Sonntag, 06 Dezember 2015 09:13

SLIWA, A. (2015)

Neues aus der Schwarzfußkatzenforschung – die Jahre 2006-2015.

Z. Kölner Zoo 58 (2/2015): 111-121.

Zusammenfassung:

Der Projektleiter der Schwarzfußkatzen-Arbeitsgruppe gibt einen Überblick über die Forschung eines multidisziplinären Wissenschaftlerteams. Daten, die zwischen den Jahren 2006 – 2015 gewonnen wurden, werden exemplarisch erläutert, darunter Reproduk tionssaisonalität, Dispersieren von subadulten Katzen, Verlagerung von Streifgebieten bei einem adulten Weibchen, erhobene Streifgebietsgrößen, Informationen zu maxima ler Lebensdauer, verschiedene Mortalitätsfaktoren, neuere Beutetiernachweise und Direkt-Beobachtung der Studientiere.

Die Erhebungen zur Verbreitung und darauffolgend die Einschätzung der Bedrohung dieser kleinsten Katzenart Afrikas, der Stand der Reproduktionsforschung, die Erfassung des Gesundheitszustands der gefangenen Schwarzfußkatzen und der mit ihnen sympatrisch zusammenlebenden kleineren Karnivoren und im Speziellen die Krankheit Amyloidose sind weitere Themen.

Abschließend wird über Medienarbeit berichtet und ein Ausblick auf momentan laufende und zukünftige Forschungen gegeben.

Summary:

The project leader of the Black-footed Cat Working Group is providing an overview over the research by the multidisciplinary researcher team. Data that has been collected between the years 2006 – 2015 is presented for example about the biology of the species.This encompasses the observed seasonal
reproduction, dispersal of subadult cats, shifting of home range in an adult female, the observed home range sizes, information about maximum longevity, different factors of mortality recorded, new species of prey identified and selective direct observations on the studied black-footed cats.

The collection of data of its distribution and resulting assessment of the level of threats for this smallest African cat species, the state of research into the reproduction, health status of the captured cats and that of the sympatric small mammalian carnivores as well as the special disease amyloidosis
are further topics.

Ultimately the media coverage of the group’s activities is touched upon and an outlook on current and future research is provided.

 

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06.12.2015 - 281

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Donnerstag, 14 Juni 2018 13:50

HANSCHKE, A. (2009)

Nicht-invasives Reproduktionsmonitoring bei weiblichen Sand- und Schwarzfusskatzen (Felis margarita, Felis nigripes) durch die Analyse fäkaler Östrogen- und Gestagenmetaboliten.

Diplomarbeit

83 Seiten

Ganzer Text

Humboldt-Universität zu Berlin, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Biologie
(Betreuer: Martin Dehnhard, Jennifer Ringleb)
Zoo Berlin, Zoo Ebeltoft, Zoo Poznań, Zoo Wuppertal

Zusammenfassung:

Zoologische Institutionen widmen sich durch Haltung und Nachzucht bedrohter Katzenarten deren Arterhaltung. Der Zuchterfolg von Kleinkatzen wie der Sandkatze und der Schwarzfusskatze ist dabei jedoch meist unbeständig und wird geprägt durch eine niedrige Reproduktionsrate sowie eine hohe Jungtiersterblichkeit durch Krankheiten und Infantizid. Bis heute war wenig über die Reproduktion dieser beiden arten bekannt.

Durch die Entwicklung einer Methode zum nicht-invasiven Monitoring von Östrogen- und Gestagenmetaboliten im Kot weiblicher Sandkatzen konnten entscheidende Kenntnisse über ihre Fortpflanzung erlangt werden. So stiegen die Konzentrationen fäkaler Gestagenmetaboliten 8-13 Tage nach Verpaarungen an und verblieben über die gesamte Länge der Trächtigkeit auf einem hohen Niveau um kurz vor der Geburt zum Basalniveau zurückzukehren (58-65 Tage post-coitum). Im Gegensatz dazu fielen sie während einer Scheinträchtigkeit bereits nach der Hälfte der Zeit ab. Daraus ergibt sich die Möglichkeit einer Trächtigkeitsdiagnose circa ab dem 35. Tag nach der Verpaarung.

Die fäkalen Östrogene zeigten hingegen nicht zuverlässlich das Auftreten eines Östrus an. Dies war aber möglichwerweise dem Fakt geschuldet, dass die Probensammlung während der entscheidenden Phase sehr lückenhaft war. Weitere Studien in Verbindung mit Verhaltensdaten zu Östrusverhalten wären für eine endgültige Aussage zwingend notwendig. Auf der anderen Seite traten erhöhte Östrogenwerte während der zweiten Hälfte der Trächtigkeit auf, die vermuthlich plazentalen Ursprungs waren. Ebenfalls gab es Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen der Menge an gemessenen Östrogenen und der Anzahl von Jungtieren.

Die Detektion einer Trächtigkeit ermöglicht es Zoos entsprechende Massnahmen zu ergreifen, um das Überleben der Jungtiere besser zu sichern. Abgesehen davon scheint der schlechte Reproduktionserfolg aber weniger durch physiologische Infertilität als vielmehr durch Haltungsbedingungen, soziale Unverträglichkeiten, Stress oder anatomische Probleme begründet zu sein. Diese Punkte bedürfen weiterer Untersuchungen. Auf Grundlage der Ergebnisse dieser Studie ist es nun möglich, passende assistierte Reproduktionstechnologien zu entwickeln, welche den Reproduktionserfolg der Sandkatzen steigern könnten. Dasselbe Verfahren zum Reproduktionsmonitoring schien bei Schwarzfusskatzen Aussagen zu Follikel- und Lutealaktivität zu ermöglichen. Vor der Anwendung wäre allerdings eine ausreichende Validierung nötig.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 13:17

ALMASBEGY, M.M. (2011)

Verhaltensbeobachtungen an Schwarzfußkatzen (Felis nigripes, Burchell 1824) mit besonderer Beachtung des Sozialverhaltens während der Jugendentwicklung und dessen Bedeutung für Artenschutzprogramme (EEP) in Zoologischen Gärten.

Dr. rer. nat. Dissertation

305 Seiten

Ganzer Text

Faktultät für Biologie, Institut für Biologie, Universität Inssbruck
Betreuer: Prof. Dr. Ellen Thaler
Zoo Wuppertal

Zusammenfassung:

In der südafrikanischen Karoo wurden in den Jahren 2006 und 2007 zu unterschiedlichen Jahreszeiten die vier dort heimischen kleinen Wildkatzenarten Karakal (Profelis caracal ), Serval (Leptailurus serval ), Falbkatze (Felis libyca ) und Schwarzfußkatze (Felis nigripes ) untersucht und Verhaltens - , sowie Aktivitätsvergleiche angestellt.

Den Schwerpunkt dieser Arbeit bildet das Ethogramm der Schwarzfußkatze (Felis nigripes ) und die daraus resultierenden Voraussetzungen für eine artgemäße Zoohaltung.

In den beiden gemeinschaftlich arbeitenden Forschungseinrichtungen und Karoo Cat Research und Cat Conservation Trust lebten zu dieser Zeit 10 Schwarzfußkatzen, also ein wesentlicher Anteil am Weltbestand von 75 Tieren laut Int. Zuchtbuch 2005. Sieben dieser Schwarzfußkatzen, drei adulte und vier Jungtiere konnte ich über eine längere Zeit beobachten. Artspezifische Verhaltensweisen, wie Traben, Fress - , Trink - , Jagd - , Spiel - und Komfortverhalten, sowie die ökologischen Anpassungen wurden beschrieben und die daraus resultierenden essentiellen Anforderungen für erfolgreiche Haltung dargestellt. Das Problem des Anspruches an ein im Verhältnis zur Körpergröße der Schwarzfußkatzen sehr großes Gehege mit geringer Luftfeuchtigkeit und sandiger Bodendeckung wurde aufgezeigt.

Dem Sozialverhalten der Schwarzfußkatzen und ihrem Vertrauensverhältnis zum Menschen wurde in dieser Arbeit besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Diese Art zählt zu den scheuesten Feliden, weshalb sowohl Pfleger, wie auch Besucher eine große Belastung und sogar Ursache für stressbedingte Erkrankungen sein können.

Dreimal wurde der Versuch unternommen, Jungtiere im Alter von 6 bis 16 Wochen gemeinsam mit der Mutter aufzuziehen. Besondere Verhaltensweisen, wie „ Vertrauen “ oder „ Scheu “ wurden bewertet. Die Ergebnisse zeigen in den ersten Wochen sehr positive Werte, mit einem zeitlich begrenzen Vertrauenseinbruch in der 11. bis 13. Lebenswoche bei allen drei Jungen. Dieser Versuch kann positiv bewertet werden, da sich Adulte ihren Betreuern gegenüber deutlich zutraulicher und weniger schreckhaft als zoogeborene erwiesen. Ohne menschlichen Kontakt blieben sie scheu.

Schwarzfußkatzen gelten als streng solitäre Tiere, weshalb ich mit der Beobachtung des intraspezifischen Sozialverhaltens zu ergründen versuchte, wieweit diese Hypothese zutrifft. Das Verhalten von Müttern und ihren Jungen, sowie von Geschwistern untereinander wurde beobachtet und beschrieben. Das soziale Spiel machte einen wesentlichen Anteil der Aktivität von Jungtieren aus.  Zwischen Geschwistern kann jedoch, auch später ein besonders gutes Verhältnis bestehen bleiben (Zoo Wuppertal) und sogar zu Nachwuchs führen (Karoo Cat Research). Zu aggressivem Verhalten bei der Fütterung kommt es bereits bei sehr jungen Kätzchen, wie bei adulten Tieren.

Die Rolle des Vaters bei der Jungenaufzucht wurde beschrieben und Vergleiche mit anderen Katzenarten angestellt. Altruistische Verhaltensweisen konnten bei zwei Schwarzfußkatzen- Vätern beobachtet werden: Väter gehen mit den Jungen sehr liebevoll um und können die Mutter bei der Aufzucht sogar entlasten. Dies widerspricht der allgemeinen Anschauung, vieler Katzenhaltungen in Tiergärten.

Adulte, nicht verwandte Schwarzfußkatzen können im Allgemeinen nur einzeln oder paarweise gehalten werden. Die einzige mir bekannte Ausnahme bei Schwarzfußkatzen bildeten zwei gemeinsam gepflegte Weibchen im Alter von 5 und 2 Jahren.

Aktivitätsvergleiche zwischen den vier beobachteten Katzenarten: Schwarzfußkatze (Felis nigripes ), Falbkatze (Felis libyca ), Karakal (Profelis caracal ) und Serval (Leptailurus serval ), sowie zwischen einzelnen Individuen, wurden in Form von Tabellen und Grafiken erstellt.

Der Einfluss des Klimas auf die vier Katzenarten wurde zu unterschiedlichen Jahres zeiten untersucht. Es zeigte sich, dass bei allen Arten die Tagesaktivität in den heißen Sommermonaten stark reduziert war und die Nachtaktivität zunahm, während im Winter nachts mehr geruht wurde. Die Gesamtaktivität war in beiden Jahreszeiten gleich hoch.

Der Aktivitätsvergleich zwischen eingewöhnten Katzen und Wildfängen ergab bei allen Arten einen signifikant niedrigeren Wert bei den Wildfängen. Aktivitätsvergleiche zwischen Wildkatzenpaaren ergaben eine deutlich höhere Aktivität der Männchen. Vergleiche der Grooming-Aktivität zwischen männlichen und weiblichen Wildkatzen erzielten bei allen Arten, sowohl beim Autogrooming, wie beim Allogrooming eine höhere Frequenz bei den Weibchen.

Die Probleme der Zoohaltung von Schwarzfußkatzen werden zusammenfassend diskutiert . Der dramatische Rückgang des Bestandes weltweit infolge von Krankheiten wie Amyloidose und Infektionen wurde beschrieben und versucht, die Ursachen als Folge von Haltungsfehlern und Stress zu ergründen. Auf die notwendige Gehegegröße und geeignete Einrichtung als Voraussetzung für eine artgemäße Haltung wurde hingewiesen.
Von großer Bedeutung ist die Rolle des Pflegers bei der Betreuung von Schwarzfußkatzen. Vertrauensbildende Maßnahmen sind eine Voraussetzung für die erfolgreiche Zucht dieser scheuen Katzen. Besonders wichtig sind auch Rückzugsmöglichkeiten und der Abstand zu Besuchern um Störungen und Stress zu vermeiden.

Environmental und Behavioural Enrichment - Maßnahmen wurden ausführlich erläutert.

Durch Anbieten von Spielzeugen, abwechslungsreichem und zu verschiedenen Zeiten verstecktem Futter, sowie olfaktorische Anreize, kann die Aktivität von Schwarzfußkatzen auch in den Tagesstunden deutlich gesteigert werden . Die beste Methode das Wohlbefinden von Katzen zu erhöhen, ist jedoch eine erfolgreiche und störungsfreie Mutteraufzucht.

Abstract

In the South African Karoo, at various seasons in 2006 and 2007, the four endemic small wild cat species caracal (Profelis caracal), serval (Leptailurus serval), African wildcat (Felis libyca)  and Blackfooted Cat (Felis nigripes) were studied and their behaviour and activity compared.
The emphasis of this paper is on the  ethogram of the Blackfooted Cat (Felis nigripes) and the  resulting prerequisites for keeping conditions appropriate to the species.

At the time there were 10 Blackfooted Cats, i.e. a considerable proportion of the world  population of 75 animals according to the International Studbook 2005, living in the two  cooperating research institutions, Karoo Cat Research and Cat Conservati on Trust. Seven of  these Blackfooted Cats, three adults and four kittens, I was able to observe for a long period. Species - specific behaviour patterns, such as trotting, eating, drinking, hunting, play and  comfort behaviour, as well as ecological adaptations, are described and the resulting essential  conditions for successful keeping presented. The problem of the need for an enclosure that is  very large in proportion to the body size of a Blackfooted Cat, with low atmospheric humidity  and sandy ground cover , is demonstrated.

This study paid particular attention to the social behaviour of the Blackfooted Cat and its  relationship of trust towards humans. This species rates as one of the shyest felids,  which is  why both keepers and visitors can mean great stress for them and even be the cause of stress - related illnesses.
Three times the experiment was made of rearing kittens aged from 6 to 16 weeks in  cooperation with their mother. Particular behaviour patterns, such as “trust” or “shyness”,  were evaluated. The results show very positive values in the first weeks, with a loss of trust of  limited duration in all three kittens in the 11th to 13th weeks. This experiment can be judged  as positive, since the adult animals proved noticeably more trusting towards their keepers and  less nervous than zoo - born ones. Without human contact they remained shy.

Blackfooted Cats rate as strictly solitary animals, which is why in observing their  intraspecific behaviour I endeavoured to establish to what extent this hypothesis is correct. The behaviour  of mothers and their young, as well as of siblings among themselves, was observed and  described. Social play formed a considerable part of the activities of kittens.

However, later too a particularly good relationship between siblin gs can persist (Zoo  Wuppertal) and even result in offspring (Karoo Cat Research).
Aggressive behaviour during feeding already occurs in very young kittens, as it does in  adults. The role of the father in the rearing of young is described and comparisons drawn with other  cat species. Altruistic behaviour patterns were observed in the case of two Blackfooted  fathers: fathers treat the kittens affectionately and may even relieve the mother of part of the  burden of rearing. This contradicts the view prevailing  in many zoological gardens.

In general, unrelated adult Blackfooted Cats can only be kept singly or in pairs. The sole  exception known to me are two females aged 5 and 2 which were kept together.

Comparisons of activity among the four observed species Blackfooted Cat (Felis nigripes),  African wildcat (Felis libyca), caracal (Profelis caracal) and serval (Leptailurus serval), as  well as between individuals, are presented in the form of tables and graphs.

The influence of climate on the four cat species was investigated in different seasons.

With all species it emerged that in the hot summer months daytime activity was greatly  reduced and nocturnal activity increased, whereas in winter the animals rested more at night.  Total activity was equally high in both seasons. In the case of all species, a comparison of  activity between wild - caught animals and those that have settled in showed a significantly  lower value in the wild - caught ones. Comparisons of activity in wild cat pairs showed  noticeably higher activity in the males. Comparison of grooming activity between male and  female wild cats showed a higher frequency in the females, in both  allogrooming and  autogrooming.

The problems involved in keeping Blackfooted Cats in zoos are comprehensively discussed.  The dramatic decrease in their numbers worldwide as a result of diseases such as  amyloidosis and infections is described, and the study investigates how far the causes are the result of  faulty keeping and stress. The prerequisite of a sufficiently large enclosure and suitable  furnishing for a manner of keeping appropriate to the species is pointed out.
The role of the keeper in the care of Blackfooted Cats is highly important. Trust - building  measures are a prerequisite for the successful breeding of this shy cat. Of particular importance too are possibilities for withdrawal and the distance from visitors in order to avoid  disturbance and stress.

Measures for environmental and behavioural enrichment are described in detail. By providing  toys, varied food hidden and offered at different times, as well as olfactory stimuli the activity  of Blackfooted Cats can be noticeably increased in the daytime as well. However, the best  recipe for heightening the wellbeing of cats is a successful and undisturbed rearing by the  mother.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 10:41

HOHAGE, B. (2012)

Aktivitätsrhythmen und Stressverhalten von Kleinkatzen in Menschenobhut.

Dr. rer. nat. Dissertation

188 Seiten

Fakultät für Biologie an der Universität Duisburg-Essen
Betreuer: Prof. Dr. Hynek Burda
Zoologischen Garten Wuppertal und Parc Zoologique et Botanique Mulhouse

Voller Text

Zusammenfassung:

In dieser Arbeit wurden mit Hilfe der digitalen Videobeobachtung zum ersten Mal der Aktivitätsrhythmus und die Verteilung der Verhaltensweisen zweier Kleinkatzenarten, neun Sandkatzen (Felis margarita) und sechs Schwarzfußkatzen (Felis nigripes), in zwei verschiedenen Zoologischen Gärten, Zoo Wuppertal und Zoo Mulhouse, untersucht. Es handelt sich um zwei nachtaktive und daher aufgrund der geringen Besucherattraktivität in Zoologischen Gärten eher selten gehaltene Arten.
Beide Arten zeigten einen bimodalen Aktivitätsrhythmus mit Spitzen in den Morgen- und frühen Abendstunden beziehungsweise ein ausgeprägtes Minimum zur Mittagszeit. Bei regelmäßiger Fütterung bildeten sich zu diesen Zeiten zusätzliche Aktivitätsspitzen aus. Allerdings dominierte bei den meisten Tieren die Aktivität in der Nacht. Die Laufwege waren mit 8 bis 27 km pro Tag bei beiden Geschlechtern enorm und waren damit vergleichbar mit den nächtlichen Laufstrecken dieser Katzen in freier Wildbahn.
Die Schwarzfußkatzen waren im Schnitt aktiver als die Sandkatzen, die Verteilung der Verhaltensweisen war indes bei beiden Arten individuell sehr verschieden. Das wiederholte Ablaufen fester Wegstrecken zeigten alle Schwarzfußkatzen, wohingegen zwei von neun Sandkatzen nie bei dem sogenannten Pendeln beobachtet wurden. Auch hier pendelten die Männchen mehr als die weiblichen Tiere. Die beobachteten Paarungen verliefen bei den Schwarzfußkatzen vergleichbar wie im Freiland, bei der Aufzucht zeigte das Weibchen im Gegensatz zu ihren wilden Artgenossen indes enorme Veränderungen im Aktivitätsrhythmus. Auch der enge Kontakt zwischen Mutter und Jungtier blieb im Zooumfeld länger bestehen als bei Beobachtungen im Freiland.
Um zu überprüfen, ob die Tierhaltung Stress auslöst, wurden bei den Schwarzfußkatzen auch Stresshormonwerte aus dem Kot ermittelt. Es zeigte sich, dass unabhängig vom Alter oder Geschlecht die aktiven Tiere niedrigere Hormonwerte aufwiesen als weniger Aktive. Die Aktivität wurde durch den Belichtungswechsel, die Fütterung sowie auch durch die Tierpfleger und Artgenossen beeinflusst. Bei der Fütterung waren die meisten Tiere aktiv, wohingegen sie sich bei der Gehegereinigung zurückzogen. In der Paarhaltung waren die Männchen gegenüber der Einzelhaltung aktiver, einige Weibchen verringerten im Paar ihre Aktivität oder verschoben die Aktivitätsphasen gegenüber ihrem Partner. Aber auch bei gleichbleibender Aktivität schien es doch zu einer räumlichen Trennung zu kommen, da die Tiere nur ausnahmsweise an denselben Ruheplätzen beobachtet wurden. Management-Eingriffe, wie Transport innerhalb der Institution oder Impfung, hatten keine längerfristigen Auswirkungen auf das Verhalten und den Rhythmus der Tiere. Allerdings beeinflusste der Transport zwischen zwei Zoologi-schen Gärten das Verhalten eines Schwarzfußkaters für weitere neun Tage.
Als problematisch, mit Blick auf eine Haltung in Zoologischen Gärten beziehungsweise der damit verbundenen Besucherattraktivität, erweist sich die Tatsachen, dass der Großteil der Aktivität wie bei ihren wilden Artgenossen außerhalb der Besuchszeiten stattfindet.
Die Paar- bzw. Einzelhaltung brachte keine deutliche Veränderung an der Tagesaktivität beider Arten. Die Aufzucht von Jungtieren bietet jedoch eine natürliche Möglichkeit diese nachtaktiven Tiere auch tagsüber vermehrt aktiv zu zeigen. Auch einsehbare Ruheplätze, erweiterte Öffnungszeiten oder speziellen Abendführungen könnten dem Zoo die Möglichkeit einräumen diese faszinierenden Arten für den interessierten Zoobesucher attraktiver darzustellen.

Summary

This work presents the 24-hr activity rhythms and the distribution of different behaviour categories of two small felid species, nine sand cats (Felis margarita) and six blackfooted cats (Felis nigripes), in two different zoos, Wuppertal Zoo and Mulhouse Zoo. These species are both largely nocturnal and therefore less attractive for visitors and are thus rarely shown in zoos.

Both cat species revealed a bimodal activity pattern with peaks in the morning and early evening hours and accordingly a pronounced minimum during midday. Due to regular feeding the cats showed additional peaks around feeding time. But most animals were more active during the night. The travelled distances were enormous in both sexes and reached magnitudes (8 to 27 km per day) comparable to their wild counterparts.

On an average the black-footed cats were more active than the sandcats, the distribution of different behaviour categories however varied individually in both species. The repeated running of the same path (pacing) was shown by all of the observed blackfooted cats, whereas two of nine sandcats were never observed doing so. Also males paced more than females. The analysed copulations of black-footed cats were comparable to those in the field. In contrast, the female showed great changes in her activity rhythm during breeding, which is not observed in her wild conspecifics. Also the tight bond between mother and cub lasted longer in the zoo than in their natural surroundings.

To test whether the animal husbandry causes stress a faecal analysis of stress hormones was conducted for the black-footed cats. It was shown that apart of age or sex the more active animals had lower stress hormone levels than their less active conspecifics. The activity of the cats was influenced by the light-dark-cycle, feeding schedule, animal keeper as well as conspecifics. Most cats were active during feeding times whereas they hid during cleaning procedures. Males were more active when kept in opposite-sexpairs compared to single housing, in contrast, some females reduced their activity or switched their activity peaks slightly when kept in pairs compared to their partner. But even without modifications in their activity the cats seemed to separate spatially and were rarely seen in one common resting site. Manipulations like transfers within the institution or vaccination incidences had no long-term influence on the behaviour or the activity rhythm. However, the transport of one male black-footed cat between two zoos altered his behaviour for up to nine days.

The most striking problem in respect to the keeping in captivity and the related need for attractiveness of the animals poses the appearance of the better part of activity outside the visiting hours of the zoo.

The pair- or single-housing yielded no evident changes in the diurnal activity in both species. Breeding poses the most natural method for raising the day activity. Also visible resting sites, extended visiting hours or the offer of guided tours in the evening could help to present these fascinating animals more attractively to zoo visitors.

 

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Sonntag, 06 Januar 2013 09:45

SLIWA, A. (2007)

Schwarzfußkatzen und ihr Lebensraum.

Z. Kölner Zoo, 50: 81-95.

Zusammenfassung:

Die Schwarzfußkatze (Felis nigripes) ist die kleinste wildlebende Katzenart Afrikas und nur in den Trockengebieten des südlichen Afrikas verbreitet. Wegen des begrenzten Verbreitungsgebiets und ihrer generellen Seltenheit wird sie in der Roten Liste als „vulnerable“ geführt. Zoos spielen bei der
Erforschung der Basisdaten zur Fortpflanzungsbiologie eine wichtige Rolle. Sie finanzierten die erste Freilandstudie und tragen zu noch andauernden, weiterführenden Studien bei. Ein Internationales Zuchtbuch,
das vom Zoo Wuppertal geführt wird, dient dabei der Kommunikation zwischen den Haltern wie auch der Information über die neuesten Forschungsergebnisse. Ziel des vorliegenden Beitrags ist es, die Schwarz
fußkatze als spezialisierten kleinen Beutegreifer in ihrem Lebensraum vorzustellen. Dabei wird auf die
dortige Artenvielfalt und die mannigfaltigen Bedrohungen durch den Menschen eingegangen. Von der Stammesgeschichte der Schwarzfußkatze über die Unterartfrage werden nachfolgend die Ergebnisse der ersten Feldstudie vorgestellt, die zwischen 1992 und 1998 in der Nähe von Kimberley, Südafrika, durchgeführt wurde.

Darüber hinaus werden die komplexe Nahrungsökologie und die soziale Organisation dargestellt ebenso wie
ihre Feinde und für sie aktuell bestehende Gefahren im Freiland. Derzeitige Forschungsprojekte, z.B. die
Suche nach neuen Verbreitungsnachweisen für die Art sowie die Erforschung der sie bedrohenden Krankheiten in Freiland und Zoo werden beschrieben. Abschließend werden die wichtigsten Forschungsaufgaben für die langfristige Sicherstellung des Schutzes der seltenen und schwierig zu haltenden Schwarzfußkatze aufgezeigt.

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06.01.2013 - 1'523

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Donnerstag, 14 Juni 2018 09:30

OLBRICHT, G. & SLIWA, A. (1997)

In situ and ex situ observations and management of black-footed cats (Felis nigripes).

International Zoo Yearbook 35: 81-89. ISSN (Print) 0074-9664 ISSN (Online) 1748 -1090.

Abstract:

The international studbook for the Black-footed cat Felis nigripes shows a steady increase in the captive population between 1974, when four animals were recorded, and 1990, when the total captive population was 108, although numbers have decreased since then. High mortality and an unequal sex ratio pose serious husbandry and management problems. Since 1993 research into the behaviour and ecology of this small nocturnal cat has been carried out in a 110 km2 area 10 km south-east of Kimberley, South Africa. Radio-collars fitted to nine cats made it possible to obtain data on size of home range and distribution. This paper describes the history, management and husbandry of Black-footed cats in captivity. Information is also given on hunting technique, diet, interaction with non-prey species, communication and reproduction, obtained from four animals observed in the wild for a total of 800 hours,

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 09:29

OLBRICHT, G. & SLIWA, A. (1995)

Analyse der Jugendentwicklung von Schwarzfusskatzen (Felis nigripes) im Zoologischen Garten Wuppertal im Vergleich zur Literatur.

Der Zoologische Garten (N.F.) 65: 224-236.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 10:47

ALMASBEGY, M. & PFLEIDERER, M. (2011)

Ethologisch fundierte Empfehlungen für eine artgemäße Zoohaltung von Schwarzfußkatzen Felis nigripes Burchell, 1824.

Zool. Garten N.F. 80, Heft 6: 309-348.

Abstract:

The Blackfooted Cat (Felis nigripes), also called Small Spotted Cat, is a species endemic to the drier areas of Southern Africa. Ethological observations can give insight into their specialised adaptations to their environment. The investigations were carried out at the base of Karoo Cat Research. The large nature-type enclosures allow the cats to show a wide range of their natural behaviour. This study was done in the hope that it will lead to improved zoo-keeping and husbandry of the Blackfooted Cat in zoological gardens.

It is alarming to note that worldwide the zoo populations of these cats, having always been quite low, have dramatically decreased recently, especially in Europe, where at present only 5 males and 2 females are kept at 3 different sites. Worldwide, most cats die at a rather young age from either Amyloidosis, a kidney disease, or from respiratory tract infections. The possibility is discussed that both diseases are, at least partly, due to inadequate keeping conditions. It is imperative, though not always easily accomplished, that these cats are kept in enclosures that, at least in part, provide desert conditions: a dry climate (relative air humidity of 30 to 40%), and a preponderantly sandy substrate with fitting vegetation. As Blackfooted Cats habitually cover large distances during their nightly prowls, they would require larger enclosures than other cats of the Genus Felis. The enclosures should also give the cats adequate shelter to allow them to hide from disturbances caused by the public. Failing to provide this may be the cause of numerous, possibly lethal, stress-related diseases. Due to the Blackfooted Cat's extremely shy nature and solitary way of living, especially in respect of keeping their progeny healthy, the choice of the right curator is of utmost importance.The experiment of having young Blackfooted Cats reared simultaneously by their own mother and by humans aimed to avoid an imprinting-like bond but at the same time to create the basis for a lasting relationship of trust towards the human carers. The Karoo Cat Research Station proved to be a suitable observation area, offering the possibility of caring for three young Blackfooted Cats from the age of 6 to 16 weeks together with their mother. The behaviour patterns defining the opposites “tame” and “shy” were evaluated numerically and presented in diagram form. The result of this experiment was a stress-free and relaxed relationship between the animals and their carers that was not only observed in the kittens but was also maintained with the adult cats. The activity rhythm of seven Blackfooted Cats in human care in South Africa was studied throughout two seasons with considerable temperature variations. In graphic representations, data are presented, such as the weather or sexual differences, which could not be influenced by humans but have a clearly recognisable effect on the activity rhythm. Altered keeping conditions had an important influence on the divergence of the rest periods of the three young Blackfooted Cats from the usual diaphasic activity pattern of most felid species. The behaviour of wild-caught animals was studied and compared with that of well integrated or zoo-born individuals. Here too an important reduction in activity was noted. The effect of behavioural enrichment measures, such as play, feeding methods, olfactory stimuli, as well as the rearing of young, on a positive increase in diurnal activity is discussed.

 

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx