Donnerstag, 14 Juni 2018 08:45

SCHNIDRIG, R. (1988)

Untersuchungen zur Sozialstruktur einer in Gefangenschaft gehaltenen Gruppe Somali-Wildesel (Equus asinus somaliensis).

Lizentiatsarbeit

79 Seite

Zoologisches Institut der Universität Bern, Ethologische Station Hasli
Leitung: Prof. Dr. B. Tschanz
Stiftung Müllerhägli (Aussenstation Zoo Basel)

Zusammenfassung:

Während eines Sommers wurde anhand des partnerbezogenen Verhaltens und der interindividuellen Distanzen die Sozialstruktur einer in Gefangenschaft gehaltenen Gruppe SomaliWildesel untersucht. Die Analyse dyadischer Beziehungen stützt sich auf Gruppen ähnlich wirkender Verhaltensweisen (funktionelle Kategorien). Die durch eine Fohlengeburt bewirkten Veränderungen der dyadischen Beziehungen geben Einblick in die Wesensart der Gruppenstruktur. 

Es zeigte sich, dass sich der Hengst räumlich abgesondert von den Stuten aufhält und mit diesen wenig interagiert. In verschiedenen Situationen jagt er die Stuten. Diese, besonders Yola, suchen immer wieder seine Nähe. Die wenigen Begegnungne zwischen dem Hengst und den Stuten werden meist von letzteren initiiert. Der Hengst reagiert darauf neutral oder mit "ausweichen". Die Stuten untereinander halten ganzjährig, ausser in speziellen Situationen wie z.B. nach einer Fohlengeburt, geringe Distanzen ein. In den Stutendyaden sind vorallem Begegnungen neutraler und toleranter Art beobachtet worden. Intolerantes Verhalten ist selten zu beobachten. Sämtliche Beziehungen sind individualisiert.

Nach der Geburt des Fohlens Meru sondert sich die Mutterstute Giuba mit ihrem Fohlen ab. Daraufhin schliesst sich die jüngere der beiden andern Stuten der älteren and und diese wendet sich dem Hengst zu. Nach ca. einem Monat schwächen sich diese Beziehungen ab und die alten treten wieder stärker hervor. Zwischen Giuba und Meru besteht die engste Beziehung. Das Fohlen beeinflusst durch seine Beziehung zur Mutter und durch das partnerbezogene Spiel das Verhaltensgefüge wesentlich.

Die dargestellten Befunde werden mit der sozialethologischen Equidenliteratur verglichen. Grundsätzlich entspricht die Sozialstruktur der untersuchten Somali-Wildesel Gruppe denjenigen von Grevyzebra, Asiatischem Wildesel und Hausesel.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 13:48

KALDEN, N.K. (2009)

Sozialverhalten der Erdmännchen (Suricata suricatta) im Georg von Opel-Freigehege für Tierforschung.

Social behaviour of suricates (Suricata suricatta) in the Georg von Opel-Freigehege für Tierforschung.

Bachelorarbeit

73 Seiten

AG Spezielle Zoologie – Evolution und Systematik der Tiere, Philipps Universität Marburg
Leitung: Prof. Dr. Lothar Beck
Opel-Zoo Kronberg

Zusammenfassung:

Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Sozialverhalten der Erdmännchenkolonie (n=3) im Georg von Opel-Freigehege für Tierforschung in Kronberg.

Es sollen Grundzüge des Verhaltens im Vergleich zu wildlebenden Surikaten aufgezeigt werden und mögliche Störungen, sowie Auffälligkeiten eruiert, deren Ursachen bestimmt und die Auswirkungen innerhalb der Gruppe verdeutlicht werden.

Hierzu wurden die Einflüsse der geringen Gruppengröße, der Besuchermenge, der Trächtigkeit des Alpha-Weibchens, der Haltungsbedingungen und der Eingliederungsversuche von unverwandten Erdmännchen (n=2) aus dem Duisburger Zoo  untersucht.

Dabei konnten keine Verhaltensauffälligkeiten oder Störungen auf die Haltungsbedingungen zurückgeführt werden. Lediglich die Gruppengröße hat eine Wirkung auf das Leben der Tiere angedeutet. Die Auswertung der Ergebnisse zeigt einen negativen Einfluss der niedrigen Individuenzahl auf die Aktivitätsprofile der natürlichen Arbeitsteilung unter den Erdmännchen, welche nachfolgen die Nachzucht beeinträchtigen kann.

Als Stressfaktoren stellten sich die Besuchermenge und die Eingliederung der Duisburger Weibchen heraus. Jedoch war der Einfluss erst ab einer bestimmten Besucherzahl zu erkennen, was für eine teileweise Gewöhnung an menschliche Gegenwart spricht. Dabei reicht der optische Reiz der Besucher für vermehrtes Warn- und Wachverhalten aus, eine Erhöhung des Markierverhaltens entsteht aber nur durch eine vorangegangene Konfrontation mit gruppenfremden Artgenossen.

Durch die Untersuchung der sozialen Interaktionen konnte ein enges Gruppengefüge und eine enge Paarbindung festgestellt werden, die sich durch die Trächtigkeit unter den Weibchen negativ verändern. Auch auf die Sensibilität der Feindwahrnehmung bzw. Vorsicht und die Stressanfälligkeit aller Tiere hat die Trächtigkeit bzw. Jungenaufzucht eine steigernde Wirkung.
Während der Beobachtung konnten nur Verhaltensweisen eruiert werden, die auch bei wildlebenden Surikaten zu beobachten sind. Die Beeinflussung trat nur in Form einer Änderung in den Aktivitätshäufigkeiten, jedoch nicht in widernatürlichem Verhalten auf.

Abstract:

This research paper is about the social behaviour of the meerkats from the “Georg von Opel-Freigehege für Tierforschung” in Kronberg.
Within a six-week stay in the zoo, its small group of suricats (n=3) were observed and their behaviour with the aid of several sampling methods documented. By the data thus obtained, an ethogram and a sociogram were created. Also the analyse of the data can show the main features of the behaviour compared to wild suicats and demonstrate possible disturbances, irregularities, their reasons and also effects on the group.
Hereto the effects by the low size of the group, the quantity of visitors, the pregnancy of the alpha female, the husbandry conditions and the integration of the unrelated meerkats (n=2)  from Duisburg were investigated.
Thereby no behavioural disorder because of the husbandry conditions appeared. Only the minor size of the colony indicated an impact on the life of the aninals.
The analysis shows an adverse influence because of the small number of individuals on the natural assignment of work among meerkats, which subsequently may negatively impact the breed.
Further the amount of visitors and the inclusion of the new females turned out to be a stress factor. However, the influence was only after a certain number of visitors ascertainable, which implies a partial habituation to human presence. In doing so, the optical stimulus is enough to trigger an increased trend of warning and watching. Increase of spraying arise but not unless there is a previous confrontation with the suricats from Duisburg.
Through the study the social interactions of the meerkats from the Opel-Zoo, a strong social fabric and close relationship are detected, that changes among both females by the gestation.
Also on the sensitivity of the enemy cognition or rather the attention and the stress-vulnerability of all animals, the pregnancy and rearing of young has an enhancing effect.
During the observation, only bebaviour which are shown by wild suricats, were ascertained. The influence occurs only in terms of a change in the frequent distribution of manner and not in unnatural behaviour.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 13:34

HELMLINGER, S. (2014)

Aktivitätsverteilung und Sozialstruktur einer Erdmännchen-Familie (Suricata suricatta (Schreber 1776)) im Opel-Zoo Kronberg.

Activity pattern and social structure of a suricate family (Suricata suricatta (Schreber 1776)) in the Opel-Zoo Kronberg.

Bachelorarbeit

132 Seiten

AG Spezielle Zoologie – Evolution und Systematik der Tiere, Philipps Universität Marburg
Leitung: Prof. Dr. Lothar Beck
Opel-Zoo Kronberg

Zusammenfassung:

  • Ziel der vorliegenden Bachelorarbeit ist die Sozialstruktur einer Erdmännchen-Familie im Opel-Zoo Kronberg näher zu beleuchten, individuelle Unterschiede in der Aktivitätsverteilung und der sozialen Beziehung zwischen den Tieren festzustellen und zu begründen. Dabei wurden Vergleiche zu einer ähnlichen, ebenfalls im Opel-Zoo durchgeführten Studie von 2009 gezogen und mögliche Ursachen für Abweichungen zwischen den Gruppen diskutiert. Es wurden sowohl die Aktivitätsverteilungen einzelner Individuen, die Aktivitätszentren und die Gehegenutzung betrachtet, als auch verschiedene soziale Interaktionen (soziopositive, sozionegative und olfaktorische).  Zudem wurden Aussagen über einen möglichen Besuchereinfluss getroffen, in dem Korrelationen zwischen der Besuchermenge und bestimmter Verhaltensweisen näher  betrachtet wurden.
  • Die untersuchte Erdmännchen-Familie bestand aus insgesamt fünf in Gefangenschaft geborenen Tieren, darunter ein adultes Elternpaar und deren drei Jungtiere aus zwei Würfen. Bis auf das Männchen, das aus dem Tierpark Wittenberg stammt, sind alle Tiere im Opel-Zoo geboren.  
  • Die Datenaufnahme erfolgte über einen Zeitraum von fünf Wochen vom 10.03.2014 bis zum 10.04.2014 mit einer einwöchigen Pilotphase vom 03.03.2014 bis zum 07.03.2014.  Zur Datenaufnahme wurden zwei Protokollbögen verwendet auf denen mittels Scan Sampling und Behaviour Sampling entsprechende, vorher katalogisierte  Verhaltensweisen dokumentiert wurden. Die anschließende, statistische Auswertung erfolgte digital mit den Programmen „MS Excel“ und „RStudio“.  
  • Die Ergebnisse der Aktivitätsverteilung und Sozialstruktur zeigten deutliche Unterschiede zu der 2009 untersuchten Gruppe, die vor allem durch individuelle Eigenschaften der  Tiere begründet sind. So entstammt das in dieser Gruppe untersuchte Alpha-Männchen einem anderen Zoo und ist damit nicht in der Geburtsgruppe verblieben, wie das von  KALDEN (2009) untersuchte Männchen. Dies hat Auswirkungen auf den prozentualen  Anteil des Wachverhaltens.  
  • Ein Besuchereinfluss ließ sich entgegen den Erwartungen nur gering bis gar nicht feststellen, was für eine starke Gewöhnung der Tiere spricht.  
  • Verhaltensauffälligkeiten oder –störungen ließen sich keine nachweisen und auch die Haltungsbedingungen und Pflegemaßnahmen des Zoos entsprechen den Bedürfnissen  der Tiere und sind, sofern möglich, denen wildlebender Surikaten angepasst.  
  • Geringfügige Optimierungsmöglichkeiten bestehen durch das Anbieten von Environmental/Behavioural Enrichment. Zur Verbesserung des Zuchterfolges kann eine Vergrößerung der Gruppe und ein Ausgleich in der Geschlechterverteilung angestrebt werden. Bei (empfohlener) Vergrößerung der Gruppe ist perspektivisch eine Erweiterung des Geheges angezeigt.
  • Gruppengröße und –zusammensetzung sind für eine weitere Zucht nicht optimal, kommen in dieser Form jedoch auch in der Wildnis vor.

Abstract:

• This study describes the intragroup social structure of a family of meerkats at the Opel-Zoo Kronberg, focusing on individual differences in activity distribution and social  relationships between the animals as well as possible reasons for those differences.  Comparisons are drawn between this study and a similar study done in 2009 at the same zoological garden and deviations between the two groups of meerkats and potential  causations for those deviations discussed. Activity distributions, activity centres as well as enclosure utilization are looked upon as well as various social interactions (socio-positive, socio-negative and olfactory). In addition conclusions were drawn about a possible visitor impact by looking for correlations between the daily amount of visitors and  some types of behaviour.  
• The meerkat family observed in this study consisted of five animals, all born in captivity. Among them there was one parental pair of adults and their offspring of three younger individuals from two litters. Except for the male, which originated from a Zoo in Wittenberg, all animals were born at the Opel-Zoo. 
• Data was collected over a period of five weeks between 10th of March 2014 and 10th of April 2014 following a one week pilot phase that took place from 3rd of March 2014 until 7th of March 2014. Two Recording Sheets were used, collecting previously defined categories of behaviour via Scan Sampling and Behaviour Sampling. The following statistical analysis was done using the programs „MS Excel“ and „RStudio“.  
• Results of activity distributions and social structure showed distinct difference to the group studied in 2009, which are supposed to be caused by individual attributes. The alpha-male in this group originates from a different zoo, meaning it had dispersed from its natal group, in contrast to the male studied by KALDEN (2009) which had remained in its natal group. Whether or not dispersal has occurred yet, influences the portion of contribution to raised guarding by males.  
• Contrary to expectations only slight until no evidence could be found that there was a visitor impact, speaking for a high amount of habituation in the studied animal group. No unusual behaviour or behavioural disorders have been found and management conditions as well as care-taking provided by the zoo are appropriate for the species.
• Group size and composition aren’t ideal for further breeding success, but do appear likewise in the wild.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:43

FELLINGER, H. (1977)

Untersuchungen zur Sozialstruktur einen Hyänenhundgruppe (Lycaon pictus) im Duisburger Zoo.

Staatsexamensarbeit

84 Seiten

Gesamthochschule Duisburg, Fachbereich Biologie
Leitung: Dr. Manfred Pietsch
Zoo Duisburg

Zusammenfassung:

Im Duisburger Zoo wurde von mir im Zeitraum April bis Juli 1977 eine Gruppe Hyänenhunde (Lycaon pictus) beobachtet. Das etwa 203 m² große Gehege ist dreigeteilt. In zwei etwa gleichgroßen Gehegen werden jeweils ein Paar gehalten, im dritten weitaus kleineren Gehege (16 m²) drei Hündinnen. Die Kenntnis des elementaren Verhaltensinventars war Voraussetzung für die Einordnung und Darlegung des von mir beobachteten Verhaltens der Hyänenhunde im Zoo. Neben dem täglichen Wechsel von Aktivitäts- und Ruhephasen, die sich aus Ruhe- und Laufverhalten zusammensetzen, besteht das Sozialverhalten der Hunde hauptsächlich aus Begrüßungs-, Markierungs- und Spielverhalten. Ein außergewöhnliches Ereignis, wie das Zusammensetzen der beiden von Hand aufgezogenen Welpen mit einer Althündin bildete einen interessanten Höhepunkt meiner Untersuchungszeit. Das Studium der Beobachtungen von Hyänenhunden in freier Natur in Verbindung mit meinen eigenen Beobachtungen führten zu der Notwendigkeit, eine Diskussion in der vorliegenden Form zu verfassen.

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx