A Case Study of Orangutan and Siamang Behavior Within a Mixed-Species Zoo Exhibit.

Journal of Applied Animal Welfare Science, 13:4, 330-346, DOI: 10.1080/10888705.2010.507125.

Zusammenfassung:

A Mixed-Species zoo exhibit is an exhibit that contains two or more distinct species, and is becoming increasingly common across the globe, as exposure to other species allows for animals in captivity to behave in ways similar to their natural environments. Zoo exhibits that have mixed species have built in enrichment activities for the animals as they interact with one another. In this way these living environments can increase animal welfare by reducing boredom, increasing behavioral diversity These researchers at an immersion exhibit at Adelaide Zoo in South Australia examined the behavior of orangutans and siamangs within a mixed-species exhibit by collecting empirical data on the presence of affiliative interactions, aggression, inter-species mingling, natural behaviors, and the absence of stereotypic behaviors. The exhibit included two orangutans (a male and a female), and two simang, which also included one male and one female. The simangs were younger (born since the 2000s), and the organgutans were older.  In the wild, while the two species might forage together, they often chase and even attack the each other, with the siamangs typically initiating the attacks. At the beginning of the introductory phase, the animals were introduced using a series of gradual introductions, beginning with visual contact only. At the time of the research, the orangutans and siamangs had been on display together for six months.  During the research, most interactions between Karta the orangutan and the siamang pair were playful, which included, pulling hair and running away, wrestling, and poking each other, as well as grooming, embracing and sharing food. The interactions were typically initiated by the siamangs. Further, supplanting of one species by the other was infrequent and typically occurred when one group tried to initiate play and the other did not wish to comply. Further, the two groups did use the exhibit equally with little to no segregation. The authors conclude that the presence of affiliative interactions beyond mere mutual tolerance supports the argument that mixed-species exhibits can be beneficial. It is possible that the greater success of the integration at this exhibit is due to the brief separation overnight. However, four months after the conclusion of the study, one of the siamangs did sustain a fracture of the radius and ulna of his left arm, and bite marks on the back of Karta the orangutan’s head suggest she was responsible, although the witness (a zoo visitor) was unable to describe the cause of context. So, while in general the two species were able to interact peacefully, there is an inherent danger in placing two species with disproportionate strengths together. To alleviate some of this danger, a surveillance system should be put in place, as well as ensure adequate safety routes. However, the fact that Irian the siamang was unable to reach the safety route before sustaining the injury should be considered.

Main Points and Potential Applications

  • Mixed-Species zoo exhibits can be beneficial in ensuring the well-being of each species, although the integration can be challenging and unsuccessful if not taken gradually and carefully.
  • It is necessary to monitor the two species and to ensure adequate safe routes are available in case of a disagreement.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:18

BREITSCHÄDL, C. (?)

Veränderungen im Aktivitätsmuster einer Siamang Familiengruppe durch die Geburt eines weiteren Kindes.

Diplomarbeit

Karl-Franzens-Universität Graz
Tierwelt Herberstein und Tiergarten Schönbrunn

Zusammenfassung:

Siamangs leben normalerweise in sozial monogamen Familiengruppen, bestehend aus einem Pärchen und ihrem Nachwuchs. Die Jungtiere verlassen mit der Geschlechtsreife die Gruppe, in der sie geboren wurden. Siamangs weisen meist ein geteiltes elterliches Fürsorgeverhalten auf. Dies ist untypisch für die meisten Gibbonarten und nur bei manchen Säugetieren der Fall. Das adulte Weibchen ist, vor allem im ersten Lebensjahr, für das Jungtier verantwortlich, ab dem zweiten Lebensjahr kümmert sich vor allem das Männchen um den Nachwuchs, was sich vorwiegend in sozialem Spiel, aber auch im Tragen des Jungtieres äußert. Auch Geschwister des Neugeborenen zeigen manchmal Helferverhalten, was sich ebenfalls in der Unterstützung beim Tragen zeigt. In dieser Studie wurde herausgefunden, dass sich das Aktivitätsbudget der adulten Tiere vor und nach der Geburt eines weiteren Jungtieres dahin gehend unterscheidet, indem sich das Fürsorgeverhalten, sowohl des Weibchens als auch des Männchens signifikant erhöht, wohingegen sich die Zeit, die mit Allogrooming (gegenseitige Fellpflege) verbracht wird, nach der Geburt verringert. Weiters konnte nachgewiesen werden, dass das erwachsene Männchen, weniger Zeit in soziales Spiel investiert , als das halbwüchsige und juvenile Jungtier. Diese suchen offenbar eher das Spiel mit einem annähernd Gleichaltrigen, als mit dem Vater. In Hinsicht auf die räumliche Distanz zwischen den Tieren wurde ein signifikanter Unterschied vor und nach der Geburt gezeigt. Das erwachsene Weibchen verbringt nach der Geburt weniger Zeit mit dem Partner in Körperkontakt, was sich auf die gesteigerte Jungenfürsorge zurückführen lässt, wohingegen der Anteil an in Körperkontakt verbrachter Zeit mit dem halbwüchsigen Weibchen zunimmt, was vorwiegend am gesteigerten Interesse dem Neugeboren gegenüber zugrunde liegt.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 07:38

LEMBECK, M. (2009)

Elterliches Fürsorgeverhalten bei der Jungenaufzucht und Verhaltensentwicklung bei Gibbons: Eine vergleichende Studie des Siamang- und Weisshandgibbons.

Differential parental investment and behavioural development in Gibbons: comparison between Siamang (Symphalangus syndactylus) and Lar Gibbon (Hylobates lar).

Masterarbeit

100 Seiten

Karl-Franzens Universität Graz, Institut für Zoologie
Leitung: A.O. Univ.-Prof.Dr.phil. Gerhard Skofitsch, Dr. Cornelia Franz
Tiergarten Schönbrunn, Tierwelt Herberstein

Ganzer Text

Zusammenfassung:

Siamangs und Weisshandgibbons leben in, für uns Menschen, idyllischen, für Menschenaffen, eher seltenen Familienverhältnissen: in Einehe. Das bedeutet im Weiteren, dass Männchen und Weibchen ihr Leben lang zusammen bleiben, ein gemeinsames Territorium verteidigen und Nachwuchs zeugen. Auf Grund dieser Gegebenheiten ist anzunehmen, dass eine elterliche Rollenverteilung bei der Jungenaufzucht bestehen könnte. Daher wurde eine Siamangfamilie in der Tierwelt Herberstein mit einer Weisshandgibbonfamilie im Tiergarten Schönbrunn, die jeweils aus Vater, Mutter, der 2-jährigen Tochter und dem wenige Wochen alten Baby bestand, beobachtet. Wie sich herausstellte, gab es nicht nur Unterschiede im allgemeinen Sozialverhalten zwischen den Gruppenmitgliedern, sondern auch im Anteil der väterlichen Fürsorge gegenüber den Jungen. Während die Siamangfamilie viel mehr Zeit in Körperkontakt verbrachte und dabei gegenseitiges Felllausen oder gemeinsames Spiel im Vordergrund standen, verbrachten die Weisshandgibbons viel mehr Zeit mit der Beobachtung ihrer Umgebung beziehungsweise mit Ruhen. Weiteres lässt sich sagen, dass das Siamang- Männchen sich intensiver um die Jungen kümmerte, als das Weisshandgibbon-Männchen, welches nie beim Tragen des Babys beobachtet wurde und wesentlich weniger Zeit mit der Tochter im gemeinsamen Spiel verbrachte.

Diese und weitere Ergebnisse lassen darauf schließen, dass sich Grundbedürfnisse wie Sicherheitsgefühl und Erkundungsdrang während der verschiedenen Stadien der Jungenentwicklung in elterlichem Rollenverhalten widerspiegeln. Während die Mutter im 1. Lebensjahr die primäre Bezugsperson darstellt, ersetzt der Vater ab dem 2. Lebensjahr einen gleichaltrigen Spielkameraden, sodass nach und nach mehr Zeit mit dem Vater, als mit der Mutter verbracht wird. Allerdings gibt es Artunterschiede, die den Zeitaufwand der Eltern betreffen, trotz gleichem Sozialleben und somit Anlass zur Diskussion geben. Eine mögliche Erklärung dafür könnte im Fressverhalten liegen: Während Siamangs sich hauptsächlich von Blättern ernähren, die ja das ganze Jahr im Überfluss vorhanden sind, fressen Weisshandgibbons bevorzugt Früchte. Die meisten davon sind allerdings nur saisonal vorhanden und dann nur verstreut auf bestimmten Bäumen. Daher könnte es nicht nur zwischen benachbarten Weisshandgibbongruppen zu einem Konkurrenzgefühl, sondern selbst innerhalb der Familiengruppen zu Streitigkeiten um Nahrung kommen. Somit könnte sich im Laufe der Evolution ein geringeres Gemeinschaftsgefühl entwickelt haben und nun weniger Zeit in soziale Verhaltensweisen, wie es auch das väterliche Fürsorgeverhalten ist, investiert wird, als in Siamangfamilien. So die Theorie, dennoch: Selbst wenn man solche Ergebnisse von Verhaltensstudien in größeren Zusammenhängen betrachtet, dürften diese grundsätzlich komplexeren Mechanismen unterliegen und Anlass dafür geben, immer neue, interessante Aspekte aufzuwerfen, insbesondere wenn man mit Menschenaffen, wie es auch Gibbons sind, arbeitet.

Abstract:

Siamangs and lar gibbons live in monogamous family groups consisting of an adult pair and 1-3 offspring. Cooperative care for offspring is expected for monogamous mammals though little is known about the differential parental investment during infant development. Ontogenetic changes in the needs of the infant in respect to security and exploration should be reflected in differential parental investment. Mothers as the primary attachment figures are expected to provide security during the first months of life whereas fathers supply the need for exploration in play behaviour during later infancy. These assumptions are studied in a group of siamangs (n=4) in the wild animal park “Tierwelt Herberstein”, as well as in a group of lar gibbons (n=4) in the Vienna zoo “Schönbrunn”, both Austria, with similar group composition and infants of similar age. In order to compare social behaviour and infant development data for both species were collected at similar developmental stages of the infants. Additionally, the ontogenetic development of the siamang infant was tracked continuously until the age of six months. At the age of about one year, additional data on the infant’s activity budget were collected additionally. The results support a model of complementary parental investment with a higher amount of maternal investment in terms of caring behaviour during early infancy and a higher amount of paternal investment in terms of play behaviour in later juvenile stages in both species. In particular, a correlation between the siamang infant’s increasing age and the decreasing amount of mother – infant body contacts was found, which indicates prospective change in the infant’s integration in social interactions among the family group. Paternal care in the siamang group was mainly obvious in the more frequent play with the offspring compared to the adult female’s contribution. Further the adult male played significantly more often and longer with the juvenile female, than the adult female did and was observed, though rarely, to carry the infant. Similarly, the lar gibbon father was observed to spend more time in offspring – play than the adult female, particularly he played significantly more often and longer with the juvenile female. Nevertheless, the lar gibbon father invested less time in interactions with offspring than the siamang father. These results support the hypothesis of the siamang male to be outstanding among gibbons, as conducting intensive care in offspring rearing. Species differences are reflected in significantly lower rates of social interactions among family members in the lar gibbon group compared to the siamang group. These results are consistent with studies from both, the wild and captivity, possible originating from differing intra-specific feeding competition mechanism

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 09:25

MATTES, C. (2011)

Beobachtungen zur Veränderung der Sozialstruktur einer Gruppe Siamangs (Symphalangus syndactylus) im Tierpark Hellabrunn unter dem Einfluss eines neugeborenen Jungtieres.

Bachelor’s Thesis
126 Seiten. PDF: 44’501 KB

Lehrstuhl für Tierökologie, Prof. Dr. R. Gerstmeier Technische Universität München, Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt, Freising–Weihenstephan

Voller Text

Zusammenfassung:

Beobachtet wurden die Veränderung in der sozialen Struktur einer im Tierpark Hellabrunn lebenden Siamang Gruppe unter dem Einfluss eines Jungtieres. Die Observationen fanden in 3 Blöcken von je ca. 2 Wochen statt, die jeweils ca. 10 Wochen auseinander lagen. Der erste Block ging vom 28.2.11 bis zum 14.3.11, der zweite Block vom 30.5.11 bis zum 14.6.11 und der dritte Block vom 18.8.11 bis zum 2.9.11. Beobachtet wurde ausschließlich während der aktiven Phase der Affen zwischen 9 Uhr und 17:30 Uhr. Stellvertretend für die Entwicklung des Jungtieres wurden die Perioden untersucht, in denen das Jungtier keinen physischen Kontakt zur Mutter hatte. Für die Fragestellung wurden die Interaktionsdauer, die Interaktionsfrequenz, das Verhältnis zwischen positiven und negativen Verhaltensweisen, das Fellpflegeverhalten, das Sexualverhalten und das Gesangsverhalten der gesamten Gruppe, sowie das Aggressionsverhalten zwischen der Mutter und dem älteren Jungtier analysiert. Zusätzlich wurde das Helferverhalten vom Vater und dem älteren Jungtier untersucht. Dieses beinhaltete zusätzlich die Verhaltensweisen Spielen und Im-Arm-halten. Die Datenaufnahme erfolgte mit der umfassenden Fokustier Methode, der gerichteten Fokustier Methode, der soziometrischen Matrix, der Scan Methode und der Verhaltens-Fokus Methode. Die Daten wurden mithilfe des Chi-Square Tests, des Binomial Tests und des Spearman Tests statistisch ausgewertet. Es konnte eine zunehmende Teilnahme des Muttertier an sozialen Interaktionen mit anderen Gruppenmitgliedern beobachtet werden. Auch die Gruppenharmonie hat sich verändert. Es fand mehr Grooming und weniger aggressives Verhalten statt. Eine Veränderung der Gesangsaktivität konnte, aufgrund zu geringer Datenmenge, nicht nachgewiesen werden. Dieselbe Problematik trat beim Sexualverhalten auf. Es wurde eine Steigerung im zweiten Observationsblock festgestellt. Die sexuelle Aktivität sank wieder im dritten Beobachtungsblock. Eine Beteiligung des Vaters und des älteren Jungtieres an der Brutfürsorge konnte insofern festgestellt werden, dass das Spielverhalten mit dem Jungtier stieg wie auch die Verhaltensweise Im-Arm-Halten. Eigentliches Tragen des Jungtieres wurde zu keinem Zeitpunkt beobachtet. Dies hing vermutlich mit der steigenden Toleranz gegenüber dem älteren Jungtier zusammen, sowie mit der zunehmenden Selbstständigkeit des Infanten. Aus vielen der Observationen geht hervor, dass eine größere Veränderung zwischen Block 1 und 2 als zwischen Block 2 und 3 stattfand. Dies ist wahrscheinlich damit zu erklären, dass das Jungtier einen „kritischen“ Punkt überschritt. Zum Zeitpunkt des 1. Beobachtungsblocks war das Jungtier ca. 12 Wochen, im Block 2 bereits ca. 24 Wochen und im 3. Block ca. 36 Wochen alt. Dies war anhand der Entwicklung des Jungtiers zu erkennen, sowie bei dem Aggressionsverhalten zwischen der Mutter und dem älteren Jungtier, dem Groomingverhalten zwischen dem Muttertier und den anderen Individuen, sowie am Spielverhalten zwischen dem Jungtier und seiner älteren Schwester.

Abstract:

In this study it was analyzed whether the presence of a newborn infant would affect the dynamics of a captive group of Siamangs (Symphalangus syndactylus) in such a way that it could be detected by observation. Therefore the group at the zoo in Munich was monitored for three episodes lasting about two weeks each and being about ten weeks apart. The time period of observation was at random during the activity time oft the group between 9 a.m. and 17:30 p.m. The infant was about 12 weeks old at the beginning of the study and about 38 weeks at the end. To demonstrate the infant’s development and its getting more and more independent from the mother, the time was documented when the infant spent time away from the mother. For detecting any changes in the structure of social behaviour following social activities were observed: time spent on social and individual behaviour, grooming behaviour between the members of group, aggression between the mother and the older daughter, the helping behaviour provided by the father and the older daughter, sexual interest of the father towards the mother and group calls. There was a change in the amount of time, spent with social activities, time spent for grooming and aggression towards the older daughter from the adult female. The social behaviour of the other group members did not change as significant. The sexual interest between the father and the mother as much as the group calls were not often enough observed to evaluating the data. As for helping behaviour the father and older daughter were observed grooming and playing with the infant as holding it in their arms but never actually carrying it.

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx