Donnerstag, 14 Juni 2018 07:34

WEITKAMP, M. (2016)

Umgestaltungsmaßnahmen im Giraffengehege des Zoos Osnabrück zur Förderung der Klauengesundheit.

Reconstruction of the giraffe exhibit at Osnabrück Zoo to improve the quality of hooves.

Bachelor Thesis

Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur, Hochschule Osnabrück. Betreuer: Prof. Thomas Heinrich und Prof. Olaf Hemker

Zoo Osnabrück, Prof. Dr. Michael Böer

Veröffentlichung: Der Zoologische Garten, 85 (3–4): 121-130

Bezugsquelle für ganzen Artikel

Abstract:

The Bachelor thesis answered many questions regarding the hoof health of giraffes. It determined that it is dependent on many different factors like the horn wear. From the biomechanical view an adequate, natural horn wear is essential for healthy hooves. The rougher the ground material and the more sharp-edged the grain shape, the stronger is the horn wear. At the Zoo in Osnabrück the sharp-edged, crushed grit on the concrete surface in the giraffe stable is responsible for the horn wear. Thus, an adequate natural horn wear is guaranteed. However, the ground in the area around the feed baskets should be set up with concrete and grit because of the long lasting of the giraffes in this area at day. Additional sharp-edged material should be placed on the itineraries of the giraffes as well. The grain size should be over 8mm and compacted very well to prevent a possible removal of the material. The analysis of the gradient and the ground samples of the “Samburu-Land” showed that the formation of channels and the material removal was caused by the interaction of different factors like the water permeability of the ground, the hoof pressure, the amount of the water runoff and the gradient in the enclosure. The visitor survey revealed that the “Samburu-Land” seems very “grey” and “deserted” in the winter month. A possible solution could be a planting with evergreen wood, the creation of a grassing element or the planting of redtop (Agrostis gigante.).

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 15:46

BRANDES, A. (2015)

Entwicklung einer Junggesellengruppe Asiatischer Elefanten (Elephas maximus).

Development of a bachelor group of asian elephants (Elephas maximus).

Bachelorarbeit

58 Seiten

Fachbereich Biologie, Universität Osnabrück
Betreuer: PD Dr. Udo Ganslosser
Zoo Osnabrück

Ganze Arbeit

Zusammenfassung:

Im Rahmen dieser verhaltensbiologischen Bachelorarbeit wurde die Zusammengewöhnung einer Bullengruppe Asiatischer Elefanten (Elephas maximus) im Zoo Osnabrück beobachtet.
Erstmalig wurde hier ein adulter Bulle als Leittier für Jungbullen in die Gruppe integriert. Die Entwicklung der sozialen Beziehungen wurden über die Fokustier Methode und die Nearest Neighbour Methode erfasst. Für die Auswertung wurden zwei Beobachtungsphasen
unterschieden. In der ersten Phase vom 25.05. bis 08.07.2013 wurden vier Jungbullen mit einem Alter von knapp drei bis fünf Jahren zusammengewöhnt. In der zweiten Phase vom 09.07. bis 14.08.2013 wurde ein vierzigjähriger Bulle mit den Jungbullen zusammengewöhnt.
Während der ersten Phase wurden an 21 Tagen insgesamt 71 Stunden, in der zweiten Phase an 21 Tagen insgesamt 76 Stunden und 15 Minuten beobachtet. Es wurden mindestens drei Beobachtungsintervalle pro Tier und Tag à 15 Minuten erfasst.
In den Ergebnissen werden die Assoziationszeiten der Individuen über den Tag und untereinander, sowie die Sendeaktivitäten der Individuen über den Beobachtungszeitraum und untereinander in Form von Liniendiagrammen und Soziogrammen veranschaulicht.
Die Zusammenführung der Jungbullen verlief problemlos und auch die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass sich innerhalb der ersten Wochen eine feste Rangordnung unter den Jungbullen bildete. Nur zwischen den Jungbullen Dinkar und Shahrukh fanden Machtkämpfe
statt, die sich in der Datenauswertung durch eine erhöhte Sendeaktivität bemerkbar machen.
Auch die Integration des Altbullen Luka in der zweiten Phase verlief erfolgreich. Er zeigte kein gesteigertes Interesse an den Jungbullen, was in den Ergebnissen durch niedrige Assoziationszeiten und sehr geringe Sendeaktivitäten bestätigt wurde. Er wurde von allen
Jungbullen als Leittier akzeptiert und gab ihnen in Stresssituationen Sicherheit. Auch Luka  änderte sein Verhalten im Laufe des Beobachtungszeitraumes. Hielt er sich bei seiner Ankunft noch überwiegend nahe dem Pflegerraum auf und webte, blieb er schon nach einigen Tagen immer länger auf der Gruppenanlage und beschäftigte sich mit den Enrichment-Angeboten. Dies reduzierte die Zeit, die er mit Weben verbrachte, merklich. Die Rangordnung zwischen den Jungbullen blieb ohne neuerliche Rangkämpfe bestehen.
Insgesamt hat die Zusammenführung dieser Junggesellengruppe gut funktioniert. Es konnten kaum Aggressionen beobachtet werden und bis auf Dinkar haben sich alle Elefanten ohne viele Streitigkeiten in ihre Position der Rangordnung gefügt. Der Altbulle Luka wurde als Ranghöchster akzeptiert.
Nach diesen Erfahrungen kann empfohlen werden, bei Neuplanung von Elefantenhaltungen eine Junggesellengruppe in Betracht zu ziehen. Bei dieser sollte auf eine altersheterogene Struktur geachtet werden und auch die Integration eines adulten Bullen zur Stabilisierung der Gruppe in Erwägung gezogen werden. Dies entspricht den in der freien Wildbahn üblichen Strukturen von Junggesellengruppen.

Abstract:

In this behavioural study the formation of a new group of male Asian Elephants (Elephas maximus) in the Zoo Osnabrück was observed. Here first an adult bull was integrated as a leader for young bulls into the group.
The development of the social relations was observed by Focal Animal Sampling and the Nearest Neighbour Method.
For the analysis two phases were distinguished. In the 1st phase from 25.05 to 08.07.2013 four bulls with an age from three to five years were brought together. In the 2nd phase from 09.07 to 14.08.2013 a forty years old bull was integrated into the group. During the 1st phase the observation time was in total 71 hours in 21 days, in the 2nd phase 76 hours and 15 minutes in 21 days. There was a minimum of three observation circles at 15 minutes per
animal and day.
In the results the association times of the individuals over the day and between each other such as the sending activity of the individuals in the observation period and between each other are illustrated.
The merging of the young bulls went smoothly and the results of this study show that a solid ranking among the young bulls was formed within the first few weeks. Only between Dinkar and Shahrukh struggles were observated which are visible by an increased sending activity in the analysis.
The integration of the adult bull Luka in the 2nd phase was also successful. He showed no increased interest in the young bulls, which was confirmed in the results due to low association levels and very low sending activities. He was accepted by all young bulls as leader and gave them security in stressful situations. Even Luka changed his behavior during the observation period. On his arrival he predominantly stayed near the keepers room and wove. After a few days he remained longer in the group enclosure and dealt with the offered enrichment tools. This reduced the time he spends with weaving markedly. The hierarchy between the young bulls remained stable without new rank fights.
Overall, the combination of this bachelor group worked well. It could barely be observed aggressions and except for Dinkar all elephants have joined without many disputes in its position of the ranking. The old male Luka was accepted as leading bull.
After these experiences it can be recommended to consider the formation of a bachelor group when planning new elephant enclosures. The group should have an ageheterogeneous structure and the integration of an adult bull should be considered to stabilize the group. This corresponds to the social structure of bachelor groups in the wild.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:35

ANDREEWA, A. (2011)

Chronoethologische Beobachtung zur Reduktion von Sterotypien durch Umstellung des Futterrhythmus bei Sandkatzen (Felis margarita harrisoni) im Zoo Osnabrück.

Bachelorarbeit

100 Seiten

Erstprüfer: PD. Dr. Udo Gansloßer, Zoologisches Institut und Museum Universität Greifswald
Zweitprüfer: apl. Prof. Dr. G. Purschke, Fachbereich Zoologie, Universität Osnabrück
Zoo Osnabrück

Zusammenfassung:

Ziel der Chronoethologie ist es, Erkenntnisse über die Rhythmik zu gewinnen, die  jedem Organismus eigen ist, wie beispielsweise der Schlaf-Wachrhythmus und das  Hungergefühl. Reguliert  werden diese  Vorgänge  durch  ein  Gef€ge  aus  „inneren  Uhren“.  Diese  Inneren  Uhren  haben,  wenn  sie  nicht  durch  periodisch  wiederkehrende Faktoren der Umwelt, die s.g. „Zeitgeber“, synchronisiert werden,  einen je nach Art oder Individuum von 24 Stunden abweichenden Rhythmus. Tiere  in Zoohaltung sind ebenfalls Zeitgebern ausgesetzt, die jedoch aus dem Zooalltag  resultieren,  u.a.  die  künstlichen  Lichtverhältnisse  und  regelmäige Fütterungszeiten.  Sowohl  die  „künstlichen“ Zeitgeber,  die  Zooroutine als  auch der  eingeschränkte Lebensraum können das  Verhalten  der  Tiere  derart  beeinflussen,  dass  es zu einem Unwohlsein und infolgedessen zu Verhaltensstörungen führt.

Solch  eine  Verhaltensstörung  in  Form  von  Bewegungsstereotypie  weist  das Sandkatzenpaar Naji  und  Asahrá  im  Zoo  Osnabrück  auf.  Im  Zuge  dessen  ist  die  Zielsetzung dieser Arbeit, festzustellen, ob eine Äderung des Futterrhythmus von  einer Fütterung auf drei pro Tag zu einer Reduzierung der Stereotypie führt. Die  Beobachtungen  erstrecken  sich  vom 15.11 bis  12.12.2010  und  werden  sowohl  mittels Direktbeobachtungen als auch mit Videoaufzeichnungen durchgeführt. Aus  den Ergebnissen geht hervor, dass sich vor allem das Verhalten von Naji im Laufe  der  Beobachtungen  auffallend  wandelt.  Zeigt  er  anfänglich  noch  ausgeprägte  Pacingphasen, die nachts bis zu sechs Stunden andauern können, so nehmen diese  in  den  darauffolgenden  Wochen  signifikant  ab  und  werden  durch  inaktives  Verhalten  ersetzt.  Im  Vergleich  zu  Naji  zeigt  das  Weibchen  im  Bezug  zur  Umstellung  des  Futterrhythmus  keine  signifikanten  Unterschiede  im  Verhalten,  von leichten Abnahmen des inaktiven und stereotypen Verhaltens abgesehen.  Zum  Ende  der  Beobachtungen  fällt  bei  ihr  allerdings  eine  signifikante  Zunahme  der  Stereotypie  bei  einer  gleichzeitigen  Abnahme  der  Lokomotion  auf,  was  darauf  zurück  zu  führen  ist,  dass  sich Asahrá während dieser  Zeit  in  „Hitze“ (Rolligkeit)  befindet. Die diesbezügliche Reaktion des Männchens ist eine deutliche Zunahme  der aktiven Verhaltensweisen, insbesondere der Lokomotion.

Abstract:

The aim of chronotheology is to gain insight into the rhythmicity which is peculiar  to  every  individual  organism.  „Schlaf-Wach-Rhythmus”  and  hunger  are  only  two  examples  to  which  it  can  be  applied.  These  mechanisms  are  regulated  with  a  structure  of inner  clocks.  The rhythms  of  these  inner  clocks  can  deviate from 24  hours,  unless  they  are  synchronised  by  periodically-recurring environmental  factors,  the  so  called  „Zeitgeber”.  The  extent  of  deviation  differs  from  species  to  species  and  individual  to individual.  Animals  in  a  zoo  are  equally  exposed  to  Zeitgeber.  These  Zeitgeber,  however,  are  influenced  by  conditions  resulting  from  the  daily  zoo  life,  such  as  artificial  lighting  conditions  and  regular  feeding  times.  Unfortunately,  these  artificial  Zeitgeber,  the  daily  routine  of  zoo  life,  and  limited  living  space  can  negatively  impact  on  animals’  behaviour.  They  can,  for  instance,  lead to sickness and, consequently, to conduct disorders. 

The two sand cats Naji and Asahr‡ of the zoo in Osnabr€ck exhibit such conduct  disorders  in  the  form  of  stereotyped  sequences  of  movements.  The  goal  of  this  study is to find out whether changing the feeding rhythm of both animals from one  to  three  feeding  times  per  day  brings  about  a  reduction  of  their  stereotypy.  In  order  to  gather  information,  direct  observations  and  video  recording  have  been  conducted  between  15 November  and  12  December  2010.  The  results  demonstrate that both animals reacted differently to the changed feeding routine.  Naji’s  behaviour  changed  significantly  during  the  given  time  frame.  While  in  the  beginning his behaviour was characterised by distinct pacing phases which could  last  up  to  six  hours  at  night,  in  subsequent  weeks  he  became  more  and  more  inactive. In contrast to Naji, the behaviour of the female sand cat, Asahr‡, did not  alter  substantially  in  the  beginning,  except  for some slight  reductions  in  inactive  and stereotyped behaviour. Only in the end did her activity decrease considerably  while at the same time her behaviour showed increased forms of stereotypy. This  change in behaviour is attributable to the fact that Asahr‡ was on heat at that time.  The male, by contrast, became significantly active during this phase.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 13:53

WESSENDORF, C. (2011)

Verhaltensbeobachtungen an Goldschakalen (Canis aureus) im Zoo Osnabrück mit dem Schwerpunkt auf soziale Interaktionen und Paarungsbereitschaft.

Bachelor of Science-Arbeit

75 Seiten

Erstprüfer: PD. Dr. Udo Gansloßer, Zoologisches Institut und Museum Universität Greifswald
Zweitprüfer: apl. Prof. Dr. G. Purschke, Fachbereich Zoologie, Universität Osnabrück
Zoo Osnabrück

Abstract:

Nowadays the roles of zoological gardens are mainly the Conservation and the coordinated breeding programs of threatened species as well as raising awareness for the vulnerability of nature resulting in a better understanding and conservation of Ecosystems. This thesis deals with several behavioural observations on golden jackals (Canis aureus) in the zoo-logical garden of Osnabrück with emphasis on social interactions and the reproductive be-haviour. The aim is to understand these two very important social aspects and the special needs of these animals to improve breeding and their wellbeing in captivity. It is based on Wandrey’s “Contribution to the study of social behaviour in captive golden jackals (Canis aureus)” from 1975. This is one of very few studies which were written to understand the social behaviour of golden jackals held in captivity. Therefore actual observations are a necessity to comprehend the behaviour of jackals in captivity. A group of three jackals consisting of two females (born in captivity) and one male (wild born) were observed for four hours a day on 41 observation days. A focus observation method was used and the collected data was statistically analysed by using the Friedman Test on the social interac-tions and the Wilcoxon Test to analyze the preferences of the reproductive mate of the male jackal. Significant differences in the social behaviour as well as in the preferences for the reproductive partner were observed including the first recorded copulation in captivity of these individuals.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 13:44

SCHÜRMER, C. (2011)

Aggressivität und soziale Rangordunn von europäischen Wölfen (Canis lupus lupus) innerhalb eines Junggesellenrudels - Ex-situ Untersuchung im Zoo Osnabrück.

Bachelorarbeit

44 Seiten

Van Hall Larenstein Hochschule, Wageningen
Zoo Osnabrück

Zusammenfassung:

Es zeigt sich keine stabile und akzeptierte Rangordnung unter den fünf männlichen Wölfen im Osnabrücker Zoo. Die gezeigten Verhalten für Aggression lassen sich durch die Unsicherheit in der Hierachieordnung erklären.

Formale Dominanz hat ähnlich hohe Hierarchiekennzahlen wie Aggression, auch die Rangfolgen dieser Verhalten sind sich sehr ähnlich, jedoch nicht hinsichtlich der zweiten Position. Omega nimmt diese in der Rangordnung der Aggression ein und Chino in der formalen Dominanz. Welpie, welcher Rangordnung eins in der formalen Dominanz einnimmt, ist auch gleichzeitig das Tier mit der höchsten gesendeten Frequenz von aggressiven Verhalten. Zwischen den zweiten Positionen von Aggression und formaler Rangordnung findet kein Austausch von formal dominanten Verhaltensweisen zwischen Chino und Omega statt. In den Positionen von Welpie und Pummelchen stimmen die Laufreihenfolgen mit der formalen Dominanz überein und bestätigen die Rangpositionen von Pummelchen und Welpie. Auch Omega, vierter Platz der formalen Dominanz, stimmt mit der Laufreihenfolge überein. Es besteht keine stabile Rangordnung für formale Submission und situativer Dominaz. Die Verhaltensweisen der situativen Dominanz und der formalen Submission sind weder richtungsbeständig noch linear.

Aggression, gezeigt als Unterstützung, wurde von Pummelchen, der den letzten Platz der formalen Dominanz einnimmt, außerhalb einer Dyade nicht gezeigt. Sender von Aggressionen gegen Welpie erfahren nur von Finn Unterstützung. Wenn Chino Aggression gesendet bekommt, schließt sich Welpie mit dem höchsten Wert an. Dies bestätigt die wenig akzeptierte Rangordnung. Welpie verteidigt seine erste Position gegen Chino.

Als Mundinger 2008 das Rudel untersuchte, stand Chino an vierter Stelle, an letzter Position Omega. Welpie hatte in der situativen Dominanz die führende Position inne und auch in der formalen Dominanz hatte Welpie den ersten Platz. Die letzte Position des Rudels nahm 2008 Omega ein, der 2011, ausgenommen der formalen Submission, in keiner Rangfolge den letzten Platz einnimmt und für die Aggression und die situative Dominanz den zweiten Platz einnimmt.

Welpi hat seine Position seit 2008 halten können, jedoch wird viel Aggressivität in allen Dyaden gezeigt. Da sich auch nach drei Jahren und nach Abschluss der Ranzzeit, nur eine Rangordnung basierend auf Aggressionen und formalem Dominanzverhalten bilden konnte, sollte eine Umstrukturierung des Rudels in Erwägung gezogen werden. Dabei ist an einen Austausch einzelner Individuen zu denken. Dieses sollte jedoch vorher eingehend geprüft und untersucht werden, damit die geeignetesten Wölfe für einen Austausch gewählt werden können.

 

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Freitag, 20 Juni 2014 13:18

KLUMPE, T. (2010)

Chronoethologische Untersuchungen an Sandkatzen (Felis margarita harrisoni) im Zoo Osnabrück

Bachelorarbeit

63 Seiten

Erstprüfer: PD. Dr. Udo Gansloßer, Zoologisches Institut und Museum Universität Greifswald
Zweitprüfer: apl. Prof. Dr. G. Purschke, Fachbereich Zoologie, Universität Osnabrück
Zoo Osnabrück

Kurzfassung mit 2 Aktogrammen

Abstract:

The requirements in the keeping of animals in zoological gardens have strongly changed during the last years. In contrast to a former simple exhibition of the animals, today appropriate keeping to the species and a future-oriented, lasting breeding is given prominence. For the threatened sand cats (Felis margarita harrisoni) this is very important. Less is known about the mating behavior of the shy small cats. Thus, these solitary living animals are often socialized in the zoo. Therefore, for a successful breeding it is important to get to know more about the well-being of the animals in this type of keeping. The Chronobiology is the most significant tool. A sand cat couple was observed in the Zoo Osnabrück for a period of nearly three weeks. As with her wild-living congeners this couple also shows a raised night activity. In this period the male cat shows a raised stereotyped behavior in form of pacing. Both sand cats have similar activity rhythms and the “Mittagssattel” between 11 a.m. and 1 p.m. which is typical for small cats. Due to the advantageous enclosure structure the animals can avoid one another and maintain their solitary life-style in spite of pair keeping. A comparison to a former study of another sand cat couple should allow general statements about the keeping of sand cats as a pair and what specific conditions matter.

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20.06.2014 - 696

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Donnerstag, 14 Juni 2018 12:18

HÖFT, S. (2010)

Chronoethologische Untersuchungen an einer Gruppe von Klippschliefern (Procavia capensis) im Zoo Osnabrück.

Diplomarbeit

244 Seiten

Zoologisches Institut der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät
Prof. Dr. Hartl,
Dr. Udo Gansloßer, Zoologisches Institut und Museum Universität Greifswald
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Zoo Osnabrück

GOOGLE Books

Zusammenfassung:

In der vorliegenden Arbeit wurde das Verhalten einer Klippschliefergruppe (Procavia capensis) im Zoo Osnabrück untersucht. Die Gruppe bestand zum Zeitpunkt der Untersuchung aus einem adulten Männchen, fünf adulten Weibchen (ab 02.04.2010 vier) und vier Jungtieren. Für die Gruppe wurde ein Ethogramm erstellt mit Schwerpunkt auf das Sozialverhalten. Mithilfe der Sequenzanalyse nach GERBER (1976 zitiert in WILHELM und GANSLOSER 1989) und eines Binomialtestes wurden die Verhaltenselemente des Sozialverhaltens in die Kategorien "Soziopositives Verhalten“ sowie " Agonistisches Verhalten“ (mit den Kategorien " Angriffs- und Drohverhalten“ und " Defensives Verhalten“) eingeteilt. Für die Analysen wurden jeweils Aktion und entsprechende Reaktion der an dyadischen Interaktionen beteiligten Tiere vom 13.01. - 27.04.2010 aufgezeichnet. Insgesamt wurde für die quantitativen Analyse 334 Stunden beobachtet, wobei ein N = 75:647 (Anzahl der Aktions-Reaktions-Paare) erzielt wurde.

Des weiteren wurde die Chronoethologie der Klippschliefergruppe untersucht. Mithilfe von Infrarotkameras wurde das Verhalten der Tiere über 24 Stunden, über mehrere Tage aufgezeichnet. 17 Tage (17.01. - 02.02.2010) des aufgezeichneten Materials wurden ausgewertet. Dabei wurde sich auf die Verhaltenskategorien " Fressen“, " Thermoregulation unter Wärmelampe“ ( " TuW“) und " Thermoregulation ohne Wärmelampe“ ( " ToW“) beschränkt. Ziel war es zu überprüfen, ob ein 24-Stunden-Rhythmus vorliegt und ob ein fester Tagesablauf existiert. Ferner wurde der Einfluss der Wärmelampe (einzige künstliche Beleuchtung in der Innenanlage der Klippschliefer) sowie der Tierpfleger auf das Verhalten der Klippschliefergruppe untersucht.

Die Untersuchung konnte zeigen, dass die Tiere einen 24-Stunden-Rhythmus in den untersuchten Verhaltenskategorien aufwiesen. Wie wild lebende Klippschliefer war die Zoogruppe tagaktiv und auch ihr Tagesprofil entsprach demjenigen wild lebender Artgenossen. Nach dem Anschalten und vor dem Abschalten der Wärmelampe zeigten die Klippschliefer im Zoo thermoregulatorisches Verhalten unter dieser, wie wild lebende Artgenossen unter der Sonne. Fressperioden existierten am Morgen sowie nachmittags und abends, wobei die Zoogruppe, im Gegensatz zu ihren wild lebenden Artgenossen mit zwei Fressphasen, drei Gruppenfressaktivitäten zeigte. Den Rest des Tages und die Nacht verbrachten die Tiere grösstenteils mit " ToW“. Anhand der Zeitbudgets konnte gezeigt werden, dass thermoregulatorisches Verhalten den Grossteil eines 24-Stunden-Tages ausmachte (Männchen 88,73%;Weibchen 74,94%; Jungtiere 71,74%) und bezüglich des " Fressens“ sich das Zuchtmännchen, die Weibchen und Jungtiere signifikant unterschieden. Die Jungtiere (10,48%) verbrachten signifikant mehr Zeit mit Fressen als das Männchen (5,13%) oder die Weibchen (6,39%), die wiederum mehr Zeit mit Fressen verbrachten als das Männchen (bei allen p < 0; 001; Mann-Whitney U-Test). Mit "TuW“ verbrachte das Männchen signifikant mehr Zeit als die Jungtiere (p = 0; 005; Mann-Whitney U-Test).

Die Wärmelampe hatte einen Einuss auf die untersuchten Verhaltenskategorien. Die Klippschliefergruppe nutzten die Wärmelampe unmittelbar nach dem Anschalten zur Thermoregulation und auch einige Zeit vor ihrem Abschalten. Ferner frassen die Tiere fast ausschliesslich im Zeitraum, wenn die Wärmelampe angeschaltet war. Bei der Wärmelampe könnte es sich somit um einen Zeitgeber oder Maskierungsfaktor handeln. Bei den tierpfegerischen Tätigkeiten könnte höchstens die morgendliche Fütterung, die eine Fressphase initiierte, einen Zeitgeber darstellen.

Summary

The aim of the present study was to examine the behaviour of a Rock Hyrax group (Procavia capensis) living at Osnabrück Zoo. The group included one adult male, five adult females (from 02.04.2010 four) and four juveniles. For this group, an ethogram was established with a focus on social behaviour. The patterns of the social behaviour were arranged to the classes " social positive behaviour” and "agonistic behaviour” (with the classes "attack and threat behaviour” and "defensive behaviour”) by using sequential analysis following GERBER (1976 cited in WILHELM und GANSLOSER 1989) and a binomial test. Therefore, action and reaction of observed individuals, which were involved in dyadic interactions, was recorded from 13.01. - 27.04.2010. In total 334 hours were observed for the quantitative analysis, at which a N = 75.647 (number of actions-reactions-pairs) was obtained.

In addition, the chronoethology of the Rock Hyrax group was studied. For recording the behaviour of the animals over 24 hours per day, infrared cameras were used. 17 days (17.01. - 02.02.2010) of the recorded material were analysed. Herein, the analysis was focused on the behavioural categories "feeding”, "thermoregulation under heat lamp” ( "TuW”) and " thermoregulation without heat lamp” ( "ToW”). The aim was to verify whether a rhythm of 24 hours and a fixed daily routine exist. Furthermore, the influence of the heat lamp (sole artificial lighting in the indoor cage of the Rock Hyraxes) and the keepers on the behaviour of the Rock Hyrax group was analysed.

Like free-ranging Rock Hyraxes the zoo group was diurnal and its daily routine was conform to the one of free-ranging conspecifics too. After switching on and off of the heat lamp, the Rock hyrax in the zoo showed thermoregulatory behaviour under it like free-ranging conspecifics under the sun. Feeding bouts occured in the morning, in the afternoon and evening. In contrast to free-ranging conspecifics, which show two feeding bouts, the zoo hyraxes had three times of group feeding. The rest of the day and night the animals spent mostly with "ToW”. Based on time budgets it can be demonstrated that thermoregulatory behaviour took up the largest part of a 24-hour-day (male 88,73%; females 74,94%; juveniles 71,74%) and that relating to " feeding” the differences between the adult male, the adult females and the juveniles were significant. The juveniles (10,48%) spent significantly more time eating than the adult male (5,13%), and the adult females (6,39%) (both p < 0; 001; Mann-Whitney U-Test). The females spent significant more time eating than the male (p < 0; 001; Mann-Whitney U-Test).

The male spent significant more time "TuW” than the juveniles (p = 0; 005; Mann-Whitney U-Test). The heat lamp had an influence on the analysed behavioural categories. The Rock Hyrax group used the heat lamp for thermoregulation immediately after switching on and some times before beeing switched off. Furthermore, the animals fed almost exclusively when the heat lamp was on. Therefore, the heat lamp could be a zeitgeber or a masking factor. Relating to the animal keeper's activity, at most the morning feedings, which initiated a feeding bout, could be seen as a zeitgeber.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 12:05

MAIFELD, C. (2009)

Sozialverhalten von Schimpansen Pan troglodytes (Hominidae, Homininae) im Zoo Osnabrück nach Umstrukturierung der Gruppenzusammensetzung.

Hausarbeit im Rahmen der Ersten Staatsprüfung für das Lehramt an Gymnasien im Prüfungsfach Biologie

109 Seiten

1. Gutachter: Prof. Dr. Günter Purschke, Fachbereich Zoologie, Universität Osnabrück
2. Gutachterin: Prof. Dr. J. Korb
Universität Osnabrück
Zoo Osnabrück

Zusammenfassung:
In dieser Arbeit sollte das Sozialverhalten von Schimpansen Pan troglodytes (Hominidae, Homininae) im Zoo Osnabrück nach Umstrukturierung der Gruppenzusammensetzung dokumentiert werden. Dazu wurde die Schimpansengruppe im Zoo Osnabrück im Zeitraum vom 29.07.2008 bis zum 11.12.2008 beobachtet. Um Veränderungen im Verhaltensmuster und im Sozialgefüge der Gruppe zu untersuchen, wurden die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit mit den Ergebnissen von HOLLAND (2004) verglichen.

Folgende Arbeitshypothesen wurden untersucht:

1) Es trifft nur bedingt zu, dass nach dem Weggang von Quattro und Fali die agonistischen Verhaltensweisen innerhalb der Gruppe ab und die soziopositiven zugenommen haben.
Im Vergleich zu HOLLAND haben die soziopositiven Verhaltensweisen zugenommen. Hierbei wurden sowohl höhere Groomingaktivitäten beobachtet als auch häufigeres Sozialspiel. Beim Allogrooming zeigten die adulten Tiere häufige Kontakte zueinander. Beim Sozialspiel wurde im Unterschied zu HOLLAND bei allen adulten Tieren untereinander dieses Verhalten beobachtet. Die Jungtiere zeigten eine sehr hohe Groomingaktivität zu ihren Müttern. Im Sozialspiel wurde auch bei ihnen untereinander eine hohe Aktivität festgestellt.

Im Vergleich mit HOLLAND (2004) kam es zu keiner Abnahme der aggressiven Verhaltensweisen. In beiden Arbeiten wurden nur sehr geringe Werte beim aggressiven Verhalten registriert. Es zeigten sich aber Unterschiede in der Verteilung der Aggressionen zwischen den einzelnen Tieren. Während des Beobachtungszeitraumes der vorliegenden Arbeit wurden keine aggressiven Verhaltensweisen der adulten Weibchen gegenüber Tatu protokolliert. Bei den Beobachtungen von HOLLAND zeigten alle adulten Weibchen jeweils eine Imponieraggression gegenüber Tatu und aktiv von Lady und Vanessa jeweils auch eine Kontaktaggression. Bei HOLLAND wurden zwischen den adulten Weibchen keine aggressiven Verhaltensweisen beobachtet. In der vorliegenden Arbeit zeigten Lady und Vakanga jeweils eine Kontaktaggression gegenüber Vanessa. Insgesamt wurde in dieser Arbeit Vanessa das meiste aggressive Verhalten entgegen gebracht, während bei HOLLAND Vakanga der häufigste Empfänger von Aggressionen war.

Bei den submissiven Verhaltensweisen zeigte sich im Vergleich zu HOLLAND eine Abnahme. In der vorliegenden Arbeit wurde im gesamten Beobachtungszeitraum nur sehr selten submissives Verhalten registriert. Im Außengehege wurden im Unterschied zu HOLLAND keine submissiven Verhaltensweisen protokolliert. Die Verhaltensweise „Aktive Flucht“ wurde im gesamten Beobachtungszeitraum dieser Arbeit nicht beobachtet, während dieses Verhalten bei HOLLAND von allen adulten Tieren, außer Vanessa gezeigt wurde.

2) Es trifft zu, dass sich die Hierarchie in der Gruppe durch die Umstrukturierung im Vergleich zu früheren Beobachtungen verändert hat.
Vakanga ist im Vergleich mit den Beobachtungen von HOLLAND (2004) im sozialen Ranggefüge aufgestiegen und hat nun unter den Weibchen den zweithöchsten Rang. In der Gesamthierarchie steht sie an dritter Stelle. Vakanga nahm zur Zeit von HOLLANDs Beobachtungen den niedrigsten Rang in der Gruppe ein. Vanessa ist in der Rangfolge abgestiegen. Sie hat sowohl in der Gesamthierarchie als auch innerhalb der weiblichen Hierarchie nun den niedrigsten Rang. Bei HOLLANDs Beobachtungen nahm sie jeweils den zweitniedrigsten Rang ein. Lady ist wie bei HOLLAND das ranghöchste Weibchen und weist in der Geamthierarchie die zweithöchste Position hinter Tatu auf. Tatu ist damit auch im Beobachtungszeitraum dieser Arbeit das ranghöchste Tier.

3) Es trifft zu, dass sich das Sozialgefüge der Gruppe durch die Umstrukturierung verändert hat.
Im Vergleich zu HOLLAND hat Vakanga intensivere Beziehungen zu den ranghohen Tieren, Tatu und Lady, aufgebaut. Beide Tiere zeigten ihr gegenüber ebenfalls vermehrt soziale Kontakte. Die Beziehung zwischen Tisa und Vanessa hat abgenommen. Während Tisa immer noch eine hohe Groomingaktivität zu Vanessa aufwies, zeigte Vanessa ihr gegenüber fast kein Groomingverhalten. Zwischen Lady und Vanessa kam es ebenfalls zu einer Abnahme der sozialen Kontakte. Während bei HOLLANDs Beobachtungen Vanessa die bevorzugte Groomingpartnerin von Lady war, zeigten in dieser Arbeit Lady und Tatu am meisten ein gegenseitiges Groomingverhalten.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 09:15

CLASEN, K. (2009)

Einfluss von Gruppengröße und Sozialstruktur auf das Sozialleben der Nacktmulle (Heterocephalus glaber) im Osnabrücker Zoo.

Bachelorarbeit

53 Seiten

Erstgutachter: Apl. Prof. Dr. Heinz Düttmann
Hochschule Vechta, Fach Biologie
Zoo Osnabrück

Zusammenfassung:

In der vorliegenden Arbeit wurde das Sozialverhalten einer Nacktmullgruppe aus dem Zoo Osnabrück untersucht. Es wurde sich die Frage gestellt, ob die geringe Größe der Gruppe einen Einfluss auf die Sozialstruktur besitzt. Dafür wurden verschiedene Untersuchungen durchgeführt. Diese umfassten zum einen die Beobachtung des Verhaltens der Nacktmulle (Komfort- und Arbeitsverhalten und Sozialverhalten) und zum anderen der Synchronität in der Gruppe. Es stellte sich dabei heraus, dass die Nacktmulle trotz ihrer geringen Individuenstärke eine ausgeprägte Sozialstruktur besitzen. Sie bilden die verschiedenen Kasten aus und erfüllen darin ihre arttypischen Aufgaben. Diese Erkenntnisse sind besonders im Hinblick auf die Zoohaltung interessant, da dies bedeutet, dass sich auch kleine Gruppen halten lassen, welche sich trotzdem arttypisch verhalten.
Probleme in der Kolonie schlagen sich also nicht im Verhalten nieder, sondern werden erst in langfristiger Sicht interessant, da eine geringe Gruppengröße die Fitness der Kolonie zu bedrohen scheint, da das Sterben eines Koloniemitglieds fatale Folgen haben kann.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:50

PULST, J. (2009)

Triadische Intervention: Gelten die Kummerschen Regeln auch bei Caniden?

Diplomarbeit

90 Seiten

Erstprüfer: Apl. Prof. Dr. Günter Purschke, Fachbereich Zoologie, Universität Osnabrück
Zweitprüfer: PD. Dr. Udo Gansloßer, Zoologisches Institut und Museum Universität Greifswald
Universität Osnabrück
Zoo Osnabrück
Zoo Münster

Zusammenfassung:

In der vorliegenden Arbeit sollten die von KUMMER 1975 bei zwei Primatenarten aufgestellten Regeln der Beziehungsbildung in einer Gruppe bei Caniden getestet werden.

Insbesondere waren die triadischen Einflüsse in einer Gruppe von Interesse; daher wurden die Kummersche Regel 5 „Zwei Dyaden in einer Triade mit hoher und nahezu gleicher Kompatibilität sind inkompatibel. Die Dyade mit höherer Statussumme entwickelt sich zuerst, die Entwicklung der anderen ist verzögert“ und die Kummersche Regel 8 „Ein Dritter interveniert nur in eine Dyade, wenn er mindestens einem der beiden gegenüber dominant ist“ näher untersucht. Hierzu wurden drei Alternativ-Hypothesen formuliert:

1. Der dritte Canide interveniert häufiger, wenn er gegenüber mindestens einem Caniden der Dyade ranghöher ist.
2. Der dritte Canide wird häufiger versuchen das Spiel des ranghöheren Caniden der Dyade mithilfe von Verhaltensweisen der sozialen Annäherung oder des Spiels auf sich zu ziehen.
3. Der dritte Canide unterstützt den ranghöheren Caniden in einer agonistischen Auseinandersetzung, indem er häufiger aggressive oder Imponiersignale gegen den rangniedrigeren Caniden sendet.

Exemplarisch wurden Daten mittels des Sequence Sampling in einem Junggesellenrudel Europäischer Wölfe (Canis lupus lupus), einem Schwesternverband Iberischer Wölfe (Canis lupus signatus) und einer laufenden Gruppe juveniler Haushunde (Canis lupus f. familiaris) erhoben. In den beiden Wolfsgruppen wurden die Daten mittels eines Protokollblattes aufgezeichnet und in der Hundegruppe wurden die Sequenzen gefilmt und anschließend ausgewertet. Das Interventionsverhalten wurde hierfür basierend auf FEDDERSEN-PETERSEN 2008 in Verhaltenskategorien eingeordnet und die für die Feststellung der situativen Dominanz verwendeten dominanzanzeigenden und rangtiefen Verhaltensweisen stammten aus FEDDERSEN-PETERSEN 2004. Die Rangordnungen der drei Gruppen wurden mittels der Formel von Biswas & Craig erstellt und die Ergebnisse der Hypothesen mit dem Chi2-Anpassungstest und dem Vierfelder-Chi2-Test statistisch abgesichert.
Die Hypothesen wurden bei den Wölfen in agonistischen Situationen und bei den Haushunden in Spiel-Situationen überprüft. Die Arbeit lieferte folgende Ergebnisse:

• Die erste Hypothese und somit die Kummersche Regel 8 konnte in allen drei Gruppen signifikant bestätigt werden.
• Bei den Haushunden intervenierten Rüden signifikant häufiger als Hündinnen.
• Bei den Haushunden lieferte die Überprüfung der Kummerschen Regel 5 keine signifikanten Ergebnisse. Weder war das Ziel der Intervention signifikant häufiger der Ranghöhere der Dyade, noch wurden bevorzugt spielerisches Verhalten bzw. Signale der sozialen Annäherung bei der Intervention genutzt.
• Signale dieser Verhaltenskategorien wurden auch nicht bevorzugt gegenüber dem rangniedrigeren Hund gezeigt.
• Meist führte eine Intervention mit spielerischen Signalen oder mit denen der sozialen Annäherung gegen den Ranghöheren und auch gegen den Rangniedrigeren dazu, dass der Intervenierende nicht ins Spiel integriert wurde, die beiden Hunde der Dyade interagierten anschließend alleine weiter oder jegliche Interaktion hörte auf.
• Ein Zusammenhang zwischen dem Geschlecht des Ziels und dem Rang des Ziels wurde in der Hundegruppe gefunden. Rangniedrigere Rüden oder ranghöhere Hündinnen waren eher das Ziel.
• Die Kummersche Regel 5 konnte auch bei den Europäischen Wölfen nicht bestätigt werden. Ziel von Dritten waren sowohl Rangniedrigere wie auch Ranghöhere.
Allerdings wurden signifikant häufiger aggressive oder Imponiersignale als andere Verhaltensweisen an den Rangniedrigeren gerichtet. In 11 von 19 Fällen kam es dabei zu einer Allianz bzw. Koalition gegen den Rangniedrigeren.
• Auch gegen den Ranghöheren wurde signifikant häufiger aggressiv oder mit Imponiersignalen interveniert. Das Ergebnis der Intervention fiel sehr heterogen aus.
• Bei den Iberischen Wölfinnen konnte die Kummersche Regel 5 eindeutig bewiesen werden, in 100 % der Fälle war die rangniedrigere Wölfin der Dyade das Ziel und diese erhielt auch nur aggressive und Imponiersignale.
• In 15 von 20 Fällen kam es dabei zu einer Allianzbildung gegen die rangniedrigere Wölfin.

Die Ergebnisse dieser Arbeit lassen den Schluss zu, dass Caniden bei der Beziehungsbildung weniger individuelle Strategien wie die von Kummer untersuchten Primaten verfolgen, sondern vielmehr soziale Netzwerke bilden, die auf Kooperation basieren. Die Beziehungsbildung und Gruppenformierung der Caniden weichen somit entscheidend von denen der Primaten ab.

 

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