Donnerstag, 27 November 2014 16:02

VERFUß, U. K. (1996) [VERFUSS]

Das Jagd- und Echoortungsverhalten eines Amazonasflußdelphins (Inia geoffrensis) in Gefangenschaft.

Diplomarbeit

80 Seite

Fakultät für Biologie, Universität Tübingen
Leitung: Prof. Dr. Hans-Ulrich Schnitzler
Zoo Duisburg

Zusammenfassung:

In dieser Arbeit wurde das Fischfang- und Echoortungsverhalten von Inia geoffrensis in Gefangenschaft untersucht. Dazu wurden synchron Video- und Lautaufnahmen von Situationen gemacht, in denen ein Inia sich einer Forelle annähert und sie fängt. Die Aufnahmen fanden im Duisburger Zoo statt.
Der Delphin zeigt eine deutliche Zielortientierung bei der Annäherung an seine Beute. Durch den in das Wasser geworfenen Fisch aufmerksam gemacht, dreht er sich in Richtung Forelle, zeigt manchmal ‚scanning‘-Bewegungen und schwimmt direkt auf die Forelle zu. ER packt sie mit seiner Schnabelspitze in der Mitte des Fischkörpers oder am Kopfende. Der Delphinkopf ist bei der Annäherung die ganze Zeit auf den Fisch, häufig auf dessen Kopf, fixiert.
Auch im Echoortungsverhalten spiegelt sich die Zielorientierung wieder. Abhängig vom Abstand zur Beute ändert der Delphin sowohl den Lautabstand als auch die Lautamplitude. Während er bei großen Zielabständen (max. 4 m, bedingt durch die Beckengröße) in unregelmäßigen Abständen Laute aussendet (im Mittel um 26 (+/-9) ms), verringert er bei kurzen Zielabständen (unterhalb 1 m) den Lautabstand im Laufe der Annäherung kontinuierlich bis auf Minimalwerte um 11 (+/- 2) ms, bevor er den Fisch schnappt. Das Absenken des Lautabstandes erhöht der Informationsfluss und könnte deshalb eine bessere Kontrolle der Annäherung an die Beute ermöglichen. Auch die Lautamplitude wird ab einem Zielabstand kleiner 1 m kontinuierlich bei der Annäherung mit ca. 10 dB pro Halbierung der Zieldistanz gesenkt, wobei er sich hier möglicherweise um eine Intensitäts-Kompensation handelt.
Bedingt durch das Absenken der Lautintensität, was eine Einteilung des Echoortungsverhaltens in zwei aufeinanderfolgende Phasen, die Fern- und die Nahphase, erlaubt. In der Fernphase sendet der Delphin laute, hochfrequente schmalbandige Vorauslaute mit niedriger -6 dB Lautlänge aus (Typ 1). Die beste Frequenz der Typ 1-Laute liegt bei 100 kHz, die -6 dB Lautlänge um 16 μs und die -3 dB Bandbreite um 24 kHz. Die Momentanfrequenz der ersten beiden Zyklen im Oszillogramm beträgt ca. 93 kHz, die der restlichen Zyklen liegt bei 104 kHz. Kurz vor dem Übergang in die Nahphase senkt der Delphin die Lautamplitude. Die hochfrequenten Laute werden mit abnehmender Amplitude immer breitbandiger, bis die beste Frequenz auf unter 60 kHz springt. Mit diesem Sprung ist der Wechsel von der Fern- in die Nahphase definiert. Die nun tieffrequenten Laute werden wieder schmalbandiger. Kurz bevor der Delphin seine Beute schnappt, sind die von ihm ausgesandten Vorauslaute wieder schmalbandig (Typ 2), im Gegensatz zu den Typ 1-Lauten jedoch tieffrequent und leise. Die beste Frequenz der Typ 2-Laute liegt um 50 kHz, die -6 dB Lautlänge bei ca. 41 μs und die -3 dB Bandbreite um 21 kHz.
Durch den Sprung der besten Frequenz von den hohen Werten auf unter 60 kHz erscheint der Übergang von der Fern- in die Nahphase plötzliche. Mit sinkender Amplitude zeigt sich jedoch eine kontinuierliche Veränderung in der Struktur der laute (Übergangslaute=, die von der Typ 1- in die Typ 2-Lautstruktur überleitet. Diese Veränderung zeigt sich in einer kontinuierlichen Abnahme des oberen Frequenzbereiches im Spektrum und einer linearen Abnahme der Momentanfrequenz  der ersten beiden Zyklen des Zeitsignals.
Dieses Ergebnis zeigt, dass Inia sein Echoortungsverhalten situationsbedingt anpassen kann. Die Anpassung liegt in einer Regulierung des Lautabstandes und der Lautamplitude. Abhängig von der Lautintensität können verschiedene Lauttypen unterschieden werden, deren Unterschiede hauptsächlich im Spektrum sichtbar werden.
Die Lautstruktur wird nicht nur aktiv verändert, sondern hängt auch – bedingt durch die Richtcharakteristik – vom Hydrophonwinkel ab. Bei Laute, die mit einem großen Hydrophonwinkel aufgenommen wurden, werden Einschnitte bei diskreten Frequenzen im Spektrum sichtbar, was möglicherweise auf ‚multi-wavefront interference‘ zurückzuführen ist.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 15:50

LIMPINSEL, A. (2007)

Aspekte des Verhaltens Afrikanischer Elefanten (Loxodonta africana) im Zoo – Nachtverhalten und das Verhalten eines jungen Elefantenbullen in der Kuhgruppe.

Diplomarbeit

90 Seiten.

Fakultät Biologie und Geographie, Universität Duisburg-Essen
Leitung: Prof. Dr. Hynek Burda
Zoo Duisburg

Zusammenfassung:

Die Untersuchung des nächtlichen Verhaltens dreier Elefantenkühe lieferte eine mittlere Gesamtliegendauer zwischen 92,08 min und 256,25 min, die sich auf ein bis fünf Schlafintervalle verteilte.
Die durchschnittliche Länge der Schlafintervalle schwankte zwischen 23,89 min und 80,51 min. Zwei Nächte lang legte sich DAISY gar nicht ab.
Die Mehrheit der Verhaltensweisen ließ im Laufe der Nacht ein klares Muster erkennen, wobei dieses Muster je nach Tier verschieden war. Für die Tiere DAISY und ETOSHA ergaben sich sehr ähnliche Aktivitätsbudgets und Schlafmuster, welche mit Berichten aus Wildbahn und Haltung übereinstimmen. Ein Peak für das Liegen existierte bei den beiden genannten Tieren zwischen 03.00 Uhr und 05.00 Uhr. SAIWAs Nachtverhalten wich von diesen Ergebnissen stark ab. Ihre Aktivität ließ erst am frühen Morgen nach, wenn die der anderen Kühe wieder zunahm. Ihre Hauptschlafzeit begann vermutlich erst nach 06.00 Uhr.
Während DAISY, die tagsüber viel webte, nachts wenig stereotypierte, verbrachte SAIWA durchschnittlich mehr als 15% der Nacht mit Weben und stereotypen Laufen, obwohl sie sich tagsüber unauffällig verhielt. Möglicherweise werden ihre Stereotypen durch die Haltung der Tiere in Einzelboxen begünstigt, da die Kuh den Kontakt zum Nachbartier ETOSHA zu suchen schien. Auf Grund der Erkenntnisse über das stereotype Verhalten SAIWAs und der positiven Erfahrungen, die bereits in anderen Zoos mit der Haltung von Elefanten in Freilaufstallungen gemacht wurden, wird die Empfehlung für einen beaufsichtigten Testlauf einer solchen Haltungsform für drei Elefantenkühe im Zoo Duisburg ausgesprochen.
Die Verhaltensbeobachtung des Elefantenbullen SHAKA zeigte, dass die Einteilung der Verhaltensweisen von Elefanten in Kategorien ein verfälschtes Bild des Verhaltens erzeugen kann. Dies ist damit zu erklären, dass verschiedene Verhaltensweisen mit mehreren unterschiedlichen Bedeutungen belegt sein können, deren Grenzen teils fließend sind. Im Verhalten des jungen Elefantenbullen stellten soziale Interaktionen eine bedeutende Komponente dar, wobei zwischen ihm und der Kuh DAISY eine soziale Inkompatibilität zu herrschen schien.
Zu einer erfolgreichen Nachzucht wird es am ehesten mit der Elefantenkuh ETOSHA kommen, da der Bulle sie beim Reproduktionsverhalten signifikant bevorzugte. Obwohl ETOSHA und SHAKA Verhaltensweisen zeigten, die auf eine Kopulation zusteuerten, kam es nicht dazu, da es dem Bullen vermutlich an Erfahrung mangelte. Dies könnte auf seine Herkunft aus einer Culling-Aktion und der damit verbundenen frühen Auflösung des Familienverbandes zurück zu führen sein.
Obwohl der Bulle bislang noch nicht nachgezüchtet hat, ist dieses Verhalten nicht verfrüht als abnormal zu bezeichnen, denn in der Wildbahn kommen Elefantenbullen teils erst mit einem Alter von mehr als 30 Jahren zu Paarung. DA er Verhaltenszüge eines noch von der Mutter geführten Tieres zeigte, hat er möglicherweise die soziale Reife für eine ernsthafte Paarung noch nicht erreicht. Der Vergleich der Hormonwerte der Kühe mit den Verhaltensbeobachtungen des Bullen lieferte Hinweise darauf, dass man an dem Verhalten des Bullen den reproduktiven Status der Kühe ablesen kann.
Das erlangte Wissen um die Zusammenhänge des Sozial- und Reproduktionsverhaltens des Bullen mit der hormonellen Kondition der Kühe könnte möglicherweise für tiergärtnerische Zwecke genutzt werden. Es wird angeregt, ein gezieltes Training mit dem Bullen zu beginnen, bei dem dieser unter der Aufsicht der Tierpfleger Genitalchecks bei den Kühen durchführt. Aus der Frequenz dieser Verhaltensweise könnten direkt Hinweise auf den reproduktiven Status der Kühe ablesbar sein.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 15:45

KUNKIS, N. (1996)

Untersuchung zum Einfluss des Publikums auf das Verhalten dressierter Delphine.

STaatsexamensarbeit

117 Seiten.

Fachbereich Biologie, Universität Dortmund
Leitung: Prof. Dr. Bernhard Verbeek
Zoo Duisburg

Zusammenfassung:

Im letzten und abschließenden Teil meiner Auswertung bzw. Untersuchung im Duisburger Delphinarium möchte ich, bezogen auf meine Haupthypothese, die besagt, dass kein Einfluss durch das Publikum auf das Verhalten dressierter Delphine vorhanden ist, die Ergebnisse der Teilhypothese zusammenfassen.
Zur besseren Übersicht habe ich jene Ergebnisse in einer Tabelle aufgeführt, in der ein Einfluss des Publikums auf das Delphinverhalten mit ‚positiv‘ und ein nicht vorhandener mit ‚negativ‘ gekennzeichnet wird (s. Tabelle 7). Betrachtet man nun in dieser Übersicht die festen und geplanten Bestandteile der Vorführung (Ballschießen/Sprünge/Bootsfahr/Hochbälle I/Körperbeherrschung), erkennt man deutlich, dass keine durch die Einflussfaktoren des Publikums ausgelösten Verhaltensveränderungen bei den Delphinen vorlagen. Es könnte daraus geschlussfolgert werden, dass die Delphine schlicht die Vorführungselemente durchführen, um anschließend Futter in der Form von Fisch zu erhalten.
Gleichermaßen negativ fiel auch das Ergebnis für den Bereich ‚Aufforderungen/Verweigerungen‘ aus. Diese Untersuchung bezog sich allerdings auf kein spezielles Element, sondern auf die Mitarbeit der Delphine während der gesamten Vorstellung. Wie bereits in der Auswertung beschrieben, liegt die Erklärung dessen wahrscheinlich in der Tatsache der verschiedenen Charaktere und wechselnden Tagesformen der drei Tümmler begründet.
Führt man sich schließlich die ‚Sonderaktionen‘ sowie das ‚Bälle-Hinausstupsen‘ der Delphine vor den Vorführungen vor Augen, handelt es sich um buchstäblich spontanes, nicht zum planmäßigen Vorführungsablauf zugehöriges Verhalten der Tiere. In beiden Fällen, ‚Sonderaktionen‘ und ‚Bälle-Hinausstupsen‘, scheint die Anzahl des Publikums mit der jeweiligen Lautstärke einen Einfluss auf das Verhalten der Tiere auszuüben.
Ausschließlich die Momente der Durchführung der Sonderaktionen sind im Hinblick auf das negative Ergebnis nicht durch da Publikum (vorausgehender Applaus) hervorgerufen. Abschließend kann man also nach dieser, über einen relativ kurzen Zeitraum stattgefundenen Untersuchung sagen, dass sich die Delphine während der planmäßigen Vorführungselemente nicht durch die Zuschauer beeinflussen lassen. Das Publikum übt jedoch eine Wirkung auf die Delphine in der Hinsicht aus, dass spontane, der geplanten Vorführung abgesonderte Verhaltensweisen, ausgeführt werden.

 

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Fachbereich Biologie, Prof. Dr. Bernhard Verbeek

Universität Dortmund

Zoo Duisburg

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Donnerstag, 14 Juni 2018 15:33

HÖFERMANN, S. (2004)

Sozialverhalten von Gorillas: Eine Zoostudie im Vergleich mit publizierten Freilandbeobachtungen.

Staatsexamensarbeit

86 Seiten.

Fachbereich Biologie, Universität Dortmund
Leitung: Prof. Dr. Bernhard Verbeek
Zoo Duisburg

Zusammenfassung:

In der Gesamtbetrachtung der in Gefangenschaft lebenden Duisburger Gorillas und den im Freiland lebenden Gorillas ließen sich keine starken und abweichenden Unterschiede in den verschiedenen Verhaltensweisen feststellen. Dies würde bedeuten, dass die meisten Verhaltensweisen angeboren sind, oder dass die Gorillas zumindest einen angeborenen Instinkt aufweisen, was im weiteren Lebenslauf durch Erlernen, Ausprobieren und Beobachten anderer Tiere weiter geprägt und ausgebildet wird. Gorillas, die in Gefangenschaft aufwachsen und leben, muss die Möglichkeit gegeben werden, ihre Bedürfnisse und ihre Verhaltensweisen so ausleben zu können, wie sie dieses im Freiland tun würden. Die geringen Unterschiede zwischen den Duisburger Gorillas und den Freiland-Gorillas weisen darauf hin, dass das Gehege des Duisburger Zoos, die Gruppengröße, die Gruppenkonstellation und die Pflege annähernd an die Bedürfnisse der Gorillas heranreicht. Die relative hohe Anzahl an auftretenden Verhaltensanomalien zeigt jedoch, dass das Leben in Gefangenschaft, so gut auch versucht wird, ihnen ein artgerechtes Leben zu ermöglichen, ein Leben und ein Ausleben ihrer Bedürfnisse und Verhaltensweisen im Freiland nicht ersetzen kann.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 15:04

GREGOR-BÄHR, S. (1999)

Koalas in einem europäischen Zoo und ihre Wirkung auf Kinder.

Staatsexamensarbeit

94 Seite

Fachbereich Biologie, Universität Dortmund
Leitung: Prof. Dr. Bernhard Verbeek
Zoo Duisburg

Zusammenfassung:

Zusammenfassend kann von einer grundlegend positiven Wirkung der Koalas auf Kinder gesprochen werden. Diese positive Art der Betrachtung ist weder altersabhängig noch geschlechtsspezifisch. Die spontanen Aussagen der Kinder und Jugendlichen zeigen die Bedeutung der äußeren Erscheinung. Allein 72% der Schulkinder äußerten sich bereits beim Anblick der Tiere mit „Oh wie süß“.
Die Hypothese, dass Koalas aufgrund ihrer mangelnden Aktivität als eher langweilige Tiere wahrgenommen werden, hat sich nicht bestätigt. Einzig in der Gruppe der Kleinkinder lässt sich Desinteresse bei schlafenden Koalas feststellen.
Obwohl sich die Betrachtungsweise der Kinder und Jugendlichen im Laufe ihrer Entwicklung ändert, bleibt die positive Wahrnehmung bestehen. Je mehr Assoziation mit einem Kuscheltier an Relevanz verliert, gewinnt seine Exotik und das Interesse an seiner Lebensart an Bedeutung. In der Gruppe der Kleinkinder standen die Fragen nach den Namen der Tiere, ob man sie streicheln kann und ob sie beißen, im Vordergrund. Die Schulkinder beobachteten die Tiere intensiver und verglichen die Körperteile des Koalas mit ihren eigenen. Auch das Verhalten der Tiere wird dem eigenen gegenübergestellt.
Im Gegensatz zu diesen beiden Altersgruppen beobachten Jugendlich die Koalas von der eigenen Person unabhängig. Hier stehen ganz andere Fragen und Ansichten im Vordergrund. Die durch seine optische Erscheinung hervorgerufene Sympathie wird durch seinen Seltenheitswert gesteigert. Das Interesse der Jugendlichen liegt überwiegend in den Schutzmaßnahmen, die für den Koala getroffen wurden und in seiner Lebensart. Diese eindeutig positive Wirkung wird durch die Konzeption des Koalahauses unterstützt. Die Wahrnehmung eines Subjekts wird von seinem Umfeld und auch der persönlichen Verfassung beeinflusst. Das Umfeld, in dem man sich zur Beobachtungszeit befindet, ist das Koalahaus. Man kommt von der sehr aktionsreichen (während des Zoobesuchs) in eine ruhigere Beobachtungsphase. Da die meisten Gehege draußen sind und auch ein großer Teil der Tiere aktiv ist, empfindet man das Koalahaus als sehr entspannend. Da man in diesem Haus vergleichsweise wenig zusätzlichen Reizen ausgesetzt ist, empfindet man eine ruhige und entspannte Atmosphäre. Schlafende Koalas strahlen eine gewisse Harmonie aus und wirken beruhigend. Selbst in ihren aktiven Phasen sind ihre Bewegungen überwiegend bedächtig. Fern ab von Stress und Lärm geht ein bisschen von ihrer Ruhe auf die Besucher über.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 14:59

HELLER, S. (2011)

Malaria-Erreger in Zoo-Vögeln.

Bachelorarbeit

45 Seiten

Ganze Arbeit

Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
(Betreuer: Prof. Dr. Heinz Mehlhorn, Institut für Zellmorphologie, Zellbiologie und Parasitologie) und
Zoo Wuppertal

Zusammenfassung:

In der vorliegenden Arbeit wurde gezeigt, dass Haussperlinge natürliche Wirte der Vogelmalaria sind und deshalb ein Grund für die Infizierung nicht einheimischer Vögel, wie zum Beispiel Brillenpinguinen sein können. So wurden in den Haussperlingen, Haushühnern und Brillenpinguinen Vogelmalariaerreger vermutlich gleicher Arten gefunden. Der am häufigsten vorgekommene Erreger war Plasmodium relictum. In allen befallenen Erythrozyten waren lediglich Merozoiten und Trophozoiten zu sehen. Aus diesem Grund ist davon auszugehen, dass keines der untersuchten Tiere stark erkrankt war.

Der Parasitennachweis mittels von Raubwanzen gewonnener Blutproben ist in der Arbeit gelungen. Es ist davon auszugehen, dass der Nachweis von anderen im Blut vorkommenden Parasiten ebenfalls möglich ist, jedoch müssen erst umfassende Studien durchgeführt werden. Das neu entwickelte Verfahren der Blutabnahme bei den Brillenpinguinen hat sich bewährt, allerdings ist diese Vorgehensweise nicht weniger stressvoll als die Blutabnahme mit einer Spritze.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 10:41

HOHAGE, B. (2012)

Aktivitätsrhythmen und Stressverhalten von Kleinkatzen in Menschenobhut.

Dr. rer. nat. Dissertation

188 Seiten

Fakultät für Biologie an der Universität Duisburg-Essen
Betreuer: Prof. Dr. Hynek Burda
Zoologischen Garten Wuppertal und Parc Zoologique et Botanique Mulhouse

Voller Text

Zusammenfassung:

In dieser Arbeit wurden mit Hilfe der digitalen Videobeobachtung zum ersten Mal der Aktivitätsrhythmus und die Verteilung der Verhaltensweisen zweier Kleinkatzenarten, neun Sandkatzen (Felis margarita) und sechs Schwarzfußkatzen (Felis nigripes), in zwei verschiedenen Zoologischen Gärten, Zoo Wuppertal und Zoo Mulhouse, untersucht. Es handelt sich um zwei nachtaktive und daher aufgrund der geringen Besucherattraktivität in Zoologischen Gärten eher selten gehaltene Arten.
Beide Arten zeigten einen bimodalen Aktivitätsrhythmus mit Spitzen in den Morgen- und frühen Abendstunden beziehungsweise ein ausgeprägtes Minimum zur Mittagszeit. Bei regelmäßiger Fütterung bildeten sich zu diesen Zeiten zusätzliche Aktivitätsspitzen aus. Allerdings dominierte bei den meisten Tieren die Aktivität in der Nacht. Die Laufwege waren mit 8 bis 27 km pro Tag bei beiden Geschlechtern enorm und waren damit vergleichbar mit den nächtlichen Laufstrecken dieser Katzen in freier Wildbahn.
Die Schwarzfußkatzen waren im Schnitt aktiver als die Sandkatzen, die Verteilung der Verhaltensweisen war indes bei beiden Arten individuell sehr verschieden. Das wiederholte Ablaufen fester Wegstrecken zeigten alle Schwarzfußkatzen, wohingegen zwei von neun Sandkatzen nie bei dem sogenannten Pendeln beobachtet wurden. Auch hier pendelten die Männchen mehr als die weiblichen Tiere. Die beobachteten Paarungen verliefen bei den Schwarzfußkatzen vergleichbar wie im Freiland, bei der Aufzucht zeigte das Weibchen im Gegensatz zu ihren wilden Artgenossen indes enorme Veränderungen im Aktivitätsrhythmus. Auch der enge Kontakt zwischen Mutter und Jungtier blieb im Zooumfeld länger bestehen als bei Beobachtungen im Freiland.
Um zu überprüfen, ob die Tierhaltung Stress auslöst, wurden bei den Schwarzfußkatzen auch Stresshormonwerte aus dem Kot ermittelt. Es zeigte sich, dass unabhängig vom Alter oder Geschlecht die aktiven Tiere niedrigere Hormonwerte aufwiesen als weniger Aktive. Die Aktivität wurde durch den Belichtungswechsel, die Fütterung sowie auch durch die Tierpfleger und Artgenossen beeinflusst. Bei der Fütterung waren die meisten Tiere aktiv, wohingegen sie sich bei der Gehegereinigung zurückzogen. In der Paarhaltung waren die Männchen gegenüber der Einzelhaltung aktiver, einige Weibchen verringerten im Paar ihre Aktivität oder verschoben die Aktivitätsphasen gegenüber ihrem Partner. Aber auch bei gleichbleibender Aktivität schien es doch zu einer räumlichen Trennung zu kommen, da die Tiere nur ausnahmsweise an denselben Ruheplätzen beobachtet wurden. Management-Eingriffe, wie Transport innerhalb der Institution oder Impfung, hatten keine längerfristigen Auswirkungen auf das Verhalten und den Rhythmus der Tiere. Allerdings beeinflusste der Transport zwischen zwei Zoologi-schen Gärten das Verhalten eines Schwarzfußkaters für weitere neun Tage.
Als problematisch, mit Blick auf eine Haltung in Zoologischen Gärten beziehungsweise der damit verbundenen Besucherattraktivität, erweist sich die Tatsachen, dass der Großteil der Aktivität wie bei ihren wilden Artgenossen außerhalb der Besuchszeiten stattfindet.
Die Paar- bzw. Einzelhaltung brachte keine deutliche Veränderung an der Tagesaktivität beider Arten. Die Aufzucht von Jungtieren bietet jedoch eine natürliche Möglichkeit diese nachtaktiven Tiere auch tagsüber vermehrt aktiv zu zeigen. Auch einsehbare Ruheplätze, erweiterte Öffnungszeiten oder speziellen Abendführungen könnten dem Zoo die Möglichkeit einräumen diese faszinierenden Arten für den interessierten Zoobesucher attraktiver darzustellen.

Summary

This work presents the 24-hr activity rhythms and the distribution of different behaviour categories of two small felid species, nine sand cats (Felis margarita) and six blackfooted cats (Felis nigripes), in two different zoos, Wuppertal Zoo and Mulhouse Zoo. These species are both largely nocturnal and therefore less attractive for visitors and are thus rarely shown in zoos.

Both cat species revealed a bimodal activity pattern with peaks in the morning and early evening hours and accordingly a pronounced minimum during midday. Due to regular feeding the cats showed additional peaks around feeding time. But most animals were more active during the night. The travelled distances were enormous in both sexes and reached magnitudes (8 to 27 km per day) comparable to their wild counterparts.

On an average the black-footed cats were more active than the sandcats, the distribution of different behaviour categories however varied individually in both species. The repeated running of the same path (pacing) was shown by all of the observed blackfooted cats, whereas two of nine sandcats were never observed doing so. Also males paced more than females. The analysed copulations of black-footed cats were comparable to those in the field. In contrast, the female showed great changes in her activity rhythm during breeding, which is not observed in her wild conspecifics. Also the tight bond between mother and cub lasted longer in the zoo than in their natural surroundings.

To test whether the animal husbandry causes stress a faecal analysis of stress hormones was conducted for the black-footed cats. It was shown that apart of age or sex the more active animals had lower stress hormone levels than their less active conspecifics. The activity of the cats was influenced by the light-dark-cycle, feeding schedule, animal keeper as well as conspecifics. Most cats were active during feeding times whereas they hid during cleaning procedures. Males were more active when kept in opposite-sexpairs compared to single housing, in contrast, some females reduced their activity or switched their activity peaks slightly when kept in pairs compared to their partner. But even without modifications in their activity the cats seemed to separate spatially and were rarely seen in one common resting site. Manipulations like transfers within the institution or vaccination incidences had no long-term influence on the behaviour or the activity rhythm. However, the transport of one male black-footed cat between two zoos altered his behaviour for up to nine days.

The most striking problem in respect to the keeping in captivity and the related need for attractiveness of the animals poses the appearance of the better part of activity outside the visiting hours of the zoo.

The pair- or single-housing yielded no evident changes in the diurnal activity in both species. Breeding poses the most natural method for raising the day activity. Also visible resting sites, extended visiting hours or the offer of guided tours in the evening could help to present these fascinating animals more attractively to zoo visitors.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:48

DRESSEN, S. (2011)

Buenos Aires, Patagonien, Rio Uruguay - ein argentinischer Reisebericht.

MILU Berlin 13 (3): 457-475.

Inhalt:

Der Bericht umfast folgende Abschnitte: Einleitung, Bioparc Temaikén, Halbinsel Valdéés, Nationalpark El Palmar. Es wird u.a. aif das Problem invasiver Neozoen hingewiesen.

 

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Mittwoch, 28 August 2013 07:43

RIEGER, I.(1980):

Beiträge zum Verhalten von Irbissen (Uncia uncia, SCHREBER, 1775) in Zoologischen Gärten.

Dissertation

156 Seiten

Philosophische Fakultät II der Universität Zürich
Begutachter: Prof. Dr. H. Hediger, Universität Zürich, Prof. Dr. R. Wehner, Universität Zürich, Prof. Dr. P. Vogel, Universität Lausanne, Prof. Dr. A.S. Etienne, Universität Genf
Zoo Zürich

Zusammenfassung:

Mit der vorliegenden Arbeit wurde versucht, aufgrund eigener Beobachtungen in Zoologischen Gärten und der bis heute vorhandenen, spärlichen Literaturangaben ein möglichst vollständiges Bild vom Irbis-Verhalten vorzulgene.

Das Verhalten von 24 Individuen (d.h. mehr als 10 % aller Irbisse in Zoos) in 8 verschiedenen Zoologsichen Gärten wurde für die vorliegende Arbeit untersucht. Die Tiere wurden mehrheitlich während der Abendaktivität beobachtet. Ihr Verhalten protokollierte ich nach der "one-zero-sampling" Methode.

Irbisse sind vor allem dämmerungsaktiv, im Sommer sind sie mehr in den kühlen Nachtstunden in Bewegung, tagsüber ruhen sie. Im Winter ist die Mittagspause stark verkürzt. die Aktivitätsperioden in der Morgen- und Abenddämmerung dauern bis in den Vormittag und beginnen schon am frühen Nachmittag.

Irbisse markieren mit Urin auf zwei verschiedene Arten, zum einen tun sie es während des Hinterpfotenauswischens (Wischen), zum andern spritzharnen sie. Bei der erstgenannten Form des Markierens urinieren sie auf einen kleinen Hügel von Bodenmaterial, der durch die wischenden Bewegungen der Hinterpfoten aufgehäuft wird. Wisch-Stellen befinden sich überall dort, wo der Käfigboden für die Ausführung dieses Verhaltens geeignet ist, d.h. in den Bereichen mit sandig-mergeligem Grund. Beim spritzharnen richtet das Tier den Schwanz vertikal nach oben und spritzt Urin nach hinten oben. Die Spritzharnstellen sind bestimmte, regelmässig markierte Stellen an Bäumen, Wänden und Gittern. Männchen markieren auf beide Arten häufiger als Weibchen. Wenn Weibchen allein gehalten sind oder wenn sie Junge führen, dann ist ihre Markierhäufigkeit gesteigert. Die Männchen markieren vor allem in Explorationssituationen und oft im Anschluss an agonistisches Verhalten. Das Markierverhalten wird interpretiert als Imponier-, Territorial- und selbstversicherndes Verhalten.

Besonderes Gewicht wird auf das Verhaltenselement Wangenreiben gelegt, einem Element aus der Gruppe von Verhaltensweisen, die ein Irbis auf Geruchsreize wie Kot, Urin, Futter, usw. richtet. Im Gegensatz zu Ansichten aus der Literatur, nach denen Wangenreiben eine Form des Markierens sein soll, kann ich zeigen, dass es sich hier um ein Imprägnier-Verhalten handelt.

Zum Begrüssungsverhalten gehören die Elemente Köpfchengeben, soziales Fellecken und Analfeldschnuppern, auf welches ein Irbis mit Präsentieren antworten kann. In vergleichenden Untersuchungen an Irbissen in verschiedenen Zoologischen Gärten wird das Verhalten der Tiere in den ersten Minuten nach der Begegnung, der eine eintägige Trennung voranging, studiert. Diese Beobachtungen geben Anhaltspunkte zu den Beziehungen zwischen tiergartenbiologischen Parametern und dem Verhalten.

Körperpflegeverhalten in sozialem und nicht-sozialem Zusammenhang wird qualitativ und quantitativ beschrieben, ebenso die Verhatlensweisen des Spiels, des agonistischen und des Paarungsverhaltens.

Irbis-Mimik und -Gestik unterscheiden sich nicht wesentlich von denen anderer Feliden. Der entgegen der ALLENschen Regel beim kälteadaptierten Irbis sehr lange Schwanz spielt eine wichtige Rolle als sozialer Auslöser und beim Kontaktliegen. Die Schwanzhaltungen und -bewegungen sind sehr gut sichtbar und treten oft bei der Initiative von Spielverhalten auf. Irbisse liegen selten in direktem Körperkontakt neben einem Artgenossen. Mit dem Schwanzkontaktliegen, bei dem sie ihren Schwanz über Körperteile, oft den Schwanz, anderer Irbisse legen, nehmen sie taktilen Kontakt zu Artgenossen auf.

Auf klangspektroggraphische Untersuchungen von Lautäusserungen verzichte ich, da andere Autoren diese schon veröffentlicht haben oder in Kürze publizieren werden. Mein Interesseist vor allem auf die Verhaltenszusammenhänge gerichtet, in denen bestimmte Laute auftreten. Prusten ist ein Beschwichtigungslaut, der z.B. bei Begrüssunge, in agonistischen Situationen, im Mutter-Kind-Verhalten, bei Interventionen auftritt. Irbisse können brüllen, ich hörte sie aber nie schnurren. Diese Beobachtungen stehen im Einklang mit der Anatomie des Zungenbeins, die die Brüll- und Schnurrfähigkeit beeinflussen soll. Irbisse haben wie die "Brüllkatzen" (Panthera sp.) ein ligamentöses Epihyale, im Gegensatz zu den "Schnurrkatzen", der Epihyale knöchern ist.

Das Sozialverhalten zwischen je zwei Irbissen der Zürcher Zoos wird quantitativ beschrieben. Dabei zeigen sich deutliche Verhaltensänderungen im Lauf eines Jahres. Die Brunft fällt in die Monate Januar bis März. Im Winter ist die soziale Aktivität grösser als in der übrigen Zeit. Der Brunft gehen zwei deutlich erkennbare soziale Phasen voraus. In den Spätherbstmonaten ist die Aggressivität zwischen Männchen und Weibchen gesteigert, kurz vor der Brunft intensivieren die Weibchen den Sozialkontakt untereinander. Dieser enge Kontakt bleibt bestehen auch während der Paarungszeit. Gegen Ende der Gravidität steigern die Weibchen nochmals die Häufigkeit von Sozialkontakten.

Es wird anhand von Verhaltensmustern und Beispielen aus dem Sozialethogramm gezeigt, dass Irbisse über die Voraussetzungen verfügen, in Kleingruppen während kürzerer oder längerer Zeit zusammenzuleben. Diese vermutete Form der sozialen Organisation steht im Einklang mit den bisher bekannten Beobachtungen an freilebenden Tieren. Ihre Vorzugsbeutetiere sind gross genug, um gleichzeitig mehrere Individuen ernähren zu können. Der Beutefang wird teilweise auch von kooperierenden Irbissen ausgeführt.

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10.07.2014 - 1'221

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Donnerstag, 14 Juni 2018 16:57

WINDECKER, W. (1970)

Jahresbericht des Zoologischen Gartens Köln - 1969.

Z. Kölner Zoo 13 (1): 27-38.

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx