Biologie, Gefährdung und Schutz der Groppe (Cottus gobio) in der Schweiz.

Mitt. zur Fischerei 77: 1-73. Hrsg. Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL), Bern.

Zusammenfassung:

Die Groppe oder Koppe (Cottus gobio, L. 1758) ist in der Schweiz der einzige Vertreter der Familie der Cottidae. Dieser Kleinfisch bewohnt einen Teil der Schweizer Bäche und Seen. Obschon die Groppe in der Schweiz noch häufig vorkommt, wird sie infolge eines deutlichen Bestandesrückgangs innerhalb der letzten 50 Jahre zu den potenziell gefährdeten Fischarten gezählt. Da sie keine wirtschaftliche Bedeutung hat, ist sie nur selten in den Mittelpunkt spezifischer Forschungen gerückt.

Die Körperform der Groppe ist der bodenorientierten Lebensweise besonders gut angepasst. Der Körper ist länglich und zylinderförmig, mit einem breiten, abgeflachten Kopf, der etwa ein Drittel der Gesamtlänge einnimmt. Die beiden grossen Brustflossen erlauben eine gute Grundhaftung. Weitere Merkmalen sind das Fehlen einer Schwimmblase, eine glatte, schuppenfreie Haut und durch eine doppelte Cornea geschützte Augen.

Die Groppe ist eine europäische Art, die in kontinentalen Gewässern von Nordspanien bis in den Ural und von Südskandinavien bis Nordgriechenland vorkommt. Sie hält sich vorzugsweise in Forellengewässern auf, kommt jedoch auch in grossen Fliessgewässern und in Seen vor.

Mit zunehmendem Alter verlagern sich die ökologischen Ansprüche der Groppe bezüglich der Substratbenutzung, da dieses im Verhältnis zu ihrer Grösse steht. Die Jungfische bevorzugen grobkörnigen Schotter, während sich die grösseren Exemplare unter Steinen verbergen, welche ihren Dimensionen entsprechen. Zur Vollendung des Lebenszyklus benötigt die Groppe deshalb auf beschränktem Lebensraum ein Mosaik verschiedener Habitatstrukturen.

Die Nahrung der Groppe besteht hauptsächlich aus Invertebraten wie Trichopteren, Ephemeropteren und Dipteren. Sie selbst ist Beute für andere Fischarten (Forelle, Hecht, Aal, Barsch, Alet) sowie fischfressenden Vögel (Gänsesäger, Graureiher, Eisvogel). Der Eintritt in die Geschlechtsreife sowie die Laichzeit der Groppe variieren je nach Gewässer. Die Lebensdauer kann 3 bis 10 Jahre betragen; im Allgemeinen ist der Fisch mit 2 Jahren geschlechtsreif. Die Laichzeit findet zwischen Februar und Juni statt. In dieser Zeit legt das Weibchen seine Eier in einer vom Männchen bewachten Höhle an die Unterseite eines Steins ab. Die vom Männchen bewachte Brut wird durch Fächelbewegungen der Flossen mit ausreichend sauerstoffreichem Wasser versorgt. Die Entwicklungszeit der Eier beträgt rund 275 Tagesgrade.

Die Groppe wird von denselben Faktoren bedroht wie andere Fischarten. Habitatveränderungen (Gewässerunterhalt, Querbauten, Stauhaltungen, etc.) ziehen den Verlust der natürlichen Lebensraumvielfalt sowie der Fliessgewässer-Dynamik nach sich. Hindernisse verschiedener Art beeinträchtigen ihre Wandermöglichkeiten, trennen Populationen ab oder verhindern eine natürliche Neubesiedlung bestimmter Strecken. Ein stets aktuelles Thema bleibt die Gewässerbelastung durch Stoffe, deren Auswirkungen teilweise noch unbekannt sind.

Die wichtigsten Schutzmassnahmen für diese Fischart bestehen in der Renaturierung von stark verbauten Fliessgewässern, der Abschaffung oder Sanierung von Wanderhindernissen sowie der Bekämpfung der Gewässerverschmutzung.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 13:18

VIAL, J. & JIMENEZ-PORRAS, J. (1967)

The Ecogeography of the Bushmaster, Lachesis muta, in Central America.

American Midland Naturalist, 78: 182-187.

Abstract:

The ecological distribution of isthmian Lachesis is analyzed on the basis of its association with vegetation formations. The species is essentially restricted to tropical moist and wet forests in the coastal lowlands of Panama, Costa Rica and southeastern Nicaragua. Tropical dry forest areas have not significantly restricted populational interchange in the past, however, the cooler subtropics have been an effective limiting factor to latitudinal and altitudinal distribution. Present confinement of the bushmaster to the moist tropics is related to its historical origin in Central America, thermal requirements demanded by its large size and oviparous habit of reproduction.

 

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Die Entwicklung der Vogelwelt in der Schweiz.
L'évolution de l'avifaune en Suisse.

Avifauna Report Sempach 1, Annex. 444 S.; ISSN: 1424-7976.

Zusammenfassung:

Vogelgemeinschaften sind nicht statisch. Die Zahl der Individuen in einer Population kann von Jahr zu Jahr stark variieren. Sie ist von verschiedenen Faktoren abhängig, z.B. den Witterungsbedingungen zur Brutzeit oder im Winterquartier. Langfristige Entwicklungen werden erst erkennbar, wenn die Bestände kontinuierlich überwacht werden. Nur dann kann ein Monitoringprogramm die Funktion eines Frühwarnsystems übernehmen und die für den Naturschutz notwendigen Grundlagen liefern. Die Überwachung der Vogelbestände ist eine der Kernaufgaben der Schweizerischen Vogelwarte Sempach. Im Verlauf der Jahre ist eine Fülle von Daten über die Verbreitung und Bestandsentwicklung der Vögel zusammengekommen.

Der vorliegende Band dokumentiert die Bestandsentwicklungen und ergänzt damit den Brutvogelatlas (Schmid et al. 1998) und die Avifauna (Winkler 1999a). Für eine grosse Zahl von Arten zeigt er die Trends, aber auch die Lücken in unserem Wissen auf. Überwachungsprojekte wurden für verschiedene Artengruppen und mit unterschiedlichen Zielen installiert. Sie sind im ersten Teil des Buches beschrieben. Beobachtungen seltener Arten werden in der Datenbank des Informationsdienstes gesammelt. Seit 1984 erheben wir diese Zufallsdaten nach bestimmten Regeln. Dazu entwickelten wir Auswertungsprogramme, die den unterschiedlichen Beobachteraufwand berücksichtigen. Das Pentadenprogramm ist besonders geeignet, um die Phänologie des Auftretens aufzuzeigen. Mit dem Brutvogelprogramm können Entwicklungen in der Zahl der besetzten Brutplätze dargestellt werden.

Verbreitete Brutvogelarten werden im Projekt Monitoring Häufige Brutvögel erfasst. Da dieses Projekt erst 1999 gestartet wurde, sind hier noch keine Ergebnisse präsentiert. Integriert wurden jedoch Daten aus dem Vorgängerprojekt Jahresübersichten, dem Monitoring Brutvögel in Feuchtgebieten, den Dauerbeobachtungsflächen und aus Spezialprojekten für verschiedene Arten. Präsentiert werden auch die Ergebnisse der winterlichen Wasservogelzählungen. Der Hauptteil des Buches enthält die Kapitel für rund 270 Vogelarten. Die Menge der verfügbaren Daten ist sehr unterschiedlich. Insgesamt sind die Wasservögel die am besten dokumentierte Artengruppe. Sie konzentrieren sich im Winter in grosser Zahl auf unseren Gewässern. Die Bestände der meisten Arten haben seit Beginn der Zählungen 1967 stark zugenommen. Im Verlauf des letzten Jahrzehnts sind sie für mehrere Arten stabil geblieben oder zurück gegangen.

Die Bestandsentwicklung der Brutvögel ist im Allgemeinen noch unbefriedigend dokumentiert. Für etliche Greifvogelarten existieren gute Daten. Sie weisen meist auf stabile oder steigende Bestände hin. Umgekehrt haben die Bestände von vielen Arten der Landwirtschaftsgebiete, Arten mit speziellen Habitatansprüchen sowie störungsempfindlichen Arten abgenommen.

 

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Donnerstag, 21 Januar 2016 11:15

THOMAS, J. (2013)

The Role of the Sacred Ibis in Ancient Egypt.

Online auf WordPress.com; 6. März 2015. Zahlreiche Quellenangaben.

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Einleitung:

The Sacred Ibis (Threskionis aethiopicus) once lived in Egypt and is depicted in many ancient Egyptian wall murals and sculptures. It is also found as mummified specimens at many burial sites and played a significant religious role, in particular during the Late and Ptolemaic periods. The ibis represented the god Thoth, god of wisdom, knowledge and writing, and was considered the herald of the flood. It was of practical use to villagers as it helped to rid fish ponds of water snails that contained dangerous liver parasites. However, it is now extinct throughout Egypt because of gradual aridification through swamp drainage and land reclamation.

21.01.2016

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The Small Mammals of the Kruger National Park.

149 Seiten,  Farbfotos und Verbreitungskarten aller beschriebenen Arten; kart.;
National Parks Board of Southa Africa, Pretoria. ISBN 0869530186.

 

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The Frogs of the Kruger National Park: A guide to a group of vertebrate animals known as Amphibia-order Anura (Salientia) of the Kruger National Park.

91 Seiten,  Farbfotos und Verbreitungskarten aller 33 im Krüger-Nationalpark vorkommender Arten; kart.;
National Parks Board of Southa Africa, Pretoria. ISBN-10: 0869530186<, ISBN-13: 9780869530184.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 09:06

HALTENORTH, T. & TRENSE, W. (1956)

Das Großwild der Erde und seine Trophäen.

XII + 436 Seiten, 264 Strichzeichnungen, 12 Farbtafeln, 6 Karten.
Bayerischer Landwirtschaftsverlag.

Besprechung im J. Mammalogy (1957):

As the reader is informed in the authors' foreword, this book has been written at the suggestion of the Counseil International de la Chasse (CIC), Paris, in order to meet the needs of persons whose field of interest includes the evaluation of trophies of big game animals. It is meant, therefore, in the first place for trained hunters and game wardens. Closer acquaintance with this work, however, indicates its usefulness to a wider range of people. It has been pointed out by the authors that the purpose of the book is not to stimulate the reckless killing of animals in a search for record specimens. Together with a standardization of the scoring system for trophies, they emphasize the necessity of better protection of game animals by informing the reader that the existence of a particular species is endangered.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 18:44

KELLER, V. (1999)

Kolbenenten sind im Kommen - Ein farbenprächtiger Gast aus Spanien erobert unsere Seen.

ORNIS 1999 (6): 34-37.

Verbreitung:

Von Südwedsteuropa her breitet sich die Kolbenente (Netta rufina) immer weiter nach Osten aus. Ihr Gesamtbestand hat allerdings nicht zugenommen, nur die Verteilung hat geändert. Was lockt die Kolbenente aus den warmen Überwinterungsgebieten in Spanien an unsere kalten Seen?

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:31

GERLACH, J. (2011)

Aldabrachelys hololissa (Günther 1877) – Seychelles Giant Tortoise.

Conservation Biology of Freshwater Turtles and Tortoises: A Compilation Project of the IUCN/SSC Tortoise and Freshwater Turtle Specialist Group A.G.J. Rhodin, P.C.H. Pritchard, P.P. van Dijk, R.A. Saumure, K.A. Buhlmann, J.B. Iverson, and R.A. Mittermeier, Eds.

Chelonian Research Monographs (ISSN 1088-7105) No. 5, doi:10.3854/crm.5.061.hololissa.v1.2011 © 2011 by Chelonian Research Foundation • Published 31 December 2011

Summary:

The Seychelles Giant Tortoise, Aldabrachelys hololissa (= Dipsochelys hololissa) (Family  Testudinidae)  is  a  controversial  species  possibly  distinct  from  the  Aldabra  giant  tortoise, A. gigantea (= D. dussumieri of some authors). The species is a morphologically distinctive morphotype, but has so far not been genetically distinguishable from the Aldabra tortoise, and is considered by many researchers to be either synonymous with or only subspecifically distinct from that taxon. It is a domed grazing species, differing from the Aldabra tortoise in its broader shape and reduced ossification of the skeleton; it differs also from the other controversial giant tortoise in the Seychelles, the saddle-backed morphotype A. arnoldi. Aldabrachelys hololissa  was apparently extirpated from the wild in the 1800s and is now known only from 37 adults, including 28 captive, 1 free-ranging on Cerf Island, and 8 on Cousine Island, 6 of which were released in 2011 along with 40 captive bred juveniles. Captive reared juveniles show that there is a presumed genetic basis to the morphotype and further genetic work is needed to elucidate this.

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Sonntag, 22 März 2015 21:21

Pandaschutz in Sikkim

Erforschung und Schutz des Kleinen Panda in Sikkim

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Kleiner Panda (Ailurus fulgens im Pangolakha-Schutzgebiet © B. K. Sharma

 

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Lebensraum des Kleinen Pandas: Tannen-Rhododendronwald in 4000 m Höhe. Kangchendzonga-Schutzgebiet, Sikkim © Axel Gebauer,

 

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Mitarbeiter des WWF und lokaler Organsiationen bei Feldstudie © Axel Gebauer

 

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Bildungsprogramm an Schulen - Plakatwettbewerb © S. Ziegler, WWF

 

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Pandabälge werden zu Mützen verarbeitet © Peter Oxford

Mit finanzieller Unterstützung des Verbands der Zoologischen Gärten (VdZ) e.V. und verschiedener seiner Mitgliedzoos und in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Forst-, Umwelt- und Wildtiermanagement (FEWMD) der Regierung von Sikkim hat der WWF 2006 eine Studie initiiert, die darauf abzielte, das potenzielle Verbreitungsgebiet und den Populations-Status des Roten Panda in Sikkim zu beschreiben und zu bewerten. Dazu wurde zunächst eine Klassifizierung der Landnutzung des Bundesstaates durchgeführt, um Aussagen über den potenziell zur Verfügung stehenden Lebensraum des Roten Panda treffen zu können. Des Weiteren wurden feldbiologische Studien unternommen, um Informationen über Lebensraumansprüche und Bestandsdichte der Katzenbären zu erhalten. Mittlerweile ist daraus ein Programm geworden, das immer noch weitergeführt und ausgedehnt wird.

Von Mai 2007 bis Januar 2009 wurden in vier Schutzgebieten (Barsey Rhododendron Sanctuary, Pangolakha Wildlife Sanctuary, Kyongnosla Alpine Sanctuary und Fambong Lho Wildlife Sanctuary) feldbiologische Untersuchungen durchgeführt. Diese Feldstudien und Analysen haben den Bestand an Roten Pandas in Sikkim auf 225 bis 378 erwachsene Tiere geschätzt, die sich auf etwa 51% der Landfläche Sikkims verteilen. Um Bestand und Fortpflanzung dieser wenigen Individuen zu sichern, werden fortwährend weitere Maßnahmen vor Ort auf den Weg gebracht. Der Verband der Zoologischen Gärten und seine Mitgliedzoos unterstützen dieses Projekt regelmäßig.

Leider konnte im Pangolakha Wildlife Sanctuary kein Nachweis von Kleinen Pandas erbracht werden. Vermutlich ist dies auf das massenhafte Absterben von Bambus-Futterpflanzen zurückzuführen. Die Regeneration des Bambus wird daher künftig beobachtet. Verwilderte Hunde sind neben dem Lebensraumverlust eine der Hauptbedrohungen für Rote Pandas. Daher wurden besonders empfindliche Regionen identifiziert, in denen gegen verwilderte Hunde vorgegangen werden soll, und in der Folge damit begonnen, die Hunde zu sterilisieren. In Workshops wird zusätzlich das Bewusstsein von Lokalbevölkerung und Regierungsbediensteten für die Bedrohung der Pandas durch verwilderte Hunde und andere Gefahren geschärft. Informiert wurden zum Beispiel 60 Mitarbeiter der Indischen Grenzschutzpolizei, die für Sicherheit in den Grenzregionen sorgen und gegen Schmuggel und andere illegale Aktivitäten vorgehen. An zehn Schulen wurde in Zusammenarbeit mit dem Himalaya Zoo in Ganktok ein Umweltbildungsprogramm durchgeführt.

Auch sonst ist der Einbezug der lokalen Bevölkerung wichtig. 2013 konnte  wurde nach intensiver Feld- und Lobbyarbeit ein neues Gemeindeschutzgebiet für den Kleinen Panda geschaffen, die 85 km2 große Pangchen Lakhar Community Conserved Area, wo nicht nur eine gesunde, sich fortpflanzende Panda-Population besteht, sondern auch andere  seltene Tiere wie Leoparden und Kragenbären vorkommen.

Tierart-Datenblatt: Kleiner Panda (Ailurus fulgens)

Lebensraum: Gebirge Süd- und Südostasiens

 

Literatur:

ZIEGLER, S., GEBAUER, A., MELISCH, R., SHARMA, B.K., GHOSE, P.S., CHAKRABORTY, R. et al. (2010)

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx