Letale Usutu-Virus-Infektion bei Bartkäuzen (Strix nebulosa) im Zoologischen Garten Berlin.

Verhandlungsbericht 7. Riemser Diagnostiktage, 26.-27. November 2015.

Am 21. und 27. August 2015 verendeten im Zoologischen Garten Berlin kurz nacheinander zwei von drei im Mai 2015 geschlüpften Bartkauz-Jungtieren und wurden zwecks Klärung der Todesursache an das LLBB übersandt. Bei der Sektion der Tiere fanden sich makroskopisch multifokale Herdnekrosen bei beiden Vögeln, besonders in der Leber. Mikroskopisch wurden frische Herdnekrosen in mehreren inneren Organen (besonders Gehirn, Leber, Milz) nachgewiesen und der Verdacht auf eine perakut verlaufene Allgemeininfektion gestellt. Molekularbiologisch wurden folgende Erreger differentialdiagnostisch ausgeschlossen: aviäres Paramyxovirus 1, Influenza A Viren, Herpesviren, Chlamydia spp., Francisella tularensis und Toxoplasma gondii. Es erfolgten bakteriologische und parasitologische Untersuchungen, in deren Rahmen Salmonella enteritidis und Campylobacter coli bei einem Bartkauz nachgewiesen wurden.

Bei beiden Tieren wurde Usutu-Virus (USUV) mit hoher Genomlast in der RT-qPCR (Jöst et al. 2011) nachgewiesen. Von beiden Vögeln konnte das Virus auf VERO-Zellen isoliert werden. Es erfolgte eine Charakterisierung mittels Next-Generation-Sequencing und eine phylogenetische Einordnung. Im weiteren Verlauf wurden sowohl die drei verbliebenen Bartkauze aus der Voliere (zwei Alttiere und ein Jungtier) als auch weitere Vögel des Zoos untersucht. Während bei keinem Vogel USUV-Genom nachweisbar war, wurde bei dem überlebenden Bartkauz-Jungtier ein sehr hoher USUV-spezifischer Antikörpertiter festgestellt. Der Virusnachweis, die Charakterisierung und die Ergebnisse der Umgebungsuntersuchung werden im Vortrag dargestellt.

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Yew (Taxus) intoxication in free-ranging cervids.

PLoS ONE 12(12):e0188961 - December 2017. DOI: 10.1371/journal.pone.0188961  

Abstract:

Wild ruminants, including deer species (cervids) have incorrectly been regarded as refractory to yew (Taxus) intoxication. This assumption has been based upon anecdotal observations of individual deer browsing on yew over time without apparent adverse effect. A single case of yew intoxication was reported in a free-ranging Norwegian moose (Alces alces) in 2008. The current report describes five additional cases of yew toxicosis in moose, seven in roe deer (Capreolus capreolus) and two in reindeer (Rangifer tarandus tarandus), all in Norway. The animals were found dead during the winter, close to or within gardens containing yew plants showing signs of browsing. Gross findings included lung congestion and edema, thoracic and pericardial effusion, bilateral heart dilatation, epi- and endocardial hemorrhage, and enlarged (congested) spleen. Yew plant remnants were detected in the rumen of all animals with the exception of a single moose. Histology revealed multifocal acute myocardial degeneration and necrosis with hemorrhage in roe deer, but not in the two other species. A qualitative high performance liquid chromatography–ion trap mass spectrometry analysis was used to tentatively identify five major Taxus alkaloids (taxines) in crude yew extracts and in heart and liver samples from the moose cases. All five major taxines were detected with good signal/noise ratio in tissue samples from the four moose with visible ruminal yew content, whereas lower levels of taxines were detected in the moose without visible ruminal yew content. Possible differences in interspecies tolerance to taxines and role of individual protective adaptation are discussed.

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Samstag, 08 Juni 2019 15:04

RIETSCHEL, W. (1994)

Eibenvergiftung beim Przewalskipferd.

14. Arbeitstagung der Zootierärzte im deutschsprachigen Raum, 4.-6. November 1994 in Bochum: 96-98

Als Folge der Verfütterung abgeschnittener Eibenzweige (Taxus baccata) durch einen Tierpfleger starben in der Wilhelma Stuttgart drei Przewalskipferde. In der Folge wurden für die Tierpfleger Kurse über Giftpflanzen eingeführt.

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High throughput data analyses of the immune characteristics of Microtus fortis infected with Schistosoma japonicum.

Scientific Reports 7, Article number: 11311 (2017). https://www.nature.com/articles/s41598-017-11532-2

Abstract:

Microtus fortis exhibits natural resistance against Schistosoma japonicum, and the parasite cannot grow and develop in M. fortis. Extensive research has been carried out, however, the associated mechanism remains unclear. In the present study, we analysed the combined data obtained from a cytokine chip assay, transcriptome, and metabolome. The cytokine profile from C57BL/6 and M. fortis mice was assessed before and after infection. Several cytokines increased during the second and third week post-infection. Some transcripts related to cytokine genes and associated proteins were also highly expressed (i.e., Hgf, C3, and Lbp). The liver metabolism of M. fortis following infection with S. japonicum was assessed. We identified 25 different metabolites between the uninfected and infected M. fortis, and 22 different metabolites between infected M. fortis and C57BL/6 mice. The metabolomic pathways of these differential metabolites were then analysed with MetPA, revealing that they were involved in histidine metabolism, valine, leucine, and isoleucine biosyntheses, and lysine degradation. Thus, the elevated expression of these metabolites and pathways may promote the phagocytic function of the neutrophils and natural killer cell activity following TLR activation. These results provide novel insight into the resistance mechanism of M. fortis against S. japonicum.

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Samstag, 16 Februar 2019 18:55

MATZAT, T. (2012)

Beitrag zum Bösartigen Katarrhalfieber  bei Wiederkäuern in zoologischen Gärten.

Vet. med. Diss Leipzig.
79 Seiten, 32 Abbildungen, 12 Tabellen, 178 Literaturangaben, Anhang

Zusammenfassung:

Bösartiges Katarrhalfieber ist eine unheilbare Virusinfektion bei Paarhufern, die wiederholt in zoo-logischen  Gärten  auftrat,  ohne  dass  die  erkrankten Fehlwirte  Kontakt  zu  Reservoirwirten  hatten. Die  BKF-auslösenden  Gammaherpesviren  sind  eng  miteinander  verwandt  und  werden  von  ver-schiedenen klinisch gesunden Reservoirwirten latent beherbergt und ausgeschieden.  Einige  dieser  Reservoirwirte  sind  seit  längerem  bekannt,  andere  wurden  erst  kürzlich  identifi-ziert  und  es  wird  vermutet,  dass  es  noch  weitere  unerkannte  Reservoirwirte  für  BKF-Viren  gibt. Hervorzuheben  ist,  dass  die  Viren  normalerweise  eng  an  ihre  Reservoirwirte  gebunden  sind.  Es traten  in  letzter  Zeit  jedoch  immer  wieder  Fälle  auf,  in  denen  auch  Fehlwirte  zwar  infiziert  waren, aber nicht erkrankten oder das Virus sogar ausschieden. Der Zusammenhang zwischen dem Verhalten der BKF-Viren bei Fehl- und Reservoirwirten und den  ungeklärten  BKF-Fällen  in  zoologischen  Gärten  wurde  in  der  hier  vorliegenden  Studie  näher untersucht. Es sollte herausgefunden werden, ob Wildwiederkäuer, die bisher nicht als Reservoirwirte für  BKF-Viren galten,  diese  Viren  ausscheiden  und  so  möglicherweise für  die  oben  erwähnten BKF-Fälle verantwortlich waren. Es  wurden  Proben  auf  die  vier  verschiedenen  BKF-Viren  getestet,  die  am  häufigsten  zu  BKF führen,  in  zoologischen  Gärten  von  hoher  Relevanz  und  nachweislich  sehr  pathogen  sind:  Alcelaphines  Herpesvirus  1,  Ovines  Herpesvirus  2,  Caprines  Herpesvirus  2  und  Malignant  catarrhal fever virus – White-tailed deer. Wie  die  Untersuchungsergebnisse  zeigen,  ist  die  Verbreitung  der  hier  untersuchten  BKF-Viren sehr  unterschiedlich.  AlHV-1  wurde  bei  keiner  Tierart  in  den  Tupferproben  nachgewiesen.  Den-noch darf nicht außer acht gelassen werden, dass Tiere, die momentan AlHV-1 nicht ausscheiden trotzdem  latente Träger sein  können  und  möglicherweise  zu  einem  späteren  Zeitpunkt  Virus  aus-scheiden. Im Gegensatz dazu wurden das OvHV-2, das CpHV-2 und das MCFV-WTD bei mehre-ren Tieren festgestellt. Der Nachweis dieser Viren ausschließlich bei Hauswiederkäuern lässt vermuten,  dass  diese  Viren  nicht massiv  von Wildwiederkäuern  ausgeschieden  werden.  Dennoch  ist es  möglich,  das  die  Wildwiederkäuer  in  dieser  Studie  latent  infiziert  waren  und  nur  zu  dem  Zeit-punkt der Tupferprobenentnahme kein Virus ausschieden. Um latente Infektionen auszuschließen sind weitere Blutuntersuchungen nötig. Die  Übertragung  der  BKF-Viren  auf  Tiere,  die  keinen  direkten  Kontakt  zu  Reservoirwirten  im Zoo hatten, kann auf aerogenem Wege erfolgt sein, da BKF-Viren auch über weite Distanzen hin-weg und passiv übertragen werden können. Auch können Schafe oder Ziegen außerhalb der Zoos oder längst aus dem Bestand entfernte Reservoirwirte die Viren übertragen haben.

Der  Nachweis  von  MCFV-WTD  bei  Ziegen  war  unerwartet.  Bisher  war  unbekannt,  welche  Tierart diesem Virus als Reservoirwirt dient. Der Nachweis dieses Virus in der Nasenschleimhaut von Zie-gen  zeigt,  dass  diese  Tiere  das  Virus  ausscheiden  und  somit  der  Reservoirwirt  dieses  Virus  sein könnten. Diesen Sachverhalt gilt es ebenfalls weiter zu untersuchen. Letztendlich sollte in zoologischen Gärten und Wildparks weiterhin darauf geachtet werden, be-kannte Reservoirwirte streng getrennt und weit entfernt von empfänglichen Tierarten zu halten und sie auf keinen Fall zu vergesellschaften. Die Einhaltung strenger Hygienevorschriften und der Ein-satz unterschiedlicher Pfleger für Reservoir- und Fehlwirte ist unverzichtbar. Um  die  Anzahl  von  Reservoirwirten  zu  minimieren,  besteht  außerdem  die  Möglichkeit  Schafe und Ziegen durch Handaufzucht virusfrei aufzuziehen oder ganz auf die Haltung von Reservoirwir-ten zu verzichten. Bei Neuzugängen oder Vergesellschaftungen von Wiederkäuern aller Art ist eine strikte Quarantäne und individuelle Beprobung der Tiere durchzuführen um festzustellen, ob diese Tiere BKF-Viren ausscheiden oder latent beherbergen. Außerdem können so möglicherweise bis-her unerkannte Reservoirwirte identifiziert werden.

 

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Samstag, 16 Februar 2019 16:49

SCHUBERT, B. (2006)

Überblick über die Wildgehegehaltung in Deutschland unter tierärztlichen Gesichtspunkten.

Vet. med. Diss. München.
94 Seiten, 1 Abbildung, 35 Tabellen

Zusammenfassung:

Um einen Überblick über die Wildgehegehaltung in Deutschland zu erhalten, wurden 800 Fragebögen über den Verband nebenberuflicher Landwirte an Gehegebetreiber in ganz Deutschland verschickt. Von den versandten Fragebögen kamen 266 ausgefüllt zurück (Rücklaufquote 33,3 %). 137 dieser Wildgehege wurden zusätzlich aufgesucht und die Angaben der Gehegehalter vor Ort überprüft. Der Großteil der Gehege hielten Rotwild, Damwild oder gemischte Rot-/Damwildgruppen  (92,8 %).  Sika  (3,0 %)  und  Schwarzwild  (4,2 %)  spielten  nur  eine untergeordnete Rolle als Gehegewild. Die am häufigsten anzutreffende Gehegeart beim Schwarzwild war das reine Jagdgehege (75,0 %), bei Rot- und Damwild (39,8 %) bzw. Sika (37,5 %) die Hobbyhaltung. Die Gehege hatten eine Größe von weniger als 2 ha bis über 40 ha, wobei die Größe der meisten Gehege zwischen 2 und 10 ha lag. Die durchschnittliche Tierzahl pro Gehege blieb unabhängig von der Gehegegröße relativ konstant, so dass die gesetzlich erlaubte Bestandsdichte von 10 Tieren pro ha bei Damwild bzw. 6,7 Tieren pro ha bei Rotwild von den Gehegen mit einer Grundfläche unter 5 ha meist überschritten wurde. Spezielle Unterstellmöglichkeiten waren in 63,5 % aller Gehege vorhanden. Anzahl und Größe der Futterplätze waren in 79,3 % der Gehege so, dass alle Tiere gleichzeitig fressen konnten. Die meisten Gehegebetreiber fütterten ihre Tiere einmal täglich, in 28,6 % der Gehege bestand zudem die Möglichkeit, dass die Tiere von Fremdpersonen   gefüttert   wurden.   Die   Wasserversorgung   erfolgte   über Selbsttränken, Wassertröge oder natürliche Wasserläufe. Die Zaunhöhe der Gehege variierte zwischen 1,90 m und 2,20 m. Die Mehrzahl der Gehege verfügte über eine Eingangsschleuse (79,7 %). In 83,0 bis 92,3 % aller Gehege waren spitzwinklig zulaufende Ecken in der Umzäunung vorhanden. In 83,3 % der Schwarzwild- und 62,5 % der Sikagehege waren keine Krankheiten, bei  56,2 %  der  Rotwild-  und  60,2 %  der  Damwildgehege  dagegen  1  bis  15 Erkrankungen  pro  Gehege  und  Jahr  aufgetreten. 

In  erster  Linie  waren  dies Verletzungen, Parasitenbefall oder Lahmheiten. Die Anzahl und die prozentuale Häufigkeit von Erkrankungen des Bewegungsapparats, der Atemwege und des Verdauungsapparats sowie von Verletzungen waren bei den Gehegen unter 2 ha Grundfläche am höchsten. Der prozentual höchste Anteil an Erkrankungen des Verdauungsapparates bei Rotwild und Damwild trat bei der Trogtränke auf. Entwurmungen wurden nie in 37,5 bis 66,7 % der Gehege und Ektoparasiten-behandlungen nie in 88,5 bis 100 % der Gehege durchgeführt. Eine regelmäßige Reinigung der Futterplätze erfolgte in 50,0 bis 96,4 % der Gehege, eine regelmäßige Reinigung der Unterstände in 35,2 bis 53,8 % der Gehege. 38,0 bis 62,5 % der Gehegebetreiber  ließen  regelmäßig  Kot-,  Blut-,  Boden-  oder  sonstige  Proben untersuchen, um einen Überblick über den Gesundheitszustand der Tiere und den Hygienezustand des Geheges zu erhalten. Dabei konnten am häufigsten Magen-Darmwürmer,  der  Große  und  Kleine  Leberegel  und  der Große  und  Kleine Lungenwurm festgestellt werden. Insgesamt ließen sich im Rahmen der vorliegenden Arbeit mehrere Missstände bei der Wildgehegehaltung in Deutschland aufzeigen. Diese lassen sich nur durch die Einführung genauerer gesetzlicher Bestimmungen für die Gehegehaltung von Wild, eine verbesserte tierärztliche Überprüfung der Gehege und eine Verbesserung der Sachkenntnis der Gehegehalter erreichen.

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A potential method of stress reduction in cheetah (Acinonyx jubatus) translocations using perphenazine enanthate and zuclopenthixol acetate.

Verh.ber. Erkr. Zootiere 39: 369-374.

 

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Freitag, 01 Juni 2018 06:49

SCHILCHER, B. (2010)

Untersuchungen zur Pansen- und Klauengesundheit verschiedener Wildwiederkäuerarten des Tiergarten Nürnberg im Zusammenhang mit dem Fütterungsmanagement.

Investigations on rumen and claw health of different wild ruminants from Nuremberg zoo in relation to the feeding management.

Dissertation.

130 Seiten, 28 Abbildungen
Institut für Tierernährung, PD Dr. Annette Liesegang
Vetsuisse Fakultät, Universität Zürich
Tiergarten Nürnberg

Zusammenfassung:

Das Ziel dieser Arbeit war, die Pansen-und Klauengesundheit verschiedener Wiederkäuerarten -Hirschziegenantilope, Mähnenspringer, Dybowskihirsch, Mendesantilope -des Tiergarten Nürnberg im Zusammenhang mit dem Fütterungsmanagement zu untersuchen. Jeweils fünf getötete Tiere der oben genannten Wiederkäuerarten standen für diese Arbeit zur Verfügung. Parameter der mikrobiellen Fermentation des Pansens (pH, kkFS, Laktat, NH3), Blutwerte (L-Laktat, NEFA) sowie Gewebeproben der Pansenwand wurden analysiert. Darüber hinaus wurden die Klauen auf Anzeichen einer Klauenrehe untersucht. Auf der Basis von Futterwägungen und Nährstoffanalysen erfolgte eine Rationsberechnung. Bei drei Wiederkäuerarten -Hirschziegenantilope, Mähnenspringer, Mendesantilope -alle Gras-und Raufutterfresser, wurden deutliche Merkmale der subklinischen Pansenazidose auf Grund einer zu kohlenhydratreichen und rohfaserarmen Diät ermittelt. Dies wurde insbesondere durch ausgeprägte Mikroabszesse in der Pansenschleimhaut sowie mittlere pH-Werte im Pansen < 6,5 belegt. Die Dybowskihirsche, welche als Intermediärtyp klassifiziert werden, schienen eine Futterration mit hohem Kraftfutteranteil zu tolerieren, da keine pathologischen Veränderungen gefunden wurden. Diese Ergebnisse machen deutlich, dass die subklinische Pansenazidose bei Wildwiederkäuern in Gefangenschaft immer noch ein bedeutendes Problem darstellt, da diese Tiere häufig mit Rationen reich an leicht fermentierbaren Kohlenhydraten gefüttert werden.

Abstract:

The aim of this study was to investigate the rumen and claw health of different ruminant species -blackbuck, barbary sheep, sika deer, addax antelope -from the Nuremberg Zoo according to the feeding management. Five killed individuals of the ruminant species mentioned above, were used in this study. Parameters of microbiological fermentation of the rumen (pH, SCFA, lactate, NH3), blood values (l-lactate, NEFA) as well as rumen tissue samples were examined. Additionally, investigations on claw health, in terms of laminitis were made. The diets were calculated based on the weight of the feedstuffs and nutrition analysis. Three species -blackbuck, barbary sheep, addax antelope -all grass-and roughage feeders, showed severe characteristics of subacute ruminal acidosis due to a diet high in fermentable carbohydrates and low in fibre. This was particularly proved by numerous microabscesses inside the rumen mucosa and mean rumen pH < 6,5. The sika deer, classified as intermediate feeder, appeared to tolerate the diet with a high concentrate rate, since no pathological variations were present. These results demonstrate that subacute ruminal acidosis is still a serious problem in captive wild ruminants, which are often fed wrong diets with a high concentration of easily digestible carbohydrates.

 

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Dienstag, 29 Mai 2018 14:26

MARKOWSKI, S. (2013)

Tierart- und erregerspezifische Maßnahmen zur Optimierung des Gesundheitsmanagements für nordamerikanische Säugetiere in Zoologischen Gärten.

Vet.med. Diss Hannover.

Wissenschaftliche Betreuung : Prof. Dr. Michael Böer, Institut für Tierhygiene, Tierschutz und Nutztierethologie

312 Seiten.


Ziel der Arbeit war es, durch Auswertung von 5389 Untersuchungsfällen bei acht nordamerikanischen Tierarten in Zoologischen Gärten, ergänzt durch entsprechende Literaturstudien, die wichtigsten bakteriologischen, parasitologischen und virologischen Infektionserreger zu bestimmen, um entsprechende tiermedizinische Überwachungs – und Kontrollprogramme zu optimieren.

Mit den Ergebnissen der Literaturstudie lassen sich bedeutende Erreger bei den untersuchten Tierarten eingrenzen. Häufig traten verschiedene Enterobacteriaceae, bei Wölfen, Luchsen und Elchen auch Salmonellainfektionen, auf. Ebenfalls zahlreich waren Clostridien, Brucellainfektionen und Leptospirosen, bei Robben auch Streptokokkeninfektionen dokumentiert. Dominierende parasitäre Infektionen waren durch Askaridoidea, Ankylostomatoidea, Strongyloidea, Tricho- und Metastrongyloidea sowie Trichuris bei den Elchen induziert. Cestodainfektionen waren vor allem bei Luchs und Wolf, Trematodanachweise bei Bibern und Wölfen beschrieben. Zu den bedeutenden in der Literatur genannten Virusinfektionen zählen vor allem Distempervirusinfektionen. Ebenfalls häufig traten Parvo – und Tollwutvirusinfektionen auf. Bei den Hirschen dominierten Infektionen mit Erregern des Katarrhalfiebers, der Bovinen Virusdiarrhoe sowie mit dem Bovinen Herpesvirus 1.

Die Auswertung der 5389 Untersuchungsfälle zeigte, dass bei allen acht beteiligten Tierarten Vertreter der Enterobacteriaceae in großer Zahl den größten Anteil der nachgewiesenen Bakterien ausmachten. Ebenfalls häufig waren Streptokokken und Clostridien dokumentiert. Ähnlich den Ergebnissen der Literaturstudie wurden Askaridoidea und Trichuris (bei den Elchen) als wichtige parasitologische Erreger identifiziert. Staupevirusinfektionen traten am häufigsten bei Robben auf, Parvovirusinfektionen bei Wölfen und Luchsen. Das Virus der Bovinen Virusdiarrhoe wurde für beide Hirscharten nachgewiesen. Bei Elchen wurden Infektionen mit einem Erreger des Katarrhalfiebers, bei Rentieren mit dem Bovinen Herpesvirus 1 und Rotaviren dokumentiert. Für Biber besaßen Virusinfektionen eine untergeordnete Bedeutung, für Bären erfolgte in keinem Untersuchungsfall ein positiver Virusnachweis.

 

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Donnerstag, 25 Mai 2017 16:54

SINN, A.D. (2004)

Pathologie der Reptilien - eine retrospektive Studie.

Vet. med. Diss. München

Aus dem Institut für Zoologie, Fischereibiologie und Fischkrankheiten der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig - Maximilian - Universität München

Wissenschaftliche Leitung PD Dr. P. Kölle

160 Seiten mit zahlreichen Tabellen und Grafiken

Zusammenfassung.

Für diese Arbeit wurden die Sektionsbefunde von 1941 Reptilien ausgewertet. Bei der Sektion wurden die Organe zuerst makroskopisch beurteilt und anschließend weitere Untersuchungen (Parasitologie, Bakteriologie, Histologie und Virologie) eingeleitet. Es handelte sich um 526 Echsen (davon 16 Panzerechsen), 425 Schlangen und 990 Schildkröten (662 Landschildkröten und 328 Wasserschildkröten). Zu den am häufigsten sezierten Arten gehörten in dieser Reihenfolge: Griechische Landschildkröte (Testudo hermanni), Grüner Leguan (Iguana iguana), Rotwangen-Schmuckschildkröte (Trachemys scripta elegans), Russische Landschildkröte (Agrionemys horsfieldii), Abgottschlange (Boa constrictor), Königspython (Python regius), Wasseragame (Physignathus cocincinus) und “Gelbwangen”-Schmuckschildkröte (Pseudemys spp.).

Der weitaus überwiegende Teil der Reptilien mit Alters - und Geschlechtsangabe war adult (64 %) und weiblich (58 %). Die Betrachtung der Verteilung der Sektionen im Verlauf des Jahres ergab, dass die
meisten Sektionen (586) im Frühling (März bis Mai) stattfanden, gefolgt von 497 Sektionen im Sommer (Juni bis August). Die wenigsten Sektionen fanden in Herbst (September bis November) und Winter (Dezember bis Februar) statt (je 429). Die bakteriologischen Untersuchungen ergaben, dass in erster Linie gramnegative und fakultativ pathogene Bakterienspezies von Bedeutung waren. Fatal ist, dass ein
Großteil dieser Keime eine relativ hohe natürliche Resistenz gegenüber Antibiotika besitzt. Bei den Virusinfektionen waren in erster Linie Herpesvirusinfektionen der Landschildkröten und Paramyxovirusinfektionen der Schlangen von Bedeutung. Zu dem liegt die Dunkelziffer sicher höher, da nur im Verdachtsfall eine virologische Untersuchung erfolgte. Insgesamt wurden bei 24,3 % der Reptilien Parasiten festgestellt. Den stärksten Befall wiesen Echsen auf, den geringsten Befall Wasserschildkröten. Bei Schlangen waren in erster Linie schwere Protozoeninfektionen (19,8 % aller sezierten Schlangen wiesen Protozoen auf) wie Amöbiasis (7,8 % der Schlangen) und Kryptosporidiose (2,1 % der Schlangen) von Bedeutung. Bei Landschildkröten waren hochgradige Parasitosen selten und ein gering - bis mittelgradiger Befall die Regel. Die Betrachtung der Organsysteme ergab, dass die Niere generell am häufigsten von Krankheiten betroffen war (55 % aller sezierten Reptilien). An zweiter Stelle folgte die Leber (48 % der sezierten Reptilien). Abhängig vom Nahrungsspektrum ergeben sich gewisse Prädispositionen. Karnivore Reptilien waren weitaus weniger von Nierenkrankheiten betroffen als herbivore Reptilien. Bei Leberkrankheiten präsentierte sich die Verteilung ähnlich. Allerdings trieb die unter Wasserschildkröten stark verbreitete Adipositas deren Rate an Leberkrankheiten in die Höhe. Die am häufigsten erkrankten Organsysteme bei den einzelnen Gruppen (in abnehmender Reihenfolge):

  • Echsen: Niere, Leber, Lunge, Gastro-Intestinal-Trakt
  • Schlangen: Gastro-Intestinal- rakt, Lunge, Niere, Leber
  • Landschildkröten: Niere, Leber, Gastro-Intestinal- Trakt, Lunge
  • Wasserschildkröten: Leber, Niere, Lunge, Herz- und Kreislaufsystem


Abschließend zeigte sich ein enger Zusammenhang zwischen bestimmten Organsystemen. So scheinen Nieren - und Skelettkrankheiten und Leber - und Nierenkrankheiten eng zusammenzuhängen. Dazu wurde ausgewertet, wie häufig Nieren - und Skelettkrankheiten (bei Echsen 10 % und bei Landschildkröten 15 % der jeweiligen Gruppe) und Nieren - und Leberkrankheiten (bei Landschildkröten 14 % und bei Wasserschildkröten 12 % der jeweiligen Gruppe) gemeinsam auftraten. 

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx