Donnerstag, 14 Juni 2018 07:40

BROOCKMANN, L. (2010)

Untersuchungen zum Werkzeuggebrauch beim Kea (Nestor notabilis): Einsatz von verschiedenen Spielaufbauten im Zoo.

Studies on the use of tools in Kea (Nestor notabilis): Use of different game structures at the zoo

Bachelorarbeit

48 Seite

Ganzer Text

Institut für Hirnforschung, Abteilung Verhaltensphysiologie und Entwicklungsneurobiologie, Prof. Dr. Ursula Dicke
Universität  Bremen
Zoo am Meer Bremerhaven

Zusammenfassung:

Mit den Versuchen dieser Arbeit, sollte herausgefunden werden, ob der neuseeländische Bergpapagei Kea (Nestor notabilis) in der Lage ist, Werkzeug zu gebrauchen. Die Versuche wurden im Zoo am Meer Bremerhaven mit vier der dort lebenden Keas durchgeführt.
Bei den Versuchen wurden die vier Keas an acht unterschiedlichen Aufbauten getestet. Bei vier der Aufbauten, kamen die Keas nur an das Belohnungsfutter, wenn sie ein Werkzeug benützten. Bei den anderen vier Aufbauten, brauchten die Keas kein Werkzeug zu verwenden, sondern konnten per Geschick und Muskelkraft an die Belohnung gelangen.
Die Aufbauten wurden abwechselnd für jeweils 3 Stunden pro Tag in das Außengehege gestellt und per Videoaufzeichnung wurde deren Verhalten an den Aufbauten dokumentiert. Für die Auswertung wurden die Manipulationen des jeweiligen Hilfsmittels und die Kontakte mit dem Aufbau, Futter und Hilfsmittel gezählt.
Die Auswertung ergab, dass bei den Werkzeug-Aufbauten keines der Tiere das gegebene Hilfsmittel als Werkzeug verwendete, um an das Futter zu gelangen. Die Tiere beschäftigten sich vermehrt mit dem Aufbau und dem Futter. Das Hilfsmittel wurde meistens eher als Spielzeug verwendet. Bei den Nicht-Werkzeug-Aufbauten zeigte sich, dass sie viel Zeit mit den Aufbauten und dem Futter verbrachten. Meistens stand mindestens eines der Tiere für einen längeren Zeitraum mit dem Aufbau in Kontakt.
Anhand der Ergebnisse konnte festgestellt werden, dass diese Tiere nicht in der Lage sind hier Werkzeug zu gebrauchen, da sie keinen sinnvollen Zusammenhang zwischen Hilfsmittel und Aufbau herstellen konnten. Da die Gruppe ein Kea-typisches Verhalten zeigte, lässt sich eventuell daraus schließen, dass für die Keas Werkzeuggebrauch nicht notwendig ist. Alles, was die Tiere benötigen, können sie mit Hilfe ihres Schnabels erreichen.

Abstract:

This thesis should find out whether the parrot kea (Nestor notabilis) is able to use tools. The experiments were carried out at the Zoo am Meer Bremerhaven with four living keas.
In the experiments, the four animals were tested on eight different constructions. In four objects, the keas could only get the treats with the help of a tool. In the other four objects, the birds were not supposed to use any tool but rather had to use other skills and muscle strength in order to earn the reward.
The objects were presented in turn for 3 hours per day in the outdoor enclosure.  Video recording documented their behavior. Manipulations of the respective tools and contacts with construction, food and aid were evaluated.
Results showed that none of the animals used a tool to get to the food. The animals kept themselves busier with the construction and food. The tool was mostly used as a toy. At the non-tool-constructions they spent much time with the structures and the food. At least one of the animals was in contact with the structure for a longer period of time.
This study showed that these four birds were not able to use tools, maybe because they could not produce a meaningful relationship between aid and construction. The group showed a kea-typical behavior, so it can possibly be concluded that it is not necessary for the kea to use a tool. Everything keas need or want, they can get with the help of their beaks.

 

broockmann-biblio

Freigegeben in B
Donnerstag, 14 Juni 2018 13:48

HELM, K. (2012)

Werkzeuggebrauch von Cebus apella in Zootierhaltung und in freier Wildbahn im Vergleich.

Bachelorarbeit

31 Seiten

Organismische Biologie, Naturwissenschaftliche Fakultät der Universität Salzburg
Leitung: Ao.Univ.-Prof. Dr. phil Gustav Bernroider
Zoo Salzburg

Zusammenfassung:

Im Sommersemester 2012 wurde im Rahmen des Moduls Neuroökologie/ Verhaltens-ökologie eine Arbeitsgruppe mit dem Zoo Hellbrunn in Salzburg gegründet. Aus dieser Gruppe heraus ist meine Arbeit mit dem Gehaupten Kapuzineraffen entstanden. Die erste Tierart, bei der Werkzeuggebrauch als Verhaltensmuster allgemein entdeckt wurde, waren die Schimpansen. Als Kapuzineraffen in Boa Vista bei dem Gebrauch von Werkzeug beobachtet wurden, wurde die Theorie, dass nur Menschen und Menschenaffen Werkzeuge aktiv verwenden können, angezweifelt. Die Kapuzineraffen wählten schwerere, härtere Steine aus, um Kokosnüsse zu öffnen als um an leichter zugänglichere Nahrung heranzukommen. Sie scheinen also folglich wie Menschen und Menschenaffen den Werkzeuggebrauch zu planen und danach ihre Instrumente auszuwählen. Der Gehaupte Kapuzineraffe, Cebus apella, ist einer der intelligentesten Nicht-Menschenaffen unter den Primaten, er ist zu großem kognitiven Lernverhalten und feinster koordinativer Ausführung von Bewegungsmustern fähig. Um das Zutreffen dieser Aussage zu untersuchen, habe ich die zwölf Affen des Zoos beobachtet und ihr Verhalten in Bezug auf Werkzeuggebrauch hier in theoretischer Form ausgewertet. In meiner Arbeit stelle ich zunächst noch allgemein die Art Cebus apella vor und erläutere den Werkzeuggebrauch bei den Tieren an sich. Ziel meiner Arbeit ist es nun, einerseits zu prüfen, ob die Tiere im Zoo Hellbrunn überhaupt Werkzeugverhalten bei der Nahrungsaufnahme zeigen, und andererseits diese Ergebnisse mit Erkenntnissen über Cebus apella in freier Wildbahn aus der Literatur zu vergleichen.

 

helm-biblio

Freigegeben in H
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx