Samstag, 10 Juni 2017 13:59

GERLACH, J. (2008).

Pelusios subniger parietalis Bour 1983 – Seychelles black mud turtle.

In: Rhodin, A.G.J., Pritchard, P.C.H., van Dijk, P.P., Saumure, R.A., Buhlmann, K.A., and Iverson, J.B. (Eds.). Conservation Biology of Freshwater Turtles and Tortoises: A Compilation Project of the IUCN/SSC Tortoise and Freshwater Turtle Specialist Group. Chelonian Research Monographs No. 5, pp. 016.1-016.4, doi:10.3854/crm.5.016.parietalis.v1.2008, http://www.iucn-tftsg.org/cbftt/. http://www.iucn-tftsg.org/cbftt/.

Zusammenfassung:

The Seychelles subspecies of black mud turtle, Pelusios subniger parietalis (Family Pelomedusidae), is restricted to six islands of the Seychelles group. Five breeding populations exist and the wild population was estimated to be about 660 adults in 2005. Populations continue to decline due to ongoing marsh drainage. Legal protection of wetland habitats is urgently required and ongoing reintroduction to protected areas need to continue to secure the future of this species.

Freigegeben in G
Donnerstag, 14 Juni 2018 08:31

GERLACH, J. (2011)

Aldabrachelys hololissa (Günther 1877) – Seychelles Giant Tortoise.

Conservation Biology of Freshwater Turtles and Tortoises: A Compilation Project of the IUCN/SSC Tortoise and Freshwater Turtle Specialist Group A.G.J. Rhodin, P.C.H. Pritchard, P.P. van Dijk, R.A. Saumure, K.A. Buhlmann, J.B. Iverson, and R.A. Mittermeier, Eds.

Chelonian Research Monographs (ISSN 1088-7105) No. 5, doi:10.3854/crm.5.061.hololissa.v1.2011 © 2011 by Chelonian Research Foundation • Published 31 December 2011

Summary:

The Seychelles Giant Tortoise, Aldabrachelys hololissa (= Dipsochelys hololissa) (Family  Testudinidae)  is  a  controversial  species  possibly  distinct  from  the  Aldabra  giant  tortoise, A. gigantea (= D. dussumieri of some authors). The species is a morphologically distinctive morphotype, but has so far not been genetically distinguishable from the Aldabra tortoise, and is considered by many researchers to be either synonymous with or only subspecifically distinct from that taxon. It is a domed grazing species, differing from the Aldabra tortoise in its broader shape and reduced ossification of the skeleton; it differs also from the other controversial giant tortoise in the Seychelles, the saddle-backed morphotype A. arnoldi. Aldabrachelys hololissa  was apparently extirpated from the wild in the 1800s and is now known only from 37 adults, including 28 captive, 1 free-ranging on Cerf Island, and 8 on Cousine Island, 6 of which were released in 2011 along with 40 captive bred juveniles. Captive reared juveniles show that there is a presumed genetic basis to the morphotype and further genetic work is needed to elucidate this.

Freigegeben in G
Donnerstag, 14 Juni 2018 08:27

Seychellen

Die Seychellen umfassen 115 Inseln mit einer gesamten Landfläche von 455 km², die von über 90'000 Menschen bewohnt werden. Man unterscheidet zwischen Koralleninseln und den Granitinseln, d.h. den Spitzen des aus 650 Millionen Jahre altem Granit bestehenden, 20'000 km² großen Mahé-Plateaus, das bei der Drift Indiens von Gondwana nach Eurasien vor etwa 160 Millionen Jahren, unterwegs "verloren ging". Da es damals noch keine höheren Säuger gab und der Abstand der Seychellen von 1600 km zu Afrika eine nachträgliche Besiedlung nicht zuließ, gibt es heute auf den Seychellen außer Fledertieren keine Landsäugetiere. Alle außerhalb des Mahé-Plateaus liegenden, über 50 Seychellen-Inseln sind Korallenatolle, von denen das Aldabra-Atoll, die Heimat der Aldabra-Riesenschildkröte (Geochelone gigantea) mit 155 km², verteilt auf vier Hauptinseln und zahlreiche kleine und kleinste Inselchen, mit Abstand am größten ist.

Von dem früher auf Mahé und Silhouette vorgekommenen Seychellensittich (Psittacula wardi) wurde das letzte Exemplar 1893 für die Wissenschaft abgeschossen, der Aldabrabuschsänger (Nesillas aldabrana) von der Insel Malabar im Aldabra-Atoll wurde erst 1967 entdeckt, 1983 letztmals beobachtet und gilt seit 1994 als ausgestorben, und die Seychellen-Pelomedusenschildkröte (Pelusios seychellensis) ist nur von drei Exemplaren bekannt, die 1895 gesammelt wurde und konnte seitdem trotz intensiver Suche nicht mehr gefunden werden.

(3.4.1) Mahe
(3.4.2) Praslin
(3.4.3) La Digue
(3.4.4) Bird Island

lineblack1px

Mahe

IND-seyMaheMorne
Mahé, Le Morne seychellois. Seychellen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

IND-seyMahePalmenspinne
Palmenspinne (Nephila inaurata), Mahe, Seychellen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Mit ca. 155 km² ist Mahé die größte Insel der Seychellen. Zusammen mit Praslin und La Digue gehört sie zu den Granitinseln.

Der Morne Seychellois ist mit 905 m der höchster Punkt Mahés. Er ist das Herz eines 30 km² großen Nationalparks. An seinen steilen, schwer zugänglichen Hängen finden sich noch viele endemische Pflanzen, darunter der Quallenbaum (Medusagyne oppositifolia), eine der seltensten Pflanzen der Welt, und der Eisenbaum "Bwa-d-fer" (Vateriopsis seychellarum), der nur hier vorkommt. Der Park ist Teil eines Important Bird Area (SC010), in dem u.a. praktisch der ganze Weltbestand der Seychelleneule (Otus insularis) und ein Viertel der Seychellenfalken (Falco araea) lebt.

Früher war Mahé von Riesenschildkröten besiedelt, die der umstrittenenen Art Aldabrachelys arnoldi zugerechnet werden, möglicherweise auch von Aldabrachelys hololissa.

lineblack1px

Praslin

IND-seyPraslinButorides
Mangrovenreiher (Butorides striatus), Praslin, Seychellen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

IND-seyPraslinNektar
Seychellen-Nektarvogel (Nectarinia dussumieri), Praslin, Seychellen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Mit 135 Einwohnern / km² ist die 37 km² große Insel Praslin ist viel spärlicher besiedelt als Mahé (485 / km²), aber auch hier entwickeln sich Infrastruktur und Tourismus dramatisch, seit 1975 ein Flughafen eröffnet wurde. Die Vegetation der Insel besteht hauptsächlich aus Kokospalmen, nur einige durch Waldbrände zerstörte Flächen wurden mit Mahagoni und einheimischen Zopfbäumen (Labourdonnaisia callophylloides) aufgeforstet. Die Satelliteninseln von Praslin, Aride, Cousin und Curieuse, sind jedoch Schutzgebiete und vor der Nordküste befindet sich ein Meeresnationalpark.
        
Die im Inneren von Praslin und im Zenrum des 1979 gegründeten Praslin-Nationalparks gelegene Vallée de Mai umfasst zwar nur 19.5 ha, ist aber ein Weltnaturerbe der UNESCO, das zum Schutz der "Coco de Mer" eingerichtet wurde. Diese Palme gedeiht trotz ihres Namens Lodoicea maldivica nur auf Praslin und Curieuse. Sie ist berühmt wegen ihrer riesigen, einem weiblichen Hinterteil gleichenden Doppelnüsse, den größten Samen, die es im Pflanzenreich gibt. Angeschwemmte Seychellennüsse, deren Herkunft damals unbekannt war, galten in früheren Jahrhunderten als Aphrodisiakum und waren als Sammlerstücke begehrt. Eine davon befindet sich im Grünen Gewölbe zu Dresden.

Praslin und Curieuse sind die Heimat des Seychellen-Vasapapageis.

lineblack1px

La Digue

IND-seyDigue(1)
La Digue, Küste, Seychellen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

IND-seyDigue(2)
Schlammspringer (Periophthalmus), La Digue, Seychellen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

La Digue, die knapp 10 km² große Nachbarinsel von Praslin ist berühmt wegen ihrer Traumstrände aus feinem Korallensand und mit spektakulären Granitformationen, auf denen Schlammspringer (Periophthalmus) herumhoppeln. Sie als Touristenziel beliebt, es hat aber nur ein größeres Hotel und auf dem bescheidenen, unbefestigten Straßennetz verkehren nebst dem Inselbus und ein paar LKWs nur Fahrräder und Ochsenkarren. Die negativen Seiten des Tourismus halten sich so in Grenzen.

Auf der Insel verläuft ein bis 333 m hoher Bergkamm, der mit dichter Vegetation bedeckt ist. Zwei Drittel der Küste sind von einem Korallenriff umschlossen. Im Flacheren Bereich an der Westküste befindet sich das La Veuve Special Reserve, ein kleines Schutzgebiet, das für den Seychellen-Paradiesschnäpper (Terpsiphone corvina) eingerichtet wurde. Die Bestände haben dank dem Schutz etwas zugenommen und nachdem dort die Ratten und Katzen ausgerottet worden waren, konnten im Jahr 2008 23 Vögel nach Denis Island umgesiedelt werden, wo es bereits 2009 zur ersten Brut kam.

lineblack1px

Bird Island

IND-seyBird(2)
Noddies (Anous stolidus), Bird Island, Seychellen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

IND-seyBird(1)
JungeKarettschildkröten (Eretmochelys imbricata), Bird Island, Seychellen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Dort wo das flache, nur 30-60 m unter der Wasseroberfläche liegende Mahé-Plateau mehr als 1800 m zum Boden des Indischen Ozeans abfällt, haben sich zwei Koralleninseln gebildet: Bird und Denis Island, die im Gegensatz zu den Granitinseln flach sind.

Die nur 82 ha kleine, als Ferien-Ressort genutzte Insel heißt nicht nur Bird, sie ist auch ein Important Bird Area (SC 001). Hier brüten jährlich 300-600'000 Paare der Rußseeschwalbe (Sterna fuscata), ferner Noddiseeschwalben (Anous stolidus), 5000 Paare), Feenseeschwalbe (Gygis alba, 720 Paare), Schlankschnabelnoddies (A. tenuirostris, über 300 Paare). Ferner einige Weißschwanz-Tropikvögel (Phaethon lepturus) und Keilschwanz-Sturmtaucher (Puffinus pacificus). Suppenschildkröten (Chelonia mydas) und Echte Karettschildkröten (Eretmochelys imbricata) benützen den Sandstrand der Insel zur Eiablage.

Literatur und Internetquellen

EICHLER, D. (1997)  
GERLACH, J. (2009)
GERLACH, J. (2011)   
GUDERJAHN, M. & L. (1997)   
KING, D. (1996)
MITTERMEIER, R.A., MYERS, N. & GOETTSCH-MITTERMEIER, C. (1999)
NELLES, G. (Hrsg., 1994)  
SKERRETT, A. (1997)

Zurück zu Übersicht Meere, Inseln, Antarktis

Weiter  zu Malediven

Freigegeben in Meere, Inseln, Antarktis
Donnerstag, 14 Juni 2018 08:27

Maskarenen

Die Maskarenen bestehen aus der Île de la Réunion, 700 km östlich von Madagaskar, sowie den 180 bzw. 800 km weiter östlich gelegenen Inseln Mauritius und Rodrigues. Die Inselgruppe, wurde 1511 von dem portugiesischen Seefahrer Pedro Mascarenhas entdeckt.

Zusammen weisen die Maskarenen 24 endemische Wirbeltierarten auf (2 Säugetiere, 17 Vögel, 5 Reptilien).

(3.3.1) Mauritius  
(3.3.2) Reunion

lineblack1px

Mauritius

IND-mau terres rouges
Mauritius, Terres rouges © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

IND mau chamarel PD1
Mauritius, Cascade de Chamarel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

space

IND mau bach vanille
Bachbegleitende Vegetation bei La Vanille © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

space

IND mau banyan
Banyanbaum (Ficus benghalensis) an der Westküste © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

space

IND mau flamboyant
Flamboyant oder Flammenbaum (Delonix regia) © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

space

IND mau raphus cucullatus
Dronte (Raphus cucullatus). Niederländische Darstellung aus dem 17. Jahrhundert, Autor unbekannt. Gemeinfrei.

space

IND-mau terres invasive
Dorfweber und Haussperling, zwei von 18 eingeführten Vogelarten auf Mauritius © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

space

IND mauritius Perlhalstaube
Perlhalstaube (Streptopelia chinensis), La Pirogue, Mauritius © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Allgemeines

Die 1’860 km² große Insel Mauritius entstand vor 8 Millionen Jahren als Folge vulkanischer Aktivitäten. Sie liegt etwa 800 km  östlich von Madagaskar. Politisch gehören auch das 650 km weiter östlich gelegen Rodrigues, die beiden etwa 1100 km nördlich gelegenen Agalega-Inseln und die 22 rund 400 km nordöstlich gelegenenen, weitgehend unbewohnten Cargados-Carajos-Inseln zu Mauritius.

Vegetation und Charakterpflanzen

An der Küste von Mauritius wachsen Schraubenpalmen (Pandanus utilis) und Mangroven (Rhizophora mucronata, Bruguiera gymnorrhiza). In einem schmalen Savannengürtel mit mehrmonatiger Trockenzeit standen früher laubabwerfende Wälder mit Ebenholz- (Diospyros sp.), Eisenholz- (Sideroxylon sp.) und Myrobalanenbäumen (Terminalia bentzoe). An den regenreichen Berghängen hatte es artenreiche Feuchtwälder, in denen Breiapfel- (Mimusops spp.), Ebenholz (Diospyros spp.), Ecorce- (Aphloia theaeformis), Bocks- (Nuxia verticillata) und Collophanbäume (Canarium mauritianum) dominierten und nebst den bis 25 m hohen Laubbäumen auch Baumfarne (Cyathea bourboni) und Palmen (Dictyosperma album) gediehen. Bis vor einigen Jahrhunderten war praktisch die ganze Insel von dichtem Wald bedeckt. Die riesigen Harthölzer wurden während der Kolonialzeit geschlagen und zur Verarbeitung nach Europa ausgeführt. Anstelle der Wälder wurden Felder angelegt mit dem Ergebnis, dass heute Zuckerrohr 80% der nutzbaren Fläche der Insel bedeckt. Ferner wurden zahlreiche exotische Arten eingeführt die jetzt das Landschafts- und Stadtbild prägen, etwa Tamarindenbaum (Tamarindus indica), Banyanbaum (Ficus benghalensis), Flamboyant oder Flammenbaum (Delonix regia), Badamier oder Meermandelbaum (Terminalia catappa), Mourouk oder Indischer Korallenbaum (Erythrina variegata), Jacaranda oder Palisanderholzbaum (Jacaranda mimosifolia) und Baum der Reisenden (Ravenala madagascariensis).

Tierwelt

Es entwickelte sich hier eine eigenständige Fauna, wobei seit der Besiedlung durch den Menschen ab dem 15. Jahrhundet einige Arten wieder ausgestorben sind, darunter die Dronte (engl. Dodo, Raphus cucullatus), die Mauritius-Fruchttaube (Alectroenas nitidissima), die Mauritius-Ralle (Aphanapteryx bonasia), der Breitschnabelpapagei (Lophopsittacus), der Mauritius-Grausittich (Psittacula bensoni) und zwei Arten Riesenschildkröten (Geochelone (Cylindraspis) inepta und triserrata).
Andererseits wurden zahlreiche fremde Arten durch den Menschen auf die Insel gebracht, wie Sperbertäubchen (Geopelia striata), Perlhalstaube (Streptopelia chinensis), Halsbandsittich (Psittacula krameri), Haussperling, Madagaskarweber, Dorfweber, Hirtenstar (Acridotheres tristis), Indische Hauskrähe (Corvus splendens) etc., was zusammen mit der weitgehenden Zerstörung der Wälder weitere einheimische Arten gefährdete: Mauritius-Stachelbürzler (Coracina typica), Mauritiusfalke (Falco punctatus), Mauritiusweber (Foudia rubra), Maskarenen-Fluchtvogel (Hypsipetes olivaceus), Rosa- oder Mauritiustaube, Mauritius-Halsbandsittich (Psittacula eques), Mauritius-Brillenvogel (Zosterops chloronothus), Round-Island-Boa (Casarea dussumieri) Round-Island-Skink (Leiolopisma telfairii) und verschiedene Geckos (Phelsuma guentheri, Nactus coindemirensis, N. serpensinsula).

Naturschutzgebiete

Die Île aux Aigrettes ist eine bei Mahébourg etwa 800 m vor der Ostküste von Mauritius gelegene, 27 ha große Insel aus Korallensandstein, die einen der letzten trockenen Küstenwälder beherbergt. Sie wird durch die Mauritian Wildlife Foundation betreut, welche seit den 1980er-Jahren invasive Prädatoren und exotische Pflanzen eliminiert und einheimische Arten, darunter Rosataube, Mauritius-Weber (Foudia rubra), Mauritius-Brillenvogel (Zosterops chloronothos) und Telfair-Skink (Leiolopisma telfairii) wiederangesiedelt sowie die Aldabra-Riesenschildkröte angesiedelt hat.

Der Black River Gorges-Nationalpark ist ein 1994 eingerichtetes, ca. 65 km² großes Schutzgebiet im Südwesten der Insel. Er liegt auf einer Höhe von 300 bis 800 m über Meer, hat einen Jahresniederschlag von bis zu 4'000 mm und ist von Regenwald bedeckt. Im Park leben u.a. Mauritius-Turmfalke (Falco punctatus), Rosataube, Mauritius-Sittich (Psittacula eques echo), Mauritius-Bülbül (Hypsipetes olivaceus), Mauritius-Stachelbürzler (Coracina typica), Mauritius-Brillenvogel (Zosterops chloronothos) und Mauritius-Weber (Foudia rubra).

Der Islets-Nationalpark besteht aus 8 kleinen Inseln mit einer Gesamtfläche von ca. 134 ha. Die Vegetation besteht teilweise aus Mangrovenwald.

Der Parc national de Bras d’Eau ist ein erst seit 2011 bestehendes, knapp 500 ha großes Schutzgebiet an der Nordostküste von Mauritius, in dem zwei Arten Ebenholzbäume überlebt haben.

Domaine des Grands Bois heißt ein privates, 950 ha großes Jagdgebiet, in dem ca. 1'500 Timorhirsche stehen, Javaneraffen vorkommen und Mauritius-Turmfalke (Falco punctatus) und Rosataube wiederangesiedelt wurden.

Literatur und Internetquellen

DÄRR, W. (1996)
EICHLER, D. (1997)
 
EICKE, C.-J. (1993)

KING, D. (1996)
MICHEL, C. (1992)   
MITTERMEIER, R.A., MYERS, N. & GOETTSCH-MITTERMEIER, C. (1999)  
STAUB, F. (1993)
MAURITIAN WILDLIFE FOUNDATION

lineblack1px

Réunion

IND reunion foretDeBebour wiki
Die Forêt de Bébour mit Baumfarnen im Zentrum von La Réunion. Bild Wikimedia Commons

 

IND reunion PitonDesNeiges BNavez
Der 3'069 m hohe Piton des Neiges ist trotz seines Namens nur selten schneebedeckt © Bruno Navez, La Réunion

 

IND reu plage emitage bourjon
Morgenstimmung an der Plage de l'Ermitage, einem durch ein Korallenriff geschützten Sandstrand im Westen von La Réunion. Bild: Philippe Bourjon. Gemeinfrei

 

IND reu korallenriff lagon emitage bourjon
Korallenriff vor der Plage de l'Ermitage im Westen von La Réunion. Bild Philippe Bourjon. Gemeinfrei.

space

IND reu raphus solitarius keulemans
Rekonstruktion einer Mauritius-Dronte (Raphus solitarius). Die Art, bei der es sich auch um einen Ibis gehandelt haben könnte ist wohl im 18. Jahrhundert ausgestorben. Illustration von J. G. KEULEMANS aus ROTHSCHILD, W. (1907) Extinct birds. Public Domain.

space

IND reu porphyrio coerulsecens keulemans
Réunion-Purpurhuhn (Porphyrio caerulescens), wahrscheinlich um 1730 ausgerottet. Illustration von J. G. KEULEMANS aus ROTHSCHILD, W. (1907) Extinct birds. Public Domain.

space

IND reu fulica newtonii MILNE
Maskarenen-Blesshuhn (Fulica newtonii), um ca. 1700 ausgestorben. Illustration aus MILNE-EDWARDS, A, (1872) Recherches sur la faune ornithologique éteinte des iles Mascareignes et de Madagascar. Public Domain.

space

Allgemeines

Die Île de la Réunion ist ebenfalls vulkanischen Ursprungs. Sie hat eine Fläche von gut 2500 km², ist also etwa so groß wie das Saarland und ist heute von über 670'000 Menschen besiedelt. Die Insel ist sehr gebirgig, die höchste Erhebung ist ein seit Ende des Tertiärs erloschener Vulkan, der Piton des Neiges mit 3'069 Metern. Der höchsten Gipfel eines zweiten, jüngeren Vulkanmassivs ist der  Piton de la Fournaise mit 2'631 Metern.

Obwohl im Tropengürtel gelegen, weist la Réunion ein eher gemäßigtes Klima auf. Im Winterhalbjahr, d.h. von Mai bis November liegt die Durchschnittstemperatur an der Küste bei bis zu 25°C, im Gebirge bei bis zu 4°C. In der warmen Regenzeit ist es an der Küste  bis zu 31°C warm, im Gebirge bei bis 18-25°C. Während des ganzen Jahres weht ein mehr oder weniger kräftiger Passatwind aus Südost bis Ost. Weil die Wolken abregnen, wenn sie auf die Gebirge stoßen,  ist die Ostseite der Insel mit 4'000-6'000 mm Jahresniederschlag feuchter als der Westen, wo nur 500 bis 2'000 mm Regen fallen.

Vegetation und Charakterpflanzen

Réunion hat eine vielfältige Flora, die rund 850 einheimische Pflanzen, einschließlich 232 Endemiten umfasst. Etwa 150 davon sind Bäume, Sträucher oder Palmfarne, darunter Bergtamarinde (Acacia heterophylla), zwei Arten Breiäpfel (Mimusops maxima und Labourdonnaisia callophylloïdes), 2 Eisenholzarten (Sideroxylon majus und Sideroxylon borbonicum), Ebenholz (Diospyros melanida), Eierfruchtbaum (Hernandia mascarenensis), Spindelbaum (Elaeodendron orientale), Myrobalane (Terminalia bentzoe), Holznessel (Obetia ficifolia), Schraubenbaum (Pandanus purpurascens), Kirschmyrte (Eugenia buxifolia). Einheimischer Wald bedeckt immer noch rund 30% der Inselfäche. In Aufforstungen wurden auh Exoten eingesetzt, wie z.B. Japanische Sicheltanne (Cryptomeria japonica), Kasuarinen und verschiedene Palmen.

Tierwelt

Erst seit 1654 ist Réunion permanent besiedelt. In der Folge starben verschiedene einheimische Tierarten aus, so etwa bereits im späten 17. Jahrhundert die Réunion-Ralle (Dryolimnas augusti), um 1700 die Réunion-Gans (Alopochen kervazoi), der Réunion-Turmfalke (Falco duboisi), die Réunion-Eule (Mascarenotus grucheti) und die Réunion-Rosataube (Nesoenas duboisi), um 1750 die Réunion-Dronte (Raphus solitarius), bei der auch spekuliert wird, dass es sich um einen Ibis gehandelt haben könnte, oder der Maskarenensittich (Mascarinus mascarinus), von dem Maximilian II. König von Bayern bis mindestens 1834 ein Exemplar in seiner Menagerie hielt (FULLER, 1987). Der Maskarenen-Flughund (Pteropus niger) ist gegen 1800, der Kleine Mauritiusflughund (Pteropus subniger) in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts ausgestorben, die Réunion-Riesenschildkröte (Geochelone (=Cylindraspis) indica) um 1840 (Rote Liste der IUCN).

Währenddem die Insel über 800 einheimische Pflanzen aufweist, ist die terrestrische Wirbeltierfauna von La Réunion recht artenarm, wenn man von den See- und Strandvögeln absieht, von denen rund 70 Arten die Insel besuchen und zum Teil auch hier brüten. Am besten vertreten sind die Vögel mit noch 30 natürlicherweise vorkommenden Arten, worunter sieben endemischen. Ferner kommen zwei Taggecko-Arten (Phelsuma borbonica, Ph. inexpectata) vor sowie die Nördliche (Acrantophis madagascariensis) und eventuell die Südliche Madagaskarboa (Acrantophis dumerili). Angesiedelt wurden Großer Tanrek (Tenrec ecaudatus), Timorhirsch (Cervus (Rusa) timorensis), Feldhase, 27 Vogelarten, Aldabra- -Riesenschildkröte (Geochelone gigantea), etwa zehn Echsen-, zwei Schlangen- und zwei Anurenarten.

Naturschutzgebiete

Der Parc national de la Réunion existiert seit 2007. Seine Kern- und Pufferzone haben zusammen eine Fläche von 1'054.5 km², was etwa 40% der Gesamtfläche der Insel entspricht. Er umfasst den im Nordwesten Réunions gelegenen erloschenen Vulkan Piton des Neiges mit den drei ihn umgebenden Talkesseln Cirque de Cilaos, Cirque de Mafate und Cirque de Salazie sowie im Südosten den noch aktiven Vulkan Piton de la Fournaise. Die Avifauna des Parks umfasst 25 Arten, darunter 7 endemische und 13 landesfremde.

Literatur und Internetquellen

EICKE, C.-J. (1993)  
FULLER, E. (1987)   
MITTERMEIER, R.A., MYERS, N. & GOETTSCH-MITTERMEIER, C. (1999)
AVIBASE
ILE DE LA REUNION.NET

PARC NATIONAL DE LA RÉUNION

Zurück zu Übersicht Meere, Inseln, Antarktis

Weiter zu Seychellen

Freigegeben in Meere, Inseln, Antarktis
Donnerstag, 14 Juni 2018 15:15

SKERRETT, A. (1997)

The Beautiful Birds of Seychelles.

128 Seiten, 71Farbfotos, 62 Arten, keine Verbreitungskarten.
2nd edition. Camerapix Publishers International, Nairobi. ISBN-1-874041-70-9

Kundenrezension:

Here is a small photo guide that offers some great photos of nearly all the birds that breed on the Seychelles islands group. A few other regular visitors are also included. This book is not meant to be a field or identification guide. Instead, it is an introduction to 62 of the 250 birds that have been recorded from the islands. The primary focus of this book is to display the endemic and resident birds which are the key attractants that lure birders to these islands.

As the title suggests, the author has selected fantastic photos, making it the best book available for showcasing the islands' birds. There are other books that cover these birds, but most of these books are composed of illustrations, not photos. There is one good book, "Photographic Guide to the Birds of Indian Ocean Islands" by Sinclair that provides nice photos, but the book covers a larger region than just the Seychelles.

Along with a photo, each bird receives nearly a full page of text that focuses on its description and natural history. Information such as feeding and nesting behaviors are typically included and, often some comments on the bird's population. This material is somewhat more generalized, giving the reader an easy to read introduction to the birds. As one would expect, the endemic species receive more coverage.

Freigegeben in S

Are the native giant tortoises from the Seychelles really extinct? A genetic perspective based on mtDNA and microsatellite data.

Molecular Ecology, Band 12 Heft 6, 1403 - 1413.

Abstract:

The extinction of the giant tortoises of the Seychelles Archipelago has long been suspected but is not beyond doubt. A recent morphological study of the giant tortoises of the western Indian Ocean concluded that specimens of two native Seychelles species survive in captivity today alongside giant tortoises of Aldabra, which are numerous in zoos as well as in the wild. This claim has been controversial because some of the morphological characters used to identify these species, several measures of carapace morphology, are reputed to be quite sensitive to captive conditions. Nonetheless, the potential survival of giant tortoise species previously thought extinct presents an exciting scenario for conservation. We used mitochondrial DNA sequences and nuclear microsatellites to examine the validity of the rediscovered species of Seychelles giant tortoises. Our results indicate that the morphotypes suspected to represent Seychelles species do not show levels of variation and genetic structuring consistent with long periods of reproductive isolation. We found no variation in the mitochondrial control region among 55 individuals examined and no genetic structuring in eight microsatellite loci, pointing to the survival of just a single lineage of Indian Ocean tortoises.

Are the native giant tortoises from the Seychelles really extinct? A genetic perspective based on mtDNA and microsatellite data. Available from: https://www.researchgate.net/publication/10752052_Are_the_native_giant_tortoises_from_the_Seychelles_really_extinct_A_genetic_perspective_based_on_mtDNA_and_microsatellite_data [accessed Nov 11 2017].

Freigegeben in P
Donnerstag, 14 Juni 2018 23:36

NELLES, G. (Hrsg., 1994)

Seychellen. Nelles Jumbo Guide,

352 Seiten, mit zahlreichen Farbfotos, Übersichtskarte. 2. Auflage.

Nelles Verlag GmbH München. ISBN-10: 3886187020; ISBN-13: 978-3886187027.

Hrsg. der englischen Originalfassung: Amin, M.

 

nelles-biblio

Freigegeben in N
Donnerstag, 14 Juni 2018 08:14

GUDERJAHN, M. & L. (1997)

Seychellen.Goldstadt Reiseführer.

283 Seiten, mit zahlreichen Farb- und s/w-Fotos, Landkarten. 2. aktualisierte Auflage.

Goldstadt-Verlag GmbH, Pforzheim. ISBN 3-89550-229-4.

Anbietertext:

Dieses Buch sagt Ihnen nicht nur, wo die schönsten Badebuchten und die besten Tauch- und Schnorchelgründe zu finden sind, sondern auch wie man die Insel zu Fuß oder per Auto erkunden kann. Sie lernen die tropische Tier- und Pflanzenwelt ebenso kennen wie die Gechichte der Bevölkerung, ihre Sitten und Bräuche. Ausführliche Hotelbeschreibungen, Sprachführer, praktische Ratschläge, wichtige Anschriften und nicht zuletzt eine Reihe von Indsidertips vervollständigen die Informationen.

Freigegeben in G
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx