Mittwoch, 10 Februar 2021 09:30

VASEY, N. (2000)

Niche separation in Varecia variegata rubra and Eulemur fulvus albifrons: I. Interspecific patterns.

American Journal of Physical Anthropology 112 (3): 411-431
https://doi.org/10.1002/1096-8644(200007)112:3<411::AID-AJPA10>3.0.CO;2-R

Kurzfassung:

Niche separation was documented in a year‐long study of Varecia variegata rubra and Eulemur fulvus albifrons on the Masoala Peninsula, Madagascar. Feeding trees were measured, and diet, forest height, and forest site were recorded at 5‐min time points on focal animals. For time point data, multivariate and bivariate analysis of frequencies was employed to examine how niche dimensions vary between species according to sex, season, and reproductive stage. V. v. rubra feeds in larger trees than E. f. albifrons. V. v. rubra has a diet consisting mainly of fruit, whereas E. f. albifrons has a more varied diet. V. v. rubra ranges mainly above 15 m in tree crowns, whereas E. f. albifrons ranges mainly below 15 m in a wide array of forest sites. Both species are largely frugivorous, but they harvest fruit in different‐sized trees, in different quantities, and in different forest strata. Niche partitioning varies in tandem with seasonal shifts in climate and food availability and with reproductive stages. Seasonal shifts in forest site and forest height use are largely attributed to species‐specific tactics for behavioral thermoregulation and predator avoidance. The diet of E. f. albifrons is diverse whether examined by season or reproductive stage. However, females of both species diversify their diets with more low‐fiber protein than males during gestation, lactation, and the hot seasons. This pattern is most pronounced for V. v. rubra females and may be directly attributed to high energetic investment in reproduction. These results suggest that niche partitioning may be driven more by the energetic requirements of reproductive females than males.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 10:26

DÖRING, A. (2015)

Verhaltensbeobachtungen zum Behavioral enrichment bei Roten Varis (Varecia rubra) im Zoo Hannover.

Bachelorarbeit

82 Seiten

Stiftung Universität Hildesheim
Betreuer: Dipl.-Biol. Peter Zahn
Zoo Hannover

Ganze Arbeit

Zusammenfassung:

Diese Arbeit verdeutlicht, dass der Einsatz von behavioral enrichment-Maßnahmen bei den Roten Varis zum Erfolg führt. Durch den Einsatz von kostengünstigen und leicht vorzubereitenden Gegenständen kann die Dauer der Nahrungsaufnahme und somit die Aktivität der Roten Varis gesteigert werden. Dadurch wird die Inaktivität verringert. Dabei erzielen die hängenden behavioral enrichment-Materialien eine höhere Beschäftigungsdauer als die liegenden. Im Vergleich hat sich die Beschäftigungsdauer der hängenden Materialien mehr als verdoppelt. Durch diese Versuche (4 und 5) konnten Verhaltensweisen der Roten Varis gezeigt werden, welche vorher nicht beobachtet werden konnten. Die kopfunter-hängende Positionierung beim Fressen tritt ebenfalls häufig in der Natur auf. Varecia rubra zeigte außerdem deutliche seine kognitive Fähigkeiten wenn es darum geht, an das Futter in den enrichment-Materialien zu gelangen.
Natürlich gibt es auch Nachteile durch enrichment, insbesondere wenn zuviel davon angeboten wird. Oder sich die Tiere plötzlich aggressiv verhalten. Hier sollte ein wenig Geduld angebracht werden, ob sich durch eine Gewöhnung an die Maßnahme dieses Verhalten wieder legt, natürlich nur, wenn keine unmittelbare Gefahr für die Tiere besteht. Auch muss man überdenken, ob man alte Muster der Versorgung ändern kann, indem man z.B. das Gehege nur betritt, wenn die Tiere sich nicht in ihm befinden.

Der Erfolg der enrichment-Maßnahmen liegt auch in der gesteigerten Aktivität der Tiere. Das Aktivitätenprofil der Zootiere ähnelt denen in der freien Natur sehr. Auch die Zoobesucher profitieren von den behavioral enrichment-Maßnahmen. Sie bleiben öfter vor dem Gehege stehen und interessieren sich für die enrichment-Materialien. Da die Tiere ohne behavioral enrichment-Maßnahmen meist inaktiv waren, schienen diese für die Zoobesucher nicht allzu interessant zu sein. Durch das gesteigerte Interesse der Besucher, wurde auch häufiger die Informationstafel aufgesucht. Die Pfleger/innen wurden oftmals gefragt, was es mit den Materialien auf sich habe. Die Zoobesucher werden durch diese Interessenssteigerung ebenso über die Gefährdung der Tiere informiert und
eine mögliche Unterstützung zur Erhaltung dieser Art wird ihnen ins Bewusstsein gerufen. Auch der Zoo erfährt durch erfolgreiches behavioral enrichment bei Tieren eine positive Auswirkung. Nicht gelangweilte, dafür aber interessierte und zufriedene Zoobesucher kommen vielleicht öfter in den Zoo, darüber hinaus sind sie eine gute und kostenlose Werbung.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 07:16

ZEITRÄG, C. (2014)

Vergleich des Sozialverhaltens von Jungtieren der Lemurenarten Lemur catta und Varecia rubra im Tierpark Hellabrunn.

Bachelor's Thesis

43 Seiten

Ganzer Text

Technische Universität München
Leitung: Prof. Dr. Gerstmeier
Tierpark Hellabrunn

Zusammenfassung:

Zwischen 10. August und 12. September wurden vergleichende Beobachtungen zwischen den Lemurenarten Lemur catta und Varecia rubra im Tierpark Hellabrunn durchgeführt. Dabei wurde besonderes Augenmerk auf das Sozialverhalten der Zwillinge beider Arten und den relativen Abstand der verschiedenen Gruppenmitglieder zu diesen Jungtieren gelegt. Das gesunde Jungtier der Roten Varis Orlando verbrachte 37% weniger Zeit mit sozialen Verhaltensweisen, als die beiden Katta-Zwillinge. Diese tauschten die meiste soziale Interaktion untereinander aus, während Orlando den größten Anteil dieser Verhaltensweisen mit seiner Mutter verbrachte. Zu anderen Gruppenmitgliedern außer der Mutter und dem jeweiligen Zwilling war keine Präferenz erkennbar. Die Jungtiere beider Lemurenarten folgten ihrer Mutter. Orlando zeigte diese Verhaltensweise
ebenfalls mit seinem Vater Cooper, die Katta-Zwillinge beide mit dem jüngsten adulten Männchen und Bruder XL. Das Jungtier B folgte darüber hinaus auch Ludwina und Nick. Bei der Bestimmung der relativen Abstände der Gruppenmitglieder zu den Jungtieren stellte sich heraus, dass sich immer die Mutter und der jeweilige Zwilling in nächster Nähe zu dem Fokustier aufhielten. Bei den Roten Varis war dieser Abstand durchschnittlich etwa einen Meter größer, als bei den Kattas. Die anderen Gruppenmitglieder hielten sich bei beiden Lemurenarten stets über vier Meter von den Fokustieren entfernt auf. Das entwicklungsgestörte Jungtier der Roten Varis Otello verbrachte 5% weniger Zeit mit sozialen Verhaltensweisen, als sein Zwilling und innerhalb seines Sozialkontakts fast 25% weniger Zeit mit seiner Mutter und etwa halb so viel Zeit mit seinem Vater, als Orlando. Bei der sozialen Interaktion mit seiner Mutter machte das „Allogrooming“ 35% mehr aus, als bei seinem Bruder. Mit Cooper trat kein Spielverhalten auf, dafür aber „Allogrooming“ und „Sitzen mit Körperkontakt“, was beides zwischen Orlando und Cooper nicht beobachtet wurde. Bei den relativen Abständen der Gruppenmitglieder zu diesem Jungtier zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zu seinem Bruder.
Abschließend lässt sich sagen, dass die beiden Vertreter der Lemuridae zwar von einem gemeinsamen Vorfahren abstammen, ihr Sozialverhalten sich jedoch im Laufe der Evolution auf Grund der Anpassung der beiden Arten an verschiedene ökologische Nischen stark abgewandelt hat.

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx