Wald im Park
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Bäume sind zwar ein ganz wesentliches Element für die Gestaltung und Attraktivität eines Zoos. Geschlossener Wald ist aber zuviel des Guten. SALZERT [3] bemerkt dazu "Manche Tiergärten gleichen allerdings mehr Wäldern als der angestrebten halboffenen Parklandschaft. Sie sind Schattenlandschaften, in denen nur wenige Sträucher und Stauden gedeihen, und die sich auch für die Tierhaltung nur bedingt eignen. Wem es verwehrt ist, seinen Wald zumindest in wichtigen Bereichen zu einem Park umzugestalten, d. h. einen Teil des Baumbestands zu entfernen und durch niedrige Vegetation zu ersetzen, wird wohl seinen Traum von einem wirklich attraktiven Tierpark aufgeben müssen." Wo im Park Wald steht oder stehen muss, sollte man aus der Not eine Tugend machen, etwa indem man monotone Fichtenforste durch standortgerechte, artenreichere Laub- oder Mischwälder ersetzt, Bäume und Pflanzen des Unterwuchses mit Namensschildern oder Informationstafeln versieht, und den Wald so weit auslichtet, dass sich eine für die jeweilige Waldgesellschaft typische Krautschicht entwickelt, die dann auch für die Zoopädagogik genutzt werden kann. Bisweilen erweisen sich Unglücksfälle, wie z.B. die Sturmschäden durch die Orkane "Lothar" (1999) und "Burglind" (2018) im Natur- und Tierpark Goldau längerfristig als Glücksfälle, weil die Windwurfflächen es ermöglichen, ohne beim Publikum unbeliebte Baumfällaktionen eine offenere, aber standortgerechte und artenreichere Waldlandschaft aufzubauen bzw. sich entwickeln zu lassen. Waldgesellschaften unterscheiden sich in Abhängigkeit von Bodenbeschaffenheit und Klimafaktoren nicht nur hinsichtlich der Artzusammensetzung des Baumbestands, sondern auch in Bezug auf die Zusammensetzung und den Artenreichtum der Strauch- und Krautschicht. Die Rote Liste der gefährdeten Pflanzengesellschaften Deutschlands [1] unterscheidet 78 Waldgesellschaften, die in 5 Klassen gruppiert werden. In der schweizerischen Forstpraxis werden 71 Waldgesellschaften unterschieden, die ebenfalls in 5 Klassen unterteilt werden [4]:
Die Klassen werden in Ordnungen, diese in Verbände und diese hinwiederum in Unterverbände ausgeschlüsselt. Aus den Namen dieser Taxa und jenen der einzelnen Gesellschaften ist zumeist ersichtlich, welches die dominierenden Arten bei den Gräsern, Kleinsträuchern oder Stauden sind. Ein Beispiel: Klasse: Buchen- und sommergrüne Eichenwälder (Querco-Fagetea) Welche Gräser, Kleinsträucher und Stauden überhaupt gedeihen, hängt von der Beschaffenheit des Bodens ab und ist vom Zoobetreiber kaum oder nur punktuell zu beeinflussen. So fehlt die Krautschicht auf sauren Böden oder ist sehr artenarm. Anders beim auf basischem Boden vorkommenden, gut mit Nährstoffen versorgten Waldmeister-Buchenwald. Hier wachsen, neben diversen Gräsern wie dem Wald-Flattergras (Milium effusum), z.B. Buschwindröschen, Waldmeister (Galium odoratum), Waldveilchen (Viola reichenbachiana), Ährige Rapunzel, Waldsauerklee (Oxalis acetosella), Goldnessel (Lamium galeobdolon), Vielblütiges Salomonssiegel, Vierblättrige Einbeere, in feuchten Mulden Hexenkraut (Circaea lutetiana), Waldspringkraut (Impatiens noli-tangere), Waldziest (Stachys sylvatica), Goldhahnenfuß (Ranunculus auricomus) und Waldschlüsselblume [4]. Ganz anders präsentiert sich der subalpine Ahorn-Buchenwald (Aceri-Fagetum) auf tiefgründigen Tonböden. Hier wird der Unterwuchs durch Hochstaudenfluren domiert, mit Arten wie Bergsauerampfer (Rumex alpestris), Alpen-Milchlattich (Cicerbita alpina), Wald-Storchschnabel, Akeleiblättriger Wiesenraute (Thalictrum aquilegiifolium), Glanz-Kerbel (Anthriscus nitidus), Grauem Alpendost (Adenostyles alliariae), Wolfs-Eisenhut (Aconitum lycoctonum), Quirlblättriger Weißwurz (Polygonatum verticillatum), Wolligem Hahnenfuß (Ranunculus lanuginosus). Die oben genannte Buchwald-Begleitflora ist zwar auch vorhanden, aber unter den Hochstauden weitgehend verborgen [4]. Als drittes Beispiel für eine artenreiche Waldgesellschaft sei der in Deutschland vorwiegend in Südbayern anzutreffende Schneeheide-Kiefern-Wald (Erico-Pinetea) genannt. Neben der namengebenden, bodendeckenden Schneeheide (Erica carnea) sind typische Staudenarten: Schwarzviolette Akelei (Aquilegia atrata), Grünblütiges Wintergrün (Pyrola chlorantha) und viele Orchideenarten wie Kriechendes Netzblatt (Goodyera repens), Wohlriechende Händelwurz (Gymnadenia odoratissima) Braunrote Stendelwurz (Epipactis atrorubens) und Frauenschuh (Cypripedium calceolus) [2]. |
Literatur und Internetquellen:
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Wiesen im Park
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Ältere Semester mögen sich vielleicht noch daran erinnern, dass in ihrer Jugend die Mähwiesen voll mit Blumen in allen Farben waren. Als Folge der immer intensiveren Nutzung des Kulturlands wurden blumenreiche Wiesen, die auch Lebensraum für zahllose Tierarten sind, immer seltener. In der Schweiz z. B. sind in den letzten Jahren 90 Prozent der Blumenwiesen verschwunden. Heute herrscht auf dem landwirtschaftlich genutzen Wiesland ein monotones Grün vor, unterbrochen allenfalls durch die gelben Blüten des Löwenzahns (Taraxacum). Grund für diesen Biodiversitätsverlust ist die Überdüngung durch Gülle aus zu großen Nutztierbeständen [2]. Wenn sich die älteren Semester an die Zoobesuche ihrer Jugendzeit erinnern, kommt ihnen vielleicht in den Sinn, dass das Grün zwischen den Gehegen zumeist aus gepflegtem Englischem Rasen bestand, der ebenso monoton und artenarm war, wie das landwirtschaftlich genutzte Grünland heute. Das hat zum Glück geändert, denn viele Zoos bemühen sich, ihre offenen Flächen möglichst naturnah zu gestalten. Durch die Möglichkeit, Flächen zwischen den Gehegen als Mager- oder blumenreiche Heuwiesen auszugestalten, können Zoos nicht nur die im Landwirtschaftsgebiet weitgehend verlorene, einheimische Blumenpracht präsentieren, sondern auch Lebensraum für Schmetterlinge, Wildbienen, Hummeln, Grashüpfer und Grillen bieten, und somit zur Erhöhung der lokalen Biodiversität beizutragen. Zudem können sie die Besucher animieren, im selben Sinne tätig zu sein. Der Zoo Karlsruhe hat deshalb nicht nur artenreiche Blumenwiesen auf seinem Gelände angesät, sondern ließ auch eine Samenmischung zusammenstellen, die er über seine Artenschutzstiftung unentgeltlich an das Publikum abgab. Unter den 47 Pflanzenarten der Mischung, die zu 90 Prozent aus Samen regionaler ein- und mehrjähriger Wildblumen besteht, sind beispielsweise Klatschmohn, Kornblume, Margerite, Moschus-Malve, Wiesen-Salbei, Wegwarte und Ackersenf [1]. In einzelnen Zoos wurden Blumenwiesen in Verbindungmit einem Lehrbienenstand oder einem Bienenlehrpfad erstellt. |
Literatur und Internetquellen:
- BADISCHE NEUESTE NACHRICHTEN VOM 2,. Mai 2019
- PRO NATURA
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Zwergara
Ordnung: Papageienvögel (PSITTACIFORMES)
Familie: Echte Papageien (Psittacidae)
Unterfamilie: Eigentliche Papageien (Psittacinae)
Tribus: Neuweltpapageien (Arini)
Zwergara
Ara = Diopsittaca nobilis • The Northern Red-shouldered Macaw • L'ara noble
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
Weitere Bilder auf BioLib.czStimme auf XENO-CANTO |
Der Zwergara ist der kleinste Vertreter der Aras. Aufgrund von Abweichungen im Flugverhalten und seinen Lautäußerungen wurde er in eine eigene Gattung gestellt. In seinem weiten Verbreitungsgebiet im tropischen Südamerika ist er nicht gefährdet. In unseren Zoos ist er mit mittlerer Häufigkeit zu sehen. Körperbau und KörperfunktionenMit einer Gesamtlänge von 30-34 cm, wovon 12-18 cm auf den Schwanz entfallen, einer Flügellänge von 16-20 cm und einem Gewicht von ca. 130-170 g ist Diopsittaca nobilis der kleinste Ara. Von den drei Unterarten weist Hahns Zwergara (D. n. nobilis) die geringste Körpergröße auf. Die Grundfärbung des Gefieders ist grün, Stirn, Scheitel und Außenfahnen der Handschwingen sind mehr blau. Der Flügelbug und die kleinen Unterflügeldecken sind rot. Die unbefiederte Gesichtsregion ist klein und weiß. Der Oberschnabel ist ist je nach Unterart hornfarben oder schwarz-grau, der Unterschnabel schwarz, die Iris braunrot, und die Füße sind dunkelgrau [4; 5; 9; 10; 11]. VerbreitungTropisches Südamerika: Brasilien, Französisch-Guyana, Guyana, Surinam, Venezuela [1]. Lebensraum und LebensweiseDer Zwergara besiedelt vorzugsweise offene, sumpfige oder trockene Savannen einschließlich Cerrado, Caatinga, Galeriewälder und Buriti-Palmenhaine (Mauritia flexuosa), vom Tiefland bis auf eine Höhe von 1'400 m. Außerhalb der Brutzeit lebt er in kleinen Gruppen von etwa 10 Vögeln und kann bisweilen größere Schwärme bilden. Dabei sind die Vögel sehr ruffreudig und geben helle, hohe Laute von sich. Er ernährt sich von Sämereien, Beeren, Früchten, kleinen Nüssen, Hüllen (Exokarp) von Palmnüssen und Blüten. Gelegentlich suchen die Vögel auch landwirtschaftliche Kulturen heim. Genistet wird meistens einzelpaarweise in Höhlen in Palmen, seltener in anderen Bäumen, oder in Termitenbauten. Die Gelege bestehen aus 2-4 ca. 33x27 mm großen Eiern, die während etwa 25 Tagen bebrütet werden. Möglicherweise brüten die Männchen mit. Die Nestlingszeit dauert etwa 60 Tage [1; 5; 9; 10]. Gefährdung und SchutzDer Zwergara hat eine sehr weite Verbreitung und einen großen, anscheinend stabilen Bestand Er wird deshalb seit 2014 als nicht gefährdet eingestuft (Rote Liste: LEAST CONCERN). Zuvor war die Art nicht beurteilt gewesen [1]. Der internationale Handel ist nach CITES-Anhang I eingeschränkt. Bedeutung für den MenschenVon 2001-2018 meldete Guyana die Ausfuhr von 12'183, Surinam von 1'913 lebenden Wildfängen. Im selben Zeitraum wurden weltweit Exporte von 15'609 Nachzuchtvögeln erfasst, von denen 12'098 aus Südafrika stammten [3]. HaltungDie Welterstzucht gelang in den USA im Jahr 1939, die vermutliche europäische Erstzucht zehn Jahre später in England [10; 11]. Zur Haltung in einer kombinierten Innen- / Außenvoliere werden eine Grundfläche von 4x2 m außen und 2x2 m innen sowie eine Höhe von 2.50 m empfohlen. Bisweilen können mehrere Paare in derselben Voliere brüten [9; 11]. Das Höchstalter in Menschenobhut wird mit 22 Jahren und 11 Monaten angegeben, erreicht von einem Vogel im Londoner Zoo [2; 12]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 60 Zoos gezeigt, von denen sich über ein Drittel m deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: Nach Papageiengutachten des BMELF von 1995 ist für die Haltung eines Paars oder ausnahmsweise eines Einzelvogels eine Voliere mit einer Fläche von 4 x 2 m und einer Höhe von 2 m erforderlich, ferner ein Schutzraum mit einer Grundfläche von 2 m². Für jedes weitere Paar sind die Grundflächen um 50% zu erweitern. Nach Schweizerischer Tierschutzverordnung (Stand 1.2.2022) sind Zwergaras mindestens paarweise zu halten. Für ein Paar ist ein Käfig mit Badegelegenheit, einer Grundfläche von 0.7 m² und einer Höhe von 120 cm vorgeschrieben, für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um 0.1 m² zu erweitern. Dies ist zweifellos für Zwergaras nicht adäquat. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2022) schreibt für die Haltung eines Paars oder ausnahmsweise eines Einzelvogels eine Voliere mit einer Grundfläche von 4 x 2 m Fläche und einer Höhe von 3 m sowie einen Schutzraum von 2 m² / 2 m Höhe mit einer Mindesttemperatur von 10°C vor. Je weiteres Paar sind die Flächen um 50% zu erweitern. Taxonomie und NomenklaturDer Zwergara wurde 1758 von Carl von LINNÉ als "Psittacus nobilis" erstmals wissenschaftlich beschrieben. 1799 führte Bernard Germain de LACÉPÈDE die Gattung Ara ein, die bis vor Kurzem auch die Art Ara nobilis umfasste. Seit 2011 wird der Zwergara jedoch als einzige Art in die 1913 von dem amerikanischen Ornithologen Robert RIDGWAY geschaffene Gattung Diopsittaca gestellt. Vom Zwergara wurden drei Unterarten anerkannt, von denen in der neuen CHECKLISTE allerdings zwei aufgrund geringfügiger Unterschiede als separate Art angesehen werden [5; 6; 11]:
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Literatur und Internetquellen
- BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Diopsittaca nobilis. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T61958763A95183956. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T61958763A95183956.en . Downloaded on 17 April 2020.
- BROUWER, K., JONES, M. L., KING, C. E. und SCHIFTER, H. (2000)
- CITES TRADE DATA BASE
- DE GRAHL, W. (1979/82)
- DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
- DEL HOYO, J., COLLAR, N., CHRISTIE, D.A., ELLIOTT, A. & FISHPOOL L.D.C. (2014)
- ELLIOTT, J. (2011)
- FORSHAW, J. M. & COOPER, W. T. (1981)
- GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
- LANTERMANN, W. (1984)
- LEPPERHOFF, L. (2004)
- YOUNG, A. M., HOBSON, E. A., BINGAMAN LACKEY, L. & WRIGHT, T. F. (2012)
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JANTSCHKE, F. (1972)
Orang-Utans in zoologischen Gärten.
251 Seiten, 35 Abbildungen. Mit einem Vorwort von Bernhard Grzimek.
R. Piper & Co. Verlag. ISBN: 3-492-01988-8
Inhalt (Klappentext):
Über freilebende Orang-Utans wissen wir wenig, da diese Tiere in ihrer natürlichen Umwelt, den Urwäldern von Borneo und Sumatra, schwer zu beobachten sind. Auch in den Zoologischen Gärten ist das Verhalten des Orang-Utan bisher nicht eingehend erforscht worden: Die Tiere galten gemeinhin als langweilig und träge. Daß man dem Orang-Utan damit unrecht tat, bestätigen Fritz Jantschkes mehrjährige gründliche Verhaltensstudien, die er in verschiedenen Zoos durchgeführt hat. Seine Beobachtungen bezeugen die unermüdliche erfinderische Spielfreude und Liebenswürdigkeit dieser Primatenart. Im Spiel mit Gegenständen entwickeln Orang-Utans u. a. überraschende Formen von Werkzeuggebrauch, ja der Werkzeugherstellung. In allen Bereichen ihres Zoo-Lebens, vor allem in den sozialen Verhaltensweisen, erweisen sich Orang-Utans als vielseitig, begabt und äußerst anpassungsfähig.
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DOLLINGER, P., BAUMGARTNER, R., HATT, J.-M., ISENBÜGEL, E., PAGAN, O., SCHILDGER, B. & WEBER, F. (1998)
Zoonoses Surveillance and Safeguard Measures in Swiss Zoos
EAZWV Second Scientific Meeting, May 21-24, 1998, CHESTER, United Kingdom
Volltext
Summary
The 26 zoonoses notifiable in Switzerland are listed, the legal provisions applicable to them are briefly described, and an overview on the animal health situation of Switzerland regarding these diseases is given. Additional requirements regarding zoonoses exist in the context of the conditions for the importation of zoo and wild animals, for which details are provided. The zoonoses surveillance and safeguard measures currently implemented by the four scientific zoos of Switzerland are described and discussed. In conclusion, it is stated, that the situation in these zoos regarding zoonoses is fairly good, but certain problems still remain, predominantly in the field of zoonoses caused by bacterial agents. Finally, a series of proposals is made on how further to improve the situation regarding zoonoses in Swiss zoos.
Zusammenfassung
Die 26 in der Schweiz meldepflichtigen Zoonosen werden aufgeführt, die auf sie anwendbaren gesetzlichen Bestimmungen kurz beschrieben und ein Überblick über die Tierseuchenlage der Schweiz hinsichtlich dieser Krankheiten gegeben. Weitere Bestimmungen über Zoonosen gibt es im Rahmen der Einfuhrbedingungen für Zoo- und Wildtiere, wozu entsprechende Angaben gemacht werden. Die gegenwärtigen Überwachungs- und Schutzmassnahmen der vier wissenschaftlichen Tiergärten der Schweiz werden beschrieben und diskutiert. Es wird der Schluss gezogen, dass die allgemeine Lage ziemlich gut ist, dass aber nach wie vor bestimmte Probleme bestehen, namentlich hinsichtlich bakteriell bedingter Zoonosen. Abschliessend wird eine Reihe von Vorschlägen gemacht, wie die Zoonosen-Situation der schweizerischen Zoos noch weiter verbessert werden könnte.
Résumé
Cet article comprend la présentation des 26 zoonoses soumises à déclaration en Suisse, une courte description des dispositions légales applicables aux zoonoses, et une vue d’ensemble de la situation épizootique en Suisse. Puis, dans le cadre des conditions d’importation pour les animaux sauvages et de zoos, les dispositions supplémentaires concernant les zoonoses sont détaillées. De plus, les mesures de surveillance et de protection actuelles appliquées dans les quatre jardins zoologiques scientifiques de Suisse sont décrites et discutées. En conclusion on peut affirmer qu’en général, la situation actuelle est satisfaisante, mais que divers problèmes existent toujours, surtout par rapport à certaines zoonoses d’origine bactérienne. L’article se termine par une série de propositions pour améliorer encore la lutte contre les zoonoses dans les zoos suisses.
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HATT, J.-M., MÜLLER, D. W. H., BINGAMAN LACKEY, L., CLAUSS, M. (2011).
Life expectancy in zoo mammals: what a zoo veterinarian should know.
In: Proceedings of the AAZV Conference, Kansas City, Missouri, USA, 23 Oktober 2011 - 28 Oktober 2011, 181-183.
Volltext
Abstract
Recently several scientific publications have appeared related to the topic of longevity in mammals with a special focus on zoo animals. This presentation summarizes the findings and highlights facts which are of importance for a scientific discussion, especially when data from zoo animals are compared with data from free-ranging conspecifics. Special emphasis is given to the definition of parameters used to quantify longevity, such as survivorship, maximum longevity and mean or relative life expectancy. An above-average life expectancy is considered a sign of successful management of zoo animals, a goal that every modern zoo strives for. Zoos enjoy a public perception that animals in their care have a ―good life free of predators, supported by veterinary care and living longer than their free-living counterparts. This assumption is supported by the fact that longevity records are most often held by zoo animals, which has ironically led to criticism resulting from the problems inherent in an increasing number of geriatric animals. However, scientific analyses of life expectancy in zoo animals, and whether species in zoos generally live longer than their wild counterparts have been sporadic. In several species, it has become apparent that current life expectancies in captivity may indeed be less than those of free-ranging populations. Species investigated include African and Asian elephants (Loxodonta africana and Elephas maximus), roe deer (Capreolus capreolus), moose (Alces alces), orca (Orcinus orca) and walrus (Odobenus rosmarus). Zoo veterinarians are perceived as experts by the general public in evaluating the management of zoo animals and will therefore be answering questions regarding life expectancy in captivity, as well as comparisons to free-ranging conspecifics. It is therefore important that zoo veterinarians are be able to give objective answers regarding life expectancy. It has been hypothesized for several species that reduced longevity is influenced by the captive diet. For Asian elephants, obesity appears to be a problem, and browsing ruminants such as roe deer and moose may not receive adequate fiber sources in captivity. Müller et al. found that the life expectancy of captive female non-domestic ruminants in general correlated with the percentage of grass in a species‘ natural diet, suggesting that the needs of species adapted to grass can be more easily accommodated than those adapted to browse. Another impact on life expectancy is related to reproductive physiology, where captive male non-domestic ruminants of monogamous species demonstrate higher life expectancy than polygamous males, which matches observed differences of sexual bias in life expectancy in free-living populations and thus supports the ecological theory that the mating system influences life expectancy. But it should also be emphasized that Müller et al. found life expectancy to be higher in non-domestic ruminants managed by international studbooks when compared with species not managed in this way. Results on longevity cannot always be easily compared because different parameters are used. Table 1 summarizes the main parameters that are measured. Studbook data and the International Species Information System (ISIS) represent excellent compilations of data that can be used to investigate longevities for captive animals. Data for wild populations are less available, as many fewer species have been studied in the wild for the long time spans necessary to assemble comprehensive demographic data. In conclusion, there is no doubt that the general assumption that zoo animals live longer than their conspecifics in the wild is not entirely valid, even though studies have involved a limited number of species. It is to be expected that this pattern will continue as additional taxa are analyzed. Certain species represent a challenge for captive management and further research is required. Differences between species may be related to biological adaptations that may directly influence husbandry (such as adaptations to the natural diet), or to biological adaptations in terms of life history, which will not change in captive specimens. These differences are of importance since they emphasize different directions for further investigation. Finally, it should be recognized that longevity is only one of many parameters by which husbandry success can be quantified. High longevities are a side-effect of good husbandry coupled with sufficiently available space for maintaining geriatric animals. A long life as such may, strategically, not be as desirable in itself as a healthy population (and meta-population) with a pyramidal age-structure. However, reduced longevity can serve as an important warning parameter.
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DOLLINGER, P. (2000)
Recherche vétérinaire en établissement zoologique.
Tierärztliche Forschung in zoologischen Einrichtungen.
SNDPZ Zoo-Sciences 2000 - Amiens 11, 12 et 13 Octobre 2000
Volltext (deutsche Übersetzung, PDF)
Zusammenfassung
Tierärztliche Forschung in zoologischen Einrichtungen dient der Vergrösserung des Grundlagenwis-sens, dem Schutz von Tier und Mensch im Zoo und der Bewirtschaftung und Erhaltung der Wildfau-na. Sie deckt ein weites Feld von Forschungsaktivitäten ab und hat in den letzten Jahrzehnten erhe-lich an Bedeutung gewonnen. Sie wurde dadurch gefördert, dass das IZW, die EAZWV, die AAZV und andere Organisationen regelmässig wissenschaftliche Veranstaltungen zur Aus- und Weiterbildung ihrer Mitglieder durchführen. Das Potential wurde durch die nationale und Internationale Zu-sammenarbeit von Zootierärzten untereinander und die Zusammenarbeit zwischen Zootierärzten und Spezialisten der Universitäten, anderer Forschungsinstitute oder der Industrie erhöht, es ist aber zweifellos noch nicht ausgeschöpft.
Résumé
La recherche effectuée par des vétérinaires dans des zoos sert à accroître les connaissances fondamentales, à protéger l'animal et l'homme au zoo et à acquérir des connaissances pour la gestion et la conservation de la faune sauvage. Cette recherche, qui couvre un vaste champ d'activités, a gagné en importance au cours des dernières décennies. Elle a été encouragée par la tenue régulière de congrès de formation et de perfectionnement, organisés par des instituts (IZW), des associations (EAZWV, AAZV) et par d'autres organisations. La collaboration nationale et internationale entre vétérinaires de zoos et celle entre ces vétérinaires et des spécialistes travaillant dans les universités, les instituts de recherche et l'industrie ont permis d'accroître le potentiel de recherche, un potentiel qui n'est certainement pas encore épuisé.
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ROSE, P. & ROBERT, R. (2013)
Evaluating the activity patterns and enclosure usage of a little-studied zoo species, the sitatunga (Tragelaphus spekii).
Journal of Zoo and Aquarium Research 1 (1):14-19.
Abstract:
Ungulates can be underrepresented in zoo animal behaviour and welfare research, yet they comprise some of the most widely-kept captive species and as such, their lives within the zoo are worthy of closer investigation. Sitatunga (Tragelaphus spekii) are kept in numerous zoological collections globally yet current information on species-specific husbandry requirements and captive behaviour patterns appears limited. Many enclosures for ungulates can be uninspiring and generic; this study was designed to gain a better understanding of daily activity and enclosure use of a species that, in the wild, has a very particular habitat choice. Data were collect-ed at the former Cricket St Thomas Wildlife Park, Chard, UK on eight sitatunga to determine overall daily activity patterns and usage of all available areas of their exhibit. Instantaneous scan sampling of the whole herd during three periods each day (morning, midday and afternoon) allowed for changes in behaviour patterns to be assessed over time. The enclosure encompassed both biologically-relevant (long grasses, reeds and shallow water) and less relevant (open, short-grassed) areas; these were zoned according to features considered useable to the sitatunga and that could influence behaviour and time spent within that zone. Zone usage was analysed using a modified Spread of Participation Index (SPI) which indicated a significant prefer-ence for biologically-relevant spaces. Significantly enhanced behavioural repertoires occurred in the “natural” zones of the enclosure and three behaviours (standing, sitting/ruminating and eating) showed significant differences in performance between natural and artificial zones, and between time of day. Captive sitatunga display a daily rhythm in their activity, however comparison with wild data in the literature shows only few similarities in daytime activity budget and analysis reveals a significant difference between daily feeding patterns. Overall, enclosure design based on facets of natural ecology is important for the expression of a “wild-type” behaviour pattern in captive ungulates and sitatunga will actively choose more biologically-relevant areas of their exhibit when these are available. It is suggested that alterations to husbandry regime and management style of such specialised ungulates could help improve captive behavioural repertoires and enhance the display of such animals in the zoo.
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SCHÜRER, U. (2019)
Nochmals über den Jardin d'Acclimatation, Paris.
BULETTE Berlin, Sonderband 17. Februar 2019: 46-65.
Der Beitrag ergänzt einen früheren, in der BULETTE" Nr. 6 veröffentlichten Bericht über den 1860 von Napoléon III eröffneten, von Isidore Geoffroy SAINT-HILAIRE als Zoo mit dem Zweck der Volksbildung und der Erforschung der Möglichkeit, exotische Tierarten in Europa als Nutztiere zu akklimatisieren, initiierten und heute zum Vergnügungspark mit einigen wenigen Tieren mutierten Jardin d'Accimatation. Der mit 25 zeitgenössischen Postkarten und anderen Dokumenten illustrierte Artikel berichtet über Tierbestand, Haltungsbedingungen sowie kommerzielle Aktivitäten des Parks.
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WINKLER, A. (2009)
75 Jahre Zoo am Kaiserberg.
Vom Duisburger Tierpark zum Zoo Duisburg.
Schüling Verlag, Münster. ISBN-10: 3-86523-140-3 / 3865231403; ISBN-13: 978-3-86523-140-6 / 9783865231406
Verlagstext:
Am 12. Mai 1934 öffnete der seinerzeit noch als Tierpark bezeichnete Zoo Duisburg erstmalig seine Pforten. In nur 75 Jahren entwickelte sich der Zoo Duisburg zu einem der führenden Zoologischen Gärten Deutschlands mit bedeutenden Alleinstellungsmerkmalen, wie den Delfinen und den Koalas, sowie zahlreichen zoologischen Raritäten, von Pinselohrschweinen und Fossas bis zu den Wombats.
Neben dem größten Binnenhafen der Welt und zwischen den Schloten, Fördertürmen und Hüttenwerken der bedeutenden Eisen- und Stahlmetropole Duisburg ist der Zoo nicht mehr wegzudenken. Alljährlich strömen gut 1 Million Besucher in den Zoo Duisburg, dessen Bekanntheitsgrad und Einzugsgebiet weit über die Stadtgrenzen hinaus reicht.
Mit informativen Texten und vielen historischen Bildern wird die Geschichte des Zoo Duisburg von 1934 bis 2009 dargelegt. Von den Anfängen eines kleinen Tierparks am Fuße des Kaiserberges bis zum bedeutenden Zoologischen Garten von internationaler Reputation.
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