeld PD6
SChwebfliege auf Spätblühender Goldrute (Solidago gigantea) im August in Privatgarten, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Asteroideae
Tribus: Astereae

Nordamerikanische Goldruten

Solidago canadensis aggr.

Verbreitung: Nordamerika. In Europa, Japan, Australien, Neuseeland, Mexiko und im Nahen Osten eingebürgert. Die Ersteinfuhr nach Europa erfolgte in der Mitte des 17. Jahrhundert. Steht (mit Ausnahme von S. rugosa) in der Schweiz als invasiver Neophyt auf der Schwarzen Liste.

Standorte: Als Ruderalpflanze auf Brach- und Ödland, Bahnanlagen, Wegrändern, Schuttplätzen, Trockenrasen, Waldlichtungen, Auwäldern und  Ufergebüsch vom Tiefland bis zur montanen Stufe.

Blütezeit: Juli-Oktober.

Es handelt sich um eine Sammelart, die folgende Kleinarten umfasst: Kanadische Goldrute (Solidago canadensis), Spätblühende oder Riesen-Goldrute (Solidago gigantea), Runzelige Goldrute (Solidago rugosa) und Hain-Goldrute (Solidago nemoralis) [3].

Goldruten sind sind ausdauernde Stauden. Ihre Größe variiert von ca. 50-150 (selten bis 250) cm, wobei die Riesengoldrute im Mittel kleiner bhleibt als die Kanadische. Sie Hemikryptophyten, deren Überdauerungsknospen an der Erdoberfläche liegen. Je nach Kleinart sind die Stengel und die wechselständigen, einfachen Laubblätter glatt oder behaart. Die kleinen, gelben Blüten stehen in Rispen. Die gestielten Blütenköpfe weisen kurze Zungen- und zahlreichen Röhrenblüten auf. Die Achänenfrüchte sind ca. 1 mm lang und haben einen 3-4 mm langen Pappus. Die Vermehrung kann nicht nur geschlechtlich sondern auch vegetativ durch die Rhizome erfolgen, was dazu führt, dass pro Quadratmeter über 300 Pflanzen sprossen können. Jeder Spross kann bis zu 12'000 flugfähige Samen  [3; 4; 5; 10].

Die Goldruten sind ungiftig. Sie spiele eine Rolle in der Volksmedizin, wo ihr eine entzündungshemmende, krampflösende und harntreibende Wirkung zugeschreben werden. Sie sind eine gute Bienenweide, stören aber die natürliche Zusammensetzung schützenwerter Pflanzenbestände. Namentlich lichtliebende Arten werden durch die dichten Goldrutenbestände verdrängt. Die Kanadische, Spätblühende und Hain-Goldrute stehen deshalb auf der Verbotsliste der schweizerischen Freisetzungsverordnung. Wegen der weiten Verbreitung der Art muss man sich bei der Bekämpfung auf schützenswerte Gebiete beschränken. Durch mindestens zweimaliges, tiefes Mähen im Mai und im August vor der Blüte können die Goldrutenbestände langfristig kontrolliert werden. In Deutschland wird die Ansicht vertreten, dass das großflächige Zurückdrängen der Goldruten weder gerechtfertigt noch realistisch erreichbar sei. Trotz ihrer weiten Verbreitung und der oft ausgedehnten, dichten Bestände lösten Goldruten relativ wenig Auswirkungen auf schutzwürdige Elemente der Tier- und Pflanzenwelt aus, da sie zu einem großen Teil ruderale Standorte im Siedlungsgebiet einnehmen [3; 5; 8].

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ASTERALES asteraceae tussilago farfara cremines PD1
Huflattich (Tussilago farfara), Blüten im März im Siky Park Crémines BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ASTERALES asteraceae tussilago farfara cremines PD2
Huflattich (Tussilago farfara), Blüten im März im Siky Park Crémines BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Asteroideae
Tribus: Senecioneae

Huflattich

Tussilago farfara

Verbreitung: Eurasien von Spitzbergen bis in den Fernen Osten, Nordafrika. Als Medizinalpflanze in Nord- und Südamerika eingeführt.

Standorte: Wegränder, Rutschhänge, Schuttplätze vom Tiefland bis in die subalpine (alpine) Stufe.

Blütezeit: März-April (Februar-Mai).

Der Huflattich ist zur Blütezeit 5-15 cm, später bis 30 cm hoch, einköpfig. Stengel mit oft bräunlichen Blattschuppen. Die grundständigen Blätter erscheinen erst nach der Blüte. Sie sind herzförmig, lang gestielt mit bis über 20 cm langer, flachbuchtig gezähnter Spreite, die jung beidseits graufilzig ist und später auf der Oberseite verkaht. Die Leitbündel befinden sich im Blattstielquerschnitt auf einer U-förmigen Linie. Zungen- und Röhrenblüten sind gelb. Die Früchte sind 3-5 mm lang, zylindrisch, mit ca. 10 mm langem, weissborstigem Pappus [3; 4].

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ASTERACEAE arctium lappa bannholz PD1
Große Klette (Arctium lappa), Ende Juli am Lehrpfad "Naturvielfalt Bannholz", Wahlern BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Carduoideae
Tribus: Cynareae

Große Klette

Arctium lappa

Verbreitung: Eurasien.

Standorte: Sonnige Weg- und Heckenränder und Ruderalflächen vom Tiefland bis in die montane, stellenweise subalpine Stufe.

Blütezeit: Juli-September.

Die Große Klette ist eine zweijährige, bis zu 150 cm hohe Staude, die eine allmählich verholzende Pfahlwurze ausbildet. Die vierkantigen Stengel sind behaart. Die ovalen bis herzförmigen Laubblätter werden bis zu 50 cm lang. Im Sommer erscheinen die großen, kugelförmigen Blütenkörbe. Die Blüten sind rötlich bis purpurn gefärbt. Die Fruchtstände bilden klebrige Widerhaken, die an vorbeistreichenden Tieren hängenbleiben, die so für die Ausbreitung der Samen sorgen. Die Wurzel enthält medizinisch wirksame Inhaltsstoffe, neben Gerb- und Schleimstoffen sowie ätherischen Ölen vor allem sehr viel Inulin. Aus getrockneten Wurzelstückchen lässt sich ein Tee aufbrühen, der die Gallenfunktion anregen und das Blut reinigen soll [3; 4; 9].

In den markhaltigen Stengeln der Großen Klette leben die Raupen der Kletten-Eule (Noctuidae: Gortyna flavago) [11].

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ASTERACEAE centaurea jacea sauvabelin PD1
Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea), Blüte im Juni, Parc animalier de Sauvabelin, Lausanne © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ASTERACEAE centaurea jacea sauvabelin PD2
Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea) im Juni, Blüte wird von Biene besucht, Parc animalier de Sauvabelin, Lausanne © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ASTERACEAE centaurea jacea PAP PD1
Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea) im Juni, Papiliorama Kerzers © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ASTERACEAE centaurea jacea auried PD1
Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea) im Mai, Naturschutzgebiet Auried, Kleinbösingen FR © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ASTERACEAE centaurea jacea agroscope PD3
Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea) im Mai, Agroscope Campus Liebefeld © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Carduoideae
Tribus: Cynareae

Wiesen-Flockenblume

Centaurea jacea

Verbreitung: Eurasien.

Standorte: Sonnige Wiesen, Weiden, Trockenhänge und Wegränder vom Tiefland bis in die subalpine Stufe. Die Pflanze erträgt Temperaturen bis -23ºC.

Blütezeit: Juni-September (-Oktober).

Die Wiesen-Flockenblume ist eine matten- oder horstartig wachsende, 30-60 cm hohe, selten höhere (-150 cm) und 30-40 cm breite, sommergrüne Staude. Ihre Stengel sind einfach oder nur oberhalb der Mitte verzweigt. Ihre Blätter sind dunkelgrün und einfach. Sie sind verkehrt eilanzettlich und schwach gezähnt. Am Ende der Stengel befinden sich die 2-4 cm großen Blütenkörbchen, die aus bis zu 100 zarten Röhrenblüten bestehen und einen "flockigen" Charakter haben. Die Blütenfarbe variiert zwischen Mauve, Lila und Violett. Die Früchte sind Kapselfrüchte (Achänen) ohne Flugschirm [3; 4; 5; 10].

Die Wiesen-Flockenblume ist eine gute Futterpflanze für Bienen, Hummeln, Schwebfliegen und einige Schmetterlingsarten. Die Raupen des Flockenblumen-Grünwidderchens (Zygaenidae: Adscita globulariae) sowie von Adscita notata leben auf ihr [11].

Sie ist pflegeleicht und wird gerne in Natur- und Bauerngärten angepflanzt. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Hybriden zwischen Centaurea jacea und anderen Vertretern der etwa 500 Arten umfassenden Gattung Centaurea. Dabei ist nicht immer ersichtlich, welche Elternarten an der Kreuzung der beteiligt waren [5; 11].

Die Wiesen-Flockenblume ist nicht giftig. Ihre bitteren  Blätter und die Triebspitzen wurden früher als Hopfenersatz beim Bierbrauen verwendet. Die Blüten eigenen sich frisch oder getrocknet als essbare Streudekoration. Aus den Blättern kann ein Extrakt gewonnen werden, der bei Augen- und Lidrandentzündungen helfen soll. Die Bitterstoffe der Wurzel werden als harntreibend, verdauungsfördernd und allgemein stärkend beschrieben [6].

Es wurden zahlreiche Unterarten beschrieben, bei denen es sich aber zum Teil um Hybridformen handeln könnte.

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ASTERACEAE cirsium vulgare PAP PD3
Gewöhnliche Kratzdistel (Cirsium vulgare) im Juni im Papiliorama Kerzers © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ASTERACEAE cirsium vulgare PAP PD2
Gewöhnliche Kratzdistel (Cirsium vulgare) im Juni im Papiliorama Kerzers © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ASTERACEAE cirsium vulgare PAP PD1
Gewöhnliche Kratzdistel (Cirsium vulgare) im Juni im Papiliorama Kerzers © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

Unterfamilie: Carduoideae
Tribus: Cynareae

Gewöhnliche Kratzdistel

Cirsium vulgare

Verbreitung: Westliche Paläarktis. In vielen anderen Weltgegenden eingebürgert.

Standorte: Wegränder, Schuttplätze, Ufer, Waldlichtungen.

Blütezeit: Juli-September.

Die Gewöhnliche Kratzdistel ist eine zweijährige Staude, die 50-150(-200) cm hoch wird. Sie bildet eine rübenförmig verdickte Wurzel. Die wechselständigen, länglich-lanzettförmigen Laubblätter sind steif, auf der Oberseite rauhaarig, unterseits weiß- oder graufilzig. Sie sind doppelt fiederspaltig und am Stängel herablaufend. Die deutliche stachelig gezähnten Blattabschnitte enden in einem langen, gelblich gefärbten Stachel was der Art auch den Namen Lanzett-Kratzdistel eingebracht hat. Die purpurfarbenen Blüten produzieren keinen Nektar. Die Köpfe stehen einzeln. Die Hülle der blühenden Köpfe ist 3-5 cm lang, die Hüllblätter mit kräftigem Stachel. Die Früchte messen 3-4 mm und haben einen 2-3 cm langen Pappus [3; 4; 9].

Neben Selbstbestäubung werden die Blüten vor allem durch Hummeln, aber auch Käfer und andere Insekten bestäubt. Die Samen sind eine wichtige Nahrungsquelle für viele Singvögel. Die Kratzdistel dient als Nahrungspflanze für Raupen von Purpur-Zwergeulchen (Noctuidae: Eublemma purpurina), Distelfalter, Flockenblumen-Scheckenfalter und Zapater-Mohrenfalter (Nymphalidae: Vanessa cardui, Melitaea phoebe und Erebia zapateri) sowie Grünwidderchen (Zygaenidae: Jordanita budensis, Jordanita graeca) [9; 11].

Die Kratzdistel ist ungiftig. In der traditionellen Medizin wird sie unter anderem als Bestandteil von Rezepten bei Erkrankungen der Galle, Leber und auch bei Schmerzen, Husten oder zur Wundbehandlung und bei Insektenstichen verwendet [6].

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ASTERACEAE crepis biennis auried PD1
Wiesenpippau (Crepis biennis) Blüte im Mai im Naturschutzgebiet Auried, Kleinbösingen FR © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ASTERACEAE crepis biennis auried PD2
Wiesenpippau (Crepis biennis) Blüte im Mai im Naturschutzgebiet Auried, Kleinbösingen FR © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Cichorioideae
Tribus: Cichorieae

Wiesenpippau

Crepis biennis

Verbreitung: Europa, in Nordamerika eingeschleppt.

Standorte: Fettwiesen; vom Tiefland bis zur kollinen und montanen, stellenweise subalpinen Stufe.

Blütezeit: Mai-Juli.

Der Wiesen-Pippau ist eine tiefwurzelnde, zweijährige milchsaftführende Halbrosettenpflanze. Er wird 30-100 cm hoch. Die Stengel sind verzweigt und vielköpfig. Die Blätter sind buchtig gezähnt bis fiederteilig, die oberen sitzend und etwas umfassend, behaart, die unteren in den geflügelten Stiel verschmälert. Die Blüten sind gelb, die Blütenköpfe bilden eine lockere, doldige Rispe [3; 4].

Der Wiesen-Pippau ist eine wichtige Nahrungspflanze für die Raupen der Hasenlatticheule (Noctuidae: Hecatera bicolorata) und eine bedeutende Saugpflanze für erwachsene Eschen-Scheckenfalter (Nymphalidae: Euphydryas maturna) [11].

Die Deutsche Bezeichnung "Pippau" ist slawischen Ursprungs und wurde ursprünglich für den Löwenzahn verwendet.

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ASTERACEAE taraxacum lfeld PD2
Gewöhnliche Löwenzahn (Taraxacum offivinale = T. sect. Ruderalia), Blüte im Mai, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ASTERACEAE taraxacum lfeld PD1
Gewöhnliche Löwenzahn (Taraxacum offivinale = T. sect. Ruderalia) im Mai, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ASTERACEAE taraxacum pusteblume lfeld PD1
Gewöhnliche Löwenzahn (Taraxacum offivinale = T. sect. Ruderalia), "Pusteblume" im Mai, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Cichorioideae
Tribus: Cichorieae

Gewöhnlicher Löwenzahn

Taraxacum officinale = T. sect. Ruderalia

Verbreitung: Europa, Westasien, nach Nordamerika und in andere Weltgegenden verschleppt.

Standorte: Fettwiesen, Wegränder, Äcker; vom Tiefland bis in die kolline und subalpine, stellenweise alpine Stufe.

Blütezeit: Hauptsächlich April-Mai, aber auch bis in den Oktober.

Der Löwenzahn ist dank seiner langen, fleischigen Pfahlwurzel eine ausdauernde Krautpflanze, Er wird 10-30(-60) cm hoch und enthält in allen Teilen einen weißen Milchsaft. Seine meist tief geteilten Blätter stehen dicht in einer grundständigen Rosette. Die Blütenstandsstiele sind blattlose, hohle Röhren. Die Blütenstände sind Scheinblüten mit einem Durchmesser von ca. 3-5 cm, in denen zahlreiche gelbe Zungenblüten zu einem tellerförmigen Körbchen  zusammengefasst sind. Die Hüllen der verblühten Einzelblüten trocknen ein und werden abgestoßenen. Die schlanken, tonnenförmigen, hellbraunen Früchte sind mit haarigen Flugschirmen ausgestattet  und werden durch den Wind ausgebreitet. Der Löwenzahn wird daher umgangssprachlich auch als Pusteblume bezeichnet [3; 4].

Der Löwenzahn gilt bis zu einem Anteil von 25-30% in Grünfutter und Silage als wertvolle Futterpflanze, im Heu zerbröselt er stark, weshalb ein Anteil von über 10-20% unerwünscht ist. Der Bestand kann durch Beweiden in Verbindung mit Übersaaten und Verätzen mit Kalkstickstoff eingedämmt werden [2; 7].

Löwenzahn enthält pharmakologisch wirksame Substanzen mit diuretischer, choleretischer, entzündungshemmender, antidiabetische, hepatoprotektiver, gerinnungshemmender, antioxidativer und bifidogener Wirkung [2]. Junge Löwenzahnblätter sind regional als Salat (Salade de dent-de-lion) beliebt.

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ASTERACEAE tragopogon orientalis bannholz PD2
Wiesen-Bocksbart (Tragopogon pratensis) im Mai, am Lehrpfad "Naturvielfalt Bannholz", Wahlern BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ASTERACEAE tragopogon orientalis bannholz PD1
Wiesen-Bocksbart (Tragopogon pratensis) im Mai, am Lehrpfad "Naturvielfalt Bannholz", Wahlern BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Cichorioideae
Tribus: Cichorieae

Wiesen-Bocksbart

Tragopogon pratensis

Verbreitung: Europa und Asien in mehreren Unterarten, fehlt jedoch im Norden weitgehend. Eingeschleppt in Nordamerika, Neuseeland, Argentinien und auf Hispaniola.

Standorte: Tal- und Bergfettwiesen; vom Tiefland bis in die montane, stellenweise subalpine Stufe.

Blütezeit: Mai-Juli.

Der Wiesen-Bocksbart ist eine meist zweijährige, krautige, Milchsaft führende Pflanze, die eine Höhe von 30-70 cm erreicht. Seine Wurzel ist eine möhrenartige Pfahlwurzel. Der Stengel ist meist wenig verzweigt und innen hohl. Die Blätter sind schmal-lanzettlich, lang zugespitzt, direkt am Stengel sitzend und diesen umfassend. Die Blütenköpfe sitzen einzeln am Ende der Zweige. Sie haben meist 8 Hüllblätter, die zur Blütezeit 25-30 mm, später bis 45 mm lang sind. Die Blüten sind goldgelb, zungenförmig und kürzer bis etwas länger als die Hülle. Die 10-25 mm langen Früchte sind geschnäbeltund haben bräunlich-weiße, federig-verflochtene Pappusborsten [3; 4].

Der Wiesen-Bocksbart ist ungiftig und wurde früher als Gemüse verwendet. Die verwandte Art Tragopogon porrifolius ist als "Haferwurzel" bekannt und wurde ab dem 16. Jahrhundert im mitteleuropäischen Raum als Gemüsepflanze kultiviert [5].

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Literatur und Internetquellen:

  1. HEILKRAEUTER.DE
  2. CLINI TOX
  3. INFO FLORA
  4. LAUBER, K. & WAGNER, G. (1991)
  5. MEIN SCHÖNER GARTEN
  6. PFLANZEN-VIELFALT
  7. GRÜNLAND ONLINE
  8. GARTENLEXIKON
  9. GARTEN-WISSEN
  10. HORTIPEDIA
  11. PYRGUS.DE
  12. BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ - Neobiota

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Samstag, 02 Mai 2020 15:04

Einheimische Sträucher

Allgemeines

Sträucher sind ausdauernde Gehölzpflanzen, die keinen Stamm als Hauptachse haben  sondern regelmäßig Stämme aus bodennahen Knospen bilden. Sie können bodendeckend wachsen oder mehrere aufrechte Stämme haben, von denen Verzweigungen ausgehen, an denen sich Blätter oder Nadeln befinden. Sie können laubabwerfend, halbimmergrün oder immergrün sein. Strauchartig wachsende Koniferen werden nicht hier, sondern bei den Nadelhölzern abgehandelt und auch Zwerg- oder Halbsträucher ( z.B. Lavendel, Stinkende Nieswurz) sind auf dieser Seite nicht berücksichtigt.

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Ordnung: Buchsbaumartige (Buxales)
Familie: Buchsbaumgewächse (Buxaceae)

BUXAL Buxus sempervirens lfeld PD1
Gewöhnlicher Buchsbaum (Buxus sempervirens), Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

BUXACEAE buxus sempervirens bannholz PD2
Gewöhnlicher Buchsbaum (Buxus sempervirens), im Mai am Lehrpfad "Naturvielfalt Bannholz", Wahlern BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

BUXACEAE buxus sempervirens bannholz PD1
Gewöhnlicher Buchsbaum (Buxus sempervirens), Früchte, im Mai am Lehrpfad "Naturvielfalt Bannholz", Wahlern BELiebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Gewöhnlicher Buchsbaum

Buxus sempervirens

Verbreitung: Südliches Europa, Nordafrika, Naher und Mittlerer Osten bis Iran. Vorkommen in Mitteleuropa dürften auf Anpflanzungen durch die Römer zurückgehen.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 3: 4-5 m hoch.

Der Gewöhnliche Buchsbaum ist ein sehr langsam wachsender, immergrüner Strauch oder, in warmen Klimaten, kleiner Baum mit kleinen Blättern und Blüten. Standorte sind bei uns Wälder und buschige Hänge, in milden Lagen. Er blüht von März-April, ist einhäusig getrenntgeschlechtlich und bildet Kapselfrüchte. Für manche Säugetier- und Vogelarten ist er hoch giftig und sollte daher nur außer Reichweite von Equiden und anderen Pflanzenfressern oder von Psittaziden geduldet werden. Die Blüten des Buchsbaums sind reich an Nektar und Pollen und werden daher gern von Bienen und Fliegen aufgesucht, zumal die Blüte früh im Jahr beginnt. Die Samen werden von Ameisen gesammelt [1; 4; 5; 6; 7; 8; 10].

Mit Buchs eingefasste Beete sind charakteristisch für Bauerngärten.

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Ordnung: Hartriegelartige (Cornales)
Familie: Hartriegelgewächse (Cornaceae)

CORNAL cornus mas nl teun spaans
Kornelkirsche (Cornus mas), Ende August in Rijswijk NL © Teun Spaans, veröffentlicht auf Wikimedia Commons unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license.

 

CORNAL cornus mas lfeld PD1
Kornelkirsche (Cornus mas), Blätter im Mai, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Kornelkirsche

Cornus mas

Verbreitung: Zentral- und Südeuropa. In der Schweiz nur südlich der Alpen In der Region Basel, am Genfersee und im Rhonetal heimisch.

Winterhärtezone 4 (erträgt bis -29ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 5-8 m hoch.

Die Kornelkirsche ist ein langsam wachsender, sommergrüner Strauch oder rundkroniger Kleinbaum mit früher Blüte und rotem Herbstlaub. Ihre Blätter sind breit-lanzettlich, bis 8 cm lang, ganzrandig, mit meist 4 Paaren von bogig verlaufenden Seitennerven. Die nektar- und pollenreichen gelben Blüten sind neben der Salweide erste Nahrung des Jahres für Honig- und Wildbienen. Auch Fliegen und Käfer, wie z.B. der Flache Glanzkäfer (Epuraea depressa) nutzen Pollen und Nektar. Die roten Früchte werden von Vogelarten wie Kleiber, Kernbeißer, Gimpel und Eichelhäher sowie von Kleinsäugern wie Haselmaus und Siebenschläfer gefressen, und Wiederkäuer tun sich an den Blättern gütlich [1; 5; 6; 8; 10].

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CORNAL cornus sanguinea TPBern PD1
Roter Hornstrauch (Cornus sanguinea) in Blüte, anfangs Juni im Tierpark Dählhölzli, Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Roter Hornstrauch (Cornus sanguinea) in Blütem im Mai, Steinhölzliwald, Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

CORNAL cornus sanguinea steinhoelzli PD2
Roter Hornstrauch (Cornus sanguinea) Blüte im Mai, Steinhölzliwald, Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Roter Hartriegel, Roter Hornstrauch

Cornus sanguinea

Verbreitung: Europa, Kleinasien.

Winterhärtezone 4 (erträgt bis -29ºC).

Wuchsklasse 3: In Mitteleuropa 3-4 m hoch, in Südeuropa bis 6 m.

Der Rote Hartriegel ist ein mäßig rasch wachsender, sommergrüner Strauch, in wärmeren Klimaten auch Kleinbaum mit weißen Blütendolden und dunkelrotem Herbstlaub, der sich auch durch Ausläufer vermehrt. Seine Blätter sind gegenständig, oval oder breit-lanzettlich, ganzrandig, beidseits grün (im Herbst rot), 4-8 cm lang, mit 3-4(-5) Paaren bogig verlaufender Seitennerven. Die Blüten sind vierzählig, haben einen Durchmesser von ca. 1 cm und stehen zu 20-100 in ausgebreiteten, doldigen Blütenständen. Blütezeit ist im Mai. Die blauschwarzen, kugeligen Früchte haben einen Durchmesser von 6-8 mm. Sie sind roh ungenießbar, jedoch nicht giftig [1; 6; 8].

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Ordnung: Kardenartige (Dipsacales)
Familie: Moschuskrautgewächse (Adoxaceae)

11 3 10 0 sambucus nigra amneville PD
Schwarzer Holunder (Sambucus nigra) im Zoo Amnéville in Blüte © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ADOXACEAE sambucus nigra dessau PD1
Schwarzer Holunder (Sambucus nigra), Blüte, Ende Mai im Tierpark Dessau © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ADOXACEAE sambucus nigra amneville PD1
Blühender Schwarzer Holunder (Sambucus nigra) im Zoo d'Amnéville © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ADOXACEAE sambucus nigra TPBern PD1
Blühender Schwarzer Holunder (Sambucus nigra) im Wildschweingehege des Tierparks Dählhölzli, Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Schwarzer Holunder

Sambucus nigra

Verbreitung: Europa, Nordafrika, Westasien.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 10 m hoch.

Der Schwarze Holunder ist ein rasch wachsender sommergrüner Strauch oder Kleinbaum mit ausladender Krone, der auch an sehr schattigen Standorten gedeiht. Seine duftenden, in Schirmrispen stehenden Blüten sind weiß, das Herbstlaub ist gelb. Blütezeit ist Mai-Juni. Der Holunder ist für zahlreiche Säugetierarten leicht giftig. Wegen des unangenehmen Geruchs ihrer Blätter wird die Art aber von Pflanzenfressern meist gemieden. Bei Vögeln, die unreife Beeren, frische Blätter oder Rinde gefressen haben, kommt es zu Verdauungsstörungen, Erbrechen und bei entsprechender Giftaufnahme auch zum Tod. Für die Vogelwelt ist sie nach der Vogelbeere die wichtigste einheimische Futterpflanze. Insgesamt nutzen mindestens 62 Vogelarten, z. B. Drosseln, Rotkehlchen, Finken, Eichelhäher, Elstern und weitere, und 8 verschiedene Säugetiere die im August-September reifen blauschwarzen Beeren als Nahrungsquelle. Nebst den Früchten werden auch die Blätter von zahlreichen Insekten begangen. Die Blüten stellen im Frühjahr eine wichtige Bienennahrung dar. Mit seiner mässig dichten Kronenform dient der Holunder zudem zahlreichen Vogelarten als Nistplatz und Versteck [1; 2; 4; 5; 6; 8].

Holunderblüten werden zur Herstellung von Sirup verwendet. Aus den Beeren wird Saft gewonnen, der als solcher vermarktet oder zu Gelee, Latwerge und weiteren Produkten verarbeitet wird. Zum Frischverzehr sind die Früchte allerdings nicht geeignet, denn das enthaltene Sambunigrin, ein cyanogenes Glykosid, und andere schwache Giftstoffe wie Chlorogensäure und Saponine können auch dem menschlichen Verdauungstrakt ziemliche Probleme bereiten. Erst beim Erhitzen werden die Substanzen zersetzt. Die Holunderprodukte werden nicht nur als Nahrungsmittel, sondern auch in der Volksmedizin eingesetzt, namentlich bei Erkältungskrankheiten [2; 9; 11; 13].

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11 3 10 0 viburnum lantana N PD
Wolliger Schneeball (Viburnum lantana) im Tiergarten Nürnberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Wolliger Schneeball

Viburnum lantana

Verbreitung: Zentral- und Südeuropa, Westasien, Nordafrika.

Winterhärtezone 3 (erträgt bis -36ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 5 m hoch.

Der Wollige Schneeball ist ein mäßig rasch wachsender, sommergrüner Strauch mit aufrechtem Wuchs, der trockenwarme Böden liebt. Seine in Schirmrispen stehenden Blüten sind weiß, die reifen Früchte rotschwarz, das Herbstlaub rot. Blütezeit ist im Mai-Juni, die im September-Oktober reifen Früchte werden z.B. von Rotschwänzen, Rotkehlchen und Drosseln gefressen. Ausschließlich auf Sträuchern der Gattung Viburnum lebt der Schneeballblattkäfer (Pyrrhalta viburni). Der Wollige Schneeball enthält in den unreifen Beeren, den Blättern und in der Rinde giftig wirkende Glykoside und ist z.B. für Pferde leicht giftig [1; 4; 5; 6; 8; 11].

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Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus), Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Gewöhnlicher Schneeball

Viburnum opulus

Verbreitung: Ursprünglich Südosteuropa.

Winterhärtezone 3 (erträgt bis -36ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 4 m hoch.

Der Gewöhnliche Schneeball ist ein mäßig rasch wachsender Strauch mit weißen Blütendolden, drei- bis fünflappigen Blättern und dunkelrotem Herbstlaub, der hauptsächlich auf feuchten bis nassen Böden in Auwäldern, Laub- und Laubmischwäldern sowie an Bachrändern gedeiht. Blütezeit ist bei uns von Mai bis Juni (-August). Seine kugeligen, roten Steinfrüchte bilden eine wichtige Nahrungsquelle für Drosseln, Rotkehlchen, Finken, Elstern und weitere Vogelarten. Ausschließlich auf Sträuchern der Gattung Viburnum lebt der Schneeballblattkäfer (Pyrrhalta viburni). Der Gewöhnliche Schneeball enthält in den unreifen Beeren, den Blättern und in der Rinde giftig wirkende Glykoside und ist z.B. für Pferde leicht giftig. [1; 4; 5; 6; 8; 11].

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Ordnung: Kardenartige (Dipsacales)
Familie: Geißblattgewächse (Caprifoliaceae)

DIPSACALES lonicera caprifolium bannholz PD1
Echtes Geißblatt (Lonicera caprifolium), Blüten im Juni am Lehrpfad "Naturvielfalt Bannholz", Wahlern BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

DIPSACALES lonicera caprifolium bannholz PD2
Echtes Geißblatt (Lonicera caprifolium) im Juni am Lehrpfad "Naturvielfalt Bannholz", Wahlern BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Echtes Geißblatt, Jelängerjelieber

Sambucus nigra

Verbreitung: Europa, Nordafrika, Westasien.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 3: 2 m, an Kletterhilfen bis 10 m hoch.

Das Echte Geißblatt ist eine sommergrüne rechtswindende, verholzende Kletterpflanze. Die Rinde ihrer hohlen Zweige ist anfangs abstehend behaart, später verkahlend und weißlich bereift. Die oberen der einfachen, gegenständigen Laubblätter haben keinen Stiel, sondern sind paarweise am Zweig breit zusammengewachsen werden 4-8, selten bis 10 cm lang. Die bis zu 12 Blüten umfassenden quirligen Blütenstände befinden sich am Ende der Zweige. Die zwittrigen Blüten sind fünfzählig, trompetenförmig, gelblich bis weiß und oft rötlich überlaufen. Sie duften stark. Die Früchte sind leuchtend rote Beeren mit einem Durchmesser von ca. 8 mm. [6; 9; 10].

Für Menschen sind die Früchte aller Lonicera-Arten giftig. Sie enthalten den Bitterstoff Xylostein, Saponin, Spuren von Alkaloiden und cyanogenen Glykosiden [12; 913].

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Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)

11 3 10 0 cytisus N PD
Besenginster (Cytisus scoparius) im Tiergarten Nürnberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

FABACEAE cytisus scoparius bannholz PD3
Besenginster (Cytisus scoparius) im Mai am Lehrpfad "Naturvielfalt Bannholz", Wahlern BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

FABACEAE cytisus scoparius bannholz PD2
Besenginster (Cytisus scoparius) im Mai am Lehrpfad "Naturvielfalt Bannholz", Wahlern BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

FABACEAE cytisus scoparius bannholz PD1
Besenginster (Cytisus scoparius) im Mai am Lehrpfad "Naturvielfalt Bannholz", Wahlern BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Besenginster

Cytisus scoparius

Verbreitung: Europa, Nordafrika, Kanaren. Andernorts eingebürgert und invasiv, z.B. in Indien, Südamerika, dem westlichen Nordamerika, Australien, Neuseeland. In Deutschland ist er relativ weit verbreitet. In der Schweiz liegt die Hauptverbreitung im Tessin, nördlich der Alpen gibt es nur punktuelle Vorkommen.

Winterhärtezone 6 (ertragen bis -15, mit Schutz bis -20ºC).

Wuchsklasse 1: Meist 1-2, selten bis 3 m hoch.

Der Besenginster ist ein winterkahler, bisweilen auch sommerkahler Strauch mit dicht stehenden Zweigen und dekorativen gelben Blüten aus denen Hülsenfrüchte entstehen. Er wächst auf kalkarmen, sandigen Böden, hauptsächlich auf Trockenrasen, in lichten Wäldern, Heiden und an Felshängen. Blütezeit ist im Mai-Juni, die in 6 cm lange Hülsen verpackten Samen sind im August-September reif. Die ganze Pflanze und besonders die Samen sind für den Menschen, für Pferde, vor allem aber für Schafe, ferner für Hunde, Katzen, Hasen, Kaninchen, Hamster und Meerschweinchen sowie für Vögel und Fische giftig. Besenginster und Echter Ginster (Genista spp.) sind Pollenlieferanten, die von Hummeln oder großen Bienen bestäubt aber auch von kleineren Bienen und pollensammelnden Käfern besucht werden und deren Saft Nahrung der Ginsterzikade (Gargara genistae) ist [1; 6; 8; 9; 10; 11].

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Ordnung: Buchenartige (Fagales)
Familie: Birkengewächse (Betulaceae)

FAGAL corylus avellana lfeld PD1
Hasel (Corylus avellana), Blatt im Mai, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FAGAL corylus avellana lfeld PD2
Hasel (Corylus avellana) mit männlichen Blütenkätzchen, Ende Februar in Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Lambertshasel (Corylus maxima) mit männlichen Blütenkätzchen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Hasel und Lambertshasel

Corylus avellana und Corylus maxima

Verbreitung: C. avellana: Europa, Nordafrika und Westasien, vom Tiefland bis in die subalpine Stufe, in den Alpen bis auf etwa 1'700 m Höhe.
C. maxima: Ursprünglich Balkan, Hauptangebiete in der Türkei.

Winterhärtezone 3 (erträgt bis -29ºC).

Wuchsklasse 3: Meist 3-3.5 m hoch, C. maxima 6-10 m.

Die Hasel ist ein rasch wachsender breit ausladender und vielstämmiger sommergrüner Großstrauch mit gelbem Herbstlaub. Sie bildet ein weites Wurzelsystem, welches gelegentlich Ausläufer treibt. Sie neigt zum Stockausschlag, treibt also aus der Stammbasis Sprösslinge, die das strauchförmige Bild des Haselnussstrauchs nestimmen. Die Rinde ist anfangs olivbraun und wird später hell braungrau und rissig. Die Hasel ist einhäusig getrenntgeschlechtig, hat also männliche und weibliche Blüten. Blütezeit ist von Februar bis April. Die weiblichen Blütenstände sind unauffällig, die männlichen bilden bis 10 cm lange, gelbe oder rote Kätzchen. Sie ist als Frühblüher ein wichtiger Pollenlieferant für Honigbienen und ihre Nüsse dienen im Herbst und Winter den Eichhörnchen, Haselmäusen, Schläfern, Mäusen, Kleibern und Eichelhähern als Nahrung. Die nahe verwandte, bei uns in Gärten weitverbreitete Lambertshasel (Corylus maxima) von der türkischen Schwarzmeerküste, von der die meisten im Handel befindlichen Haselnüsse stammen, erfüllt in ökologischer Hinsicht denselben Zweck [1; 5; 6; 8; 10].

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Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Ölbaumgewächse (Oleaceae)

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Blühender Liguster (Ligustrum vulgare), anfangs Juni, Waldreservat "Obere Belpau", Belp BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

LAMIAL ligustrum vulgare hunziken PD1
Liguster (Ligustrum vulgare), Früchte, Mitte Oktober, Aaretal bei Rubigen BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

LAMIAL ligustrum vulgare lfeld PD1
Ligusterhecke (Ligustrum vulgare) in Wohnquartier, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

LAMIAL ligustrum vulgare lfeld PD2
Liguster (Ligustrum vulgare), Blätter, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Gewöhnlicher Liguster

Ligustrum vulgare

Verbreitung: Europa, Nordwestafrika und Westasien bis zum Iran.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 3: 1.5-4 m hoch.

Der Liguster ist ein mäßig rasch wachsender, dichtwüchsiger, halbimmergrüner Strauch, der seine kleinen, glattrandigen, ledrigen Blätter erst gegen das Frühjahr abwirft. Er ist wärme- und kalkliebend und gedeiht sowohl auf trockenen wie feuchten, alkalischen bis neutralen, humusreichen Böden. Wie die meisten Ölbaumgewächse ist er sehr robust und erträgt auch mehrwöchige Dürrephasen. Der Standort ist im Idealfall sonnig, kann aber auch schattig sein. In extremen Schattenlagen neigen Ligusterhecken allerdings zum Verkahlen.

Seine weißen, aufrecht stehenden, traubigen Blüten werden von verschiedenen Schmetterlingsarten aufgesucht und sind Pollenlieferanten für Honig- (Apis mellifera), Sand- (Andrena spp.) und Furchenbienen (Lasioglossum spp.). Die Blätter sind Nahrung nicht nur für die Raupen des Ligusterschwärmers (Sphinx ligustri) und der Ligustereule (Craniophora ligustri), sondern auch des Totenkopfschwärmers und weiterer Schmetterlingsarten, und die schwarzen, für den Menschen - ebenso wie Laub und Rinde - leicht giftigen Beeren werden von über 20 Vogelarten, darunter z. B. Drosseln, Rotkehlchen, Finken, Eichelhäher, Elstern, und mehreren Kleinsäugerarten verzehrt [1; 4; 6; 8; 9].

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LAMIAL syringa vulgaris lfeld PD1
Gewöhnlicher Flieder (Syringa vulgaris), Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

LAMIAL syringa vulgaris reynou PD1
Gewöhnlicher Flieder (Syringa vulgaris) im Parc Zoo du Reynou © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Gewöhnlicher Flieder

Syringa vulgaris

Verbreitung: Südosteuropa und Vorderasien. Eingebürgert in weiteren Ländern Europas sowie in Teilen Nordamerikas und Asiens.

Winterhärtezone 4 (erträgt bis -29ºC).

Wuchsklasse 3: 4-6 (3-7) m hoch.

Der Gewöhnliche Flieder ist ein bei uns in Gärten weit verbreiterter Großstrauch, der gebietsweise verwildert ist und zum Teil als invasiv betrachtet wird. Die ersten Exemplare  gelangten 1560 vom damaligen Konstantinopel nach Wien. Ende des 16. Jahrhunderts tauchte die Art in Frankreich auf und wurde von dort aus in andere mitteleuropäische Länder verbreitet. Mitte des 19.Jahrhunderts gelang die Züchtung der ersten Hybridformen. Damit begann der Einzug des Edelflieders als Zierstrauch in den Hobbygärten [12].

In Deutschland ist der Gemeine Flieder verwildert und wird daher in der Managementliste invasiver Arten aufgeführt, für die das Bundesamt für Naturschutz prüft, welche konkreten Maßnahmen ergriffen werden müssen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern [12].

Blütezeit ist Mai-Juni oder Juli. Die bei der Wildform violett-/lilafarbenen, in 10-20 cm langen Rispen angeordneten Blüten duften stark. Bei Kulturformen gibt es auch blaue, weiße oder rosafarbene Blüten. Die kleinen, braunen Kapselfrüchte sind im September-Oktober reif. Eine Vermehrung ist auch durch Wurzelausläufer möglich. Der Flieder ist als Nahrungsquelle für Insekten von geringem Interesse. Sein dichtbeblättertes Geäst dient vielen Vögeln als Nistplatz [1; 9].

Siehe auch Mediterrane Laubbäume.

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Ordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales)
Familie: Berberitzengewächse (Berberidaceae)

11 3 10 0 berberitze N PD1
Gewöhnliche Berberitze (Berberis vulgaris) im Tiergarten Nütrnberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

RANUNC berberis vulgaris Lfeld PD3
Gewöhnliche Berberitze (Berberis vulgaris) Anfang Mai, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

RANUNC berberis vulgaris Lfeld PD4
Gewöhnliche Berberitze (Berberis vulgaris) mit reifen Früchten im September, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Gewöhnliche Berberitze oder Sauerdorn

Berberis vulgaris

Verbreitung: Europa und Westasien bis zum Iran.

Winterhärtezone 4 (erträgt bis -29ºC).

Wuchsklasse 3: 1-3 m hoch.

Die Berberitze ist ein langsam wachsender, sommergrüner Strauch, der mit Blattdornen bewehrt ist. Bevorzugte Standorte sind felsige Orte der kollinen bis subalpinen Stufe. Ihre Blätter haben einen gezähnten Rand und werden im Herbst tiefrot. Ihre kleinen Blüten sind gelb, die Bestäubung erfolgt durch Insekten, bleiben diese aus, kommt es zur Selbstbestäubung. Die roten Beeren bilden ab August eine wichtige Nahrungsquelle für Drosseln, Rotkehlchen, Finken, Eichelhäher, Elstern und weitere Vogelarten. Mit Ausnahme der Beeren ist die ganze Pflanze giftig, besonders die Wurzelrinde ist stark alkaloidhaltig [1; 4; 6; 8; 11].

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Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Ölweidengewächse (Elaeagnaceae)

11 3 10 0 sanddorn N PD
Sanddorn (Elaeagnaceae: Hippophaë rhamnoides) im Tiergarten Nürnberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSALES ELAEAGNACEAe hippophae rhamnoides beere ruelzh PD1
Sanddorn (Elaeagnaceae: Hippophaë rhamnoides) in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSALES ELAEAGNACEAe hippophae rhamnoides beere zrh PD1
Sanddorn (Elaeagnaceae: Hippophaë rhamnoides) mit Früchten im September, Zoo Zürich © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Sanddorn

Hippophaë rhamnoides

Verbreitung: Europa und Asien. Verbreitungsschwrepunkte in der Schweiz: Genferbecken, Rhône- und Aaretal.

Winterhärtezone 3 (erträgt bis -36ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 9 m hoch.

Der Sanddorn ist ein mäßig rasch wachsender, winterkahler Dornstrauch mit dichtem Geäst, graugrünen Blättern, bedornten Kurztrieben und blassgelbem Herbstlaub, der vorzugsweise auf trockenwarmen Kiesböden wächst. Er blüht vor dem Laubaustrieb von März bis Mai. Er ist zweihäusig. Für zuverlässigen Ertrag sollten für bis zu fünf weibliche Sträucher mindestens ein männliches Exemplar als Pollenspender gepflanzt werden.Seine 6-8 mm langen, ovalen Schein-Steinfrüchte sind orangerot bis gelb und enthalten viel Vitamin C. Während des Winters stellen sie für Vögel eine bedeutende Nahrungsquelle dar. Regional wird aus den Sanddornfrüchten Saft gewonnen, der entweder als solcher vermarktet oder zu Sanddorn-Likör, Süßigkeiten, Brotaufstrichen oder Kosmetika weiter verarbeitet wird. Aus dem Fruchtfleisch oder den Kernen können ferner Öle hergestellt werden, denen eine gesundheitsfördernde bzw. heilende Wirkung nachgesagt wird [1; 2; 5; 6; 8; 10].

Für die Raupen des Sanddornschwärmers (Sphingidae: Hyles hippophaes), einer in Mitteleuropa seltenen, nach Anhang IV der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU streng zu schützende Nachtfalterart ist der Sanddorn die wichtigste Futterpflanze. Regional ist er auch für den Idas-Bläuling (Lycaenidae Polyommatus idas) von Bedeutung [14].

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Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)

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Felsenbirne (Amelanchier ovalis) im Tierpark Nordhorn © Peter Dollinger

ROSAL amelanchier ovalis nuernberg PD1
Gewöhnliche Felsenbirne (Amelanchier ovalis), Blätter, im Tiergarten Nürnberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ROSAL amelanchier ovalis NOH PD2
Felsenbirne (Amelanchier ovalis) im Tierpark Nordhorn © Peter Dollinger

Gewöhnliche Felsenbirne

Amelanchier ovalis

Verbreitung: Mittel-, Süd- und Osteuropa, Nordafrika, Vorderasien. Verbreitungsschwerpunkte in der Schweiz sind der Jura und das Wallis.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 3: 1-4 m hoch.

Die Gewöhnliche Felsenbirne ist ein langsam wachsender, dornenloser, sommergrüner, reich verzweigter und dichtkroniger Strauch. Sie gedeiht am besten auf besonnten, trockenen und steinigen Böden. Bevorzugte Standorte sind felsige Berghänge der kollinen und subalpinen Stufe. Sie hat weiße Blüten und blauschwarze Apfelfrüchte. Sie ist eine wichtige Futterpflanzen für mehrere Schmetterlingsarten, darunter der in Deutschland potenziell gefährdete Grüne Zipfelfalter (Callophrys rubi), der gefährdete Obsthain-Blütenspanner (Eupithecia insigniata) und das in Mitteleuropa nur selten und lokalisiert vorkommenden Trauerwidderchen (Aglaope infausta). Sie ist auch von Bedeutung als Bienenweide und ihre Früchte dienen zahlreichen Vögeln,z. B. Drosseln, Rotkehlchen, Finken, Eichelhäher, Elstern und weiteren Arten sowie Kleinsäugern als Nahrung. Samen und Blätter sind für den Menschen leicht giftig, die Früchte können roh genossen, getrocknet oder zu Konfitüre, Likör oder Gelee verarbeitet werden [1; 4; 5; 6; 8; 10].

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11 3 10 0 crataegus monogyna bluete PD
Blühender Eingriffeliger Weißdorn (Crataegus monogyna) © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSAL crataegus monogyna auried PD1
Eingriffeliger Weißdorn (Crataegus monogyna) Früchte, Naturschutzgebiet Auried, Kanton Freiburg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSAL crataegus monogyna hunzigen PD1
Eingriffeliger Weißdorn (Crataegus monogyna) Früchte, Aaretal bei Rubigen BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Eingriffeliger Weißdorn

Crataegus monogyna

Verbreitung: Europa, Nordafrika, Westasien bis Afghanistan. Verbreitungsschwerpunkte in der Schweiz: Mittelland, Jura, Rhônetal.

Winterhärtezone 4 (erträgt bis -29ºC).

Wuchsklasse 3 (2): 2-6m hoch, selten bis 12 m.

Der Eingriffelige Weißdorn ist ein mäßig rasch wachsender, winterkahler; Strauch oder kleiner Baum mit dornenbewehrten Ästen und dichter Krone. Er ist kalkliebend und gedeiht gut auf nährstoffreichen, eher trockenen Böden. Im Mai und Juni dienen seine weißen Blüten als Bienenweide, im Winter sind seine 8–10 mm langen, roten, fleischigen Steinfrüchte eine wichtige Nahrungsquelle für Drosseln, Rotkehlchen, Finken, Eichelhäher, Elstern und weitere Vogelarten. Wegen ihrer dichten Verzweigung und ihen Dornen sind Weißdornhecken schwer zugänglich und ein idealer Brutplatz für viele Heckenbrüter. Der Neuntöter nutzt die Dornen, um seine Beute aufzuspießen. Die Art dient den Raupen zahlreicher Schmetterlingsarten, z. B. des Segelfalters (Iphiclides podalirius), der Kupferglucke (Gastropacha quercifolia), des des Baum-Weißlings (Aporia crataegi), des Gelbspanners (Opisthograptis luteolata) oder des Goldafters (Euproctis chrysorrhoea) als Futterpflanze. Weißdorne sind anfällig für Feuerbrand und sollte nicht in der Nähe von Obstbäumen gepflanzt werden. Den Früchten wird eine gesundheitsfördernde Wirkung nachgesagt. Sie können roh gegessen oder zu Marmeladen und Gelees sowie Likören oder Tees verarbeitet werden [1; 4; 5; 6; 8; 10; 14].

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Schwarzdorn (Prunus spinosa) im Tiergarten Nürnberg @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSAL prunus spinosa nuernberg PD2
Schwarzdorn (Prunus spinosa) im Tiergarten Nürnberg @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Schwarz- oder Schlehdorn

Prunus spinosa

Verbreitung: Europa, Nordafrika, Westasien.

Winterhärtezone 4 (erträgt bis -29ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 3-4(-6) m hoch.

Der langsam wachsende, winterkahle, dornenreiche Schwarz- oder Schlehdorn wächst als Strauch oder als kleiner, oft mehrstämmiger Baum. Blütezeit ist der April. Seine Blüten sind weiß, seine im September-Oktober reifen Steinfrüchte blauschwarz, und das Herbstlaub ist gelb. Er kann sich auch durch Ausläufer vermehren. Er ist von großer Bedeutung für etliche Wildbienen und Schmetterlinge. So nutzen z.B. das Tagpfauenauge (Aglais io) den Nektar, die Raupen des gefährdeten Grauen Laubholz-Dickleibspanners (Lycia pomonaria), des Gelbspanner (Opisthograptis luteolata), des Gebüsch-Grünspanners (Hemithea aestivaria) des stark gefährdeten Schwalbenwurz-Kleinspanners (Scopula umbelaria), der vom Aussterben bedrohte Hecken-Wollafter (Eriogaster catax) oder des Segelfalters (Iphiclides podalirius) die Blätter. Eine Rüsselkäferart, der Schlehen-Blütenstecher (Anthonomus rufus), lebt als einzige mitteleuropäische Käferart ausschließlich auf der Schlehe, und verschiedene andere Käferarten nutzen Blüten, Blätter, Schlehen oder das Holz. Der Schlehdorn ist auch ein wichtiges Brutgehölz für Vögel, die Schlehen werden von etwa 20 Vogelarten gefressen und die Dornen dienen dem Neuntöter zum Aufspießen von Beutetieren. Aus den Schlehen kann Saft gewonnen werden, der zu Gelee, Likör etc. verarbeitet und in der Volksmedizin bei Entzündungen von Hals oder Zahnfleisch und zum Entwässern eingesetzt werden kann [1; 5; 6; 8; 14].

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11 3 10 0 rosa canina lfeld PD
Hundsrose (Rosa canina) in Blüte © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ROSACEAE rosa canina auried PD1
Hundsrose (Rosa canina), Blüte im Mai, Naturschutzgebiet Auried, Kleinbösingen FR © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ROSAL rosa canina lfeld PD1
Hundsrose (Rosa canina) in Blüte, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ROSAL rosa canina mundenhof august PD1
Hagebutten der Hundsrose (Rosa canina) im Tiergehege Mundenhof, Freiburg i.Br. © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Hundsrose

Rosa canina

Verbreitung: Europa, Nordwestafrika, Westasien und isoliertes Teilareal in Zentralasien. Angesiedelt in Nordafrika.

Winterhärtezone 3 (erträgt bis -36ºC).

Wuchsklasse 2: Als Strauch 2-3 (-4) m hoch, als Kletterpflanze bis 6 m.

Die Hunds-Rose ist eine von rund 14 in Mitteleuropa heimischen Rosenarten. Sie wächst als winterkahler, lockerer, mit Stacheln bewehrter Strauch mit langen, bogig überhängende Ästen und Zweigen oder als Kletterpflanze. Ihr Herbstlaub ist gelb. Sie gedeiht am bestan auf trockenen, warmen Böden. Sie wird von Heckenbrütern als Nistplatz genutzt. Die von ihren weißen oder rosafarbenen Blüten angelockten Insekten dienen von Mai bis August zahlreichen Vogelarten als Nahrung. Ihre Hagebutten genannten roten Nussfrüchte reifen im September und Oktober. Sie sind während des Winters eine wichtige Nahrungsquelle für Drosseln, Rotkehlchen, Finken, Eichelhäher, Elstern und weiteren Vogelarten.

Regional, etwa in der Nordwestschweiz, wird aus den Hagebutten "Buttenmost", ein rohes Mus gewonnen, das hauptsächlich zu Konfitüre weiterverarbeitet wird. Wer nicht aus einer solchen Region stammt, kennt das "Mus" zumindest als Brotaufstrich des "Tapferen Schneiderleins" der Gebrüder Grimm: "An einem Sommermorgen sass ein Schneiderlein auf seinem Tisch am Fenster, war guter Dinge und nähte aus Leibeskräften. Da kam eine Bauersfrau die Strasse herab und rief: "Gut Mus feil! Gut Mus feil!" Das klang dem Schneiderlein lieblich in die Ohren, er steckte sein zartes Haupt zum Fenster hinaus und rief: "Hier herauf, liebe Frau, hier wird sie ihre Ware los." ...." [1; 3; 4; 6; 8].

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ROSALES Rosaceae rubus idaeus belpau PD1
Himbeere (Rubus idaeus) anfangs Juni, Waldreservat "Obere Belpau", Belp BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSALES Rosaceae rubus idaeus TPBern PD1
Himbeere, anfangs Juni im Tierpark Dählhölzli, Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Himbere

Rubus idaeus

Verbreitung: Kühle und gemäßigte Zonen Europas und Westasiens vom Tiefland bis zur subalpinen Stufe, im Mittelmeerraum  nur noch in montanen bis subalpinen Lagen.

Winterhärtezone 3 (erträgt bis -36ºC).

Wuchsklasse 2: Als Strauch 2-3 (-4) m hoch, als Kletterpflanze bis 6 m.

Die Himbeere, ein sommergrüner Scheinstrauch, gedeiht in Waldlichtungen und Waldrändern. Sie ist eine Pionierpflanze auf Kahlschlägen. Wildpflanzen erreichen eine Höhe von 50-150 cm. Die aufrechten Sprossachsen werden alljährlich aus dem überwinternden Rhizom neu gebildet. Sie verzweigen sich, blühen und fruchten im zweiten Jahr und sterben nach der Fruchtreife ab. Die Pflanze vermehrt sich durch flache, kriechende Ausläufer, die sich nach einiger Zeit von der Mutterpflanze lösen und dann weiterwachsen. Die Triebe sind mit langen, dünnen Stacheln besetzt und tragen gefiederte wechselständige Laubblätter. Die Blätter sind dreizählig bzw., an den Schösslingen, fünf- oder siebenzählig gefiedert. Die Teilblätter sind doppelt gezähnt, unterseits dicht weissfilzig. Das Endteilblatt ist gestielt. Die zwittrigen, weißen Blüten stehen in rispigen, beblätterten Blütenständen. Die ca. 5 mm langen Kronblätter sind schmal-oval. Die meist roten Früchte sind eigentlich keine Beeren, sondern Sammelfrüchte, die sich aus vielen kleinen kugelförmigen und miteinander verwachsenen Steinfrüchten zusammensetzen. [1; 6; 9].

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Ordnung: Steinbrechartige (Saxifragales)
Familie: Stachelbeergewächse (Grossulariaceae)

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Johannisbeerstrauch (Ribes rubrum) © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

 

Rote Johannisbeere

Ribes rubrum

Verbreitung: Europa, Westasien.

Winterhärtezone: winterhart.

Wuchsklasse 3: 1-2 m hoch.

Die Rote Johannisbeere wächst als aufrechter, winterkahler Strauch ohne Stacheln und mit gelappten Blättern, die sich im Herbst braun-gelb verfärben. Sie bevorzugt feuchte Böden. Sie blüht im April-Mai. Die grünlichen oder rötlichn Blüten sind klein und unscheinbar. Sie werden von Insekten bestäubt und sind eine wichtige Nahrungsquelle für die Honigbiene. Ihre roten bzw weiß-rosafarbenen Beeren sind im Juni-Juli reif. Sie sind reich an Vitamin C und können roh genossen oder zu Saft, Gelee, Konfitüre, Likör und weiteren Produkten verarbeitet werden [1].

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Stachelbeerstrauch (Ribes uva-crispa) © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

SAXIFRAGALES GROSSULARIACEAE ribes uva crispa PD1
Stachelbeeren(Ribes uva-crispa) im JUni, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Stachelbeere

Ribes uva-crispa

Verbreitung: Europa, Asien.

Winterhärtezone: winterhart.

Wuchsklasse 3: 60-100(-150) cm hoch.

Die Stachelbeere wächst als winterkahler, aufrechter, stachelbewehrter Strauch mit gelappten Blättern. Sie bevorzugt Halbschatten, gedeiht aber auch an schattigen Lagen. Ideal sind nährstoffreiche, mittelschwere Böden mit ausreichender Bodenfeuchtigkeit. Blütezeit ist April, die Bestäubung erfolgt hauptsächlich durch Bienen, für welche die Art eine gute Trachtpflanze ist. Ihre grünen, gelben oder rötlich gefärbten Früchte sind kirschgroß und enthalten viel Vitamin C. Die Ausbreitung der Samen erfolgt hauptsächlich durch Vögel, welche die Beeren fressen. Es gibt aber auch eine vegetative Vermehrung durch abgesenkte Zweige. Die Stachelbeere dient als Futterpflanze für den seltenen, vom NABU 2016 zum Schmetterling des Jahres gekürten Stachelbeerspanner (Abraxas grossulariata). Die Beeren können roh genossen oder zu Saft, Gelee, Konfitüre, Likör und weiteren Produkten verarbeitet werden [1; 6; 8; 9].

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Literatur und Internetquellen:

  1. BAUMKUNDE
  2. GEHÖLZE - WSL
  3. HORCH, P., MICHLER-KEISER, S. & REY, L. (2020)
  4. JOHANN, C. (2005)
  5. JOHNSON, H. (1974)
  6. LAUBER, K. & WAGNER, G. (1991)
  7. RIETSCHEL, W. (2004)
  8. STEIGER, P. & GLAUSER, C. (2016)
  9. MEIN SCHÖNER GARTEN
  10. INFO FLORA
  11. BOTANIKUS
  12. GARTEN-WISSEN
  13. CLINI TOX
  14. PYRGUS.DE

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Montag, 09 März 2020 23:36

DONNDORFF, J. A. (1792)

Zoologische Beyträge zur XIII. Ausgabe des Linnéischen Natursystems.
Erster Band: Die Säugethiere.

919 Seiten. Verlag der Weidmannschen Buchhandlung Leipzig.

Facsimile: https://www.biodiversitylibrary.org/bibliography/44569#/summary

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Montag, 09 März 2020 16:45

DONEGAN, T. (2016)

The pigeon names Columba livia, 'C. domestica' and C. oenas and their type specimens.

Bulletin of the British Ornithologists' Club 136(1):14-27.

Abstract:

The name Columba domestica Linnaeus, 1758, is senior to Columba livia J. F. Gmelin, 1789, but both names apply to the same biological species, Rock Dove or Feral Pigeon, which is widely known as C. livia. The type series of livia is mixed, including specimens of Stock Dove C. oenas, wild Rock Dove, various domestic pigeon breeds and two other pigeon species that are not congeners. In the absence of a plate unambiguously depicting a wild bird being cited in the original description, a neotype for livia is designated based on a Fair Isle (Scotland) specimen. The name domestica is based on specimens of the 'runt' breed, originally illustrated by Aldrovandi (1600) and copied by Willughby (1678) and a female domestic specimen studied but not illustrated by the latter. The name C. oenas Linnaeus, 1758, is also based on a mixed series, including at least one Feral Pigeon. The individual illustrated in one of Aldrovandi's (1600) oenas plates is designated as a lectotype, type locality Bologna, Italy. The names Columba gutturosa Linnaeus, 1758, and Columba cucullata Linnaeus, 1758, cannot be suppressed given their limited usage. The issue of priority between livia and domestica, and between both of them and gutturosa and cucullata, requires ICZN attention. Other names introduced by Linnaeus (1758) or Gmelin (1789) based on domestic breeds are considered invalid, subject to implicit first reviser actions or nomina oblita with respect to livia and domestica.

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Montag, 09 März 2020 08:01

NISSEN, J. (1961)

Welches Pferd ist das?

115 Seiten Text, 88 Fotos auf 45 Tafeln und 203 Textzeichnungen.
Kosmos Naturführer. Franckh'sche Verlagshandlung Stuttgart. ISBN-13: 978-3440057209.

Inhalt:

Das Pferd - seit Jahrtausenden Arbeits-, Kriegs- und Jagdkamerad des Menschen - wird zunehmend von der Technik verdrängt. Andererseits blüht heute die Reiterei wie nie zuvor, und der Pferdesport findet immer neue Freunde. So steht zu hoffen, dass wir dem Pferd in seinen vielfältigen Rassen und Schlägen auch in Zukunft nicht nur in zoologischen Gärten begegnen werden. Jasper Nissen, erfahrener Reiter und Pferdesachverständiger, hat in diesem Kosmos-Natuzrführer alles zusmmengestellt, was der Pferdefreund über die Rassen des Pferdes wissen will: Typ und Verwendung, Herkunft, Zuchtgebiete, Gestüte, Kennzeichen. Angaben zur Pflege und Ernährung, über Körperbau, Gangarten, Abrichten, Brände, Geschirre usw. runden das Werk ab; es gibt wichtige Informationen, die sonst nirgends so übersichtlich und vollständig zu finden sind.

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Mason’s World Encyclopedia of Livestock Breeds, Types and Varieties.

1'200 Seiten.
CABI Publishing. ISBN13: 978-1845934668

Beschreibung:

Mason's World Encyclopedia of Livestock Breeds and Breeding describes breeds of livestock worldwide as well as a range of breed-related subjects such as husbandry, health and behaviour. This definitive and prestigious reference work presents easily accessible information on domestication (including wild ancestors and related species), genetics and breeding, livestock produce and markets, as well as breed conservation and the cultural and social aspects of livestock farming. Written by renowned livestock authorities, these volumes draw on the authors' lifelong interest and involvement in livestock breeds of the world, presenting a unique, comprehensive and fully cross-referenced guide to cattle, buffalo, horses, pigs, sheep, asses, goats, camelids, yak and other domesticants.

Volume 1: contains asses, camelids, cattle, goats, horses and pigs
Volume 2: contains sheep, water buffalo, yak and other livestock

Coverage:

  • Breed descriptions: including groups, types and varieties, history and links between groups, livestock products and trends for creating new breeds
  • Wild species: ancestral and relatives, potential domesticants and hybridization
  • Humans and breeds: spread of domestication, transhumance and pastoralism, social and cultural influences, suitability of different groups for different human purposes
  • Genetics and Conservation: a dedicated section and glossary of terms

Placing breeds in a practical agricultural context, this two volume encyclopedia will be of great value to agriculturalists, breeders, geneticists, biologists, rural historians, conservationists, ecologists, and all those who are interested in the rich diversity of livestock breeds

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Samstag, 29 Februar 2020 12:08

ROBIN, K. & ALLGÖWER, B. (2018)

Wolf - Eine Annäherung.

84 Seiten, reich farbig illustriert.
Veröffentlichungen aus dem Natur-Museum Luzern Nr. 17.
ISBN 978-3-033-06988-6.

Volltext (PDF)

Inhalt:

Der Wildtierbiologe und ehemalige Nationalparkdirektor Klaus Robin aus Uznach hat zusammen mit Britta Allgöwer vom Natur-Museum Luzern eine Bilddokumentation erstellt, die einen umfassenden Einblick in die hochentwickelten sozialen Verhaltensmuster der Wölfe innerhalb des Rudelverbands ermöglicht. Die Fotos und Zeichnungen sind mit kurzen Texten erläutert.

Klaus Robin interessiert sich seit Jahrzehnten für Wölfe. Mit viel Geduld dokumentiert er das faszinierende und versteckte Leben des Grossraubtiers und ermöglicht in dieser Ausstellung einmalige und berührende Einblicke in das Verhalten und den Alltag des Wolfs. Geleitet von Wissbegierde und Ausdauer hinterfragt Klaus Robin die menschliche Wahrnehmung der Natur, und damit auch des Wolfs, in der Vergangenheit und heute.

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Flagship but only locally: bongo Tragelaphus eurycerus taxonomic history and its effects on current conservation policy.

GAZELLA 44: 65-76.

Abstract:

A review of historical literature plus the examination of zoos and museum specimens and available photos from internet source revealed the hidden diversity of the bongo antelopes, presently Tragelaphus eurycerus. While the Kenya montane form isaaci has received most conservation support in recent years, the present review highlights the species status of the little-known Upper Guinean nominal taxon. Waiting for a through taxonomic revision of the whole complex especially in the central forest block, the Central-Eastern bongos are better considered as members of a distinct species Tragelaphus albovirgatus Du Chaillu, 1861, provisionally considered to include a number of ‘subspecies’. The conservation status of T. albovirgatus and especially of T. eurycerus need further investigations even considering that, excepted for the Kenyan taxon isaaci, their survival may depends exclusively on in situ conservation activities.

Volltext (PDF)

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Freitag, 28 Februar 2020 14:14

HERRE, W. & RÖHRS, M. (1990)

Haustiere - zoologisch gesehen.

2. Auflage. 412 Seiten, 113 s/w Abbildungen. Unveränderter Nachdruck 2013.
Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. ISBN 978-3-642-39394-5

Inhalt:

Dieser zeitgemäße Überblick über den Stand der zoologischen Domestikationsforschung ist mehr als eine Untersuchung über die Entstehung und Geschichte der Haustiere. Vielmehr liegt eine zusammenfassende Betrachtung von Ergebnissen aus verschiedenen Forschungseinrichtungen vor. Die Autoren erörtern Systematik und Biologie der Stammarten; Gründe, Zeiten und Orte von Haustierwerdungen; die vielfältigen Veränderungen der Haustiere bis in den molekularen Bereich im Vergleich zu ihren Wildformen; die Fülle der Haustierrassen und ihre Beziehungen zu Menschen. Ausführlich werden domestizierte Vögel, Fische und Insekten behandelt sowie die Problematik einer »Selbstdomestikation« des Menschen.

Vertiefende Betrachtungen über die Beziehungen zwischen Haustier, Mensch und Umwelt runden dieses für einen großen Leserkreis interessante Werk ab.

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx