Dienstag, 31 Mai 2016 10:45

RIETSCHEL, W. (2004)

Plant Poisoning of Zoo Animals or an Unsuspicious Method of Population Control in Zoo Animals.

European Association of Zoo- and Wildlife Veterinarians (EAZWV) 4th scientific meeting, joint with the annual meeting of the European Wildlife Disease Association (EWDA), May 8-12, 2002, Heidelberg, Germany: 109-113.

Abstract:

Der Zoologisch-Botanische Garten Wilhelma in Stuttgart scheint sich in besonderer Weise dafür zu eignen, die Gesundheit von Zootieren durch das Verfüttern giftiger Pflanzen zu beeinflussen. Es steht jedoch außer Frage, daß andere zoologische Einrichtungen ebenfalls zu diesem interessanten Thema Beiträge liefern können. Voraussetzung ist eine entsprechende Bepflanzung der Tiergehege oder die Anpflanzung von für diesen Zweck geeigneten Blumen, Sträuchern und Bäumen im Besucherbereich. Im Rahmen dieses Referates werden 6 Fälle von nachgewiesenen und mutmaßlichen Pflanzenvergiftungen bei Zootieren in Stuttgart und ein Fall im Münchener Tierpark Hellabrunn beschrieben. Das toxische Pflanzenmaterial wurde durch Tierpfleger und Besucher verfüttert oder von den Tieren im Gehege aufgenommen.

rietschel-biblio

Freigegeben in R
Donnerstag, 14 Juni 2018 09:19

JOHANN, C. (2005)

Pflanzen- und Pilzvergiftungen bei Keas und Kakas.

25. Arbeitstagung der Zootierärzte im deutschsprachigen Raum, Bremerhaven 04.11.-06.11.2005: 103-108.

Einleitung:

In den meisten Zoologischen Gärten und Tierparks werden giftige Pflanzen zur Parkbegrünung genutzt. Nicht selten sind sie sogar Bestandteil der Gehegebepflanzung z.B. in Raubtieranlagen. Zum einen ist dies mit Sicherheit darin begründet, dass viele der entsprechenden Pflanzenarten auch noch an schattigen Plätzen gedeihen, ein Beispiel hiefür ist der Efeu. Zum anderen werden toxische Pflanzen wegen ihrer Attraktivität, z.B. der rote Früchte tragende Ilex, angepflanzt. Auch die Wilhelma bildet hier keine Ausnahme. Auf den Subtropenterrassen werden jährlich bis zu 10'000 Pflanzen aus über 150 verschiedenen Arten angepflanzt. Viele der dort wachsenden Arten sind minder- bis hochgiftig. Zudem werden zahlrfeiche Zuchthybriden genutzt, deren Toxizität meist noch weitestgehend ungeklärt ist.

Die Subtropenterrassen beherbergen über 30 Volieren mit den verschiedensten Papageien. Besondere Aufmerksamkeit genießen hierbei die beiden Arten der Gattung der Nestorpapageien. Sowohl Keas wie Kakas verfügen über eine Pinselzunge, die der der Loris ähnelt und die von ihnen zur Aufnahme von Pflanzensäften genutzt wird. Über 50 Jungkeas wurden in der Wilhelma bereits erfolgreich großgezogen. Die Tiere sind wegen ihrer munteren, aufgeschlossenen Art bei den Besuchern sehr beliebt und "animieren" so leider auch zum Füttern. Nicht selten findet man deshalb auch Pflanzenteile aus der Gehegeumgebung in den Volieren. Im folgenden wird näher auf einge Pflanzenvergiftungs- bzw. Pflanzenvergiftungsverdachtsfälle eingegangen, die sich bei Keas und Kakas in den letzten 8 Jahren zugetragen haben.

 

johann-biblio

Freigegeben in J
Donnerstag, 14 Juni 2018 08:03

GOODCHILD & SCHWITZER, C. (2008)

The Problem of Obesity in Captive Lemurs.

International Zoo News 55 (6): 353-–357

Volltext PDF

Conclusions:

1. Lemurs have a relatively low basal metabolic rate, and this should be taken into account when re-assessing diets.
2. Animals should ideally be weighed regularly to monitor any weight gain or loss.
3. It can sometimes take a while before any results are seen after adjusting diets. Stick with it and ensure all staff follow the diets closely.
4. If you are using food-based enrichment, take this into account and reduce the daily diet accordingly.

 

goodchild-biblio

Freigegeben in G
Donnerstag, 14 Juni 2018 07:50

SCHWITZER, C. (2003)

Energy intake and obesity in captive lemurs (Primates, Lemuridae).

Dissertation Universität Köln
Zoologisches Institut in Zusammenasrbeit mit
Kölner Zoo, Zoo Mülhausen im Elsass und anderen

154 Seiten. Schüling-Verlag, Münster. ISBN: 9783934849488

Zusammenfassung:

Die vorliegende Studie behandelt die Energieaufnahme und Fettleibigkeit bei Lemuren in menschlicher Obhut. Ziel der Arbeit war, mögliche Zusammenhänge zwischen Ernährung, speziell Überernährung, und Aspekten der Populationsdynamik (Wurfgröße, Jungtiersterblichkeit) zu untersuchen.

Die Körpergewichte von in Europäischen Zoos lebenden Lemuren verschiedener Arten wurden mit den Gewichten freilebender Individuen der jeweiligen Art verglichen und der Anteil fettleibiger Tiere in den einzelnen Populationen wurde bestimmt. Die Nahrungs- und Energieaufnahme von Gruppen zweier Lemurenarten (Varecia variegata variegata und Eulemur macaco flavifrons) in drei verschiedenen Zoos wurde erfasst. Es sollte überprüft werden, ob es Hinweise darauf gibt, dass Fettleibigkeit bei Lemuren im Zusammenhang mit Superoptimaler Ernährung und/oder suboptimalen Mustern der Energieaufnahme steht. Zudem wurde die langzeitige Entwicklung der Europäischen Zoopopulationen von zwei Unterarten des Vari mit Bezug auf Veränderungen der Populationsdynamik, speziell der Wurfgröße, analysiert. Es wurde nach einem Einfluss von superoptimaler Ernährung (ausgedrückt in Körpergewicht der Weibchen) auf Veränderungen in der Population gefragt.

Die durchschnittlichen Körpergewichte von 7 Lemurenarten und –unterarten in Europäischen Zoos waren höher als die Durchschnittsgewichte der jeweiligen Arten im Freiland. Der Anteil fettleibiger Tiere in den verschiedenen Stichproben lag zwischen 0% und 80%. Die Lemuren aller drei Zoos, in denen Daten zur Ernährung erhoben wurden, zeigten eine hohe Energieaufnahme. Wenn die tatsächliche Aufnahme an verdaulicher Energie bei allen Tieren der Studie 65% der errechneten Aufnahme entsprach, wie eine Verdaulichkeitsuntersuchung für zwei Schwarz-Weiße Varis des Kölner Zoo ergab, so nahmen lediglich die Sclater’s Makis im Zoo Mulhouse sowie die Schwarz-Weißen Varis in der zweiten Beobachtungsperiode im Kölner Zoo adäquate Mengen an Energie auf. Bei allen anderen untersuchten Lemurengruppen überstieg die Energieaufnahme die errechneten Bedarfswerte. Eine Präferenz der Tiere für Obst war erkennbar.

Die Muster der Energie- und Trockenmasseaufnahme über 24 Stunden zeigten bei beiden Arten Unterschiede zwischen den drei Zoos. Bei den Varis fiel dies zusammen mit Unterschieden im Anteil stereotyper Verhaltensweisen. Stereotypien traten hauptsächlich vor den Fütterungszeiten auf. Nach einer Änderung des Fütterungsschemas im Kölner Zoo zeigten beide Spezies einen geringeren Anteil an Stereotypien als davor.
Die Europäischen Zoo-Populationen beider Vari-Unterarten zeigten hohe Wachstumsraten. Es gab jedoch bei beiden Unterarten Unterschiede im Reproduktionserfolg der Weibchen. Für beide Unterarten zusammengenommen korrelierte das Körpergewicht der Weibchen signifikant positiv mit der Wurfgröße, jedoch nicht mit der Jungtiersterblichkeit bei den einzelnen Weibchen. Ein Trend, dass das Gewicht der Weibchen über die Generationen gestiegen ist, konnte festgestellt werden.

Die Ergebnisse dieser Arbeit sind kompatibel mit der Annahme, dass Lemuren als Tiere, die an Lebensräume mit unvorhersagbaren Bedingungen und langen Perioden des Nahrungsmangels angepasst sind eine energiereiche Nahrung bevorzugen, deren Aufnahme möglicherweise eher von der Verfügbarkeit als von intrinsischen Mechanismen reguliert wird. Unter Zoobedingungen mit konstantem Angebot an energiereicher Nahrung nehmen die Tiere an Gewicht zu und können letztendlich fettleibig werden.

Auf Populationsebene konnte die vorliegende Studie erste Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Körpergewicht und Reproduktionserfolg bei Vari-Weibchen liefern. Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass die Ernährung ein wichtiger Faktor beim Management von kleinen Populationen ist. Eine unangemessene Ernährung kann Veränderungen in der Populationsdynamik hervorrufen, die mittelfristig zu einem Verlust von genetischer Variabilität der Population führen können. Wenn ein beträchtlicher Anteil einer Zoopopulation übergewichtig ist, ist deren Eignung als Reservepopulation, die potentiell die Freilandpopulation der Art aufstocken oder ersetzen soll, fraglich. Die Ernährung im Zoo muss daher mit Bezug auf Nährstoff- und vor allem Energiegehalt den Bedürfnissen der jeweiligen Art angepasst sein.

 

schwitzer-biblio

Freigegeben in S
Donnerstag, 14 Juni 2018 21:15

SCHÜRER, U. (1980a)

Unterschiede in der Häufigkeit von Kiefererkrankungen bei Riesenkänguruhs.

Der Zoologische Garten (N.F.) 50 (6): 433-437. VEB Gustav Fischer Verlag Jena. ISSN: 0044-5169

Voller Text

 

schürer-biblio

Freigegeben in S
Donnerstag, 14 Juni 2018 14:44

SCHÖNE, J. (2001)

Zur Distanzimmobilisation des Eurasischen Luchses (Lynx lynx) - Auswirkungen einer Medetomidin/Ketamin-Kombination auf Anästhesietiefe, Atem-, Kreislauf- und Stoffwechselfunktionen

Medetomidine-ketamine-remote anaesthesia of the Eurasian lynx (Lynx lynx) and its effects on anaesthetic depth, respiration, circulation and metabolism

Dissertation

99 Seiten mit 27 Abbildungen, 29 Tabellen, Anhang

Fachgebiet Tiergartenbiologie und Zootiermedizin der Tierärztlichen Hochschule Hannover, Prof. M. Böer sowie Institut für Pharmakologie, Toxikologie und Pharmazie der Tierärztlichen Hochschule Hannover, Prof. W. Löscher, Tierärztliche Hochschule Hannover.
Probanden und Untersuchungen im Wildpark Lüneburger Heide, im Wildpark Schwarze Berge, im Heimatnaturgarten Weißenfels, im Tierpark Essehof und im Wisentgehege Springe

Voller Text

Zusammenfassung:

Für den Eurasischen Luchs (Lynx lynx) wurde erstmals ein modernes, tierart- und tierschutzgerechtes Anästhesie- und Immobilisationsverfahren erarbeitet. Erstmals werden statistisch gesicherte Daten einer nahezu vollständigen Anästhesieüberwachung bei dieser Felidenart vorgestellt. Zur Schonung der Probanden fand ein praxisnahes und unter Feldbedingungen einsetzbares nicht bzw. minimal invasives Monitoring Verwendung. Anhand der Überwachung von Reflexerregbarkeit, Schmerzempfinden, Muskelrelaxation, Atem-, Kreislauf- und Stoffwechselfunktionen wurden die klinische Eignung und die veterinärmedizinische Praktikabilität einer Medetomidin/Ketamin-Anästhesie beim Luchs überprüft. Die Untersuchungen wurden unter weitestgehend standardisierten Bedingungen und unter Berücksichtigung der Geschlechter sowie unterschiedlicher Alters- und Gewichtsklassen an 17 Versuchstieren durchgeführt. Das Alter der 10 männlichen (davon 1 Kastrat) und der 7 weiblichen Tiere reichte von etwa 3 Jahren bis 14 ½ Jahren, bei einem Körpergewicht von 16,8 kg bis 35 kg.

Es wurden nach geschätztem Körpergewicht 0,03 mg/kg Kgw Medetomidin und 3 mg/kg Kgw Ketamin auf Distanz injiziert (0,0319 ± 0,0031 mg/kg Kgw Medetomidin und 3,19 ± 0,31 mg/kg Kgw Ketamin absolut). Alle experimentell-anästhesiologischen Immobilisationen wurden mit diagnostischen und/oder therapeutischen Maßnahmen verbunden. In 5 min-Intervallen (15 min bis 45 min nach Injektion) wurden Daten der Reflexaktivität, des Schmerzempfindens, der Muskelrelaxation, der Atemfrequenz, des ausgeatmeten Kohlendioxids (Kapnometrie), der peripheren Sauerstoffsättigung (Pulsoximetrie), der Herzfrequenz, der indirekten Blutdruckmessung, der kapillären Rückfüllungszeit, der Schleimhautfarbe und der Thermoregulation in einem eigens für diese Studie entwickelten Anästhesieprotokoll dokumentiert. Die Aufzeichnungen der Elektrokardiogramme sowie die venösen Blutgasanalysen (inkl. Säure-Basen-Status) erfolgten in 10 min-Intervallen (15 min bzw. 20 min bis 45 min bzw. 50 min nach Injektion).

Die mittlere Einleitungsphase betrug 0:10:21 ± 0:03:26 [h:min:sek], die Toleranzphase 0:50:27 ± 0:08:42 [h:min:sek] und die Aufwachphase 0:13:56 ± 0:07:53 [h:min:sek]. Die Toleranzphase wies eine sehr gute Anästhesietiefe mit deutlicher peripherer Analgesie und vollständiger Muskelrelaxation auf.

Kapnometrie, Pulsoximetrie, indirekte Blutdruckmessung, Elektrokardiographie und mobile Blutgasanalyse erwiesen sich als zuverlässige nicht bzw. minimal invasive Methoden für eine Anästhesieüberwachung unter Feldbedingungen. Erregbarkeit des Pupillarreflexes (p=0,0031), endexspiratorischer Kohlendioxidgehalt (p=0,0002), periphere Sauerstoffsättigung (p=0,0098), venöser Sauerstoffpartialdruck (p=0,0026) und venöser Kohlendioxidpartialdruck (p=0,0030) erfuhren im Verlauf der Anästhesie von Minute 15 bis Minute 45 bzw. 50 einen signifikanten Anstieg. Erregbarkeit des Kornealreflexes (p=0,0063), Herzfrequenz (p<0,0001), diastolischer Blutdruck (p=0,0216) und Körperinnentemperatur (p<0,0001) verringerten sich im selben Zeitraum signifikant. Alle übrigen Parameter erfuhren im Verlauf der Anästhesie keine Veränderungen oder die Veränderungen waren statistisch nicht signifikant. Die i.m. Gabe von Atipamezol in der 5fachen Dosis des verabreichten Medetomidin erwies sich bei dieser Felidenart als geeignet, den Medetomidinanteil rasch und effektiv aufzuheben.

Die gewonnenen Daten belegen, daß systemische wie organspezifische Einflüsse der Medetomidin/Ketamin-Anästhesie in oben genannter Dosis durch endogene Regulationsmechanismen der Luchse kompensiert wurden und bei gesunden Tieren keine klinischen Komplikationen hervorriefen. Die Kombination aus dem α2-Agonisten Medetomidin und dem dissoziativen Anästhetikum Ketamin führt beim Eurasischen Luchs in der verwendeten Dosis zu einer sicheren, effektiven und antagonisierbaren Immobilisation, die für kleine chirurgische Eingriffe und Managementmaßnahmen geeignet ist.

Abstract:

A modern anesthesia and immobilisation procedure was developed for the Eurasian Lynx (Lynx lynx). Data supported by statistical analysis of a comprehensive anesthesia monitoring are presented for the first time for this feline species. In order to avoid undue harm to the subjects, none or minimally invasive monitoring techniques were used, which are suitable for use both in clinical environment and under field conditions. Based on observations of reflex activity, pain sensitivity, muscle relaxation, respiratory, circulatory and metabolic functions, the clinical suitability and veterinary practicability of the medetomidine/ketamine anesthesia were demonstrated. The experiment was carried out on 17 animals in predominantly standardized conditions. Gender, as well as age and weight classes were taken into consideration. Age of the 10 male (1 castrated male) and 7 female lynxes varied from 3 to almost 14 ½ years with body weights varying from 16,8 kg to 35 kg.

After estimating the body weight of the subject, 0,03 mg/kg medetomidine and 3 mg/kg ketamine were injected from a distance (actual dosages were found to be 0,0319 ± 0,0031 mg/kg medetomidine and 3,19 ± 0,31 mg/kg ketamine after weighing the subjects). All experimental remote immobilisations were carried out in conjunction with diagnostic and/or therapeutical measures. Reflex activity, pain sensitivity, muscle relaxation, respiratory rate, end-tidal carbon dioxide (capnography), peripheral oxygen saturation (pulse oximetry), heart rate, indirect blood pressure measurement, capillary refill time, mucous membrane colour and thermoregulation were documented every 5 minutes (15 min-45 min after injection) in a specially created anesthesia protocol. Data from the electrocardiograph and venous blood gas analysis (inclusive of acid-base-state) were recorded every 10 minutes (15/20 min-45/50 min after injection).

Mean induction phase lasted 0:10:21 ± 0:03:26 [h:min:sec], mean tolerance phase 0:50:27 ± 0:08:42 [h:min:sec] and mean recovery phase 0:13:56 ± 0:07:53 [h:min:sec]. The tolerance phase showed a very good anesthetic depth with pronounced peripheral analgesia and complete muscle relaxation.  Capnography, pulse oximetry, indirect blood pressure measurement, electrocardiography and mobile blood gas analysis proved to be reliable none or minimally invasive methods for anesthesia monitoring under field conditions. Excitability of the papillary light reflex (p=0,0031), end-tidal carbon dioxide levels (p=0,0002), peripheral oxygen saturation (p=0,0098), venous oxygen partial pressure (p=0,0026) and venous carbon dioxide partial pressure (p=0,0030) increased significantly in the course of anesthesia from minute 15 to minute 45. Excitability of the corneal reflex (p=0,0063), heart rate (p<0,0001), diastolic blood pressure (p=0,0216) and body temperature (p<0,0001) decreased significantly in the same period. All other parameters remained unchanged during anesthesia or the changes were statistically nonsignificant. The i.m. application of atipamezole at 5 times the dosage of the administered medetomidine proved to be a suitable method of antagonizing the medetomidine effect quickly and effectively.

The results show that systemic and organ-specific effects of the medetomidine/ketamine anesthesia were compensated by endogenous regulatory mechanisms of the lynxes and did not cause clinical complications in healthy animals. In the dosages described above, the combination of the α2-agonist medetomidine and the dissociative anesthetic ketamine leads to a secure, effective and antagonizable immobilisation, which is suitable for minor surgical and management procedures for the Eurasian Lynx.

 

schöne-biblio

Freigegeben in S
Donnerstag, 14 Juni 2018 15:47

KLEMT, A. (2001)

Klinisch-chemische Blutwerte Asiatischer Elefanten (Elephas maximus) aus Zoologischen Gärten Deutschlands.

Clinical chemistry values for Asian elephants (Elephas maximus) in zoological gardens of Germany.

Med. vet. Dissertation

235 Seiten, 20 Abbildungen., 42 Tabellen, 91 Literaturangaben, Anhang mit 74 Tabellen

Veterinärmedizinische Fakultät der Universität Leipzig und Zoologischer Garten Leipzig (Betreuer: Prof. Dr. habil. Klaus Eulenberger) sowie weitere Zoos

Voller Text

Zusammenfassung:

Um bei Zootieren eine Krankheit vorbeugen, erkennen und behandeln zu können, bedarf es ebenso wie zur Beurteilung der Stoffwechselsituation einer genauen Kenntnis über die Normalwerte blutchemischer Laborparameter. Für in menschlicher Obhut gehaltene Elefanten existieren bis heute nur relativ wenige Veröffentlichungen zu klinsch-chemischen Blutuntersuchungen. Die Erklärung dafür liegt u.a. in den Schwierigkeiten bei der Blutentnahme bei dieser Tierart, wodurch es oft an einer großen Anzahl Stichproben von möglichst zahlreichen Individuen über einen längeren Zeitraum mangelt. Eine große Zahl Proben ist jedoch unerläßlich, um eine Normalwerttabelle erstellen zu können.
Es wurden in dieser Studie 453 Blutproben von 25 Asiatischen Elefanten (Elephas maximus) aus vier zoologischen Gärten Deutschlands analysiert und Referenzwerte für 35 klinischchemische Parameter ermittelt. Neben der Ermittlung von Referenzwerten wurde der Einfluß von Geschlecht, Alter und Jahreszeit insgesamt und separat für jeden Zoo geprüft.

Der Literaturvergleich ergibt weitestgehend Übereinstimmung mit bisher bekannten Daten für Elefanten. Auch wenn die Untersuchungsergebnisse in einer Referenzwerttabelle zusammengefaßt wurden, bleiben beim Vergleich der aus vier verschiedenen Zoos stammenden Tiere dennoch nicht zu vernachlässigende Schwankungen zwischen den Zoos zu berücksichtigen. Diese bestehen besonders bei den Enzymaktivitäten (am deutlichsten bei LDH und CK). Weitere hervorhebenswerte Unterschiede zwischen den verschiedenen Zoos bestehen bei den Amylasewerten sowie bei den Gesamteiweiß-, Harnstoff-, Bilirubin-, Triglycerid-,Cholesterol-, Eisen- und den Selenkonzentrationen der Proben. Auch bei den Vitamin A – Konzentrationen gab es zwischen den Zoos signifikante Differenzen. Vitamin E war nur in den Proben aus zwei zoologische Gärten bestimmbar.

Bei zahlreichen Blutparametern konnten signifikante geschlechts- und altersspezifische sowie saisonale Unterschiede festgestellt werden. Es waren trotz der zum Teil erheblichen Unterschiede zwischen den Werten aus den verschiedenen Zoos in keinem Fall klinische Auffälligkeiten oder gar Krankheitssymptome bei den Elefanten zu beobachten. Inwieweit in speziellen Fällen subklinische Erkrankungen vorgelegen haben, ist nicht geklärt, sollte aber bei zukünftigen Untersuchungen berücksichtigt werden. Ein Teil der beschriebenen Differenzen, insbesondere bei den Vitamin A und E -, den Eisen- und Selenwerten, kann auf die unterschiedlichen Rationszusammensetzungen und die in den einzelnen Tiergärten verschieden gehandhabte Supplementierung zurückgeführt werden. Die besondere Aufmerksamkeit, die heute der Supplementierung der Futterrationen mit Mineralstoffen und Vitaminen bei Zooelefanten allgemein beigemessen wird, hat somit seine volle Berechtigung.

Summary:

The diagnosis and treatment of disease and assessment of nutritional status in wild animals depends, in part, on a thorough knowledge of normative blood chemistry values for each species. Reports on the characteristics of blood of elephants in captivity are still few. This may be attributable to the problems in collecting a reasonable number of blood samples from many individuals over a certain period of time. A large sample size is required to establish a reference list about normal blood values. The present study was conducted to analyse the variations in blood constituents of samples (n = 453) which were collected from 25 clinically healthy juvenile (4) and adult (21) Asian elephants kept in four zoological gardens throughout Germany over a period of one year.

This investigation intends to make a contribution to establish a reference list about normal blood chemistry values and to proof the influence of sexe, age and circannual and /or nutritional factors. It is the first comprehensive observation performed over a long period of time and the first comparison of individuals kept at different locations under different conditions. The data obtained are in general agreement with investigations published by various authors. Apart from summarising the data in a reference list it is essential to notice the differences between the zoos. Comparing the blood values from these 4 different zoos there is a relevant variability. The most obvious differences exist in the enzyme activities, especially in LDH and CK which have a higher activity in blood samples coming from one special zoo.

Furthermore there are significant differences between the 4 zoos for the following parameters: total protein, urea, bilirubin, triglycerides, cholesterol, iron and selenium. Vitamin E could only be found in a few samples of two zoos. Sexe and age have a significant influence on different blood parameters. Regardless to those differences no clinical abnormalities or symptoms of any disease could be observed in any of the elephants. Hence considering these differences there does not appear a clinical relevance for them. Possible subclinical disorders in some elephants are not totally discovered but it should be focused on them in future studies. The major part of differences between the 4 zoos and between the summer and winter period, especially in vitamin A and - E, selenium and iron levels occur in consequence of the different composition of the diets fed in different zoos throughout the year and the different supplementation of foodstuff. The present investigation confirms the importance of a balanced diet which requires a sufficient amount and composition of mineral and vitamin supplements for elephants.

 

klemt-biblio

Freigegeben in K
Donnerstag, 14 Juni 2018 15:11

VOLLRATH, C. (2010)

Krankheiten, Fortpflanzung und Immobilisation der Tiger (Panthera tigris) im Zoologischen Garten Leipzig unter besonderer Berücksichtigung der „Tigerkrankheit".

Diseases, reproduction and immobilization of tigers (Panthera tigris) in the Leipzig Zoological Garden with regard to “tiger disease”.

Med. vet. Dissertation

197 Seiten, 15 Abbildungen, 64 Tabellen, 583 Literaturangaben, Anhang mit 5 Abbildungen und 48 Tabellen

Veterinärmedizinische Fakultät der Universität Leipzig und Zoologischer Garten Leipzig (Betreuer: Prof. Dr. Klaus Eulenberger)

Voller Text (26 MB)

Zusammenfassung:

Die Krankheiten, Fortpflanzung und Immobilisation der Tiger des für seine Zucht berühmten Leipziger Zoologischen Gartens wurden zusammenfassend über einen Zeitraum von über 50 Jahren analysiert. Das Datenmaterial bestand aus Kranken- und Sektionsberichten sowie bakteriologischen, virologischen, parasitologischen und mykologischen Untersuchungsbefunden. Insgesamt wurden über 4000 Fälle ausgewertet und mit der medizinischen Fachliteratur verglichen. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit zeigen, dass sich die Haltungsbedingungen der Tiger im Leipziger Zoologischen Garten im Laufe der Zeit wesentlich verbessert haben und der Gesundheitsstatus heute als sehr gut eingeschätzt werden kann.

Zur Distanzimmobilisation und -narkose haben sich die Kombination von 3 mg/kg Xylazin und 3 mg/kg KM Ketaminhydrochlorid sowie Yohimbin als Antidot in einer Dosis von 0,5 mg/kg KM bewährt. Zu den häufigsten Krankheitsbildern gehörten Infektionskrankheiten, unter ihnen die sog. Koliinfektion und die Pasteurellose. Obwohl sie heute mit einfachen Mitteln therapierbar sind, verursachten sie seinerzeit in der Studienpopulation gleichzeitig v. a bei Jungtigern große Verluste. Seit Beginn der BCG-Impfung ist die Tuberkulose nicht mehr im Leipziger Tigerbestand aufgetreten. Ebenso brachte die Umstellung auf eine Lebendvakzine bei der Panleukopenieprophylaxe eine entscheidende Verbesserung.

Die meisten Todesfälle verursachten nach den Infektionskrankheiten Krankheiten des Respirationstrakts (Pneumonien) und Fortpflanzungsstörungen (v. a. Totgeburten). Ab einem Alter von 9 Jahren traten bei weiblichen Tigern Störungen im Geburtsverlauf auf. Am häufigsten erkrankten neonatale Tiger an Infektionskrankheiten und an den Folgen von Fruchtwasseraspiration. Bei den Krankheiten des Bewegungsapparats steht die auf einem alimentären sekundären Hyperparathyreoidismus beruhende Osteodystrophia fibrosa im Vordergrund. Ihr wird seit den 80er Jahren durch verstärkte Fütterung mit Ganzkörperfuttertieren vorgebeugt. Als Therapie von Nephritiden hat sich bei den Tigern des Untersuchungsguts besonders in den letzten Jahren eine einmalige subkutane Infusionstherapie mit insgesamt 2 ml/kg KM Glukose und Natriumbikarbonat im Verhältnis 1:1 sowie Elektrolyten und Aminosäuren, Enrofloxacin und Marbofloxacin in den von den Herstellern angegebenen Dosierungen bewährt.

Regelmäßige Krallenpflege ab einem Alter von 9 Jahren beugt Lahmheiten durch eingewachsene Krallen sowie Wundinfektionen vor. Vitaminmängeln wird im Leipziger Zoologischen Garten durch Fütterung von Ganzkörpertieren mit allen Innereien sowie die prophylaktische Gabe von Multivitaminpräparaten vorgebeugt. Möglicherweise verhaltensbedingte Todesfälle bei ansonsten gesunden neonatalen Tigern lassen in einigen Fällen auf eine gestörte Mutter-Kind-Beziehung schließen. Lediglich vereinzelt traten im Untersuchungsgut Krankheiten der Leber, des Herz- und Kreislaufsystems, des endokrinen Systems, Vergiftungen, sexuelle Verhaltensstörungen und Kachexien auf.
Bestandsprobleme wurden durch Caliciviren hervorgerufen, die klinische Symptome sowohl bei adulten als auch jungen Tigern und Löwen hervorriefen. Hier muss zwischen artgemäßer Aufzucht und Infektionsrisiko abgewogen werden.
Zu den erst postmortal festgestellten Krankheiten gehörte das metastasierende Hämangiosarkom.

Die „Tigerkrankheit“ gehörte über viele Jahre zu den schwer behandelbaren Krankheiten mit hoher Rezidivrate. Mittlerweile haben sich zwar Ampicillin und Penicillin als effektive Therapeutika im Leipziger Zoologischen Garten bewährt. Dennoch konnte auch in dieser Arbeit die Ätiologie nicht endgültig geklärt werden und bedarf weiterführender Untersuchungen.

Ansätze für künftige Forschungsaufgaben bietet die Klärung der möglicherweise generell bei Tigern hereditären Kataraktätiologie und des Hydrocephalus internus bei Amurtigern. Die hohe Diskrepanz der eigenen Ergebnisse im Vergleich zum Schrifttum erfordert weitere Studien an umfangreicherem Material zur Prävalenz von CDV, FIV und FeLV bei Tigern. Bislang nicht im Schrifttum beschriebene Krankheiten (z. B. Obstipation, Hämangiosarkom, Furunkulose, Pyodermie, Härungsanomalien und Panaritien), Infektionen (z. B. mit Gattung Salmonella Saint-Paul, Salmonella enteritidis, Salmonella anatum, Salmonella cholerae suis, Staphylococcus epidermidis und Staphylococcus intermedius) und Infestationen (z. B. Capillaria aerophila) werden in den entsprechenden Kapiteln besonders herausgestellt.

Abstract:

Records from a period of more than 50 years regarding diseases, reproduction and immobilization of the tigers at the Leipzig Zoological Garden, which is famous for its breeding, are summarized and analysed. These records include medical files, anaesthesia records, pathological examination reports and the results of bacterial, virological, parasitological and mycological examinations. All in all, over 4,000 cases were evaluated and compared to medical literature. The results of this study reveal a fundamental improvement over the years in how tigers are kept at the Leipzig Zoological Garden. Nowadays, the tigers can be said to be in excellent health.

A combination of 3 mg/kg xylazine and 3 mg/kg ketamine as well as 0.5 mg/kg of the antidote yohimbine have proved effective for immobilizing tigers. Infectious diseases, e. g. the so-called coli infection and pasteurellosis, were diagnosed most often. Although they can be healed easily today, infectious diseases used to be the leading cause of mortality, especially among younger tigers. Tuberculosis has disappeared from the Leipzig tiger stock since the introduction of the BCG vaccination. Likewise, the shift to an attenuated live virus vaccination has led to progress in preventing panleukopenia. Respiratory tract diseases (pneumonia) and reproduction disorders (especially stillbirth) are now the second most common cause of death. Starting at the age of nine years, female tigers experienced birthing disorders. Neonatal tigers suffered most often from infectious diseases and from the consequences of amniotic fluid aspiration.

Of all diseases of the locomotor system, the symptom of alimentary secondary hyperparathyroidism - generalised osteodystrophia fibrosa - happens to be the most significant. Therefore, as a precautionary measure, young tigers have been increasingly fed dead whole body animals since the 1980s. Enrofloxacine and marbofloxacine in combination with a singular subcutaneous infusion of 1 ml/kg glucose and 1 ml/kg bicarbonate, electrolytes and amino acids have proved to be an effective therapy for nephritis in tigers at the Leipzig Zoological Garden. Regular claw care starting at the age of nine years has proved to prevent lameness caused by ingrown claws and wound infections. At the Leipzig Zoological Garden, vitamin deficiency is prevented by offering tigers a variety of whole body animals, along with multivitamins. Some cases of unexplained death in otherwise healthy neonatal tigers imply an abnormal relationship between mother and cub. Hepatic diseases, cardio-vascular diseases, endocrine disorders, intoxications, disorders in sexual behaviour and cachexia occurred only sporadically among tigers.

Calicivirus infections posed an especially difficult problem within the enclosed tiger population.They caused clinical symptoms in young and adult tigers as well as in lions. As a consequence, it is important to carefully consider proper rearing or taking the risk of an infection. A malign haemangiosarcoma was diagnosed, but only postmortem. For many years, “tiger disease” was among the most difficult to treat diseases with a high relapse rate. Ampicillin and Penicillin have proved to be effective therapeutics at the Leipzig Zoological Garden. Nevertheless, the aetiology of tiger disease still remains unclear. Further studies are required. A suggestion for future research assignments could be the clarification of the possibly hereditary etiologic of cataracts and hydrocephalus internus in the Amurtiger.$

The vast difference between the results of this study concerning the prevalence of CDV, FIV and FeLV in tigers as compared to those in medical literature demands further studies with a larger sampling of stock. Diseases of the tiger (e. g. obstipation, haemangiosarcoma, furunculosis, pyoderma, panaritium), infections (e. g. by Salmonella Saint-Paul, Salmonella enteritidis, Salmonella anatum, Salmonella cholerae suis, Staphylococcus epidermidis and Staphylococcus intermedius) and infestations (e. g. Capillaria aerophila) which have not yet been described in medical literature are each discussed separately in their respective chapters.

vollrath-biblio

Freigegeben in V
Donnerstag, 14 Juni 2018 07:22

BRASE-BÄUMER, K. (2004)

Zum Kenntnisstand des Schneeleoparden (Uncia uncia) - eine Literaturstudie unter besonderer Berücksichtigung seines Verhaltens und seiner Erkrankungen sowie des angewandten Artenschutzes.

Vet.med. Diss. Tierärztliche Hochschule Hannover. 198 Seiten.

Volltext: http://studylibde.com/doc/7232961/zum-kenntnisstand-des-schneeleoparden---ti

Zusammenfassung:

Ziel dieser Arbeit ist es, den gegenwärtigen Wissenstand über den Schneeleoparden oder Irbis (Panthera uncia) weitestgehend zu erfassen. Es wurden Literaturquellen zusammengetragen, die Aufschluss über seine Biologie, insbesondere Verhalten und Verbreitung geben. Verwendet wurden Quellen mit Beobachtungen und Untersuchungen an Irbissen in ihrem natürlichen Lebensraum, sowie in Gefangenschaft lebender Tiere. Erstmalig wurde eine umfassende Aufstellung der Krankheiten des
Irbisses und deren Therapie erstellt. Besondere Berücksichtigung erhielt der Artenschutz der vom Aussterben bedrohten Raubkatze. Da der Schneeleopard in seinem natürlichen Lebensraum nur sehr selten beobachtet werden kann, basieren viele Literaturquellen auf Untersuchungen von in Gehegen lebenden Tieren.

Taxonomisch ist der Irbis, nicht zuletzt durch Untersuchungen der Chromosomenstruktur (GRIPENBERG et al. 1982) den Pantherinae zuzuordnen, wobei diese Einordnung aufgrund anatomischer Daten Unklarheiten aufwirft. Einige Autoren (ROGERS 2001; NOWELL & JACKSON 1995; GRZIMEK 1978) stellen ihn in die eigene Gattung Uncia zwischen Felidae und Pantherinae.

Der Schneeleopard ist eine Raubkatze, die wenig Aggressivität sowohl gegen Artgenossen als auch gegen den Menschen zeigt. Sein ausgeprägtes Vokalrepertoire ist während der Ranz und beim Deckakt besonders auffällig. Zwar ist das adulte Tier ein Einzelgänger und verweilt nur während der Paarungszeit unter Artgenossen, es zeigt aber ein hohes Maß an sozialem Verhalten. Wenn es in Gehegen gehalten wird, geht es enge Partnerbindungen ein, die über Jahre bestehen können.
Als geschickter Jäger reißt der Irbis gelegentlich Beutetiere, die dreimal so groß und schwer sind wie er selbst. Dringt er in Nutztierherden ein, so kann er großen wirtschaftlichen Schaden anrichten. Nach mehreren aufeinanderfolgenden Kopulationen bringen die Weibchen nach einer Tragezeit von durchschnittlich 100 Tagen meist 1-4 Junge zur Welt. Die Welpen bleiben bis zu einem Alter von 19-20 Monaten bei der Mutter.

Der Lebensraum der seltenen Großkatze umfasst 14 Länder und liegt in einem Gelände, das für den Menschen nur schwer zugänglich ist. Im Allgemeinen bevorzugt der Schneeleopard felsige Gegenden, steile Klippen, Grate und Hänge, selten findet man ihn unterhalb der Baumgrenze. Die Raubkatze hat sich hervorragend an kaltes Klima adaptiert und ist mit ihrem hellen, mit dunklen Rosetten überzogenen Fell in ihrer natürlichen Umgebung gut getarnt. So gestalten sich die für den Artenschutz wichtigen Zählungen der meist dämmerungs- und nachtaktiven Katze schwierig.

Einige der Ursprungsländer des Schneeleoparden befinden sich in politisch schwierigen Situationen. Die Menschen leben in Armut und der Schutz von Flora und Fauna ist ihnen nur schwer nahe zu bringen. Die Ausbreitung der Dörfer und Weiden in Irbis-Territorien sowie die ehemals zugelassene intensive Bejagung und die jetzige Wilderei der Katze und ihrer Beutetiere hatten in den letzten Jahrzehnten einen drastischen Rückgang ihrer Population zur Folge. Hohe Schwarzmarktpreise, illegaler Handel mit Tiermaterial und vergleichsweise geringe Strafen bei Missachtung der Gesetze führen dazu, dass Schneeleoparden noch immer gewildert werden. Um den Irbis als Art zu erhalten, ist der Schutz nicht nur in den Ländern, in denen er vorkommt, wichtig. Es gilt auch in anderen Ländern auf den Schutz dieser Tiere hinzuweisen, um so beispielsweise den Markt für Schneeleopardenfelle zu unterbinden. Dieses betrifft auch und insbesondere die westlichen Industrienationen.

Europäische, amerikanische und asiatische Hilfsorganisationen haben sich den internationalen Schutz des Schneeleoparden zum Ziel gemacht und verzeichnen gute Erfolge. So gibt es Erhaltungspläne, die die Einwohner der Verbreitungsländer über den Irbis aufklären, ihnen Hilfe im Umgang mit den Tieren bieten und ihnen die Wichtigkeit der Arterhaltung zu vermitteln versuchen. Nationalparks wurden errichtet und Tötung und Handel in allen Ursprungsländern verboten. Ein Kernpunkt der Artenschutzbemühungen in situ wären tierärztliche Hilfsprogramme zur Optimierung des Haustiermanagements in Extensivhaltung, um die ökonomische Bedeutung von Haustierrissen durch den Schneeleoparden zu verringern. Weltweit werden die Tiere in Zoos und Parks gehalten und mit Erfolg gezüchtet. Ein internationales Zuchtbuch besteht seit 1978. Es wird vom Zoo in Helsinki, Finnland, geführt.

Erkrankungen des Schneeleoparden sind im Allgemeinen wie die von Großkatzen zu behandeln. Die Größe und Wehrhaftigkeit der Katze, sowie die erhebliche Stressbelastung beim Fang in Netzen oder beim Unterbringen in Zwangkäfigen machen eine Behandlung unter Narkose in den meisten Fällen notwendig. Beschreibungen von speziell beim Irbis vorkommenden Infektionen und deren Therapieansätze stammen vorrangig aus Zoos und Parks, da über Erkrankungen frei lebender Tiere nur sehr wenig bekannt ist.

Die häufigsten Todesursachen der in Gehegen lebenden Jungtiere sind Infektionskrankheiten. Panleukopenie und Infektionen mit dem Felinen Immundeficiency Virus (FIV) sind für den Irbis die häufigsten viralen Erkrankungen im Zoo, wobei eine FIV Infektion in freier Wildbahn aufgrund mangelnder Übertragungswege nahezu ausgeschlossen wird. Umfangreiche Impfungen haben sich bewährt. Die erfolgreiche Nachzucht und Haltung von Irbissen in Zoos und Parks bestätigen die Richtigkeit der Maßnahmen. Unter den Organkrankheiten werden sehr häufig Hepatopathien, insbesondere die Leberfibrose und -zirrhose beschrieben.

 

brase-biblio

Freigegeben in B

The 1988 and 2002 phocine distemper virus epidemics in European harbour seals.

Dis. Aquat. Organ. 68(2):115-30.

Abstract:

We present new and revised data for the phocine distemper virus (PDV) epidemics that resulted in the deaths of more than 23 000 harbour seals Phoca vitulina in 1988 and 30,000 in 2002. On both occasions the epidemics started at the Danish island of Anholt in central Kattegat, and subsequently spread to adjacent colonies in a stepwise fashion. However, this pattern was not maintained throughout the epidemics and new centres of infection appeared far from infected populations on some occasions: in 1988 early positive cases were observed in the Irish Sea, and in 2002 the epidemic appeared in the Dutch Wadden Sea, 6 wk after the initiation of the outbreak at Anholt Island. Since the harbour seal is a rather sedentary species, such 'jumps' in the spread among colonies suggest that another vector species could have been involved. We discussed the role of sympatric species as disease vectors, and suggested that grey seal populations could act as reservoirs for PDV if infection rates in sympatric species are lower than in harbour seals. Alternatively, grey seals could act as subclinical infected carriers of the virus between Arctic and North Sea seal populations. Mixed colonies of grey and harbour seal colonies are found at all locations where the jumps occurred. It seems likely that grey seals, which show long-distance movements, contributed to the spread among regions. The harbour seal populations along the Norwegian coast and in the Baltic escaped both epidemics, which could be due either to genetic differences among harbour seal populations or to immunity. Catastrophic events such as repeated epidemics should be accounted for in future models and management strategies of wildlife populations.

 

härkönen-biblio

Freigegeben in H
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx