Dienstag, 15 August 2017 14:50

NECAS, P. (1999)

Chamäleons - Bunte Juwelen der Natur.

4. Auflage, gebunden. 366 Seiten, 430 Farbfotos, 5 SW-Fotos, 45 Zeichnungen, davon 3 in Farbe, 1 Karte

Edition Cimaira. ISBN 978-3-930612-02-4.

Verlagstext:

"Handbuch der modernen Chamäleonologie" - diesen Untertitel verdient das Buch von Petr Necas sicher nach wie vor zurecht, zumal die zweite Auflage gegenüber der ersten erheblich erweitert wurde. Selbstverständlich wurden dabei auch sämtliche Artmonographien überarbeitet und aktualisiert. Von den historischen Chamäleonbildern und einigen faszinierenden, bisher unveröffentlichten Fotos (z.T. von noch unbeschriebenen Arten) bis zu den tabellarischen Übersichten (Biologie und Systematik der heute bekannten Chamäleon-Arten) wurde das Buch umfassend ergänzt. Zudem konnten zwei sehr schöne Farb- sowie mehrere SW-Zeichnungen des bekannten Schweizer Graphikers R. Attinger als Illustrationen verwendet werden. Necas legt hiermit die 3. Auflage des derzeit umfassendsten Handbuches über Chamäleons vor, welches mit wissenschaftlichem Anspruch auch verständliche und praxisnahe Informationen zu allen Fragen der Haltung und Zucht gibt.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 07:33

WEIGL, R. (2014)

Longevity of Crocodilians in Captivity.

International Zoo News  Vol. 61. No. 5 (2014), pp. 363-373

Introduction:

Since  1978  the  author  has  collected  numerous  records  on  animal  longevities. This data has been collected during personal examination of archives at zoological collections worldwide and through correspondence with zoo staff members. Taxonomy  in  this  list  follows  that  used  in  the  publications  of  the  Crocodile Specialist Group of the IUCN.

This paper is the first comprehensive listing for every species and subspecies of crocodilian for which the author has a verified and known longevity record, including initial date of entry (hatch, capture, arrival) and a known date of death and/or verification as still living. Documentation of longevities at the subspecies level has  not  been  included  in  previous  treatments  of  the  Crocodilia.  Anecdotal  records  have not been accepted.

 

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Donnerstag, 25 Mai 2017 15:30

EBERSBACH, K. (2001)

Zur Biologie und Haltung der Aldabra-Riesenschildkröte (Geochelone gigantea) und der Galapagos-Riesenschildkröte (Geochelone elephantopus) in menschlicher Obhut unter besonderer Berücksichtigung der Fortpflanzung.

Vet. med. Diss. TiHo Hannover
Aus dem Institut für Zoologie der Tierärztlichen Hochschule Hannover und dem Zoo Hannover

Wissenschaftliche Betreuung; Univ.-Porf. Dr, K. Wächtler
229 Seiten, 28 Tabelle, Anbbildungen, Anhang

Volltext

Zusammenfassung:

Die vorliegende Arbeit fasst den aktuellen Kenntnisstand zu den Riesenschildkrötenarten G. gigantea und G. elephantopus unter besonderer Berücksichtigung der Fortpflanzungsbiologie zusammen. Dabei wird ein umfassender Überblick über die hierzu verfügbare Literatur gegeben. Im Rahmen einer zwischen Februar und August 2000 durchgeführten weltweiten Umfrage wurden darüber hinaus die aktuellen Haltungsbedingungen, die Fütterung, das Management sowie der Reproduktionsstatus in 67 Haltungen von G. gigantea und 26 Haltungen G. elephantopus erfasst. Dabei wurde der Aktivitätsbeeinflussung durch das Management besondere Bedeutung beigemessen, da ein Zusammenhang zur Fortpflanzungsaktivität vermutet wird und ein großer Unterschied zwischen der Aktivität der Tiere im natürlichen Lebensraum und in menschlicher Obhut besteht. Halter gemischtgeschlechtiger Gruppen und Züchter bewerteten außerdem die mögliche Relevanz fortpflanzungsbeeinflussender Faktoren.

Anhand der Befragung wurde neben der Ermittlung des Status Präsens auch die praktische Umsetzung der aus der Lebensweise der Tiere im Freiland abgeleiteten Grundsätze bzw. der in der Literatur vorgegebenen Haltungsempfehlungen überprüft. Zudem wurden potentielle fortpflanzungsspezifische Einflussfaktoren statistisch auf einen Zusammenhang zum Vorkommen von Eiablagen untersucht. Weiterhin wurden Ultraschall- und Spermienuntersuchungen der im Zoo Hannover gehaltenen G. gigantea durchgeführt.

Bei der existierenden Literatur zu Haltung, Fütterung und Fortpflanzung in menschlicher Obhut handelt es sich meist um Fallbeschreibungen und empirische Einschätzungen. Nur zu wenigen Teilaspekten liegen wissenschaftliche Untersuchungen vor. Kenntnisse der Umweltfaktoren, Ernährung und Lebensweise sowie der damit verknüpften physiologischen, ökologischen und sozialen Zusammenhänge bilden aber die Grundlage für eine artgerechte Haltung und für Zuchterfolge.

Die Gesamtheit der Haltungen weist aufgrund der weltweiten Verteilung der Zoos und Privathalter sowie der unterschiedlichen lokalen Voraussetzungen ein sehr breit gefächertes Spektrum von Haltungsbedingungen sowie Fütterung und Management auf. Innerhalb dieses Spektrums gelingen Zuchterfolge unter sehr variablen Bedingungen. Faktoren, die von vielen Haltern und Züchtern beider Arten als besonders wichtig angesehen werden, sind: klimatische Faktoren (Licht, allgemeine Wetterverhältnisse, Lufttemperatur), Gehegegröße und Komfort, Futterzusammensetzung, Gruppengröße, Geschlechtertrennung sowie Aktivität und Fitness der Männchen. Die Fortpflanzung von Riesenschildkröten stellt sich insgesamt als polyfaktoriell bestimmtes Geschehen dar. Statistisch belegt werden konnte ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Durchführung einer temporären Geschlechtertrennung und dem Vorkommen von Eiablagen.

Die im Zoo Hannover durchgeführten praktischen Untersuchungen an G. gigantea belegen eine Ovulationshemmung bei allen gehaltenen Weibchen und bestätigen damit frühere Untersuchungen (Zürich 1995). Unter Einbeziehung des in der Befragung ermittelten weltweiten geringen Anteils von Weibchen mit Eiablagen müssen als Hauptursache ausbleibender Zuchterfolge nachteilige Umwelteinflüsse auf die Ovulation angenommen werden.

Im Vergleich zwischen Freilandbedingungen und heutigem Haltungsstandart ergeben sich in verschiedenen Bereichen Verbesserungsvorschläge. Diese betreffen insbesondere einen physiologischen Temperaturgradienten im Innengehege, eine ausreichende UV-Versorgung während der Innenhaltung, eine Aktivitätsanregung der Tiere durch entsprechende Gehegegestaltung und einen variablen Fütterungsmodus, eine artspezifische Fütterung sowie ein an den durch Gruppengröße, Geschlechterverhältnis und Haltungsdichte entstehenden sozialen Interaktionen orientiertes Management. Unter dem Gesichtspunkt der Fortpflanzung sind Aktivitätsanregung, Fütterung und Management besonders zu beachten.

Summary:

”Biology and keeping of the Aldabra giant tortoise (Geochelone gigantea) and the Galapagos giant tortoise (Geochelone elephantopus) in captivity with special reference to reproduction” (by Katja Ebersbach)

This study summarises the current knowledge concerning the two species of giant tortoises G. gigantea and G. elephantopus with special regard to reproductive biology. A comprehensive survey of the literature available is given. In addition, the current keeping conditions, feeding, management and reproductive status of 67 maintenance systems of G. gigantea and 26 maintenance systems of G. elephantopus were recorded during a worldwide inquiry that has been carried out between February and August 2000. For two main reasons the stimulation of activity by management was of special importance: First, a connection with reproductive activity can be assumed. Second, there exists a significant difference between the activity of giant tortoises living free and those kept in captivity. Furthermore, keepers of mixed sex groups and breeders evaluated the possible relevance of factors influencing reproduction. Using the inquiry, not only the present standard of maintenance was investigated, but also the practical realisation of principles derived from the animals natural habitat and from recommendations given in the literature. Additionally, correlations between factors potentially influencing reproduction and the occurrence of egg laying were tested, applying statistic methods. Furthermore, ultrasonography and examination of spermatozoa of G. gigantea kept at Hannover Zoo were carried out.

The majority of the surveyed literature on keeping, feeding and reproduction in captivity deals with case descriptions and empirical assessments. Scientific investigation has been done with regard to a few aspects only. However, knowledge concerning environmental factors, feeding, biology, and the physiological, ecological, and social context is the basis for a standart of maintenance appropriate to the species and for breeding success.

Due to worldwide distribution and different local conditions, the surveyed maintenance systems (zoos and private keepers) represent a very wide spectrum of keeping conditions, feeding and management. Within this spectrum breeding success is reached under variable conditions. Factors mentioned by many keepers and breeders of both species to be especially important are: Climatic factors (light, general weather conditions, air temperature), size of enclosure, comfort, food composition, size of group, separation of sexes, and the males’ activity and fitness. Hence, the reproduction of giant tortoises is a process influenced by many factors. A significant connection between temporary separation of the sexes and the occurrence of egg laying has been demonstrated statistically.

The sonographic investigation of G. gigantea at Hannover Zoo proves the inhibition of ovulation concerning all females and, thus, corresponds with earlier research (Zürich 1995). Taking into account the small number of egg laying females worldwide, negative environmental influence on the ovulation must be regarded as the main cause of lacking breeding success.

Comparing natural conditions and recent standards of maintenance recommendations for improvement can be deduced. In particular, they concern a physiological temperature gradient within the inside enclosure, sufficient supply with UV-radiation during indoor housing, stimulation of activity through appropriate design of the enclosure and varied kinds of feeding, adequate food, and management considering the social interactions resulting from group size, sex ratio and keeping density. With regard to reproduction stimulation of activity, adequate food and management are of special importance.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 06:49

ALBRECHT, E. (2016)

Behavioural examination of a successful introduction of a hand-reared white rhinoceros.

Running title: Successful introduction of a hand-reared white rhinoceros.

Master’s Thesis

51 Seiten, 7 Grafiken, 2 Anhänge.

Institute of Biodiversity, Animal Health and Comparative Medicine, University of Glasgow.
Zoo Augsburg (Dr. B. Jantschke)

Ganze Arbeit

Abstract:

Introductions and familiarisations of captive animals are common in contemporary zoos. To introduce hand-reared offspring to conspecifics can be challenging as they may lack social skills and have rarely been investigated in non-primate mammals. A behavioural assessment of these processes for hand-reared rhinoceros has not been previously reported. A hand-reared southern white rhinoceros calf (Ceratotherium simum simum) was introduced to an initially aggressive individual, the mother of another calf. Using continuous observations of social interactions (agonistic, cohesive and play behaviour) and instantaneous sampling of four routine behaviours (feeding, resting, locomotion, interaction environment) two weeks before and after the full introduction, the behaviour of five white rhinos was observed. The routine behaviours were quantified as proportion of time and social interaction as frequency.

Immediately following introduction, the frequency of agonistic behaviours increased but then dropped quickly. Additionally, cohesive behaviours involved all individuals and elicited play behaviour suggesting that previously used indicators for primates, as affiliative and play behaviour with all group members, may also be applied to other groups to assess a successful introduction. Surprisingly, most social interactions and the closest bond of the hand-reared infant occurred with the initially aggressive individual and her calf. This shows that even once aggressive behaviour occurred, a successful introduction is still possible and the information gained are relevant to guide similar future introductions and give valuable reference information. Increased frequencies and greater behavioural diversity after the introduction indicated a welfare benefit for the introduced individual, as well as the opportunity to learn species-appropriate behaviour.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 07:34

WEITKAMP, M. (2016)

Umgestaltungsmaßnahmen im Giraffengehege des Zoos Osnabrück zur Förderung der Klauengesundheit.

Reconstruction of the giraffe exhibit at Osnabrück Zoo to improve the quality of hooves.

Bachelor Thesis

Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur, Hochschule Osnabrück. Betreuer: Prof. Thomas Heinrich und Prof. Olaf Hemker

Zoo Osnabrück, Prof. Dr. Michael Böer

Veröffentlichung: Der Zoologische Garten, 85 (3–4): 121-130

Bezugsquelle für ganzen Artikel

Abstract:

The Bachelor thesis answered many questions regarding the hoof health of giraffes. It determined that it is dependent on many different factors like the horn wear. From the biomechanical view an adequate, natural horn wear is essential for healthy hooves. The rougher the ground material and the more sharp-edged the grain shape, the stronger is the horn wear. At the Zoo in Osnabrück the sharp-edged, crushed grit on the concrete surface in the giraffe stable is responsible for the horn wear. Thus, an adequate natural horn wear is guaranteed. However, the ground in the area around the feed baskets should be set up with concrete and grit because of the long lasting of the giraffes in this area at day. Additional sharp-edged material should be placed on the itineraries of the giraffes as well. The grain size should be over 8mm and compacted very well to prevent a possible removal of the material. The analysis of the gradient and the ground samples of the “Samburu-Land” showed that the formation of channels and the material removal was caused by the interaction of different factors like the water permeability of the ground, the hoof pressure, the amount of the water runoff and the gradient in the enclosure. The visitor survey revealed that the “Samburu-Land” seems very “grey” and “deserted” in the winter month. A possible solution could be a planting with evergreen wood, the creation of a grassing element or the planting of redtop (Agrostis gigante.).

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 13:31

LANTERMANN, W. (2016)

Die Haltung von Bartvögeln (Capitonidae, Piciformes) in deutschen Zoos und in Privathand – ein unbewältigtes Problem.
Keeping and Breeding Barbets in German Zoos and Private Aviaries as an Undissolved Problem.

Der Zoologische Garten 85 (5): 197-209.

Abstract:

No less than 52 species of barbets have been imported and kept in German zoos during the period between 1960 and 2000. In the first years some (world) first breeding records came from several zoos, Frankfurt with six world first records as the most successful one. Today only two species, the Bearded Barbet (Lybius dubius) and the Red-and-yellow Barbet (Trachyphonus erythrocephalus), breed regularly in ten respectively 14 German zoos and bird parks. The majority of the other species have been lost since, e.g. for future breeding projects. There are also some records of successful broods of barbets in private facilities, but the two species mentioned above are also on top of the list of the breeding records. The problems of keeping and breeding barbets in captivity, their life span, diseases and adequate housing conditions are compiled from data of the literature.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 07:35

HOLLAND, G. (2008)

Encyclopedia of Aviculture (Vol 1).

932 Seiten.
Verlag Hancock House Pub Ltd., ISBN-13: 978-0888394606, ISBN-10: 0888394608

Verlagstext:

Recognised avicultural experts world-wide have contributed to make this a truly international avicultural handbook. A wide variety of valuable species are held outside of managed species programs and it is essential that we maximise the breeding potential of these species to ensure they contribute to long-term self-sustainable populations. In this book, the aviculturist is provided with proven, practical methods for the successful management and propagation of most of the families of birds in the world. Vital, practical components for avicultural success that are universally applicable to a wide range of species, such as diets, compatibility with other species, habitat requirements, incubation, and hand-raising techniques are included.Aviculturists today are faced with the challenge of establishing captive-bred strains that are no longer reliant on replenishments from wild stock and also in assisting to reduce the current rate of species extinctions. It is the authors' hope that this book will assist aviculturists in achieving this goal.

Inhalt:

  •     Stress Management
  •     Control of Vermin
  •     Propogation of Livefood
  •     Avicultural Management
  •     Compatible Species

The aviculturist is provided with proven, practical methods for the successful management and propagation of most of the families of birds in the world. Species accounts vary from

  •     Ostrich
  •     Hummingbirds
  •     Waxbills
  •     Congo Peafowl
  •     Kiwi
  •     Saddle-bill Stork
  •     Bee-eaters
  •     Swallows
  •     Red Siskins

Components for avicultural success that are universally applicable to a wide range of species

  •     Diet
  •     Compatibility with Other Species
  •     Habitat Requirements
  •     Incubation
  •     Handraising Techniques

Aviculturists today are faced with the challenge of establishing captive-bred strains that are no longer reliant on replenishments from wild stock, while attempting to reduce the current rate of species extinctions. Glen's commendable desire that this book will assist aviculturists in achieving this goal is certainly achieved.

This title is more suited to the serious aviculturist who would appreciate the wealth of research and extensive information provided on a vast array of species.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 11:19

FAHRENHOLZ, H.-M. (1980)

Meine Wildatzen.

253 Seiten, 38 Farbfotos. Mit einem Vorwort von Paul LEYHAUSEN
Piper Verlag, München & Zürich. ISBN 3-492-02537-4.

Zum Inhalt:

Manche Menschen glauben, aus Prestigegründen oder warum auch immer, sich Wildkatzen als Haustiere halten zu müssen. Was Wildkatzen in Privathand erleben, wird in dem Buch ausführlichst dargestellt. Fahrenholz kümmerte sich um schlecht gehaltene, südamerikanische Katzen und rettete sie vor dem sicheren Tod. Aus ihren Erfahrungen heraus ließ sie ein vorbildliches Kleinkatzenhaus bauen, mit Innen- und Außengehegen, das für die 70er Jahre beispiellos war. Wer nicht wie Heide-Maria Fahrenholz genügend Engagement, Zeit, Einfühlungsvermögen und viel Geld mitbringt, um sich seine private Raubtieranlage zu bauen, scheitert in der Regel. Wildkatzen sind als Heimtiere gänzlich ungeeignet.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 06:28

KAPPELER, M. (1975)

Frei im Zolli lebende Tasmanische Wasserhühner.

Zolli - Bulletin des Vereins der Freinde des Zoologischen Gartens Basel Nr. 34 (Mai 1975): 12-14

Text (gekürzt):

Seit 1954 hält der Basler Zoo Tasmanische Wasserhühner (Tribonyx mortierii). Die Vögel haben sich in Basel prächtig vermehrt, so dass von den über 350 hier geschlüpften Jungtieren rund 150 Exemplare an Zoos der ganzen Welt abgegeben werden konnten, wo sich teilweise wieder gesunde Kolonien gebildet haben.

Die Haltung dieser Rallenart stellt keine grossen Probleme. Sie ist sogar ohne Gitter und eigentliche Betreuung möglich, wie ja auch die Haltung der Pfauen. Dies beruht einerseits darauf, dass die Tiere winterhart sind und dass das als Parklandschaft gestaltete Zoogelände ihrem natürlichen Biotop sehr gut entspricht. Kurze, junge Sprösslinge von Gräsern bilden die Hauptnahrung Tasmanischer Wasserhühner, weshalb sie in ihrer Heimat in Gegenden leben, wo es grosse Grasflächen gibt, die von deckungsbietender Vegetation umsäumt sind und in der Nähe von Wasser liegen. Situationen also, die sich hier vielfach wieder finden. Anderseits wird der für einen Zoologischen Garten günstige Umstand verständlich, wenn man sich etwas mit der Biologie der Vögel befasst, insbesondere mit einigen Aspekten ihres Sozialverhaltens:

Jedes erwachsene Tasmanische Wasserhuhn schliesst sich mit einem Artgenossen zu einem Brutpaar zusammen, das normalerweise ein Leben lang zusammenbleibt (in Basel erreichte ein Tier das Alter von neun Jahren). Mit diesen Brutpaaren leben die Nachkommen, die weniger als ein Jahr alt sind; man spricht also besser von «Brutgruppen», da diese kleinsten sozialen Einheiten meist aus mehr als zwei Tieren bestehen. Alle Mitglieder dieser Gruppe (auch die Jungtiere aus den bis zu drei Bruten pro Jahr) haben dieselben Pflichten und erfüllen diese gemeinsam und gleich.

Die Bildung neuer Gruppen erfolgt im Frühling, kurz vor der neuen Brutsaison. In dieser Jahreszeit lösen sich die Jungtiere des Vorjahres von den Eltern und begeben sich auf die Suche nach eigenen Partnern.

Jede Gruppe verteidigt ganzjährig energisch ein bestimmtes Wohngebiet mit klar definierten Grenzlinien, und die Vögel besitzen ein gut entwickeltes Verhalten, um ihr Territorium gegen Artgenossen - bei denen es sich entweder um benachbarte Gruppen oder um im Vorfrühling umherziehende Einjährige handelt - zu verteidigen. Die Häufigkeit solcher territorialer Konflikte steigt im Januar an und erreicht im März ihren Höhepunkt. Dafür sind erstens die in dieser Zeit herumziehenden Einjährigen verantwortlich, die zum Teil bereits versuchen, ein eigenes Territorium zu gründen, und zweitens die verstärkte, gegenseitige Intoleranz benachbarter Gruppen im Hinblick auf die beginnende Brutsaison. Die Konfliktfrequenz nimmt mit dem Auftreten pflegebedürftiger Jungtiere sofort ab. Interessanterweise werden immer nur Zweikämpfe ausgefochten, und es sind immer nur Gleichgeschlechliche, die gegeneinander kämpfen.

Im Basler Zoo leben gegenwärtig drei freilaufende Brutgruppen, eine im Gebiet des Vivariumweihers und Flamingogeheges, eine beim Weiher vor dem Zoorestaurant und eine um das Antilopenhaus herum. Drei weitere Gruppen werden in Freilandgehegen gehalten (auf der Festwiese und bei den beiden Entenweihern). Jeder der im Durchschnitt 7100 Quadratmeter grossen Lebensräume der freien Tiere besitzt ein Zentrum, wo sich die Vögel die meiste Zeit auflhalten. Es ist dies ein teilweise von Gebüsch umgebenes, nach einer Seite exponiertes Rasenstück in der Nähe von Wasser. Dieser relativ freiliegende Ort garantiert optimale Feindvermeidung aufgrund der Möglichkeit frühzeitiger Feinderkennung sowie einer Flucht in mehreren Richtungen und des Deckungssuchens im Gebüsch. Dieses Zentrum bildet den Ausgangspunkt eines Systems funktioneller Plätze (Ruhe-, Nist-, Fress-, Badestellen usw.), die teilweise untereinander durch Wechsel verbunden sind und zur Ausübung der diversen Tätigkeiten aufgesucht werden.

Die von den Tieren selbstgezogenen Grenzlinien, die ihr Lebensgebiet scharf umranden, werden in der Regel nie überschritten, obwohl dies die relativ gleichmässige Strukturierung des Zoogeländes und dessen umvollständige Aufteilung an Artgenossen durchaus erlauben würden. Es handelt sich somit um Lebensräume, deren Grösse die Brutpaare selbst bestimmen und die sie nie verlassen. Auch die Jungvögel bleiben den Gebieten ihrer Eltern treu, bis sie sich (im Alter von etwa einem Jahr) von diesen lösen, um sich an geeigneten Orten in der Nachbarschaft mit entsprechenden Partnern niederzulassen.

Obwohl ihm also der Mensch keine räumlichen Grenzen setzt, ist das Tasmanische Wasserhuhn sehr ortstreu. Es bewohnt in einer Brutgruppe ein durchschnittlich 7100 Quadratmeter grosses Gebiet mit selbstgewählten, gegen Artgenossen verteidigten Grenzen, welches grundsätzlich gesehen drei ökologische Güter beinhaltet, die für das Tasmanische Wasserhuhn von Bedeutung sind: Nahrung, Sicherheit (Deckung und Fluchtmöglichkeiten), Nistplatz.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:45

MARTYS, M. (1996)

Haltungserfolge und seltene Nachzuchten.

Monticola 7: 275-277.

Einleitung:

Dank seiner thematischen Ausrichtung hat der Alpenzoo innsbruck seit jeher in der Vogelhaltung eigene Wege beschritten. Unter den zahlreichen Erfolgen in der Haltung und Zucht alpiner Vogelarten lassen sich nicht nur eine Reihe von weltweit erstmals in menschlicher Obhut geglückten Bruten verzeichnen, es hat auch zu einer Reihe von wissenschaftlichen Arbeiten und Publikationen über verschiedene Aspekte der Verhaltensentwicklung bei Vögeln geführt. Die bemerkenswertesten Nachzuchtergebnisse aus den vergangenen 35 Jahren seit Gründung des Alpenzoos sollen nachfolgend kurz erörtert werden.

Ganzer Artikel

 

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx