A new policy for the management of the Kruger National Park's elephant population.

Koedoe 42 (1): 111-132. doi: 10.4102/koedoe.v42i1.228

Abstract:

Arising from public debate held in Midrand on 4 May 1995, the South African National Parks undertook to review its policy for the management of elephant in the Kruger National Park. The new policy focuses on the extent and intensity of elephant impacts on biodiversity rather than on numbers of elephants per se, and is based on four fundamental principles: a) That ecosystems are not static; fluctuations of conditions and population responses are an inherent attribute of ecosystems and contribute to biodiversity. A range of elephant impacts in different areas at different times, is thus also natural and desirable; b) That elephants are important agents of habitat modification and thus contribute to biodiversity (intermediate disturbance hypothesis); c) That elephant populations which are confined will increase in number until negative impacts on the system's biodiversity will ultimately result; d) That elephants should not be viewed in isolation, but as one component of a broader, integrated system, and their impacts should be managed in conjunction with other ecosystem process (such as fire) to promote biodiversity in its broadest sense. The new policy proposes that the Kruger National Park be divided into six zones@two botanical reserves, two high-elephant-impact zones (no population reduction) and two low-elephant-impact zones (where numbers will be actively reduced). A history of the elephant population is given, and a resume of previous policies.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 10:24

MILLS, G. & HAAGNER, C. (1989)

Guide to the Kalahari Gemsbok National Park.

102 Seiten Text und 16 Seiten Farbfotos, Landkarten.
Southern Book Publishers, Johannesburg. ISBN 1 868 12 206 9

Anbietertext:

Guide to the Kalahari Gemsbok National Park by Gus Mills and Clem Haagner is the first ever guide to focus exclusively on the Kalahari Gemsbok National Park. It will enhance the traveller's visit by providing insight into all aspects of this area. It offers the reader a rare opportunity to explore the park from Union's End in the north, to Twee Rivieren in the south. Beautiful colour photographs and clear, informative text make this book a must for the true nature lover. Of special value are: A guide based on the author's first-hand knowledge of the park. Excellent full-colour photographs, depicting the animals, plants and scenic beauty of the park. Checklists of common fauna and flora. Historical and geographical background. A detailed map of the park. A complete guide to tourist facilities.

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Sonntag, 06 Januar 2013 09:45

SLIWA, A. (2007)

Schwarzfußkatzen und ihr Lebensraum.

Z. Kölner Zoo, 50: 81-95.

Zusammenfassung:

Die Schwarzfußkatze (Felis nigripes) ist die kleinste wildlebende Katzenart Afrikas und nur in den Trockengebieten des südlichen Afrikas verbreitet. Wegen des begrenzten Verbreitungsgebiets und ihrer generellen Seltenheit wird sie in der Roten Liste als „vulnerable“ geführt. Zoos spielen bei der
Erforschung der Basisdaten zur Fortpflanzungsbiologie eine wichtige Rolle. Sie finanzierten die erste Freilandstudie und tragen zu noch andauernden, weiterführenden Studien bei. Ein Internationales Zuchtbuch,
das vom Zoo Wuppertal geführt wird, dient dabei der Kommunikation zwischen den Haltern wie auch der Information über die neuesten Forschungsergebnisse. Ziel des vorliegenden Beitrags ist es, die Schwarz
fußkatze als spezialisierten kleinen Beutegreifer in ihrem Lebensraum vorzustellen. Dabei wird auf die
dortige Artenvielfalt und die mannigfaltigen Bedrohungen durch den Menschen eingegangen. Von der Stammesgeschichte der Schwarzfußkatze über die Unterartfrage werden nachfolgend die Ergebnisse der ersten Feldstudie vorgestellt, die zwischen 1992 und 1998 in der Nähe von Kimberley, Südafrika, durchgeführt wurde.

Darüber hinaus werden die komplexe Nahrungsökologie und die soziale Organisation dargestellt ebenso wie
ihre Feinde und für sie aktuell bestehende Gefahren im Freiland. Derzeitige Forschungsprojekte, z.B. die
Suche nach neuen Verbreitungsnachweisen für die Art sowie die Erforschung der sie bedrohenden Krankheiten in Freiland und Zoo werden beschrieben. Abschließend werden die wichtigsten Forschungsaufgaben für die langfristige Sicherstellung des Schutzes der seltenen und schwierig zu haltenden Schwarzfußkatze aufgezeigt.

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06.01.2013 - 1'523

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Donnerstag, 14 Juni 2018 09:30

OLBRICHT, G. & SLIWA, A. (1997)

In situ and ex situ observations and management of black-footed cats (Felis nigripes).

International Zoo Yearbook 35: 81-89. ISSN (Print) 0074-9664 ISSN (Online) 1748 -1090.

Abstract:

The international studbook for the Black-footed cat Felis nigripes shows a steady increase in the captive population between 1974, when four animals were recorded, and 1990, when the total captive population was 108, although numbers have decreased since then. High mortality and an unequal sex ratio pose serious husbandry and management problems. Since 1993 research into the behaviour and ecology of this small nocturnal cat has been carried out in a 110 km2 area 10 km south-east of Kimberley, South Africa. Radio-collars fitted to nine cats made it possible to obtain data on size of home range and distribution. This paper describes the history, management and husbandry of Black-footed cats in captivity. Information is also given on hunting technique, diet, interaction with non-prey species, communication and reproduction, obtained from four animals observed in the wild for a total of 800 hours,

 

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Samstag, 15 Dezember 2012 23:22

Erforschung der Schwarzfusskatze

Erforschung der Schwarzfußkatze im Zoo und im natürlichen Lebensraum

Kölner Zoo und Zoo Wuppertal

 

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Schwarzfußkatze © Alex Sliwa, Kölner Zoo

 

 

 

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Schwarzfußkatze © Alex Sliwa, Kölner Zoo

 

 

 

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Schwarzfußkatze © Alex Sliwa, Kölner Zoo

 

 

 

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Schwarzfußkatze © Alex Sliwa, Kölner Zoo

Über die seltene und heimlich lebende Schwarzfußkatze (Felis nigripes) war bis vor Kurzem nur wenig bekannt. Zoos spielen bei der Erforschung der Basisdaten zur Fortpflanzungsbiologie eine wichtige Rolle. Sie finanzierten die erste Freilandstudie und tragen zu noch andauernden, weiterführenden Studien bei. Ein Internationales Zuchtbuch, das vom Zoo Wuppertal geführt wird, dient dabei der Kommunikation zwischen den Haltern wie auch der Information über die neuesten Forschungsergebnisse.
        
Viele Basisdaten zur Fortpflanzungsbiologie der Schwarzfußkatze wie Tragzeit, Wurfstärke und Geschlechtsreife wurden erst seit 1957 durch die Haltung und im damaligen Max-Planck-Institut für Verhaltenspsychologie in Wuppertal und im Wuppertaler Zoo bekannt [1]und waren für die Freilandforschung von Nutzen. Im Gegenzug wurden Forschungsergebnisse schnell und aktuell in den Zuchtbüchern den Haltern weltweit zugänglich gemacht. Blutproben freilebender Katzen dienen als vergleichende Referenzwerte zu solchen von zoolebenden Schwarzfußkatzen.

In den Jahren bis 1990 beschränkte sich das Wissen über die scheue Schwarzfußkatze im Freiland auf Studien zur Nahrungsökologie, gewonnen durch die Auswertung von Mageninhalten weniger für Museumssammlungen geschossener Tiere oder auf Nachweise für ihre Verbreitung.
        
Bei den Bemühungen, diese scheue und wenig bekannte Katzenart in ihrem natürlichen Lebensraum („in-situ“) und außerhalb dessen („ex situ“) zu erforschen, spielen Zoologische Gärten eine wichtige Rolle. Mit Hilfe des Zoo Wuppertal und der finanziellen Unterstützung mehrerer nordamerikanischer Zoos sowie einiger nichtstaatlicher Geldgeber aus Südafrika, Kanada und den USA wurde von 1992 bis 1998 die erste Feldforschung an dieser Art ermöglicht, in deren Rahmen 17 verschiedene Schwarzfußkatzen mit Radiohalsbändern versehen wurden. Die Tiere waren so jederzeit auffindbar und gewöhnten sich relativ rasch an das Beobachtungsfahrzeug, sodass sie über 2.300 km und 3.000 Stunden lang verfolgt und beobachtet werden konnten. Besonders aufschlussreich waren dabei 85 Nächte, in denen jeweils eine der Katzen über ihre gesamte Aktivitätszeit, das heißt 11 bis 14 Stunden lang, nicht aus den Augen verloren wurde.
        
2004 wurde ein jährlich stattfindendes, dreiwöchiges internationales Kooperationsprojekt im Feld zwischen Wissenschaftlern des McGregor Museums, des Wuppertaler Zoos sowie der amerikanischen Zoos San Diego Wild Animal Park und Cincinnati ins Leben gerufen. Ziel ist dabei der Fang von Schwarzfußkatzen und anderer kleiner Carnivoren. Nach Probenentnahme von narkotisierten Tieren erfolgt eine Analyse der vorhandenen Krankheiten in der Carnivorengemeinschaft des erwähnten Studiengebietes, der Wildtierfarm „Benfontein“ bei Kimberley, Südafrika. Im San Diego Wild Animal Park, USA, wird z.B. auf das Vorhandensein von Titern gegen Staupeviren und andere virale Krankheiten im Blutserum getestet. Dies dient der Einschätzung des Einflusses der Krankheitsübertragung durch andere Carnivoren auf die Schwarzfußkatzenpopulation.
        
Den gefangenen Schwarzfußkatzen werden außerdem Fett- und Blutproben zum Nachweis der Amyloidose entnommen, einer Stoffwechselkrankheit, die besonders die Nierenfunktion beeinträchtigt, die immer noch die Haupttodesursache von Schwarzfußkatzen in Menschenobhut ist. Diese Fragestellung ist Gegenstand einer Doktorarbeit, die vom Zoo Wuppertal und der Universität Leipzig betreut wird. Den gefangenen wildlebenden Katern wird ferner Sperma entnommen. Dies ist Teil einer Studie am Center for Reproduction of Endangered Species (CRES) des Zoo Cincinnati. Die gefrorenen Spermaproben dienen auch der Einbringung neuer Gene in US-amerikanische Schwarzfußkatzenhaltungen, ohne wild gefangene Tiere importieren zu müssen. Insgesamt wurden bisher 14 Schwarzfußkatzen gefangen. Das Projekt wird unter der Nummer 06016 der Welt-Zoo-Organisation (WAZA) geführt.
        
Wegen ihrer heimlichen Lebensweise, der reinen Nachtaktivität und allgemeinen Seltenheit ist über die Verbreitung der Schwarzfußkatze seit ihrer Erstbeschreibung 1824 durch BURCHELL nur wenig Genaues bekannt. Mit Hilfe eines im Jahr 2006 konzipierten Posters, das bei den provinzialen Naturschutzbehörden, in Naturreservaten und an strategischen Stellen wie etwa landwirtschaftlichen Kooperativen verteilt wird, werden neue Nachweise für die Art gesammelt. Die Nachweise und deren Verifizierung erfolgten durch die Zoologen des McGregor Museums in Kimberley. Das Museum übernimmt auch die katalogisierte Aufnahme von Totfunden, meist überfahrene Tiere, welche später der Probenentnahme für populationsgenetische und systematische Studien dienen. Es gilt besonders die Unterartfrage und den Inzuchtstatus der verschiedenen Populationen zu klären.

Im Mai 2007 wurden außerdem vier Schwarzfußkatzen mit Sendern versehen, um ihre Raumnutzung in Abhängigkeit zu den Territorien von ebenfalls besenderten Schabrackenschakalen zu untersuchen. Die Überwachung der Schwarzfußkatzen erfolgt parallel zu einer Habilitationsstudie eines Wissenschaftlers der Universität Oxford, England, zur Raumnutzung von Hundeartigen im gleichen südafrikanischen Studiengebiet.

Eine der dringlichsten Forschungsaufgaben für die Zukunft ist die Etablierung einer zweiten vergleichenden, ökologischen Studie in einem anderen Studiengebiet. Dabei gilt es zu klären, wie sich die Streifgebietsgröße und soziale Organisation der Schwarzfußkatze in einem der anderen Biome, der Nama-Karoo, der Trockensavanne oder dem Highveld verändert. Es ist von Interesse, wie groß dabei der Einfluss des landwirtschaftlichen Managements ist, z.B. infolge von Überweidung und damit der Verminderung der Beutetierpopulationen der Katzen sowie der Intensität der Schakalkontrolle oder gar der Existenz von Großräubern. Es fehlen außerdem noch genauere Daten zum Aufzuchterfolg von Jungtieren durch Mutterkatzen und zur Reviersuche von Jungkatzen.

 

Literatur:

  1. SCHÜRER, U. (1978)
  2. SLIWA, A. (2007)
  3. SLIWA, A. (2015)

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Donnerstag, 14 Juni 2018 14:05

Gewässer und Feuchtgebiete

(10.6.0) Allgemeines
(10.6.1) Fließgewässer
   

(10.6.2) Stehende Gewässer

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Allgemeines

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(1) Olifants, (1A) Hantam, (1B) Doring, (2) Breede/Breë, (2A) Riviersonderend, 3 Gourits, (3A) Touws, (3B) Groot, (3C) Gamka, (3D), Olifants (Oudtshorn), (4) Groot, 5 Sondags/Sundays, 6 Groot Vis/Great Fish, 7 Berg; (A) Onder Langvlei, (B) Langvlei, (C) Rondevlei (D) Swartvlei, (E) Groenvlei, (F) Knysna Lagoon, (G) Rocher Pan, (H) die Vleis von Kapstadt

In einer Region mit relativ geringen Niederschlägen und einer wachsenden Bevölkerung ist Wasser ein kostbares Gut. Um eine nachhaltige und umweltverträgliche Bewirtschaftung sicherzustellen, wurde Südafrika in "Water Management Areas" aufgeteilt, die sich an den Einzugsgebieten größerer Flüsse orientieren. in der Kapregion gibt es deren fünf: Berg, Breede, Gouritz, Olifants-Doorn und Fish bis Tsitsikamma.

Um den Wasserbedarf von Bevölkerung und Landwirtschaft zu decken, wurden Flüsse und Bäche vielfach aufgestaut, so etwa der Olifants bei Clanwilliam zum Bulshoek Dam und Clanwilliam Dam. Größere natürlicherweise stehende Gewässer gibt es nur an der Küste. Von Bedeutung sind namentlich das Nationale Seengebiet von Wilderness, der Verlorevlei und Rocher Pan an der Westküste und die Vleis nördlich und südlich von Kapstadt.

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Fließgewässer

Berg Rivier

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Rosapelikane (Pelecanus onocrotalus) und Graureiher (Ardea cinerea) im Berg Rivier nahe der Mündung bei Velddrif, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Marschwiese am Berg Rivier nahe der Mündung bei Velddrif, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Hartlaubmöwe (Larus (= Chroicocephalus) hartlaubii am Berg Rivier bei Velddrif, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Waffenkiebitz (Vanellus armatus) im Berg Rivier bei Velddrif, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Der Berg Rivier oder Great Berg River entspringt in den Frankenstein-Bergen südlich von Franschhoek und mündet bei Velddrif in den Atlantik. Er hat eine Länge von 294 km, 6 Staustufen und ein Einzugsgebiet von etwa 7'700 km².

Vegetation: Nebst kommerziell genutzten Salzpfannen gibt es in der Schwemmebene sieben verschiedene Typen von Feuchtgebieten mit unterschiedlicher Flora: temporäre Gewässer, Schilfried, Seggenried, Salzmarsch, Halophyten-Schwemmebene, trockene (xeric) Schwemmebene und Gezeiten-Schlickwatt.

Tierwelt: Vor der Besiedlung des Kaps durch die Europäer lebten im Berg Rivier viele Flusspferde. Ab 1600 nahmen die Bestände wegen starker Bejagung ab. 1840 berichtet Cpt. CORNWALLIS HARRIS dass die Art in der Kapkolonie ausgestorben sei, bis auf ein Tier im Berg Rivier, das unter dem Schutz der Regierung stehe. 1869 wurde aber auch dieses allerletzte Flusspferd erlegt.

Die Mündung und Schwemmebene bei Velddrif sind ein bedeutendes Vogeschutzgebiet (IBA ZA083), in dem bisher über 250 Vogelarten nachgewiesen, und im Dezember schon über 46'000 Wasservögel gezählt wurden. Im Berg kommen verschiedene in der Kap-Region endemische Fische vor, so die Kap-Barbe (Barbus andrewi) und der Berg River Redfin (Pseudobarbus burgi), die beide stark gefährdet sind, und die Kap-Galaxie (Galaxias zebratus, Data deficient), Grund für die Gefährdung dieser Endemiten sind eingesetzte gebietsfremde Fischarten, wie Schwarzbarsch (Micropterus dolomieu) und Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss).

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Breede Rivier

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Breede Rivier im Bereich des Buntbock-Nationalparks, Lebensraum des Kapotters (Aonyx capensis), Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Breede Rivier im Bereich des Buntbock-Nationalparks, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Der Breede oder Breë Rivier entspringt in der Nähe von Ceres und mündet, nachdem er den Buntbock-Nationalpark durchflossen hat, beim Kap Infanta in den Indischen Ozean. Er ist 337 km lang und hat ein Einzugsgebiet von 12.384 km², in dem sich 13 größere Stauseen befinden.

Tierwelt: Im Breede kommen u.a. der Kap-Fingerotter, die stark gefährdete Kap-Barbe (Barbus andrewi), die Kap-Galaxie (Galaxias zebratus), der Kap-Buschfisch (Sandelia capensis, beide Data deficient) und der unmittelbar vom Aussterben bedrohte Pseudobarbus burchelli vor, im Unterlauf das Silberflossenblatt (Monodactylus falciformis). Zur Freude der Fischer wurden Karpfen und Forellenbarsche (Micropterus salmoides) angesiedelt. Ornithologisch Interessierte können häufig Schwarzenten und im Schilf Oryxweber  beobachten.

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Stehende Gewässer (Schutzgebiete)

Nationales Seengebiet Wilderness

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Enten und Kammblässhühner (Fulica cristata) auf dem Rondevlei, Garden Route- (Wilderness-)Nationalpark, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Der Langvlei bei Wilderness, Garden Route-Nationalpark, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Swartvlei bei Niedrigwasser, Garden Route- (Wilderness-)Nationalpark, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Riedscharben (Phalacrocorax africanus) im Rondevlei, Garden Route- (Wilderness-)Nationalpark, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Die Seen bei Wilderness wurden 1983 als Nationales Seen-Gebiet unter Schutz gestellt und bildeten später einen Nationalpark, der 2009 mit dem Tsitsikamma Nationalpark, dem Knysna National Lake Area und weiteren Flächen zum Garden Route National Park zusammengelegt wurde. Von West nach Ost handelt es sich um den Eilandvlei (143 ha), Langvlei (216 ha) und Rondevlei (130 ha), die miteinander verbunden und über den Serpentinenkanal mit dem Touw River sowie über dessen nur zeitweilig offene Mündung mit dem Indischen Ozean verbunden sind. Gespiesen werden sie vom Duiwe River sowie, bei verlegter Mündung, vom Touw River.

Es folgt nach Osten der Swartvlei (880 ha), der über drei Zuflüsse und bei Sedgefield über einen eigenen, ebenfalls oft durch Sandmassen verlegten Abfluss in den Ozean verfügt, und der Groenvlei (248 ha), der durch Dünen permanent von der See getrennt ist. Mit Ausnahme des Swartvleis, der eine maximale Tiefe von 18 m erreicht, handelt es sich um typische Flachseen mit maximalen Tiefen von 3 bis 6.5 m. Da bei Flut und offenen Mündungen Seewasser einfließen kann, ist das Wasser mehr oder weniger brackig, Am tiefsten ist der Salzgehalt beim Groenvlei.

Tierwelt: Auf der 33 Arten umfassenden Säugetierliste stehen u.a. Kap-Fingerotter, Sumpfmanguste (Atilax paludinosus), Buschbock, Buschschwein (Potamochoerus porcus) und Vleiratte (Otomys irroratus). Das Seengebiet ist bedeutend für den Vogelschutz (IBA ZA 093). Es wurden schon über 270 Arten nachgewiesen, darunter viele europäische Wasservögel, die hier überwintern. Im 200-300 ha großen Mündungskanal des Swartvleis lebt das nur 5 bis 11 cm lange Knysna-Seepferdchen (Hippocampus capensis), eine stark gefährdete Art, die ansonsten nur noch in der Lagune von Knysna und der Mündung des Keurbooms River vorkommt.

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Rocher Pan-Naturschutzgebiet

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Rocher Pan mit Weißbrustkormoranen (Phalacrocorax carbo lucidus), Flamingos (Phoenicopterus ruber roseus) und Straußen (Struthio camelus), Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Rosaflamingos (Phoenicopterus roseus) in der Rocher Pan, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Säbelschnäbler (Recurvirostra avosetta) in der Rocher Pan, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Das Rochers Pan-Naturschutzgebiet an der Westküste umfasst 914 ha Strandveld und Busch sowie einen 6 km langen und maximal 2 m tiefen Flachsee, der im 19. Jahrhundert durch den Stau des kleinen Papkuils Riviers entstanden ist. Dieser fällt in der Regel von März bis Juni trocken. Wenn er voll ist, hat er eine Fläche von 110 ha. Die Kombination von Flachsee, Sumpf, mit Busch und Fynbos bestandenem Land und Sandstrand ergibt wertvollen Lebensraum für die unterschiedlichsten Vogelarten. Das Gebiet wurde deshalb 1967 unter Schutz gestellt und 1988 durch ein Meeresreservat ergänzt.

Tierwelt: Bisher wurden 183 Vogelarten nachgewiesen, darunter über 70 Arten Wasservögel, einschließlich Zwergtaucher, fünf Kormoranarten, Schlangenhalsvogel, Rosapelikan, neun Reiher und zwei Ibisarten, Afrikanischer Löffler, Weißstorch, Zwerg- und Rosaflamingo. Ferner kommen u.a. Kapente, Rotschnabelente, Gelbschnabelente und Sporngans sowie Teichhuhn, Kammblässhuhn (Fulica cristata), PurpurhuhnStelzenläufer und Säbelschnäbler vor. Rocher Pan ist eines der wichtigsten Brut- und Mausergebiete der Kap-Löffelente (Anas smithii) und eine Zuflucht für den potenziell gefährdeten Schwarzen Austernfischer ( Himantopus moquini).

 

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Die Vleis von Kapstadt

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Das Rondevlei-Vogelschutzgebiet in den Cape Flats, im Hintergrund der Tafelberg, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Rondevlei-Vogelschutzgebiet mit Rosapelikanen, Heiligen Ibissen, Weißbrustkormoranen, Nilgans und Waffenkiebitz, Cape Flats, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Rosaflamingos (Phoenicopterus ruber roseus) in der Kläranlage Strandfontein, Cape Flats, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Die Vleis von Kapstadt befinden sich in den "Cape Flats", der Ebene zwischen Kapstadt und der False Bay. Es handelt sich um vier Flachseen: den Rondevlei (Naturschutzgebiet 220 ha), den im Mittel 1.9 m tiefen, 256 ha große Zeekoevlei (Naturschutzgebiet), den Zandvlei im 2015 auf 220 ha erweiterten Zandvlei Estuary Nature Reserve, das nun auch die Mündungsgebiete von Westlake-, Keysers- und Sand-River umfasst, und den stark beeinträchtigte Princess Vlei. Dazu kommen einige kleinere Weiher und die ausgedehnte Kläranlage von Strandfontein (ca. 330 ha Wasserfläche). Ferner gibt es nördlich der Stadt, an der Tafelbucht, den Rietvlei im 663 ha grossen Rietvlei-Naturschutzgebiet.

Tierwelt: Die Vleis sind nicht nur ein bedeutender Lebensraum für Wasservögel (IBA ZA 095), bisher wurden rund 230 Vogelarten nachgewiesen, sondern beherbergen auch die endemische, stark gefährdete Westliche Leopardkröte (Amietophrynus pantherinus) und die gefährdete Weiße Steinbrasse (Lithognathus lithognathus) ferner diverse andere Fisch- und Amphibienarten, etwa ein Dutzend Reptilienarten und rund 20 Säugetierarten, darunter Kap-Fingerotter, Sumpfmanguste, Kapstrandgräber (Bathyergus suillus) und eingeführte Flusspferde. 

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Literatur und Internet-Quellen

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Donnerstag, 14 Juni 2018 14:00

Immergrüne Feuchtwälder

 

 

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SAF 10 5 01 tsitsikamma map
Karte der Gebiete, die mit Textbeiträgen oder Fotos vorgestellt werden: (1) Tsitsikamma-NP, (a) Seaview-GamePark, (b) Settlers-Park

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Tsitsikamma-Wald, Garden Route-Nationalpark, West-/Ostkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF 10 5 04A settlers park
Wald und Waldweiher im Settlers Park, Port Elizabeth, Ostkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-10-5-02 seaview rotducker
Grauducker (Sylvicapra grimmia), Alexandria-Küstenwald, Seaview, Ostkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-10-5-03 cyathea capensistsitsikamma
Wald-Baumfarne, Bosboomvaring (Cyathea capensis), Tsitsikamma, Garden Route-Nationalpark © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-10-5-04 tsitsikamma 2
Tsitsikamma-Wald, Garden Route-Nationalpark, West-/Ostkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-10-5-05 tsitsikamma baboon
Bärenpavian (Papio ursinus, Tsitsikamma-Wald, Garden Route-Nationalpark, West-/Ostkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-10-5-06 tsitsikamma kapmanguste
Kapmanguste (Galerella pulverulenta), Tsitsikamma, Garden Route-Nationalpark, West-/Ostkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Allgemeines

An wind- und feuergeschützten Standorten gedeihen auf tiefgründigen, fruchtbaren in Böden in Küstennähe immergrüne Wälder, die als "afromontane Wälder" bezeichnet werden, auch wenn sie gebietsweise bis auf Seehöhe hinunter reichen und selten über 1'000 m hinauf gehen. Sie benötigen einen einigermaßen regelmäßig verteilten Jahresniederschlag von mindestens 800 mm. Gemäßigte immergrüne Wälder kommen fragmentiert von der Ostseite des Tafelbergs bis ins Ostkap hinein vor, wonach sie von subtropischen Feuchtwäldern abgelöst werden.

Der Alexandria-Küstenwald liegt zwischen dem Sundays und dem Bushmans River im Ostkap, also außerhalb der floristischen Kapregion, hat aber isolierte Ausläufer Richtung Westen, südlich und westlich von Port Elizabeth, so im Island Nature Reserve (480 ha), im Maitland Nature Reserve (250 ha) und im Settlers Park (54 ha). Diese Waldstücke mit Gelbholz- (Afrocarpus falcatus), Milksapote- (Sideroxylon inerme, White Milkwood) und Korallenbäumen (Erythrina) bilden ein kleinräumiges Mosaik mit Busch (Thicket) und Küsten-Fynbos. Dementsprechend ist die Biodiversität in diesem Küstenabschnitt sehr hoch.
        
Die ausgedehntesten Wälder der Kapregion, die "Indigenous Forests" von Knysna und Tsitsikamma mit einer Fläche von über 60'000 ha wurden seit dem 18. Jahrhundert und zum Teil bis heute forstwirtschaftlich genutzt. Sie befinden sich in der relativ regenreichen (1'000-1'200 mm) Gegend des heutigen Gartenroute-Nationalparks auf einer Höhe von 5 bis 1'220, im Mittel 240 m. Die Artenvielfalt dieser Wälder ist mit 450 Arten relativ gering. 180 Arten sind Gehölzpflanzen. Gebietsweise wurde der einheimische Wald abgeholzt und durch Kiefern- und Eukalyptus-Pflanzungen

Vegetation und Charakterpflanzen

Die über 30 m, in Ausnahmefällen bis 60 m hoch werdenden Gelbholzbäume (Afrocarpus falcatus und latifolius) beeindrucken als "Big Trees", die über das 15-30 m hohe Kronendach hinausragen. Andere typische Arten sind z.B. der Afrikanische Zürgelbaum (Celtis africana, White Stinkwood), Milchsapote, Kap-Kastanie (Calodendrum capense), Kerzenbaum (Pterocelastrus tricuspidatus), und Assegai (Curtisia spp.).

Tierwelt

Im 18. und 19. Jahrhundert lebten noch viele Elefanten und Kaffernbüffel in der Gegend, die sich allmählich in die Wälder zurückzogen, um dem Druck von Bejagung und Landwirtschaft zu entgehen. Trotzdem wurde 1883 der letzte Büffel abgeschossen. Von den etwa 500 Elefanten, die es noch in den 1860er Jahren gab, überlebten 1920 ganze zwölf und um 1990 waren noch vier Tiere bekannt. Obwohl eine Bestandesstützung mit Elefanten aus dem Krüger-Nationalpark missglückte, lebt heute nach wie vor eine kleine Population in den schwer zugänglichen Wäldern.
        
Auf der Säugetierliste stehen ferner u.a. Grüne Meerkatze, Bärenpavian, Honigdachs, Großfleck-Ginsterkatze, Kapmanguste (Herpestes pulverulentus), Leopard, Buschschwein (Potamochoerus larvatus), Buschbock, Rot- und Blauducker. Ornithologisch bemerkenswert sind Goldrücken- (Mesopicos griseocephalus) und Knysnaspecht (Campethera notata), Federhelmturako (Tauraco corythaix), Goldkuckuck (Chrysococcyx cupreus) und Narinatrogon (Apaloderma narina).

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Nationalparks und andere Schutzgebiete

Tsitsikamma-Sektion des Garden Route-Nationalparks

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Der immergrüne Feuchtwald reicht bis unmittelbar an die Küste. Ottertrail,Garden Route-NP, West-/Ostkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Mit Farnen bestandener Waldboden, Tsitsikamma-Wald, Garden Route-Nationalpark, West-/Ostkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-10-5-09 tsitsikamma dassie
Klippschliefer (Procavia capensis), Stormsriver Restcamp, Garden Route-NP, West-/Ostkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF 10 5 04D tsitsikamma orchidee
Orchidee im Tsitsikammawald, Garden Route-Nationalpark, West-/Ostkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Als Tsitsikamma-Nationalpark 1964 eröffnet. Seit 2009 zusammen mit dem Tsitsikamma-Staatswald-Reservat Bestandteil des Garden Route-Nationalparks.
Fläche: 29'838 + Staatswald 500 ha, insgesamt deckt der Garden Route NP etwa 60'500 ha immergrünen Feuchtwald ab; Höhe 0 - ca. 300 m.ü.M.

Charakterpflanzen: Outeniqua-Gelbholz (Afrocarpus falcatus), darunter der rund 800 Jahre alte "Big Tree" mit einer Höhe von 37 m und einem Stammumgfang von 8.5 m, Afrikanischer Zürgelbaum, Milchsapote, Kap-Kastanie, Kerzenbaum und Assegai.

Tierwelt: Nebst den oben erwähnten Arten sind die auf kurze Distanz zu beobachtenden Klippschliefer bemerkenswert. Ferner kommt der Kap-Fingerotter vor. Tsitsikamma ist ein ornithologisch bedeutendes Gebiet (IBA ZA077). Hier seien erwähnt: Kronenadler (Stephanoaetus coronatus), Mohrenhabicht (Accipiter melanoleucus), Afrika-Habicht (Accipiter tachiro), Bergbussard (Buteo oreophilus), Mohrenweihe (Circus maurus), Kapfrankolin (Francolinus capensis), Afrika-Waldkauz (Strix woodfordii), Zimttaube (Columba larvata), Halbmondtaube (Streptopelia semitorquata), Geierrabe (Corvus albicollis).

Weitere Schutzgebiete mit u.a. Immergrünem Feuchtwald:

Boosmansbos Wilderness Area, De Mond NR, Diepwalle State Forest, Fernkloof NR, Garcia State Forest, Gamkaberg NR, Goukamma NR, Gouna State Forest, Groot Winterhoek Wilderness Area, Grootvadersbosch NR, Helderberg NR, Island NR (Seaview), Jonkershoek NR, Keurbooms River NR, Kogelberg NR, Maitland NR, Marloth NR, Salmonsdam NR, Settlers Park, Tafelberg-Nationalpark, Tsitsikamma-Nationalpark, van Stadens Wild Flower Reserve

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Literatur und Internet-Quellen

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Donnerstag, 14 Juni 2018 13:55

Karoo

SAF-10-4-04 Anysberg NR
Anysberg-Naturschutzgebiet, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF 10 4 04 gamka calitzdorp
Das Tal des Gamkaflusses bei Calitzdorp, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF 10 4 04 meiringspoort
Meiringspoort-Pass und -schlucht verbinden die Kleine mit der Großen Karoo Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-10-4-02 kleinkaroo aloe
Kap-Aloe (Aloe ferox), Kleinkaroo, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, VDZ

 

SAF-10-4-05 Gamkaberg www-safarinow-com
Kap-Bergzebras (Equus z.zebra) im Gamkaberg-Naturschutzgebiet, Westkap, Südafrika. Quelle: www.safarinow.org

 

SAF-10-4-03 kleinkaroo straussenfarm
Straußenfarm bei Oudtshoorn, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, VDZ

 

SAF-10-4-07 farmstrausse swartberg
Subadulte Farmstrauße, Swartberg, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office BernZ

Allgemeines

Die Karoo ist innerhalb der Palaeotropis das Nachbarbiom der Kapregion. Sukkulenten- und Namakaroo werden deshalb primär unter Wüsten und Halbwüsten im Südlichen Afrika abgehandelt. Es gibt aber auch im Bereich der Kapflora Gebiete, wo Karoo-Vegetation auftritt. Dies betrifft insbesondere die Kleinkaroo und die Fortsetzung des westlichen Strandvelds und des Zederbergs Richtung Norden.

Vegetation und Charakterpflanzen

Die Karoovegetation der Kapregion gehört zur Sukkulentenkaroo, wobei unterschieden wird zwischen dem "Karoo Broken Veld", das hauptsächlich im Bereich der Kleinkaroo um Oudtshoorn und Ladismith vorkommt und von der Großen Karoo durch den Swartberg abgetrennt ist, und im Nordwesten der "Vygie Karoo", so genannt wegen der Dominanz der auf Afrikans "Vygies" genannten Mittagsblumen (Aizoaceae bzw. Mesembryanthemaceae).  Nebst den "Vygies" (Antimima, Conophytum, Drosanthemum, Ruschia etc.) sind verschiedene andere Sukkulenten häufig so Aloe, Crassula, Euphorbia und Haworthia, ebenso kleine Büsche, namentlich aus der Familie der Körbchenblütler, wie der Kapokbusch (Eriocephalus), Schafbusch (Pentzia) und Blaubusch (Pteronia). Unter den spärlichen Bäumen dominieren Euclea undulata, ein Ebenholzgewächs, und Pappea capensis aus der Familie der Seifenbaumgewächse.

Tierwelt

Ab 1860 wurden in der Klein-Karoo Strauße zur Federproduktion auf Farmen gehalten. Die Stadt Oudtshoorn wurde zum Zentrum einer sich ab 1870 explosionsartig entwickelnden Straußenindustrie. Der Federboom erreichte seinen Höhepunkt 1913 und brach mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges ab. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte die südafrikanische Straußenzucht dank der Ausrichtung auf die Produktion von Leder in kleinerem Umfang überleben. Ab 1980 wurde Straußenfleisch zum Hauptexportartikel, was nebst dem Tourismus der südafrikanischen Straußenhaltung eine neue Blüte bescherte.
        
Von der ursprünglichen Großtierfauna ist wenig übriggeblieben. In der Klein-Karoo weiden heute vorab Schafe und Strauße. Nur in den Bergen haben Leopard, Karakal, Schabrackenschakal, Erdwolf, Honigdachs, Bärenpavian, kleinere Antilopen und punktuell Bergzebra überlebt. In den Reservaten wurden einzelne Arten wiederangesiedelt. An Antilopen sind heute anzutreffen: Elenantilope, Grosser KuduSüdafrikanische Kuhantilope, Rehantilope (Pelea capreolus), Klippspringer, Kap-Greisbock, Steinböckchen, Springbock, Kronenducker. Ornithologische Spezialitäten sind Karoolerche (Calendulauda albescens), Karoo-Heckensänger (Tychaedon coryphoeus), Rotohrsänger  (Malcorus pectoralis), Bleichschmätzer (Emarginata schlegelii), Layard-Grasmücke (Sylvia layardi), Karoo-Prinie (Prinia maculosa) und Rußnektarvogel (Cinnyris fuscus). Charakteristische Reptilienarten sind die Boulenger-Flachschildkröte("Karoo Padloper") und  das Karoo-Zwergchamäleon (Bradypodion karrooicum). An Schlangen gibt es  u.a. Kapkobra, Puffotter, Boomslang (Dispholidus typus), Braune Hausschlange (Boaedon capensis) und Gefleckte Harlekinschlange (Homoroselaps lacteus).

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Nationalparks und andere Schutzgebiete

SAF-10-4-06 gamkaberg WinfriedBruenkenAmrum
Gamkaberg-Naturschutzgebiet, Westkap, Südafrika. Foto Winfried Bruenken, Amrum
Einen Nationalpark gibt es in der Klein-Karoo nicht. Schutzgebiete: A.S. Le Roux NR, Anysberg NR (IBA ZA087), Aquila Private Game Reserve, Bosch Luys Kloof Private NR (Ladismith), Gamkaberg NR, Gamkapoort NR, Gamkaskloof NR (Die Hel), Greylands Private NR (Oudtshoorn), Hantam National Botanical Garden, Kanaland Private NR (Barrydale), Kamanassie NR, Montagu Mountain NR, Noukloof NR, Ortmansgat Private NR, Outeniqua NR, Swartberg NR (IBA ZA085).

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Literatur und Internet-Quellen

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Donnerstag, 14 Juni 2018 13:51

Grasland-Fynbos

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SAF-10-3-02 zuurberg
Zuurberg, Ostkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-10-3-03 zuurberg protee
Protee (Protea sp.), Zuurberg, Ostkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Allgemeines

In Ebenen und tieferen Gebirgslagen im Osten der Kapregion, wo der Jahresniederschlag unter 600-800 mm liegt, aber sommerliche Niederschläge auftreten, tritt auf einer Fläche von ungefähr 6'500 km² anstelle des echten Fynbos der Grasland-Fynbos (Grassy Fynbos, False Fynbos) auf, bei dem die Kap-Riedgräser (Restionaceae) durch Süßgräser (Poaceae) ersetzt werden.

Vegetation und Charakterpflanzen

Dieser Vegetationstyp bevorzugt feinsandige, relativ fruchtbare Böden, die aus Sandstein oder Quarzit enstanden sind. Etwa 3% des Grasland-Fynbos wurden durch Beweidung oder häufiges Abbrennen zerstört, d.h. in Grasland umgewandelt. Etwa 16 % stehen unter Schutz. Das Artenspektrum ist abhängig von den Niederschlägen, die im Inland und den Nordhängen der Berge tiefer, an der Küste und den Südhängen höher sind. An der Küste ist der Grasland-Fynbos oft durchsetzt mit Buschland (Thicket). Da die vorkommenden Süßgräser feiner texturiert sind als die Kap-Riedgräser, treten Feuer häufiger auf als im Berg-Fynbos.

Die Grasdecke besteht namentlich aus Arten der Gattungen Themeda, Brachiaria, Diheteropogon, Disparago, Eragrostis, Helichrysum, Heteropogon, Selago und Tristachya. Die Proteen sind mit 30 Arten vertreten, wovon zwei endemische. Ferner kommen häufig nicht zu den Proteen gehördene, kleinblättrige Sträucher, Sukkulenten, wie Aloe spp. und Kräuter mit haarigen Blättern vor.

Tierwelt

Bärenpavian, Erdwolf, Karakal, Smith-Rothase (Pronolagus rupestris), Klippschliefer, Kap-Bergzebra, Grosser Kudu, Bergriedbock, Rehantilope (Pelea capreolus), Klippspringer, Blauducker. Zu den typischen Vögeln gehören Rotflügelfrankolin (Scleroptila levaillantii), Mohrenweihe (Circus maurus), Kap-Graseule (Tyto capensis), Rotnackenlerche (Mirafra africana), Goldbrust-Nektarvogel (Anthobaphes violacea), Kap-Honigvogel (Promerops cafer) und Afrikanischer Grassänger (Sphenoeacus afer)

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Nationalparks und andere Schutzgebiete

Zuurberg-Sektion des Addo-Nationalparks

SAF 10 3 05 suurberg map
Lage der Zuurberg-Sektion des Addo-Elefanten-Nationalparks

 

SAF-10-3-04 suurberg www mountainevents co za
Zuurberg. Quelle: www,mountainevents.co.za

 

Teilweise Unterschutzstellung bereits 1896, von der Nationalparkbehörde 1985 übernommen, seit 1995 Teil des Addo-Nationalparks.
Fläche: ca 35'000 ha. Höhe: 250-970 m.ü.M.
Jahresniederschlag 489 - 722 mm
Temperatur (Zuurberg Mountain Village): min. Monatsmittel ca 5°C, max. Monatsmittel CA. 22°C

Vegetation: Grasland-Fynbos ist mit ca. 12'000 ha das wichtigste Biom des Zuurbergs, der auf Quarzit- und auf Schieferböden gedeiht. Daneben gibt es Valley Bushveld, Grasland, Afromontanen Wald und Berg-Fynbos.

Tierwelt: Bärenpavian (Papio ursinus), Erdwolf, Smith-Rothase (Pronolagus rupestris), Grosser Kudu, Bergriedbock, Blauducker. 1992 wurden Kap-Bergzebras wiederangesiedelt, später auch Kuhantilopen. Die Wiederansiedlung von Elenantilopen ist geplant.

Weitere Schutzgebiete

Baviaanskloof Wilderness (IBA ZA072), Groendal Wilderness, Kouga Wilderness (IBA ZA072), Vaalkloof NR

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Literatur und Internet-Quellen

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Donnerstag, 14 Juni 2018 23:26

Fynbos

(10.1) Allgemeines
(10.1.1) Berg-Fynbos

(10.1.2) Küsten-Fynbos 
(10.1.2.1) Westküsten-Strandveld 

(10.1.2.2) Südküsten-Fynbos

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Southern africa fynbos
Karte der Gebiete, die mit Textbeiträgen oder Fotos vorgestellt werden: (1) Westküsten-NP, (2) Tafelberg-NP (3) De Hoop-NR. (a) Rocher-Pan-NR, (b) Fernkloof-NR, (c) Kleinmond-NR; (d) HSalmons-Dam-NR, (e) Kap-Agulhas-NP

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Allgemeines

SAF-10-1-20 fernkloof
Heidekraut (Erica sp.) im Südküsten-Fynbos, Fernkloof-Naturschutzgebiet, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-10-1-02B silvermine
Silberbaum (Leucadendron argenteum), Silvermine-Naturschutzgebiet, heute Teil des Tafelberg-Nationalparks Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-10-1-02A protea cyna kirsten
Königsprotee (Protea cynaroides), Kirstenbosch, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Flächenmässig und mit über 7’000 Pflanzenarten auch hinsichtlich Biodiversität ist die Kapheide, der Fynbos, das wichtigste Biom der Kapregion. Voraussetzungen sind Jahresniederschläge von 200-800 mm (stellenweise mehr), hauptsächlich im Winter, wasserdurchlässige, nährstoffarme Böden und das regelmäßige Auftreten von Buschfeuern. Großwild ist hier selten, aber die meisten endemischen Vogel-, Reptilien- und Amphibienarten leben im Fynbos.

Die wichtigsten Florenelemente des Fynbos sind Kap-Riedgräser (Restionaceae), Heidekrautgewächse (Ericaceae) und die zweihäusig getrenntgeschlechtigen Silberbaumgewächse (Proteaceae). Sehr häufig sind Korb-(Asteraceae) und Schmetterlingsblütler (Fabaceae) sowie verschiedene Zwiebelpflanzen (Amaryllidaceae, Colchidaceae, Hyacinthaceae, Iridaceae) und Orchideen (Orchidaceae). Ferner sind Vertreter von sieben endemischen oder beinahe endemischen Pflanzenfamilien charakteristisch (Bruniaceae, Geissolomaceae, Grubbiaceae, Penaeaceae, Retziaceae, Roridulaceae und Stilbaceae).

Darüber, wie der Fynbos weiter in verschiedene Vegetationstypen zu unterteilen sei, scheiden sich die Geister. Entweder wird dies anhand der dominierenden Pflanzenfamilien getan, oder aber es wird primär zwischen Küsten- und Berg-Fynbos unterschieden und danach eine weitere Unterteilung vorgenommen.

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Berg-Fynbos

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Berg-Fynbos am Burgers Pass, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF 10 1 02A cedarberg
Berg-Fynbos auf dem Cedarberg, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-10-1-03 salmonsdam-2
Proteen, Salmonsdam Nature Reserve, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Nadelkissen (Leucospermum sp.), Salmonsdam Nature Reserve, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-10-1-08 cedarberg
Aspalathus sp. (Fabaceae), Berg-Fynbos, Cedarberg, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-10-1-05 Manguste Kirstenbosch
Kapmanguste (Galerella pulverulenta) im Berg-Fynbos, Kirstenbosch, Kapstadt © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-10-1-06 cedarberg bitis
Puffotter (Bitis arietans), Cedarberg, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Dieser Vegetationstyp, der hauptsächlich auf Sandsteinböden, aber auch auf Granit oder Schiefer vorkommt und etwa von 300 m bis auf 2'200 m hinauf reicht, beginnt im Grenzgebiet von Nord- und Westkap bei Nieuwoudtville und Vanrhynsdorp, erstreckt sich südwärts über den Zederberg und die weiteren Gebirge bis zur Kap-Halbinsel und Hangklip und dann weiter Richtung Osten bis zu den Bergen in der Nähe von Grahamstown im Ostkap, die bereits außerhalb der botanischen Kapregion liegen. Es handelt sich um den am weitesten verbreiteten Fynbos-Typ, von dem auch ein relativ hoher Prozentsatz unter Schutz steht.

Vegetation und Charakterpflanzen

Bäume sind selten. Im Zederberg kommt neben der weit verbreiteten Bergzypresse (Widdringtonia nodiflora) die stark gefährdete Clanwilliams-Zeder (Widdringtonia cedarbergensis) vor, bei Stellenbosch und auf der Kaphalbinsel der ebenfalls stark gefährdete Silberbaum (Leucadendron argenteum). Ferner gibt es Wilde Oliven (Olea europaea subsp. africana) und Aloe-Arten. Entlang von Flüssen stehen Gruppen von Breede-River-Gelbholz (Podocarpus elongatus), Kapweiden (Salix mucronata), Bittermandeln (Brabejum stellatifolium) und weiteren Baum- und Straucharten.
        
Von den über 100 Zuckerbusch-Arten, den Proteen, kommen zahlreiche im Gebirge vor, so die weit verbreitete Königsprotee (Protea cynaroides) oder die auf die höchsten Gipfeln des Zederbergs begrenzte Schneeprotee (Protea cryophila). Andere Proteaceen sind die "Nadelkissen" (Pincushion, Leucospermum spp.). In höheren Lagen dominieren oft Kap-Riedgraswiesen, in denen Orchideen-Arten (z.B. Disa uniflora) massenhaft gedeihen. In tieferen Lagen, namentlich des Zederbergs, findet man den Rooibos (A. linearis) und andere Aspalathus-Arten.

Tierwelt

Obwohl das Westkap relativ dicht besiedelt ist, hat im Berg-Fynbos der Leopard überlebt. Wegen der pro Flächeneinheit geringen Biomasse benötigt er große Streifgebiete: 250 km² reichen gerade für einen Kater und 2-3 Katzen. Beutetiere sind namentlich Bärenpavian, Klippschliefer, Klippspringer, Kap-Greisbock, Rehantilope (Pelea capreolus) und Kronenucker. Weitere Beutegreifer sind Falbkatze, Karakal, Honigdachs, Kap-Fingerotter, Kapfuchs, Kapmanguste und Erdwolf. Ferner kommen Südafrikanisches Stachelschwein und Erdferkel vor. Am Tafelberg wurden Himalaya-Tahre ausgesetzt, deren Eliminierung durch die Nationalparkverwaltung auf Widerstand aus der Bevölkerung stieß.
        
Zu den augenfälligsten Vögeln der Kapberge zählen Kaffernadler (Aquila verreauxii), Schakalbussard (Buteo rufofuscus), Rötelfalke (Falco naumanni), Guineataube und Rotschwingenstar (Onychognathus morio). Puffotter, Bergpuffotter (Bitis atropos), Speikobra (Naja nigricollis), ein gutes Dutzend weitere Schlangenarten und zahlreiche Echsen können angetroffen werden, darunter die endemischen Süd-Felseidechse (Australolacerta australis) und Süd-Gebirgseidechse (Tropidosaura gularis). Bemerkenswerte Amphibien sind der weit verbreitete Gespenstfrosch (Heleophryne purcelli) und der Kap-Gespenstfrosch (H. rosei) vom Westhang des Tafelbergs.

 

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Nationalparks und andere Schutzgebiete

Tafelberg-Nationalpark

SAF-10-1-08A Tafelberg
Tafelberg vom Lion's Head aus, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-10-1-02 table mtn
Kap-Riedgras-Wiese (Restionaceae) auf dem Tafelberg (ca. 1000 m. ü. M. Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-10-1-07A silvermine
Berg-Fynbos im Silvermine-Naturschutzgebiet, heute Teil des Tafelberg-Nationalparks Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-10-1-08 nektarvogel tafelberg
Orangebrust-Nektarvogel (Nectarinia violacea) in Erika-Gebüsch, Kirstenbosch, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-10-1-08B dassie Tafelbg
Klippschliefer (Hyrax capensis) auf dem Tafelberg, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF 10 1 08C agama Tafelbg
Südliche Steinagame (Agama atra) im Tafelberg-Nationalparks Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Proklamiert 1998. Zuvor bestanden mehrere von der Naturschutzverwaltung des Westkaps kontrollierte Naturschutzgebiete: Tafelberg, Lion's Head, Signal Hill, Silvermine, Boulders-Pinguinkolonie und Kap der Guten Hoffnung.
Fläche: 22'100 ha
Höhe: 0 - 1085 m.ü.M.
Jahresniederschlag (Kapstadt): 515 mm, 104 Regentage
Temperatur (Kapstadt): min. Monatsmittel 6°C, max. Monatsmittel 27°C

Vegetation: Auf den armen, sauren Sandsteinböden des Tafelbergs und anderer höherer Lagen von Lion's Head bis Cape Point kommt der "Peninsula Sandstone Fynbos" vor. Dies ist der flächenmäßig bedeutendste Vegetationstyp des Parks, der unglaublich artenreich ist. So kommen hier nebst zahlreichen Proteenarten und Restios-Gräsern nicht weniger als 33 Erica-Arten vor, ferner eine endemische Aloe-Art (Aloe commixta).

Tierwelt: Löwen  gibt es seit 1802 auf dem Tafelberg keine mehr, und auch der Leopard und die Braune Hyäne sind seit längerer Zeit verschwunden. Bis vor wenigen Jahren lebten auf dem Gelände des Parks eingeführte Bestände von Himalaya-Tahr, Damhirsch und Sambar. Diese wurden weitgehend oder ganz eliminiert. Es gibt autochthone Populationen von  Kap-Greisbock, Steinböckchen, Kronenducker und Rehantilope. Auf dem Tafelberg wurden Klippspringer, am Kap der Guten Hoffnung Bergzebra, Elenantilope, Kuhantilope und Buntbock wieder eingeführt. Häufig sind Begegnungen mit Klippschliefern und (bisweilen weniger angenehme) mit Bärenpavianen. Ebenfalls sehr häufig zu beibachten sind die Südliche Felsagame (Agama atra), der Schwarze Gürtelschweif (Cordylus niger) und der Kapskink (Trachylepis capensis). Gelegentlich triftt man auch auf eine Puffotter, was harmlos ist, sofern maniicht gleich drauftritt. Zum Nationalpark gehört auch Boulder's Beach bei Simontown, wo sich eine größere Kolonie von Brillenpinguinen befindet.

Weitere Schutzgebiete:

A.S. Le Roux NR, Anysberg NR, Assegaaibosch NR, Biedouw Valley (Zederberg), Boosmansbos Wilderness, Bredasdorp Mountain Reserve, Cederberg Wilderness Area, Ceres Mountain NR, Dassieshoek NR, De Hoop NR, Diepwalle State Forest, Durbanville NR, Fernkloof NR, Garcia State Forest, Gamkaberg NR, Gamkapoort NR, Greyton NR, Groendal Wilderness, Groot Winterhoek Wilderness, Harold Porter National Botanic Gardens, Helderberg NR, Hottentots Holland NR, Jonkershoek NR, Kagga Kamma Private Game Reserve, Kleinmond Coastal and Mountain NR, Kogelberg NR, Limietberg NR, Maanschynkop Provincial NR, Marloth NR, Mont Rochelle NR, Montagu Mountain NR, Oorlogskloof NR, Outeniqua NR, Paardenberg NR, Pat Busch Private NR, Ramskop NR, Roojberg NR, Salmonsdam NR, Swartberg NR, Tafelberg-Nationalpark (), Towerkop NR, Villiersdorp NR, Vogelgat Private NR, Vrolijkheid NR, Ysternek NR

 

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Küsten-Fynbos

SAF-10-1-09 capeofgoodhope aster
Asteraceen (Vermutlich Arctotis sp.) im Küsten-Fynbos, Kap der Guten Hoffnung, heute Teil des Tafelberg-Nationalparks © Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Der Küsten-Fynbos erstreckt sich entlang der westlichen und südlichen Küste des Westkaps und mit Unterbrüchen weiter in die Ostkap-Provinz bis Port Elizabeth. Es werden zwei Typen unterschieden: das Westküsten-Strandveld (Sandveld) hauptsächlich auf Sandböden zwischen Redelinghuys im Norden und den Cape Flats südlich von Kapstadt, und der Südküsten-Fynbos auf Kalkfels oder Sand.

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Westküsten-Strandveld

SAF 10 1 11A strandveld rocherPan
Kap-Strandveld im Rocher Pan-Naturschutzgebiet bei Velddrif, Westkap © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Purpur-Greiskraut (Senecio elegans), Westküsten-Nationalpark, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF 10 1 11 strandveld strandfontein
Kapstrandveld, Strandfontein, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-10-1-14 strandveld strandfontein kiebitz
Waffenkiebitz (Vanellus armatus), Kapstrandveld, Strandfontein, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-10-1-13 Lebensraum western strandveld spring
Springbock (Antidorcas marsupialis) im natürlichen Lebensraum, Westküsten-Nationalpark, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-10-1-14A chersina Kap
Schnabelbrustschildkröte (Chersina angulata), Cape of Good Hope NR, heute Tafelberg-Nationalpark, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Das Westküsten-Strandveld bildet eine Übergangszone zwischen dem Südküsten-Fynbos und der Karoo. Die Unterlage bilden überwiegend Böden aus Granit- oder Kalkgestein, deren Oberfläche vielfach mit einer tiefen Schicht von spättertiärem oder rezentem Sand bedeckt ist. Dieses "Sandveld" ist nährstoffärmer als das Strandveld auf Granitböden. Der Jahresniederschlag ist gering (50-300 mm). Das Westküsten-Strandveld ist vielfach durch zu häufiges Abbrennen, Überweidung, Expansion des städtischen Großraums von Kapstadt und touristische Entwicklung gefährdet.

Vegetation und Charakterpflanzen

Auf Kapgranit gedeiht eine offene Buschvegetation mit Margeriten- (Chrysanthemoides monilifera), Eisen- (Olea capensis), Dünen-Guarrie- (Euclea racemosa) und Johannisbeerbäumen (Rhus tomentosa), die oft als Unterlage für Schlingpflanzen, wie Cynanchum oder Dipogon dienen. Viele Büsche produzieren fleischige Früchte. Diese werden gerne von Vögeln gefressen, die so für die Verbreitung der Samen sorgen. Generell enthält dieser Vegetationstyp wenig Endemiten und kaum Arten, die gefährdet sind.
        
Im Sandveld dominieren Kap-Riedgräser (Willdenowia, Chondropetalum, Thamnochortus). Kleinwüchsige Sträucher, wie Metalasia, Myrica, Phylica, Staavia, Stoebe, können häufig sein. Aus dem Wachsbeerenstrauch (Myrica cordifolia) wurde früher Wachs für Kerzen, Seifen oder Salben gewonnen. Es kommen deutlich mehr einjährige Blütenpflanzen vor als im Südküsten- oder Berg-Fynbos, daunter viele Korb- (Asteraceae) und Rachenblütler (Scrophulariaceae). Zusammen mit Mittagsblumen (Aizoaceae) und Geophyten (Iridaceae etc.) bilden sie im südafrikanischern Frühling (ab September) eine Attraktion, die viele Touristen anlockt.

Tierwelt

Allgemein, auch in den kleinen Schutzgebieten rund um Kapstadt haben z.B. Karakal, Löffelhund, Kapfuchs, Kapmanguste, Fuchsmanguste, Honigdachs, Stachelschwein, Klippschliefer, Kap-Greisbock, Steinböckchen, Kronenducker und zum Teil Rehantilope überlebt. Im Rondevlei wurden Flusspferde wieder angesiedelt. 

Kap- (Francolinus capensis) und Grauflügelfrankolin (F. africanus), Gackeltrappe (Eupodotis afra), Bokmakiri (Telophorus zeylonus), Kapammer (Emberiza capensis), Weißkehl- (Serinus albogularis) und Gelbbauchgirlitz (Serinus flaviventris) gehören zu den regelmäßig anzutreffenden Vogelarten. Häufige Reptilien sind  die Schnabelbrust-Schildkröte, der Zwerg-Gürtelschweif (Cordylus cordylus), Schwarze (Agama atra) und Stachelige Agame (A. hispida), Großschuppige Schlangengürtelechse (Chamaesaura macrolepis) Kap-Skink (Trachylepis capensis) und die Puffotter.

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Nationalparks und andere Schutzgebiete

Westküsten-Nationalpark

SAF-10-1-12 Lebensraum western strandveld
Buntböcke (Damaliscus p. pygargus) im natürlichen Lebensraum, Westküsten-Nationalpark, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-10-1-13A WesternStrandveld WCNP
Westküsten-Strandveld mit Straußen und Buntböcken im Westküsten-Nationalpark, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-10-1-21 grauducker WCNP
Grauducker (Sylvicapra grimmia) im Westküsten-Nationalpark, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Gründung des Langebaan-Naturschutzgebiets 1973, Nationalparkstatus seit 1985, Ramsar-Schutzgebiet seit 1988.
Fläche: Erweiterung ab 1987, heute rund 40'000 ha. Höhe: 0-ca. 50 m.ü.M.
Jahresniederschlag 200-250 mm

Vegetation: Rund 24'000 ha sind West Coast Strandveld, im Landesinnern folgen rund 6'000 ha Hopefield Sand Plain Fynbos. Ferner am Rande der Lagune Salzmarschen.

Tierwelt: Nebst kleineren Tierarten, von denen es überlebende Bestände gab, beherbergt der Westküsten-Nationalpark heute angesiedelte oder wiederangesiedelte Populationen von Kap-Bergzebra, Buntbock, Kuhantilope, Springbock , Elenantilope, Grossem Kudu und Südafrikanischem Strauß. Der Park ist ein ornithologisch bedeutendes Gebiet (IBA ZA084) mit über 250 nachgewiesenenen Arten, darunter zahlreichen See- und Watvögeln.

Weitere Schutzgebiete:

Blaauwberg Conservation Area, Cape Columbine NR, Darling NR, Edith Stephens Wetland Park, Elandsfontein Private NR, Kenilworth Racecourse Conservation Area, Koeberg NR, Macassar Dunes Conservation Area, Milnerton Racecourse NR,Ramskop NR, Robben Island, Rocher Pan NR, Rondebosch Common, Rondevlei NR, Strandfontein Beach, Tafelberg-Nationalpark (Cape of Good Hope NR), Walker Bay NR, Westküsten-Nationalpark, Witzands Aquifer Conservation Area, Zandvlei Estuary NR, Wolfgat NR

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Südküsten-Fynbos

SAF-10-1-15 kleinmond
Südküsten-Fynbos, Kleinmond-Naturschutzgebiet, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF 10 1 15A fernkloof
Südküsten-Fynbos im Fernkloof-Naturschutzgebiet, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-10-1-17 kap agulhas
Südküsten-Fynbos, Kap Agulhas, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-10-1-16 hermanus
Klippschliefer (Procavia capensis), Südküsten-Fynbos, Hermanus, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Der Jahresniederschlag im Bereich des Südküsten-Fynbos ist etwas höher als an der Westküste. Etwa 85% der Fynbos-Vegetation sind zerstört oder durch gebietsfremde, invasive Pflanzen beeinträchtigt. Große erhaltene Flächen gibt es noch im De Hoop-Naturschutzgebiet sowie im 1999 eingerichteten, mittlerweile 20'000 ha großen Agulhas-Nationalpark, wo es neben Kalkstein-Fynbos auch den seltenen Elim-Fynbos auf Lateritboden und Sandveld-Fynbos gibt.

Vegetation und Charakterpflanzen

Proteen sind dominant, Sie kommen in zahlreichen Arten vor, die je nach Bodenart unterschiedlich sein können. Der Bredasdorp-Zuckerbusch (Protea obtusifolia) ist sehr anpassungsfähig. Der Dünen-Silberbaum (Leucadendron coniferum) kommt auf losem Sand vor, Der Breitblatt-Federbusch (Aulax umbellata) auf Sandböden von Seehöhe bis 500 m, auf Kalkfels findet sich Leucadendron meridianum, im Elim-Fynbos Leucadendron elimense und L. laxum, auf sauren Böden Silberpagode (Mimetes saxatalis) etc..

Nebst zahlreichen Heidekrautgewächsen, Korbblütlern, kurzen Kap-Riedgräsern, Gladiolen, wie der Riversdale Bluebell (Gladiolus rogersii), Watsonien (Cape bugle-lily, W. borbonica) und anderen Geophyten, sind die Mittagsblumen auffällig. Unter den Bäumen sind das "White Milkwood" (Sideroxylon inerme) und der "Wag'n bietje" (Wart ein Weilchen)-baum (Ziziphus mucronata) erwähnenswert.

Tierwelt

Der Südküsten-Fynbos ist das Hauptverbreitungsgebiet des Blaupunkt-Gürtelschweifs (Cordylus = Ninurta coeruleopunctatus) und des Marmorierten Blattfingergeckos (Afrogecko porphyreus).

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Nationalparks und andere Schutzgebiete

De Hoop-Naturschutzgebiet

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Buntböcke (Damaliscus pygargus pygargus) vor weißen Dünen im de Hoop-Naturschutzgebiet, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Elenantilopen (Taurotragus oryx) im de Hoop-Naturschutzgebiet, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Mittagsblumen-Teppiche im de Hoop-Naturschutzgebiet, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Buntbockkalb (Damaliscus p. pygargus) im de Hoop-Naturschutzgebiet, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Schwarze Austernfischer (Haematopus moquini) im de Hoop-Naturschutzgebiet, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Bestehend seit 1957.
Mit einer Landfläche von 340 km² ist das De Hoop-Naturschutzgebiet das bedeutendste Schutzgebiet im Südküsten-Fynbos. Höhe 0-611 m.ü.M.
Jahresniederschlag: ca. 390 mm.
Mittlere Jahrestemperatur 25ºC, mittleres Monatsminimum 3ºC im Juni / Juli, mittleres Monatsmaximum 28ºC im Januar / Februar.

Vegetation: Neben dem "Sand Plain Fynbos" gibt es auch Kalkstein-Fynbos und in einem begrenzten Gebiet, dem Potberg, einem Inselberg aus Sandstein, Berg-Fynbos. Mittagsblumen der Gattung Carpobrotus bilden auf den Sandebenen große Teppiche, andere Arten kommen auch im Bereich der Kalkhügel vor. Nebst Fynbos umfasst das Schutzgebiet auch den de Hoop Vlei, ein vom Meer abgschnittenes brackiges Gewässer mit einem schmalen Seggen- und Riedgürtel.

Tierwelt: Hier leben 89 Arten Landsäugetiere. Kap-Bergzebras wurden wiederangesiedelt und bilden nun einen Bestand von über 50 Tieren. Die Antilopen sind mit Elenantilope, Buntbock, Kronenducker, Rehantilope (Pelea capreolus), Steinböckchen, Kap-Greisbock und Klippspringer vertreten, unter den übrigen Arten befinden sich Falbkatze, Karakal, Leopard, Fuchsmanguste, Schabrackenschakal, Löffelhund, Kapfuchs, Bärenpavian (Papio ursinus), Grüne Meerkatze, Rotkaninchen (Pronolagus rupestris), Kap- (Lepus capensis) und Buschhase (L. saxatilis).

De Hoop ist auch ein ornithologisch wichtiges Gebiet (IBA ZA098) in dem, die Wasservögel am De Hoop Vlei nicht eingerechnet, über 160 Arten vorkommern, darunter Kap-Frankolin (Francolinus capensis), Kapgeier (Gyps coprotheres), Karoo-Trappe (Eupodotis vigorsii), Paradieskranich, Goldbrust-Nektarvogel (Anthobaphes violacea) und Kaphonigfresser (Promerops cafer).

Die Herpetofauna besteht aus 49 Reptilien- und 14 Amphibienarten, darunter Boomslang (Dispholidus t. typus), Südafrikanische Speikobra (Hemachatus haemachatus) und Kapkobra.
        
Weitere Schutzgebiete:

Agulhas National Park, Bontebok National Park, De Mond NR, Fairhill Private NR, Featherbed NR, Fernkloof NR, Geelkrans NR, Goukamma NR, Harold Porter National Botanic Gardens., Kleinmond Coastal and Mountain NR, Pauline Bohnen NR, Riverlands NR (Malmesbury), Settlers Park, Tigerberg NR, Garden Route Nationalpark (Tsitsikamma), van Stadens Wild Flower Reserve

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Literatur und Internet-Quellen:

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