Sonntag, 24 Februar 2013 11:18

Feldprojekt: Großer Ameisenbär

Erforschung der Ökologie und des Verhaltens Großer Ameisenbären im brasilianischen Pantanal als Grundlage für zukünftige Artenschutzprojekte

Zoo Dortmund      

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Große Ameisenbären tragen ihre Jungtiere bis zu 7 Monaten auf dem Rücken © Lydia Möcklinghoff
Der Große Ameisenbär (Myrmecophaga tridactyla) ist eine Charakterart Südamerikas mit (außergewöhnlichem) Format. Er ist ein wichtiger Botschafter für den Schutz der brasilianischen Natur. Umso überraschender ist es, dass nur wenig über das Leben des Großen Ameisenbären in freier Wildbahn bekannt ist. Es gibt bis heute fast keine Studien. Die Populationen brechen jedoch vielerorts zusammen. Ohne Forschung ist ein effizienter Schutz kaum möglich.

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Das Pantanal ist zeichnet sich durch zahlreiche Süßwasser- und Salzwasserseen aus. Dazwischen liegen Waldgebiete und Savannen © Lydia Möcklinghoff
Deshalb steht der Große Ameisenbär seit 2009 im Zentrum dieser Studie zur Säugetier-Biodiversität im brasilianischen Pantanal. Das Pantanal ist eines der größten Binnenfeuchtgebiete der Welt. Das Mosaik aus Seen, offenen Savannen, Schwemmland und Galeriewäldern nimmt im Herzen Südamerikas eine Fläche der Größe Großbritanniens ein. Mit der Vielzahl an Lebensräumen stellt es, trotz der fortschreitenden Zerstörung durch den Menschen, immer noch ein kaum vergleichbares Naturparadies dar. Das Studiengebiet liegt im Süden des brasilianischen Pantanals, auf der nachhaltig bewirtschafteten Rinderfarm “Fazenda Barranco Alto“ an den Ufern des Rio Negro im Bundesstaat Mato Grosso do Sul (19° 34' 40"S  56° 09' 08"W).

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Ein Großer Ameisenbäre bei dem kaum erforschten Verhalten des Markierens von Bäumen © Lydia Möcklinghoff
Der Große Ameisenbär

Große Ameisenbären (Myrmecophaga tridactyla) sind Einzelgänger, nur die Mütter tragen ihren Nachwuchs bis zu neun Monate auf ihrem Rücken. Die spezialisierten Tiere ernähren sich ausschließlich von Ameisen und Termiten, die sie mit ihrer langen, klebrigen Zunge auflecken. Auf der Roten Liste der IUCN wird der Große Ameisenbär als gefährdet aufgeführt. In Uruguay und Teilen Mittelamerikas gilt er bereits als ausgestorben. Besonders die Zerstörung des Lebensraums, aber auch der Straßenverkehr machen dem eher langsamen Tier zu schaffen.

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Die Fazenda Barranco Alto ist am Fluss Rio Negro gelegen © Lydia Möcklinghoff
Das Projekt

In einer deutsch/brasilianischen Kooperation mit Veterinärmedizinern und Biologen setzen wir das erste und aktuell einzige mehrjährige Forschungsprojekt zu Ökologie und Verhalten des Großen Ameisenbären um. Diese langjährige Arbeit in Südamerika wird finanzielle und fachliche Unterstützung des Dortmunder Zoos und des Kölner Zoos möglich.

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Im Projektgebiet gelangen verschiedene Erstsichtungen, hier die Pampaskatze oder Colocolo © Lydia Möcklinghoff
Mittlerweile liegt eine umfangreiche Datenbasis und große Expertise vor. Basis der Datenerhebung ist eine Kamerafallenstudie zu Aktivitäts- und Bewegungsmustern terrestrischer Säugetiere. Kamerafallen lösen automatisch aus wenn sie Körperwärme und Bewegung registrieren. Es gelangen bereits einige regionale Erstsichtungen (z.B. von der Pampaskatze (Leopardus colocolo). Es soll dabei vor allem den Einfluss von Landnutzung auf die Tiere untersucht werden.

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Manchmal trifft man auch zwei Große Ameisenbären zusammen an © Lydia Möcklinghoff
Durch Kamerafallen und Verhaltensbeobachtungen kann aber auch mehr vom unbekannten Leben Großer Ameisenbären in freier Wildbahn in Erfahrung gebracht werden. Ein Fotoregister der “ansässigen“ Individuen wurde angelegt. Erstmalig konnte beobachtet werden, dass weibliche Ameisenbären jährlich Nachwuchs bekommen. Es konnte gezeigt werden, dass die meisten Individuen in stabilen, sich gegenseitig überlappenden Streifgebieten leben. Ein nie zuvor beobachtetes indirektes Kommunikationssystem wurde entdeckt, bei dem Große Ameisenbären Informationen mithilfe von Duftmarken austauschen.

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Kamerafallen, für Ameisenbären aufgestellt, erfassen auch andere Bewohner des Pantanals, hier der Jaguar © Lydia Möcklinghoff
Nächste Schritte

In Zusammenarbeit mit Veterinärmedizinern des Projeto Tamandua wird aktuell an der nächsten Projektphase gearbeitet. Große Ameisenbären im Studiengebiet sollen mit Sendehalsbändern ausgestattet werden. . Mithilfe dieser Halsbänder können die Bewegungsmuster der Ameisenbären über ein Jahr verfolgt werden (die aktuellen Positionen werden sogar live im Internet angezeigt).

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Auch das seltene Riesengürteltier ist im Untersuchungsgebiet heimisch © Lydia Möcklinghoff
Diese Daten sind entscheidend um dringend nötige Schutzkonzepte für die Art und ihren Lebensraum zu entwickeln. Da es bisher noch keine zufriedenstellend funktionierenden Sendehalsbänder für Ameisenbären mit einer doch eher ungewöhnlichen Morphologie existieren, werden diese momentan in einer Zusammenarbeit von Wissenschaftlern und Technikern entwickelt.

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Telemetrie von Ameisenbären © Lydia Möcklinghoff
Die Akteure

Verantwortlich für das Projekt ist  Dipl. Biol. Lydia Möcklinghoff. Sie erforscht den Großen Ameisenbären seit über zehn Jahren in unterschiedlichen Gebieten seiner Verbreitung. Aktuell promoviert sie am Zoologischen Forschungsmuseum Koenig in Bonn und kooperiert in Brasilien mit der Staatlichen Universität Mato Grosso. Ihr Studiengebiet ist die Farm vom Diplom Biologen Lucas Leuzinger „Fazenda Barranco Alto“ im südlichen Pantanal, auf der verschiedene Forschungsprojekte angesiedelt sind. Gediendson de Araujo, Veterinärmediziner im dortigen Jaguar-Forschungsprojekt, leitet die für die Besenderung nötigen Einfangaktionen. Physiologische Proben werden durch die Wissenschaftler des Projeto Tamanduá (www.tamandua.org) analysiert.

IS - 22.11.2016

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Donnerstag, 14 Juni 2018 17:24

Gewässer und Feuchtgebiete

(11.0) Allgemeines
(11.1) Seen der Hochanden
(11.2) Kraterseen
(11.3) Bergbäche
(11.4) Tieflandflüsse
(11.5) Wasserfälle
(11.6) Überschwemmungs-Grassavannen
(11.7) Flussdeltas und Lagunen
(11.8) Mangrovenwälder

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Allgemeines

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Der See Nahuel Huapí bei Bariloche, Argentinien © Valerie Merges, Layton, Utah

So vielgestaltig die Topographie und so unterschiedlich Klima und Vegetation, so verschiedenartig sind auch die Gewässer und Feuchtgebiete Südamerikas: Von reißenden kalten Bergbächen bis zu träge dahinfließenden Tropenflüssen und von oft salzhaltigen Bergseen der Anden bis zu Süß- und Brackwasserlagunen an der Küste findet man hier alles, was man sich denken kann, einschließlich der gewaltigen Iguazú-Wasserfälle und des riesigen Überschwemmungsgebiets des Pantanal.

Typische Zootiere

Amazonas-Delfin, Riesenotter, Krabbenwaschbär, Jaguar, Karibische Seekuh, Mittelamerikanischer Tapir, Flachlandtapir, Sumpf-Meerschweinchen, Wasserschwein, Nutria.

Kormoran, Schlangenhalsvogel, Silberreiher, Kuhreiher, Kahnschnabel, Nachtreiher, Maguaristorch, Roter IbisSchneesichler, Schwarzzügelibis, Rosalöffler, Andenflamingo Jamesflamingo, Kubaflamingo, Chileflamingo, Halsband-Wehrvogel, Hornwehrvogel, Koskorobaschwan, Schwarzhalsschwan, Kuba-, Herbst-, Gelbbrust- und Witwenpfeifgans, Höckerglanzgans, Magellan-Graukopf-und Rotkopfgans, Bahama-, Zimt-, Blauflügel-, Chile-Krick-, Fuchs-Löffel-, Chile-Pfeif-, Spitzschwanz-, Silber-/Puna- und Schopfente, Rotaugen- und Peposakaente, AmazonasenteRotschulterenteSchwarzkopf- und Argentinische RuderenteMagellan- und Langflügel-Dampfschiffente, Teichhuhn, Sonnenralle, Amerikanischer Stelzenläufer, Inkaseeschwalbe, Graumöwe.

Fransenschildkröte, Gewöhnliche Krötenkopfschildkröte, Hellrandige Krötenkopfschildkröte, Nikaragua-Schmuckschildkröte, Arrau-Schienenschildkröte, Terekay-Schienenschildkröte, Streifenbasilisk, Stirnlappenbasilisk, Krokodilteju, Große Anakonda, Paraguay-Anakonda, Krokodilkaiman, Brillenkaiman, Breitschnauzen-Kaiman, Mohrenkaiman, Brauen-Glattstirnkaiman, Keilkopf-Glattstirnkaiman, Spitzkrokodil, Beulenkrokodil , Schwimmwühle, Titicaca-Riesenfrosch, Grosse Wabenkröte, Zwergwabenkröte.

Süsswasserstechrochen ArapaimaGabelbart, Gelbflossen-Glanzsalmler, Gesäumter Schillersalmler, Bicuda, Schwarzer Pacu, Gefleckter Scheibensalmler, Brauner Mühlsteinsalmler, Gepunkteter Beilbauchfisch, Silber-Beilbauchfisch, Roter Piranha, Haken-Scheibensalmler, Zitteraal, Panzerwelse, Schwarzer Dornwels, Schwarzlinien-Harnischwels, Wabenwels, Gold-Störwels, Rotflossenantennenewels, Engel-Antennenwels, Tigerspatelwels, Heckels Buntbarsch, Schmetterlingsbuntbarsch, Getüpfelter Erdfresser, Pfauenaugenbuntbarsche, Mittelamerikanische Buntbarsche, Kamm-Buntbarsche, Segelflosser, Diskusfische,, Rotkeil-Augenfleckbuntbarsch, Flaggenbuntbarsch.

Weitere Tierarten

Schwimmbeutler (Chironectes minimus), Fischotter (Lontra felina, L. longicaudis, L. provocax), Titicaca-Taucher (Rollandia microptera), Inkataucher (Podiceps occipitalis), Olivenscharbe (Phalacrocorax brasilianus), Cocoi-Reiher, Schmuckreiher, Marmorreiher, Pfeifreiher, Waldstorch (Mycteria americana), Jabirú (Jabiru mycteria), Sichler (Plegadis chihi, P. ridgwayi), Stirnbandibis, Grünibis (Mesembrinibis cayennensis), Weisswangen-Wehrvogel, Falkland-Dampfschiffente, Sturzbachente (Merganetta armata), Andenblässhuhn (Fulica ardesiaca), Zwergbinsenralle (Heliornis fulica), Andensäbelschnäbler (Recurvirostra andina), Andenmöwe (Chroicocephalus serranus), Dominikanermöwe, Großer Rußsegler (Cypseloides senex).

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Seen der Hochanden

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Titicacasee mit Isla de Sol, Bolivien

 

 

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Chile-Flamingos (Phoenicopterus chilensis) im natürlichen Lebensraum, Salar de Atacama © Thomas Althaus (https://www.thomas-althaus-zoologe.net/bildergalerien/)

 

 

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Chile-Flamingos (Phoenicopterus chilensis) im natürlichen Lebensraum, Salar de Atacama © Thomas Althaus (https://www.thomas-althaus-zoologe.net/bildergalerien/)

In den Hochlagen der Anden gibt es zahlreiche Seen und - oft temporäre - Flachseen. Letztere sind zum Teil mit Mineralsalzen gesättigt und werden dann Salares genannt. Der bekannteste Anden-See ist der im Altiplano von Peru und Bolivien auf 3'810 m Höhe gelegene Titicaca-See. Mit einer Fläche von 8'288 km² - fast halb so groß wie Sachsen - ist er der größte Süßwassersee Südamerikas. Im Titicaca-See leben mehrere endemische Tierarten, darunter der stark gefährdete, flugunfähige Titicaca-Taucher und der vom Aussterben bedrohte Titicaca-Riesenfrosch.
        
Der Titicacasee ist ein Important Bird Area (BO018, PE097). Nebst dem Titicaca-Taucher kommen hier u.a. auch Inkataucher, Olivenscharbe, Chile-Krick-, Spitzschwanz-, Puna-, Rotaugenente und Schwarzkopf-Ruderente, Anden-, James- und Chileflamingo, Punaibis, Andenblässhuhn und Andenmöwe vor.

Die endemische Zahnkarpfen (Orestias spp.) des Titicacasees sind durch Überfischung und wegen der für die Sportfischerei eingesetzten Regenbogenforellen (Oncorhynchus mykiss) und Kanadischen Seesaiblinge (Salvelinus namaycush) gefährdet..
        
Der Salar de Uyuni ist mit mehr als 10'000 km² der größte Salzsee Südamerikas. Er liegt im bolivianischen Altiplano auf einer Höhe von 3'653 m. Der größte Salzsee Chiles ist der 3'000 km² große und 2'300 m hoch gelegene Salar de Atacama. Die Salares bieten Lebensraum namentlich für Anden-, James- und Chileflamingos, Andensäbelschnäbler, Andenmöwe.

 

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Kraterseen

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Der Kratersee Diego de la Haya im Volcán Irazú, dem mit 3'432 m höchsten Vulkan Costa Ricas © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Vulkansee, Volcán Poas, Costa Rica. Sein Wasser hat einen pH-Wert von weniger als 1 pH © Thomas Althaus, Detligen (https://www.thomas-althaus-zoologe.net/bildergalerien/)

 

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Lago de Atitlan. Bild aus Youtube (Marcos, Guatemala)

Kraterseen bilden sich durch die teilweise Auffüllung von Vulkankratern und ähnlichen Strukturen (Calderen, Einschlagskratern, Maaren) mit Wasser. Mangels größerer Zuflüsse werden sie vorab durch Regenwasser, bisweilen durch Grundwasser gespiesen. Oft gibt es keinen oberirdischen Abfluss, sondern das Wasservolumen wird durch Verdunstung und Versickerung stabil gehalten. Als Folge vulkanischer Aktivitäten sind viele der oft giftgrün, azur- oder türkisblau gefärbten Kraterseen sehr heiss und ihr Wasser ist wegen unterhalb der Oberfläche austretender Schwefeldämpfe sehr sauer. Auch der Gehalt an Kohlendioxid kann sehr hoch sein.

Seen in Calderen haben eine größere Fläche als Seen in eigentlichen Vulkankratern. Ihr Wasser ist eher alkalisch und hier gibt es auch Wasserpflanzen und Fische und sich davon ernährende Vögel, wie den 1986 ausgestorbenen Atitlantaucher (Podilymbus gigas).

Bekannte Kraterseen gibt es namentlich in Mittelamerika, so jene des Volcán Poás, Volcán Irazú, Rincón de la Vieja und Volcán Tenorio in Costa Rica. In Calderen gelegen sind der 126 km² grosse Lago de Atitlán in Guatemala sowie die 21 km² grosse Laguna de Apoyo in Nikaragua.

 

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Bergbäche

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Bergbach, Tapantí-Nationalpark, Cordillera de Talamanca, Costa Rica © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Bergbach, Tapantí-Nationalpark, Cordillera de Talamanca, Costa Rica © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Schnell fließende Gebirgsbäche und -flüsse mit ihren zahlreichen Stromschnellen und Wasserfällen haben ihren Ursprung in den Hochlagen der Kordilleren und entwässern die Páramos, die tropischen Regen- und Nebelwälder, die subtropischen und gemäßigten Feuchtwälder sowie die Puna. Bis hinauf auf 4'500 m sind sie sind Lebensraum z.B. der Sturzbachente und der Weißkopf-Wasseramsel (Cinclus leucocephalus).

In vielen Gebirgsbächen und -flüssen von Mittelamerika bis Feuerland wurden Forellen und Regenforellen eingesetzt, was der lokalen Fischfauna nicht unbedingt zuträglich war.

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Tieflandflüsse

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Langsam fließender Tropenfluss, Rio Tarcoles, Costa Rica © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Riesenotter (Pteronura brasiliensis) im natürlichen Lebensraum, Río Madre de Diós, Manú-NP, Peru © Thomas Althaus (https://www.thomas-althaus-zoologe.net/bildergalerien/)

 

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Krokodilkaiman (Caiman crocodilus) im natürlichen Lebensraum. Rio Sarapiquí, Costa Rica © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Río de la Plata, Uruguay © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Im tropischen Südamerika wird zwischen zwei Flusstypen unterschieden: Die trüben, mit Lehm-Sedimenten beladenen und daher milchigweiß oder ockerfarben erscheinenden werden als ríos blancos, Weißwasserflüsse, bezeichnet, die klaren, deren Wasser durch organische Substanzen dunkel gefärbt und relativ sauer ist, als ríos negros, Schwarzwasserflüsse. Die ríos blancos fließen durch Schwemmlandzonen, die ríos negros strömen über härteren Grund mit zutage tretenden Felsen, die Stromschnellen entstehen lassen. Die unterschiedliche chemisch-physikalische Beschaffenheit ihres Wassers führt zu unterschiedlich zusammengesetzten Fischfaunen.

Die Namen Südamerikanischer Flüsse können je nach Abschnitt wechseln. So heißen die einzelnen Strecken des Amazonas Río Quarhasanta, Río Lloqurea (12 km), Río Challamayo (13 km), Río Hornillos (30 km), Río Apurímac (730 km), Río Ene (181 km), Río Tambo (158 km), Río Ucayali (1600 km) und erst nach dessen Vereinigung mit dem Río Marañon wird die Bezeichnung Amazonas verwendet. Je nachdem, welcher der Quellflüsse als Ursprung des ins Meer mündenden Stroms angesehen wird, findet man auch unterschiedliche Angaben zur Länge des Flusses.

Der Amazonas. Dieser hat zusammen mit seinem Quellfluss Ucayali eine Länge von 6488 km und ist somit nach dem Nil der zweitlängste Fluss der Erde. Sein Einzugsgebiet umfasst 7'050'000 km².

Der Río de la Plata. Dabei handelt es ich um den gemeinsamen 290 km langen Mündungstrichter des Río Paraná und des Río Uruguay. Sein Einzugsgebiet umfasst 4'144'000 km².
        
Der Orinoko mit einer Länge von 2140 km und einem Einzugsgebiet von 953'000 km².

Der Río Tocantíns, der neben dem Amazonas in den Atlantik mündet, mit einer Länge von 2'450 km und einem Einzugsgebiet von 764'000 km².

Der Río Colorado in Argentinien, der wichtigste Fluss Patagoniens, mit einer Länge von 1'114 km und einem Einzugsgebiet von 419'000 km².

 

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Wasserfälle

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Iguazú-Fälle, Argentinien / Brasilien © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Iguazú-Fälle, Argentinien / Brasilien © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Es gibt wohl kaum eine Tropenhalle in einem Zoo, in der nicht ein künstlicher Wasserfall für eine optische und akustische Belebung und eine erhöhte Luftfeuchtigkeit sorgt. In Südamerika finden wir einige der eindrücklichsten Vorbilder, so den erst 1910 entdeckten Salto Angel des Río Churun in Venezuela, der sich mit 979 m Fallhöhe von einem Tafelberg hinabstürzt und damit der der höchste freifallende Wasserfall der Erde ist. Über eine zweite Fallstufe von etwa 200 m Höhe gelangt das Wasser dann in den Tiefland-Regenwald.

Nur 64-82 m hoch, dafür 2'700 m breit sind die Fälle des Iguazú an der Grenze von Brasilien und Argentinien. Sie bestehen aus 20 größeren und 255 kleineren Wasserfällen, über die sich pro Sekunde zwischen 1500 und 7000 m³ Wasser in eine "Teufelsschlund" (Garganta del Diablo) genannte Schlucht ergießen. Von zoologischem Interesse ist, dass eine Kolonie Großer Rußsegler in der Felswand hinter dem herabstürzenden Wasser brütet. Um zu ihren Nestern zu gelangen, müssen die Segler die herabstürzenden Wassermassen durchfliegen.

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Überschwemmungs-Grassavannen

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Feuchtgebiet im Chaco húmedo, Nordost-Argentinien © Lucía Soler, HUELLAS

 

 

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Feuchtgebiet im Chaco húmedo, Nordost-Argentinien © Lucía Soler, HUELLAS

 

 

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Großer Ameisenbär (Myrmecophaga tridactyla) im natürlichen Lebensraum. Pantanal, Brasilien. Bild Anagoria.

 

 

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Halsbandwehrvogel (Chauna torquata) im natürlichen Lebensraum. Pantanal, Brasilien. Bild Anagoria.

Regelmäßig und großflächig überschwemmte Gebiete gibt es in den Llanos del Orinoco (Kolumbien und Venezuela), den Llanos de Moxos (Dept. Beni, Bolivien), weiter unten im selben Flusssystem in Humaitá am Rio Madeira (Bundesstaat Amazonas, Brasilien), in den Esteros del Iberá (Provinz Corrientes, Argentinien), dem Chaco-Nationalpark und Umgebung (Provinz Chaco, Argentinien) und der Parklandschaft Entre Ríos (Argentinien) und natürlich im Pantanal, einem der weltweit größten Binnenland-Feuchtgebiete.

Das Pantanal ist eine riesige Schwemmebene des Río Paraguay mit minimalem Gefälle, gelegen in den Bundesstaaten Mato Grosso do Sul und Mato Grosso Brasiliens sowie den anschließenden Gebieten Boliviens und Paraguays. Die Angaben zu seiner Fläche variieren je nach Quelle zwischen 100'000 und 230'000 km², was damit zusammenhängen mag, dass es keine scharfe Abgrenzung zum Chaco Humedo gibt. Während der Regenzeit von November bis März ist es jeweils bis zu 5 Monaten überschwemmt, was auf weite Strecken keinen Baumbewuchs zulässt.

Die Landschaft ist eine Grassavanne, geprägt vom Río Paraguay und seinen Zuflüssen, ganzjährig oder periodisch Wasser führenden Bächen, Altwassern, Lagunen, Flachseen, Weiher, salzhaltigen Salinas, Sümpfen, Feuchtwiesen, Schilfröhricht und Galeriewäldern. Erhöhte, inselartige, ganzjährig trockene Standorte, auf die sich die Landtiere während der Regenzeit zurückziehen, weisen einen Cerrado-artigen Bewuchs auf. In ganzjährig unter Wasser stehende Flächen wächst eine Fülle von Wasserpflanzen, darunter dichte Teppiche von Wasserhyazinthen, Hechtkraut (Pontederia cordata), Riesenseerosen und Schwimmfarnen (Salvinia).

Typisch ist auch das Vorkommen von größeren Beständen ein und derselben Baumarten, namentlich Palmen (Mauritia vinifera, Copernicia australis, Attalea princeps), Trompeten- (Tecoma aurea) und Sandpapierbäumen (Curatella americana).

Durch die im Pantanal praktizierte extensive Bewirtschaftung mit Rinder- und Büffelherden wird das Oekosystem kaum beeinträchtigt. Bedroht wird das Gebiet durch die Gewinnung von Biokraftstoff (Bioethanol), wozu auf den Cerradoflächen Pflanzungen angelegt und entlang den Flüssen Fabriken errichtet werden.

 

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Flussdeltas und Lagunen

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Mangrovenreiher (Butorides striatus) im Río Estrella-Delta, Aviarios del Caribe, Costa Rica © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Wasserhyazinthen (Eichhornia). Delta des Río Estrella, Aviarios del Caribe, Costa Rica © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Kahnschnabel (Cochlearius cochlearius) im Río Estrella-Delta, Aviarios del Caribe, Costa Rica © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Da die Flüsse des süd- und mittelamerikanischen Tieflandes nur langsam fließen und viel Sediment mit sich führen, neigen sie zur Deltabildung - die Sedimente werden zu Inseln abgelagert und der Fluss spaltet seinen Lauf auf. Das weltweit größte Delta - jenes des Amazonas - nimmt bereits 350 km vor Erreichen des Atlantiks seinen Anfang mit der Aufspaltung des Stroms in den Canal do Norte und den Canal do Sur. Die Ilha de Marajó, die größte Insel im Delta, hat etwa die Fläche der Schweiz. Auch das Delta des Orinoko weist eine respektable Fläche von 24'000 km² auf, jenes des Paraná immerhin 14'000 km².

Als Labyrinth von Inseln und Wasserflächen und aufgrund des saisonal unterschiedlichen Überflutungsregimes ist die Biodiversität der Deltas sehr hoch. An Vegetationstypen werden Überschwemmungssavannen, Palmensümpfe, z.B. mit Buriti- (Mauritia flexuosa) und Kohlpalmen (Euterpe oleracea), Galeriewälder, Mangrovenwälder und Schilfröhricht angetroffen.

Durch die Ablagerung von Sedimenten Flussmündungen kann es zur Bildung von Lagunen kommen, die namentlich für die Avifauna von großer Bedeutung sind.

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Mangrovenwälder

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Silberreiher im natürlichen Lebensraum. Playa del Carmen, Yucatan © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Mangroven, Río Tárcoles, Carara, Costa Rica © Peter , VDZ

 

 

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Mangroven, Río Sierpe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Das Hauptverbreitungsgebiet der Mangroven in Lateinamerika umfasst Mittelamerika, die Nordküste Kolumbiens, die Amazonasmündung und Teile der Südostküste Brasiliens. An der Pazifikküste verhindert der kalte Humboldtstrom eine Ausdehnung über 4° südlicher Breite hinaus. Die Mangroven benötigen Brackwasser. Bevorzugte Standorte sind Buchten, Lagunen und Deltas mit geringer Wasserbewegung. Da Mangroven die Verlandung fördern, können sich Mangrovenwälder weit ins Land hinein erstrecken, sofern noch salzhaltiges Grundwasser vorhanden ist.

Mangrovenwälder haben keine Bodenvegetation und kaum Epiphyten, sind aber ansonsten extrem produktiv. Nebst den bis zu 12 m hohen Bäumen kommen auch Gebüsche von 2-3 m Höhe vor. Bei den Leitarten in Süd- und Mittelamerika handelt es sich um Schwarze Mangroven (Avicennia spp.), Weiße Mangrove (Laguncularia racemosa), Rote Mangroven (Rhizophora spp.) und Holzapfelmangroven (Sonneratia spp.). Mangroven beherbergen viele Arten von Landwirbeltieren und ihr dichtes Wurzelwerk bietet Lebensraum für unzählige Fische und Wirbellose.

Mangrovenwälder sind extrem sensible Ökosysteme. Durch Eingriffe des Menschen wurden viele dieser Lebensräume vernichtet - und mit ihnen zahlreiche endemische Tierarten. So etwa in Surinam, wo die größten zusammenhängenden Mangrovenwälder Lateinamerikas durch Landgewinnungsprojekte zerstört und zu Reis- und Zuckerrohrplantagen umgewandelt wurden.

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Einige Nationalparks und andere Schutzgebiete

Argentinien

  • El-Palmar-Nationalpark. Provinz Entre Ríos. Seit 1966. 85 km². Seit 2011 Teil des 215 km² umfassenden Palmar Yatay RAMSAR-Reservats Nr. 1969. Feuchtsavanne mit Palmenhainen, Ufer des Río Uruguay.
    Iguazú-Nationalpark
    . Provinz Misiones. Seit 1934. 677 km². Wasserfälle, Mâta Atlantica
  • Humedales Chaco. Provinz Chaco. RAMSAR-Reservat seit 2004. 5'080 km². Schwemmebene von Río Paraná und Río Paraguay

Brasilien

  • Iguaçu-Nationalpark. Bundesstaat Paraná. Seit 1986. 1'700 km². Wasserfälle, Mâta Atlantica
  • Pantanal-Matogrossense-Nationalpark. Bundesstaaten Mato Grosso / Mato Grosso do Sul. Seit 1971. 1'350 km². Pantanal

Paraguay

  • Río-Negro-Nationalpark. Departement Alto Paraguay. Seit 2004. 1'238 km². Pantanal

Uruguay

  • Bañados del Este y Franja Costera. Derpartemente Rocha und Treinta y Tres. RAMSAR-Reservat Nr. 290 seit 1984 und UNESCO-Biosphären-Reservat. 4'074 km². Lagune, Flüsse, Meeresküste
  • Laguna de Rocha. Departement Rocha. Landschaftsschutzgebiet und seit 2015 RAMSAR-Reservat Nr. 2236. 109 km²
  • Nationalpark Esteros de Farrapos. Departement Río Negro. 175 km² RAMSAR-Reservat Nr. 1433 seit 2004, davon 63 km² Nationalpark seit 2008. 24 Inseln im Río Uruguay.

Venezuela

  • Aguaro-Guariquito-Nationalpark. Seit 1974. 5'857 km2. Llanos

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Literatur und Internetquellen

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Donnerstag, 14 Juni 2018 17:19

Feuchtwälder der gemäßigten Zone

(10.0) Allgemeines
(10.1) Sommergrüne Wälder
(10.2) Valdivianischer Regenwald
(10.3) Subantarktischer Südbuchenwald
(10.4) Koniferenwälder

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Allgemeines

Anschließend an die subtropischen, immergrünen Hartlaubwälder Mittelchiles breiten sich sommergrüne Südbuchenwälder aus. Diese werden gefolgt vom immergrünen Valdivianischen Regenwald. Weiter südlich treten wieder sommergrüne oder aber immergrüne Nothofagus-Wälder auf. Stellenweise gibt es Koniferen- oder Mischwälder. Diese Waldtypen kommen auch in Argentinien vor.

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Sommergrüne Wälder

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Roble (Nothofagus obliqua) © Diucón. Übernommen aus Wikimedia Commons unter der Creative Commons Attribution 3.0 Unported-Lizenz

Bei bei einer mittleren Jahrestemperatur von 12°C und Jahresniederschlägen von, je nach Gegend, 1'000 bis 4'000 mm, herrschen sommergüne Südbuchen vor. In tieferen und wärmeren Lagen bis etwa 1000 m.ü.M. ist der Roble (Nothofagus obliqua) die Leitart, der eine Höhe von 40 m erreichen kann. Weiter südlich dominiert der niedrigere Raulí (N. procera).

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Valdivianischer immergüner Regenwald

Valdivianischer Regenwald, Huilo-Huilo, Chile
Valdivianischer Regenwald, Huilo-Huilo, Chile © F. Oberwemmer, Zoo Leipzig

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Valdivianischer Regenwald, Huilo-Huilo, Chile © F. Oberwemmer, Zoo Leipzig

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Valdivianischer Regenwald im Puyehue-Nationalpark, Chile © Tae Sandoval Murgan. Übernommen aus Flickr unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic-Lizenz

Südlich der sommergrünen Südbuchenwälder und unterhalb der Araukarienwälder erstreckt sich bis zum 47.- 49 südlichen Breitengrad der Valdivianische immergrüne Regenwald. Dieser ist auf der Ostseite der Anden nur inselartig zu finden, so in einem Teil des Nationalparks Nahuel Huapi. Viele Pflanzenarten gehören Familien an, die auch in den Regenwäldern Neuseelands und Tasmaniens sowie in Südafrika zu finden sind und als Beleg für die Existenz des Südkontinents Gondwana genommen werden.

Vegetation und Charakterpflanzen

Der Wald wird dominiert von Vertretern der Lorbeergewächse (Laurales), wie Laureliopsis philippiana, Laurelia sempervirens, von Scheinulmen (Eucryphia cordifolia), Tique (Berberidopsidales: Aextoxicon punctatum) sowie von Caldcluvia paniculata und Weinmannia trichosperma, die zu den Sauerkleeartigen gehören. Der Wald hat einen dichten Unterwuchs bestehend aus Bambus (Chusquea spp.), Chilenischer Rhabarber (Gunnera tinctoria) und Farnen (Lophosoria quadripinnata, Blechnum chilense).

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Typische Zootiere

Puma; Südpudu

Weitere Tierarten

Kampfuchs, Andenfuchs, Anden-Skunk (Conepatus chinga), Kleingrison (Galictis cuja), Nachtkatze (Leopardus guigna), Huemul (Hippocamelus bisulcus); Smaragdsittich (Enicognathus ferrugineus); Nasenfrosch (Rhinoderma darwinii).

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Subantarktische Südbuchenwald

Südbuchenwald (Nothofagus) auf Feuerland
Südbuchenwald (Nothofagus) auf Feuerland © Thomas Kauffels, Opel-Zoo, Kronberg

 

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Südbuchenwald im Torres-del-Paine-Nationalpark © Carlos Texidor Cadenas. Übernommen aus Wikimedia Commons unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International-Lizenz

Vegetation und Charakterpflanzen

Südlich des 49. Breitengrads nimmt die Regenmenge ab (Jahresniederschlag im Nationalpark Tierra del Fuego 700 mm), und es folgt auf den valdivianischen der Subantarktische Südbuchenwald oder Magellanwald, in dem im Osten sommergüne Nothofagus-Arten (N. antarctica, N. pumilio) dominieren, aber auch immergrüne Arten, wie Magellan-Südbuche (N. betuloides), Coihue-Südbuche (N. dombeyi) und Buchsblättrige Berberitze (Berberis microphylla) vorkommen bzw. im Westen vorherschen. Oberhalb der Baumgrenze, auf Feuerland bei etwa 600 m.ü.M., wächst hochandine Vegetation.

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Koniferenwälder

Chilenische Araukarien (Araucaria araucana) im Conguillío-Nationalpark, Chile
Chilenische Araukarien (Araucaria araucana) im Conguillío-Nationalpark. Foto:Tigre rayadi via Wikimedia Commons

 

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Araukarien (Araucaria araucana) im Parque Nacional Conguillio, Chile © lautaroj. Übernommen aus Flickr unter der Creative Commons Attribution 2.0 Generic-Lizenz

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Patagonische Zypressen (Fitzroya cupressoides) im Parque Nacional Alerce Costero, Chile © Sietecolores. Übernommen aus Wikimedia Commons unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported-Lizenz

Vegetation und Charakterpflanzen

In Höhenlagen von 600-1'700 m und bei einem Jahresniederschlag zwischen 1'000 und 4'500 mm wächst in den Südanden Chiles und Argentiniens ein Araukarienwald (Araucaria araucana), der zur Gewinnung von Zellulose, hauptsächlich für den japanischen Markt, rücksichtslos eingeschlagen wurde. Die Chilenische Araukarie gilt mittlerweile als gefährdet und ist in CITES-Anhang I aufgeführt. Die Samen der Chilenischen Araukarie sind ein wichtiger Nahrungsbestandteil für die Smaragdsittiche.

Die Chilezeder (Austrocedrus chilensis) gedeiht in Höhenlagen von 900 bis 1800 m und dringt weiter nach Norden vor als die Araukarie.

Nur inselartig, etwa auf Chiloe oder im argentinischen Nationalpark Los Alerces, kommt bis auf etwa 1'500 m Höhe in der Region die nach CITES Anhang I geschützte Patagonische Zypresse (Fitzroya cupressoides) vor, ein mächtiger, immergrüner Baum, der eine Höhe bis zu 50 Metern sowie Stammdurchmesser von 3-5 Metern erreichen kann. Die Art ist auf der Roten Liste als stark gefährdet klassiert, da vom ursprünglichen Verbreitungsgebiet nur noch etwa 15 % (ca. 200 km²) übrig geblieben sind.

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Typische Zootiere

PumaGuanakoSüdpuduSchopfkarakara

Weitere Tierarten

Andenfuchs, Kampfuchs, Südandenhirsch (Hippocamelus bisulcus), Magellan-Zwergreisratte (Oligoryzomys magellanicus), Patagonische Chinchillamäuse (Euneomys spp.), Anden-Feldmäuse (Abrothrix spp.), Kaninchenratte (Reithrodon auritus); Smaragdsittich (Enicognathus ferrugineus); Nasenfrosch (Rhinoderma darwinii)

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Nationalparks und andere Schutzgebiete

Bernardo O'Higgins-Nationalpark

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Südandenhirsche (Hippocamelus bisulcus) im Bernardo O'Higgins-Nationalpark © Hernán Amado, Proyecto Huemul

Chile, Regionen XI und XII (Aysén, Magallanes und Antártica)

Fläche 35'259 km², Höhe 0-3'607 m.ü.M.

Vegetation: Gletscher, Grasland, Valdivianischer und subpolarer Wald, letzterer mit Nothofagus betuloides, Nothofagus pumilio, Nothofagus antarctica und Drimys winteri.

Tierwelt: Eines der letzten Rückzugsgebiete des Südandenhirschs oder Huemuls (Hippocamelus bisulcus), Meerotter (Lontra felina), Kondor.

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Einige weitere Nationalparks und Schutzgebiete

Chile

  • Alerce-Andino-Nationalpark. Los-Lagos-Region. Seit 1982.393 km²
  • Alerce-Costero-Nationalpark. Los-Ríos-Region. 1987 Nationalmonument, seit 2012 Nationalpark. 139 km²
  • Corcovado-Nationalpark. Los-Lagos-Region. Seit 2005. 2'096 km².
  • Hornopirén-Nationalpark. Los Lagos-Region. Seit 1988. 482 km²
  • Nahuelbuta-Nationalpark. La-Araucanía-Region. Seit 1939. 68 km2
  • Puyehue-Nationalpark. Los Lagos Region. Seit 1941. 1'068 km2
  • Queulat-Nationalpark. Aysén-Region. Seit 1983. 1'541 km²
  • Torres-del-Paine-Nationalpark. Magallanes- und Antártica Chilena-Region: Seit 1959. 2'420 km²
  • Vicente-Pérez-Rosales-Nationalpark. Los-Lagos-Region. Seit 1926. 2'536 km²
  • Villarrica-Nationalpark. Araucanía- und Los-Ríos-Region. Seit 1940. 630 km²

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Literatur und Internetquellen

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Donnerstag, 14 Juni 2018 17:15

Patagonisches Grasland

Allgemeines

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Patagonisches Grasland bei der Estancia Cerro Guido, Torres de Paine, Chile © Gonzalo Baeza. Übernommen aus Wikimedia Commons unter der Creative Commons Attribution 3.0 Unported.Lizenz.

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Landschaft im Nationalapark Lihué-Calel, Provinz La Pampa, Argentinien. Bild: Claudio Elias, Gemeinfrei

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Ein Rudel Guanakos (Lama guanicoe) im Nationalpark Monte León, Provinz Santa Cruz, Argentinien © Killy Ridols. Übernommen aus Wikimedia Commons unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic-Lizenz.

Patagonien ist durch weite Ebenen und Tafelberge ("Mesetas") charakterisiert. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt im Norden, 13, im Süden 6°C. Der Jahresniederschlag ist gering, je nach Gegend zwischen 120 und 500 mm. Das Patagonische Grasland setzt sich aus vier verschiedenen Vegetationstypen zusammen: Im subandinen Bereich dominieren Federgräser (Stipa spp.). Der zentrale Bereich, der bei der Halbinsel Valdés bis zum Atlantik reicht, ist sehr niederschlagsarm. Auch hier dominieren Stipa-Arten, die Bodenbedeckung liegt aber nur bei 30-40 %, d.h. es handelt sich um eine Halbwüste, und in abflusslosen Senken bilden sich Salzebenen mit Halophyten. Um den Golf von San Jorge, im Bereich der Provinzen Chubut und Santa Cruz, gedeihen vorab Schwingel (Festuca spp.) und Rispengräser (Poa spp.). Im Süden des Festlandes und auf Feuerland ist die Niederschlagsmenge mit bis zu 500 mm am höchsten. Hier wachsen neben Gräsern auch Zwergsträucher.

Patagonien ist sehr dünn besiedelt, aber es werden dort etwa 8 Millionen Schafe gehalten, die eine Konkurrenz für Guanakos und Darwin-Nandus darstellen. Die Bedeutung der Pelzjagd, die früher namentlich dem Graufuchs ) und der Kleinfleckkatze zusetzte, hat in den letzten Jahren abgenommen.

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Typische Zootiere

Kleinfleckkatze, Puma, Guanako, Grosse Mara, Braunborsten-Gürteltier.
Nandu, Darwin-Nandu, Schopfkarakara, Falkland-Karakara, Kanincheneule, Felsensittich.

Weitere Tierarten

Zwerggürteltier (Zaedyus pichiy), Andenfuchs, Kampfuchs, Anden-Skunk (Conepatus chinga), Patagonischer Skunk (C. humboldti), Kleingrison (Galictis cuja), Zwerggrison (Lyncodon patagonicus), Pampaskatze, Magellan-Zwergreisratte (Oligoryzomys magellanicus), Patagonische Chinchillamäuse (Euneomys spp.), Anden-Feldmäuse (Abrothrix spp.), Kaninchenratte (Reithrodon auritus), Zwergmeerschweinchen (Microcavia australis), Bergviscacha, Kammratten (Ctenomys spp.).

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Nationalparks und andere Schutzgebiete

Halbinsel Valdés

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Guanako in der patagonischen Buschsteppe, Valdés-Halbinsel, Foto Eberhardt Travel

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Kolonie von Magellan-Pinguinen, Valdés-Halbinsel, Foto Claudio Elias

Naturschutzgebiete, Weltnaturerbe seit 1999
Fläche: 3'625 km²; Höhe: -35 - ca.  m. ü. M.
Jahresniederschlag:  1005 mm
Temperatur : im Winter unter 5°C (mittlere Mindesttemperatur im Juli 3.7°C), im Sommer bis zu 45 °C (mittlere Höchsttemperatur im Januar 23.3°C)

Vegetation: Karge Gras- und Buschsteppen, unterbrochen durch Salzseen.

Tierwelt: Die im restlichen Patagonien vielfach seltener werdenenden Kampfüchse, Guanakos, Große Maras und Darwin-Nandus sind häufig. Paarungs- und Wurfplätze von Mähnenrobbe und Südlichem Seeelefant. Saisonal viele Magellanpinguine (DRESSEN, 2011).

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Einige weitere Nationalparks und Schutzgebiete

Argentinien

  • Feuerland-Nationalpark (Tierra del Fuego PN). Provinz Tierra del Fuego. Seit 1960. 689 km²
  • Los-Glaciares-Nationalpark. Provinz Santa Cruz. Seit 1937. 7'269 km²
  • Monte-Leób-Nationalpark. Provinz Santa Cruz. Seit 2004. 240 km²

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Literatur und Internetquellen

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Donnerstag, 14 Juni 2018 17:10

Wüsten und Halbwüsten

(8.0) Allgemeines
(8.1) Wüsten westlich der Anden
(8.2) Innerandine Wüsten - Puna

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Allgemeines

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Im Hochland von Nordchile, zwischen Calama und San Pedro de Atacama, Region II (Antofagasta) © Thomas Althaus (https://www.thomas-althaus-zoologe.net/bildergalerien/)

Da der aus dem kühlen Humboldtstrom wenig Feuchtigkeit abdunstet und die hohen Anden die von Südosten her wehenden Passatwinde abhalten, fällt westlich der Anden im Bereich von Peru und Nordchile extrem wenig Niederschlag. Auch die innerandinen Hochebenen von Argentinien, Bolivien, Chile und Peru sind sehr trocken.

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Wüsten westlich der Anden

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Hasenmaus (Lagidium viscacia) in den Anden Nordchiles © Thomas Althaus (https://www.thomas-althaus-zoologe.net/bildergalerien/)

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Guanakos (Lama guanicoe) in den Anden Nordchiles © Thomas Althaus (https://www.thomas-althaus-zoologe.net/bildergalerien/)

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Kakteen in den Anden, östlich von Santiago de Chile © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Kakteen in den Anden, östlich von Santiago de Chile © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

An der pazifischen Küste breiten sich deshalb zwischen dem 3. und 30. südlichen Breitengrad auf einer Länge von 3'550 km extrem trockene, tropisch-subtropische Wüsten aus, deren bekannteste die Atacama in Nordchile ist. Die Jahresniederschläge bleiben in weiten Gebieten unter 10 mm, gebietsweise fällt of jahrelang gar kein Regen. Die mittlere Temperatur ist mit 17-21°C relativ kühl. Allerdings bestehen enorme Tag-Nacht-Unterschiede: Während tagsüber das Thermometer auf 30°C klettern kann, liegen die Nachttemperaturen um den Nullpunkt.

Vegetation und Charakterpflanzen

In den ekuadorianischen, peruanischen und nordchilenischen Vorbergen wächst eine dürftige Vegetation aus Kräutern und xerophytischen Gehölzen. Ansonsten sind die unteren Bereiche meist vegetationslos. In der Nebelstufe gedeihen wurzellose Tillandsien. Auf den weiten Sandflächern der Atacama gibt es Bäume wie Mimosen (Prosopis tamarugo) und Chañar (Geoffroea decorticans) nur in Oasen. Ansonsten wachsen scheinbar nur Flechten und Erdkakteen. Nach einem der seltenen Regenfälle sprießen jedoch ephemere Kräuterfluren, die die Wüste in ein Blütenmeer verwandeln.

In den höheren Regionen können Sukkulenten ganzjährig existieren, d.h. es finden sich hier Kakteenwüsten mit Austrocactus, Copiapoa, Corryocactus, Cylindropuntia, Echinopsis, Eriosyce, Eulychnia, Maihueniopsis, Opuntia, Oreocereus, Trichocereus und vielen mehr. Nach Süden, wo das Klima mediterraner wird, schließt eine Zwergstrauch-Sukkulenten-Halbwüste an.

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Innerandine Wüsten - Puna

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Puna-Vegetation im chilenischen Altiplano, Region II (Antofagasta) © Thomas Althaus (https://www.thomas-althaus-zoologe.net/bildergalerien/)

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Vikunjas im San Guillermo-Nationalpark, Argentinien © Paul Vogt, Laufenburg

Die Puna mit ihrer trockenen Hochgebirgsvegetation prägt den Bereich der zentralen Anden in 3'000 bis 5'000 m Höhe. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt knapp 2°C, wobei die Tag-Nacht-Schwankungen bei etwa 20°C liegen. Der Jahresniederschlag beträgt z. B. in San Pedro de Atacama nur 83 mm.

Vegetation und Charakterpflanzen

Die von Zentralperu bis zum bolivianischen Altiplano reichende Grassteppen-Puna weist eine Decke aus Büschel- und Horstgräsern (Stipa, Festuca, Calamagrostis) auf, die umso weiter auseinander stehen, je trockener das Klima ist. Die trockensten Bereiche der Hochkordilleren bis etwa 38° südlicher Breite sind weitgehend vegetationslos.

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Typische Zootiere

Brillenbär, Puma, Halsbandpekari, Vikunja, Guanako, Alpaka, Lama, Münstersches Meerschweinchen, Langschwanz-Chinchilla, DeguCoruro, Braunborsten-Gürteltier.

Darwin-Nandu, Chileflamingo, Jamesflamingo, Andenflamingo, Kondor, Rotrückenbussard, Schopfkarakara, Bergkarakara, Perutriel, Kanincheneule.

Weitere Tierarten

Anden-Borstengürteltier (Chaetophractus nationi), Andenfuchs, Andenhirsche (Hippocamelus antisensis, H. bisulcus), Bolivianische Großohrmaus (Aulacomys boliviensis), Bergviscacha. Puna-Steißhuhn (Tinamotis pentlandii), Punaibis (Plegadis ridgwayi), Andengans (Chloephaga melanoptera), Riesenblässhuhn (Fulica gigantea), Andensäbelschnäbler (Recurvirostra andina) und Andenmöwe (Chroicocephalus serranus).

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Nationalparks und andere Schutzgebiete

San Guillermo Nationalpark, Argentinien

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Vikunjas im San Guillermo-Nationalpark, Argentinien © Paul Vogt, Laufenburg

 

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Vikunjas im San Guillermo-Nationalpark, Argentinien © Paul Vogt, Laufenburg

 

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Puma im San Guillermo-Nationalpark, Argentinien © M.A. Escudero, Zaragoza

Bestehend als Provinzreservat seit 1972, als Teil eines UNESCO-Biosphärenreservats seit 1980, als Nationalpark seit 1998.
Fläche: Nationalpark 1'660 km², Biosphärenreservat 9'481 km²
Tiefster Punkt: ca. 2'100 m. ü. M.
Höchster Punkt: 6'380 m.ü.M.
Jahresniederschlag:
Temperatur:

Der Nationalpark San Guillermo liegt in der Provinz San Juan im Nordwesten Argentiniens. In ihm kommen drei Ökoregionen vor: Hochanden, Puna und Monte. Ein großer Teil des Parks ist mit vegetationsarmem Schotter bedeckt und weist keine permanenten Wasserläufe auf. In etwas feuchteren Gebieten gedeiht Steppe. Die Vegetation besteht aus verstreuten Zwergsträuchern der Gattungen Adesmia, Patrastrephia, Fabiana, Azorella und Ephedra, dazwischen Grasbüschel (Stipa, Calamagrostis, Festuca), Krautpflanzen wie Tragant (Astralagus), Kapuzinerkresse (Tropaeolum), Bienenweiden (Phacelia) und Eisenkräuter (Glandularia).

Der Park wurde hauptsächlich zum Schutz des Vikunjas geschaffen, das hier mit über 7'000 Individuen seine größte Population in Argentinien hat. An weiteren Tierarten kommen u. a. vor: Andenfuchs, Andenkatze (Leopardus jacobita), Puma, etwa 5'000 Guanakos, Nordandenhirsch (Hippocamelus bisulcus), Hasenmaus (Lagidium viscacia), Kurzschwanz-Chinchilla (Chinchilla chinchilla); Darwin-Nandu, Kondor.

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Lauca Nationalpark, Chile

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Grossohrmaus (Aulacomys boliviensis) im Lauca-Nationalpark, Chile © Thomas Althaus (https://www.thomas-althaus-zoologe.net/bildergalerien/)

 

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Vikunjas (Vicugna vicugna) im Lauca-Nationalpark, Chile © Thomas Althaus (https://www.thomas-althaus-zoologe.net/bildergalerien/)

 

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Vikunjas (Vicugna vicugna) im Lauca-Nationalpark, Chile © Thomas Althaus (https://www.thomas-althaus-zoologe.net/bildergalerien/)

 

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Guanakos (Lama guanicoe) im Lauca-Nationalpark, Chile © Thomas Althaus (https://www.thomas-althaus-zoologe.net/bildergalerien/)

Bestehend ab 1965 als Reserva forestal, seit 1970 als Nationalpark.
Fläche: 1'378 km²
Tiefster Punkt: ca. 3'200 m. ü. M.
Höchster Punkt: Volcán Parinacota (6'342 m.ü.M.)
Jahresniederschlag: ca. 280 mm
Temperatur: Tagestemperaturen 5-20°C, Nachttemperaturen bis -15°C

Der Lauca-Nationalpark liegt in der Region XV (Arica y Parinacota)ganz im Nordosten Chiles. Zusammen mit dem benachbarten, 2'000 km² großen Nationalen Vicuña-Reservat und dem 159 km² grossen Nationalen Monument und RAMSAR-Reservat "Salar de Surire" bildet der Park seit 1981 ein UNESCO-Biosphären-Reservat. Ferner grenzt er an den boliovianischen Nationalpark Sajama.

Die Topografie umfasst Präkordillere im Westen, Altiplano im Zentrum und Hochanden mit einer Reihe von über 6'000 m hohen  Vulkanen im Osten. Im Altplano liegen mehere Salzpfannen und Polstermoore, zur Hauptsache besteht er aber aus trockener Puna. In der Präkordillere findet sich Halbwüste.

Charakterpflanzen sind die horstbildende Schwingel Stipa sp. und Festuca orthophylla, Greiskräuter (Senecio sp.), der Doldenblütler Llareta (Azorella compacta), die Gehölze Queñoa und Queñoa de altura (Polylepis besseri, P. tarapacana) aus der Familie der Rosengewächse und das Nachtschattengewächs Tola (Fabiana densa).

Zur Tierwelt zählen u. a. Andenfuchs, Puma, Vikunja, Guanako, Nordandenhirsch (Hippocamelus bisulcus), Hasenmaus (Lagidium viscacia), Darwin-Nandu, Puna-Steißhuhn (Tinamotis pentlandii), Punaibis (Plegadis ridgwayi), Chileflamingo, Andengans (Chloephaga melanoptera), Riesenblässhuhn (Fulica gigantea), Andensäbelschnäbler (Recurvirostra andina) und Andenmöwe (Chroicocephalus serranus)

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Einige weitere Nationalparks und Schutzgebiete

Bolivien

  • Sajama-Nationalpark. Departement Oruro. Seit 1939. 1'002 km2. Cordillera occidental. Höchster Punkt Nevado Sajama (6'542 m.ü. M.)

Chile

  • Llullaillaco-Nationalpark. Region II (Antofagasta). Seit 1995. 2'687 km². Innerandine Wüste (Puna) mit Salzseen. in 3'500-8^739 m Höhe.
  • Morro-Moreno-Nationalpark. Regionen II/III (Antofagasta, Atacama). Seit 1985. 438 km². Küstenwüste Tocopilla.
  • Nevado-Tres-Cruces-Nationalpark. Region III (Atacama). Seit 1994.561 km². Innerandine Wüste mit Salzseen. Höchster Punkt 6'893 m. ü. M.
  • Pan-de-Azúcar-Nationalpark. Regionen II/III (Antofagasta, Atacama). Seit 1985. 438 km². Küstenwüste Taital und Halbwüste Sierra Vicuña Mackenna.
  • Volcán-Isluga-Nationalpark. Region I (Tarapacá). Seit 1967. 1'747 km². Innerandine Wüste in 2'100-5'550 m Höhe.

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Literatur und Internetquellen

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Donnerstag, 14 Juni 2018 17:03

Hochanden, Paramo

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Anden, östlich von Santiago de Chile © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Kondor in den Anden, östlich von Santiago de Chile © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Páramo-Vegetation im Cotopaxi-Nationapark, Ekuador © Thomas Kauffels, Opel-Zoo Kronberg

 

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Torres del Paine-Nationalpark, Chile © Valerie Merges, Layton, Utah

 

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Lauca-Nationalpark bei Putre, Chile. Der Bild-Vordergrund liegt auf etwa 3'700 m Höhe © Thomas Althaus, Detligen (https://www.thomas-althaus-zoologe.net/bildergalerien/)

 

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Viunja (Vicugna vicugna) im Lauca-Nationalpark © Thomas Althaus, Detligen (https://www.thomas-althaus-zoologe.net/bildergalerien/)

Allgemeines

Die Anden haben eine Nord-Süd-Ausdehnung von ca. 7'500 km bei einer Breite von bis zu 600 km. Sie bestehen im Wesentlichen aus 2-3 Hauptketten (westliche, zentrale und östliche Kordillere), die in Peru und Bolivien weit auseinanderliegen und ein zentrales Hochland (Altiplano) umschließen Die nivale Stufe beginnt im zentralen Andenbereich bei etwa 4'800 Metern, in den subtropischen Anden Argentiniens erst bei 6'000 m. Dies ist nicht allein eine Frage der Temperatur, auch die Trockenheit verhindert bis zu dieser Höhe die Ausbildung von Ewigem Schnee. Nach Süden sinkt die Schneegrenze deutlich ab.

Vegetation und Charakterpflanzen

Als Páramo bezeichnet man die alpine Vegetation der Hochanden oberhalb der Baumgrenze zwischen ca. 3200 und 4.800 m.ü.M. in kühlem, feuchtem Klima (Temperaturen tags 12-15°C, nachts -2°C, ca. 800 mm Jahresniederschlag) vor. Die Páramo-Gebiete liegen im Bereich des Tropengürtels, zwischen 11º nördlicher und 8º südlicher Breite, d.h. in Venezuela, Kolumbien, Ekuador und Nord-Peru. Weiter südlich werden sie von der Puna abgelöst. Im Übergangsbereich zu den montanen Wäldern gedeihen noch bis 3 m hohe Sträucher.
    
Danach folgt geschlossenes Grasland mit Reitgras (Calamagrostis intermedia) das in trockeneren Gebieten mit Sandböden weitgehend durch Punagras (Stipa ichu) abgelöst wird. Je nach Gebiet treten Andenastern (Haplopappus spp.), Lobelien, Bromelien und Schopfrosetten (Espeletia spp., Halbsträucher aus der Familie der Astern) oder, in Mulden, Moore auf. Zwergbambus (Neurolepis = Chusquea aristata) bildet bis 4700 m ü. M. undurchdringliche Dickichte. Zu den Tierarten die sich an das Leben in großer Höhe angepasst haben, gehört der am Chimborazo bis auf 5'200 m vorkommende Ecuador-Andenkolibri, der nachts in eine Kältestarre verfällt, um Energie zu sparen.

Typische Zootiere

Brillenbär, Puma, Vikunja, Lama, Alpaka.
Kondor, Aguja, Rotrückenbussard, Schopfkarakara, Bergkarakara, Buntfalke.

Weitere Tierarten

Andenfuchs, Andenkatze (Leopardus jacobita), Bergtapir (Tapirus pinchaque), Andenhirsche (Hippocamelus antisensis, H. bisulcus), Nordpudu (Pudu mephistophiles), Bergviscacha.
Grauweihe (Circus cinereus), Aplomadofalke (Falco femoralis), Diademregenpfeifer (Phegornis mitchellii), Ecuador-Andenkolibri (Oreotrochilus chimborazo).

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Nationalparks und andere Schutzgebiete*

Argentinien

  • Aconquija-Nationalpark. Provinz Tucuman. Seit 2018. 900 km².
  • El-Leoncito-Nationalpark. Provinz San Huan. Seit 2002. 897 km².
  • Lanín-Nationalpark. Provinz Neuquéen. Seit 1945. 113 km².
  • Los Cardones-Nationalpark. Provinz Salta. Seit 1996. 650 km².
  • Nahuel-Huapi-Nationalpark. Provinzen Río Negro und Neuquén. Seit 1934. 7'122 km².
  • San-Guillermo-Nationalpark. Provinz San Juan. Seit 1999. 1'660 km².

Bolivien

  • Área Natural de Manejo Integrado Apolobamba. Departement La Paz. Seit 1972. 4'827 km². Höchster Punkt: Chaupi Orco (6'044 m. ü. M.)
  • Sajama-Nationalpark. Departement Oruro. Seit 1939. 1'002 km². Cordillera occidental. Höchster Punkt: Vulkan Nevado Sajama (6'542 m. ü. M.)

Chile

  • Laguna-San-Rafael-Nationalpark. Region Aysén. Seit 1959. 17'420 km².  Höchster Punkt: Monte San Valentín (4'058 m. ü. M.)
  • Lauca-Nationalpark. Region Arica y Parinacota. Seit 1970. 1'379 km². Höchster Punkt: Volcán Parinacota (6'342 m. ü. M.)
  • Llullaillaco-Nationalpark. Region Antofagasta. Seit 1995. 2'687 km². Höchster Punkt: Llullaillaco (6'739 m. ü. M.)
  • Nevado-Tres-Cruces-Nationalpark. Region Atacama. Seit 1994. 591 km². Höchster Punkt:  Ojos del Salado, (6893 m. ü. M.)

Ekuador

  • Cayambe-Coca-Nationalpark. Imbabura-, Pichincha-, Sucumbíos- und Napo-Provinzen. Seit 1970. 4'031 km². Höchster Punkt: Volcán Cayambe (5'790 m. ü. M.)
  • Cotopaxi-Nationalpark. Cotopaxi-Provinz. Seit 1975. 334 km². Höchster Punkt: Volcán Cotopaxi (5'897 m. ü. M.)

Kolumbien

  • Sierra-Nevada-del-Cocuy-Nationalpark. Departemente Arauca, Boyacá und Casanare. Seit 1077. 3'060 km2. Höchster Punkt: Pan de Azúcar (5'120 m. ü. M.)

Peru

  • Huascarán-Nationalpark. Ancash-Region, in der Cordillera Blanca. Seit 1975. 3'400 km2. Höchster Punkt: Huascarán (6,768 m. ü. M.)

* Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit

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Literatur und Internetquellen

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Donnerstag, 14 Juni 2018 16:59

Trockensteppe, Dornbusch

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Die Monte-Strauchsteppe ist reich an Kakteen; Prov. Cordoba, Argentinien © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Zwergmeerschweinchen im natürlichen Lebensraum. Prov. Córdoba, Argentinien © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Kanincheneule, Posadas de Qenti, Prov. Cordoba, Argentinien © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Bronzekiebitz "Teru-teru" (Vanellus chilensis) bei Posadas de Qenti, Provinz Cordoba, Argentinien © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Gabelschwanz-Königstyrann "Tijereta" (Tyrannus savana) bei Posadas de Qenti, Provinz Cordoba, Argentinien © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Allgemeines

Die Monte-Strauchsteppe erstreckt sich im Andenvorland über etwa 1200 km von der argentinischen Provinz Catamarca bis zur Mündung des Río Chubut. Sie verbindet die Puna im Norden mit der patagonischen Steppe im Süden. Mit einem Jahresniederschlag von nur 100 bis 250 mm ist das Klima dieser Region sehr trocken. Die meisten Niederschläge fallen im (südlichen) Sommer. Die Jahresdurchschnittstemperaturen liegen zwischen 14 und 20 °C. Es werden zwei Ökoregionen unterschieden: im Norden der gebirgige Monte de Sierra y Bolsones mit einer Fläche von 117'100 km², ab der Provinz Mendoza der 353'310 km² abdeckende, flachere Monte de Llanuras y Mesetas.
        
Die Vegetation ist ziemlich einheitlich. Dornsträucher oder blattlose Rutensträucher verleihen der Strauchsteppe besonders in der Trockenzeit ein eintöniges Aussehen. Erst kurz vor der spärlichen Regenperiode blühen die Sträucher, Kakteen, diverse Opuntien und Kräuter.

Östlich an den Monte schließt der Chaco seco an, der aus Trockenwäldern, Savannen und Trockenbusch besteht und im südlichen Teil sukzessive in die Pampa übergeht.

Die Übergangszone von Chaco Seco bzw. Monte im Westen und der Pampa im Osten wird als Espinal bezeichnet. Es handelt sich um eine Dornsavanne.

Typische Zootiere

Kleinfleckkatze, Jaguarundi, Puma, HalsbandpekariGuanako, Mara, Zwergmara, Flachland-Viscacha,Südliches Kugelgürteltier.
Darwin-Nandu, Schopftinamu, Aguja, RotrückenbussardSchopfkarakara, Chimango (Milvago chimango), Bronzekiebitz, Kanincheneule. 
Argentinische Landschildkröte, Roter Teju, Schwarzweißer Teju, Südboa

Weitere Tierarten

Zwerggürteltier (Zaedyus pichiy), Kampfuchs, Pampasfuchs, Anden-Skunk (Conepatus chinga), Patagonischer Skunk (Conepatus humboldti), Kleingrison (Galictis cuja), Zwerggrison (Lyncodon patagonicus), Pampaskatze, Grauer Spiesshirsch, Zwergmeerschweinchen (Microcavia spp.), Kammratten (Ctenomys spp.). Gabelschwanz-Königstyrann (Tyrannus savana).

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Nationalparks und andere Schutzgebiete*

Argentinien

  • El-Leoncito-Nationalpark. Provinz San Huan. Seit 2002. 897 km². Monte de Sierras y Bolsones
  • Lihué-Calel-Nationalpark. Provinz La Pampa. Seit 1976. 325 km². Monte de Llanuras y Mesetas
  • Los Cardones-Nationalpark. Provinz Salta. Seit 1996. 650 km². Monte de Sierras y Bolsones
  • Quebrada-del-Condorito-Nationalpark. Provinz Córdoba. Seit 1996. 373 km². Chaco seco - Sierras Pampeanas
  • San-Guillermo-Nationalpark. Provinz San Juan. Seit 1999. 1'660 km². Monte de Sierras y Bolsones
  • Sierra-de-las-Quijadas-Nationalpark. Provinz San Luís. Seit 1991. 735 km². Chaco seco - Monte  de Llanuras y Mesetas
  • Talampaya-Nationalpark. Provinz La Rioja. Provinz-Reservat seit 1975, Nationalpark seit 1997. 2'150 km². Chaco Seco - Monte de Sierras y Bolsones
  • Traslasierra-Nationalpark. Provinz Córdoba. Seit 2018. 1054 km². Chaco seco - Sierras Pampeanas

* Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit

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Literatur und Internetquellen

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Donnerstag, 14 Juni 2018 16:56

Grassteppe, Pampa

Allgemeines

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Töpfervögel (Furnarius rufus) mit Nest in der Pampa, Provinz Salto, Uruguay © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Nandus (Rhea americana) in der Pampa, Provinz Salto, Uruguay © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Rinder und Nandus (Rhea americana) weiden gemeinsam in der Pampa Uruguays © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Weidende Rinder in der Pampa Uruguays © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Das Grasland um den Rio de la Plata, die Pampa Argentiniens und Uruguays hat eine Ausdehnung von rund 500'000 km². Natürlicher Baumbewuchs fehlt wegen der häufigen Steppenbrände. Die mittleren Jahrestemperaturen liegen zwischen 14 und 17°C, die mittleren Tiefsttemperaturen im Juni/Juli bei 4-7°C, das mittlere Maximum im Januar bei 31°C, die Jahresniederschläge zwischen 600 und 1100 mm. Die natürliche Vegetation besteht aus Gräsern, die über einen Meter hoch werden können, namentlich Vertreter der Gattungen Stipa, Piptochaetium und Panicum. Allerdings wird die Pampa intensiv landwirtschaftlich genutzt. In Argentinien sind 60 % des Viehbestandes (= ca. 20 Millionen Rinder) und 80 % des Ackerlandes hier konzentriert. In Uruguay mit einer gesamten Landesfläche von nur 176'000 km² werden 11.7 Millionen Rinder und 9.7 Millionen Schafe gehalten.

Daher repräsentieren in beiden Ländern nur noch kleine Flächen den natürlichen Zustand. So hat z.B. in dem Gebiet, in dem eine der beiden letzten Pampashirschpopulationen Argentiniens lebt, der Anteil der naturbelassenen Flächen von 1985-2001 von 84% auf 37% abgenommen (DEMARIA et al., 2004).

Dementsprechend ist es um die Großtierfauna schlecht bestellt. Die Bestände der Spieß- und Pampashirsche nehmen ab, ebenso Pampas- und Kleinfleckkatze. Sumpfhirsch, Puma und Mähnenwolf sind in Uruguay vermutlich ausgestorben. Der eingebürgerte Europäische Feldhase erreicht dagegen Populationsdichten bis zu 100 Individuen / km² (DIETRICH, 1985).

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Typische Zootiere

Mähnenwolf, Kleinfleckkatze, Jaguarundi, Puma, Guanako, Wild-Meerschweinchen, Sumpf-Meerschweinchen, Große Mara Flachland-ViscachaBraun- und Weissborsten-Gürteltier .
Nandu, Halsbandtschaja, Koskorobaschwan, Schopfkarakara, Rotfußseriema, Bronzekiebitz, KanincheneuleGraukardinal (Paroaria coronata)

Weitere Tierarten

Zwerggürteltier (Zaedyus pichiy), Maikongfuchs, Pampasfuchs, Krabbenwaschbär, Anden-Skunk (Conepatus chinga), Kleingrison (Galictis cuja), Pampaskatze, Sumpfhirsch, Grauer Spießhirsch, Pampashirsch, Kaninchenratte (Reithrodon auritus), Kammratten (Ctenomys spp.).
Picuitäubchen (Columbina picui), Töpfervogel (Furnarius rufus), Schwefelmaskentyrann (Pitangus sulphuratus), Gabelschwanz-Königstyrann (Tyrannus savana), Campos-Spottdrossel (Mimus saturninus).

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Nationalparks und andere Schutzgebiete*

Argentinien

  • Campos-del-Tuyú-Nationalpark. Provinz Buenos Aires. Seit 2009.30 km²
  • Ciervo-de-los-Pantanos-Nationalpark. Provinz Buenos Aires. Teilweise RAMSRA-Gebiet seit 2008, Nationalaprk seit 2018. 56 km²

Uruguay

  • Valle-del-Lunarejo-Nationalpark. Departement Rivera. Seit 2001. 293 km²
  • Meseta de Artigas. Departement Paysandú. Seit 2003. Nationales Monument.
  • Quebrada de los Cuervos. Departement Treinta y Tres. Seit 2008 Landschaftsschutzgebiet. 194 km²

* Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit

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Literatur und Internetquellen

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Donnerstag, 14 Juni 2018 16:51

Subtropische immergrüne Wälder

(4.0) Allgemeines
(4.1) Brasilianischer Araukarienwald
(4.2) Chilenische Hartlaubwälderlineblack1px

Allgemeines

Die Chilenische Hartlaubwälder umfassten ursprünglich 300'000 km². Davon sind 90'000 km² noch intakt und 9'167 km² stehen unter Schutz. Sie gelten, so wie andere "mediterrane" Lebensräume als Brennpunkt der Biodiversität. Die vergleichsweise artenärmeren Brasilianischen Araukarienwälder haben florengeschichtlich eine große Bedeutung, da sie eine Reliktform aus Gattungen von Gondwana darstellen.

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Brasilianischer Araukarienwald

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Araukarien im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais Brasilien © Webysther Nunes, veröffentlicht auf Wikimedia Commons unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International-Lizenz

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Araukarien (Araucaria angustifolia) im São-Joaquim-Nationalpark © Raphael Ribeiro Silva, veröffentlicht auf Wikimedia Commons unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported-Lizenz

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Lockerer Araukarienstand in Brasilien. Bild https://www.gardenia.net/plant/araucaria-angustifolia

Im südbrasilianischen Bergland gibt es in Höhenlagen von 400-1800 m immergrüne Wälder aus weitgehend reinen Araucaria angustifolia-Beständen. Das Klima ist subtropisch mit Jahresniederschlägen von 1'400-21500 mm und Jahresmitteltemperaturen zwischen 13 und 18°C. Im Norden sind die Temperaturen im Jahresverlauf relativ ausgeglichen, in den südlichen Teilen der Region sind die Jahreszeiten mit Extremtemperaturen von +35 °C und −12 °C ausgeprägter, und es kann im Winter durchaus zu Schneefällen kommen, besonders in den hoch gelegenen Gebieten, den Serras.

Die lokal "Pinho do Paraná" genannte, waldbildende Brasilianische Araukarie oder Brasilkiefer (Araucaria angustifolia) wird bis 33 m hoch, wobei alte Bäume bis etwa 25 m Stammhöhe astfrei sind. Sie hat eine flache, aus wenigen Ästen bestehende Krone mit schuppenartigen Nadeln. Sie ist meist zweihäusig getrenntgeschlechtig, seltener finden sich männliche und weibliche Blüten ah demselben Baum. Ursprünglich nahmen die Araukarienwälder eine Fläche von vermutlich 250'000 km² ein. Zu Beginn des 10.Jahrhunderts waren es noch rund 200'000 km². Davon blieben bis 1982 ganze 5'654 km² als naturbelassene Wälder übrig, dazu kamen noch etwa 900 km² Pflanzungen. Geschützte Araukarienwälder hat es z.B.  im Parque Nacional São Joaquím und im Parque Nacional das Aaraucárias.

Typische Zootiere

Schwarzer Brüllaffe, Gehaubter Kapuzineraffe (S. nigritus), Schwarzes Löwenäffchen, Waldhund, Nasenbär, Tayra, Ozelot, Margay, Zwergtigerkatze, Jaguarundi, Puma, Jaguar, Flachlandtapir, Weißbartpekari, Halsbandpekari, Azara-Aguti; Tiefland-Paka, Königsgeier, Schopfkarakara, Scharlachkopf, Prachtamazone, Taubenhalsamazone, Kappenblaurabe; Rokokokröte.

Weitere Tierarten

Spießhirsche (Mazama americana, M. gouazoubira, M. nana), Braunohrsittich (Pyrrhura frontalis)

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Chilenische Hartlaubwälder

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Hartlaubwald mit eingestreuten Honigpalmen (Jubaea chilensis). Nationalpark La Campana, Mittelchile © Thomas Althaus (https://www.thomas-althaus-zoologe.net/bildergalerien/)


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Hartlaubwald mit Honigpalmen (Jubaea chilensis) und Kakteen. Nationalpark La Campana, Mittelchile © Thomas Althaus (https://www.thomas-althaus-zoologe.net/bildergalerien/)

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Hartlaubvegetation und Küstennebel im Nationalaprk Bosque de Fray Jorge © Pierre J-P Bachelot, veröffentlicht auf Wikimedia Commons unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported, 2.5 Generic, 2.0 Generic and 1.0 Generic-Lizenz

In Mittelchile gedeihen vom 31. bis 37. südlichen Breitengrad bei einer mittleren Jahrestemperatur von 13-15°C und Jahresniederschlägen von 350-1'500 mm verschiedene Waldtypen, die hauptsächlich aus immergrünen Hartlaubgehölzen bestehen und den Wäldern des Mittelmeerraums gleichen. Es kommen hier 3'429 Pflanzenarten vor, von denen 1'605 endemisch sind. Die Zahl der terrestrischen Wirbeltierarten liegt bei 335, davon sind 61 endemisch.

Vegetation und Charakterpflanzen

In der Nordhälfte des Gebiets dominiert auf der Küstenkordillere der zu den Monimiengewächsen gehörende, bis 15 m hohe Boldo (Peumus boldus), daneben kommen u.a. Litrebäume (Lithraea caustica) sowie Kageneckia-Sträucher aus der Familie der Rosengewächse vor. Zusammen mit den Hartlaubgewächsen bildet die bis 35 m hohe Honigpalme (Jubaea chilensis) kleine Haine.

In feuchteren Lagen treten andere Arten in den Vordergrund. An den dem Pazifik zugewandten Hängen gedeiht der nach dem bis 25 m hohen "Belloto del Norte" (Beilschmiedia miersii, Lauraceae) benannte Belloto-Wald. Während im Norden auch Kakteen vertreten sind, werden die Südbuchen (Nothofagus) umso häufiger, je weiter man nach Süden kommt, die Leitart ist aber auch hier ein Lorbeergewächs, der bis 20 m hohe Peumo (Cryptocarya alba).

Typische Zootiere

Puma, Guanako, Langschwanz-Chinchilla, Degu, Coruro, SüdpuduKondor, Schopfkarakara, Chile-Steisshuhn.

Weitere Tierarten

Kampfuchs, Andenfuchs, Anden-Skunk (Conepatus chinga), Kleingrison (Galictis cuja), Nachtkatze (Leopardus guigna); Smaragdsittich (Enicognathus ferrugineus).

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Nationalparks und andere Schutzgebiete*

Brasilien

  • Aparados-da-Serra-National Park. Rio Grande do Sul und Santa Catarina. Seit 1959. 102 km²
  • Araucárias-Nationalpark. Santa Catarina. Seit 2005. 128 km²
  • São-Joaquim-Nationalpark. Santa Caterina. Seit 1961. 13 km²
  • Serra-Geral-Nationalpark. Rio Grande do Sul / Santa Catarina. Seit 1992. 173 km²

Chile

  • Bosque-de-Fray-Jorge-Nationalpark. Region IV (Coquimbo). Seit 1941, 100 km²
  • La-Campana-Nationalpark. Region V (Valparaíso). Seit 1967. 80 km²

*Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit

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Literatur und Internetquellen

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Donnerstag, 14 Juni 2018 16:46

Dornwälder und Savannen

(3.0) Allgemeines
(3.1) Caatinga
(3.2) Chaco seco
(3.3) Espinal

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Allgemeines

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Caatinga während der Regenzeit, Boa Vista im brasilianischen Bundesstaat Paraíba © Renalle Ruana Pessoa Ramos, veröffentlicht auf Wikimedia Commons unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported-Lizenz.

Dornwälder und Dornstrauchsavannen sind in den mittleren Breiten Südamerikas - in Brasilien, Bolivien, Paraguay und Argentinien - anzutreffen. Sie charakterisieren nebst anderen Waldtypen die Caatinga, Teile des Chacos und die als Espinal bezeichnete Übergangszone zwischen Chaco bzw. Monte im Westen und der Pampa im Osten.

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Typische Zootiere

Schwarzer BrüllaffeWeissstirn- und Gehaubter Kapuzineraffe, Weißbüschel-, und Schwarzbüscheläffchen, Weisskopf-Büscheläffchen, Mähnenwolf, Waldhund, Nasenbär, Krabbenwaschbär, Ozelot, Margay, Zwergtigerkatze, Kleinfleckkatze, Jaguarundi, Puma, Jaguar, Flachlandtapir, Weißbartpekari, Halsbandpekari, Chaco-Pekari, Azara-Aguti, Wildmeerschweinchen, Felsen-Meerschweinchen, Zwergmara, Flachland-Viscacha, Großer Ameisenbär, Braunborsten-, Weißborsten- und Südliches Kugelgürteltier.

Nandu, Tataupatinamu, Truthahngeier, Königsgeier, Kondor, Wüstenbussard, Schopfkarakara, Rotfußseriema, Buntfalke, Schwarzfußseriema, Blaustirnamazone, Goldstirnsittich, Molinasittich, Nandaysittich, Mönchssittich, Lear-Ara, Hyazinthara, Spix-Ara, Zwergara, Goldnackenara, Rotrückenara, Virginia-Uhu, Chaco-Rotfusskauz, Brasilien-Sperlingskauz, Kanincheneule, Blauscheitelmotmot.

Schwarzweisser Teju, Boa, Schauer-Klapperschlange, Rokokokröte.

Weitere Tierarten

im Chaco: Riesengürteltier (Priodontes maximus), Nacktschwanzgürteltier (Cabassous chacoensis), Grauer Spiesshirsch

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Caatinga

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Caraibeira. Bundesstaat Bahía, Brasilien © Matthias Reinschmidt, Loro Parque

 

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Lear-Aras (Anodorhynchus leari) im natürlichen Lebensraum, der Caatinga Brasiliens © Matthias Reinschmidt, Loro Parque

 

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Felskessel, in dem Lear-Aras nisten. Serra Branca, Bahía, Brasilien © Matthias Reinschmidt, Loro Parque

Die Caatinga ist eine rund 700'000 km² große Ökoregion im Osten Brasiliens mit lichtem Wald und Savannen. Bedingt durch den Passat liegt der Jahresniederschlag bei nur 500-700 mm. Die Temperatur beträgt gleichmäßig 24-26°C.

Vegetation und Charakterpflanzen

Die Vegetation besteht hauptsächlich aus Dornwäldern, laubabwerfenden Trockenwäldern mit Kakteen und teilimmergrünen Trockenwäldern. Die Strauchschicht ist meist mit Kakteen durchsetzt. Die für die Caatinga typische Baumart ist der Juazeiro (Ziziphus juazeiro), ein immergrüner Kreuzdorn, ferner der laubabwerfende, stammsukkulente Flaschenbaum (Cavanillesia arborea).

In der Caatinga kommen verschiedene Palmenarten vor, die zum Teil wirtschaftlich genutzt werden. So die Babassu- (Attalea speciosa), Carnauba- (Copernicia prinifera), Macauba- (Acrocomia aculeata) und Tucúmpalme (Astrocaryum vulgare). Aus Artenschutzgründen besonders wichtig ist die Likuripalme (Syagrus coronata), weil deren ca. 2.5 cm großen Nüsse die Hauptkomponente (etwa 90 %) der Nahrung des Lear-Aras darstellen.

Tierwelt

In der Caatinga kommen 148 Säugetier- und 51 Vogelarten vor, ferner 154 Arten Reptilien und Amphibien, darunter der Breitschnauzenkaiman, sowie 240 Arten Fische.

 

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Chaco seco

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Chaco Seco bei El Pintado in der Chaco-Provinz Argentiniens © Valerio Pilar. Übernommen aus Flickr unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.0 generisch“ (US-amerikanisch).

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Chaco Seco, Agua Dulce, Nord-Paraguay. Bild: Peer V

 

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Chaco Seco, Palmar de las Islas, Nord-Paraguay. Bild: Peer V

Das größte Trockenwaldgebiet des Kontinents befindet sich im Chaco Seco. Es herrscht ein subtropisches Kontinentalklima mit einem Jahresniederschlag von 500-700 mm und mittleren Tagestemperaturen von 18ºC im Winter bis 23ºC im Sommer.

Vegetation und Charakterpflanzen

Hier gedeihen verschiedene hartholzige und alkaloidehaltige Quebrachobäume (Aspidosperma quebracho-blanco, Schinopsis spp.), der Mistol, ein dornbewehrter Verwandter der asiatischen Jujuben (Ziziphus mistol), Caesalpinien (Caesalpinia spp.), an sehr trockenen Standorten "Algarrobos" genannte Mimosen (Prosopis spp.) und stammsukkulenten Flaschenbäumen (Chorisia insignis), dazwischen Säulen- (Cereus) und Feigenkakteen (Opuntia).

Tierwelt

Der Chaco seco ist die Heimat des lokal "Tagua" genannten Chaco-Pekaris. Diese 1930 aufgrund von fossilen und subfossilen Knochen beschriebene und bereits ausgestorben geglaubte Art wurde 1974 wiederentdeckt.

 

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Espinal

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Espinal mit Prosopis, Geoffroea und Celtis im Parque Tau Bell Ville, Provinz Córdoba, Argentinien. Bild: Eduardo Quinteros

 

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Junge Palmen (Trithrinax campestris), im Vordergrund Geoffroea decorticans. Estancia 'Montes Grandes', Noetinger, Argentinien (Archivo: "Palmeritas en Noetinger").

 

Der Espinal ist die Fortsetzung des Chaco-Trockenwaldes in Argentinien. Zwischen dem Monte im Westen und der Pampa im Osten erstreckt er sich südsüdostwärts bis nach Bahía Blanca und zur Mündung des Río Negro in den Atlantik.

Vegetation und Charakterpflanzen

Die Vegetation des Espinals gleicht jener des Chacos. Dominierenden Baumarten sind dornenbewehrte Mimosen, die "Algarrobos" (Prosopis spp.), der Chañar (Geoffroea decorticans), wie die Mimosen eine Leguminose mit langen Dornen, die zu denKreuzdorngewächsen gehörenden "Jarillas" (Larrea spp.), die "Atamisque" (Atamisquea emarginata ), ein Kaperngewächs, Tala-Zürgelbaum (Celtis spinosa ), die Blaue Nadelpalme (Trithrinax campestris) etc.

Tierwelt

Pampasfuchs, Kleinfleckkatze, Jaguarundi, Puma, Jaguar, Guanako, Pampashirsch ,Wild-Meerschweinchen, Flachland-Viscacha etc.

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Nationalparks und andere Schutzgebiete

Kaa-Iya del Gran Chaco-Nationalpark, Bolivien

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Santiago de Chiquitos, Kaa-Iya-Nationalpark. Bild RodrigoCeLy, www-gopixpic.com

 

 

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Attraktive Felsformationen im Kaa-Iya-NationalpPark. Bild: http://nicksadventuresbolivia.blogspot.com

 

 

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Blühender Zweig von Prosopis chilensis var.chilensis. Bild: Penarc. Gemeinfrei

 

 

03 Kaa Iya Nationalpark jaguar nicks
Jaguar (Panthera onca) im Kaa-Iya-NationalpPark. Bild: http://nicksadventuresbolivia.blogspot.com

Gegründet im September 1995
Fläche: Kernzone und Pufferzonen (Integrated Management areas)  3'441'000 ha t, also etwas mehr als ganz Nordrhein-Westfalen.
Höhe: 200-400, im Mittel ca. 300 m.ü.M.
Jahresniederschlag: ca. 700-800 (400-1400) mm, höhere Niederschläge im Norden als im Süden
Jahresdurchschnittstemperatur ca. 25°C

Zweck des Parks, der 22% des bolivianischen Chacos abdeckt, ist der Schutz der noch verbliebenen Trockenwälder in Bolivien, eines Bioms, das noch stärker bedroht ist als der tropische Regenwald.

Vegetation: Hauptsächlich niedriger Dornwald, dazwischen Sümpfe, Palmen- und Trockensavannen sowie Galeriewälder. Unter den charakteristischen Bäumen des Dornwaldes finden sich drei Quebracho-Arten (Schinopsis spp.), Verawood oder Lila Guayacán (Bulnesia sarmientoi), Schwarzer Guayacán (Izozogia nellii), Cuchi (Myracrodruon urundeuva), Cupesí-Mimose (Prosopis chilensis) und Mistol (Ziziphus mistol). Zu den häufigen Palmen zählen Copernicia alba und Trithrinax schizophylla. Im Park kommen mindestens vier für den Chaco endemische Kakteen (Monvillea ebenacantha, Echinopsis klingeriana, Frailea larae, Gymnocalycium izozogsii) und zwei endemische Orchideen (Oncidium bolivianense, O. morenoi) sowie zwei weitere endemische Pflanzen vor.

Tierwelt: Mindestens 69 Säugetierarten (ohne Fledertiere) leben im Park, darunter  Schwarzschwanz-Silberäffchen, Rotkehl-Nachtaffe, Schwarzer Brüllaffe, Kleinfleckkatze, Ozelot, Margay, Puma, Jaguarundi, Jaguar, Mähnenwolf, Südliches Kugelgürteltier, Sechsbindengürteltier, Großer Ameisenbär, Flachlandtapir, Chaco-Pekari, Halsbandpekari, Weißbartpekari, Guanako, Zwergmara. Er ist ein ornithologisch bedeutendes Gebiet (IBA BO035), in dem über 301 Vogelarten, u.a. Nandu, Moschusente, Glanzgans, Harpyie und Hellroter Ara vorkommen. Die Amphibien sind mit Arten aus mindestens vier, die Reptilien aus mindestens zehn Familien vertreten.

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Einige weitere Nationalparks und Schutzgebiete

Argentinien

  • Copo-Nationalpark. Seit 2000. 1'181 km². Chaco seco
  • El-Impenetrable-Nationalpark. Seit 2017. 1'289 km². Chaco seco

Brasilien

  • Catimbau-Nationalpark. Seit 2002. 623 km². Caatinga
  • Chapada-Diamantina-Nationalpark. Seit 1985. 1'520 km². Caatinga
  • Furna-Feia-Nationalpark. Seit 2012. 85 km². Caatinga
  • Serra-das-Confusões-Nationalpark. Seit 1998. 8'234 km². Caatinga
  • Sete-Cidades-Nationalpark. Seit 1961. 62 km². Caatinga
  • Ubajara-Nationalpark. Seit 1959. 62 km². Caatinga

Paraguay

  • Defensores-del-Chaco-Nationalpark. Seit 1975. 7'197 km². Chaco seco

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Literatur und Internetquellen

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