Donnerstag, 28 Juli 2022 10:03

RUDOLPH, F. (2013)

Studie über das Sozial- und Brutverhalten der Zwergflamingos Phoeniconaias minor (Saint-Hilaire, 1798) im Zoologischen Garten Leipzig.

Masterarbeit Univ. Wien. Fakultät für Lebenswissenschaften, Leitung: Ao. Univ.-Prof. Dr. Helmut Kratochvil. 122 Seiten,  Ill., Grafiken.

Volltext (PDF)

Zusammenfassung:

Der Zwergflamingo (Phoeniconaias minor) wird global als „gering gefährdet“ eingestuft. Obwohl einige Populationen als stabil gelten, wird ein weiterer Rückgang vermutet. Viele zoologische Einrichtungen weisen nach jahrzehntelanger Flamingohaltung keine stabilen und selbst-reproduzierenden Zwergflamingopopulationen auf. Folglich sind Importe von tansanischen Zwergflamingos stets erforderlich, was ein weiteres Eingreifen in die Wildpopulationen darstellt und den Druck auf die Etablierung selbst-reproduzierender Zoopopulationen erhöht. Der Zoologische Garten Leipzig hält seit 2004 eine Zwergflamingokolonie. Kontinuierliche Zuchterfolge konnten bis Dato nicht erzielt werden. Der Bruterfolg beschränkt sich auf eine Handaufzucht im Jahr 2008.* Auf Grund dieser Tatsachen und dem stets ungeklärten Phänomen des sporadischen Bruterfolges von Zwergflamingos in Gefangenschaft, wurde eine verhaltensbiologische Studie über das Sozial- und Brutverhalten der Zwergflamingos im Zoo Leipzig durchgeführt. Ziel dieser Studie war es, das Sozial- und Brutverhalten mit dem zusätzlichen Aspekt des ausbleibenden Bruterfolges der Zwergflamingos zu dokumentieren und etwaige Unterschiede zu Freilandstudien aufzuzeigen. Die grundlegenden Aspekte des sozialen Verhaltens, Partnerfindung, Nestbau und Bautätigkeit stimmen mit den Aussagen der zitierten Literatur überein. Diskrepanzen wurden bei der Balz und der Kopulation festgestellt. So konnte die Stimulierung der Schar und die stattfindenden Balzzeremonien nur selten beobachtet werden. Dabei nahmen vermutlich die zu geringe Gruppendynamik, eine zu kleine Anlage bzw. das Fehlen eines separaten Landteils Einfluss auf das Balzverhalten. Eine unzureichende Stimulation zur Brut ist das Ergebnis einer zu kleinen Kolonie und führt zu einem verminderten Bruterfolg. Zusätzlich reagieren die Vögel, bei einer nicht ausreichenden Koloniegröße, sehr empfindlich gegenüber ungewohnten Störungen und brechen das Brüten leichter ab. Diskutabel ist die Eventualität, dass die Haltung von Brutpaaren in einer Innenraumzuchtanlage, welche den Gedrängefaktor erhöht, visuelle Komponenten enthält und Schutz gegen Prädatoren bietet, zum Zuchterfolg der Zwergflamingos beiträgt. Die Flugunfähigkeit führte zu übermäßig fehlgeschlagenen Kopulationen und damit zum Misserfolg der Brut. Der in der Literatur beschriebene Ablauf der Kopulation konnte selten vollständig beobachtet werden. Die Männchen waren größtenteils nicht in der Lage, die Balance auf dem Rücken des Weibchens zu halten. Der Einfluss der Flugunfähigkeit sowie der Geschlechtsreife auf die Erfolgsrate der Brut, werden in dieser Studie diskutiert. Zusammenfassend wurde das Sozial- und Brutverhalten der Vögel analysiert und eine Vielzahl von Stress- und Störfaktoren, welche auf haltungsbedingte Umstände, Wetterverhältnisse oder anthropogene Einflüsse zurückzuführen sind, dokumentiert. Die dargelegten Verbesserungsvorschläge in der Haltung sowie Möglichkeiten zur Optimierungen des Bruterfolges sind das Ergebnis dieser Arbeit.

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*Redaktionelle Anmerkung: Ab 2015 waren jährlich Bruten zu verzeichnen. Bis 2022 konnten 53 Junge aufgezogen werden.

 

(328)

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:47

BEUTH, R. (2015)

Sozialverhalten von Rothschild-Giraffen (Giraffa camelopardalis rothschildi) in Freilandhaltung im Zoo Leipzig.

Social behavior of Rothschild's giraffes (Giraffa camelopardalis rothschildi) in open air enclosure at the Zoo. Leipzig

Bachelorarbeit

48 Seiten

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Zoologisches Institut
Leitung: Dr. Dietmar Weinert, Dr. Peter Fritzsche
Zoo Leipzig GmbH

Ganze Arbeit

Zusammenfassung:

Ziel dieser Arbeit war die Erfassung des Sozialverhaltens der Rothschild-Giraffen (Giraffa camelopardalis rothschildi) im Zoo Leipzig. Die Herde, bestehend aus neun Tieren, wurde dafür über einen Zeitraum von 6 Wochen (15.06.-25.07.2015) in vier verschiedenen Registrierungs-Intervallen auf der Kiwara-Savanne und im Giraffenhaus beobachtet. Auf der weitläufigen Vergesellschaftungsanlage sind die Giraffen täglich von ca. 09:30-17:30 Uhr. In dieser Zeitspanne zeigten sie zwei Aktivitätsmaxima in den zweistündigen Beobachtungsphasen von 10-12 Uhr und 14-16 Uhr und zudem den höchsten Anteil an Sozialverhalten mit 7,7 % im ersten und 6,7 % im zweiten Intervall. Der durchschnittliche Anteil des Sozialverhaltens unterschied sich nicht signifikant zwischen Außenanlage (1,44 ± 0,43 %) und Stallbereich (1,2 ± 0,31 %). Allerdings zeigte sich ein signifikanter Unterschied in der zeitlichen Abhängigkeit des Verhaltens auf der Kiwara-Savanne. Von 10-12 Uhr lag der prozentuale Wert bei 16,06 ± 2,35 % und von 14-16 Uhr bei 9,78 ± 1,1 %.
Die Darstellung des sozialen Netzwerks der Giraffen in einem Sequenzdiagramm veranschaulichte, dass besonders die juvenilen Tiere eine höhere Zahl sozialer Interaktionen aufweisen. Sie zeigten mehr Affiliation, Naso-nasal- und Anogenitalkontrolle verglichen mit den Adulttieren. Gusti wies die maximale Dauer an Allo-grooming auf (88,58 ± 27,69 s).
Ausgehend vom individuellen Folgeverhalten innerhalb der Zuchtgruppe konnte eine strikt lineare Rangordnung mit Max als Alpha- und Geluk als Omega-Tier erstellt werden.
Die Untersuchung des Laktationsverhaltens der Giraffenkühe deutet auf eine kooperative Brutpflege hin, da sie nicht nur ihre eigenen Kälber saugen ließen.
Bei der Auswertung des interspezifischen Verhaltens auf der Freianlage zeigte sich, dass die Giraffen am häufigsten mit Grevy-Zebra (Equus grevyi ) (34 %) und Säbelantilope (30 %) interagieren, gefolgt von Südafrikanischem Blauhals-Strauß (Struthio camelus australis) (25 %), Thomson-Gazelle (Eudorcas thomsonii) (6 %) und Weißnacken-Moorantilope (5 %). Die jüngeren Giraffen zeigten einen höheren Anteil interspezifischen Verhaltens bezüglich Interaktionsvolumen und Anzahl der Interaktionspartner.
Das Topogramm veranschaulichte die individuell unterschiedlichen Aufenthaltsbereiche, abhängig von den präferierten sozialen Interaktionspartnern. Ferner konnte eine inhomogene Nutzung der Gehegefläche dokumentiert werden.
Diese Arbeit entstand in Zusammenarbeit der Arbeitsgruppe „Allgemeine Zoologie – Chrono- und Verhaltensbiologie“ der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg unter Betreuung von Herrn Dr. Peter Fritzsche aus dem Bereich der Soziobiologie und der Zoo Leipzig GmbH.

Abstract:

The aim of this thesis was the aquisition of Rothschild’s giraffe (Giraffa camelopardalis rothschildi) in the Zoo Leipzig. The herd, consisting of nine individuals, was therefore been observed for a period of 6 weeks (15.06.-25.07.2015) in four different recording intervals on the Kiwara-Savanna and in the giraffe’s stable. The giraffes are on this association compound on a daily basis from ca. 09:30 a.m. to 05:30 p.m. In this time frame there had been two activity maxima in the 2-hour observational time span of 10 a.m.-12 p.m. and 2-4 p.m. and beside the highest amount of social behavior with 7,7 % in the first and 6,7 % in the second interval. The mean proportion of social behavior did not significantly differ between open-air enclosure (1,44 ± 0,43 %) and stable (1,2 ± 0,31 %). Nevertheless there was a significant difference in the time dependence of this behavior on the Kiwara-savanna. From 10 a.m. until 12 p.m. the percentage averaged 16,06 ± 2,35 % and from 2-4 p. m. it amounted 9,78 ± 1,1 %.
The visualization of the giraffe’s social network in a sequence diagram clarified that especially juveniles show a higher number of social interactions. They displayed more affiliation, naso-nasal and anogenital controls compared with the adults. Gusti exhibited the maximum duration of allo-grooming (88,58 ± 27,69 s).
Referring to the individual following behavior within the breeding group there could be complied a linear ranking with Max on the alpha and Geluk on the omega position.
The trial of the lactation behavior of the giraffe cows suggests a cooperative maternal care due to the fact that they didn’t suckle only their own calfs.
The analysis of the giraffe’s interspecific behavior has shown that the herd interacts most with Grevy’s zebra (Equus grevyi ) (34 %) and scimitar oryx (Oryx dammah) (30 %), followed by southern ostrich (Struthio camelus australis) (25 %), Thomson’s gazelle (Eudorcas thomsonii) (6 %) and Mrs. Gray’s waterbuck (Kobus megaceros) (5 %). The younger giraffes exhibited a higher amount of interspecific behavior regarding interaction volume and the number of interaction partners.
The topogram illustrated the individually different locating areas, depending on preferred social interaction partners. Further an inhomogeneous utilization of the enclosure areas could be documented.
This thesis was developed in cooperation with the research group “General Zoology – Chronobiology and Ethology” of the Martin-Luther-University Halle-Wittenberg supervisioned by Dr. Peter Fritzsche from the discipline of sociobiology and the Zoo Leipzig GmbH.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 14:44

KLAMT, M. (2014)

Wie wird das natürliche Verhalten von Sunda-Gavialen durch die Haltung in zoologischen Einrichtungen beeinflusst?

How is the natural behaviour of Sunda gharials influenced by being kept in zoological institutions?

Bachelorarbeit

65 Seiten.

Institut für Biowissenschaften, Allgemeine und Spezielle Zoologie, Universität Rostock
Leiter: Hr. Prof. Dr. Stefan Richter
Zoo Leipzig

Zusammenfassung:

Diese Arbeit dokumentiert die Ergebnisse von Verhaltensbeobachtungen der bedrohten Krokodilart Tomistoma schlegelii im Zoologischen Garten Leipzig. T. schlegelii gilt als scheu und zurückhaltend, wodurch nur wenig über Ökologie, Gewohnheiten und Verhalten der Tiere bekannt ist. Der Lebensraum beschränkt sich auf Torfmoore in Indonesien (Sumatra und Borneo), auf der malaysischen Halbinsel und Sarawak.
Für diese Studie wurden sieben, im Leipziger Zoo lebende, T. schlegelii an 38 Tagen (01. April 2014 bis zum 23. Mai 2014) ca. 475 Stunden lang beobachtet. Dabei wurde das Verhalten der sechs weiblichen und des einen männlichen Tieres dokumentiert und anschließend mit Sekundärdaten von Freilandforschern verglichen. Im Fokus der Beobachtungen standen unter anderem die Interaktionen der Krokodile sowohl untereinander als auch mit dem Beibesatz, ihre Tauch- und Ruhezeiten sowie eine Bewegungsanalyse und ihre Größe und Gewicht. Im Verlauf der Arbeit zeigten sich Gemeinsamkeiten, sowohl bei der Gewöhnung an eine allgegenwärtige Präsenz von Menschen, als auch bei der Flucht- und Fortbewegung. Zu Übereinstimmungen kam es ebenfalls beim Aufsuchen der Sonnenplätze und der Nahrungsaufnahme. Dem gegenüber stehen Unterschiede, wie das ausgiebige „Duschen“ unter einem künstlichen Wasserfall, der Konditionierung auf das Pflegepersonal und das leicht höhere Gewicht der in der zoologischen Einrichtung gepflegten T. schlegelii. Da über diese große Krokodilart in der freien Natur bisher nur wenig bekannt ist, konnte zu einigen im Zoo beobachteten Verhaltensmerkmalen kein Vergleich gezogen werden. Hierzu zählen die Längen der Tauchzeiten, die Interaktionen der Krokodile untereinander und der Farbwechsel der juvenilen Tiere. Abschließend bewertet diese Arbeit die Haltung von T. schlegelii im Zoo Leipzig und führt somit zu dem Schluss, dass diese aufgrund ihrer starken Anlehnung an den natürlichen Lebensraum positiv zu bewerten ist.
Diese Studie ist als ein erster Schritt anzusehen und soll ein Anstoß für weitere, detailliertere Forschungen sein. Letztlich bestätigen die Ergebnisse, dass die Tiere in der zoologischen Einrichtung ihr natürliches Verhalten zeigen und sich diese positiv auf das Wohlbefinden der gepflegten Tiere auswirkt.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 15:47

KLEMT, A. (2001)

Klinisch-chemische Blutwerte Asiatischer Elefanten (Elephas maximus) aus Zoologischen Gärten Deutschlands.

Clinical chemistry values for Asian elephants (Elephas maximus) in zoological gardens of Germany.

Med. vet. Dissertation

235 Seiten, 20 Abbildungen., 42 Tabellen, 91 Literaturangaben, Anhang mit 74 Tabellen

Veterinärmedizinische Fakultät der Universität Leipzig und Zoologischer Garten Leipzig (Betreuer: Prof. Dr. habil. Klaus Eulenberger) sowie weitere Zoos

Voller Text

Zusammenfassung:

Um bei Zootieren eine Krankheit vorbeugen, erkennen und behandeln zu können, bedarf es ebenso wie zur Beurteilung der Stoffwechselsituation einer genauen Kenntnis über die Normalwerte blutchemischer Laborparameter. Für in menschlicher Obhut gehaltene Elefanten existieren bis heute nur relativ wenige Veröffentlichungen zu klinsch-chemischen Blutuntersuchungen. Die Erklärung dafür liegt u.a. in den Schwierigkeiten bei der Blutentnahme bei dieser Tierart, wodurch es oft an einer großen Anzahl Stichproben von möglichst zahlreichen Individuen über einen längeren Zeitraum mangelt. Eine große Zahl Proben ist jedoch unerläßlich, um eine Normalwerttabelle erstellen zu können.
Es wurden in dieser Studie 453 Blutproben von 25 Asiatischen Elefanten (Elephas maximus) aus vier zoologischen Gärten Deutschlands analysiert und Referenzwerte für 35 klinischchemische Parameter ermittelt. Neben der Ermittlung von Referenzwerten wurde der Einfluß von Geschlecht, Alter und Jahreszeit insgesamt und separat für jeden Zoo geprüft.

Der Literaturvergleich ergibt weitestgehend Übereinstimmung mit bisher bekannten Daten für Elefanten. Auch wenn die Untersuchungsergebnisse in einer Referenzwerttabelle zusammengefaßt wurden, bleiben beim Vergleich der aus vier verschiedenen Zoos stammenden Tiere dennoch nicht zu vernachlässigende Schwankungen zwischen den Zoos zu berücksichtigen. Diese bestehen besonders bei den Enzymaktivitäten (am deutlichsten bei LDH und CK). Weitere hervorhebenswerte Unterschiede zwischen den verschiedenen Zoos bestehen bei den Amylasewerten sowie bei den Gesamteiweiß-, Harnstoff-, Bilirubin-, Triglycerid-,Cholesterol-, Eisen- und den Selenkonzentrationen der Proben. Auch bei den Vitamin A – Konzentrationen gab es zwischen den Zoos signifikante Differenzen. Vitamin E war nur in den Proben aus zwei zoologische Gärten bestimmbar.

Bei zahlreichen Blutparametern konnten signifikante geschlechts- und altersspezifische sowie saisonale Unterschiede festgestellt werden. Es waren trotz der zum Teil erheblichen Unterschiede zwischen den Werten aus den verschiedenen Zoos in keinem Fall klinische Auffälligkeiten oder gar Krankheitssymptome bei den Elefanten zu beobachten. Inwieweit in speziellen Fällen subklinische Erkrankungen vorgelegen haben, ist nicht geklärt, sollte aber bei zukünftigen Untersuchungen berücksichtigt werden. Ein Teil der beschriebenen Differenzen, insbesondere bei den Vitamin A und E -, den Eisen- und Selenwerten, kann auf die unterschiedlichen Rationszusammensetzungen und die in den einzelnen Tiergärten verschieden gehandhabte Supplementierung zurückgeführt werden. Die besondere Aufmerksamkeit, die heute der Supplementierung der Futterrationen mit Mineralstoffen und Vitaminen bei Zooelefanten allgemein beigemessen wird, hat somit seine volle Berechtigung.

Summary:

The diagnosis and treatment of disease and assessment of nutritional status in wild animals depends, in part, on a thorough knowledge of normative blood chemistry values for each species. Reports on the characteristics of blood of elephants in captivity are still few. This may be attributable to the problems in collecting a reasonable number of blood samples from many individuals over a certain period of time. A large sample size is required to establish a reference list about normal blood values. The present study was conducted to analyse the variations in blood constituents of samples (n = 453) which were collected from 25 clinically healthy juvenile (4) and adult (21) Asian elephants kept in four zoological gardens throughout Germany over a period of one year.

This investigation intends to make a contribution to establish a reference list about normal blood chemistry values and to proof the influence of sexe, age and circannual and /or nutritional factors. It is the first comprehensive observation performed over a long period of time and the first comparison of individuals kept at different locations under different conditions. The data obtained are in general agreement with investigations published by various authors. Apart from summarising the data in a reference list it is essential to notice the differences between the zoos. Comparing the blood values from these 4 different zoos there is a relevant variability. The most obvious differences exist in the enzyme activities, especially in LDH and CK which have a higher activity in blood samples coming from one special zoo.

Furthermore there are significant differences between the 4 zoos for the following parameters: total protein, urea, bilirubin, triglycerides, cholesterol, iron and selenium. Vitamin E could only be found in a few samples of two zoos. Sexe and age have a significant influence on different blood parameters. Regardless to those differences no clinical abnormalities or symptoms of any disease could be observed in any of the elephants. Hence considering these differences there does not appear a clinical relevance for them. Possible subclinical disorders in some elephants are not totally discovered but it should be focused on them in future studies. The major part of differences between the 4 zoos and between the summer and winter period, especially in vitamin A and - E, selenium and iron levels occur in consequence of the different composition of the diets fed in different zoos throughout the year and the different supplementation of foodstuff. The present investigation confirms the importance of a balanced diet which requires a sufficient amount and composition of mineral and vitamin supplements for elephants.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 15:11

VOLLRATH, C. (2010)

Krankheiten, Fortpflanzung und Immobilisation der Tiger (Panthera tigris) im Zoologischen Garten Leipzig unter besonderer Berücksichtigung der „Tigerkrankheit".

Diseases, reproduction and immobilization of tigers (Panthera tigris) in the Leipzig Zoological Garden with regard to “tiger disease”.

Med. vet. Dissertation

197 Seiten, 15 Abbildungen, 64 Tabellen, 583 Literaturangaben, Anhang mit 5 Abbildungen und 48 Tabellen

Veterinärmedizinische Fakultät der Universität Leipzig und Zoologischer Garten Leipzig (Betreuer: Prof. Dr. Klaus Eulenberger)

Voller Text (26 MB)

Zusammenfassung:

Die Krankheiten, Fortpflanzung und Immobilisation der Tiger des für seine Zucht berühmten Leipziger Zoologischen Gartens wurden zusammenfassend über einen Zeitraum von über 50 Jahren analysiert. Das Datenmaterial bestand aus Kranken- und Sektionsberichten sowie bakteriologischen, virologischen, parasitologischen und mykologischen Untersuchungsbefunden. Insgesamt wurden über 4000 Fälle ausgewertet und mit der medizinischen Fachliteratur verglichen. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit zeigen, dass sich die Haltungsbedingungen der Tiger im Leipziger Zoologischen Garten im Laufe der Zeit wesentlich verbessert haben und der Gesundheitsstatus heute als sehr gut eingeschätzt werden kann.

Zur Distanzimmobilisation und -narkose haben sich die Kombination von 3 mg/kg Xylazin und 3 mg/kg KM Ketaminhydrochlorid sowie Yohimbin als Antidot in einer Dosis von 0,5 mg/kg KM bewährt. Zu den häufigsten Krankheitsbildern gehörten Infektionskrankheiten, unter ihnen die sog. Koliinfektion und die Pasteurellose. Obwohl sie heute mit einfachen Mitteln therapierbar sind, verursachten sie seinerzeit in der Studienpopulation gleichzeitig v. a bei Jungtigern große Verluste. Seit Beginn der BCG-Impfung ist die Tuberkulose nicht mehr im Leipziger Tigerbestand aufgetreten. Ebenso brachte die Umstellung auf eine Lebendvakzine bei der Panleukopenieprophylaxe eine entscheidende Verbesserung.

Die meisten Todesfälle verursachten nach den Infektionskrankheiten Krankheiten des Respirationstrakts (Pneumonien) und Fortpflanzungsstörungen (v. a. Totgeburten). Ab einem Alter von 9 Jahren traten bei weiblichen Tigern Störungen im Geburtsverlauf auf. Am häufigsten erkrankten neonatale Tiger an Infektionskrankheiten und an den Folgen von Fruchtwasseraspiration. Bei den Krankheiten des Bewegungsapparats steht die auf einem alimentären sekundären Hyperparathyreoidismus beruhende Osteodystrophia fibrosa im Vordergrund. Ihr wird seit den 80er Jahren durch verstärkte Fütterung mit Ganzkörperfuttertieren vorgebeugt. Als Therapie von Nephritiden hat sich bei den Tigern des Untersuchungsguts besonders in den letzten Jahren eine einmalige subkutane Infusionstherapie mit insgesamt 2 ml/kg KM Glukose und Natriumbikarbonat im Verhältnis 1:1 sowie Elektrolyten und Aminosäuren, Enrofloxacin und Marbofloxacin in den von den Herstellern angegebenen Dosierungen bewährt.

Regelmäßige Krallenpflege ab einem Alter von 9 Jahren beugt Lahmheiten durch eingewachsene Krallen sowie Wundinfektionen vor. Vitaminmängeln wird im Leipziger Zoologischen Garten durch Fütterung von Ganzkörpertieren mit allen Innereien sowie die prophylaktische Gabe von Multivitaminpräparaten vorgebeugt. Möglicherweise verhaltensbedingte Todesfälle bei ansonsten gesunden neonatalen Tigern lassen in einigen Fällen auf eine gestörte Mutter-Kind-Beziehung schließen. Lediglich vereinzelt traten im Untersuchungsgut Krankheiten der Leber, des Herz- und Kreislaufsystems, des endokrinen Systems, Vergiftungen, sexuelle Verhaltensstörungen und Kachexien auf.
Bestandsprobleme wurden durch Caliciviren hervorgerufen, die klinische Symptome sowohl bei adulten als auch jungen Tigern und Löwen hervorriefen. Hier muss zwischen artgemäßer Aufzucht und Infektionsrisiko abgewogen werden.
Zu den erst postmortal festgestellten Krankheiten gehörte das metastasierende Hämangiosarkom.

Die „Tigerkrankheit“ gehörte über viele Jahre zu den schwer behandelbaren Krankheiten mit hoher Rezidivrate. Mittlerweile haben sich zwar Ampicillin und Penicillin als effektive Therapeutika im Leipziger Zoologischen Garten bewährt. Dennoch konnte auch in dieser Arbeit die Ätiologie nicht endgültig geklärt werden und bedarf weiterführender Untersuchungen.

Ansätze für künftige Forschungsaufgaben bietet die Klärung der möglicherweise generell bei Tigern hereditären Kataraktätiologie und des Hydrocephalus internus bei Amurtigern. Die hohe Diskrepanz der eigenen Ergebnisse im Vergleich zum Schrifttum erfordert weitere Studien an umfangreicherem Material zur Prävalenz von CDV, FIV und FeLV bei Tigern. Bislang nicht im Schrifttum beschriebene Krankheiten (z. B. Obstipation, Hämangiosarkom, Furunkulose, Pyodermie, Härungsanomalien und Panaritien), Infektionen (z. B. mit Gattung Salmonella Saint-Paul, Salmonella enteritidis, Salmonella anatum, Salmonella cholerae suis, Staphylococcus epidermidis und Staphylococcus intermedius) und Infestationen (z. B. Capillaria aerophila) werden in den entsprechenden Kapiteln besonders herausgestellt.

Abstract:

Records from a period of more than 50 years regarding diseases, reproduction and immobilization of the tigers at the Leipzig Zoological Garden, which is famous for its breeding, are summarized and analysed. These records include medical files, anaesthesia records, pathological examination reports and the results of bacterial, virological, parasitological and mycological examinations. All in all, over 4,000 cases were evaluated and compared to medical literature. The results of this study reveal a fundamental improvement over the years in how tigers are kept at the Leipzig Zoological Garden. Nowadays, the tigers can be said to be in excellent health.

A combination of 3 mg/kg xylazine and 3 mg/kg ketamine as well as 0.5 mg/kg of the antidote yohimbine have proved effective for immobilizing tigers. Infectious diseases, e. g. the so-called coli infection and pasteurellosis, were diagnosed most often. Although they can be healed easily today, infectious diseases used to be the leading cause of mortality, especially among younger tigers. Tuberculosis has disappeared from the Leipzig tiger stock since the introduction of the BCG vaccination. Likewise, the shift to an attenuated live virus vaccination has led to progress in preventing panleukopenia. Respiratory tract diseases (pneumonia) and reproduction disorders (especially stillbirth) are now the second most common cause of death. Starting at the age of nine years, female tigers experienced birthing disorders. Neonatal tigers suffered most often from infectious diseases and from the consequences of amniotic fluid aspiration.

Of all diseases of the locomotor system, the symptom of alimentary secondary hyperparathyroidism - generalised osteodystrophia fibrosa - happens to be the most significant. Therefore, as a precautionary measure, young tigers have been increasingly fed dead whole body animals since the 1980s. Enrofloxacine and marbofloxacine in combination with a singular subcutaneous infusion of 1 ml/kg glucose and 1 ml/kg bicarbonate, electrolytes and amino acids have proved to be an effective therapy for nephritis in tigers at the Leipzig Zoological Garden. Regular claw care starting at the age of nine years has proved to prevent lameness caused by ingrown claws and wound infections. At the Leipzig Zoological Garden, vitamin deficiency is prevented by offering tigers a variety of whole body animals, along with multivitamins. Some cases of unexplained death in otherwise healthy neonatal tigers imply an abnormal relationship between mother and cub. Hepatic diseases, cardio-vascular diseases, endocrine disorders, intoxications, disorders in sexual behaviour and cachexia occurred only sporadically among tigers.

Calicivirus infections posed an especially difficult problem within the enclosed tiger population.They caused clinical symptoms in young and adult tigers as well as in lions. As a consequence, it is important to carefully consider proper rearing or taking the risk of an infection. A malign haemangiosarcoma was diagnosed, but only postmortem. For many years, “tiger disease” was among the most difficult to treat diseases with a high relapse rate. Ampicillin and Penicillin have proved to be effective therapeutics at the Leipzig Zoological Garden. Nevertheless, the aetiology of tiger disease still remains unclear. Further studies are required. A suggestion for future research assignments could be the clarification of the possibly hereditary etiologic of cataracts and hydrocephalus internus in the Amurtiger.$

The vast difference between the results of this study concerning the prevalence of CDV, FIV and FeLV in tigers as compared to those in medical literature demands further studies with a larger sampling of stock. Diseases of the tiger (e. g. obstipation, haemangiosarcoma, furunculosis, pyoderma, panaritium), infections (e. g. by Salmonella Saint-Paul, Salmonella enteritidis, Salmonella anatum, Salmonella cholerae suis, Staphylococcus epidermidis and Staphylococcus intermedius) and infestations (e. g. Capillaria aerophila) which have not yet been described in medical literature are each discussed separately in their respective chapters.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 14:49

BENZ, A. (2005)

The elephant's hoof: Macroscopic and microscopic morphology of defined locations under consideration of pathological changes.

Dr. Vet. med. Dissertation

146 Seiten

Veterinär-Anatomisches Institut der Vetsuisse-Fakultät Universität Zürich
Prof. Dr. Hans Geyer, Referent
Prof. Dr. Klaus Eulenberger, Korreferent
Mehrere Zoos in der Schweiz, in Deutschland und den Niederlanden, sowie dem Pinnewala Elephant Orphanage in  Sri Lanka

Voller Text

Zusammenfassung:

Die Arbeit erfasst die normale makroskopische und mikroskopische Morphologie des Zehenendorgans vom Elefanten unter Berücksichtigung von pathologischen Veränderungen. Weiter wurden Biotin-Plasmakonzentrationen untersucht, um Werte als Basis für allfällige Behandlungen zu erhalten.
86 Füsse von 24 asiatischen (Elephas maximus) und 9 afrikanischen (Loxodonta africana) Elefanten wurden makroskopisch erfasst und 727 Gewebeproben von definierten Stellen des Zehendenorgans histologisch untersucht.

Die makroskopische Anatomie zeigt einige Unterschiede zwischen den zwei Arten sowie zwischen Wildtieren und den in Gefangenschaft gehaltenen Elefanten. Dabei bestehen aber einige Parallelen zu anderen Huf- und Klauentieren. Ein wichtiger Befund ist die vergleichsweise dünne Hornschicht an Sohle und Ballen der Zooelefanten (ca. 10mm). Die Hornwand wächst zwischen 5-8 mm / 28 Tage, mit geringeren Wachstumsraten an den Hinterfüssen im Vergleich zu den Vorderfüssen und bei den afrikanischen gegenüber den asiatischen Elefanten. Die histologischen Befunde zeigen an verschiedenen Lokalisationen und zwischen den beiden Spezies ebenfalls relativ geringe Unterschiede und vielfach ähnliche Strukturen wie bei anderen Huf- und Klauentieren. Pathologische Veränderungen wurden auch mikroskopisch erfasst. Am Zehenendorgan werden schlechte Hornqualität mit Vakuolen im Stratum spinosum und erweiterten Markräumen von Hornröhrchen sowie Schwachstellen, wie Mikrorisse nahe der Papillen im Ballensegment, bei den in Gefangenschaft gehaltenen Elefanten und den Wildtieren beschrieben. Nach ersten Biotinplasmaproben wurde 500 ng Biotin pro Liter Plasma als Grenzwert zwischen Elefanten mit und ohne Biotinbehandlung angenommen.
Die Kenntnis der Morphologie und der Wachstumsraten am Zehenendorgan ist eine wichtige Grundlage zur Diagnostik und Therapie von Schäden. Die Morphologie der Füsse ist auch geprägt von Unterschieden des Körperbaus und des Lebensraumes der beiden Elefantenarten. Die histologischen Befunde sind in der Lage, einige der Fussprobleme der Elefanten zu klären, werfen aber auch Fragen zu heutigen Haltungssystemen auf.

Abstract:

This study analyzes the normal macroscopic and microscopic morphology of elephant hooves under consideration of pathological changes. Biotin plasma concentrations are examined to establish values as a basis for possible treatment. 86 feet of 24 Asian (Elephas maximus) and 9 African (Loxodonta africana) elephants were macroscopically examined and 727 histological samples from defined locations of hooves of both species were studied.

The macroscopic anatomy shows differences between the feet of the two species and between wild and captive animals, but similarities to other ungulates. An important finding is the comparatively thin horn layer of the weight bearing surface in zoo elephants (about 10 mm). The horn wall grows between 5 – 8 mm/28 d, depending on feet and species. Minor differences between the feet and species are seen histologically, but with similarities to other ungulates. Poor horn quality in captive elephants’ hooves (e.g. vacuoles in the stratum spinosum, decayed marrows of the horn tubules) and “loci of minor resistance” in captive and wild animals (e.g. micro cracks close to the papillae in the pad segment) are detected. Pathological changes are assessed and described microscopically. On the basis of initial biotin plasma specimens (n = 16), 500 ng biotin/l plasma is estimated to be the approximate borderline between animals with or without biotin supplementation.
Knowledge of morphology and horn growth rates is essential for diagnosis and therapy. Variations in foot appearance between species might reflect differing body builds, origins and habitats. The histological findings might explain some of the foot problems, but also give rise to questions about the quality and correctness of current husbandry techniques.

 

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx