Function, size and form of the gastrointestinal tract of the collared Pecari tajacu (Linnaeus 1758) and white-lipped peccary Tayassu pecari (Link 1795).

Eur. J. Wildl. Res .56: 569-576. https://doi.org/10.1007/s10344-009-0348-2


Abstract:

The peccary digestive tract is characterised by an elaborate forestomach. In order to further characterise the digestive function of peccaries, we report body mass, digestive organ mass, content mass of the gastrointestinal tract compartments and their length and width, as well as liver, parotis and mandibular gland mass. Our data on eleven collared and four white-lipped peccaries suggest that peccaries have a small relative stomach volume compared to other foregut fermenters, which implies a comparatively lower fermentative capacity and thus forage digestibility. The forestomach could enable peccaries to deal, in conjunction with their large parotis glands, with certain plant toxins (e.g. oxalic acid). The finding of sand being trapped in the forestomach blindsacs could indicate a disadvantage of the peccary forestomach design. The relevance of the forestomach to peccaries remains enigmatic.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:04

STEUER, P. (2007)

Untersuchungen zu Verdauungsstrategien von Breitmaulnashörnern (Ceratotherum simum) und Spitzmaulnashörnern (Diceros bicornis).

Diplomarbeit

112 Seiten

Math.-Nat. Fakultät, Universität zu Köln
Leitung: Prof. Dr. G. Nogge
Zoo Köln

Zusammenfassung:

Pflanzenfresser zeigen häufig eine Spezialisierung auf eine bestimmte Gruppe von Futterpflanzen wie Laub oder Gras. Damit einhergehend sind vor allem bei Wiederkäuern einige Anpassungen in der Anatomie des Verdauungstraktes und in der Verdauungsphysiologie bei spezialisierten Gras- oder Laubfressern beschrieben. In der vorliegenden Studie wurden eine Gras fressende und eine Laub fressende Nashornart (Breitmaul- bzw. Spitzmaulnashorn) bezüglich einiger wichtiger verdauungsphysiologischer Parameter (Futteraufnahme, Veraulichkeit, Mittlere Retentionszeit (MRT) des Futters, Selektivitätskoeffizient =MRTPartikelphase/MRTflüssige Phase, Partikelgrösse im Kot) verglichen.

Der Vergleich wurde zwischen 4 Spitzmaulnashörnern und 5 Breitmaulnashörnern in 4 verschiedenen Zoos angestellt. An die Tiere wurde Grasheu einer Charge (NDF-Gehalt ca. 63 %) ad libitum gefüttert. Nach einer Anfütterungsperiode von 14 Tagen wurde eine Sammelphase von 7 Tagen durchgeführt, in der die Futter- und Kotmengen (Komplettsammlung und externer Marker TiO2) in der Regel auf Einzeltierbasis bestimmt wurden. Als Marker für die Quantifizierung der Retentionszeiten wurden für die Partikelfraktion Chromgebeizte Fasern (1-2 mm) und für die flüssige Fraktion Co-EDTA in Einmaldosis an die Tiere verfüttert. Die Bestimmung der Kotpartikelgrösse erfolgte über Nassiebung und anschliessende Berechnung des Modulus of Fineness (MOF).

Für die Futteraufnahmen zeigten sich in dieser Studie für die Spitzmaulnashörner Werte von 15.4 ± 2.5 kg TS/Tag und bei den Breitmaulnashörnern von durchschnittlich 21.7 ± 4.3 kgTS/Tag. Umgerechnet auf das metabolische Körpergewicht der Tiere ergeben sich daraus 73 ± 10 [g TS/kg LM0.75] für die Spitzmaulnahörner und 68 ± 13 [g TS/kg LM0.75] bei den Breitmaulnashörnern (nicht signifikant). Die ERmittlung der scheinbaren Verdaulichkeiten der organischen Substanz bei den Nashörnern dieser Studie ergab Werte von 51 ± 8% für die Spitzmaulnashörner und 55 ± 10% für die Breitmaulnashörner (nicht signifikant). Bei den mittleren Retentionszeiten der Partikelphase haben sich Zeiten von 39 ± 4 Stunden bei den Spitzmaulnashörnern und 43 ± 5 Stunden bei den Breitmaulnashörnern ergeben (p=0.176), für die Flüssigkeitsphase waren es 34 ± 4 Stunden für die Spitzmaulnashörner und 28 ± 4 Stunden für die Breitmaulnashörner (p=0.108). Für das Spitzmaulnashorn wurde ein Selektivitäts-Koeffizient von 1.2 ± 0.1 ermittelt, für das Breitmaulnashorn 1.6 ± 0.2. Die statistische Auswertung ergab einen signifikanten Unterschied (p=0.013). Bei den Siebanalysen des Kots der Tiere hat sich ergeben, dass bei gleichem Futter die Breitmaulnashörner im Mittel grössere Partikel in ihrem Kot aufweisen (MOF 7.02 ± 0.13) als Spitzmaulnashörner (MOF 6.61 ± 0.29). Auch hier wurde ein signifikanter Unterschied ermittelt (p=0.046).
Gras und Laub unterscheiden sich in Zusammensetzung und Fermentationsverhalten. Daraus ergaben sich die beschriebenen Unterschiede zwischen Laub und Gras fressenden Wiederkäuern. Auf dieser Basis wurde erwartet, dass beim Laubfresser Spitzmaulnashorn eine höhere Futteraufnahme (bezogen auf das metabolische Körpergewicht), eine niedrigere Verdaulichkeit, eine kürzere Retetionszeit des Futter, eine niedrigerer Selektivitätskoeffizient und grössere Kotpartikel als beim Grasfresser Breitmaulnasnorn gefunden werden.

Insgesamt zeigen sich weniger grosse Unterschiede zwischen den beiden Spezies. Für die Futteraufnahme, die Verdaulichkeit der oganischen Substanz und die MRTPartikelphase sind die Unterschiede in der erwarteten Richtung, wohingegen sich für die MRTFlüssige Phase entgegen der ERwartung ein höherer Wert für das Spitzmaulnashorn ergibt. Der signifikante Unterschied der Kotpartikelgrössen wiederspricht ebenfalls der Erwartung, lässt sich aber vermutlich vor allem auf einen allometrischen Effekt zurückführen. Bei einer Korrektur um das Körpergewicht der Tiere wurde der Unterschied fast komplett reduziert.

Spitzmaulnashörner haben signifikant kleinere Selektivitäts-Koeffizienten. Evolutive Begründungen könnten zum einen ein kleineres Verhältnis von unlöslichen zu leichter löslichen Zellwandbestandteilen (Pektine bei Laub im Vergleich zu Gras) und zum anderen die schlechtere Verdaulichkeit der unlöslichen Zellwandfraktionen bei Laub sein. Dadurch würde eine Verlängerung der MRTFlüssige Phase und eine Verkürzung der MRT Partikelphase beim Spitzmaulnashorn im Vergleich zum Breitmaulnashorn einen verduungsphysiologischen Vorteil für das Spitzmaulnashorn darstellen.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 13:53

GRAFFE, K. (1995)

Untersuchungen zur Nahrungsaufnahmeregulation und Verdauung bei Brillenbären (Tremarctos ornatus) im Kölner Zoo.

Diplomarbeit

109 Seiten

Math.-Nat. Fakultät, Universität zu Köln
Leitung: Prof. Dr. G. Nogge
Zoo Köln

Zusammenfassung:

Als Grundlage dieser Arbeit dienten Untersuchungen zum möglichen Zusammenhang zwischen Nahrungsaufnahme und Verhaltensstörungen und Versuche, die die Darmpassagedauer für verschiedene Samen bei Brillenbären bestimmen sollten. Zudem wurden beide Versuchsreihen hinsichtlich der Mechanismen zur Nahrungsaufnahmeregulation ausgewertet.

Die Versuche zu den Verhaltensstörungen fanden von März bis Mai 1995 statt. Dabei wurde den Brillenbären Sally und Baran ihre Hauptmahlzeit derart angeboten, dass die Nahrungsaufnahme mehr Aufwand erforderte. Das Verhalten der beiden Tiere, 90 Minuten vor und nach diesen Mahlzeiten, wurde protokolliert und hinsichtlich des Anteils von Verhaltensstörungen während dieser Zeit ausgewertet. Es zeigte sich, dass Barans Anteil von Verhaltensstörungen am Gesamtverhalten während dieser Zeit vom veränderten Fütterungsmodus unbeeinflusst blieb. Sally dagegen, reduzierte ihre Verhaltensstörungen im Laufe der Versuche. Diese Verringerung könnte als Auswirkung des veränderten Fütterungsmodus angesehen werden.

Höchstwahrscheinlich haben die Verhaltensstörungen der Kölner Brillenbären verschiedene Ursachen, sozialer Stress könnte einer davon sein.

Ein Projekt der Universität Durham beschäftigt sich mit der Rolle des Brillenbären als Samenverbreiter in seinem Habitat. Als Voraussetzung für Versuche im Freiland sind Vorversuche nötig, die in Zoologischen Gärten durchgeführt werden sollen. Sie sollen Informationen zur Dauer der Darmpassage und zum Nahrungsaufnahmeverhalten liefern. Im Oktober/November 1994 und Juli/August 1995 fanden im Rahmen meiner Arbeit Versuche zu dieser Thematik statt. Neben den beiden Brillenbären Susan und Baran nahmen drei weitere Brillenbären des Zoo Dortmund an Versuchen zur Dauer der Darmpassage teil. Die Versuche in Dortmund wurden von zwei Praktikantinnen durchgeführt, die Ergebnisse gehen nur teilweise in meine Arbeit ein. Die Untersuchungen ergaben, dass der Brillenbär mit großer Wahrscheinlichkeit für ein breites Spektrum an Samen als Verbreiter in Frage kommt, da die Focustiere Samen bis zu einer Größe von Kirschenkernen zumindest teilweise aufnahmen. Bären im Freiland haben ein breites Nahrungsspektrum, zu dem auch Früchte mit sehr großen Kernen gehören. Wenigen Beobachtungen zufolge nehmen sie diese auch auf.

Die Darmpassagedauer für verschiedene Samen der Größe von Kiwisamen bis Kirschsamen lag meist innerhalb von 24 Stunden. Der Ausschedungsverlauf war sehr variabel.

Ob der Brillenbär wirklich als Samenverbreiter in frage kommt, kann erst dann geklärt werden, wenn mehr über sein Verhalten in der Zeit zwischen Aufnahme der Samen und Ausschedung gekannt ist und die Keimfähigkeit der Samen, für die er als Verbreiter in Frage kommt, nach der Passage unterucht wurde.

Zur Nahrungsaufnahmeregulation lässt sich sagen, dass die Akzeptanz verschiedener Fürchte bei allen untersuchten Brillenbären (Sally, Susan, Baran, Concka, Cise und Inca) individuell verschieden ist. Stärke der Fressmotivation  und der Geschmack spielen eine Rolle. War die Nahrungsaufnahme während der Versuche zu den Verhaltensstörungen mit mehr Aufwand verbunden, reduzierten beide Bären die aufgenommene Futtermenge. Allen untersuchten Brillenbären ist eine Abneigung gegen faserige oder harte Fruchtbestandteile gemeinsam, die auch bei freilebenden Individuen beobachtet werden konnte. Hormone beeinflussen möglicherweise die Fressmotivation.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 13:50

SCHAUB, E.D. (2004)

Der Einfluss von Futterrationen mit unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften auf Futteraufnahme, Verhalten und weitere verdauungsphysiologische Parameter bei Giraffen (Giraffa camelopardalis).

Influence of feedstuffs with different physical properties on diet intake, behaviour and digestive physiology in captive giraffes (Giraffa camelopardalis).

Dr. med. vet. Dissertation

101 Seiten.

Vetsuisse-Fakultät der Universität Zürich, Abteilung für Zoo-, Heim- und Wildtiere
Zoo Basel und weitere Zoos

Zusammenfassung:

Die Fütterung von in Zoologischen Gärten gehaltenen Giraffen (Giraffa camelopardalis) deckt deren physiologische Bedürfnisse zur Zeit nicht. Giraffen sind natürlicherweise Laubfresser, deren Rohfaserbedarf in Zoos im Allgemeinen mit Luzerneheu gedeckt wird. Probleme, welche sich im Zusammenhang mit ernährungsbedingten Defiziten stellen, schließen das perakute Mortalitätssyndrom, geringe Futteraufnahmen, Pansenazidose und orale Stereotypien ein.

In der vorliegenden Arbeit wurde der Einfluss von Laubfütterung auf die Futteraufnahme, die Verdauungsphysiologie und das Verhalten von drei Giraffen untersucht. Dazu wurden im Whipsnade Wild Animal Park in England fünf Fütterungsversuche mit verschiedenen Futtermitteln durchgeführt. Die Futteraufnahme, die Passagerate, die selektive Partikelretention, die Faserverdaulichkeiten, die Kotpartikelgrößen und die Häufigkeit oraler Stereotypien wurden zwischen den Versuchsrationen verglichen. Diese setzten sich aus zwei reinen Luzerneheu-Rationen, die sich in der Sensorik stark voneinander unterschieden, der gängigen Zoodiät (Luzerneheu und pelletiertes Mischfutter ad libitum), sowie zwei Rationen mit steigendem Laubanteil (3 kg, bzw. 6 kg Frischsubstanz Buchenlaub pro Tier und Tag) zusammen.

Die Unterschiede in der Futteraufnahme zwischen den Rationen waren signifikant (p<0.01). Die Futteraufnahmen (in Trockensubstanz) und die Aufnahmen an umsetzbarer Energie erhöhten sich bei Laubfütterung um bis zu 30% verglichen mit der gängigen Zoodiät. Die Passagerate der Partikel verkürzte sich und die Faserverdaulichkeiten reduzierten sich, wenn der Ration Laub hinzugefügt wurde. Entgegen den Erwartungen wurden die Kotpartikel nicht signifikant größer und auch die Häufigkeit des oralen Stereotypierens wurde nicht beeinflusst von der Verfütterung von Laub, das in maulgerechte Stücke zerkleinert wurde.

Abstract:

The feeding of captive giraffes (Giraffa camelopardalis) does not meet their physiological requirements. Giraffes are browsers whose requirements for fibre are usually met by lucerne hay. Problems that could occur in connection with dietary deficiencies include the peracute mortality syndrome, low food intake, ruminal acidosis and oral stereotypies.

The aim of this study was to examine the effect of browse feeding on food intake, digestive physiology and behaviour of three giraffes. Therefore five feeding trials with different feedstuffs were carried out in Whipsnade Wild Animal Park, England. Food intake, passage rate, particle retention, fibre digestibility, faecal particle size and frequency of oral stereotypies were compared amongst the diets. These consisted of two lucerne hays differing in appearance, the conventional zoo-diet (lucerne and a pelleted concentrate food) and two diets with added browse. With the latter two diets each giraffe received 3 kg resp. 6 kg beech-browse per day.

Food intake differed significantly (p<0.01) amongst the diets. Food intake and intake of metabolizable energy increased up to 30% comparing browse feeding to the conventional zoo-diet. Passage rate of particles decreased and fibre was not as good digested when additional browse was fed. Contrary to expectations faecal particle size did not increase and the frequency of oral stereotypies was not affected by the addition of bite-sized browse.

 

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx