Donnerstag, 14 Juni 2018 09:26

HOFFMANN, D. (2014)

Untersuchungen zum Sozialverhalten einer Drillgruppe im Zoo Hannover.

Bachelorarbeit

61 Seiten plus Anhang

Unversität Hildesheim, Institut für Biologie und Chemie, Abteilung Biologie
Betreuung: Prof. Dr. Horst Kierdorf
Zoo Hannover

Ganze Arbeit

Zusammenfassung:

In der vorliegenden Bachelorarbeit wurde die Fragestellung untersucht, ob es Veränderungen im Sozialverhalten der im Zoo Hannover beobachteten Drillgruppe im Vergleich zur letzten Beobachtung im Mai 2013 gibt. Anhand dieser Veränderungen wurden Rückschlüsse auf die Sozialstruktur gezogen. Nachdem die Ergebnisse ausgewertet und diskutiert wurden, kann abschließend festgehalten werden, dass es in den Sozialverhalten der einzelnen Individuen Veränderungen gegeben hat, wobei sich die Sozialstruktur der Drillgruppe in Bezug auf die Rangordnung jedoch nicht verändert hat. N’Guru hat wie damals die ranghöchste Position in der Gruppe und hat sich als Haremsführer behauptet. Katara blieb das ranghöchste Weibchen der Gruppe beziehungsweise hat die zweite Position in der Rangordnung. Liza hat weiterhin wie bei der letzten Beobachtung den dritten Rang. Demzufolge ist Daphne das rangniedrigste Tier der Gruppe. Da Liza und Daphne während dieser Untersuchung vermutlich tragend waren, ist es wahrscheinlich, dass sich die Sozialstruktur der Gruppe auch in Zukunft verändern wird. Für weitere Untersuchungen wäre interessant zu beobachten, ob Liza und Daphne durch die Geburt eines Jungtiers in der Rangordnung aufsteigen. Zudem ist es spannend zu erfahren, ob Liza dann wie vor der Beobachtung im Mai 2013 wieder das ranghöchste Weibchen der Gruppe wird. Abschließend bleibt festzuhalten, dass die Beobachtung der Drillgruppe im Zoo Hannover trotz der größeren Außenanlage in keinem Fall mit der Beobachtung in Auffangstationen mit weitaus großflächigeren Gehegen (wie in Kamerun und Nigeria) oder sogar in freier Wildbahn zu vergleichen ist. Somit lassen sich die gezogenen Schlüsse nicht einfach auf Drills in der Natur übertragen. Die Wichtigkeit des Schutzes des Mandrillus leucophaeus soll an dieser Stelle noch einmal betont 61 werden. Nur so ist es möglich, auch in Zukunft weitere Erkenntnisse über diese erstaunliche und interessante Affenart zu erhalten. Die Artenschutzprogramme der deutschen Zoos und der Organisationen wie „Rettet den Drill e.V.“ leisten hierzu einen erheblichen Beitrag (PAULSEN und MEYER 2014; ZOO HANNOVER 2014).

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:02

PAULICK, S. (2015)

Untersuchungen zum Sozialverhalten bei Schimpansen (Pan troglodytes).

Masterarbeit

90 Seiten

Stiftung Universität Hildesheim
Erstgutachter: Dr. Armin Blöchl, Zweitgutachter: Dr. Carsten Witzel
Zoo Hannover

Ganze Arbeit

Zusammenfassung:

Diese Untersuchung beschäftigt sich mit dem Sozialverhalten der Schimpansen des Zoos Hannover. Der Fokus der Untersuchung liegt dabei auf der Analyse der Rang-hierarchie innerhalb dieser Gruppe. Dazu wurden 10 verschiedene Verhaltensweisen näher untersucht. Toto zeigte durch sein Verhalten beim Aufbauen, Imponieren und Beugen deutlich, dass er das domi-nante Männchen ist. Diese Verhaltensweisen verweisen eindeutig auf Dominanz (vgl. GANSLOßER 2005; GOODALL 1991). Auch das Verhalten „Ausweichen“ identi-fiziert ihn als das ranghöchste Männchen in dieser Gruppe. Er präsentiert seine Stär-ke und festigt somit seinen Rang. Weiterhin ist Toto sehr fähig bezüglich sozialer Verhaltensweisen, wie dem Zuge-hen, dem Groomen, dem Nebeneinanderliegen/ -sitzen und dem Handhalten, die er sehr häufig im Zeitraum der Beobachtungen zeigte. Er war vielfach der Mittelpunkt der Gruppe und stärkte somit den Zusammenhalt. Ebenso versuchte er Max, der von ihm im Rang abgelöst wurde, zu integrieren, auch wenn Toto deutlich seine höhere Position zeigte. Des Weiteren wurden Jeany und Schika bezüglich ihrer Position in der Ranghierar-chie analysiert. Anhand der Beobachtungen konnte geschlussfolgert werden, dass Jeany das ranghöchste Weibchen der Gruppe ist. Ein Indiz dafür ist auch an dieser Stelle das Beugen. Bei Schika entstand während der Beobachtungen der Eindruck, dass sie bestrebt ist, ihre Position in der Gruppe zu festigen, da sie vermutlich durch ihren Sohn Toto in der Ranghierarchie aufgestiegen ist. Im Allgemeinen handelt es sich, auf Grundlage der Beobachtungen, um gesunde, ausgeglichene Sozialbeziehungen innerhalb der Gruppe. Das Grooming oder auch das Nebeneinanderliegen/ -sitzen sprechen für dieses positive Gruppenverhältnis. Lediglich Zoobesucher und andere Tiere stellten Stressfaktoren für die Schimpan-sengruppe dar.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:02

KLOSE, A. (2002)

Untersuchungen zum Verhalten einer Gorilla-Gruppe (Gorilla gorilla gorilla) im Heidelberger Zoo unter besonderer Berücksichtigung des Sozialverhaltens.

Diplomarbeit

ca. 101 Seiten

Institut für Zoologie, Universität Heidelberg
Betreuung: Prof. Dr. H.F. Moeller
Zoo Heidelberg

Zusammenfassung: siehe hier

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 10:02

RUPIC, N. (2013)

Untersuchung zum Sozialverhalten eines früh integrierten Flachlandgorillas (Gorilla gorilla gorilla) im Zoo Heidelberg & die Entwicklung und Erprobung eines freien Unterrichts zum Thema "Mehr Handys für Gorillas" in der Zooschule Heidelberg.

Bachelorarbeit

ca. 51 Seiten

Fakultät für Biowissenschaften, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Betreuung: Prof. Dr. Thomas Braunbeck
Zoo Heidelberg

Zusammenfassung:

Alle Unterarten der beiden Gorillaarten sind von der Ausrottung durch den Menschen bedroht und die Bestandszahlen sinken stetig. Daher ist es Ziel aller EAZA Mitglieder das Bewusstsein für die Gefahren für diese Tierart zu wecken und zugleich durch den Aufbau einer erfolgreichen Zucht Gorillas in den Zoos zu erhalten. um beide Ziele zu verwirklichen und zum Artenschutz beizutragen, sind Forschung und Bildung in Zoos die wichtigsten Instrumente. In dieser Arbeit zeigt sich, dass eine frühe Integration eine Möglichkeit ist, um Problemen bei der Aufzucht zu begegnen. Trotz einiger Schwierigkeiten im Vorfeld der Arbeit, scheint die Integration erfolgreich gewesen zu sein und das Tier ist Teil des Sozialgefüges. Ob das Aufwachsen in einem intakten Sozialgefüge mit Nachwuchs auch bei der Aufzucht eigener Jungtiere eine Rolle spielen wird, wird die Zukunft wahrscheinlich noch zeigen. Diese Sachverhalte müssen auch Besuchergruppen näher gebracht werden, damit die eiene Verantwortung im Zusammenhang mit dem Artenschutz erkannt werden kann. In der vorliegenden Arbeit wird ein Beispiel für einen Unterrichtsverlauf gezeigt, der sich mit solchen Sachverhalten und dem Artenschutz beschäftigt. Die Erprobung der einheit zeigt dabei, dass das Lernumfeld Zoo und ein freierer Unterricht zur Bildung  für eine nachhaltige Entwicklung betragen können.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 15:51

STEFFEN, M. (1996)

Sozialverhalten und Raum-Struktur-Nutzung von Malaienbären (Helarctos malayanus) in Abhängigkeit von der Gruppenzusammensetzung.

Diplomarbeit

176 Seiten

Math.-Nat. Fakultät, Universität zu Köln
Leitung: Prof. Dr. G. Nogge
Zoo Köln

Zusammenfassung:

Soweit bekannt, leben allen Grossbärenarten solitär bzw. zeitweilig in Mutter-Familien und gelten somit als nicht sozial lebend. Eine Ausnahme könnte hier evtl. der Malaienbär (Helarctos malayanus) machen. Aufgrund des bisherigen, sehr geringem Wissens über den Malaienbären, das auf Zoobeobachtungen und gelegentlichen, zufälligen Freilandbeobachtungen basiert, erscheint es möglich, dass sich der Malaienbär in seiner sozialen Organisation von der der anderen Ursidae unterscheidet. So wurde z.B. aus dem Freiland von Paaren berichtet, die längere Zeit zusammenleben und gemeinsam ihren Nachwuchs verteidigen. Aus Haremshaltungen in Zoos wird berichtet, dass agonistische Interaktionen das Sozialverhalten dominieren, während Familienhaltungen problemlos verlaufen.

Auf diesem Hintergrund wurde die Hypothese aufgestellt, dass Malaienbären als monogame Paare bzw. in kleinen Gruppen mit ihrem Nachwuchs zusammenleben. Um die Wahrscheinlichkeit dieser Hypothese zu untersuchen, wurden Beobachtungen von Harems- und Familiengruppen miteinander verglichen und auf Unterschiede hin untersucht, die eine monogame Lebensweise als möglich erscheien lassen. Im weiteren wurden theoretische Überlegungen dahingegend diskutiert, inwieweit das bisherige Wissen über Malaienbären und die gefundenen Ergebnisse auf eine monogame Lebensweise hinweisen könnten. Abschliessend wurden Daten zur Strukturnutzung daraufhin diskutiert welche Einrichtungen und Substrate für Malaienbären geeignet erscheinen.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 15:21

SÈJA, R. (2004)

Einfluß von Individualität und Haltungsbedingungen auf das Sozialverhalten und die Aktivität Asiatischer Löwen (Panthera leo persica).

Diplomarbeit

140 Seiten

Math.-Nat. Fakultät, Universität zu Köln
Leitung: Prof. Dr. G. Nogge
Zoo Köln

Zusammenfassung:

Ziel dieser Studie war es zu untersuchen, ob in der Zoopopulation des Asiatischen Löwen individuelle Verhaltensunterschiede durch Geschlecht, Alter, Aufzucht- und Haltungsbedingungen beeinflusst werden und ob es einen Hinweis auf unterschiedliche Verhaltensstrategien gibt. Auch sollte geprüft werden, ob ein Zusammenhang zwischen der Frequenz sozinegativen Verhaltens und dem Grad an Aufmerksamkeit sowie der Frequenz explorativen Verhaltens besteht, was bereits in Untersuchungen an Mäusen nachgewiesen wurde. In Fallstudien wurde untersucht, ob die Verhaltensweisen im Innen- und im Aussengehege des Tierparks Berlin in unterschiedlicher Häufigkeit auftreten, wie sich das Verhalten der subadulten Jungtiere der Haltung Köln in zwei verschiedenen Entwicklungsstufen unterscheidet und wie sich das Zuchtpaar des Zoo Köln in verschiedenen Gruppenzusammensetzungen verhält. Für die Fallstudie zum Einfluss des Alters auf subadulte Asiatische Löwen und den Einfluss der Gruppenzusammensetzung wurden zum Vergleich Daten aus dem 2003 absolvierten Praktikum über 52 Stunden herangezogen 

Im Rahmen dieser Arbeit wurden mittels Focal-Sampling und Scan-Sampling Beobachtungen über 567 Stunden an 12 Tieren in 5 verschiedenen Haltungen durchgeführt und individuelle Verhaltensprofile und Aktivitätsbudgets erstellt sowie Haltungen charakterisiert. Dabei wurden Verhaltensweisen untersucht, die einen Aufschluss darüber geben, wie das Individuum mit seiner Umwelt interagiert und auf Umwelteinflüsse reagiert.

Mittels Varianzanalyse konnten signifikante Einflüsse des Alters und der Gehegegrösse auf das soziopositive Verhalten, das Komfortverhalten und das Ruhen in Ganzseitenlage nachgewiesen werden. Der Faktor Gehegegrösse beeinflusst ausserdem signifikant die Aufmerksamkeit, während das Komfortverhalten zusätzlich einen signifikanten Einfluss durch das Geschlecht erfährt. Die Fallstudien weisen ausserdem darauf hin, dass Sozialverhalten und Spiel durch die Gruppenzusammensetzung und eine neue Umgebung beeinflusst werden. Die Frequenz des Spielverhalten scheint ausserdem auch durch die Art des Geheges beeinflusst zu werden. Des Weiteren deutete sich an, dass eine neue Umgebung einen Einfluss auf das Explorationsverhalten und die Aufmerksamkeit ausübt. Letztere scheint durch die Gruppenzusammensetzung beeinflusst, was auch auf das olfaktorische und akustische Markierungsverhalten zutreffen könnte.

Es scheint ferner ein Einfluss der Gehegeart und einer neuen Umgebung auf Verhaltensstörungen und das Komfortverhalten und Gähnen zu existieren. Des Weiteren deutete sich an, dass die Aktivität durch Einflüsse der Gruppenzusammensetzung, Eindrücke einer neuen Umgebung und der Art des Geheges reguliert wird. Vor allem scheint jedoch der Anteil des Ruhens in Ganzseitenlage positiv mit der Aussentemperatur zu korrelieren.

Unterschiede zwischen Individuen, die allen Faktoren in gleichem Masse ausgesetzt waren, lieferten Hinweise auf die Existenz von individuellen Verhaltensstrategien in der Population des Asiatischen Löwen.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 14:26

GROSS, D. (1995) [GROß]

Einfluss des Hengstes auf das Sozialverhalten der Stuten bei Przewalskipferden (Equus przewalskii).

Diplomarbeit

135 Seiten

Math.-Nat. Fakultät, Universität zu Köln
Leitung: Prof. Dr. G. Nogge
Zoo Köln, Zoo Leipzig

Zusammenfassung:

Przewalskipferdstuten lebten unter natürlichen Bedingungen vermutlich in ganzjährigen Haremsverbänden. Für den Zusammenhalt solcher Gruppen spielt nach verschiedenen Autoren der Hengst eine entscheidende Rolle. Er übernimmt zudem Schutzfunktion und zeichnet sich durch erhöhte Wachsamkeit aus. Aus Platzgründen wird in Zoologischen Gärten aber die Haltung reiner Stutengruppen angestrebt. Ziel dieser Arbeit war es, den Einfluss des Hengstes auf die Sozialstruktur der Stuten bei Przewalskipferden näher zu untersuchen, um Aussagen über mögliche Auswirkungen dieser vermutlich unnatürlichen Haltungsform auf das Verhalten der Pferde machen zu können.

Dafür wurden Rang- und Bindungsverhältnisse sowie Gruppenzusammenhalt und Wachsamkeit in drei Przewalskigruppen unter verschiedenen Bedingungen untersucht. Die Untersuchungsgruppen befanden sich im Kölner und Leipziger Zoo und im Wisentgehege Springe. In Köln und Leipzig wurde jeweils im Verlauf der Beobachtungszeit ein Hengst in eine vormals reine Stutengruppe (sieben Stuten pro Gruppe) eingesetzt. Die Springer Gruppe bestand während der gesamten Beobachtungszeit aus 14 Stuten ohne Hengst und bewohnte ein deutlich größeres Gehege als die beiden anderen Gruppen.

Die Beobachtungsabschnitte vor und nach Hinzugeben des Hengstes wurden getrennt betrachtet und verglichen. Außerdem wurde zwischen Fortpflanzungszeit und Nicht-Fortpflanzungszeit unterschieden und das Verhalten in der reinen Stutengruppen mit dem in den Haremsgruppen verglichen.

Für die Untersuchung des Gruppenzusammenhaltes wurden Gruppendurchmesser, Untergruppenbildung und Abstände vom ersten Nachbarn 10 m bis 50 m bzw.> 50 m betrachtet. Die Rangordung wurde über alle und über ausgewählte, "ranganzeigende" Verhaltensweisen (Angehen, Beissen, Beißdrohen, Jagen, Verdrängen) bestimmt. Zur Ermittlung von Bindungsverhältnissen wurden erste Nachbarschaften 1 Pferdelänge und die sog. "bindungsanzeigenden" Verhaltensweisen (Nachfolgen, Soziale Fellpflege und Zusammensein) herangezogen. Die Wachsamkeit wurde an der Häufigkeit von Schauen und Sichern festgemacht.

Die Untersuchungen führten zu folgenden Ergebnissen: Auch hengstlose Gruppen spalteten sich nicht dauerhaft in kleinere Untergruppen auf, sondern kamen besonders zum Ruhen und während der (geklumpten) Fütterungen zusammen. Ansonsten war ihr Zusammenahlt aber relativ lose, und es bestand kein nennenswerter Unterschied in der Stärke des Gruppenzusammenhaltes zwischen Fortpflanzungszeit (FZ) und Nicht-Fortpflanzungszeit (NFZ). Nach Ankunft eines Hengstes wurde der Zusammenhalt der betreffenden Gruppen (Köln und Leipzig) zunächst merklich stärker, nahm aber in der NFZ, trotz weiterer Anwesenheit des Hengstes, wieder deutlich ab. Beide Hengste trieben die Stuten auserhalb der FZ deutlich seltener zusammen als in der FZ. die geklumpte Fütterung der Pferde schien in allen Gruppen eine wesentliche Rolle für den Gruppenzusammenhalt zu spielen. In den drei Gruppen bestand eine mehr oder weniger klare Rangordnung, bei der die oberen und unteren Plätze besonders deutlich und stabil, die mittleren oftmals nicht genau zu erkennen waren. Ebenso bestanden in allen Gruppen zwischen bestimmten Pferden deutliche Bindungen, von denen vor allem die stärkeren über die Beobachtungszeit stabil waren. Nach dem Einsetzen eines Hengstes (Köln und Leipzig) wurden weder auffallende Änderungen in der Rangordnung noch in den Bindungsverhältnissen der Stuten beobachtet. Beide Hengste nahmen zunächst sehr hohe Ränge ein, bei späteren Beobachtungen (NFZ) belegten sie dagegen nur noch mittlere Plätze. Allerdings dominierten sie auch dann noch alle Stuten beim Treiben und waren subjektiv betrachtet immer noch ranghoch. Ein Einfluss des Hengstes auf die Häufigkeit agonistischer oder nicht-agonistischer Interaktionen zwischen den Stuten war ebensowenig festzustellen wie ein Einfluss der Fortpflanzungssaison.

Die Wachsamkeit der Stuten (Köln) war bei Anwesenheit eines Hengstes vermindert, die Häufigkeit des Schauens der ganzen Gruppe dagegen nicht. In Köln übernahm der Hengst einen größeren Anteil an der Gesamthäufigkeit des Schauens als die Stuten. Der Leipziger Hengst schaute wider Erwarten nicht häufiger als die Stuten. Unterschiede in der Wachsamkeit zwischen FZ und NFZ bestanden weder in der reinen Stutengruppe noch in den Gruppen mit Hengst.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 15:01

EHRET, S.A. (2014)

Untersuchungen zum Sozialverhalten bei Varecia variegata subcincta. Vergleichende Untersuchungen im Zoo Heidelberg und Zoo Köln.

Bachelorarbeit

62 Seiten

Fachbereich Biowissenschaften, Ruprecht Karls Universität Heidelberg
Erstprüfer: Prof. Dr. Braunbeck
Zoo Heidelberg, Zoo Köln

Ganze Arbeit

Zusammenfassung:

In dieser Arbeit wurde zunächst das Verhalten der Gürtelvaris (Varecia variegata subcincta) im Heidelberger Zoo im Hinblick auf die sozialen Interaktionen untersucht und anschließend versucht das Sozialverhalten der Varis durch Behavioral Enrichment zu stärken. Um eine fundiertere Aussage über die sozialen Interaktionen machen zu können, wurde darüber hinaus ein Vergleich mit einem weiteren Gürtelvari Paar in Köln vorgenommen. Nachdem ein umfassendes Ethogramm erstellt wurde, wurde für die Untersuchung die Focus Tier Methode ausgewählt, die bei Bedarf mit Ad libitum Sampling ergänzt wurde. Die Hypothesen lautete, dass die Interaktionen der Heidelberger Gürtelvaris zu wenig sein könnten und dass sie sich durch entsprechendes Behavioral Enrichment verbessern lassen. Dass die sozialen Interaktionen zu gering bei den Heidelberger Varis ausfallen, kann am Beispiel der Kölner Tiere nachgewiesen werden, die allerdings im gewählten Beobachtungszeitraum besonders viele sozionegative Interaktionen zeigten und der Vergleich daher nicht eindeutig ist. Es fand eine Verbesserung der Qualität des Sozialverhaltens, insbesondere des Kommunikationsverhaltens, durch Behavioral Enrichment statt. Bei der Jungenaufzucht von Varis spielen Nester eine entscheidende Rolle, die in dieser Arbeit als Enrichment Anklang gefunden haben und besonders von dem Heidelberger Weibchen genutzt wurden. Auch konnte eine erhöhte Lokomotion, Spiel- und Neugierverhalten, ähnlich wie bei Jungtieren, bei dem Heidelberger Weibchen festgestellt werden, was darauf schließen lässt, dass das Heidelberger Weibchen vermutlich noch nicht zur Zucht bereit ist.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 14:28

ARNDT, J. (2014)

Sozialverhalten und soziales Spiel in einer Gruppe junger asiatischer Elefantenbullen (Elephas maximus L.) im Zoo.

Social behaviour and social play in a group of young Asian elephant bulls (Elephas maximus L.) in a zoo.

Masterarbeit

139 Seiten

Fakultät für Chemie und Biowissenschaften, Institut für Zoologie, Karlsruher Institut für Technologie
Guteachter: Prof. Dr. Eberhard Frey, Prof. Dr. Horst Taraschewski
Zoo Heidelberg

Ganze Arbeit

Zusammenfassung:

Bei langlebigen Spezies mit komplexen Sozialstrukturen, wie Primaten und Elefanten, ist die Juvenilphase eine Zeit des intensiven sozialen Lernens. Bei heranwachsenden Elefantenbullen ist dieser Lebensabschnitt durch soziale Interaktionen und spielerische Auseinandersetzungen mit anderen Bullen geprägt. Beides ist unerlässlich für eine natürliche geschlechts- und alterstypische Entwicklung und bestimmt maßgeblich die sozialen Kompetenzen und Fertigkeiten im Erwachsenenalter. Im Rahmen dieser Studie wurden das Sozialverhalten und das soziale Spiel in einer Gruppe von vier juvenilen asiatischen Elefantenbullen (8 bis 12 Jahre alt) in Menschenobhut über einen Zeitraum von 16 Wochen untersucht. Innerhalb der Gruppe existierte eine lineare Dominanzhierarchie. Die Etablierung und Festigung des eigenen Status innerhalb der hierarchischen Bullengesellschaft gehört zu den grundlegenden Erfahrungen juveniler Elefantenbullen. Während der Erhebungen kam es zwischen zwei Individuen zu einer Rangordnungsauseinandersetzung mit zweimaligem Positionswechsel, in deren Rahmen zwei verschiedene Bewältigungsstrategien beobachtet werden konnten. Kompetenzen im Umgang mit Konflikten werden vermutlich zum einen durch die bisherigen Erfahrungen in der Geburtsherde bestimmt (1. Sozialisierungsstufe) und zum anderen im Rahmen des sozialen Lernens durch spielerische Auseinandersetzungen mit Gleichaltrigen erworben (2. Sozialisierungsstufe). Neben hierarchischen existierten jedoch auch freundschaftliche Beziehungen innerhalb der Gruppe: Jedes Individuum bevorzugte signifikant einen bestimmten Partner für Assoziationen. Es konnte gezeigt werden, dass bei Elefantenbullen - bereits im Juvenilalter - Persönlichkeitsmerkmale wie Führungsstärke sowie komplexe Verhaltensmuster wie Schlichtungs- , Trost und kooperatives Verhalten vorhanden sein können. Derartige Beobachtungen sind in der Literatur bislang nur für weibliche Tiere innerhalb der eng verbundenen Familiengruppen beschrieben. Im Rahmen von Futterdiebstahl konnte zudem zweimal ein Verhalten beobachtet werden, dass sich als Täuschungsversuch klassifizieren lässt und erneut die kognitiven Fähigkeiten von Elefanten unterstreicht. Das soziale Spiel erwies sich als wesentlich vielschichtiger, wie bislang angenommen. Es konnten sieben verschiedene, frei kombinierbare Spielarten verschiedenen Charakters identifiziert werden. Kompetitive Spiele enthielten Elemente des adulten Kampfverhaltens und fördern Kraft, Geschicklichkeit, Durchsetzungsvermögen und Selbstvertrauen, aber auch die Rücksichtnahme auf körperlich unterlegene Spielpartner. Nicht-kompetitive Spiele stärken vermutlich die Beziehungen zwischen den Individuen. Der Kommunikation von Spielabsichten diente vor allem das Ausdrucksverhalten, seltener unterstützt durch spezielle Vokalisationen. Jedes Individuum hatte einen Hauptspielpartner, der nicht zwingenderweise auch der häufigste Assoziationspartner außerhalb des Spiels sein musste. Die Wahl des Hauptspielpartners hängt wahrscheinlich von dessen Konstitution, sozialen Status und der gemeinsamen Präferenz bestimmter Spielarten ab. Schlussendlich konnten hieraus fünf Hauptkriterien zur Langzeit-Beurteilung der Entwicklung der Individuen und der Sozialstruktur einer Jungbullengruppe identifiziert werden. 

Summary:

In long-living species with complex social structures such as primates and elephants, the juvenile period is a time of intense social learning. In juvenile and adolescent male elephants, this stage of life is characterized by social contacts and playful contests with other males. Both types of interactions are essential for a proper gender- and age-typical development and largely determine social competencies and skills in adulthood. In this survey, the social behavior and social play were studied in a group of four juvenile Asian elephant bulls (8-12 years) in captivity over a period of 16 weeks. A linear dominance hierarchy existed within the group. The establishment and defense of their own status is one of the fundamental experiences of juvenile elephant males within the hierarchical organized bull society. During the study, a hierarchy conflict arose between two individuals and they switched their position twice. In this context, different coping strategies could be observed. Coping competencies are probably determined by an individual’s previous experiences within its natal family (first stage of socialization) and can otherwise be improved through social learning and playful interactions with peers (second stage of socialization). However, there were also friendly relationships within the group: Each individual preferred significantly one specific partner for associations. It could be shown that male elephants - even as juveniles - show personality traits (e. g. leadership skills) and complex behavioural patterns such as reconciliation, consolation and cooperation. This has previously been described only for females within their close-knit family groups. At two occations, also deceptive behaviour in context of food theft could be observed, which again emphasizes elephant cognitive skills of elephants. In this study it could be shown, that social play in male elephants is much more complex than previously assumed. There were seven different, freely combinable types of play with different charac-ter: Competitive types of play contained elements of adult fighting behaviour and probably promote strength, assertiveness and self-confidence, but also considerations for physically inferior playing partners. On the other hand, non-competitive types of play may strengthen the relation-ships between individuals. The elephants communicated their intention to play primarily by their expressive behaviour, rarely supported by specific vocalizations. Each individual had one main playing partner who did not necessarily had to be the most common partner for associations out-side the context of play. The choice of this main playing partner is probably determined by its constitution and the common preference for certain types of play. Overall, a total of five main criteria could be identified for long-term assessment of the development of an individual’s ontogeny and the social structure within groups of young male elephants.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 13:22

NITSCH, M. (2004)

Untersuchungen zur Bildung, Haltung und zum Verhalten von Junggesellengruppen Westlicher Flachlandgorillas (Gorilla gorilla gorilla) in europäischen Zoos.

Social Behavioral Dynamics and Captive Management of All-male Groups of Western Lowland Gorillas (Gorilla gorilla gorilla) in European Zoos.

Dissertation

140 Seiten

Ganzer Text

Freie Universität Berlin, Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie
Gutachter: Prof. Dr. Carten Niemitz, Prof. Dr. Wulf Schiefenhövel
Zoo Köln, Paignton Environmental Park (UK), Loro Parque (Teneriffa, Spanien)

Zusammenfassung:

Zielsetzung dieser Promotionsarbeit war, Junggesellengruppen von westlichen Flachlandgorillas (Gorilla g. gorilla) in zwei Europäischen Zoos verhaltensbiologisch zu untersuchen. Hierzu wurde zum Einen die Bildung einer solchen Gruppe von zwei adulten und zwei juvenilen Männchen beobachtet. Zum Anderen wurden einzelne Sozialverhaltensweisen bei an einer etablierten Junggesellengruppe aufgenommen. Ein weiteres Ziel dieser Arbeit war, die Entwicklung sozialer Verhaltensweisen, welche die Tiere zur Sicherung der friedlichen Koexistenz innerhalb einer Junggesellengruppe einsetzen, zu untersuchen. Diese Studie zum Verhalten von männlichen Gorillas in Junggesellengruppen soll dazu beitragen, für das Gorilla-EEP Empfehlungen für zukünftige Bildungen sowie das langfristige Management solcher Gruppen zur Verfügung zu stellen. Qualitative Daten des Verhaltens der beiden adulten Männchen wurden sowohl vor und nach deren Umsiedlung als auch bei selten auftretenden Verhaltensweisen erhoben. Quantitative Daten durch "scan sampling" wurden vor und nach der Gruppenbildung aufgenommen. Von der etablierten Gruppe wurden alle Ereignisse bestimmter sozialer Verhaltensweisen aufgenommen. Der Aufenthaltsort einzelner Tiere wurde in regelmäßigen Abständen mittels "scan sampling" ermittelt. Die Ergebnisse der Gruppenformation zeigen, dass eine Gruppenbildung mit zwei adulten Männchen, selbst wenn diese bekannt miteinander sind, zu ernsthaften Auseinandersetzungen mit anschließender Trennung führen kann. Nach der Gruppenbildung zeigte sich, dass mit Ausnahme des Ruheverhaltens alle Tiere weniger Zeit mit nicht-sozialen Verhaltensweisen verbrachten als zuvor. Der Zeitanteil von stereotypischen Verhaltensweisen nahm für das adulte Männchen und eines der Jungtiere nach der Gruppenformation zu, wohingegen das Sozialspiel der beiden Jungtiere abnahm. Basierend auf den Ergebnissen der Gruppenbildung wird empfohlen, dass Junggesellengruppen aus Jungtieren verschiedenen Alters sowie einem adulten Männchen bestehen sollten. Die Ergebnisse der Untersuchungen der etablierten Gruppe zeigten, dass alle Tiere sozial affiliative Interaktionen miteinander hatten. Lediglich der Silberrücken nahm nicht an Sozialspielen teil, sondern bevorzugte die Nähe oder den Kontakt zu anderen Gruppenmitgliedern. Der Gorilla, welcher als einziger in einer Gruppe aufgewachsen war, wies den höchsten Anteil an sozial affiliativen Verhaltensweisen auf. Er hatte freundliche Kontakte mit allen Gruppenmitgliedern, was zeigt wie wichtig solche Tiere besonders im Hinblick auf eine langfristige Haltung solcher Gruppen sind. Aggressive Verhaltensweisen wurden bei allen Gruppenmitgliedern beobachtet, wobei die höchsten Raten bei zwei Schwarzrücken zu sehen waren und die niedrigsten Raten bei dem Silberrücken und den Jungtieren. Die Gorillas in beiden Gruppen bildeten Koalitionen aus und unterstützten sich gegenseitig. Sie setzten somit dieselben Mechanismen ein, um miteinander zu leben wie es von freilebenden Gorillas bekannt ist. Wie auch im Freiland können männliche Gorillas in Junggesellengruppen leben, um dort in sozialer Gesellschaft aufzuwachsen und um anschließend die Gruppe zu verlassen. Dieser Umstand muss bei der langfristigen Planung beachtet werden, um gegebenenfalls neue Unterbringungsmöglichkeiten für diese Tiere zu haben.

Abstract:

The goal of this research project was to investigate the social behavioral  dynamics of all - male groups of captive western lowland gorillas ( Gorilla gorilla  gorilla ) in two European Zoos.  First, a group formation of an all - male group at Paignton Environmental Park (UK) was observed.  The group included two silverback  and two juvenile males.  Second, selected social behaviors among members of an  established all - male group at Loro Park, Tenerife (Spain) were also recorded.  Another  objecti ve of this project was to gain an understanding of the development of the social  behavioral dynamics within an all - male group in comparison to what is known from  free - ranging mountain gorillas ( Gorilla gorilla beringei ).  Additional attention was  paid to t he design and the utilization of the enclosure and its influence on the group  dynamics.  The knowledge obtained from this study provides the necessary background  information and recommendations for the European Endangered Species Program for  the Gorilla (E EP - Program) to assist in future group formations and long - term  management of such all - male groups in captivity.
Qualitative data of the two silverbacks were obtained at the Cologne Zoo  (Germany) prior to their move to Paignton Zoo and during the initial ph ase after the  arrival of the silverbacks at Paignton Zoo.  Quantitative data in the form of scan  sampling were collected prior to and subsequent to the group formation.  At Loro Park,  all - occurrence sampling of selected social behaviors was applied to reco rd all  affiliative and agonistic interactions between the members of the all - male group.   Between samples, scan sampling was used for the whole group to record the location  of each gorilla.  The times of observations in all three zoological gardens added up to  260 hours.
The results of the group formation showed that starting an all - male group with  two young silverbacks, even when familiar with each other, could lead to serious fights  and result in the subsequent permanent separation of them.  Almost all no n - social and  social behaviors decreased post group formation, with the exception of idle behaviors.   Stereotypic and aberrant behaviors increased for the remaining silverback as well as for  the hand - reared juvenile.  Social affiliative behaviors were expre ssed by the juvenile males only, but these decreased post group formation.  It is interesting to note that after  the juveniles settled in, the group - reared male bonded with the hand - reared male.  As a  result, the juveniles built a coalition between the you nger males towards the silverback  in agonistic encounters.  The data from the group formation showed that an all - male  group should be founded with subadult and juvenile males at various ages and not  more than one blackback or young silverback.  It is impor tant that the integration  processes are carried out gradually to provide a stress free environment for the animals. 
Among the all - male group at Loro Park, the results revealed that all males  engaged in social affiliative interactions.  The silverback was  never observed playing. He stayed mainly in contact or in proximity to others, whereas the blackbacks and  subadults played with each other.  The only group - reared male expressed the highest  rate of affiliative interactions.  He was the only animal who had  friendly interactions  with all group members, and this supports the importance of socially experienced  animals in the long - term management of all - male groups in captivity.  All group members expressed agonistic behaviors, mainly moderate aggression, with  the highest  rates exhibited by two of the older blackbacks and the lowest rates by the silverback  and the juveniles. The silverback received the majority of agonistic support from one  of the blackbacks, thus, avoiding serious, subsequent fights.  Coalitio ns were seen  mainly between the silverback and one of the blackbacks and among juveniles.
Establishing coalitions and mutual support for individual group members has  also been observed among free - ranging gorillas.  This project showed that gorillas in  captivity use similar mechanisms to coexist as has been seen among free - ranging  gorillas.  Similar to free - ranging mountain gorillas, captive males can be part of an all - male group, but as they mature, it usually becomes necessary for the zoo management  to mov e individual adult males to other locations.  Nonetheless, all - male groups can be  an interesting and educational opportunity for the public.

 

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx