Donnerstag, 14 Juni 2018 08:40

HEDIGER, H. (1942)

Wildtiere in Gefangenschaft. Ein Grundriss der Tiergartenbiologie.

250 Seiten. Mit einem Vorwort von Adolf Portmann.
Verlag Benno Schwabe, Basel.


Englische Ausgabe: (1950) Wild animals in captivity - an outline of the biology of zoological gardens. Butterworths Scientific Publications.
Englische Ausgabe, Paperback: (1964) Wild animals in captivity - an outline of the biology of zoological gardens. Dover Publications, New York.

hediger-biblio

Freigegeben in H
Donnerstag, 27 Dezember 2012 08:38

HEDIGER, H. (1950)

Wild Animals in Captivity - An outline of the biology of zoological gardens.

Translated by G. Sircom. Foreword by Dr. Edward Hindle, F.R.S., Butterworths Scientific Publications Ltd. London.

auch als paperback: (1964). Dover Publications Inc., New York. Company Ltd., London

Wild Animals in Captivity covers some of the mistaken notions concerning the conditions of animals in captivity, most of which are the result of an anthropomorphic approach to the subject.

This book is composed of 12 chapters and starts with an overview of the historical development of zoological gardens. The succeeding chapters deal with the territorial requirements and sociological factors in the wild life. These topics are followed by discussions of the wild animal’s transition behavior from freedom to captivity; the physiological and psychological aspects of animal captivity; and the motive and situation of animal escapes. Other chapters emphasize the physical and biological environment of animals in captivity. The final chapters examine the problems related to feeding patterns, and nutrition of captive animals. These chapters also explore the relationship between human and animal, their capacity to be tamed and trained.

This book will prove useful to zoologists.

hediger-biblio

Freigegeben in H
Donnerstag, 14 Juni 2018 13:24

SCHÄDLICH, M. (2002)

Die Entwicklung der Haltungsbedingungen von Wildtieren im Freistaat Sachsen im Zeitraum  von 1996 bis 2001 unter besonderer Berücksichtigung der Haltungsbedingungen von Großbären (Ursidae).

The development of keeping conditions of game in the Federal State of Saxony between 1996 and 2001 with special consideration of the keeping conditions of bears (Ursidae).

Vet. med. Diss., Univ. Leipzig

191 Seiten, 70 Abbildungen, 56 Tabellen, 231 Literaturangaben, 4 Anhänge

Institut für Tierhygiene und Öffentliches Veterinärwesen der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig, Prof. Dr. Peter Schwerg in Zusammenarbeit mit dem Zoo Dresden, Direktor: Prof. Dr. H. Lücker und anderen zoologischen Einrichtungen

GOOGLE Books

Zusammenfassung:

1996 wurde im Freistaat Sachsen eine Kommission zur Begutachtung von Wildtierhaltungen gegründet. Aufgabe der Kommission ist es, die vorhandenen Wildtierhaltungen gemäß den gesetzlichen Bestimmungen sowie Gutachten und Leitlinien zu beurteilen und die Vollzugsbehörden mit Empfehlungen zur Erteilung von Auflagen gutachterlich zu unterstützen.

Im Zeitraum von Oktober 1996 bis Februar 1997 begutachtete man 82 Wildtierhaltungen. Insgesamt wurden 1996 in Sachsen ca. 1000 Wildtierarten gehalten. Die Tierhaltungen wurden anhand von Checklisten beurteilt, die Fragestellungen zu den Wildtierhaltungen als Einrichtung, Angaben zur Tierhaltung, insbesondere zu Größe und Ausstattung der Gehege, der Fütterung, der Hygiene, Angaben zum Gesundheitszustand und zur tierärztlichen Betreuung und Angaben zur Pflege einschließlich der Personalausstattung beinhalteten. Für die Anordnung entsprechender Maßnahmen zur Behebung von Haltungsmängeln in den Einrichtungen wurden Übergangsfristen von sofortiger Abstellung bis zu einer Ein-, Drei-, Fünf- bzw. Zehn-Jahresfrist empfohlen. Bei der Auswertung wurden abhängig von der Größe der Einrichtung, der Eigentumsstruktur oder dem besonderen
Charakter der Einrichtung vier Einrichtungsgruppen gebildet. 2001 wurde erneut eine entsprechende Datenerhebung durchgeführt, die den Erfüllungstand der Auflagen sowie aktuelle Problemfelder erfasste. Die Untersuchung 2001 betraf 70 Einrichtungen.

Im Jahr 1996 erwiesen sich von 1216 untersuchten Gehegen 299 als mangelhaft. Insgesamt wurden 409 Haltungsmängel festgestellt. Davon traten in den größeren zoologischen Einrichtungen 78 Mängel, in der Gruppe der kommunalen und staatlichen Einrichtungen 236 Mängel, bei privaten Tierhaltern 75 Mängel und in der Gruppe der sonstigen Einrichtungen 20 Mängel auf. 1996 sollten im Sofortvollzug 54,3% aller vorgefundenen Mängel behoben werden. In Jahresfrist waren 6,8% aller Mängel abzustellen. 11,2% aller Mängel waren innerhalb von drei Jahren und 12,2% aller Mängel spätestens nach fünf Jahren zu beheben. Hauptmängelschwerpunkte 1996 waren die Größe der Gehege und die Gehegeausstattung; beide zusammen stellten 1996 68,0% aller gefundenen Mängel dar. Bei der Datenerhebung 2001 wurde festgestellt, dass von den 1996 gefundenen 409 Mängeln 360 Mängel behoben wurden. Dies entspricht 88,0% aller 1996 vorhandenen Mängel. Da zehn Mängel eine Befristung von 7-10 Jahren besitzen, wurden nur 9,5% aller 1996 gefundenen Mängel nicht fristgerecht abgestellt. 63,3% aller 2001 aufgetretenen 49 Mängel resultierten aus einer ungenügenden Gehegegröße. 18,4% aller Mängel lagen in einer ungenügenden Gehegeausstattung begründet.

Als besondere Problemfelder erwiesen sich die fehlenden finanziellen Mittel der Einrichtungen, die mangelnde Sachkenntnis vor allem der privaten Tierhalter bezüglich der Haltungsbedingungen der Tiere, die angespannte Personalsituation der Einrichtungen oft korrespondierend mit fehlenden, aber notwendigen Qualifizierungsmöglichkeiten des Personals, das Nichtvorhandensein oder die ungenügende Umsetzung eines Masterplanes sowie die mangelnde Gewährleistung von Planungssicherheit durch kommunale Träger, die Haltung nichteinheimischer Tiere von Privathand, das Nichtnutzen von Beratungs- und Informationsmöglichkeiten seitens kleinerer kommunaler Einrichtungen und das Töten überzähliger Tiere bei ungenügenden Haltungsbedingungen und Unmöglichkeit der Abgabe. Anhand von Großbärenhaltungen wurden einige dieser Problemfelder exemplarisch dargestellt.

Für die Entwicklung der Großbärenhaltungen ergibt sich folgende Situation. 1996 existierten in Sachsen 14 Großbärenhaltungen, davon wurden elf Haltungen Auflagen erteilt. Sieben Einrichtungen erfüllten die Auflagen vollständig, zwei Einrichtungen teilweise und zwei Einrichtungen nicht. Im Zeitraum der letzten fünf Jahre wurden fünf neue Bärengehege gebaut, in drei Gehegen wurde die Gehegeeinrichtung verbessert. Vier Tierhaltungen wurden beendet.

Es wird die Schaffung einer einheitlichen Stelle vorgeschlagen, die als Schnittstelle zwischen Behörde, kommunalem Träger und Einrichtung fungiert und die einerseits über eine zentrale und gezielte Vergabe von Fördermitteln an zoologische Einrichtungen die Entwicklung dieser Einrichtungen gemäß der EU-Zoo-RL koordiniert und andererseits als zentraler Ansprechpartner für die verschiedenen Belange der Zoos dient. Die Initiierung einer expliziten gesetzlichen Regelung, die die Entwicklung der zoologischen Einrichtungen beinhaltet, wird für günstig erachtet. Dadurch könnte der zentralen gesellschaftlichen Rolle der zoologischen Einrichtungen Rechnung getragen werden.

Summary:

In 1996 a commission to examine game keeping was found in the Federal State of Saxony in order to judge the existing game keeping according to statutory provisions, expert opinions and guidelines. Furthermore, the commission supports the penal institutions by providing recommendations of expert opinion to give conditions.

Between October 1996 and February 1997 82 game keepings were examined. In 1996 a number of about 1000 game species were kept in Saxony. Those animal keepings were judged by checklists which contained questions of game keeping as institutions, data of animal keeping, especially the size and equipment of the enclosures, the feeding hygiene, data of the animals’ state of health and of the care of veterinary surgeons and data of the care including the staff situation. Transitional deadlines ranging from ‘stopping immediately’ up to a time limit of 1, 3, 5, or 10 years were recommended for the order of adequate measures to remove defects in keeping in the institutions. In the process of evaluation four institutional groups were established depending on the size of the institution, the structure of ownership or the special character of the institution. In 2001 another data collection was carried out to record the state of fulfilments of the conditions as well as new areas of problems. The examination was done in 70 institutions.

In 1996 299 out of 1216 examined enclosures were found to be defective. A total number of 409 defects in keeping were detected. Out of those, 78 defects occurred in the bigger zoological institutions, 236 in the communal and state run institutions, 75 in the private sector and 20 occurred in the group of ‘other institutions’. In 1996 54,3 % of all defects found were to be remedied with prompt execution. In one year 6,8 % of all defects had to be stopped, 11,2 % in three years time and 12,2 % in five years time. In 1996 main defect points were the size of the enclosures and the equipment of the enclosures which represented together 68,0 % of all defects found in 1996. The data collection done in 2001 states that 360 out of the 409 problems found of 1996 were solved, that is 88,0 % of all detected defects of 1996. Because a 7-10 year time limit applies to ten defects, only 9,5% of all found problems were not solved in time. In 2001 63,3 % of the 49 emerged defects result from an insufficient size of the enclosure. 18,4 % of all problems are based on the deficient equipment of the enclosures.

Special areas of problems were the lack of financial funds of the institutions, the lack of expertise, especially of private animal keepers with respect of keeping conditions of the animals, the tense staff situation of the institutions often corresponding with lacking but essential possibilities of qualification for the staff, the non-existence or unsatisfactory realization of a master plan and inadequate warranty for plan security through the communal responsible body, the keeping of non indigenous animals by private individuals, the low use of consulting and information options by smaller communal organizations and finally the killing of supernumerary animals under deficient keeping conditions and impossibility of hand-over. Some fields of problems were exemplary documented by the keeping of bears.

The development of keeping bears is the following: In Saxony there existed 14 bear keepings in 1996, out of which 11 keepings were given conditions. Seven keepings fulfilled the conditions completely, two partly and two institutions not at all. Over the last five years five new bear enclosures were built and the equipment was improved in three enclosures. Four keepings were closed down.

A setting up of an uniform department, which is the link between the authorities, the communal responsible bodies and the institutions, is recommended. The department coordinates then the central and calculated allocation of grants to the zoological institutions in order to coordinate the development of those keepings according to EU-Zoo-Guidelines and to function as a central contact for the various concerns of the zoos. The accomplishment of an explicit statutory regulation, which contains the development of the zoological institutions, is seen as favourable. Therefore, the central social role of the zoological institutions is taken into account.

 

schädlich-biblio

Freigegeben in S
Donnerstag, 14 Juni 2018 21:14

HEDIGER, H. (1990)

Ein Leben mit Tieren - im Zoo und in aller Welt.

502 Seiten, mit zahlreichen s/w-Fotos und Strichzeichungen.
Werd Verlag, Zürich. ISBN 3-85932-0440-0.

Buchbesprechung von H. U. Rüegsegger in der Vierteljahrsschrift NGZH 136/2 (1991): 131-132.

Der bekannte, ehemalige Zoodirektor er-zählt sein Leben, das er v. a. der Natur und derTierwelt gewidmet hat. Im wesentlichen sind die wichtigsten und eindrücklichsten Beobachtungen und Gedanken eines langen und interessanten Lebens autobiographisch und in chronologischer Folge dargestellt. Es ist die Quintessenz seiner Arbeit und seiner Erfahrungen, die er hier zusammengezogen hat und an den Leser und die jüngere Generation weitergeben will. Das Schwergewicht liegt auf dem Erlebten und Fachlich-Naturwissenschaftlichen, während das Private und der Klatsch eher knapp gehalten sind. Heini Hediger beschreibt prägende Erlebnisse aus seiner Jugend- und Schulzeit, seine Forschungs- und Bildungsreisen und die Zeit als Zoodirektor mit den unvermeidlichen Problemen mit Tieren und den lieben Mitmenschen. Man erfährt eine Fülle von interessanten und oft auch merkwürdigen zoologischen Besonderheiten und Erlebnissen. Das für jedermann geschriebene Buch ist auch für Fachleute eine Fundgrube. Das umfangreiche Werk ist sorgfältig gestaltet und mit vielen, meist authentischen Bildern versehen. Bibliographie, Literatur- und Sachverzeichnis runden das Buch ab.

Die Lektüre ist nie langweilig, trotz der vielen einzelnen Episoden; Hediger war schon immer ein faszinierender Erzähler. Eindrücklich erkennt man, wie sich innerhalb eines Lebensalters unsere Umwelt verändert hat. Man erfährt auch, wie sich die vom Autor begründete Tiergartenbiologie etabliert hat. Die Käfighaltung von Wildtieren ist der artgerechten Haltung in gitterlosen Biotopen gewichen; Leben in Gruppen ist die Regel. Die natürlichen Bedürfnisse von Physiologle und Verhaltenwerden erfüllt. Die Tiere vermissen nichts, als Resultat sind erstaunliche Zuchterfolge möglich. Eine weitere Feststellung von Hediger: Auch für Tiere in der Natur gibt es keine grenzenlose Freiheit, vielmehr leben sie in einem starren und oft engen Raum-Zeit-System. Flucht und Kampf ums Futter sind die Regel. Ein lesenswertes Buch für Naturinteressierte. Nach der Lektüre kann ein Zoobesuch zu einem völlig neuen Erlebnis werden.

hediger-biblio

Freigegeben in H
Donnerstag, 14 Juni 2018 11:21

Zoo

Zoo (von altgriechisch ζῷον für Lebewesen oder Tier) ist die Kurzform für zoologischer Garten. Sie bezeichnet

  • im allgemeinen Sprachgebrauch eine meist parkartige, öffentlich zugängliche Einrichtung, in der eine größere Anzahl von Tieren unterschiedlicher Arten gehalten werden
  • im Sinne der Zoo-Richtlinie der EU dauerhafte Einrichtungen, in denen lebende Exemplare von Wildtierarten zwecks Zurschaustellung während eines Zeitraums von mindestens sieben Tagen im Jahr gehalten werden; ausgenommen hiervon sind Zirkusse, Tierhandlungen und Einrichtungen, die die Mitgliedstaaten von den Anforderungen der Richtlinie ausnehmen, weil sie keine signifikante Anzahl von Tieren oder Arten zur Schau stellen und die Ausnahme die Ziele der Richtlinie nicht gefährdet.
  • im Selbstverständnis der Zoos eine öffentlich zugängliche Einrichtung, in der Tiere unterschiedlicher Arten für die Zwecke der Erholung, Volksbildung, Forschung und des Naturschutzes (Recreation, Education, Research and Conservation) gehalten werden

Wilde Tiere haben Menschen schon immer fasziniert. Davon zeugen steinzeitliche Höhlenzeichnungen und die Errichtung von Wildtierhaltungen in vielen Hochkulturen der Frühzeit, der Antike oder im präkolumbianischen Amerika. Zwecke und Formen der Haltung haben sich im Laufe der Zeit immer wieder gewandelt. Zoos sind daher ein interessanter Aspekt der menschlichen Kulturgeschichte.

Der älteste, als „Zoo“ (Menagerie) konzipierte, gegründete, kontinuierlich betriebene und heute noch bestehende Zoo ist der Tiergarten Schönbrunn in Wien, dessen Errichtung von FRANZ VON LOTHRINGEN, dem Gemahl von Kaiserin MARIA THERESIA veranlasst wurde. Als zweitältester erhaltener Zoo gilt die Menagerie im Jardin des Plantes in Paris (1793). Diese bürgerliche Gründung, welche die königliche Menagerie beim Schloss von Versailles ersetzte, sollte hauptsächlich der naturkundlichen Bildung der Bevölkerung dienen. Manche ihrer Leiter haben auch die Entwicklung der Zoologie nachhaltig beeinflusst, so etwa ÉTIENNE GEOFFROY SAINT-HILAIRE oder FRÉDÉRIC CUVIER. 

 

zoo-term

Freigegeben in Z
Freitag, 14 Dezember 2012 11:19

Zähmung

Die Zähmung ist ein Prozess, bei welchem Tiere, die nicht mit dem Mensch vertraut sind oder diesen als Bedrohung ansehen, an die Anwesenheit des Menschen gewöhnt werden. Das Individuum zeigt im Laufe der Zähmung keine Aggressionen mehr gegen den Mensch und auch die Flucht aus Angst vor dem Menschen bleibt aus. Die Zähmung erfolgt in der Regel, um ein Zusammenleben mit dem Mensch zu ermöglichen oder zu vereinfachen und vermindert/vermeidet Stresszustände beim Tier in Anwesenheit des Menschen.

Weiterführende Literatur:

HEDIGER, H. (1980)

 

zähmung-term

(2523)

Freigegeben in Z
Donnerstag, 14 Juni 2018 11:05

Umweltanreicherung


Umwelt- oder Verhaltensanreicherung (englisch Environmental Enrichment, Behavioural Enrichment) ist ein tiergärtnerisches Prinzip, das darauf abzielt, die Lebensqualität der gehaltenen Tiere dadurch zu erhöhen, dass ihnen Anreize geboten werden, welche sie beschäftigt halten und Langeweile und stereoptypes Verhalten vermeiden helfen. Neben einer möglichst optimalen Grundausstattung des Geheges und einer der Art entsprechenden Zusammensetzung der Tiergruppe gehört das Anbieten von immer wieder neuen Reizen und das Stellen von Aufgaben, die von den Tieren zu lösen sind, dazu.

 

umweltanreicherung-term; verhaltensanreicherung-term

Freigegeben in U
Donnerstag, 14 Juni 2018 10:41

Streifgebiet

Streifgebiet oder Aufenthaltsgebiet, auf Englisch Home Range, bezeichnet einen räumlichen Bereich, in dem sich ein Tier aufhält, den es aber nicht gegen Artgenossen verteidigt. Die Streifgebiete mehrerer Tiere können sich überlappen.

Das Streifgebiet muss so groß sein, dass das Tier alle Ressourcen darin vorfindet, die es zum Überleben und gegebenenfalls zur Fortpflanzung braucht. Innerhalb des Areals können Streifgebiete je nach Ressourcenangebot sehr unterschiedlich groß sein. Aus der Größe des Streifgebiets kann man keine Schlussfolgerungen auf die in Menschenobhut notwendige Gehegegröße ziehen, da der Tierhalter die erforderlichen Ressourcen dem Tier zur Verfügung stllen muss.

streifgebiet-term

Freigegeben in S
Freitag, 14 Dezember 2012 10:09

Populationsmanagement

Mit einem Populationsmanagement wird die Zucht einer Art geplant und durchgeführt. Durch Stammbäume und/oder genetische Analysen wird entschieden, ob und in welchen Zuchtgruppen einzelne Individuen eingesetzt werden. Ziel des Populationsmanagements ist die langfristige Erhaltung einer genetisch variablen Zoopopulation unter Berücksichtigung der limitierten Haltungskapazitäten und kleinen Bestände.

Es ist u.a. wichtig, dass die demographische Entwicklung einer Population der klassischen Alterspyramide entspricht. Daher müssen in den Altersklassen der zuchtfähigen und künftig zuchtfähigen Tiere Individuen beiderlei Geschlechts in ausreichender Anzahl vorhanden sein. Eine wichtige Aufgabe der Zoos ist die Arterhaltung z.B. durch Beteiligung an den Europäischen Erhaltungszuchtprogrammen (EEP).

Zur Begrenzung der Tierzahlen und zum genetischen Management von Populationen kann Empfängnisverhütung eingesetzt werden. Bei der Entscheidung über die Wahl von Methoden zur Zuchtverhinderung sind die möglichen Auswirkungen auf die Tiergesundheit, das Sozialverhalten und die Populationsentwicklung zu bedenken. Es ist beispielsweise darauf zu achten, dass nicht durch zu lange durchgeführte Kontrazeption eine Überalterung der Zoopopulationen erfolgt.

Da die Tierplätze in Zoos limitiert sind, stellt die angst- und schmerzfreie Tötung von für die Zucht nicht benötigter oder nicht erwünschter Tiere ein häufig eingesetztes Instrument des Populationsmanagements dar. Ihre Akzeptanz bei der allgemeinen Bevölkerung wie beim Zooperonal variiert je nach Tierart, der Möglichkeit der Verfütterung der getöteten Tiere sowie Geschlecht und Beruf der befragten Personen. 

Weiterführende Literatur:

POWELL, D. M., LAN, J., ENG, C. (2018). Survey of U.S.-based zoo veterinarians' attitudes on population management euthanasia. Zoo Biol. 2018 Nov;37(6):478-487. doi: 10.1002/zoo.21447. Epub 2018 Oct 23. Mit Links zu weiteren Quellen.

Freigegeben in P
Freitag, 14 Dezember 2012 09:12

Individualdistanz

Individualdistanz ist die Distanz, die zwischen zwei Individuen derselben Art eingehalten wird. Sie kann als Maß der Anziehung zwischen zwei Tieren verwendet werden.

Die Individualdistanz ist im Prinzip artspezifisch, aber nicht notwendigerweise zwischen allen Individuen gleich. Sie kann in manchen Situationen auf Null sinken.

individualdistanz-term

Freigegeben in I
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx