Montag, 22 Januar 2018 15:55

CARSON, R. (1963)

Der Stumme Frühling (Silent Spring, 1962).

Aktuelle Ausgabe mit einem Vorwort von  Joachim Radkau als Paperback im  Verlag C. H. Beck, München


Anbietertext:

Stichhaltig dokumentiert und belegt Carson die folgenschweren Aus Wirkungen der Pestizide auf die Umwelt. Die chemischen Pflanzenschutzmittel tilgen nicht nur Ernteschädlinge, sondern vernichten gleichzeitig alle anderen Lebewesen, vor allem aber die natürlichen Feinde des Schädlings. Die Natur ist ein einzigartiges Geflecht von Wechselbeziehungen. Jede Art hat ihren festen Platz und reiht sich ein in eine Kette von Organismen, die sich voneinander ernähren. Durch massives Sprühen gelangen die Gifte ins Erdreich und beeinträchtigen die Bodenlebewesen. Sie werden in Flüsse gespült, von den Fischen aufgenommen und geraten sogar ins Meer. Auf diese Weise kommen sie in die Nahrungskette, werden dort angereichert und rotten unbeteiligte Arten aus: Regenwürmer, Singvögel und schliesslich die Haustiere. Letztendlich erkrankt auch der Mensch, denn er steht selbst am Ende dieser Kette und nimmt die Gifte über die Nahrung auf. Wie der stete Tropfen den Stein höhlt, reichern sich Stoffe wie Chlordan, Parathion oder DDT im menschlichen Körper an. Die Schädlinge selbst werden in kurzer Zeit gegen die Pestizide resistent. Grössere Mengen des Giftes in höheren Konzentrationen werden erforderlich. Diesem scheinbaren Teufelskreis tritt die Autorin Carson mit Alternativen entgegen und nennt biologische Lösungen gegen Insektenplagen. Sterilisation der Schädlinge oder ein kontrolliertes Aussetzen ihrer natürlichen Feinde seien zwar gleichermassen Erfolg versprechend, aber weniger zerstörerisch.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 15:54

HAUSSER, J. et al. (Hrsg., 1995)

Hausser, J., Saucy, F., Bourquin, J.-D., Longchamp, C., Arlettaz, R. & Fumagalli, l. (1995)
im Auftrag der Schweizerischen Gesellschaft für Wildtierbiologie

Säugetiere der Schweiz - Verbreitung, Biologie, Ökologie.

Denkschriften der Schweizerischen Akademie der Naturwissenschaften, Band 103.502 S.,
deutsch/italienisch/französisch. - Birkhäuser Verlag, Basel, Boston, Berlin. ISBN 3-7643-5194-2.

Buchbsprechung:

Mit diesem Buch legt die Schweizerische Gesellschaft für Wildtierbiologie (Fachgesellschaft der Schweizerischen Akademie der Naturwissenschaften) ihr bisher wichtigstes Werk vor. Während mehr als einem Jahrzehnt haben Wiltierbiologen und -biologinnen Verbreitungsdaten aller einheimischen Säugetierarten gesammelt. Unter der Leitung von Jacques Hausser, Professor an der Universität Lausanne, ist ein umfassendes biologisches und kartographisches Werk entstanden. Erstmals steht damit ein Handbuch zur Verfügung, das AuskHnft über das Vorkommen aller Säugetiere der Schweiz gibt. Der Text ist dreisprachig abgefasst - Deutsch, Französisch und Italienisch laufen simultan in 3 Spalten nebeneinander.

Der Säugetieratlas, wie er in Fachkreisen genannt wird, beschreibt 90 Arten. Drei davon (Etruskerspitzmaus, Teichfledermaus und Marderhund) sind im Buch aufgeführt, weil sie in der Schweiz theoretisch vorkommen könnten, ihre Anwesenheit bislang aber nicht bestätigt worden ist. In einer kurzen Einführung wird jede Säugetierordnung mit den bei uns lebenden Familien und Arten vorgestellt. Hierauf folgen für jede Art die wichtigsten Daten über Systematik, Biologie und Ökologie. Jede Art ist mit einem attraktiven Farbbild dokumentiert. Im Mittelpunkt steht die Frage nach dem Vorkommen und den Lebensräumen der verschiedenen Säugetierarten in der Schweiz. Eine Frage, die gar nicht so leicht zu beantworten ist, denn wildlebende Säugetiere sind - wenn überhaupt - nur schwierig zu beobachten. In jahrelanger Arbeit wurden die Daten über die Verbreitung und die Ansprüche der einzelnen Tierarten an ihre Lebensräume zusammengetragen und in Form von Karten anschaulich aufgearbeitet. Sie zeigen nicht nur die heutige Verbreitung, sondern auch die Gebiete, in denen die Tiere potentiell vorkommen könnten. Die Karte des potentiellen Gebietes wurde anhand von 34 verschiedenen Parametern berechnet, welche die ökogeographischen Charakteristika der effektiven Beobachtungsorte für die bestimmte Art berücksichtigen (dieses Vorgehen wird im Buch ausführlich erläutert und kritisch interpretiert). Damit unterscheidet sich das vorliegende Werk grHndlegend von den meisten bis heute erschienen Atlanten. Die 53 verschiedenen Autoren und Autorinnen haben sich bemüht, wenn immer möglich, Fachausdrücke zu vermeiden. Da aber gewisse Begriffe in der einen Sprache verständlich sind, in der andern aber nicht zum gebräuchlichen Sprachschatz gehören, enthält der Atlas ein kurzes Glossar der Fachausdrücke. Ebenfalls im Anhang befindet sich ein Literaturverzeichnis mit den wichtigsten Monographien. Dort sind auch Arbeiten zitiert, die in der Schweiz durchgeführt wurden, oftmals aber wenig bekannt sind.

Der Säugetieratlas ist für interessierte Laien ein attraktives biologisches Nachschlagewerk. Für die Fachleute ist dieses Werk ein wichtiges Arbeitsinstrument und bildet den Ausgangspunkt für spätere Vergleiche. Zudem liefert der Atlas wichtige GrHndlagen für Massnahmen zur Erhaltung der Artenvielfalt. Denn nur wenn bekannt ist, wo die entsprechenden Tierarten vorkommen, können ihre Gefährdung und ihr Schutz richtig eingeschätzt werden. Glücklicherweise wurde die für dieses Buch aufgebaute Datenbank vom Schweizerischen Zentrum für die kartographische Erfassung der Fauna in Neuenburg übernommen. Diese Stelle hat sich verpflichtet, die Daten weiterzubetreuen und zu vervollständigen, sodass in Zukunft auch Schwankungen hinsichtlich der Verbreitung der Arten erfasst werden können.

S. HALLER-BREM

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 15:48

HOFMANN, H. (1992)

Von Tieren -- Hier irrte Luther.

NZZ Folio 04/92

Einst war das Wildkaninchen, wie dies Fossilfunde belegen, über weite Teile Europas verbreitet. Dann kam die Eiszeit und verdrängte es. Das nacheiszeitliche Verbreitungsgebiet umfasste nur mehr Spanien und Nordwestafrika.

Doch dann verhalf ihm der Mensch durch künstliche Ausbreitung, das heisst…

 

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