Donnerstag, 14 Juni 2018 14:16

ZELL, E. (1987)

Studien zum Sozialverhalten des Capybara (Hydrochoerus hydrochaeris).

Diplomarbeit

133 Seite

Fachbereich Biologie, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
Leitung: Prof. Dr. H. Hemmer
Zoo Duisburg, Zoo Dortmund

Zusammenfassung:

Ziel der vorliegenden Arbeit war es, das soziale Verhaltensinventar des Capybara in Gefangenschaftshaltung qualitativ und quantitativ darzustellen, um Hinweise auf eine potentielle Eignung zur Domestikation geben zu können. Das Verbreitungsgebiet des Capybara ist Südamerika. Sie sind die größten Vertreter der Rodentia und sind insbesondere durch Schwimmhäute der Vorder- und Hinterfüße einer semiaquatischen Lebensweise angepasst. Sie unterliegen im Freiland in ihrem Verhalten Einflüssen des Klimas. Während der Regenzeit leben sie in Gruppen von im Durchschnitt 10-12 Tieren. In der Trockenzeit schließen sie sich zu größeren Verbänden (bis zu über 100 Tieren) zusammen. Während 374 Stunden (=1248 Tierstunden) wurde in mehreren Beobachtungsperioden (Ende 1985 bis August 1987) das Sozialverhalten unterschiedlich zusammengesetzter Capybaragruppen im Zoo Dortmund und im Zoo Duisburg beobachtet. Ab Mai 1987 konnte im Zoo Duisburg die Entwicklung des Sozialverhaltens eines Jungtieres in drei Beobachtungsperioden verfolgt werden. Capybara verfügen über ein relativ geringes soziales Verhaltensrepertoire. Die sozialen Interaktionen sind nicht sehr komplex. Die aggressiven Kontaktnahmen sind meist milder Art (Imponieren oder Drohen), Angriffshandlungen wurden selten beobachtet. Sie richteten sich zumeist gegen Artfremde. Das soziale Verhalten ist zum größten Teil von primär ausdrucksneutralen Verhaltensweisen geprägt, komplizierte, aufeinanderfolgende Sozialkontakte konnten nicht beobachtet werden. Die Mutter-Kind-Bindung löst sich bereits nach vier Wochen. Während der Beobachtungen der Neuintegrationsphase konnte festgestellt werden, dass das erhöhte aggressive Verhalten nur während der ersten beiden Tage auftrat. Danach tolerierten sich Gruppenfremde und ursprüngliche Gruppenmitglieder bei größerem Individualabstand auf der Außenanlage. Capybaras sind im Vergleich sozial aktiver, wenn ihnen weniger Raum zur Verfügung steht (dies bezieht sich nur auf die Außenanlagen). Im Innenstall unter beengten räumlichen Verhältnissen sind sie sozial wenig aktiv. Die soziale Aktivität im Innenstall ändert sich jedoch mit veränderter Gruppenzusammensetzung. Das Vorkommen von Jungtieren steigert die soziale Aktivität in den ersten beiden Wochen erheblich, sie gleicht aber bereits nach sechs Wochen der der Adulttiergruppe. Die prozentualen Anteile der Sozialkontakte an den Funktionskreisen zeigen, dass die Abnahme der neutralen Kontaktnahmen mit der Zunahme der aggressiven Kontakte einhergeht. Gleichzeitig nimmt das Defensivverhalten zu und die soziale Unterlegenheit demonstrierenden Verhaltensweisen verringern sich. Die Rangordnung ist linear, sie wird durch die Zahl aggressiver Kontaktnahmen bestimmt. Das ranghöchste Tier ist immer das männliche. Weiterhin wurden Soziogramme erstellt, die die sozialen Interaktionen innerhalb der verschiedenen Gruppen verdeutlichen. Die Ermittlung der Individualabstände zeigt, dass Capybaras bei den unterschiedlichsten Aktivitäten keine großen Abstände zueinander halten. Die Analyse der qualitativen und quantitativen Ergebnisse zeigt, dass das soziale Verhalten des Capybara unter Gefangenschaftsbedingungen wenig differenziert ist. Sie weisen eine hohe Artgenossentoleranz auf. Diese Aussagen werden größtenteils durch Freilandbeobachtungen bestätigt. Es ist anzunehmen, dass Capybara mit steigender Herdengröße auch während einer Gehegehaltung keine komplexen Verhaltensstrategien entwickeln, da sie auch unter natürlichen Bedingungen in Verbänden bis zu über 100 Tieren leben. Die Ergebnisse der Beobachtungen lassen vermuten, dass sich das Capybara zur Nutztierhaltung eignet.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 10:11

OERTMANN, B. (1977)

Untersuchungen zum Sozialverhalten einer Schopfmakakengruppe (Cynopithecus niger) im Zoo Duisburg.

Staatsexamensarbeit

73 Seiten

Fachbereich Biologie, Gesamthochschule Duisburg
Leitung: Dr. Manfred Pietsch
Zoo Duisburg

Zusammenfassung:

1.Das Sozialverhalten einer Schopfmakakengruppe im Zoo Duisburg wurde über einen Zeitraum von 72 Stunden beobachtet.
2.Das Drohverhalten der Schopfmakaken ist durch bestimmte Merkmale gekennzeichnet. Es tritt in verschiedenen Situationen und unterschiedlicher Intensität auf. Darüber hinaus verfügen die Tiere über mehrere Möglichkeiten, einander durch Demutsgebären zu beschwichtigen.
3.Innerhalb der Gruppe ließ sich eine Rangordnung feststellen, die sich während der Beobachtungszeit nicht veränderte. Das erwachsene Männchen nimmt die Stellung des Alpha-Tiers ein, während eines der adulten Weibchen als Blitzableiter fungiert. Die Jungtiere, mit Ausnahme von J1, stehen außerhalb der Rangordnung.
4.Echte Kopulationen werden nur von M, dem einzigen geschlechtsreifen Männchen der Gruppe, ausgeführt. Sie haben in erster Linie sexuelle Funktion, dienen darüber hinaus aber auch der Verdeutlichung der Dominanz. Masturbationen treten häufig in Konfliktsituationen auf und konnten nur beim Alpha-Tier beobachtet werden.
5.Die Entwicklung des Jungtiers vollzog sich in drei Phasen, in deren Verlauf sich die Mutter-Kind-Beziehung langsam lockerte. Durch die Unterstützung der Mutter und durch ständiges Üben wurde das Jungtier während dieser Zeit selbständiger und umweltorientierter. Bemerkenswert ist das große Interesse, das die anderen Gruppenmitglieder dem Jungtier entgegenbrachten.
6.Spielverhalten kann bei allen Gruppenmitgliedern beobachtet werden; die Jungtiere spielen jedoch wesentlich häufiger als die adulten Tiere. Eingeleitet werden die Spiele durch Spielaufforderungen mit oder ohne Körperkontakt. In jedem Fall wird bei den Aufforderungen das typische Spielgesicht gezeigt. Die beiden beobachteten Spielformen, Kampfspiele und Flucht- und Verfolgungsspiele, werden durch für sie charakteristische Spielaufforderungen eingeleitet.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 07:43

BOGUSCH, C. (2002)

Zum Sozialverhalten rudellebender Wildcaniden in Gefangenschaft. Vergleichende Untersuchungen an Canis lupus, Cuon alpinus, Lycaon pictus und Speothos venaticus

Dissertation

223 Seite

Fachbereich Biologie, Philipps-Universität Marburg
Leitung: Prof. Dr. Lothar Beck
Zoo Duisburg, Zoo Dortmund, Zoo München, Zoo Osnabrück, Wildpark Hanau, Zoo Mulhouse/Frankreich

Volltext

Zusammenfassung:

Innerhalb der Familie Canidae gibt es neben dem Wolf, Canis lupus, drei monotypische Gattungen, den südamerikanischen Waldhund Speothos venaticus, den asiatischen Rothund Cuon alpinus und den Afrikanischen Wildhund Lyacon pictus, die nicht nur in Gruppen leben, sondern auch gemeinsam jagen und gemeinsame Jungenfürsorge betreiben. Nur sehr wenige Säugetierarten leben in Rudeln, was gemeinsames Jagen und gemeinsame Jungenfürsorge umfasst. Innerhalb der Caniden liegt eine auffällige Häufung dieser Sozialform vor. Es stellen sich die Fragen, ob das Rudelleben im Laufe der Evolution innerhalb der Caniden mehrfach unabhängig entstanden ist und inwieweit die vier rudellebenden Arten miteinander verwandt sind. Außerdem ist unklar, welche Evolutionsmechanismen die Rudelbildung möglicherweise begünstigt haben. Im Hinblick auf diese Fragen wurde in der vorliegenden Arbeit das Sozialverhalten der vier rudellebenden Canidenarten vergleichend untersucht.
Die Untersuchungen fanden in sechs zoologischen Gärten, in Dortmund, Duisburg, Klein-Auheim, Mulhouse, München und Osnabrück statt. Die Datenerhebung erfolgte durch direkte Beobachtung unter zeitweiliger Zuhilfenahme von Videoaufnahmen. Die Beobachtungen wurden nach der Fokustier-Methode, der All-Occurance-Methode, Punktmessungen und der Ad-Libitum-Methode durchgeführt (alle nach ALTMANN 1974b und LEHNER 1996).
Hauptuntersuchungspunkte waren das Vorkommen von bestimmten Ausdrucksgesten und von sozialen Verhaltensweisen, die soziale Rangordnung, Kontaktaufnahmen und Distanzen zwischen den Tieren eines Rudels sowie das Harnen und Koten. Es wurde für die jeweiligen Untersuchungspunkte geprüft, ob die gefundenen Ergebnisse Hinweise auf eine nähere Verwandtschaft der vier untersuchten Arten oder auf Evolutionsmechanismen geben könnten.
In den Ausdrucksgesten und sozialen Verhaltensweisen zeigen die vier untersuchten Arten große Ähnlichkeit, wobei die größte Übereinstimmung zwischen C. lupus und Cuon vorliegt. Speothos ist in seinen Ausdrucksgesten durch verschiedene morphologische Besonderheiten eingeschränkt. Deutliche Unterschiede zwischen den untersuchten Arten bestehen darin, dass nur Cuon seinen Schwanz zum Imponieren umgekehrt U-förmig halten kann, dass nur C. lupus seine Zähne durch vertikales Zusammenziehen der Lippen blecken kann, und dass bei C. lupus und Cuon im Gegensatz zu Speothos und Lycaon Imponieren unter Beibehaltung der Individualdistanz vorkommt.
Alle vier untersuchten Arten bilden Rangordnungen innerhalb ihrer Rudel aus, wobei typischerweise für jedes Geschlecht eine Rangordnung vorliegt. Aggressive und rangrelevante Auseinandersetzungen kommen zwischen verschiedengeschlechtlichen Individuen seltener vor als zwischen gleichgeschlechtlichen. Anhand der Rangordnungsstrukturen können keine Hinweise auf das Verwandtschaftsverhältnis der untersuchten Arten abgeleitet werden.
C. lupus und Cuon sind Distanztiere. Lyacon kann als fakultatives, Speothos als obligatorisches Kontakttier eingestuft werden. Speothos fehlt die Individualdistanz vollständig, was als Pädomorphose gedeutet wird. Beschnuppern ist die häufigste Art der Kontaktaufnahmen von Männchen zu Weibchen.
Die Distanzen zwischen den einzelnen Rudelmitgliedern lassen bei C. lupus und Lycaon sowie während der Ruhe auch bei Speothos Rückschlüsse auf die soziale Bindung der Tiere zueinander zu. Unabhängig von der tatsächlichen Distanz wurde auch die Häufigkeit untersucht, mit der ein Individuum ein anders als nächsten Nachbar hat. Bei  C. lupus Speothos kommen die Alpha-Tiere eines Rudels besonders häufig als nächster Nachbar vor. Den Alpha-Tieren beider Arten kann daher räumlich wie sozial eine zentrale Position innerhalb des Rudels zugeschrieben werden. Die Bedeutung und Herkunft der zentralen Position von Alpha-Tieren innerhalb eines Rudels wird diskutiert. Die zentrale Position der Alpha-Tiere ist bei C. lupus und Speothos als Symplesiomorphie zu deuten. Bei Lycaon scheint die znetrale Position der Alpha-Tiere durch die enge soziale Bindung zwischen gleichgeschlechtlichen adulten Geschwistern weniger bedeutend zu sein.
Während bei C. lupus, Cuon und Lycaon im Allgemeinen nur die Alpha-Tiere mit harn und Kot markieren, markieren bei Speothos alle Rudelmitglieder gleichermaßen Phylogenese und Bedeutung dieser Besonderheit von Speothos werden diskutiert.
Beim Vergleich der untersuchten Rudel wurde festgestellt, dass manche Rudel artunabhängig Gemeinsamkeiten aufweisen. Für diese interspezifischen Gemeinsamkeiten wird in der vorliegenden Arbeit der Begriff der „Rudelführung“ neu eingeführt. Der despotische Typ der Rudelführung ist im Wesentlichen dadurch gekennzeichnet, dass das dominante Tier durch häufigen Beginn von Rangauseinandersetzungen seine Dominanz manifestiert. Bei der toleranten Rudelführung unterwirft sich das unterlegene Tier häufig freiwillig und spontan, wodurch es das Rangverhältnis und damit die Dominanz des Partners bestätigt. Es wird diskutiert, warum die in der vorliegenden Untersuchung festgestellten Typen der Rudelführung wichtige Merkmale zur Beschreibung von sozialen Strukturen bei Caniden sind.
Für die Canidae werden anhand von Literaturangaben die Prädispositionen zum Leben in größeren Gruppen, zum Fortpflanzungsmonopol, zur gemeinsamen Jungenaufzucht und zur gemeinsamen Jagd diskutiert. Für die Rudelbildung gibt es innerhalb der Caniden eine ausgeprägte Prädisposition. Eine mehrfache konvergente Entwicklung des Rudellebens ist daher wahrscheinlich. Zur Klärung der näheren Verwandtschaft der rudellebenden Caniden müssen weitere Merkmale herangezogen werden.
Speothos unterscheidet sich von C. lupus, Cuon und Lycaon durch zahlreiche im Rahmen der vorliegenden Arbeit untersuchte Merkmale, wie die fehlende Individualdistanz, das obligate Kontaktliegen, das Markieren aller Rudelmitglieder, die Handstandhaltung beim Harnen, das Versprühen von Urin in die Luft, das Buckeln bei Drohen, die übertriebene Ausführung bestimmter Verhaltensweisen und die wesentlich eingeschränkteren Ausdrucksgesten. Zusammen mit Befunden aus morphologischen und paläontologischen Untersuchungen kann daher gefolgert werden, dass Speothos unabhängig von den drei anderen Arten zum Rudelleben übergegangen ist.
Da Lycaon nach Befunden der vorliegenden Arbeit zahlreiche Autapomorphien, aber keine Snapomorphien mit Canis oder Cuon besitzt, scheint auch Lacaon unabhängig von Canis und Cuon Rudel gebildet zu haben. Die Verwandtschaft von C. lupus und Cuon wird diskutiert und es ist wahrscheinlich, dass das Rudelleben bei C. lupus  und Cuon ebenfalls unabhängig voneinander entstanden ist.
Der Rudelbildung bei Caniden liegt vermutlich Pädomorphose als proximativer Anpassungsmechanismus zugrunde. Allerdings ist pädomorphose kein grundsätzlicher Trend, der auf eine größere Anzahl von Merkmalen wirkt. Vielmehr liegt bei den rudellebenden Caniden eine mosaikartige Evolution von verschiedenen Heterochronien vor.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 13:07

KLUGER, L.C. (2009)

Die „Puzzlebox“ als Futter-Anreicherung bei Krallenaffen (Callithrix geoffroyi).

The puzzlebox as feeding enrichment for common marmosets (Callithrix geoffroyi).

Bachelorarbeit

Ganzer Text

Universität Bremen, Institut für Hirnforschung, Abteilung Verhaltensphysiologie und Entwicklungsneurobiologie
Leitung: Prof. Dr. Ursula Dicke
Zoo am Meer Bremerhaven

Zusammenfassung:

Eine für die vorliegende Arbeit entwickelte Puzzlebox wurde in zwei verschiedenen Familiengruppen von Krallenaffen (Weißgesichtsseidenaffen, Callithrix geoffroyi ) angeboten. Um die Anwendbarkeit besser evaluieren zu können, wurde zunächst die Futtersituation unter Standardbedingungen aufgenommen. Anschließend wurde die Box in verschiedenen Sequenzen den Tieren gleichzeitig mit regulärem Futter präsentiert, so dass die Affen sich zwischen der Entnahme von Futter aus der Futterschale und aus der Puzzlebox entscheiden konnten. Die Puzzlebox wurde in den meisten Sequenzen mit einer höheren Frequenz als die Futterschale besucht und erwies sich außerdem insofern als erfolgreich, als dass sie die Verweildauer eines Tieres an der Futterquelle bei gleichzeitiger Reduktion der Entnahme-Häufigkeit verlängerte. Auch wenn die verwendete Apparatur nicht auf ein bestimmtes arttypisches Verhalten der Versuchsstiere abzielte, so zeigte sich dennoch in ihrer Anwesenheit eine erhöhte Aktivitätsrate. Diese Ergebnisse helfen bei dem Verständnis des Nutzens und der Effektivität von Futter-Anreicherungen und leisten einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Situation von in Menschenobhut lebenden Krallenaffen durch Erhöhung der Zeiten, die mit Futtersuch-Verhalten verbracht werden.

Abstract:

For this work, a puzzlebox was developed that was presented to different family groups of white-fronted marmosets (Callithrix geoffroyi ). In order to evaluate the applicability, situation of feeding was recorded for standard (normal) conditions before starting the experiment. The box was then presented to the groups of marmosets in different sequences, while regular food was additionally provided. The marmosets could accordingly choose between regular food and targeting the puzzlebox. The box was visited with a higher frequency than regular food and was also successfully prolonging time spent while number of food items taken was simultaneously decreased. Although the equipment did not aim at enhancing any particular species-specific behaviour, a generally higher activity rate of the marmosets was observed at its presence. The results help in generating knowledge about the potential utility and effectivity of environmental enrichments items. This study represents an important contribution for the improvement of the situation of marmosets living in captivity by increasing time intervals spent with species-specific forage behaviour.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 09:17

LINN, S. (2011)

Verhalten Asiatischer Elefanten (Elephas maximus) in einer Jungbullenherde im Zoo Heidelberg.

Behavioural observations on an Asian elephant  (Elephas maximus) bachelor group in the Heidelberg  Zoo.

Bachelorarbeit

98 Seiten

Ganzer Text

Centre for Organismal Studies (COS) Heidelberg, Fakultät für Biowissenschaften, Ruprecht-Karls- Universität Heidelberg
Betreuung: Prof. Dr. Thomas Braunbeck
Zoo Heidelberg

Zusammenfassung:

Im Alter von vier bis fünf Jahren müssen Elefantenbullen in Zoos von ihrer Herde getrennt werden. Aus diesem Grund hält der Heidelberger Zoo als erster deutscher Zoo eine Jungbullengruppe.

Es wurden die Time-Budgets und das grundlegende Sozialverhalten der vier Asiatischen Elefantenbullen (Elephas maximus) im Heidelberger Zoo über 28 Tage im Zeitraum von April bis Mai 2011 untersucht. Die Datenerfassung erfolgte zwischen 7:45 Uhr und  18:15 Uhr.

Die Jungbullen zeigten Variationen im Aktivitätsspektrum und im Sozialverhalten in Abhängigkeit von Alter, von physischer und psychischer Verfassung, von Charaktereigenschaften und  der Tageszeit.
Das tageszeitliche Verhaltensmuster, insbesondere die Nahrungsaufnahme, wurden maßgeblich durch die Aktivitäten der Pfleger geprägt. Indirekt wurden auch andere Aktivitätsmuster hiervon beeinflusst.
Unterschiede im Verhalten, die auf die Körpergröße zurückgeführt werden konnten, zeigten sich besonders bei der Wahl der Futterquelle.
Darüber hinaus unterschied sich Gandhis Verhaltensmuster wesentlich von denen der drei anderen Bullen. Abweichungen, vor allem im Komfort- und Ruheverhalten, konnten bei ihm vermutlich auf die neue Umgebung und die Integration in eine bestehende Gruppe zurückgeführt werden.
Voi Nam zeigte sich als „Leittier“ der Gruppe in sozialen Interaktionen stets in dominanten Positionen, jedoch auch als „Bezugstier“ für Tarak, den ehemalig Jüngsten der Gruppe. Speziell bei Tarak konnte das in der Literatur als „jungbullentypisch“ beschriebene Verhalten vermehrt beobachtet werden.
Wie Gandhi hielt sich Thai oft alleine auf, möglicherweise ein Resultat seiner schwierigen Position in der ehemaligen Dreiergruppe, mit Voi Nam als ranghöchstem Tier und Tarak, der unter dessen Schutz stand.

Insgesamt zeigte die Gruppe ein harmonisches und jungbullentypisches Sozialverhalten, trotz (wegen?) der Altersunterschiede und ein großes Spektrum natürlicher Verhaltensweisen.

Abstract:

Male elephants have to be separated from their group at the age of 4-5 years. Therefore the Heidelberg  Zoo, as the first German zoo, keeps a group of young elephant bulls.

Time-budgets of the four Asian Elephants (Elephas maximus) and social structures of the herd at the Heidelberg Zoo were studied for 28 days between April and May 2011. Recordings were made between 7:45 and 18:15 hr.

The elephants exhibited variation in activity depending on their age, physiological situation and state of mind, their character traits, and the time of day.
Diurnal variation in activity budgets and especially feeding behaviour was considerably influenced by animal keepers and determined indirectly other behaviour patterns.
Variation depending on stature has been recorded concerning the choice of food.
Gandhi´s activities differed remarkably from those of the other three bulls, which can probably be explained by the new environment and the integration in the existent bull group. He spent more time engaged in body care and resting.
Voi Nam always appeared in dominant positions in social interactions. Therefore he can be assumed as the “leader” of the group. In addition he showed much attention to Tarak, who had been the youngest before Gandhi joined the group. They seemed to have a close relation.
Tarak spent a great amount of time in play-fighting behaviour, which is described in literature as an important part of juvenile males’ activity.
Like Gandhi, Thai stayed most of the time lonely. This behaviour could be a result of his hard position within the former group of three bulls. Within this group, Voi Nam had the highest position and Tarak was protected by him.

All together the individuals in the group did function well together and exhibited a great amount of natural activity patterns.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 13:17

ALMASBEGY, M.M. (2011)

Verhaltensbeobachtungen an Schwarzfußkatzen (Felis nigripes, Burchell 1824) mit besonderer Beachtung des Sozialverhaltens während der Jugendentwicklung und dessen Bedeutung für Artenschutzprogramme (EEP) in Zoologischen Gärten.

Dr. rer. nat. Dissertation

305 Seiten

Ganzer Text

Faktultät für Biologie, Institut für Biologie, Universität Inssbruck
Betreuer: Prof. Dr. Ellen Thaler
Zoo Wuppertal

Zusammenfassung:

In der südafrikanischen Karoo wurden in den Jahren 2006 und 2007 zu unterschiedlichen Jahreszeiten die vier dort heimischen kleinen Wildkatzenarten Karakal (Profelis caracal ), Serval (Leptailurus serval ), Falbkatze (Felis libyca ) und Schwarzfußkatze (Felis nigripes ) untersucht und Verhaltens - , sowie Aktivitätsvergleiche angestellt.

Den Schwerpunkt dieser Arbeit bildet das Ethogramm der Schwarzfußkatze (Felis nigripes ) und die daraus resultierenden Voraussetzungen für eine artgemäße Zoohaltung.

In den beiden gemeinschaftlich arbeitenden Forschungseinrichtungen und Karoo Cat Research und Cat Conservation Trust lebten zu dieser Zeit 10 Schwarzfußkatzen, also ein wesentlicher Anteil am Weltbestand von 75 Tieren laut Int. Zuchtbuch 2005. Sieben dieser Schwarzfußkatzen, drei adulte und vier Jungtiere konnte ich über eine längere Zeit beobachten. Artspezifische Verhaltensweisen, wie Traben, Fress - , Trink - , Jagd - , Spiel - und Komfortverhalten, sowie die ökologischen Anpassungen wurden beschrieben und die daraus resultierenden essentiellen Anforderungen für erfolgreiche Haltung dargestellt. Das Problem des Anspruches an ein im Verhältnis zur Körpergröße der Schwarzfußkatzen sehr großes Gehege mit geringer Luftfeuchtigkeit und sandiger Bodendeckung wurde aufgezeigt.

Dem Sozialverhalten der Schwarzfußkatzen und ihrem Vertrauensverhältnis zum Menschen wurde in dieser Arbeit besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Diese Art zählt zu den scheuesten Feliden, weshalb sowohl Pfleger, wie auch Besucher eine große Belastung und sogar Ursache für stressbedingte Erkrankungen sein können.

Dreimal wurde der Versuch unternommen, Jungtiere im Alter von 6 bis 16 Wochen gemeinsam mit der Mutter aufzuziehen. Besondere Verhaltensweisen, wie „ Vertrauen “ oder „ Scheu “ wurden bewertet. Die Ergebnisse zeigen in den ersten Wochen sehr positive Werte, mit einem zeitlich begrenzen Vertrauenseinbruch in der 11. bis 13. Lebenswoche bei allen drei Jungen. Dieser Versuch kann positiv bewertet werden, da sich Adulte ihren Betreuern gegenüber deutlich zutraulicher und weniger schreckhaft als zoogeborene erwiesen. Ohne menschlichen Kontakt blieben sie scheu.

Schwarzfußkatzen gelten als streng solitäre Tiere, weshalb ich mit der Beobachtung des intraspezifischen Sozialverhaltens zu ergründen versuchte, wieweit diese Hypothese zutrifft. Das Verhalten von Müttern und ihren Jungen, sowie von Geschwistern untereinander wurde beobachtet und beschrieben. Das soziale Spiel machte einen wesentlichen Anteil der Aktivität von Jungtieren aus.  Zwischen Geschwistern kann jedoch, auch später ein besonders gutes Verhältnis bestehen bleiben (Zoo Wuppertal) und sogar zu Nachwuchs führen (Karoo Cat Research). Zu aggressivem Verhalten bei der Fütterung kommt es bereits bei sehr jungen Kätzchen, wie bei adulten Tieren.

Die Rolle des Vaters bei der Jungenaufzucht wurde beschrieben und Vergleiche mit anderen Katzenarten angestellt. Altruistische Verhaltensweisen konnten bei zwei Schwarzfußkatzen- Vätern beobachtet werden: Väter gehen mit den Jungen sehr liebevoll um und können die Mutter bei der Aufzucht sogar entlasten. Dies widerspricht der allgemeinen Anschauung, vieler Katzenhaltungen in Tiergärten.

Adulte, nicht verwandte Schwarzfußkatzen können im Allgemeinen nur einzeln oder paarweise gehalten werden. Die einzige mir bekannte Ausnahme bei Schwarzfußkatzen bildeten zwei gemeinsam gepflegte Weibchen im Alter von 5 und 2 Jahren.

Aktivitätsvergleiche zwischen den vier beobachteten Katzenarten: Schwarzfußkatze (Felis nigripes ), Falbkatze (Felis libyca ), Karakal (Profelis caracal ) und Serval (Leptailurus serval ), sowie zwischen einzelnen Individuen, wurden in Form von Tabellen und Grafiken erstellt.

Der Einfluss des Klimas auf die vier Katzenarten wurde zu unterschiedlichen Jahres zeiten untersucht. Es zeigte sich, dass bei allen Arten die Tagesaktivität in den heißen Sommermonaten stark reduziert war und die Nachtaktivität zunahm, während im Winter nachts mehr geruht wurde. Die Gesamtaktivität war in beiden Jahreszeiten gleich hoch.

Der Aktivitätsvergleich zwischen eingewöhnten Katzen und Wildfängen ergab bei allen Arten einen signifikant niedrigeren Wert bei den Wildfängen. Aktivitätsvergleiche zwischen Wildkatzenpaaren ergaben eine deutlich höhere Aktivität der Männchen. Vergleiche der Grooming-Aktivität zwischen männlichen und weiblichen Wildkatzen erzielten bei allen Arten, sowohl beim Autogrooming, wie beim Allogrooming eine höhere Frequenz bei den Weibchen.

Die Probleme der Zoohaltung von Schwarzfußkatzen werden zusammenfassend diskutiert . Der dramatische Rückgang des Bestandes weltweit infolge von Krankheiten wie Amyloidose und Infektionen wurde beschrieben und versucht, die Ursachen als Folge von Haltungsfehlern und Stress zu ergründen. Auf die notwendige Gehegegröße und geeignete Einrichtung als Voraussetzung für eine artgemäße Haltung wurde hingewiesen.
Von großer Bedeutung ist die Rolle des Pflegers bei der Betreuung von Schwarzfußkatzen. Vertrauensbildende Maßnahmen sind eine Voraussetzung für die erfolgreiche Zucht dieser scheuen Katzen. Besonders wichtig sind auch Rückzugsmöglichkeiten und der Abstand zu Besuchern um Störungen und Stress zu vermeiden.

Environmental und Behavioural Enrichment - Maßnahmen wurden ausführlich erläutert.

Durch Anbieten von Spielzeugen, abwechslungsreichem und zu verschiedenen Zeiten verstecktem Futter, sowie olfaktorische Anreize, kann die Aktivität von Schwarzfußkatzen auch in den Tagesstunden deutlich gesteigert werden . Die beste Methode das Wohlbefinden von Katzen zu erhöhen, ist jedoch eine erfolgreiche und störungsfreie Mutteraufzucht.

Abstract

In the South African Karoo, at various seasons in 2006 and 2007, the four endemic small wild cat species caracal (Profelis caracal), serval (Leptailurus serval), African wildcat (Felis libyca)  and Blackfooted Cat (Felis nigripes) were studied and their behaviour and activity compared.
The emphasis of this paper is on the  ethogram of the Blackfooted Cat (Felis nigripes) and the  resulting prerequisites for keeping conditions appropriate to the species.

At the time there were 10 Blackfooted Cats, i.e. a considerable proportion of the world  population of 75 animals according to the International Studbook 2005, living in the two  cooperating research institutions, Karoo Cat Research and Cat Conservati on Trust. Seven of  these Blackfooted Cats, three adults and four kittens, I was able to observe for a long period. Species - specific behaviour patterns, such as trotting, eating, drinking, hunting, play and  comfort behaviour, as well as ecological adaptations, are described and the resulting essential  conditions for successful keeping presented. The problem of the need for an enclosure that is  very large in proportion to the body size of a Blackfooted Cat, with low atmospheric humidity  and sandy ground cover , is demonstrated.

This study paid particular attention to the social behaviour of the Blackfooted Cat and its  relationship of trust towards humans. This species rates as one of the shyest felids,  which is  why both keepers and visitors can mean great stress for them and even be the cause of stress - related illnesses.
Three times the experiment was made of rearing kittens aged from 6 to 16 weeks in  cooperation with their mother. Particular behaviour patterns, such as “trust” or “shyness”,  were evaluated. The results show very positive values in the first weeks, with a loss of trust of  limited duration in all three kittens in the 11th to 13th weeks. This experiment can be judged  as positive, since the adult animals proved noticeably more trusting towards their keepers and  less nervous than zoo - born ones. Without human contact they remained shy.

Blackfooted Cats rate as strictly solitary animals, which is why in observing their  intraspecific behaviour I endeavoured to establish to what extent this hypothesis is correct. The behaviour  of mothers and their young, as well as of siblings among themselves, was observed and  described. Social play formed a considerable part of the activities of kittens.

However, later too a particularly good relationship between siblin gs can persist (Zoo  Wuppertal) and even result in offspring (Karoo Cat Research).
Aggressive behaviour during feeding already occurs in very young kittens, as it does in  adults. The role of the father in the rearing of young is described and comparisons drawn with other  cat species. Altruistic behaviour patterns were observed in the case of two Blackfooted  fathers: fathers treat the kittens affectionately and may even relieve the mother of part of the  burden of rearing. This contradicts the view prevailing  in many zoological gardens.

In general, unrelated adult Blackfooted Cats can only be kept singly or in pairs. The sole  exception known to me are two females aged 5 and 2 which were kept together.

Comparisons of activity among the four observed species Blackfooted Cat (Felis nigripes),  African wildcat (Felis libyca), caracal (Profelis caracal) and serval (Leptailurus serval), as  well as between individuals, are presented in the form of tables and graphs.

The influence of climate on the four cat species was investigated in different seasons.

With all species it emerged that in the hot summer months daytime activity was greatly  reduced and nocturnal activity increased, whereas in winter the animals rested more at night.  Total activity was equally high in both seasons. In the case of all species, a comparison of  activity between wild - caught animals and those that have settled in showed a significantly  lower value in the wild - caught ones. Comparisons of activity in wild cat pairs showed  noticeably higher activity in the males. Comparison of grooming activity between male and  female wild cats showed a higher frequency in the females, in both  allogrooming and  autogrooming.

The problems involved in keeping Blackfooted Cats in zoos are comprehensively discussed.  The dramatic decrease in their numbers worldwide as a result of diseases such as  amyloidosis and infections is described, and the study investigates how far the causes are the result of  faulty keeping and stress. The prerequisite of a sufficiently large enclosure and suitable  furnishing for a manner of keeping appropriate to the species is pointed out.
The role of the keeper in the care of Blackfooted Cats is highly important. Trust - building  measures are a prerequisite for the successful breeding of this shy cat. Of particular importance too are possibilities for withdrawal and the distance from visitors in order to avoid  disturbance and stress.

Measures for environmental and behavioural enrichment are described in detail. By providing  toys, varied food hidden and offered at different times, as well as olfactory stimuli the activity  of Blackfooted Cats can be noticeably increased in the daytime as well. However, the best  recipe for heightening the wellbeing of cats is a successful and undisturbed rearing by the  mother.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 13:33

STADLER A. (2005)

Einfluss des Geschlechts und psychoneuroimmunologischer Faktoren auf die Parasitierung von Zootieren.

Diplomarbeit

93 Seiten

Arbeitsgruppe Zoologie/Parasitologie der Ruhr-Universität Bochum (Betreuung Prof. G. A. Schaub) in Zusammenarbeit mit Zoo Wuppertal, Zoo Dortmund, Zoo Münster

Voller Text

Bei verschiedenen Parasit-Wirt-Systemen beeinflussen das Geschlecht des Wirtes und psychoneuroimmunologische Faktoren die Entwicklung des Parasiten.Dies wurde bisher an sozial lebenden Labortieren untersucht, bei denen Männchen die Gruppe dominieren. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden verschiedene Säugetierarten im Zoo auf ihre Eignung zu solchen Untersuchungen überprüft. Bei Erdmännchen, bei denen ein Weibchen die Gruppe dominiert, wurden detaillierte Untersuchungen zum Verhalten, zum Stresshormontiter und zur Parasitierung bei verschieden aufgebauten Gruppen im Zoo Wuppertal, Allwetterzoo Münster und Zoo Dortmund durchgeführt.

  • Basierend auf der Quantifizierung von Verhaltensweisen und dabei vor allem der aggressiven Elemente wurden die Rangordnungen der Tiere in den Gruppen identifiziert.
  • Bestimmungen der Konzentrationen der  Stresshormonmetabolite im Kot über Enzyme-Immuno-Assay Kits lieferten erste Hinweise zu individuell variierenden Konzentrationen und wiesen auf Korrelationen mit der Ranghöhe hin, d.h. ranghohe Tiere besaßen höhere Stresshormontiter. Die Konzentrationen spiegelten aber nicht kurzfristige Stressphasen wider.
  • Ein Parasitenbefall mit Isospora sp. wurde über die ZnCl2-Flotation und über die McMaster-Kammer quantifiziert. Die Tiere unterschieden sich fast alle signifikant in der Intensität ihres Parasitenbefalls, korrelierend mit der jeweiligen Ranghöhe innerhalb der Sozietät. Männliche Tiere wiesen fast immer höhere Befallsintensitäten auf als weibliche Tiere, und ranghohe Tiere zeigten einen niedrigeren oder gar keinen Befall. Der höchste Befall lag bei 32600 Oocysten pro Gramm Kot beim rangniederen Weibchen „Garfield“.
  • Nach einer Neuzusammensetzung der Gruppen im Zoo Wuppertal änderte sich bei einigen Tieren der soziale Rang und ebenfalls die Befallsintensität. So verstärkte sich beim vorher solitär gehaltenen Männchen „Sekou“ nach Integration in eine Gruppe trotz des Erreichens einer ranghohen Position die Parasitendichte. Beim vorher rangniedersten Tier „Garfield“ reduzierte sich trotz eines weiterhin niedrigen Ranges die Anzahl der Oocysten mit der Neugruppierung in der neuen aber kleineren Gruppe.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 14:18

LUDWIG, W. (2006)

Zum Sozialverhalten des Rothundes (Cuon alpinus) unter Gehegebedingungen: Strategien von Kohäsion und Suppression.

On the social behaviour of the dhole (Cuon alpinus) under condituions of an enclosure: Strategies of cohesion and suppression.

Rer. nat. Dissertation

342 Seiten, 43 Fotos, 33 Abb.

Fachbereich Naturwissenschaften der Universität Kassel (Betreuung: Prof. Dr. G. Witte) und
Zoo Dresden

Bezugsquelle Buch

Zusammenfassung:

Für den Rothund werden Reproduktions-Suppression und alloparentales Verhalten vorausgesagt – Merkmale, welche die kooperative Aufzucht erst ermöglichen. Während für Grauwolf, Äthiopischen Wolf und Afrikanischen Wildhund umfangreiche Untersuchungen Einblick in die Sozialstruzktur bieten und Reproduktionsmechanismen offenlegen, blieb das Sozialverhalten des Rothundes bisher noch weitgehend im Dunkel.

An einem sozial stabilen Gehegerudel von Rothunden im  Zoo Dresden wurde nach proximaten Mechanismen gesucht, die die kooperative Aufzucht ermöglichen. Dies schloss Untersuchungen kooperativer und kohäsiver Verhaltensweisen, zeitlicher Rhythmen der sozialen Organisation, Strategien der Reproduktions-Monopolisierung und des Verhaltens der Nachkommen ein.

Das Rudel stand von 1995 bis 2004 im Fokus der Untersuchung. Von 2001 bis 2004 fanden quantitative Aufzeichnungen nach der scan-sampling Methode statt.

Die Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  1. Philopatrische Nachkommen sorgen für Nahrung, versorgen und schützen die Welpen und unterstützen damit direkt und indirekt den Reproduktionserfolg des dominanten Elternpaares.
  2. Erst das gemeinsame Wirken bestimmter charakteristischer Verhaltensmechanismen (Bindungs- u. Stimmungsrituale, Verhaltenssynchronisation, Aufgabenteilung) ermöglicht effektive Kooperation. Mechanismen der Stimmungs- u. Verhaltenssynchronisation dienen der zeitlichen Koordination. Der Erfolg kooperativen Verhaltens (z.B. Schutz der Welpen) hängt in besonderem Maße von der synchronen Übernahme verschiedener Aufgaben ab, die einem Ziel dienen.
  3. Aufgabenübernahme bzw. Rollenverhalten hinsichtlich dieser sozialen Ziele korrelieren mit dem Geschlecht und dem Dominanzrang.
  4. Es wurden mehrere das Rudel vereinende und soziale Distanz abbauende Rituale identifiziert. Das Alpha-Weibchen investiert bevorzugt in bindungsförderndes Verhalten mit den Männchen. Während Tragzeit und Laktation erreicht dieses Verhalten sein Maximum. Zu den im Dienste der Rudelkohäsion stehenden Verhaltensmuster zählen:
  • saisonale monogame Paarbindung
  •  Versöhnungsverhalten (reconciliation)
  • Agonistic Buffering mit Hilfe von Welpen und Nahrungsbrocken
  • das Alpha-Weibchen bevorzugt Männchen als Grooming-Partner
  • Besitzrespekt gegenüber Nahrungsbrocken
  • ontogenetisch späte Eingliederung in die Dominanzhierarchie der Adulten

5. In Abhängigkeit davon, ob die Alpha-Fähe trächtig ist bzw. Junge aufzieht, verändern sich charakteristische Merkmale sozialer Beziehungen. Diese Merkmale (aggressives oder kohesives Verhalten, Grooming-Aktivität des Alpha-Weibchens, Paarbindungsverhalten u.a.) verstärken und unterdrücken sich wechselseitig derart, dass sie die Sozialstruktur zugunsten kooperativer Aufzucht und Aufgabenteilung verändern. Eine saisonale Milderung dominanzhierarchischer Beziehungen schafft günstige Voraussetzungen für affiliatives Verhalten und motiviert somit subordinate Rudelmitglieder dazu, in kooperative Aktionen zu investieren.

6. Das Alpha-Paar ist identisch mit den Elterntieren und entwickelt regelmäßig nach der Aufzuchtperiode bis zum Ende der Paarungszeit eine starke Paarbindung. Es ist bestrebt die Reproduktion zu monopolisieren und setzt dabei geschlechtsspezifische Strategien ein. Das Alpha-Weibchen interveniert im Gegensatz zum Männchen selten gegen sexuelle Aktiviutäten subordinater Weibchen. Es greift erst post partum in die Reproduktion ein, indem es die Jungen konkurrierender Weibchen entführt und/oder schwer verletzt.

Die vorliegenden Ergebnisse zeigen Infantizid nicht allein als Bestandteil der weiblichen Reproduktions-Strategie, sondern darüberhinaus als eine Möglichkeit, die Rudelkohäsion zu fördern. Infantizid erlaubt es dem Alpha-Weibchen, sozialen Druck außerhalb der Geburtssaison auf ein Minimum zu reduzieren.

Erst saisonales Variieren der Dominanzhierarchie ermöglicht die Koexistenz von reproduktiver Suppression und kooperativer Aufzucht. Die Besonderheiten, welche die Rothund-Soztietät zu permanetem Rudelleben und kooperativer Aufzucht befähigen, bestehen in speziesspezifischen Verhaltensmechanismen, die saisonal Konflikte begrenzen, räumlich enge Konkurrenz ermöglichen und individuelle Dispositionen zur Ausprägung bringen.

Die Ergebnisse der Studie führen zu einem Modell, das die Durchsetzung kohäsiver Mechanismen als die wesentliche Kraft bei der Entstehung der weiblichen Reproduktionsstrategie ansieht. Die kooperative Aufzucht war demnach eng an die Evolution spezieller Verhaltensmuster, die der Rudelkohäsion und Kooperation dienten, gebunden. Damit ist das Rothund-Rudel als eine adaptive Einheit zu verstehen, deren auf kohäsiven Verhaltens-Strategien aufbauendes Sozialsystem in erster Linie im Dienste einer außergewöhnlichen weiblichen Reproduktions-Strategie  steht.

Abstract:

The results of this long time study in a pack of Cuon alpinus indicate, that the social structure in dholes shows particular characteristics as known in other cooperative breeding canid species. The pack as the breeding unit ist dominated by a monogamous breeding pair, wihich supresses intrasexually the reproduction of all other pack mambers. These dominant parents reveal clear distinguished sexual specific strategies to enforce their reproductive monopol.

However, in most canid species reproductive suppression causes dispersion of the offspring. Therefor the main concern of this study was to search for specific traits of social structure, which support a durable cohesion of the pack.

The members of the observed pack showed a high flexibility in their social relations. The social structure oscillated over the year between two extremes, characterized by the degree of dominance hierarchie as well as cohesive behaviour. Particular characteristic traits of social structure mutually reinforced or suppressed one another in such a way that the social structure changed in favour of cooperative breeding. In course of this it was possible to proove postconflict reconciliations as well as agonistic buffering – known also from primate societies. Even female infanticide seems not only part of female reproductive strategy but also a way to reduce conflicts of reproductive suppression to a narrow time window.

Just the seasonally varying social structure facilitated the contradictory coexistence of reproductive suppression  and cooperative breeding. The seasonal increase of cohesive behaviour was strictly connected with the period of rearing. This is considered as an indication, that mechanisms of group cohesion in dholes more likely evolved in connection with cooperative breeding than cooperative hunting.

These conclusions led to a model, which merges pack evolution and changes in female reproduction in a complex coevolutive process. The conflict between increasing competition with philopatric offspring and female reproductive strategy with recruitment of helpers led to the selection of cohesion supporting behaviour. Consequently the dhole pack is to understand as an adaptive unit, whose social system especially serves a remarkable female reproductive strategy.

 

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Sigrun Leunig, 2013

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Assessment of Cat Bait Consumption by Mongoose Species

Bachelor Arbeit Biologie

35 Seiten

Fachbereich Biowissenschaften, Prof. Dr. Markus Pfenninger, Dr. David Algar

Goethe-Universität Frankfurt am Main

Opel-Zoo Kronberg

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Feral cats and mongooses are species of concern when it comes to serious threats to biodiversity in fragile ecological systems. Baiting, using mainly poisoning with specially developed baits as an eradication tool, has been used in Australia to control feral cats but has not been applied in mongoose control. Feral cats and mongooses have many similarities in physiology and feeding habits and it therefore, may be concluded, that baiting is likely to be an effective control method and that mongooses would accept feral cat baits and could also be treated with the same toxicant.

To test the consumption of the amount of bait accepted by three groups of captive banded mongooses (Mungos mungo) two kinds of baits were used: the Eradicat® bait and the Curiosity® bait. The two baits were offered consecutively in a series of trials at 10 AM and 2 PM, alternatively, the baits were offered with the normal diet of the mongooses. Furthermore, the animals were observed for an hour how they handled the bait before they consumed it.

This study showed that the acceptance of Curiosity® was considerably lower than that of Eradicat®. The two different feeding times showed a difference in bait acceptance: less bait was consumed at 2 PM compared to 10 AM. The mongooses´ behaviour in bait handling can be described in three categories (approach, acceptance, ignoring).

It can be concluded that meat baits as Eradicat® and Curiosity® can serve as baits for free-ranging mongooses. Bait uptake was also influenced by the different behaviour of the mongoose groups.

The application of baiting as a control technique for mongooses requires not only a specifically designed bait but also a specific toxicant which could be tailored to mongooses´ metabolism.

Forschungsarbeit – Köder-Fraßverhalten

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:34

SPIVAK, H. (1968)

Ausdrucksformen und soziale Beziehungen in einer Dschelada-Gruppe (Theropithecus gelada) im Zoo.

Phil. II-Dissertation

139 Seiten

Tierpsychologische Abteilung der Universität Zürich
Leitung: Prof. Dr. H. Hediger
Zoo Zürich

Zusammenfassung:

Eine Dscheladagruppe (Theropithecus gelada) wurde im Zürcher Zoo vom 21.4.1958 bis Ende Juni 1963 systematisch beobachtet und bis Oktober 1967 periodisch kontrolliert. Sie bestand zu Beginn der Untersuchung aus einem adulten Männchen und vier adulten Weibchen und Ende Juni 1963 aus einem adulten Männchen, fünf adulten Weibchen, einem 4 1/2 jährigem Weibchen und zwei Jungen. Während eines Jahres wurde auch die dortige Gruppe Papio hamadryas beobachtet, um Vergleiche ziehen zu können.

  1. Die in der Dscheladagruppe vorkommenden Ausdrucksbewegungen und ihre Bedeutung werden erstmals in den Einzelheiten beschrieben und mit denjenigen anderer Arten verglichen.
  2. Die Situationen, die Aggressionen auslösen, werden dargestellt. Die Reaktion des Männchens entscheidet hauptsächlich über den Erfolg eines Weibchens, durch Aggressionen ein anderes Weibchen vom Männchen zu vertreiben. Bei Auseinandersetzungen der Weibchen in andern Situationen reagiert das Männchen, indem es entweder das drohende bezw. angreifende Weibchen seinerseits bedroht, verfolgt oder beisst, seine Erregung an einem Ersatzobjekt abreagiert, das drohende oder das bedrohte Weibchen besteigt oder deckt. Ein brünstiges Weibchen wird vom Männchen vorwiegend gedeckt oder bestiegen und nicht verfolgt; ein nicht brünstiges dagegen wird hauptsächlich verfolgt und nicht bestiegen, nachdem es ein anderes Weibchen bedroht bezw. angegriffen hat.
  3. Bei der Eingliederung eines neuen Weibchens, Weibchen C, in die Gruppe wird das Verhalten von C und zwei anderen Weibchen in Anwesenheit und Abwesenheit des Männchens beschrieben. Das besonders aggressive Verhalten von C in Abwesenheit des Männchens wird damit erklärt, dass die vorher durch das Männchen unterdrückte Aggressivität von C in seiner Abwesenheit explosionsartig frei wurde. Die durch das aggressive Verhalten von C gestaute Aggressivität der beiden andern Weibchen wirkt sich bei der Wiedervereinigung der drei Weibchen mit dem Männchen und den restlichen Weibchen in zahlreichen Drohungen und Angriffen gegen das nun durch das Männchen eingeschüchterte Weibchen C aus.
  4. Das Vorkommen und die Bedeutung des grooming bei unseren Dscheladas wird dargestellt. Grooming dient nicht nur der Fellsäuberung, sondern steht im Zusammenhang mit sexuellem Verhalten und spielt eine wichtige Rolle im Kontaktverhalten. Es kann der Verhinderung von Aggressionen dienen und wird von einem der Weibchen, Weibchen J, als Mittel verwendet, ein anderes Weibchen von J's Jungen abzulenken. Brunst eins Weibchens beeinflusst die Häufigkeit, mit der es das Männchen groomt, da nach der Kopulation das Männchen vom Weibchen gegroomt wird. Der Vergleich zwischen Häufigkeit des grooming und Aggressionen unter den Weibchen ergab, dass bei zahlreichen Aggressionen in den meisten Fällen grooming auf wenige groom-Perioden, die vom aggressiven Weibchen eingeleitet werden, beschränkt wird. Es besteht eine spezielle groom-Beziehung zwischen bestimmten Weibchen.
  5. Nach der Geburt eines Jungen in der Gruppe verteidigte nicht das Männchen, sondern das Alpha Weibchen A die Mutter J bezw. das Junge M, wenn ein anderes Weibchen dieselben bedrohte oder angriff. Nach der Geburt der Jungen B und S übernahm das Männchen die Funktion  der Verteidigung von Mutter und Jungem. Die Reaktion der Mutter auf die Berührung ihres Jungen durch ein anderes Weibchen zeigt die Ranghöhe der Mutter an. Ein dem andern unterlegenes Weibchen sucht die Nähe des Männchens auf oder holt sein Junges zu sich; ein überlegenes dagegen bedroht das unterlegene.
    Es kam häufig vor, dass die an der Spitze der Rangordnung nach Aggressionen stehenden beiden Weibchen eine ihnen unterlegene Mutter bedrohten, wenn sie mit ihrem eigenen Jungen spielte oder es zu sich holte.
  6. Bei den Dschelada Weibchen wird eine Rangordnung nach Überlegenheit in Aggressionen in der Zeit vom 18.6.1959 bis zum 18.7.1959 (Phase 1) und in der Zeit vom 1.3.1962 bis zum 28.3.1962 (Phase 2)aufgestellt. Das Weibchen, das in Phase 1 die Alphastellung innehatte, stand in Phase 2 an zweiter Stelle und das frühere Beta Weibchen an der Spitze der Hierarchie.
  7. Für die gleichen Zeiträume wurde eine Rangordnung der Weibchen nac hAufenthalt beim Männchen aufgestellt. Der Aufenthalt beim Männchen ist abhängig von der Initiative des Männchens, von der initiative eins Weibchens, vom Erfolg eines Weibchens, ein anderes vom Männchen zu vertreiben und von der Brunst eines Weibchens.
    In Phase 1 hielt sich dasjenige Weibchen, das die grösste Initiative entfaltete und brünstig war, nämlich A, am häufigsten beim Männchen auf. Das Männchen groomte selber Weibchen G am häufigsten und dieses Weibchen stand an zweiter Stelle der Rangordnung nach Aufenthalt beim Männchen. Das trächtige Weibchen K groomte das Männchen in dieser Zeit überhaupt nciht.
    In Phase 2 standen die beiden neuen Weibchen D und H an erster und zweiter STelle der Rangordnung nach Aufenthalt beim Männchen. Das Männchen bevorzugte D, indem es dieses Weibchen entweder selber groomte oder zum grooming aufforderte. Eine grössere eigene Initiative enfaltete nur H. Beide Weibchen D und H waren brünstig.
  8. Ein Vergleich der beiden Rangordnungen nach Überlegenheit in Aggressionen und Aufenthalt beim Männchen in Phase 1 zeigt Übereinstimmung der beiden Rangordnungen nur für das Alpha Weibchen.
    In Phase 2 besteht überhaupt keine Übereinstimmung der beiden Rangordnungen. Die beiden neuen Weibchen, die an der Spitze der Rangordnung nach Aufenthalt beim Männchen standen, bildeten das Hauptziel der Aggressionen der Weibchen K und A.
  9. Im Oktober 1964 hatte sich die Richtung der Aggressionen umgekehrt. H und D bedrohten, verfolgten und bissen nun K und A. Aus der Umkehr in der Richtung der Aggressionen schliessen wir, dass bei unseren Dscheladas jedem Weibchen eine gewisse Aggressivität angeboren ist. Die soziale Umwelt, bezw. psychologische Faktoren, bestimmen, ob sie zum Ausdruck kommen kann.
  10. Unsere Beobachtungen ergaben, dass Besteigen und Präsentieren in verschiedenen Situationen unterschiedliche Bedeutung haben. Besteigen drückt nur dann Überlegenheit aus, wenn es anstelle einer feindlichen Reaktion erfolgt. Vor grooming dagegen ist Besteigen eine Kontaktform. Durch Präsentieren vor grooming zeigt ein überlegenes Weibchen dem unterlegenen seine friedliche Absicht an. Wir halten daher Besteigen und Päsentieren als Rangkriterien nicht geeignet.
  11. Bei unseren Dschelada Weibchen besteht die Tendenz, dass das in Aggressionen überlegene Weibchen häufiger die Initiative zum grooming ergreift als das unterlegene.
  12. Das Vorrecht mit einem fremden, unter 2 Monate alten Jungen in Beziehung zu treten, ohne von einem andern Weibchen bedroht zu werden, hat das allen anderen Weibchen in Aggressionen überlegene Weibchen.
  13. Das Vertreiben eines andern Weibchens ohne Aggressionen ist ein Rangkriterium. Das unterlegene Weibchen weicht beim blossen Nahen eins überlegenen zurück.
  14. Es kommt vor, dass ein an einer Auseinandersetzung unbeteiligtes Weibchen das aggressive Weibchen bedroht bezw. angreift. Damit demonstriert das unbeteiligte Weibchen seine Überlegenheit über das aggressive Weibchen, und ich betrachte dieses Verhalten als ein Rangkriterium.

Es sei hervorgehoben, dass unsere Untersuchungen im Zoo gemacht wurden. Aus Vergleichen des Verhaltens gefangener Primaten mit demjenigen freilebender geht hervor, dass aggressive und sexuelle Verhaltensweisen in Gefangenschaft viel häufiger auftreten als im Freileben. Untersuchungen an freilebenden Dschadas werden zeigen, inwieweit die von uns beobachteten Verhaltensweisen auch im Freien vorkommen.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 13:53

WESSENDORF, C. (2011)

Verhaltensbeobachtungen an Goldschakalen (Canis aureus) im Zoo Osnabrück mit dem Schwerpunkt auf soziale Interaktionen und Paarungsbereitschaft.

Bachelor of Science-Arbeit

75 Seiten

Erstprüfer: PD. Dr. Udo Gansloßer, Zoologisches Institut und Museum Universität Greifswald
Zweitprüfer: apl. Prof. Dr. G. Purschke, Fachbereich Zoologie, Universität Osnabrück
Zoo Osnabrück

Abstract:

Nowadays the roles of zoological gardens are mainly the Conservation and the coordinated breeding programs of threatened species as well as raising awareness for the vulnerability of nature resulting in a better understanding and conservation of Ecosystems. This thesis deals with several behavioural observations on golden jackals (Canis aureus) in the zoo-logical garden of Osnabrück with emphasis on social interactions and the reproductive be-haviour. The aim is to understand these two very important social aspects and the special needs of these animals to improve breeding and their wellbeing in captivity. It is based on Wandrey’s “Contribution to the study of social behaviour in captive golden jackals (Canis aureus)” from 1975. This is one of very few studies which were written to understand the social behaviour of golden jackals held in captivity. Therefore actual observations are a necessity to comprehend the behaviour of jackals in captivity. A group of three jackals consisting of two females (born in captivity) and one male (wild born) were observed for four hours a day on 41 observation days. A focus observation method was used and the collected data was statistically analysed by using the Friedman Test on the social interac-tions and the Wilcoxon Test to analyze the preferences of the reproductive mate of the male jackal. Significant differences in the social behaviour as well as in the preferences for the reproductive partner were observed including the first recorded copulation in captivity of these individuals.

 

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx