Mittwoch, 17 März 2021 14:31

MÜLLER, D. (2010)

Life expectancy of wild ruminants in zoological institutions.

Vet. med. Diss.
Universität Zürich, Vetsuisse Fakultät.

Volltext: https://www.zora.uzh.ch/id/eprint/54248/1/DM_Dissertation_komplett_110114.pdf

Zusammenfassung:

In der vorliegenden Studie wurden Daten des “International Species Information Systems” verwendet, um die relative Lebenserwartung (rLE;durchschnittliche Lebenserwartung einer Art als Proportion des Altersrekords) von 78 Wiederkäuerartenin Gefangenschaft zu ermitteln. Dieser Wert reflektiert den jeweiligen Haltungserfolg. Die vergleichendeAnalyse der rLE verschiedener Arten ermöglichte es, biologische Merkmale zu identifizieren, die einenEinfluss auf die Lebenserwartung haben. So korrelierte der rLE adulter Weibchen positiv mit dem Anteilan Gras in der natürlichen Äsung einer Art (฀2 = 8.28, p=0.004). Dies bestätigt die Erfahrung aus derZoohaltung, dass Laubäser im Vergleich zu Gras- und Mischäsern mehr fütterungsbedingte Problemezeigen. Höhere rLE erreichten adulte Männchen monogamer Arten (฀2 = 9.92, p=0.007). Dies weistdarauf hin, dass Arten, die daran adaptiert sind, ein Harem oder ein Revier zu verteidigen, intrinsischem,physiologischen Stress ausgesetzt sind, selbst wenn sie nicht in Gesellschaft anderer Männchen gehaltenwerden. Zudem war der rLE beider Geschlechter höher bei Arten, für die ein internationales Zuchtbuchgeführt wird (Weibchen: ฀2 = 8.80, p=0.003, Männchen: ฀2 = 5.52, p=0.019). Dieses Ergebnis zeigt,dass sich ex-situ Zuchtprogramme auch positiv auf den Haltungserfolg einer Art auswirken. Sollten dieErgebnisse dieser Studie in den Haltungsregimen von Wildwiederkäuern berücksichtigt werden, könntederen Haltungserfolg weiter verbessert werden.

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Samstag, 16 Februar 2019 18:55

MATZAT, T. (2012)

Beitrag zum Bösartigen Katarrhalfieber  bei Wiederkäuern in zoologischen Gärten.

Vet. med. Diss Leipzig.
79 Seiten, 32 Abbildungen, 12 Tabellen, 178 Literaturangaben, Anhang

Zusammenfassung:

Bösartiges Katarrhalfieber ist eine unheilbare Virusinfektion bei Paarhufern, die wiederholt in zoo-logischen  Gärten  auftrat,  ohne  dass  die  erkrankten Fehlwirte  Kontakt  zu  Reservoirwirten  hatten. Die  BKF-auslösenden  Gammaherpesviren  sind  eng  miteinander  verwandt  und  werden  von  ver-schiedenen klinisch gesunden Reservoirwirten latent beherbergt und ausgeschieden.  Einige  dieser  Reservoirwirte  sind  seit  längerem  bekannt,  andere  wurden  erst  kürzlich  identifi-ziert  und  es  wird  vermutet,  dass  es  noch  weitere  unerkannte  Reservoirwirte  für  BKF-Viren  gibt. Hervorzuheben  ist,  dass  die  Viren  normalerweise  eng  an  ihre  Reservoirwirte  gebunden  sind.  Es traten  in  letzter  Zeit  jedoch  immer  wieder  Fälle  auf,  in  denen  auch  Fehlwirte  zwar  infiziert  waren, aber nicht erkrankten oder das Virus sogar ausschieden. Der Zusammenhang zwischen dem Verhalten der BKF-Viren bei Fehl- und Reservoirwirten und den  ungeklärten  BKF-Fällen  in  zoologischen  Gärten  wurde  in  der  hier  vorliegenden  Studie  näher untersucht. Es sollte herausgefunden werden, ob Wildwiederkäuer, die bisher nicht als Reservoirwirte für  BKF-Viren galten,  diese  Viren  ausscheiden  und  so  möglicherweise für  die  oben  erwähnten BKF-Fälle verantwortlich waren. Es  wurden  Proben  auf  die  vier  verschiedenen  BKF-Viren  getestet,  die  am  häufigsten  zu  BKF führen,  in  zoologischen  Gärten  von  hoher  Relevanz  und  nachweislich  sehr  pathogen  sind:  Alcelaphines  Herpesvirus  1,  Ovines  Herpesvirus  2,  Caprines  Herpesvirus  2  und  Malignant  catarrhal fever virus – White-tailed deer. Wie  die  Untersuchungsergebnisse  zeigen,  ist  die  Verbreitung  der  hier  untersuchten  BKF-Viren sehr  unterschiedlich.  AlHV-1  wurde  bei  keiner  Tierart  in  den  Tupferproben  nachgewiesen.  Den-noch darf nicht außer acht gelassen werden, dass Tiere, die momentan AlHV-1 nicht ausscheiden trotzdem  latente Träger sein  können  und  möglicherweise  zu  einem  späteren  Zeitpunkt  Virus  aus-scheiden. Im Gegensatz dazu wurden das OvHV-2, das CpHV-2 und das MCFV-WTD bei mehre-ren Tieren festgestellt. Der Nachweis dieser Viren ausschließlich bei Hauswiederkäuern lässt vermuten,  dass  diese  Viren  nicht massiv  von Wildwiederkäuern  ausgeschieden  werden.  Dennoch  ist es  möglich,  das  die  Wildwiederkäuer  in  dieser  Studie  latent  infiziert  waren  und  nur  zu  dem  Zeit-punkt der Tupferprobenentnahme kein Virus ausschieden. Um latente Infektionen auszuschließen sind weitere Blutuntersuchungen nötig. Die  Übertragung  der  BKF-Viren  auf  Tiere,  die  keinen  direkten  Kontakt  zu  Reservoirwirten  im Zoo hatten, kann auf aerogenem Wege erfolgt sein, da BKF-Viren auch über weite Distanzen hin-weg und passiv übertragen werden können. Auch können Schafe oder Ziegen außerhalb der Zoos oder längst aus dem Bestand entfernte Reservoirwirte die Viren übertragen haben.

Der  Nachweis  von  MCFV-WTD  bei  Ziegen  war  unerwartet.  Bisher  war  unbekannt,  welche  Tierart diesem Virus als Reservoirwirt dient. Der Nachweis dieses Virus in der Nasenschleimhaut von Zie-gen  zeigt,  dass  diese  Tiere  das  Virus  ausscheiden  und  somit  der  Reservoirwirt  dieses  Virus  sein könnten. Diesen Sachverhalt gilt es ebenfalls weiter zu untersuchen. Letztendlich sollte in zoologischen Gärten und Wildparks weiterhin darauf geachtet werden, be-kannte Reservoirwirte streng getrennt und weit entfernt von empfänglichen Tierarten zu halten und sie auf keinen Fall zu vergesellschaften. Die Einhaltung strenger Hygienevorschriften und der Ein-satz unterschiedlicher Pfleger für Reservoir- und Fehlwirte ist unverzichtbar. Um  die  Anzahl  von  Reservoirwirten  zu  minimieren,  besteht  außerdem  die  Möglichkeit  Schafe und Ziegen durch Handaufzucht virusfrei aufzuziehen oder ganz auf die Haltung von Reservoirwir-ten zu verzichten. Bei Neuzugängen oder Vergesellschaftungen von Wiederkäuern aller Art ist eine strikte Quarantäne und individuelle Beprobung der Tiere durchzuführen um festzustellen, ob diese Tiere BKF-Viren ausscheiden oder latent beherbergen. Außerdem können so möglicherweise bis-her unerkannte Reservoirwirte identifiziert werden.

 

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Freitag, 01 Juni 2018 06:49

SCHILCHER, B. (2010)

Untersuchungen zur Pansen- und Klauengesundheit verschiedener Wildwiederkäuerarten des Tiergarten Nürnberg im Zusammenhang mit dem Fütterungsmanagement.

Investigations on rumen and claw health of different wild ruminants from Nuremberg zoo in relation to the feeding management.

Dissertation.

130 Seiten, 28 Abbildungen
Institut für Tierernährung, PD Dr. Annette Liesegang
Vetsuisse Fakultät, Universität Zürich
Tiergarten Nürnberg

Zusammenfassung:

Das Ziel dieser Arbeit war, die Pansen-und Klauengesundheit verschiedener Wiederkäuerarten -Hirschziegenantilope, Mähnenspringer, Dybowskihirsch, Mendesantilope -des Tiergarten Nürnberg im Zusammenhang mit dem Fütterungsmanagement zu untersuchen. Jeweils fünf getötete Tiere der oben genannten Wiederkäuerarten standen für diese Arbeit zur Verfügung. Parameter der mikrobiellen Fermentation des Pansens (pH, kkFS, Laktat, NH3), Blutwerte (L-Laktat, NEFA) sowie Gewebeproben der Pansenwand wurden analysiert. Darüber hinaus wurden die Klauen auf Anzeichen einer Klauenrehe untersucht. Auf der Basis von Futterwägungen und Nährstoffanalysen erfolgte eine Rationsberechnung. Bei drei Wiederkäuerarten -Hirschziegenantilope, Mähnenspringer, Mendesantilope -alle Gras-und Raufutterfresser, wurden deutliche Merkmale der subklinischen Pansenazidose auf Grund einer zu kohlenhydratreichen und rohfaserarmen Diät ermittelt. Dies wurde insbesondere durch ausgeprägte Mikroabszesse in der Pansenschleimhaut sowie mittlere pH-Werte im Pansen < 6,5 belegt. Die Dybowskihirsche, welche als Intermediärtyp klassifiziert werden, schienen eine Futterration mit hohem Kraftfutteranteil zu tolerieren, da keine pathologischen Veränderungen gefunden wurden. Diese Ergebnisse machen deutlich, dass die subklinische Pansenazidose bei Wildwiederkäuern in Gefangenschaft immer noch ein bedeutendes Problem darstellt, da diese Tiere häufig mit Rationen reich an leicht fermentierbaren Kohlenhydraten gefüttert werden.

Abstract:

The aim of this study was to investigate the rumen and claw health of different ruminant species -blackbuck, barbary sheep, sika deer, addax antelope -from the Nuremberg Zoo according to the feeding management. Five killed individuals of the ruminant species mentioned above, were used in this study. Parameters of microbiological fermentation of the rumen (pH, SCFA, lactate, NH3), blood values (l-lactate, NEFA) as well as rumen tissue samples were examined. Additionally, investigations on claw health, in terms of laminitis were made. The diets were calculated based on the weight of the feedstuffs and nutrition analysis. Three species -blackbuck, barbary sheep, addax antelope -all grass-and roughage feeders, showed severe characteristics of subacute ruminal acidosis due to a diet high in fermentable carbohydrates and low in fibre. This was particularly proved by numerous microabscesses inside the rumen mucosa and mean rumen pH < 6,5. The sika deer, classified as intermediate feeder, appeared to tolerate the diet with a high concentrate rate, since no pathological variations were present. These results demonstrate that subacute ruminal acidosis is still a serious problem in captive wild ruminants, which are often fed wrong diets with a high concentration of easily digestible carbohydrates.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 09:30

WOLF, H. (1995)

Vergleichende Untersuchungen des Verhaltens von 5 Wiederkäuerarten im Kölner Zoo mit besonderer Berücksichtigung des Nahrungsaufnahmeverhaltens.

Diplomarbeit

170 Seiten

Zoologisches Institut, Universität zu Köln
Leitung: Prof. Dr. G. Nogge
Zoo Köln

Zusammenfassung:

In der Zeit von Mai 1994 bis Juni 1995 wurden im Kölner Zoo Beobachtungen an den folgenden fünf Wiederkäuerarten durchgeführt: Okapi (Okapia johnstoni), Giraffe (Giraffa camelopardalis), Moschunsochse (Ovibos moschatus), Banteng (Bos javanicus) und Bison (Bison bison).
Mit Hilfe von "instantaneous sampling" wurde die Aktivitätsverteilung der Tiere über den Tag ermittelt. Bei den Okapis und den Giraffen konnte mittels Videoaufnahmen auch der Nachtrhythmus einiger Verhaltensweisen, vor allem des Fressens verfolgt werden. Es wurden Vergleiche sowohl zwischen den Arten als auch mit der Wildbahn angestellt und Faktoren gesucht, die für die Differenzen verantwortlich sind. Unter anderen erwiesen sich haltungsbedingte Faktoren beeinflussend, wie Zusammensetzung der Nahrung, Fütterungszeiten, Zeiten des Entlassens der Tiere in die Aussenanlage und die des Aufstallens.
"Focal animal sampling" diente als Methode bei der ERfassung verschiedener Aspekte des Nahrungsaufnahmeverhaltens der Tier eund bei der Feststellung der Rangordnung in den eizelnen Gruppen. Auch hier wurde mit den Wildbahnbeobachtungen verglichen und nach den Gründen für die Unterschiede gesucht. Die Nahrungsaufnahmevariablen: tägliche Fress- und Wiederkäudauer, Häufigkeit und Dauer der Fress- und Wiederkäuphasen, Kaufrequenz beim Fressen und Wiederkäuen sowie Kaudauer und Anzahl der Kaubewegungen pro regurgitierten Bissen beim Wiederkäuen wurden auf Abhängigkeit von dem Ernährungstyp der Tierarten geprüft. Einige dieser Grössen wiesen erwartungsgemäss unterschiedliche Werte für die Konzentratselektierer Okapis und Giraffen und die Gras- und Rauhfutterfresser Bisons und Bantengs (zum Teil auch für die als Intermediärtypen bezeichneten Moschusochsen). Auch die Art der angebotenen Nahrung und das Alter, das Geschlecht und die soziale Stellung der Tiere nahmen Einfluss auf das Nahrungsaufnahmeverhalten.
Ausserdem wurden die von der Wildbahn abweichenden Verhaltensweisen untersucht. Mittels verschiedener Mehoden wurde angestrebt, ursächliche Zusammenhänge dieser "Verhaltensstörungen" auszumachen. Solche Störungen wurden nur bei den Konzentratselektierern Okapis und Giraffen beobachtet. Die Ergebnisse deuten auf eine ursächliche Beteilung der Fütterungsart, die den Bedürfnissen der Selektierer nicht optimal angepasst erscheint.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 19:19

OLLESCH, S.; WORTMANN, A. (2011)

Forschendes Lernen im Zoo zum Thema „Pinguine“.

Inquiry-based Learning in the Zoo to the theme of ‘penguins’.

Masterarbeit

119 Seiten

Ganzer Text

Didaktik der Naturwissenschaften - Biologie, Universität Bremen
Leitung: Prof. Dr. Doris Elster
Zoo am Meer Bremerhaven

Zusammenfassung:

Im Rahmen der Masterarbeit „Forschendes Lernen im Zoo zum Thema ‚Pinguine„“ wurde ein Zooprojekt zum forschend-entwickelnden Lernen erarbeitet, das mit Schulklassen im „Zoo am Meer“ in Bremerhaven durchgeführt und evaluiert wurde. Anhand von Experimenten und Tierbeobachtungen sollten die Schüler und Schülerinnen verschiedene Arten der Pinguine erforschen.

Als Instrumente der empirischen Erhebung dienten sowohl quantitative als auch qualitative Methoden. Das Ziel der quantitativen Untersuchung war, mithilfe von Fragebögen die Veränderung des Interesses und des Fachwissens vor und nach dem Zooprojekt zu erheben. Die qualitative Erhebung zielte darauf ab, unter Anwendung von Einzelinterviews herauszufinden, ob sich die Vorstellungen der Schüler (Konzepte, Metaphern, Denkfiguren) zum Thema „Anpassung an Wärme und Kälte“ durch das Zooprojekt veränderten. Die Vorstellungen der Schüler wurden zudem durch Mindmaps vor und nach dem Zoobesuch ermittelt und hinsichtlich einer möglichen Veränderung quantitativ sowie qualitativ ausgewertet.

Die Ergebnisse der quantitativen und qualitativen Studie zeigten, dass durch das Zooprojekt ein steigender Wissenszuwachs bei den Schülern festgestellt werden konnte, das Interesse sich allerdings kaum änderte. Außerdem konnte auch eine Veränderung der Vorstellungen der Schüler (Konzepte, Metaphern, Denkfiguren) über den Pinguin durch das Zooprojekt nachgewiesen werden.

Summary

In the course of the Master’s Thesis “Inquiry-based Learning in the Zoo to the theme of „penguins‟”, a zoo project for inquiry-developing learning, which has been implemented and evaluated with school classes in the “Zoo am Meer” in Bremerhaven, has been developed. On the basis of experiments and animal watching, students had to explore the genus of penguins.
Quantitative and qualitative methods served as instruments for empirical research. The aim of the quantitative investigation was to ascertain the change of interest and knowledge before and after the zoo project with the aid of a questionnaire. By means of individual interviews, the qualitative survey aimed at discovering whether the students‟ ideas (concepts, metaphors, conceived ideas) on the subject of “the adaption of penguins to warmth and cold” have changed during the zoo project. Moreover, the students‟ ideas have been determined through mind maps before and after their visit to the zoo. They have been evaluated in a quantitative as well as in a quantitative way with regard to a possible change.
The results of the quantitative and qualitative study have shown the students‟ increase of knowledge; however, their interest has hardly changed. Furthermore, an alteration of the students‟ ideas (concepts, metaphors, conceived ideas) about penguins by means of the zoo project could be proved.

 

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx