Donnerstag, 14 Juni 2018 23:23

Komodowaran

Ordnung: Schuppenkriechtiere (SQUAMATA)
Unterordnung: Echsen (SAURIA)
Zwischenordnung: Waranartige (Platynota)
Familie: Warane (Varanidae)

D EN 650

EEPKomodowaran

Varanus (Varanus) komodoensis • The Komodo Dragon • Le varan des Komodos

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Komodowaran (Varanus komodoensis) im Tropiquarium Servion © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Verbreitung des Komodowarans (Varanus komodoensis) - Für Detailkarte von Flores und Nachbarinseln drauflkicken. Dunkelblau heutige Verbreitung; rot: ehemalige Verbreitung

 

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Komodowaran (Varanus komodoensis) im Aquatis Lausanne © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Komodowaran (Varanus komodoensis) im Tropiquarium Servion © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Komodowaran (Varanus komodoensis) im Zoologisch-Botanischen Garten Pilsen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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1.0 Komodowaran (Varanus komodoensis) bei der Ankunft im Zoo Leipzig © Zoo Leipzig (Pressefoto)

 

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1.0 Komodowaran (Varanus komodoensis) im Zoo Leipzig © Zoo Leipzig (Pressefoto)

 

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Komodowaranweibchen (Varanus komodoensis) im Zoo Leipzig © Zoo Leipzig

 

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Komodowaran (Varanus komodoensis) im Fort Worth Zoo © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Komodowarane (Varanus komodoensis) im Taman Safari Indonesia II, Prigen, Java © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Komodowarane (Varanus komodoensis) im Taman Safari Indonesia II, Prigen, Java © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Komodowaran (Varanus komodoensis) im Aquatis Lausanne © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Komodowaran (Varanus komodoensis) im Zoologisch-Botanischen Garten Pilsen © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Im Juli 2021 im Zoo Leipzig geschlüpfter Komodowaran (Varanus komodoensis) im Alter von ca. 2 Wochen © Zoo Leipzig (Pressefoto)

 

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Beschuppung am Hals eines Komodowarans (Varanus komodoensis) im Tropiquarium Servion © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Weitere Bilder auf BioLib.cz

Der Komodowaran hat sich bereits vor etwa 4 Millionen Jahren, im Pliozän, entwickelt. Er ist heute heute die größte lebende Echsen der Welt und stößt daher und wegen seiner potenziellen Gefährlichkeit für den Menschen beim Zoopublikum auf Interesse.

Körperbau und Körperfunktionen

Komodowarane sind massige Tiere, die im Freiland bis 60 kg, im Zoo bis 150 kg schwer werden sollen. Männliche Exemplare können eine Gesamtlänge von 3 m, Weibchen von etwa 2.2 m  erreichen. Die ovalen Nasenlöcher befinden sich nahe dem stumpfen Schnauzenende. Die gespaltene Zunge ist gelb. In der Körpermitte haben sie 170-176 Schuppenreihen. Die Kopfschuppen sind groß und rund, die Nackenschuppen groß und konisch, jene von Rumpfoberseite und Schwanz stark gekielt, am Bauch schwach gekielt. Der Schwanz ist etwa so lang wie Kopf und Rumpf, seitlich komprimiert, oben mit niedrigem Kamm. Das Schwanzende ist leuchtend gelbgrün. Ansonsten sind Erwachsene ziemlich eintönig graubraun gefärbt, Jungtiere sind hauptsächlich schwarz mit gelben Flecken und Bändern, Schwanz und Hinterbeine rostfarben bis gelbgrün [1; 6].

Verbreitung

Auf wenigen, kleineren Inseln in der Sundasee Indonesiens: Komodo, Rinca (Rintja), Westende und Nordküste von Flores, Gili Motang und Gili Dasami [3; 6; 8].

Lebensraum und Lebensweise

Komodowarane sind tagaktiv. Sie halten sich meist in savannenartigen Grasland auf, gehen zur Jagd aber auch in den Wald. Nachts schlafen sie in natürlichen Höhlen oder in bis zu 10 m langen selbstgegrabenen Erdbauen. Erwachsene jagen Säugetiere einschließlich Wildschweine, Hirsche und Wasserbüffel und gelegentlich Menschen. Angeblich könnten sie dazu beigetragen haben, die im Pleistozän auf Flores und benachbarten Inseln lebenden Zwergelefanten (Stegodon sompoensis) auszurotten. Diese Annahme gründet darauf, dass alle heute im Areal der Komodwarane lebenden Großsäuger erst vor etwa 5'000 Jahren vom Menschen eingeführt wurden. Wasserbüffel werden auf ihren Wechseln überrascht und in die Beine gebissen. Da der Speichel sehr viele Bakterien enthält, entzünden sich die Wunden. Nach dem Angriff, folgen die Warane dem Beutetier während Tagen, bis es durch die Infektion und den Blutverlust so geschwächt ist, dass sie es überwältigen können. Sie fressen auch Aas.

Die Fortpflanzung fällt in die Trockenzeit, d.h. Juni / Juli. Die Gelege bestehen aus 25-30 Eiern, die im Boden vergraben werden. Die Jungen schlüpfen nach 7-8 Monaten. Die Schlüpflinge haben eine Länge von  40-50 cm und wachsen innerhalb eines Jahres auf 1 m heran. Sie jagen anfänglich gerne auf Bäumen nach Insekten und kleinen Echsen, wie Agamen, Geckos und Skinke. Mit einem Jahr gehen sie zu einer terrestrischen Lebensweise über und fressen nun auch Säugetiere, Vögel und Aas [3; 4; 6; 12].

Gefährdung und Schutz

Die Bestände des Komodowarans sind in den letzten Jahrzehnten zurückgegangen und es existieren nur noch wenige tausend Tiere. Der Lebensraumverlust ist wohl der wichtigste Grund für diesen Rückgang. Die Art wurde 1986 als "selten", ab 1996 als gefährdet und aufgrund einer Neubeurteilung aus dem Jahr 2019 ab 2021 als stark gefährdet (Rote Liste: ENDANGERED) eingestuft, weil sie einen Bestand von nur noch weniger als 1'400 Adulttieren in acht getrennten Subpopulationen aufweist [10].

Der internationale Handel ist nach CITES Anhang I eingeschränkt.

Zoogestütztes Artenschutzprojekt:

  • 29 EAZA Zoos, darunter Frankfurt, Leipzig und das Aquatis Lausanne, unterstützen das seit 2007 bestehende Komodo Survival Program, ein Langzeitprojekt zum Schutz des Komodowarans auf Flores, in dessen Rahmen z. B. abgeklärt wurde, ob die invasive Schwarznarbenkröte (Duttaphrynus melanostictus) eine Gefahr für die Warane darstellen könnte, wie dies in Australien mit der Agakröte der Fall ist. Erste Resultate ergaben, dass die Kröte in Ost-Sumbawa vorkommt, aber noch nicht bis in das Verbreitungsgebiet des Komodowarans im Komodo-Nationalpark und in West-Flores vogrdrungen ist. Ebenfalls untersucht wurde, wie sich die Verbreitung verwilderter Hausbüffel auf die Bestände des Sambars, einer Hauptbeute des Komodwarans, auswirken.

Bedeutung für den Menschen

Die Komodowarane sind eine touristische Attraktion. Monatlich besuchen etwa 10'000 Menschen die Insel Komodo, davon sind 95% Ausländer. Die indonesische Regierung plant, den Besuch zu beschränken und will ab 2021 eine Abgabe von 1'000 USD fürden Besuch der Insel Komodo einführen. Der Besuch von Rinca soll zu den bisherigen Konditionen möglich sein [11].

Von 1980-2015 wurden aus Indonesien im Jahresmittel 1-2 lebende Komodowarane exportiert, hauptsächlich für Zoos. Ausserhalb Indonesiens ist die Verschiebung von Nachzuchttieren ab 1995 feststellbar. Von 2001-2019 betraf dies (nach Abzug einiger unwahrscheinlicher Transaktionen) gut 100 Individuen. Hautptausfuhrländer waren Tschechien, die USA und Indonesien [2].

Haltung

Die Welterstzucht gelang im Jahr 1941 im Zoo von Batavia, dem heutigen Djakarta. Es handelte sich um eine Naturbrut. Die Eltern waren ein Paar, das sich seit 1938 im Zoo befand [5]. Bei gehaltenen Tieren wurde auch asexuelle Vermehrung (Parthenogenese) festgestellt, z.B. in den Zoos von Chester und London [9]. Seit 1995 gibt es ein Internationales Zuchtbuch (ISB), das am Taman Safari Bogor geführt wird.

Der Komodowaran gehört zu den "Gefahrtieren", deren Haltung in manchen deutschen Bundesländern unter sicherheitspolizeilichen Aspekten eingeschränkt oder geregelt ist.

Haltung in europäischen Zoos: Der erste Komodowaran in Europa war 1926 vom ARTIS-Zoo Amsterdam eingeführt worden. Er lebte nur drei Monate. Das erste Tier im deutschsprachigen Raum war der von 1927-1943 in Berlin und danach noch ein weiteres Jahr in Leipzig gehaltene "Max". 1962 war die Art erstmals in der Schweiz, im Zoo Basel, zu sehen. In den letzten Jahren hat die Zahl der Haltungen in Europa deutlich zugenommen, hauptsächlich dank der Einfuhr von zehn Jungtieren aus der Zucht des Zoos von Los Angeles durch den Leipziger Zoo im Jahr 2012. Die europäische Erstzucht war dem Parque Reptilandia auf Gran Canaria gelungen, von dem der Leipziger Zoo 2011 zur Eröffnung von Gondwanaland einen mehr als 2.30 m langen Mann erhielt, der dort am 21.09.2004 geschlüpft war. Im Frühjahr 2012 kamen 10 aus den Vereinigten Staaten importierte Jungtiere hinzu. Der Einfuhr aus den USA war eine Vorbereitungszeit von beinahe einem Jahr vorausgegangen. Sie war das Ergebnis eines Austausches zwischen dem europäischen und US-amerikanischen Zuchtprogramm. Ziel des international angelegten Projektes ist es, die genetische Variabilität für die weitere Zucht zu vergrößern, um mittelfristig eine stabile, selbsterhaltende Population auf beiden Kontinenten aufbauen zu können. Dabei verblieben 1.2 Tiere im Zoo Leipzig und die übrigen wurden auf andere Zoos verteilt [13]. Noch im selben Jahr erhielt u.a. der Frankfurter Zoo zwei Tiere aus dem Leipziger Import. Weitere Tiere gingen nach Prag, Rom und Randers.

Man erinnere sich in diesem Zusammenhangan an die Kritik, die Thomas SCHRÖDER, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, anläßlich der Eröffnung von Gondwanaland geübt hatte, freilich ohne die riesige Tropenhalle zuvor besichtigt, geschweige denn mit den Zooverantwortlichen geredet zu haben: „Der Komodowaran ist nach eigenen Angaben des Zoos das einzige Exemplar in ganz Deutschland. Uns ist allerdings unklar, was ein einzelnes Tier für den Artenschutz beitragen soll“, denn eine Fortpflanzung der stark gefährdeten Tiere sei so nicht möglich. Dem Deutschen Tierschutzbund ist halt so manches unklar, was mit Zoos zu tun hat, was ihn aber leider nicht daran hindert, zu allem eine Meinung zu haben. Seitdem wurde die Art in verschiedenen Zoos (Barcelona, Chester, Colchester, Fuengirola, Prag, Rotterdam) nachgezogen, und am 18. Juli 2021 schlüpfte auch im Leipziger Gondwanaland das erste Jungtier [13]. Aus der Prager Nachzucht wurden zehn Tiere zurück an Los Angeles gegeben und der europäische Bestand liegt mittlerweile bei über 80 Individuen in 34 Haltungen. Für Details siehe Zootierliste. Seit 2001 gibt es ein Europäisches Erhaltungszuchtprogramm (EEP), das vom Chester-Zoo koordiniert wird. 2022 erfasste das Programm 81 Tiere in 34 Institutionen. Darunter befand sich ein Wildfang, alle anderen waren Nachzuchten, die auf 13 Gründertiere zurückgehen. Ziel ist, einen Bestand von rund 200 Tieren zu erreichen [15].

Mindestanforderungen an Gehege: Nach Reptiliengutachten 1997 des BMELF soll eine Anlage für ein Paar mindestens 5x so lang, 2x so breit (entspricht etwa 15-18 m² für Adulte) und doppelt so hoch sein sein wie die Kopf-Rumpflänge der Tiere. Für jedes weitere Tier kommen 15% zur Basisfläche dazu.

Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2022) schreibt für 1-2 Tiere ein Gehege vor, dessen Grundfläche das 5x3-fache der Kopf-Rumpflänge und dessen Höhe das Doppelte der Kopf-Rumpflänge messen. Für jedes weitere Tier kommt das 2x2-fache der Kopf-Rumpflänge zur Basisflächen dazu. In der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2023) ist die Art nicht erwähnt.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1912 von dem Direktor des Zoologischen Museums und Botanischen Gartens von Bogor (Java), Pieter Antonie OUWENS, unter ihrem heutigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben [8]. Sie ist monotypisch und gehört zur Untergattung Varanus [7].

Literatur und Internetquellen

  1. CITES IDENTIFICATION MANUAL
  2. CITES TRADE DATA BASE
  3. EIDENMÜLLER, B. (2009)
  4. HORN, H.-G. (1977)
  5. MENDYK, R. W. (2017)
  6. PETER, W. & HOHMANN, G. (1983)
  7. ROTTER, J. (1963)
  8. THE REPTILE DATA BASE
  9. WATTS, P. C., BULEY K. R., SANDERSON, S., BOARDMAN, W., CIOFI, C. & GIBSON, R. (2006)
  10. JESSOP, T., ARIEFIANDY, A., AZMI, M. et al. (2021). Varanus komodoensis. The IUCN Red List of Threatened Species 2021: e.T22884A123633058. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2021-2.RLTS.T22884A123633058.en. Accessed on 07 August 2023.
  11. ABOUT TRAVEL
  12. DIAMOND, J. M. (1987)
  13. ZOO LEIPZIG - Pressemeldungen vom 27.04.2012 und 04.08.2021
  14. GARCíA, G. (2018). EEP Komododragon: updates from September 2017. ARTAG Midyearmeeting,  Lausanne  12th April  2018.
  15. KOMODO SURVIVAL PROGRAM EAZA REPTILE TAG (2023). Sauria Regional Collection Plan. Amsterdam.

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Freigegeben in Warane

PISCES - Atlas.

Fauna Helvetica Nr. 7. CSCF/SZFK, Neuchâtel. ISBN 2-88414-020-4 / ISSN 1422-6367

Verlagstext:

Um fundierte Grundlagen für nachhaltige Bewirtschaftung und Schutz der einheimischen Fischfauna zu erhalten, wurde Ende der 80-er Jahre des letzten Jahrhunderts erstmals ein systematisches, gesamtschweizerisches Inventar aufgenommen. Die erhobenen Informationen wurden in einer Datenbank zusammengestellt. Mit diesen Grundlagen wurde eine erste Bilanz gezogen, was zur Roten Liste der Fische und Rundmäuler der Schweiz (Kirchhofer A., Zaugg B. & Pedroli J.-C.,1990) sowie zum Verbreitungsatlas der Fische und Rundmäuler der Schweiz (Pedroli J.-C., Zaugg B. & Kirchhofer A.,1991) geführt hat.

Nun, also rund zehn Jahre später, ist dieses Grundlagenmaterial aktualisiert und ergänzt worden. Dies mit dem Ziel, eine Bilanz der heutigen Situation zu ziehen und gleichzeitig die einheimische Fischfauna besser schützen zu können.

Im vorliegenden Dokument werden die zwischen 1983 und 2002 erhobenen Informationen präsentiert und interpretiert. Es wird unterschieden zwischen dem «ersten Inventar» (Basis von 1991) und dem «aktualisierten Inventar», welches zusätzlich auch die neu erhobenen Angaben beinhaltet. Gleichzeitig werden die beiden Inventare miteinander verglichen. Die bei den einzelnen Taxa dargestellten Texte, insbesondere bezüglich der allgemeinen Verbreitung und der Biologie, lehnen sich an den Atlas von 1991 an resp. wurden teilweise übernommen.

Dieser Band enthält für jede Art, eine Verbreitungskarte, eine graphische Synthese und einen Kommentar zur Biologie und heutigen Situation in der Schweiz; einen Bestimmungsschlüssel und einen Artenindex.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 17:00

WINKLER, H. M. (Red. 2007)

Verbreitungsatlas der Fische, Rundmäuler, Großmuscheln und Großkrebse in Mecklenburg-Vorpommern.

Hrsg: Fachgruppe Feldherpetologie u. Ichthyofaunistik Rostock beim NABU e.V.

180 Seiten, Karten, Abbildungen.

Natur & Text, Rangsdorf. ISBN 978-3-9810058-5-1.

Verlagstext:

Alle in Mecklenburg-Vorpommern vorkommenden Süßwasser- und Wanderfische sowie die wichtigsten Großmuscheln und höheren Krebse werden ausführlich in Wort und Bild sowie mit Verbreitungskarten vorgestellt. In den Begleittexten werden die aktuelle und historische Verbreitung sowie Gefährdungs- und Schutzaspekte erläutert. Hinzu kommen Angaben zur Biologie und zu regionalen Besonderheiten. Der Verbreitungsatlas ist eine Gemeinschaftsarbeit von drei ichthyologischen Fachgruppen unter dem Dach des NABU mit Beteiligung von Experten wissenschaftlicher Einrichtungen des Landes.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 15:28

SPINDLER, T. (1997)

Fischfauna in Österreich: Ökologie – Gefährdung – Bioindikation – Fischerei – Gesetzgebung.

Monographien Band 87. 2. erweiterte Auflage. Bundesministerium für Umwelt, Jugend und Familie, Wien. ISBN 3-85457-217-4

Zusammenfassung:

Die  vorliegende  Fischstudie  stellt  die  notwendig  gewordene  überarbeitete  Auflage  der  ersten,  österreichweiten Situationsanalyse für eine der am stärksten bedrohten Artengruppen dar. Neben einer bloßen Auflistung aller in Österreich lebenden Fischarten (einheimische, exotische und  ausgestorbene)  werden  deren  Verbreitung und ökologische Charakteristik,  der Gefährdungsstatus und die Gefährdungsursachen sowie die fischereiliche Nutzung und deren gesetzliche Regelung eingehend diskutiert.

Nach heutigem Wissensstand leben in den heimischen Gewässern insgesamt 74 Fischarten
(inklusive  2  Neunaugenarten,  Renken  wurden  nur  einmal  als  Artengruppe  gezählt).  Davon gelten 15 Arten als nicht autochthon (ursprünglich), das heißt, sie wurden eingebürgert bzw. deren Bestände sind nur durch regelmäßigen künstlichen Besatz aufrecht zu erhalten. 5 Arten (Hausen, Sternhausen, Waxdick, Glattdick und Semling) sind in Österreich ausgestorben. Die Anzahl der rezenten, autochthonen Neunaugen- und Fischarten beträgt daher insgesamt 59 Arten oder rund 92 % der ursprünglichen heimischen Fauna.

So erfreulich es ist, daß noch ein sehr großer Teil des ursprünglichen Artenspektrums in Öster-
reich  existiert,  so  dramatisch  ist  es  um  die  Bestandsentwicklung  bestimmt:  43  Arten  (72  %) werden bereits in der Roten Liste gefährdeter Tierarten geführt. 10 Arten sind "akut vom Aussterben bedroht", 7 "stark gefährdet", 11 "gefährdet", 6 "potentiell gefährdet" 7 "mit Sicherheit gefährdet", aber der Gefährdungsstatus "unklar" und 2 Arten sind nicht zuordenbar.
Die  Gefährdungsursachen  der  heimischen  Fischfauna  können  zum  überwiegenden  Teil  auf die anthropogenen Veränderungen der Lebensräume – also der Gewässer – zurückgeführt
werden. Neben dem Aspekt der Abwasserbelastung, die aber in den letzten Jahren wesentlich
verringert  wurde,  sind  Regulierungsmaßnahmen  des  Wasserbaues  und  der  Wildbach-  und
Lawinenverbauung, Wasserkraftnutzung, Stauhaltung, Schwellbetrieb, Geschieberückhalt und
Geschiebebaggerungen, Schiffahrt und schiffahrtstechnische Maßnahmen und die unterschied-
lichen Freizeitnutzungen der Gewässer die Hauptfaktoren, die zur heutigen Gefährdungssitua-
tion geführt haben.

Da die Fische auf die verschiedenartigsten Umwelteinflüsse sehr sensibel reagieren, werden
sie  auch  in  zunehmendem  Maße  als  Bioindikatoren  verwendet.  Hervorzuheben  ist  beson
ders ihre Fähigkeit, Schadstoffe zu akkumulieren, bzw. durch ihr Vorhandensein oder Fehlen
in einem Gewässer ganz entscheidende Hinweise auf die ökologische Funktionsfähigkeit ganzer Gewässersystem(abschnitt)e geben zu können. Der Verwendung von Fischen als Bioindikatoren in Österreich ist daher ein eigenes Kapitel gewidmet.

Neben  diesem  faunistisch-ökologischen  Teil  der  Studie  wird  die  Fischerei  in  Österreich  behandelt. In der Darstellung der historischen Entwicklung der Fischerei ist die Donaufischerei, die im Mittelalter durch die Hausenfänge (Hausen sind bis 7 m lange Störfische) ihre Hochblüte erlebte, von besonderem Interesse. Daneben wird das gesamte Spektrum der heutigen Fischerei beleuchtet. Da die Berufsfischerei fast zum Erliegen gekommen ist, nimmt die Freizeitfischerei breiten Raum ein.

In Österreich gibt es zurzeit ungefähr 200.000 aktive Fischer. Das Potential der Angelfischer
liegt  aber  weit  höher  und  umfaßt  weitere  300.000-400.000  Personen.  Besonders  in  Niederösterreich ist ein enormer Anstieg der Angler zu verzeichnen. Der jährliche Ausfang an Fischen aus heimischen Gewässern durch die Angelfischerei liegt bei rund 1.000 Tonnen, durch die Wirtschaftsfischerei bei rund 480 Tonnen. Demgegenüber steht ein Fischbesatz von rund 1.200 Tonnen aus heimischen Zuchtanlagen, zuzüglich einer nicht genau bekannten Menge an Importfischen.

Die Fischereigesetze der einzelnen Bundesländer sind sehr heterogen. Es werden daher ab-
schließend einige wesentliche Punkte mit aus ökologischer Sicht dringendem Handlungsbedarf
aufgezeigt. 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 15:12

WEGGLER, M. et al. (1991)

Brutvögel im Kanton Zürich.

Zürcher Vogelschutz. ISBN 3-9070-1211-9. 304 Seiten.

Zusammenfassung einer späteren Kurzpublikation:

Wir beurteilen den Status aller Brutvogelarten im Kanton Zürich und dokumentieren die Veränderungen von Verbreitung und Bestand zwischen 1986/88 und 1999/00. Grundlage für die vorliegende Neubeurteilung ist eine Zweitkartierung aller Brutvogelarten elf Jahre nach der Erstkartierung von 1986/88 auf 154 repräsentativ ausgewählten Stichprobenflächen sowie die seit 1993 gesammelten Daten des Avimonitoring-Projekts  des  Zürcher  Vogelschutzes  ZVS.  Seit  dem  Abschluss der letzten umfassenden Bestandserhebung 1986/88 sind im  Kanton Zürich 142 verschiedene  Brutvogelarten nachgewiesen  worden. Sieben  Arten  (Schwarzhalstaucher, Rostgans, Gänsesäger, Wanderfalke, Flussseeschwalbe, Wiesenpieper und Schwarzkehlchen) haben sich neu- bzw. wieder als Brutvögel angesiedelt, fünf Arten (Uhu, Bergpieper, Steinschmätzer, Schwarzstirn- und Rotkopfwürger) sind im gleichen Zeitraum als Brutvögel verschwunden. Insgesamt 117 Arten (ohne Neuansiedler) haben regelmässig und alljährlich gebrütet. Weitere 18 Arten brüteten nur unregelmässig oder sporadisch. Von 57 weit verbreiteten und häufigen Arten nahmen im Zeitraum zwischen 1986/88 und 1999 deren  20  in  mindestens  einem  Lebensraum  (Kulturland, Siedlung oder Wald) in ihrem Bestand zu, 19 Arten nahmen ab, der Bestand von 17 Arten blieb konstant, und eine Art zeigte in verschiedenen Lebensräumen eine uneinheitliche Bestandsentwicklung.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:08

STRAUB, M. (1993)

Fischatlas des Kantons Zürich.

141 Seiten.

Th. Gut & Co. Verlag, Stäfa. ISBN 3-85717-077-8.

Anbietertext:

Endlich ein hervorragendes Nachschlagewerk über die 30 bekannten und weniger bekannten einheimischen Arten,farbig illustriert nach exakt-künstlerischen Vorlagen von Arthur Roffler. Jedem Fisch zugeordnet ist eine Verbreitungskarte über Vorkommen in unseren Seen und Fliessgewässern. Der fundierte Text wird durch aktuelle fotografische Aufnahmen und farbige Diagramme ergänzt und mit Fischvignetten aus historischen Kupferstichblättern verziert.

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SASOL Birds of Southern Africa.

445 Seiten, farbig illustriert.

The region's most comprehensively illustrated guide. 2nd, fully revised and updated edition. Struik Publishers, Cape Town. ISBN 1-86872-033-0.

Inhalt:

Nebst einer Beschreibung aller Vogelarten der Region mikt Abbilungen und Verbreitungskarten enthält das Buch ein kurzes einleitendes Kapitel u.a. mit einer Karte der wichtigsten Lebensräume der Region, ferner eine Übersicht über die Vogelfamilien.

Verlagstext (zur 7. Ausgabe):

Ian Sinclair is recognized as one of Africa's foremost field birders and has lead many expeditions to find and research birds. He is the most published author on the birds of Africa and its adjacent islands and has written over 20 bird books. Phil Hockey is Director at the Percy FitzPatrick Institute of African Ornithology at the University of Cape Town. He is a recognized authority on the biology of southern African birds, and is Editorin- chief of the 7th edition of Roberts Birds of Southern Africa. Warwick Tarboton is a well-known bird expert and writer who has produced a number of well-received books. Peter Ryan is an Associate Professor at the Percy FitzPatrick Institute of African Ornithology, University of Cape Town and is currently serving as president of BirdLife South Africa. He has written several books.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 07:25

SIBLEY, C. G. & MONROE, B. L. (1990)

Distribution and Taxonomy of Birds of the World.

11'360 Seiten. Yale University Press, New Haven and London, 1990. ISBN-0-300-04969-2

Verlagstext:

In this book two eminent ornithologists, Charles G. Sibley and Burt L. Monroe, Jr., present authoritative and comprehensive descriptions of the geographic distributions, and comments about the species-level taxonomy, of the living birds of the world. The accounts of the 9672 species are arranged according to the classification developed by Sibley, Monroe, and Jon Ahlquist. Sibley and Monroe provide new and detailed information on the distribution of each species and an appendix includes twenty-four maps and a gazetteer giving the positions of the localities mentioned in the text.

Each species account begins with the specific name of the bird, the author of the name, and the year of the original description. Superspecies groups are indicated where relevant. At least one English name and a system of numbers for computer storage and retrieval are given. The habitat of each species is briefly described and geographic distributions are given in sufficient detail to make it possible to outline the area on a large-scale map. Taxonomic comments include notes about the status of many species and subspecies, occurrence of hybrids and references to the literature. Complete references are given in a bibliography, and an index provides cross-references to the scientific and English name of species. These attributes make the book an essential source of information for anyone interested in birds.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 07:23

SHACKLETON, D.M. (1997)

Wild Sheep and Goats and their Relatives - Status Survey and Conservation Action Plan for Caprinae.

IUCN, Gland. ISBN 2-8317-0353-0. 390 Seiten, zahlreiche Verbreitungskarten.

Inhalt:

Die Veröffentlichung fasst das ganze bekannte Wissen über den Gefährdungs- und Schutzstatus  aller Schaf- und Ziegenverwandetn weltweit zusammen. Sie enthält Berichte über 70 länder verfasst von 111 Autoren.

Volltext (PDF)

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Donnerstag, 14 Juni 2018 06:55

SCHIFTER, H. (1972)

Die Mausvögel (Coliidae).

Neue Brehm Bücherei Bd. 459.
120 Seiten, 48 Abbildungen, 3 Verbreitungskarten, 1 Farbtafel.
A. Ziemsen Verlag Wittenberg Lutherstadt

Anbietertext:

Die Mausvögel bilden mit 6 verschiedenen Arten eine kleine Gruppe nur in Afrika vorkommender Vögel, deren Beziehungen zu anderen Vogelfamilien so gering sind, daß ihnen heute durchweg der Rang einer eigenen Ordnung eingeräumt wird".<

 

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx