The underestimated giants: operant conditioning, visual discrimination and long-term memory in giant tortoises.

Animal Cognition 22: 1–9.
ISSN: 1435-9448 (Print) 1435-9456 (Online)

Abstract

Relatively little is known about cognition in turtles, and most studies have focused on aquatic animals. Almost nothing is known about the giant land tortoises. These are visual animals that travel large distances in the wild, interact with each other and with their environment, and live extremely long lives. Here, we show that Galapagos and Seychelle tortoises, housed in a zoo environment, readily underwent operant conditioning and we provide evidence that they learned faster when trained in the presence of a group rather than individually. The animals readily learned to distinguish colors in a two-choice discrimination task. However, since each animal was assigned its own individual colour for this task, the presence of the group had no obvious effect on the speed of learning. When tested 95 days after the initial training, all animals remembered the operant task. When tested in the discrimination task, most animals relearned the task up to three times faster than naïve animals. Remarkably, animals that were tested 9 years after the initial training still retained the operant conditioning. As animals remembered the operant task, but needed to relearn the discrimination task constitutes the first evidence for a differentiation between implicit and explicit memory in tortoises. Our study is a first step towards a wider appreciation of the cognitive abilities of these unique animals.

Volltext (gegen Gebühr): https://link.springer.com/article/10.1007/s10071-019-01326-6

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Samstag, 01 Juni 2019 13:33

DOMANEGG, M. (20169

Vom Erwachsenwerden bei Nördlichen Riesenborkenratten.

Mitt. BAG Kleinsäuger 2/2016: 36-37.

Zusammenfassung:

Nördliche Riesenboprkenratten (Phloeomys pallidus NEHRING 1890) werden in immer mehr europäischen Tiergärten gehalten und gezeigt. Der Bestand beläuft sich auf fast 100 Tiere in 24 Institutionen (Stand März 2016) und nimmt dank der regelmäßigen Zucht in vielen dieser Zoos beständig zu. Der Artikel berichtet über die Erfahrungen bei Zucht und Aufzucht im Tiergarten Schönbrunn.

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Donnerstag, 15 November 2018 09:32

OBRECHT, J. (2014)

Verantwortungsattribution und Verständigungsorientierung. Eine inhaltsanalytische Untersuchung der Krisenberichterstattung am Beispiel des Tiergarten Schönbrunn.

Magisterarbeit Universität Wien.
99 Seiten und 41 Seiten Anhänge. Tabellen, Illustrationen.


Zusammenfassung und Ausblick:

Im Rahmen dieser Magisterarbeit wurde anhand ausgewählter Fallbeispiele mit Hilfe von Inhaltsanalysen untersucht, inwiefern die beiden theoretischen Ansätze der Situational Crisis Communication Theory nach Timothy Coombs und der Verständigungsorientierten Öffentlichkeitsarbeit nach Burkart et al. (2010) miteinander in Verbindung stehen. Als Fallbeispiele dienten zwei tödliche Unfälle, die sich in den Jahren 2002 und 2005 im Tiergarten Schönbrunn ereigneten. Diese wurden gewählt, da sie eine interessante Schuldfrage aufwerfen und somit eine Herausforderung für die Theorie der SCCT darstellen. Als Untersuchungsmaterial dient die Berichterstattung zu den Fällen in den Tageszeitungen Kronen Zeitung, Kurier, Der Standard und Die Presse. Um auf die forschungsleitenden Fragestellungen und die spezifischen Rahmenbedingungen der Fallbeispiele eingehen zu können, wurde ein eigenes Instrumentarium entwickelt, das dem Vorbild des von Burkart, Rußmann und Grimm (2010) entwickelten Verständigungsorientierungsindex folgt. Die Krisensituationen im Tiergarten Schönbrunn stellen keine Konflikte dar, in denen sich zwei konkurrierende Parteien begegnen, weshalb nur drei der vier Indikatoren des VOI für die vorliegende Arbeit von Bedeutung sind. Aus diesem Grund wurde eine adaptierte Version des VOI angewendet, die ausschließlich Zweifelartikulation und das Hervorbringen von Begründungen und Lösungsvorschlägen berücksichtigt. Um diesen angepassten VOI mit der Theorie der SCCT in Verbindung bringen zu können, wurde das Untersuchungsmaterial zunächst mit Hilfe einer qualitativen Inhaltsanalyse untersucht. Das Ergebnis zeigte, dass sich die gewählten Fallbeispiele aufgrund ihrer spezifischen Besonderheiten nicht eindeutig in eine der von Coombs vorgeschlagenen Krisentypen einordnen lassen. In einem zweiten Schritt wurde eine quantitative Analyse vorgenommen, durch die der Wert des adaptierten VOI ermittelt werden konnte. Im ersten Fall beträgt der Gesamt-VOI 6,22, im zweiten Fall deutlich höhere 18,69. In Anlehnung an das Modell des VOI wurde ein Instrument entwickelt zur Berechnung eines Index für die SCCT. Dieser setzt sich aus der Kategorisierung der Strategien und ihrer Ausprägungen zusammen. Der Wert ist also umso höher, je öfter Strategien angewendet werden und je höherwertig diese sind. Das bedeutet Strategien, die für Krisen mit hoher Verantwortungsattribution zugeschnitten sind, erhöhen den Wert. Die Korrelationsberechnungen zeigten, dass kein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen dem VOI und dem Index der SCCT im Untersuchungsmaterial nachgewiesen werden konnte. Es zeigt sich lediglich eine sehr geringe Korrelation zwischen der Anwendung von Strategien der SCCT und dem Hervorbringen von Lösungsvorschlägen, die jedoch aufgrund der fehlenden Korrelation zwischen dem Index der SCCT und dem Gesamt-VOI nur als Tendenz angesehen wird. Aufgrund der Besonderheiten der Fallbeispiele konnte kein Zusammenhang zwischen den beiden grundlegenden theoretischen Konzepten bestätigt werden. Die Untersuchung bietet jedoch einen Denkanstoß für mögliche weitere Forschungen auf diesem Gebiet. Die Widersprüchlichkeit zwischen der Typisierung der Krisen und den angewandten Strategien lässt Zweifel an Coombs‘ Empfehlungen aufkommen und führt zu der Annahme, dass höherwertige Strategien auch bei Krisen mit geringer Verantwortungsattribution eine Minimierung des Reputationsschadens bewirken könnten. Außerdem lässt sich aus den Fallbeispielen erkennen, dass bei einer vorbelasteten Krisengeschichte verstärkt auf verständigungsorientierte Kommunikation gesetzt wurde. Diese Beobachtungen stellen nicht nur interessante Ausgangspunkte für etwaige weitere Forschungen dar, sondern könnten auch für die PR-Praxis von Bedeutung sein.

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Conservation breeding of the Northern river terrapin Batagur baska at the Vienna Zoo, Austria, and in Bangladesh.

International Zoo Yearbook 49: 39–41. London Zoological Society. ISSN 0074-9664. DOI: 10.1111/izy.12070.

Abstract:

Wild populations of the Northern river terrapin Batagur baska have been decimated to such an extent that the species can be considered as ecologically extinct. Harvesting and habitat reduction are the main reasons for the drastic demise of B. baska, which formerly inhabited rivers and estuaries in East India, Bangladesh and Myanmar. A cooperative in situ and ex situ conservation project was established to secure the survival of this large river terrapin. In 2010, at Vienna Zoo, Austria, the first two captive-bred juveniles of the project hatched and presented an opportunity to call attention to this Critically Endangered species. With combined efforts a breeding population has been assembled in Bangladesh's Bhawal National Park and 84 juveniles have been reared in the past 2 years. Project-Batagur demonstrates how zoos can play a key role in sustainable long-term conservation of threatened species.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 15:51

HANDL, B. (2009)

Vergleichende Studie an frei lebenden und im Zoo gehaltenen Bienenfressern (Merops apiaster).

Diplomarbeit

49 S. : Ill., graph. Darst.

Universität Wien, Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer: Helmut Kratochvil
Tiergarten Schönbrunn Wien

Ganze Arbeit

Zusammenfassung:

Eine frei lebende Bienenfresserkolonie (Merops apiaster) im Burgenland und Bienenfresser im Zoo Schönbrunn wurden über mehrere Wochen zu verschiedenen Tageszeiten und bei verschiedenen Wetterbedingungen beobachtet. Schwerpunkt der Beobachtungen war das Ausmaß an Aktivitäten und Interaktionen der Bienenfresser. Besonderes Augemerk wurde auf die Beobachtung des Verhaltens bei Ereignissen gelegt, die von den Bienenfressern als Störungen empfunden wurden. Sowohl die frei lebenden Bienenfresser als auch jene im Zoo reagierten sehr empfindlich auf Störungen. Selbst bei oft wiederkehrenden Ereignissen zeigten die Bienenfresser immer größte Vorsicht. Die Bienenfresser der Kolonie im Burgenland zogen während der Beobachtungszeit Junge auf, deshalb wurden die Fütterungsfrequenz und die Auswirkung von Störungen beobachtet und ausgewertet. Neben dem Wetter spielten Turmfalken, die sich in der gleichen Brutwand aufhielten, eine wesentliche Rolle. Das Auftauchen von Falken führte zu Warnrufen und danach zu einer temporären Unterbrechung der Fütterung der Jungen. Obwohl nach diesen Unterbrechungen höhere Fütterungsaktivitäten als im Beobachtungsdurchschnitt folgten, konnte ein Zusammenhang zwischen der Anzahl von Warnrufen und dem Durchschnittswert der Fütterungsaktivitäten der betreffenden Beobachtungseinheiten nachgewiesen werden.  Die Reaktionen der Bienenfresser auf Störungen durch Falken waren überaus differenziert. Die Dauer der Unterbrechung der Fütterung der Jungen richtete sich danach, ob ein Falke die Wand anflog, verließ oder durchflog. Selbst bei Anwesenheit eines Falken in der Brutwand beobachteten die Bienenfresser genau, wie aufmerksam der Falke war und wagten sich bei offensichtlicher Passivität des Falken nach längerer Zeit wieder zu ihren Bruthöhlen. Die Bienenfresser im Zoo zeigten weniger Aktivitäten als erwartet und praktisch keine Interaktionen mit Mitbewohnern. Auch bei geeignetem Wetter nutzten sie die Außenanlage nur selten. Mit der Vergrößerung der Anzahl der im Zoo gehaltenen Bienenfresser stiegen die Aktivitäten deutlich an. Die Verhaltensunterschiede zwischen den im Zoo gehaltenen und frei lebenden Bienenfresser werden vor allem auf die vergleichsweise geringe Populationsgröße sowie die Größe (hier vor allem Höhe), die Gestaltung des Geheges und die Eingewöhnungsphase zurückgeführt.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 15:43

PETTEANI, C-A. (2012)

A breeding study of the Northern Rockhopper Penguin Eudyptes moseleyi (Mathews & Iredale, 1921) in Zoo Vienna.

Diplomarbeit

87 Seiten : Ill., graf. Darst.

Universität Wien, Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer: Helmut Kratochvil
Tiergarten Schönbrunn Wien

Zusammenfassung:

Moderne Zoos verstehen sich als Tier-, Arten, und Naturschutzzentren (Meier J., 2009) und verpflichten sich dadurch unter anderem dem aktiven Artenschutz (Kleina & Flock, 2010). Der nördliche Felsenpinguin gilt seit Jahren als gefährdet, seine Populationen in freier Natur schrumpfen stetig (IUCN, 2011). Im Tiergarten Schönbrunn lebt eine Gruppe dieser Vögel in dem von 2003 bis 2004 renovierten Pinguinhaus, dem „Polarium“. Der Wiener Zoo ist einer der wenigen weltweit, der einen regelmäßigen Bruterfolg bei dieser Spezies nachweisen kann. Aufgrund dessen und der Tatsache, dass es bisher nur wenige verhaltensbiologische Studien über diese Tiere gibt, wurde eine Studie zum Brutverhalten der Felsenpinguine im Tiergarten Schönbrunn im Zuge dieser Diplomarbeit durchgeführt. Das Verhalten der Brutpaare bei ihren Nestern wurde hierfür während der gesamten Brutzeit, die von Anfang März bis etwa Mitte Mai dauerte, von zwei im Polarium fix installierten Videokameras aufgezeichnet und schließlich analysiert und ausgewertet. Folgende Punkte/Fragen konnten mit dieser Studie beantwortet werden: Bestimmung der Geschlechter der Brutpaare. Teilen sich die Partner die Inkubation der Eier, das Bebrüten der Küken und das Füttern der Küken? Gibt es diesbezüglich unterschiedliches Verhalten zwischen den Geschlechtern? Wie oft werden die Küken von den Eltern gefüttert? Wie oft fressen die Eltern während der Brutzeit? Entsprechen die Ergebnisse den Berichten aus Freilandstudien? Ziel dieser Studie war der Gewinn an Daten und Information zum Verhalten des nördlichen Felsenpinguins in Zoohaltung, was zu weiteren Verbesserungen in der Haltung dieser Tiere führen kann.

Summary:

Modern zoos turned out to be centres for the protection of animals, nature and species conservation (Meier J., 2009). The Northern Rockhopper Penguin is endangered in its natural habitat, its populations decrease for years (IUCN, 2011). The group of Northern Rockhoppers that is sheltered in Vienna Zoo has annual breeding success, which is very special within this species in zoos. Therefore a study concentrated on the breeding season of these birds was done. During the whole breeding season, which lasted from the beginning of March until middle of May the breeding pairs were recorded at their nest sites with two video cameras. Afterwards the recordings were watched and analysed to answer following questions: Who´s male, who´s female within the breeding pairs? Do the breeding partners share egg incubation, chick brooding and chick feeding? Is there a difference in breeding behaviour in relation to sex? How often do the chicks get fed? How often do the parents feed themselves during breeding season? Do these results meet the literature concentrating on these birds behaviour in the wild? The aim of this study was to gain further information about the breeding behaviour of this species under zoo conditions. This could lead to a change or improvement of keeping conditions. Furthermore the results may be interesting for other zoological gardens that shelter Rockhopper Penguins.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 15:38

BRUCKNER, H. (2012)

Stimmentwicklung eines im Zoo geborenen Großen Pandas (Ailuropoda melanoleuca) in den ersten 10 Lebenswochen.

Diplomarbeit

65 Seiten

Universität Wien, Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer: Helmut Kratochvil
Tiergarten Schönbrunn Wien

Zusammenfassung:

Große Pandas sind bei der Geburt – Beuteltiere ausgenommen – die kleinsten Säugetiere im Verhältnis zur Körpergröße der Mutter. Sie vokalisieren in den ersten Lebenswochen sehr häufig. Die Lautäußerungen sind von Geburt an undifferenziert, höchst variabel und – gemessen an der Körpergröße – ungewöhnlich laut. Untersuchungen der Lautäußerungen des im Tiergarten Schönbrunn in Wien geborenen Fu Long bis zum Alter von 10 Lebenswochen mittels multidimensionaler Methoden bestätigen ein Lautrepertoire mit hoher Variationsbreite. Es wurden die Lauttypen Moan, Croak, Squawk, Squall, Whistle und Whiff differenziert, welche in unterschiedlicher Kombination häufig in Lautfolgen auftreten. Bereits ab der Geburt wurden 4 Lauttypen, der Croak (Gesamtanteil 7,54 %), Squawk (51,12 %), Whistle (3,46 %) und Whiff (7,13 %), festgestellt. Ab der 2. Lebenswoche kam der Squall (29,74%) hinzu. Der Whistle wurde nach der 3. und der Croak nach der 4. Lebenswoche nicht mehr abgegeben. Der Moan (1,02 %) war erst ab Woche 7 festzustellen. Die Laute sind von zumeist chaotischer Struktur und weisen zu einem hohen Prozentsatz auf einen erregten Gemütszustand hin. Die geräuschhafte Struktur der Laute, vielfach versehen mit Nichtlinearen Phänomenen, und der hohe Anteil an Variationen lässt vermuten, dass dadurch die Aufmerksamkeit der um ein Vielfaches größeren Mutter immer wieder aufs Neue stimuliert wird. Der hohe Anteil an Lauten, die auf erregten Gemütszustand hinweisen, ebenso wie die hohe Variationsbreite, könnte bedeuten, dass diese selbst unter Aufzuchtsbedingungen in menschlicher Obhut überlebenswichtig sind. Der Lauttyp „Humming“, der bei allen anderen Großbärenarten vorkommt, konnte beim Großen Panda innerhalb der ersten 10 Lebenswochen nicht festgestellt werden.

Summary:

The Giant Panda has the smallest body size of any mammal at birth relative to the size of the mother, except for marsupials. Despite this, the new-born are highly vocal in the first postnatal weeks. From the start, the calls were undifferentiated, highly variable and – in relation to the body size – unusually loud. Calls of the new-born male Giant Panda “Fu Long” were recorded at Tiergarten Schönbrunn, Vienna, for the first 10 weeks of his life. Using multidimensional methods the analysis of the calls confirmed the presence of a call repertoire with high range of variation. The following call types were distinguished: “moan”, “croak”, “squawk”, “squall”, “whistle” and “whiff”. They appear in different combinations mostly within call sequences. Four call types were evident in the first week: the croak (overall percentage 7.54 %), squawk (51.12 %), whistle (3.46 %) and whiff (7.13 %). In the second week of life, the squall (29.74 %) was introduced. The whistle disappeared after the third week and the croak after the fourth week. The moan (1.02 %) was first heard in the seventh week. The calls are largely chaotic and unstructured, and they generally indicate a state of high emotional arousal. The noisiness of the calls, which were mostly accompanied by nonlinear phenomena, and the high amount of variation suggest that they serve to continually catch the attention of the much larger mother. The high proportion of calls, which can be ascribed to an excited state of arousal, and the high rate of variability of the calls may indicate that they are essential for survival, even under rearing conditions in captivity. The call type “humming”, which is part of the call repertoire in all other ursid species, was not detected in the Giant Panda within the first ten postnatal weeks.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 12:29

DENGG, K. B. (2009)

Chronoethologische Studie am Indischen Panzernashorn (Rhinoceros unicornis) zur Untersuchung des Wohlbefindens und der Haltung im Tiergarten Schönbrunn.

Diplomarbeit

129 Seiten.

Ganzer Text

Karl-Franzens Universität Graz£
Leitung: Univ.-Prof. Dr. Karl Crailsheim, Dr. Annette Benesch
Tiergarten Schönbrunn

Zusammenfassung:

In der vorliegenden chronoethologischen Arbeit sollte der circadiane Aktivitätsrhythmus, die Zeitgeber, Zeitbudget, Haltungsbedingungen und allgemeine Verhaltensweisen an indischen Panzernashörnern (Rhinoceros unicornis) im Zoo untersucht werden. Der Besitz einer Inneren Uhr stellt einen Selektionsvorteil im Sinne einer vorzeitigen Anpassung an wiederkehrende Umweltbedingungen dar. Ist der normale Verhaltensrhythmus eines Tieres bekannt, können Abweichungen Aufschluss auf Unwohlsein oder Krankheit geben.
Das Verhalten der beiden Panzernashörner, „Sundari“ (Weibchen) und „Jange“ (Männchen) wurde in Schönbrunn mittels 24-Stunden-Zeitraffer-Videos aufgezeichnet. Die Dunkelphase konnte nur in der Innenanlage lückenlos aufgezeichnet werden. In den Hellphasen des Tages gab es außer einer Datenlücke keine weiteren verlorenen Daten. Die Auswertung der Daten erstreckte sich von 08. Dezember 2007 bis Ende Jänner 2008 für die Winterhaltung und von Anfang Juni 2008 bis Ende Juli 2008 für Sommerhaltung (insgesamt ca. 2736 Stunden). Es wurde das gesamte beobachtete Verhalten notiert und mittels Ethogramm beschrieben. Besonderes Augenmerk wurde auf die Verhaltensweisen Lokomotion, Schlafen, Futteraufnahme und Pflegerinteraktionen gelegt.

Abstract:

Rhinoceros unicornis are difficult to keep in zoos because activity patterns are influenced by a variety of factors including ambient temperature, keeper routine an handling and the relative disposal and distribution of food, and other essential resources. Indian rhinos spend a considerable amount of time with food intake. In zoos, feeding is restricted to certain times, usually excluding the night. Many of these factors influences the well-being and health influence and also the internal harmony of the circadian clock system. The study give information on rhinoceros behavioural elements and activity patterns that could indicate health problems and stress via chronoethological study. At Tiergarten Schönbrunn in Vienna two Rhinoceros, one male and one female were observed for two month in winter and two month in summer each, with a infrared video system for 24 hours. The questions for the study are: What is the activity rhythm of the two rhinoceros? Are there any differences between activity patterns of male and female? Which zeitgebers influence captive rhinoceros? How different are the activity rhythms between winter and summer keeping? The study shows that the keepers routine has an high influence of the behaviour of the two animals. This demonstrate the activity profiles on which four peaks are highest when the keeper brings food in. I show time budgets and day:night ratio for both animals which show the complete behaviour occurred between the observation time. The animals are less nocturnal than free living rhinos. Activity bouts are much shorter during the night and feeding or locomotor acitvity is less shown. The nocturnal or diurnal activity changes not when the animals can use the outside enclosure in summer but the activity peaks a much higher in winter during the day as in summer. The scheduled feeding times probably functions as a zeitgeber for the rhinos and determined there activity rhythms.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 12:16

GÜTTNER, C. (2010)

Raumnutzung, Individualdistanz und soziale Interaktionen bei Gehegewechsel und Gruppenvergrößerung bei den Orang-Utans im Tiergarten Schönbrunn.

Removal and introduction: changes in the use of enclosure, in individual distance and social interactions of Orangutans in Vienna zoo.

Diplomarbeit

77 Seiten

Ganzer Text

Universität Wien, Institut für Zoologie
Leitung: Ao. Univ. Prof. Dr. Helmut Kratochvil
Tiergarten Schönbrunn

Zusammenfassung:

Der Grund dieser Arbeit war die Eröffnung der neuen Tiergarten „Orang.erie“ im Mai 2009. Die neue „Orang.erie“ bietet einen ungefähr viermal größeren Lebensraum als bis-her für die Orang-Utans im Tiergarten Schönbrunn. Mit dem Umzug war die Introduktion eines 13-jährigen Weibchens in die ursprüngliche Orang-Utan Gruppe, bestehend aus einem adulten Weibchen und einem adulten Männchen, verbunden. Die Beobachtung begann im April 2009, als die Tiere zu Vergleichszwecken auch in ihrer alten Anlage beo-bachtet wurden. Die Schwerpunkte dieser Arbeit liegen auf der Raumnutzung, der Individualdistanz zwi-schen den Tieren und den sozialen Interaktionen zwischen den Tieren beziehungsweise zwischen Tieren und Besuchern. Die Raumnutzung und Individualdistanz wurden mittels Scan Sampling mit einem Intervall von 2 Minuten erfasst, die Interaktionen mittels Beha-vior Sampling (Naguib, 2006). Für die Individualdistanz wurden Kategorien aus der Dip-lomarbeit von C. Melicharek (2001) übernommen. Die gesamte Beobachtungsphase wurde in fünf Phasen gegliedert. Jede Phase bestand aus 110 Stunden Beobachtung, die sich aus 10 Tagen zu je 11 Stunden zusammensetz-ten. Die Beobachtung des adulten Männchens und adulten Weibchens in der ersten Pha-se fand im alten 261 Quadratmeter großen Gehege statt. Die zweite Phase war die Ein-gewöhnungsphase in der neuen 225 Quadratmeter großen Innenanlage. In dieser Phase fand auch die Introduktion des neuen Weibchens statt. In der dritten Phase fand die weite-re Eingewöhnung des neuen Weibchens, sowie die Eingewöhnung in der neuen 744 Quadratmeter großen Außenanlage statt. Die vierte Phase stellt die abgeschlossene Ein-gewöhnung der Gruppe in der gesamten Anlage dar, in welcher das neue Weibchen auch schon komplett in die Gruppe eingegliedert war. Die fünfte Phase beschreibt die Introduk-tion eines weiteren neuen adulten Weibchens in die Gruppe in der neuen Innenanlage. Die Individualdistanz nahm in der neuen Anlage zu. Die Individualdistanz über vier Meter war zwischen dem Männchen und dem Weibchen signifikant öfter vorhanden als im alten Gehege. Die neue Anlage bietet den Tieren viel mehr Platz, durch den sich die Tiere je-derzeit aus dem Weg gehen können. Orang-Utans leben in freier Wildbahn in überlap-penden, aber eigenen Territorien (MacKinnon, 1974).

Nach McNulty (2002) fördern traditionelle Gehegevorrichtungen wie die alte Anlage im Tiergarten Schönbrunn soziales Verhalten, während Anlagen, welche möglichst naturnah gestaltet sind und den Orang-Utans genügend Möglichkeiten zur Beschäftigung, etwa mit Manipulationsobjekten, bieten und eher das Solitärverhalten begünstigen, das bei Indivi-duen in freier Wildbahn beobachtet werden kann und somit dem natürlichen Verhalten 73
dieser Art entspricht. Bei der Haltung von Orang-Utans in zoologischen Gärten muss auch ihre natürliche Lebensweise bedacht werden. Vor allem adulten Tieren muss genügend Raum zur Verfügung gestellt werden, damit sie sich bei Bedarf zurückziehen und von Art-genossen separieren können (Mallinson & Carroll, 1995). Weibchen in menschlicher Obhut sind im Allgemeinen eher scheu und ängstlich gegenü-ber großen Männchen, wenn sie einander vorgestellt werden (MacKinnon, 1974). Dies traf bei der Introduktion beider Weibchen zu. Sie meiden das Männchen und wehren manch-mal Versuche des Männchens ab, sich zu nähern, sie zu untersuchen oder mit ihr zu spie-len. Schrittweise verlieren sie ihre Angst vor dem Männchen (MacKinnon, 1974). Das war gut bei dem ersten introduzierten Weibchen zu erkennen. Bei ihr reduzierte sich im Laufe der Beobachtungszeit die maximale Individualdistanz. Das Beobachten der Tiere von Besuchern direkt an den das Gehege begrenzenden Strukturen, wurde in der Beobachtung als Besucherkontakt gewertet. Dieser stieg bei bei-den Tieren in der neuen Anlage an. In der neuen Anlage lief dieser Kontakt jedoch freiwil-liger als in der alten Anlage ab. In der neuen Anlage haben die Tiere die Möglichkeit, sich jederzeit der Beobachtung des Besuchers zu entziehen. Privatsphäre ist ein bedeutsames Element für das psychologische Wohlbefinden von Orang-Utans (Heber & Bard, 2000) und dieses ist mit der neuen Tiergarten „Orang.erie“ erfüllt worden. Beim Männchen fiel dieser Besucherkontakt nach den Eingewöhnungsphasen auch wieder stark ab. Bei bei-den Weibchen hingegen stieg der Kontakt von Phase zu Phase. Das Männchen verbrachte sowohl in der alten als auch in der neuen Anlage signifikant mehr Zeit am Boden als im vertikalen Raum, was aber auch darauf zurückzuführen ist, dass Männchen sich auch in freier Wildbahn häufiger und länger als adulte Weibchen am Boden aufhalten (Rodman & Mitani, 1987). Allgemein legen Orang-Utans in Gefangenschaft vermehrt Strecken am Boden zurück, auch wenn das Gehege vielfältige Klettermöglichkeiten bietet (Forthman et al., 1993). An den Menschen gebundene Tiere halten sich bevorzugt am Boden beziehungsweise in geringen Höhen auf und sie bauen selten Nester (Riedler, Millesi und Pratje, 2010).

Im Zoo lassen sich Orang-Utans komplikationslos in Gruppen halten. Die Tiere dulden sich nicht nur, sie beschäftigen sich auch miteinander. Ihr soziales Potential schöpfen sie durch die unbegrenzten Nahrungsquellen und das Fehlen sozialhemmender Umweltfakto-ren mehr aus. Jedoch fehlen den Orang-Utans Verhaltensformen, die die Gruppenbin-dung vertiefen (Schröpel, 1990). Einige Interaktionen konnten in der Gruppe beobachtet werden, wie unter anderem „Allogrooming“, Spielkämpfe und Sexualverhalten. Diese 74 Interaktionen wurden in dieser Arbeit aufgrund mangelnder Stichproben deskriptiv be-schrieben. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Tiergarten „Orang.erie“ ein großer Erfolg, in Hinsicht artgerechter Haltung und Lebensraumbereicherung, für die Orang-Utans ist.

Abstract:

This thesis investigates the removal of the orangutans of the Vienna Zoo – a male and a female – into a newly built enclosure in May 2009. In addition the thesis analyses the be-havior of the two orangutans towards two newly introduced females. The observation started in April 2009 in the old orangutan enclosure in order to compare the previous situ-ation of the animals with the new one starting in May. The use of the enclosure and the individual distance between the animals were examined by Scan Sampling while the inte-ractions, such as the contact of the animals with the visitors, were recorded by Behavior Sampling. The observation period was divided into five phases and each phase consisted of 110 hours. After evaluating the collected data different conclusions can be drawn, inter alia the individual distance between the animals increased due to larger availability of space which corresponds more to their natural behavior in the wild. The contact of the male orangutan with the visitors first increased after moving to the new enclosure but de-creased again in the third phase of the observation while the females’ interest in and con-tact to the visitors has increased from one phase to the other. The animals have the pos-sibility to get in closer contact to the visitors; however, they can retreat to areas out of the visitors’ sight.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 09:20

LERNBAß; E.M. (2010) (LERNBASS)

Chronoethologische Studie an den Koalas im Tiergarten Schönbrunn.

Diplomarbeit

74 Seiten

Ganzer Text

Karl-Franzens Universität Graz
Leitung: Dr. Annette Krop-Benesch, Univ.-Prof. Dr. Carl Crailshein
Tiergarten Schönbrunn

Zusammenfassung:

Chronoethologische Studie an den Koalas im Tiergarten Schönbrunn?; Elisabeth Maria Lernbaß; Koalas sind in europäischen Zoos selten, da sie als problematische Art gelten. Sie sind sehr anfällig für eine Reihe von Krankheiten und Stress. Deshalb gibt es diverse Methoden, um das Wohlbefinden von Koalas in Zoos zu bewerten, doch keine davon ist zufriedenstellend. Es sind Methoden zu bevorzugen, die einen direkten Kontakt mit den Tieren ausschließen. Eine solche Methode stellt die Chronoethologie dar. Sie analysiert die Aktivitätsrhythmik der Tiere im Tagesverlauf. Ein reduziertes Wohlbefinden der Tiere spiegelt sich folglich in deren Verhaltensmuster wider. Diese Studie beruht auf der Dissertation ?Chronoethological assessment of well-being and husbandry in captive koalas? (Benesch, 2007). Im Rahmen dieser Untersuchung wurden die Koalas des Tiergartens Schönbrunn, Mirra Li und Bilyarra, 2004 und 2005 bereits beobachtet. Die Beobachtungen im Rahmen dieser Studie fanden 2007 und 2008 statt. Dazu wurde das Verhalten der Tiere mit Hilfe von 24-Stunden-Zeitraffer-Videos über mehrere Monate kontinuierlich aufgezeichnet. Die Daten aus 2004 und 2005 wurden für Vergleiche herangezogen. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass sich die Aktivitätsmuster von Mirra Li und Bilyarra im Lauf der Jahre verändert haben. Ein Grund dafür könnte die 2005 vorgenommene Umstellung des Wiegezeitpunktes von 10:15 auf 16:00 sein. Bilyarra ruht nun vom frühen Vormittag bis zum nachmittäglichen Wiegen und auch Mirra Li weist Ruheperioden am Vormittag und um die Mittagszeit auf. Beide Tiere reagieren zudem stark auf die nachmittägliche Fütterung. Die ursprünglich sehr unstrukturierte Aktivitätsrhythmik des Weibchens weist jetzt leichte Tendenzen einer Musterbildung auf. Durch die Orientierung des Koalas an der täglichen Pflegerroutine ergibt sich außerdem für alle untersuchten Verhaltensweisen eine 24-Stunden-Periodik, deren Signifikanz im Lauf der Jahre zunimmt. Das ist als positiv zu bewerten.

Abstract:

Chronoethological study on koalas at the Vienna Zoo?; Elisabeth Maria Lernbaß; Koalas are attractive zoo animals but their husbandry is problematic because they are prone to diseases and stress. There are several methods to analyse the well-being of zoo koalas but none of them is satisfying. Methods without having direct contact with the animals should be preferred. One of these methods are chronoethological studies. They can help to find out the general activity pattern of an animal and to recognise deviations in its behaviour which can be indicators of sickness or stressing conditions. This study is based on the dissertation ?Chronoethological assessment of well-being and husbandry in captive koalas? (Benesch, 2007) which contains results of observations on the two Viennese koalas, Mirra Li and Bilyarra, in 2004 and 2005. This study was conducted in 2007 and 2008 and the dates were compared with that of 2004 and 2005. To gain the activity patterns, the behaviour of the koalas was continuously assessed by infrared video over several months. The results show that the rhythms of Mirra Li and Bilyarra have changed over the years probably because of the altered weighing time from 10:15 to 16:00 in 2005. Daily weighing is a popular method to check the physiological condition of zoo koalas and it should take place in the afternoon when most koalas are active. Bilyarra now rests from the early morning until the weighing time and also Mirra Li shows resting periods in the morning and around midday. Furthermore both koalas react strongly to the feeding which follows the weighing at 16:00. The primarily very atypical activity rhythm of the female now shows slight tendencies of a pattern and because of the influence of the keepers its behaviour has a 24-hour-periodicity. The significance of this periodicity increases over the years and this is an advantage for the animal.

 

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx