Donnerstag, 14 Juni 2018 23:58

Regen- und feuchte Höhenwälder der Tropen

Sehr vereinfacht können wir die folgenden Regenwaldgebiete unterscheiden:

(2.0) Allgemeines
(2.1) Amazonasbecken
(2.2) Pazifik-Küste
(2.3) Atlantik-Küste
(2.4) Mittelamerika
(2.5) Alisiowald Kolumbiens und Venezuelas
(2.6) Yungas

lineblack1px

Allgemeines

02 regenwald rio sierpe
Regenwald am Río Sierpe an der Pazifikküste Costa Ricas © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Der eigentliche tropische Regenwald erstreckt sich von Seehöhe bis maximal 1000 m.ü.M., darüber folgen etwas artenärmere, kühlere, aber ebenso feuchte Höhenwälder. Den oberen Abschluss bilden die Nebelwälder.

Tropischen Regenwald gibt es in allen Ländern des süd- und Mittelamerikanischen Festlands  mit Ausnahme von Chile und Uruguay sowie auf größeren Karibischen Inseln.

Typische Zootiere

Schwarzer und  Roter Brüllaffe, Goldstirn-, Braunkopf-, Geoffroy- und Schwarzer Klammeraffe, Weißstirn-, Weißschulter-, Gelbbrust- und Gehaubter Kapuzineraffe, Gewöhnlicher und Schwarzkappen-Totenkopfaffe, Weißkopf-Saki, Rotrücken-Bartsaki, Uta-Hick-Bartsaki, Kahlkopf-Uakari, Silberäffchen, Schwarzschwanz-Silberäffchen, Weißkopf-Büscheläffchen, Weißbüscheläffchen, Schwarzbüscheläffchen, Kuhl-Büscheläffchen, Zwergseidenäffchen, Goldkopf-, Schwarzes  und  Goldgelbes Löwenäffchen, Schnurrbarttamarin, Kaiserschnurrbarttamarin, Rothandtamarin, Braunrückentamarin, Schwarzrückentamarin, Zweifarbtamarin, Perückentamarin, Lisztäffchen, Springtamarin, Waldhund, Weißrüsselbär, Nasenbär, Krabbenwaschbär, Waschbär, Brillenbär, Tayra, Riesenotter, Ozelot, Zwergtigerkatze, Kleinfleckkatze, Jaguarundi, Puma, Jaguar, Flachlandtapir, Mittelamerikanischer Tapir, Weißbartpekari, Halsbandpekari, Bunthörnchen, Grünes und Rotes Acouchy, Azara-, und Mittelamerikanisches Aguti, Großer und Mittlerer Ameisenbär, Zweifingerfaultiere, Weißborsten-Gürteltier.

Grausteißtinamu, Hornwehrvogel, Königsgeier, Harpyie, Schopfkarakara, Tuberkelhokko, Helmhokko, Trompetervogel, Kolumbiasittich, Goldsittich, HyazintharaGroßer Soldatenara, Hellroter Ara, Rotrückenara, Rotbugara, Goldnackenara, Marakana, Venezuela-, Gelbwangen-, Taubenhalsamazone, Scharlachkopfpapagei, Schwarzohrpapagei, Blaubauchpapagei, Blauscheitelmotmot, Grünarassari, Fischer-, Braunrücken- und Riesentukan, Blaubrust-Pipra, Anden-Felsenhahn, Pompadour-Schmuckvogel, Schimmersai, Purpur-, Paradies-, Silberkehl-, Türkistangare, Kappenblaurabe, Grünhäher.

Streifen-, Stirnlappen- und Kronenbasilisk, Schwarzleguan, Grüner Leguan, Goldteju, Abgottschlange, Hundskopfschlinger, Regenbogenboa, Hühnerfresser, Greifschwanz-Lanzenotter, Harlekinkröten, Agakröte, Rokokokröte, Baum- und Blattsteiger, Greiffrösche (Agalychnis, Phyllomedusa spp.), Kolbenfinger-Laubfrosch, Maskenlaubfrösche, Krötenlaubfrösche, Chaco-Hornfrosch, Pfeiffrösche.

Weitere Tierarten

Spinnenaffe (Brachyteles arachnoides), Dreizehen-Faultiere, Mexiko-GrossmazamaGrauer Spiesshirsch, Zwergspießhirsch (M. nana), Nordpudu (Pudu mephistophiles), Hoatzin und verschiedene Hokkos (u.a. Mitu mitu, Mitu tuberosum, Crax blumenbachii), Anchicayá-Baumsteiger lineblack1px

Amazonas-Regenwald

02-manu
Tieflandregenwald, Manu, Peru © Thomas Althaus (https://www.thomas-althaus-zoologe.net/bildergalerien/)

 

02 regenwald rio madre de dios
Tieflandregenwald am Río Madre de Dios, Peru © Thomas Althaus (https://www.thomas-althaus-zoologe.net/bildergalerien/)

Das von den Anden und den Hochländern Guayanas und Südbrasilien begrenzte Amazonasbecken beherbergt das größte Regenwaldgebiet der Erde mit einer Fläche von sechs Millionen Quadratkilometern. Früher war es noch ausgedehnter, denn in historischer Zeit wurden 37 % der ursprünglichen Waldfläche vernichtet. Gefördert durch die Politik der gegenwärtigen (2021) brasilianischen Regierung hat die Entwaldungsrate in jüngster Zeit massiv zugenommen. Allein  zwischen August 2019 und Juli 2020 wurden  11'088 km² Regenwald zerstört, wie die brasilianische Weltraumbehörde auf Basis von Satellitenbildern mitteilte.

Der Amazonasregenwald gilt als das artenreichste Waldgebiet überhaupt. Hier gedeihen schätzungsweise 3'000 Baumarten. Viele Baumarten sind daran angepasst, dass das Land, auf dem sie stehen, jedes Jahr überschwemmt wird, wobei der Hochwasserspiegel bis zu den Baumkronen reichen kann.

lineblack1px

Regenwald der Pazifik-Küste

02-Cloudforest Papallacta Ecuador vmerges
Papallacta-Nebelwald, Nähe Quito, Ekuador © Valerie Merges, Layton, Utah

 

02-Cloudforest Ecuador
Nebelwald Santa Lucia, Nanegal, Ecuador. Bild: Hettie van Nes.

Eine der weltweit höchsten Niederschlagsmengen erhält die Ökoregion Chocó-Darién, der Regenwald der pazifischen Küste zwischen dem Isthmus von Panama und der Guayabucht in Ecuador. Hier fallen 6-10'000 mm Regen pro Jahr. Dieses Gebiet gilt, zusammen mit dem trockenen äquatorial-pazifischen Trockenwald von Nordperu und Südwest-Ekuador, als als Brennpunkt der Biodiversität mit einer Ausdehnung von 260'595 km². Davon sind etwa 24 % noch intakt, 6.3 % liegen in Schutzgebieten.

Von den 9'000 Pflanzenarten sind 2'250 endemisch, von den 1'625 Wirbeltierarten (ohne Fische) deren 418, wovon 210 der insgesamt 350 vorkommenden Amphibienarten. Im Vergleich zu anderen Kontinentalregionen findet sich hier die höchste Konzentration an endemischen Vogelarten.

lineblack1px

Regenwald der Atlantik-Küste

02-iguazu
Selva paranaense bei Iguazú, Argentinien / Brasilien © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

02-mata atlantica Serra da Graciosa
Máta Atlantica, Serra da Graciosa, Paraná, Brasilien. Bild: Angelo Leithold

 

02-mata PraiaDeItamambuca Ubatuba SP Christiane Evelyn Bieri
Praia de Itamambuca, Ubatuba, São Paulo © Christiane Evelyn Bieri, São Paulo

 

02-callithrix corcovado rio vmerges
Pinselohräffchen am Corcovado, Río de Janeiro © Valerie Merges, Layton, Utah

Dank dem warmen Brasilstrom reicht der atlantische Küstenregenwald, die Mâta Atlantica weit nach Süden, wo er auch bis Mato Grosso do Sul ins Landesinnere vordringt und seine Fortsetzung in der Selva Paranaense findet. Da das Küstengebiet sehr gebirgig ist, kommt es zu einer Höhenstufung, d.h. ab ca. 2000 m wächst Bergregenwald. Dies ist mit ein Grund dafür, dass die Mâta Atlantica, einschließlich der Selva Paranense und der subtropischen Araukarienwälder des südbrasilianischen Berglandes ein Brennpunkt der Biodiversität ist. Dieser hatte ursprünglich eine Fläche von 1'227'600 km². Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren noch etwa 70% des Waltes intakt, 1920 waren es wegen massiven Holzeinschlags noch 45%, 1950 noch 29% und 1973 noch 8%. Heute sind es noch etwa 91'000 km² (7.5%), wovon nur 33'000 km² (2.7%) unter Schutz stehen (MAMEDE et al., 1998, MITTERMEIER et al. 1999).
       
Im Gebiet kommen 20'000 Pflanzenarten vor, wovon 6'000 endemische und 1'361 Wirbeltierarten (ohne Fische), wovon 546 endemische. Von besonderem Interesse sind die Primaten, die mit 6 Gattungen und 25 Arten vertreten sind. 20 dieser Arten sind endemisch, darunter die vier Arten der Löwenäffchen und der Gelbbrustkapuziner. Zur Erhaltung dieser und anderer Arten initiierte die EAZA 2001 eine Kampagne, an der sich 90 Zoos in 20 Ländern beteiligten und die etwa 250'000 € erbrachte. Nach Abschluss der Kampagne spendeten die Zoos weitere 500'000 € zugunsten des Lion Tamarin of Brazil Fund (LTBF).

Im Gebiet von Río de Janeiro kommen heute auch ursprünglich gebietsfremde Pinselohräffchen vor. Dabei dürfte es sich hauptsächlich um Hybriden von Weißbüscheläffchen und Schwarzbüscheläffchen handeln.

 

lineblack1px

Regen- und Feuchtwälder Mittelamerikas

02-Lebensraum cr sarapiqui rh swainsonii
Braunrückentukan (Ramphastos swainsonii) bei. Sarapiquí im Regenwald derAtlantikseite Costa Ricas © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

02 regenwald manuelantonio
Regenwald im Nationalpark Manuel Antonio an der Pazifikküste Costa Ricas © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Regenwälder sind ein wichtiger Bestandteil von Mittelamerika als Brennpunkt der Biodiversität, der alle tropischen Vegetationsformen umfasst. Dieser erstreckt sich über 1'154'912 km², wovon noch 20 % intakt sind und immerhin 12 % unter Schutz stehen. An terrestrischen Wirbeltieren leben hier  521 Säugetier-, 1'052 Brutvogel-, 685 Reptilien- und 460 Amphibienarten. 40.5% dieser Arten sind Endemiten. Von den rund 24'000 Arten Gefäßpflanzen sind etwa 5'000 endemisch.

Gemäß WWF lässt sich der Hotspot in 30 Ökoregionen unterteilen. Davon sind sieben Regen- oder saisonal feuchte Waldtypen. Mittelamerika wird von den Kordilleren als Fortsetzung der Anden durchzogen. Auf der Atlantikseite der Kordilleren gedeihen Regenwälder, die reich an Epiphyten und Unterwuchs sind. Die mexikanische Halbinsel Yucatan ist weitgehend von teilweise laubabwerfendem Feuchtwald bedeckt. Auf der Pazifikseite wechseln sich saisonale Regenwälder und Trockenwälder sowie Savannen ab.

lineblack1px

Alisiowald Kolumbiens und Venezuelas

02 alisiowald
Alisiowald im Caparo-Waldreservat, Venezuela. Bild: Maria Delgado / Change.org

In Kolumbien und Venezuela wachsen im Regenschatten der Anden tropische teilimmergrüne Regenwälder, die zu den Llanos, den Grassavannen des Orinoko-Gebiets überleiten. Diese erhalten ihre Feuchtigkeit durch die Passatwinde (vientos alisios). Sie sind artenärmer als die Regenwälder des Amazonasbeckens.

Die Alisiowälder sind stark gefährdet. In Venezuela wurden von 1990-2020 etwa 10'000 km² unwiderbringlich zerstört.

lineblack1px

Yungas

02-yungas
Yunga-Nebelwald bei San Andrés, Provinz Salta, Argentinien © Yungueña, veröffentlicht.auf Wikimedia Commons unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International, 3.0 Unported, 2.5 Generic, 2.0 Generic and 1.0 Generic-Lizenz

 

02 yungas san lorenzo
Yunga-Nebelwald im kommunalen Schutzgebiet San Lorenzo, Provinz Salta, Argentinien © Bahnhofsrtalf, veröffentlicht auf Wikimedia Commons unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International-Lizenz

„Yungas“ genannte Nebelwälder finden sich am Ostrand der Anden von Peru bis Nordargentinien. In Peru und Bolivien leiten sie vom Hochland der Anden zum Amazonastiefland über. Da das Klima mild ist und dank dem Passat die Gegend reichlich mit Regen versorgt wird, können sie sich bis in die argentinische Provinz Catamarca ausdehnen. Sie werden im Osten vom Chaco begrenzt. Die Ökoregion besteht aus vier unterschiedlichen Vegetationstypen: der artenreiche subtropischen Vorgebirgswald (Selva Pedemontana, 400-700 m.ü.M.), der feuchte Bergwald (Selva Montana, 700-1500 m.ü.M.), der obere Bergwald (Bosque Montano, bis ca. 2500/3000 m.ü.M.) und darüber das Nebel-Grasland (Pastizales de Neblina).

Die Yungas sind Teil des Brennpunkts der Biodiversität "Tropische Anden", zusammen mit anderen Biomen, wie dem Páramo, der Puna, montanen Trockenwäldern etc.. Auf kleinem Raum kommen hier z.B. 8 Katzenarten vor: Pampaskatze, Kleinfleckkatze, Ozelot, Zwergtigerkatze, Margay, Andenkatze (L. jacobitus), Jaguarundi, Puma und Jaguar.

 lineblack1px

Nationalparks und andere Schutzgebiete

Manú-Nationalpark, Peru

02-manuNP hoatzin as
Vergrößerung anzeigen - Wird in einem neuen Fenster angezeigt.Hoatzin (Opisthocomus hoazin) im Manu-Nationalpark © Thomas Althaus (https://www.thomas-althaus-zoologe.net/bildergalerien/)

 

02-manu aChloroptera AS
Grünflügelara (Ara chloroptera) an Lehmlecke im Manu-Nationalpark © Thomas Althaus (https://www.thomas-althaus-zoologe.net/bildergalerien/)

Am Osthang der Anden bis ins Amazonas-Tiefland von Peru.

Gegründet 1973
Fläche 1'716'295 ha
Höhe 300 - 4,000 m-ü-M.
Bedeutendes Vogelschutzgebiet (IBA PE 112).

Vegetation: Puna, Zwergstrauchzone, Nebelwald, Tiefland-Regenwald.

Tierwelt: Äußerst artenreiche Säugetier- und Vogelfauna mit über 200 Säugetier- und über 1000 Vogelarten. Etwa 15 Primatenarten, Brillenbär, Tayra, Riesenotter, Ozelot, Puma, Jaguar, Flachlandtapir, Weißwedelhirsch, Zwergmazama (Mazama chunyi), Bergpaka (Cuniculus taczanowskii). Mehrere Tinamu-Arten, Orinokogans, Harpyie, Lappenguan (Aburria aburri), Hoatzin (Opisthocomus hoazin), Papageien, Tukane, Kolibris, Quetzal (Pharomachrus mocinno), Roter Felsenhahn, Tangaren, Rund 100 Reptilienarten, darunter Terekay-Schienenschildkröte, Mohrenkaiman, über 140 Arten Amphibien und über 200 Arten Fische.

lineblack1px

Einige weitere Nationalparks und Schutzgebiete

Argentinien

  • Iguazú-Nationalpark. Provinz Misiones. Seit 1934. 677 km². Wasserfälle, Mâta Atlantica

Belize

  • Shipstern Conservation & Management Area. Seit 1989. Shipstern 87 km², mit Freshwater Creek Forest Reserve und Honey Camp Nature Reserve 252 km². Mittelamerikanische Regen- und Trockenwälder.

Brasilien

  • Acari-Nationalpark. Bundesstaat Amazonas. Seit 2016. 8'964 km². Amazonas-Regenwald
  • Amazônia-Nationalpark. Bundesstaaten Amazonas / Pará. Seit 1974. 9'940 km². Amazonas-Regenwald
  • Anavilhanas-Nationalpark. Bundesstaat Amazonas. Seit 1981. 3'505 km². Amazonas-Regenwald
  • Alto-Cariri-Nationalpark. Bundesstaat Bahia. Seit 2010. 182 km². Mâta Atlantica
  • Aparados-da-Serra-Nationalpark. Bundesstaaten Rio Grande do Sul / Santa Catarina. Seit 1959. 102 km². Mâta Atlantica
  • Araguaia-Nationalpark. Bundesstaat Tocantins. Seit 1959. 5'623 km². Amazonas-Regenwald
  • Boa-Nova-Nationalpark. Bundesstaat Bahia. Seit 2010. 142 km². Mâta Atlantica, Caatinga
  • Cabo-Orange-Nationalpark. Bundesstaat Amapá. Seit 1980. 6’190 km². Amazonas-Regenwald, Meeresküste
  • Campos-Amazônicos-Nationalpark. Bundesstaat Rondônia. Seit 2006. 8'760 km². Amazonas-Regenwald
  • Campos-Gerais-Nationalpark. Bundesstaat Paraná. Seit 2006. 215 km². Mâta Atlantica.
  • Caparaó-Nationalpark. Bundesstaaten Espírito Santo/Minas Gerais. Seit 1961. 318 km². Mâta Atlantica
  • Descobrimento National Park. Bundesstaat Bahia. Seit 1999. 211 km². Mâta Atlantica
  • Guaricana-Nationalpark. Bundesstaat ParanáSeit 2014. 493 km². Mâta Atlantica
  • Iguaçu-Nationalpark. Bundesstaat Paraná. Seit 1986. 1'700 km². Wasserfälle, Mâta Atlantica
  • Itatiaia-Nationalpark. Bundesstaaten Minas Gerais / Rio de Janeiro. Seit 1937. 300 km². Mâta Atlantica
  • Jamanxim-Nationalpark. Bundesstaat Pará. Seit 2006. 8'597 km². Amazonas-Regenwald
  • Jaú-Nationalpark. Bundesstaat Amazonas. Seit 1980. 22'720 km². Amazonas-Regenwald
  • Juruena-Nationalpark. Bundesstaaten Amazonas / Mato Grosso. Seit 2006. 19'602 km². Amazonas-Regenwald
  • Mapinguari-Nationalpark. Bundesstaat Rondônia. Seit 2008. 15'624 km². Amazonas-Regenwald
  • Monte-Pascoal-Nationalpark. Bundesstaat Bahia. Seit 1961. 225 km². Mâta Atlantica
  • Monte-Roraima-Nationalpark. Bundesstaat Roraima. Seit 1989. 1'160 km². Amazonas-Regenwald
  • Nascentes-do-Lago-Jari-Nationalpark. Bundesstaat Amazonas. Seit 2008. 8'121 km². Amazonas-Regenwald
  • Pacaás-Novos-Nationalpark. Bundesstaat Rondônia. Seit 1979. 7'658 km². Amazonas-Regenwald
  • Pau-Brasil-Nationalpark. Bundesstaat Bahia. Seit 2000. 115 km². Mâta Atlantica
  • Pico-da-Neblina-Nationalpark. Bundesstaat Amazonas. Seit 1979. 22'526 km². Amazonas-Regenwald
  • Rio-Novo-Nationalpark. Bundesstaat Pará. Seit 2006. 5'382 km². Amazonas-Regenwald
  • Saint-Hilaire/Lange-Nationalpark. Bundesstaat Paraná. Seit 2001. 245 km². Mâta Atlantica
  • São-Joaquim-Nationalpark. Bundesstaat Santa Catarina. Seit 1961. 493 km². Mâta Atlantica
  • Serra-da-Bocaina-Nationalpark. Bundesstaaten Rio de Janeiro / São Paulo. Seit 1974. 1'318 km². Mâta Atlantica
  • Serra-da-Capivara-Nationalpark. Bundesstaat Piauí. Seit 1979. 979 km². Mâta Atlantica
  • Serra-da-Cutia-Nationalpark. Bundesstaat Rondônia. Seit 2001. 2'836 km². Amazonas-Regenwald
  • Serra-da-Mocidade-Nationalpark. Bundesstaat Roraima. Seit 1998. 805 km². Amazonas-Regenwald
  • Serra-das-Lontras-Nationalpark. Bundesstaat Bahia. Seit 2010. 113 km². Mâta Atlantica
  • Serra-de-Itabaiana-Nationalpark. Bundesstaat Sergipe. Seit 2005.79 km². Mâta Atlantica
  • Serra-do-Divisor-Nationalpark. Bundesstaat Acre. Seit 1989. 8'430 km². Amazonas-Regenwald
  • Serra-do-Gandarela-Nationalpark. Bundesstaat Minas Gerais. Seit 2014. 313 km². Mâta Atlantica
  • Serra-do-Itajaí-Nationalpark. Bundesstaat Santa Catarina. Seit 2004. 573 km². Mâta Atlantica
  • Serra-do-Pardo-Nationalpark. Bundesstaat Pará. Seit 2005. 4'473 km². Amazonas-Regenwald
  • Serra-dos-Órgãos-Nationalpark. Bundesstaat Rio de Janeiro. Seit 1939. 110 km². AMâta Atlantica
  • Serra-Geral-Nationalpark. Bundesstaaten Rio Grande do Sul / Santa Catarina. Seit 1992. 173 km². Mâta Atlantica
  • Tijuca-Nationalpark. Bundesstaat Rio de Janeiro. Seit 1961. 39 km². Mâta Atlantica
  • Tumucumaque-Berge-Nationalpark. Bundesstaaten Amapá / Pará. Seit 2002. 38'874 km². Amazonas-Regenwald
  • Viruá-Nationalpark. Bundesstaat Roraima. Seit 1998. 2'159 km². Amazonas-Regenwald

Costa Rica

  • Barbilla-Nationalpark. Provinzen Cartago und Limón. Seit 1982. 119 km². Tiefland-Regenwald
  • Braulio-Carrillo-Nationalpark. Provinzen Heredia und San José. Seit 1978. 476 km². Tiefland-Regenwald, Nebelwald
  • Cahuita-Nationalpark. Provinz Limon. Seit 1982. Landfläche 11 km². Meeresfläche 224 km2. Tiefland-Regenwald
  • Carara-Nationalpark. Provinz Puntarenas.Seit 1978. 52 km². Tiefland-Regenwald
  • Chirripó-Nationalpark. Provinzen San José, Cartago und Limón. Seit 1975.508 km². Höchster Punkt 3'820 m.ü. M.. Tiefland-Regenwald, prämontaner und montaner Regenwald, Paramó
  • Corcovado-Nationalapark. Provinz Puntarenas. Seit 1975. 424 km². Tiefland-Regenwald
  • Internationaler Nationalpark La Amistad. Costa Rica (Provinzen San José, Cartago, LImón, Puntarenas) seit 1982, Panama (Provinzen Bocas del Toro und Chiriquí, Indio-Comarca Naso Tjër Di)seit 1988. 4'188 km². Höchster Punkt 3'549 m. ü. M.. Regen- und Nebelwald
  • Juan-Castro-Blanco-Nationalpark. Provinz Alajuela. Seit 1992. 145 km² Regen- und Nebelwald
  • Manuel-Antonio-Nationalpark. Provinz Puntarenas. Seit 1972. 20 km². Tiefland-Regenwald
  • Tapanti-Nationalpark. Provinz Cartago. Seit 2000. 583 km². Prämontaner und montaner Regenwald
  • Tortuguero-Nationalpark. Provinz Limóm. Seit 1975, seit 1991 auch RAMSAR-Reservat. 312 km². Tiefland-Regenwald
  • Vulkan-Poas-Nationalpark. Provinz Alajuela. Seit 1971. 65 km². Nebelwald

Kolumbien

  • Nationaler Naturpark Sierra Nevada de Santa Marta. Departemente  La Guajira, Magdalena und Cesar. Seit 1964. 3'830 km². Verschiedene Waldtypen

Peru

  • Bahuaja-Sonene-Nationalpark. Regionen Madre de Dios und Puno. Seit 1996. 10'914 km2. Tiefland- und Bergregenwald, Savanne
  • Sierra-del-Divisor-Nationalpark. Regionen Loreto und Ucayali. Seit 2015. 13545 km2. Tiefland- (und Berg-?)Regenwald
  • Yaguas-Nationalpark. Region Loreto. Seit 2018. 8'689 km2. Tiefland-Regenwald

lineblack1px

Literatur und Internetquellen

Zurück zu Übersicht Lebensräume in Süd- und Mittelamerika

Weiter zu Dornwälder und -savannen

Donnerstag, 14 Juni 2018 22:27

Trockenwälder und Savannen der Tropen

(1.0) Allgemeines
(1.1) Mittelamerikanische Trockenwälder
(1.2) Chapparales und Llanos
(1.3) Cerrado
(1.4) Chaco
(1.5) Butia-Palmsavanne

lineblack1px

Allgemeines

01-guanacaste tiziannok
Teilweise gerodeter Trockenwald, Provinz Guanacaste, Costa Rica © Tiziannok, Wikimedia Commons.

01-guanacaste cafeplayanegraCom
Guanacastebaum (Enterolobium cyclocarpum), Playa negra, Guanacaste, Costa Rica. Foto cafeplayanegra.com

01-beni bolivien
Chaco, Prov.Beni, Bolivien © M. Reinschmidt, Loro Parque

01-Yucatan dryforest shipstern pseudophoenyx CB3 (1)
Yucatan-Trockenwald mit Pseudophoenix sargentii, Shipstern-Reservat, Belize © Caspar Bijleveld, Papiliorama Kerzers

Trockenwälder leiden besonders stark unter Brandrodung. Weltweit sind nur noch 10% der ursprünglichen tropischen Trockenwälder übrig!

Trockenwälder gedeihen in den Tropen dort, wo der Passat für ein trockenes Klima sorgt, und in den Subtropen. Der jährliche Niederschlag liegt zumeist zwischen 500 und 1200 mm. Die mittleren Jahrestemperaturen betragen in den Subtropen etwa 19-23°C, wobei Minima und Maxima 10-13°C auseinander liegen können, in den Tropen ganzjährig etwa 27°C. Oft als Dornwälder ausgebildete Trockenwälder gibt es an der Westküste Mittelamerikas (z.B. Guanacaste in Costa Rica), in trockenen Andentälern, im Chaco Seco von Argentinien, Bolivien und Paraguay, sowie in der Caatinga Brasiliens.

Bei den Savannen wird zwischen Trockensavannen und - eventuell zeitweilig überschwemmten - Feuchtsavannen unterschieden. Vom Erscheinungsbild her kann man zwischen offenen Baumsavannen, Palmensavannen, Parklandschaften und Grassavannen unterscheiden. Es gibt sie in Kolumbien, Venezuela und Guayana (Chapparales, Llanos), auf dem Hochplateau Brasiliens (Cerrado), dem östlichen Chaco (Chaco húmedo) Südbrasiliens, Paraguays (Pantanal) und Nordargentiniens (Formosa, Chaco), sowie in Nordostargentinien (Entre Ríos) und Uruguay. 

 lineblack1px

Typische Zootiere

Schwarzer und  Roter Brüllaffe, Geoffroy- und Schwarzer Klammeraffe, Gehaubter Kapuzineraffe, Gewöhnlicher und Schwarzkappen-Totenkopfaffe, Weißkopf-Saki, Rotrücken-Bartsaki, Weißbüscheläffchen, Schwarzbüscheläffchen, Rothandtamarin, Schwarzrückentamarin, Lisztäffchen, Schwarzschwanz-Silberäffchen, Mähnenwolf, Waldhund, Weißrüsselbär, Nasenbär, Krabbenwaschbär, Waschbär, Ozelot, Zwergtigerkatze, Kleinfleckkatze, Jaguarundi, Puma, Jaguar, Flachlandtapir, Weißbartpekari, Halsbandpekari, Bunthörnchen, Wild-Meerschweinchen, Rotes Acouchi, Azara-, und Mittelamerikanisches Aguti, Großer und Mittlerer Ameisenbär, Weißborsten-Gürteltier, Weisswedelhirsch

Nandu, Grausteißtinamu, Kuhreiher, Hornwehrvogel, KönigsgeierKleiner Gelbkopfgeier, Rabengeier, Schopfkarakara, Rotfußseriema, SonnensittichTuisittich, Hyazinthara, Gelbbrustara, Blaulatzara, Rotrückenara, Rotbugara, Zwergara, Marakana, Venezuela-Amazone, Blaukappenamazone, Grünwangenamazone, Guirakuckuck, Kanincheneule, Fischer-Tukan, Braunrückentukan, Riesentukan, Kappenblaurabe, Grünhäher.

Schwarzleguan, Goldteju, Abgottschlange, Milchschlange, Hühnerfresser, Schauer-Klapperschlange, Agakröte, Rokokokröte, Hornfrösche, Warziger Makifrosch.

Weitere Tierarten

Maikongfuchs, Pampasfuchs, Krabbenwaschbär, Anden-Skunk (Conepatus chinga), Kleingrison (Galictis cuja), Spießhirsche (Mazama americana, M. gouazoubira).

lineblack1px

Mittelamerikanische Trockenwälder

01-guanacaste tizianok
Rodungsflächen imTrockenwald, Provinz Guanacaste, Costa Rica © Tiziannok, Wikimedia Commons.

 

01-Yucatan dryforest shipstern CB2
Yucatan-Trockenwald, Shipstern-Reservat, Belize © Caspar Bijlevled, Papiliorama Kerzers

 

01-Yucatan dryforest shipstern CB1
Yucatan-Trockenwald, Shipstern-Reservat, Belize © Caspar Bijleveld, Papiliorama Kerzers

In Mittelamerika bedeckten Trockenwälder ursprünglich 550'000 km². Davon standen Mitte der 1980er Jahre gerade mal 440 km² unter Schutz. Die starke Rodungstätigkeit in den in Privatbesitz befindlichen Trockenwaldgebieten war mit ein Grund für die Schaffung des Guanacaste-Nationalparks in Costa Rica. Charakteristische Bäume sind dort der Guanacaste (Enterolobium cyclocarpum), Pochote (Bombacopsis quinatum), Ameisenbaum (Ceropia peltata), Korallenbaum (Erythrina poeppigiana), Kapokbaum (Ceiba pentandra) und Butterblumenbaum (Cochlospermum vitifolium).

In Belize kommt der trockene Küstenwald mit Seeräuber-Palmen (Pseudophoenix sargentii) auf dem Festland nur in dem vom Papiliorama Kerzers, einem Mitgliedzoo von zooschweiz) betriebenen 110 km² großen Naturschutzgebiet Shipstern vor. Es handelt sich um einen seltenen Vegetationstyp der Yukatan Halbinsel, welcher nur in drei Küstengebieten zwischen Cancún (Mexiko) und Belize vorkommt und zurzeit wegen der Tourismusentwicklung entlang der Küste der Halbinsel stark rückgängig ist.     

Eine weitere Gefährdung ergibt sich durch selektiven Holzschlag, wovon hauptsächlich Árbol de Santa Maria (Calophyllum brasiliense), Ciricote (Cordia dodecandra) und Amerikanischer Mahagoni (Swietenia macrophylla) betroffen sind. Andere bemerkenswerte Baumarten, die in Shipstern vorkommen, sind der Weißgummibaum (Bursera simaruba) und der Yukatan-Elefantenfuß (Beaucarnea pliabilis).

lineblack1px

Llanos und Chapparales

01-llanos wikimedia
La Gran Sabana - Llanos und Chapparales von Venezuela © Inti, Wikimedia Commons

Als Chapparales werden die offenen Baumsavannen Kolumbiens und Venezuelas bezeichnet, deren Vegetation jener des Cerrado ähnelt. Sie liegen eingestreut in die Llanos, die während der Regenzeit regelmäßig überschwemmten Grassavannen des Orinoko-Gebiets. Das Klima ist tropisch-halbfeucht mit Jahresmitteltemperaturen zwischen 26 und 28°C und einem Jahresniederschlag von 1'200-1'400 mm. 

lineblack1px

Cerrado

01-Vereda de Encosta Minas Gerais
Vereda de Encosta, MinasGerais © D.A..C. Conrado.

 

01-Morro da Baleia
Morro da Baleia beim Chapada dos Veadeiros-Nationalpark, Goiás, Brasilien © L'Astorina, Wikimedia Commons

Der Cerrado liegt etwa 300-600 m.ü.M. mit Tafelbergen, die bis zu 1'600 m hoch sind. Das Klima ist tropisch-halbfeucht mit Jahresmitteltemperaturen zwischen 20 und 27°C und einem Jahresniederschlag von 1'100-2'000 mm. Die locker stehenden, zumeist immergrünen Bäume werden überwiegend 3-5 m hoch. Die Grasnarbe verschwindet während der von Mai bis September dauernden Trockenzeit. Der Cerrado bedeckt 21% der Landfläche Brasiliens und gilt als ein Brennpunkt der Biodiversität, hauptsächlich wegen seiner reichen Pflanzenwelt und der hohen Anzahl endemischer Arten (rund 10'000 Pflanzenarten, 4'400 endemische).

Von den ursprünglich 1'783'169 km² sind allerdings nur noch 20 % intakt und nur 22'000 km², also 1.2 %, stehen unter Schutz. Die Gründung von Brasilia als neue Hauptstadt und die ständige Ausdehnung der Landwirtschaft (Viehwirtschaft, Soja-, Mais und Reisanbau) haben eine Gefährdung zahlreicher der (ohne Fische) 1268 Wirbeltierarten zur Folge, unter denen sich 117 Endemiten befinden.

lineblack1px

Chaco

01 chaco trockenwald PY2
Chaco húmedo in Parguay. Bild: Peter T. Clark, veröffentlöicht auf http://parquesnacionalesdelparaguay.blogspot.com

 

01-chaco trockenwald PY
Trockenwald im Chaco Seco, Paraguay. Wikimedia Commons

 

01-chaco-beni bolivien palmenhain
Palmenhain im Chaco, Prov.Beni, Bolivien © M. Reinschmidt, Loro Parque

 

01-chaco-beni bolivien blaulatz
Blaulatzaras (Ara glaucogularis) im natürlichen Lebensraum, Chaco, Prov.Beni, Bolivien © M. Reinschmidt, Loro Parque

Der Gran Chaco bedeckt eine riesige Fläche von Bolivien bis in die argentinische Provinz Santa Fé und vom Andenrand bis an die Flüsse Paraguay und Paraná. Sein Klima ist durch extreme Temperaturen gekennzeichnet. Die mittleren Jahrestemperaturen liegen bei 18°C im Süden und 25°C im Norden, im Sommer können aber die Werte bis auf 50°C steigen und im Winter auf -6°C abfallen. Da die Niederschläge von Ost nach West abnehmen, finden sich unterschiedliche Pflanzengesellschaften. So kommen im westlichen Chaco Seco mit Kakteen durchsetzte Dornwälder vor.

Der Chaco Húmedo ist etwas tiefer gelegen als der Chaco Seco und erhält mit 1'000-1'300 mm deutlich mehr Jahresniederschlag als jener. Es handelt sich um eine Savanne mit Quebrachobäumen, darunter der Quebracho blanco, (Aspidosperma quebracho-blanco) und der Quebracho chaqueño (Schinopsis balansae), Urunday (Myracrodruon urundeuva, Sumachgewächse), Trompetenbaum (Tecoma lapacho), Chañar (Geoffroea decorticans). Seit dem 19. Jahrhundert wird hier eine extensive Viehwirtschaft betrieben und seit einigen Jahrzehnten wird das Gebiet zunehmend ackerbaulich genutzt, wobei namentlich riesige Monokulturen mit Soja entstanden.

Am Río Beni in Bolivien und in den tieferen Lagen des Chaco, in relativer Nähe zu Río Paraguay und Río Paraná, gibt es auch Palmensavannen und Palmenhaine bestehend aus Chaco- (Trithrinax campestris) oder Carandapalmen (Copernicia alba), die für den Blaulatzara überlebenswichtig sind.

Die wenigen Flüsse sind zum Teil von Galeriewäldern begleitet und im Paraná-Becken gibt es ausgedehnte Feuchtgebiete, wie das Pantanal von Mato Grosso oder die argentinischen Humedales Chaco.

lineblack1px

Butia-Palmsavannen (Tropen und Subtropen)

01-palmensavanne UY
Palmensavanne, Provinz Chuy, Uruguay © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

01-palmensavanne2 UY
Palmensavanne, Provinz Chuy, Uruguay © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

11 butia capitata butler
Noch unreife Früchte tragende Geleepalme (Butia capitata ) © Jimmi Butler, veröffentlicht auf Wikimedia Commons unter Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert“

Die hauptsächlich aus Yatay- und Geleepalmen (Butia yatay und Butia capitata) bestehenden Palmensavannen von Südbrasilien, Uruguay und Entre Ríos hatten früher eine große Ausdehnung. Zur besseren landwirtschaftlichen Nutzung wurden aber viele Bestände gerodet, oder das weidende Vieh frass alle Schösslinge, sodass die Vermehrung ausblieb. Der größte noch erhaltene Yatay-Wald befindet sich auf einer Fläche von ca. 85 km² im Nationalpark El Palmar in der argentinischen Provinz Entre Ríos.

Die "Southern Cone Mesopotamian Savanna" gehört zu den am wenigsten geschützten Ökoregionen Südamerikas. Nur 0.11% stehen unter Schutz (BAUNI et al. 2013).

Charakterpflanzen: Die Geleepalme wird auch als Nutzpflanze angebaut. Ihre pflaumengroßen Früchte werden entweder roh verzehrt, wobei sowohl Fruchtfleisch als auch Kerne essbar sind, oder das Fruchtfleisch wird zu Gelee oder Marmelade verarbeitet und die Kerne als Viehfutter genutzt.

Tierwelt: Das Südliche Siebenbinden-Gürteltier (Dasypus hybridus) und das Neunbinden-Gürteltier sind die häufigsten Edentaten der Region. Ebenfalls recht häufig sind Weißborsten-Gürteltier und Tamandúa. Das Große Nacktschwanzgürteltier (Cabassous tatouay) und der Große Ameisenbär sind dagegen selten (BAUNI et al. 2013).

lineblack1px

Nationalparks und andere Schutzgebiete

El Palmar-Nationalpark, Argentinien

11 elPalmar Pablo D Flores
Yatay-Palmen (Butia yatai) im Nationalpark El Palmar. Bild: Pablo D. Flores. Gemeinfrei.

 

11-elPalmar LeandroKibisz
Yatay-Palmen (Butia yatay) im Nationalpark el Palmar © Leandro Kibisz, veröffentlicht auf Wikimedia Commons unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International-Lizenz

 

11 elPalmar carpinchos LeandroKibisz
Capybaras (Hydrochoerus hydrochaeris) im Nationalpark El Palmar © Leandro Kibisz, veröffentlicht auf Wikimedia Commons unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International-Lizenz

Naturschutzgebiet seit 1962, Nationalpark seit 1965
Fläche: 8'500 ha
Höhe: < 100 m.ü.M.
Jahresniederschlag: ca.900 mm
Temperatur: Im Sommer im Mittel 20°C, im Winter 10-13°C

Vegetation: Der Nationalpark hat seinen Namen nach der bis 12 m hohen, einzeln stehenden Yatay-Palme (Butia (= Syagrus) yatay), deren Bestände außerhalb des Parks stark geschrumpft sind. Daneben hat es xerophile Baumgruppen. Die ursprügliche Grassavanne verbuscht zusehends, wobei eingeschleppte invasive Arten (z.B. Paternosterbaum und Mittelmeer-Feuerdorn (Pyracantha coccinea)) mit eine Rolle spielen.

Tierwelt: Jaguar und Puma wurden bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts ausgerottet. Das Charaktersäugetier ist das Capybara. Ein Problem sind die ausgesetzten Axishirsche und Europäischen Wildschweine, deren Bestände sich trotz Bejagung kaum reduzieren lassen. Ebenfalls ausgesetzt wurden Hirschziegenantilopen und Feldhasen. Ansonsten setzt sich die Säugetierfauna nebst Grauem Spiesshirsch hauptsächlich aus kleineren Arten wie Opossums, Jaguarundi, Kleinfleckkatze, Krabbenwaschbär, Flachland-Viscacha und verschiedenen Gürteltieren zusammen. Die Vogelfauna ist mit 250 Arten bedeutend.

lineblack1px

Einige weitere Nationalparks und Schutzgebiete

Argentinien

  • Chaco-Nationalpark. Seit 1954. 150 km². Chaco húmedo
  • Río-Pilcomayo-Nationalpark. Seit 1951. 519 km². Chaco húmedo

Brasilien

  • Brasília-Nationalpark. Seit 1961. 300 km². Cerrado
  • Cavernas-do-Peruaçu-Nationalpark. Seit 1999. 564 km². Cerrado
  • Chapada-das-Mesas-Nationalpark. Seit 2005. 1'600 km². Cerrado
  • Chapada-dos-Veadeiros-Nationalpark. Seit 2001. 2'360 km². Cerrado
  • Emas-Nationalpark. Seit 1961. 1'319 km². Cerrado
  • Grande-Sertão-Veredas-Nationalpark. Seit 1989. 833 km². Cerrado
  • Serra-da-Bodoquena-Nationalpark. Seit 2000. 764 km². Cerrado
  • Serra-da-Canastra-Nationalpark. Seit 1972. 2'000 km². Cerrado
  • Serra-do-Cipó-Nationalpark. Seit 1984. 310 km². Cerrado

Costa Rica

  • Guanacaste-Nationalpark. Seit 1991, 338 km²
  • Rincón-de-la-Vieja-Volcano-Nationalpark. Seit 1971, 141 km², nur teilwese Trockenwald
  • Santa-Rosa-Nationalpark. Set 1966, 390 km²

Paraguay

  • Paso-Bravo-Nationalpark. Seit 1989. 1'006 km². Cerrado

Venezuela

  • Aguaro-Guariquito-Nationalpark. Seit 1974. 5'857 km². Llanos

lineblack1px

Literatur und Internetquellen

Zurück zu Übersicht Lebensräume in Süd- und Mittelamerika

Weiter zu Tropische Regen- und Höhenwälder

Seite 6 von 6
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx